(19)
(11) EP 0 004 004 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.09.1979  Patentblatt  1979/19

(21) Anmeldenummer: 79100549.9

(22) Anmeldetag:  23.02.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)2C21C 5/40, C21C 5/46, F27D 17/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB LU SE

(30) Priorität: 08.03.1978 AT 1654/78

(71) Anmelder:
  • VOEST-ALPINE Aktiengesellschaft
    A-4010 Linz (AT)
  • UNION SIDERURGIQUE DU NORD ET DE L'EST DE LA FRANCE par abréviation "USINOR"
    F-92800 Puteaux (FR)

(72) Erfinder:
  • Laimer, Friedrich
    A-4320 Perg (AT)
  • Moser, Peter
    A-4045 Linz (AT)
  • Meyer, Daniel
    F-54230 Neuves Maisons (FR)

(74) Vertreter: Glawe, Richard, Dr. 
Patentanwälte Dr. Richard Glawe Dr. Walter Moll, Dipl.-Ing. Klaus Delfs Dr. Ulrich Mengdehl Dr. Heinrich Niebuhr Postfach 260 162
D-8000 München 26
D-8000 München 26 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung an einer Rauchsammelkammer für ein metallurgisches Gefäss


    (57) Bei einer Einrichtung an einer Rauchsammellcammer für ein metallurgisches Gsfaß (1), wobei die Rsuchsammelkammer eine durch eine Tür (3) verschließbare Öffnung auiweist, besteht die Tür aus einem äußeren ProRtrahmen (4) und einem inneren Strahlungsschutzschild (5) und ist suf Rollen (9, 10) bzw. Schienen (6, 7, 11, 12) verfahrbar.
    Um eine hohe Formstsbilität der Tür (3) und somit eine hohe Betriebssicherheit beim Öffnen und Schießen derselben zu gewshrleisten und dadurch auch eine bessere Abdichtung gegen Rsuchpasaustritiezu erreichen, ist darProfilrahman (4) auf einer oberen und einer unteren Fahrbahn (6, 7) außerhalb des direkten Wsrmestrahlunßst:eraidtes fefuhft, wobei eine dieser Führungen als Loslager und die andere als Festlager ausgebildet ist und wobei der Profilrahmen 14) und der Strahlungsschutzschild (5) auf einer Seite mittels eines Festlagers (17) und auf der anderen, gegenüberliegenden Seite mittels eines Loslagers (18) miteinander verbunden sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung an einer Rauchsammelkammer für ein metallurgisches Gefäß, insbesondere einen Konverter, mit einer durch eine Tür verschließbaren öffnung, wobei die Tür aus einem äußeren Profilrahmen und einem inneren Strahlungsschutzschild besteht und auf Rollen bzw. Schienen verfahrbar ist.

    [0002] Bei verschiedenen metallurgischen Prozessen treten starke Rauchgasentwicklungen auf. Aus diesem Grund werden metallurgische Gefäße, insbesondere Konverter, von einer mit einem Rauchgasabzug versehenen Rauchsammelkammer umgeben.

    [0003] Zum Chargieren von Schrott und Roheisen sowie zu eventuellen Reparaturarbeiten am Konverter muß die Rauchsammelkammer geöffnet, jedoch vor Beginn des metallurgischen Prozesses, z.B. eines Frischvorganges, wieder verschlossen werden. Dieses öffnen und Verschließen der Rauchsammelkammer wird üblicherweise mittels zweier auf einer Fahrbahn über Laufrollen verschiebbarer Türen durchgeführt.

    [0004] Es sind bereits Einrichtungen bekannt, bei denen die Türen aus rahmenförmigen Profilkonstruktionen bestehen, die zum Schutz gegen Wärmestrahlung an der dem Konverter zugewandten Seite mit Strahlungsschutzblechen abgedeckt sind, wobei diese mit dem Profilrahmen fest verbunden bzw. verkeilt, verschraubt oder verschweißt sind. An den Türen sind Laufräder angeordnet, die auf auf der Bühne verlegten Schienen rollen. Derartige Schiebetüren sind während des Chargierens, des Probenehmens und während des Abstichs über längere Zeit der direkten Strahlung und damit einer sehr hohen thermischen Belastung ausgesetzt, was Störungen zur Folge hat: Der mit dem Profilrahmen starr verbundene Strahlungsschutzschild wird rasch erwärmt und unterliegt starken Spannungen, weil seine Ausdehnung vom mit ihm verbundenen steifen Profilrahmen verhindert wird. Dadurch kann es zu plastischen, irreversiblen Verformungen kommen. Ferner sind bei den bisher bekannten Einrichtungen die Schienen während der öffnungszeit der Türen der direkten Strahlung des Konverters ausgesetzt, sodaß sich auch diese Schienen verziehen. Ein weiterer Nachteil der bekannten Einrichtungen ist eine starke Verschmutzung der in der Bühne versenkt angeordneten Schienen. Einerseits schlägt sich der während des metallurgischen Prozesses entstehende Rauch mit dem darin enthaltenen Staub auf die Schienen nieder.und andererseits kommt es durch Roheisenspritzer zum Verkrusten der Schienen.

    [0005] Die Verformungen des Profilrahmens und der Schienen sowie die starke Verschmutzung und das Verkrusten derselben können oft schon nach kurzer Betriebszeit einen Schwergang bzw. ein Klemmen der Türen verursachen;. auch ist durch die Verformungen die Abdichtung zwischen den Schiebetoren und dem feststehenden Teil der Rauchsammelkammer nicht mehr gewährleistet, sodaß es zu einem unerwünschten Rauchaustritt kommt.

    [0006] Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und stellt sich die Aufgabe, eine Einrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die vor Verschmutzung und direkter Wärmestrahlung geschützte Fahrbahnen aufweist, deren Türen eine hohe Formstabilität und somit eine hohe Betriebssicherheit beim öffnen und Schließen gewährleisten und die infolge ihrer Formstabilität auch eine Abdichtung gegen Rauchgasaustritte gewährleisten.

    [0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Profilrahmen auf einer oberen und einer unteren Fahrbahn außerhalb des direkten Wärmestrahlungsbereiches geführt ist, wobei eine dieser Führungen als Loslager und die andere als Festlager ausgebildet ist und wobei der Profilrahmen und der Strahlungsschutzschild auf einer Seite mittels eines Festlagers und auf der anderen, gegenüberliegenden Seite mittels eines Loslagers miteinander verbunden sind. Auf diese Weise kann sich der Strahlungsschutzschild gegenüber dem Profilrahmen ungehindert verformen, ohne auf diesen Zwangskräfte auszuüben.

    [0008] Zweckmäßig erfolgt die Verbindung des Strahlungsschutzschildes mit dem Profilrahmen an der unteren Seite durch das Festlager, welches vorteilhaft durch eine Rinnen-Schneiden-Verbindung gebildet ist, während sie an der oberen Seite und gegebenenfalls dazwischen durch eine Bolzen-Langloch-Verbindung erfolgt.

    [0009] Vorteilhaft ist die obere Führung des Profilrahmens als Festlager und die untere Führung als-Loslager ausgebildet.

    [0010] Die Führung des Profilrahmens als Festlager wird dadurch gebildet, daß der Profilrahmen mit einem oberen Träger einerseits an Laufrädern bzw. Rollen mit horizontaler und andererseits an Laufrädern mit vertikaler Achse geführt ist.

    [0011] Die Führung des Profilrahmens als Loslager erfolgt dadurch, daß der Profilrahmen mit einem unteren Träger über Laufräder mit vertikaler Achse an der unteren vertikalen Fahrbahn nur in einer Richtung horizontal geführt ist.

    [0012] Eine besonders einfache und sichere Abdichtung zwischen dem Strahlungsschutzschild und'der Rauchsammelkammer- öffnung ist durch eine Dichtleiste gewährleistet, in die eine mit dem Strahlungsschutzschild federnd verbundene Dichtung eingreift..

    [0013] Diese und weitere Merkmale der Erfindung werden anhand der Zeichnung näher erläutert, wobei Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Einrichtung und Fig. 2. einen Schnitt gemäß II-II der Fig. 1 darstellt.

    [0014] Ein kippbarer Konverter 1, dessen Mündung den Drehkreis 2 beschreibt, ist von einer Rauchsammelkammer umgeben, die mit einer erfindungsgemäßen Einrichtung versehen ist. Diese umfaßt eine allgemein mit 3 bezeichnete Schiebetür, die aus dem Profilrahmen 4 und dem Strahlungsschutzschild 5 gebildet ist. Der Profilrahmen 4 wird auf einer oberen Fahrbahn 6 und einer unteren Fahrbahn 7 außerhalb des direkten Wärmestrahlungsbereiches geführt, wobei die obere Führung als Festlager und die untere Führung als Loslager ausgebildet ist. Das Festlager des Profilrahmens besteht aus Laufrädern 9 mit horizontaler Achse und Laufrädern 10 mit vertikaler Achse, die auf dem oberen Träger 8 des Profilrahmens 4 gelagert sind und auf Schienen 11, 12 rollen, welche am Hauptfahrbahnträger 13 montiert sind. Ein zusätzlicher Strahlungsschutz 14 ist auf der Unterseite des Fahrbahnträgers 13 vorgesehen.

    [0015] Das Loslager wird von der unteren Fahrbahn 7 gebildet, die eine vertikale Lauffläche besitzt, auf der die am unteren Träger 15 des Profilrahmens 4 mit vertikaler Achse gelagerten Laufräder 16 abrollen.

    [0016] An der dem Konverter zugekehrten Seite ist der Strahlungsschutzschild 5 montiert, der mit dem Rahmen 4 mit einem Festlager 17 und einem oder mehreren Loslagern 18 verbunden ist. Das unten am Rahmen 4 angeordnete Festlager 17 wird im wesentlichen aus einer am unteren Träger 15 aufgesetzten Kerbe 19 und einer in dieser durch Schwerkraft gelagerten und am Schutzschild 5 befestigten Schneide 20 gebildet. Die Losläger 18 bestehen aus in Laschen 21 gebohrten Langlöchern 22, die am Strahlungsschutzschild 5 fixiert sind und aus in den Langlöchern 22 eingesetzten, gleitbar gelagerten und am Rahmen 4 befestigten Bolzen 23.

    [0017] Zur seitlichen Abdichtung der Tür 3 gegen Rauchaustritt ist eine Abdichtung 24 vorgesehen, die im wesentlichen aus einer am festen Teil 25 der Rauchsammelkammer angeordneten Dichtleiste 26, an welche eine in einem Dichtungshalter-27 befestigte Dichtung 28 mit Hilfe der Feder 29 angedrückt wird, und einer sowohl am Dichtungshalter 27 als auch am Strahlungsschutzschild 5 befestigten elastischen Verbindung 30 besteht.

    [0018] Die erfindungsgemäße Einrichtung funktioniert derart, daß die statisch bestimmte Lagerung des Strahlungsschutzschildes 5 am Rahmen 4 eine Dehnung des Strahlungsschutzschildes in alle Richtungen ermöglicht. Das durch.die Kerbe 19 und die Schneide 20 gebildete Festlager erlaubt eine Verschiebung des Strahlungsschutzschildes 5 relativ . zum Rahmen 4 normal zur Bildebene in Fig. 1 bzw. in Richtung der Pfeile 31 in Fig. 2. Bei einer Dehnung des Strahlungsschutzschildes in vertikaler Richtung findet eine relative Verschiebung zwischen den Langlöchern 22 und den Bolzen 23 statt, wobei die Laschen 21 mit den. Langlöchern gleichzeitig eine seitliche Begrenzung der Bewegung des Strahlungsschutzschildes relativ zum Rahmen 4 in Richtung der Pfeile 31 bilden.

    [0019] Die als Festlager ausgebildete obere Führung der Tür 3 funktioniert derart, daß die am oberen.Träger 8 gelagerten Laufräder 9 die Hauptmasse der Tür 3 auf die Schiene 11 übertragen, während die Laufräder 10 an der Schiene 12 rollen, die eine horizontale Verschiebung der Tür in Richtung der Pfeile 32 verhindert. Die untere als Loslager ausgebildete Führung hat die Aufgabe, die Tür 3 in horizontaler Richtung zum Konverter hin abzustützen.


    Ansprüche

    1. Einrichtung an einer Rauchsammelkammer für ein metallurgisches Gefäß, insbesondere einen Konverter, mit einer durch eine Tür verschließbaren öffnung, wobei die Tür aus einem äußeren Profilrahmen und.einem inneren Strahlungsschutzschild besteht und auf Rollen bzw. Schienen verfahrbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Profilrahmen (4) auf einer oberen und einer unteren Fahrbahn (6, 7) außerhalb des direkten Wärmestrahlungsbereiches geführt ist, wobei eine dieser Führungen als Loslager und die andere als Festlager ausgebildet ist und wobei der Profilrahmen (4) und der Strahlungsschutzschild (5) auf einer Seite mittels eines Festlagers (17) und auf der anderen, gegenüberliegenden Seite mittels eines Loslagers (18) miteinander verbunden sind.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Profilrahmen (4) und der Strahlungsschutzschild (5) an der unteren Seite durch das Festlager (17), welches vorteilhaft durch eine Rinnen-Schneiden-Verbindung gebildet ist, verbunden sind, während sie an der oberen Seite und gegebenenfalls dazwischen durch eine Bolzen-Langloch-Verbindung verbunden sind.
     
    3.- Einrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Führung des Profilrahmens (4) als Festlager und die untere Führung als Loslager ausgebildet ist.
     
    4. Einrichtung nach den Ansprüchen t bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Profilrahmen (4) mit einem oberen Träger (8) einerseits an Laufrädern (9) bzw. Rollen mit horizontaler und andererseits an Laufrädern (10) mit vertikaler Achse geführt ist.
     
    5. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Profilrahmen (4) mit einem unteren Träger (15) über Laufräder (16) mit vertikaler Achse an der unteren vertikalen Fahrbahn (7) nur in einer Richtung horizontal geführt ist.
     
    6. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur seitlichen Abdichtung zwischen dem Strahlungsschutzschild (5) und der Rauchsammelkammeröffnung eine Dichtleiste (26) vorgesehen ist, in die eine mit dem Strahlungsschutzschild federnd verbundene Dichtung (28) eingreift.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht