[0001] Die Erfindung betrifft ein vorgespanntes Stahlbetonseil mit in einem Betonkörper
in Hüllrohren verlegten Spannstählen und ferner ein Verfahren zur Anwendung von vorgespannten
Stahlbetonseilen bei der Herstellung einer Hängebrücke.
[0002] Derartige vorgespannte Stahlbetonseile sind vielseitig für das Abspannen oder Abhängen
von Lasten bekannt und insbesondere auch für die Tragseile und Hängestäbe von Hängebrücken,
da derartige aus Spannbeton hergestellte Hängebrücken zumindest, was die Wartung der
Brücke anbetrifft, wesentlich billiger sind.
[0003] Es läßt sich heute bereits erkennen, daß die Verwendung hochfester Stähle für Stahlhängebrücken
und Stahl schrägseilbrücken immer kritischer wird, da diese hochfesten Stähle eine
wesentlich größere Anfälligkeit für Korrosion zeigen. Da bisher im Stahlbau keine
wirtschaftlichen Verfahren und Techniken gefunden werden konnten, die einen längeren
Einbau von hochfesten Stählen ohne immer wieder nötige und sehr kostenintensive Maßnahmen
zum Korrosionsschutz zulassen, wird die Tendenz, vorgespannte Stahlbetonseile. zu
verwenden, immer größer. Es zeigt sich jedoch, daß gerade beim Brückenbau die Verwendung
von vorgespannten Stahlbetonseilen auf Vorurteile stößt, da wegen der Verwendung von
Streusalz und dem in den Beton eindringenden Salzwasser immer noch eine Gefahr der
Korrosion der Stahlteile besteht. Weitere Schwierigkeiten bei der Herstellung von
vorgespannten Stahlbetonseilen werden auch in der Notwendigkeit von Schalungen gesehen,
welche mit verhältnismäßig großem Aufwand auf- und abgebaut werden müssen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein vorgespanntes Stahlbetonseil zu schaffen,
bei dem ein Teil des Tragsystems eine verlorene Schalung darstellt, die gleichzeitig
die Beeinträchtigung des Stahlbetonseils durch die Korrosion begünstigende Einflüsse
weitgehend ausschaltet. Ferner soll ein Verfahren zur Verwendung derartiger vorgespannter
Stahlbetonseile für die Herstellung abgespannter oder abgehängter Brücken gefunden
werden.
[0005] Ausgehend von dem eingangs erwähnten vorgespannten Stahlbetonseil wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Betonkörper mit einem Außenmantelrohr umgeben
ist, das bei der Herstellung des Betonkörpers als verlorene Schalung dient.
[0006] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Hüllrohre jeweils
aus einem auf Zug und Druck beanspruchbaren Stahlrohr bestehen, welches gegebenenfalls
aus mehreren miteinander durch Schraubmuffen verbundenen Stahlrohrabschnitten hergestellt
ist. Diese Hüllrohre können im Außenmantelrohr in Zwischenschotts geführt sein. Es
ist auch vorgesehen, daß das Außenmantelrohr aus einem nicht rostenden Stahlblech
hergestellt ist und dicht verschließbare Öffnungen zum abschnittsweisen Einbringen
des Betons hat.
[0007] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung werden derartige vorgespannte Stahlbetonseile
für die Tragseile und Hängeseile einer Hängebrücke bzw. für die Tragseile von Schrägseilbrücken
verwendet.
[0008] Derartige nach den Maßnahmen der Erfindung hergestellte vorgespannte Stahlbetonseile
haben den Vorteil, daß das Mantelrohr und die Stahlhüllrohre die Bewehrung für den
Betonkörper darstellen, der zusammen mit dem Außenmantelrohr eine sehr hohe Beulsteifigkeit
besitzt und praktisch nicht ausbeulen kann. Von weiterem Vorteil ist auch, daß durch
die Verwendung eines Außenmantelrohres sowohl die Hüllrohre als auch die in die Hüllrohre
eingezogenen Spannstähle während der Bauzeit sehr gut gegen Korrosion und Verschmutzung
geschützt sind und daher wegen der guten Verbindungsoberflächen eine innige Verbindung
mit dem eingebrachten Beton eingehen.
[0009] Die Erfindung sieht ferner ein Verfahren zur Anwendung von vorgespannten Stahlbetonseilen
bei der Herstellung einer Hängebrücke vor, das darin besteht, daß für die Tragseile
der Hängebrücke abschnittsweise Außenmantelrohre mit schottweise geführten Hüllrohren
an einem über die Pylone geführten Montageseil aufgehängt, die Hüllrohre miteinander
vermufft und die Außenrohre miteinander verschraubt bzw. verschweißt werden, daß für
die Hängestäbe der Brücke vom Arbeitssteg aus die Außenmantelrohre mit schottweise
geführten Hüllrohren abgehängt werden, daß in die Hüllrohre des Tragseils und der
Hängestäbe Spannstähle eingezogen werden und der Innenraum des Außenmantelrohres des
Tragseiles sowie gegebenenfalls der Hängestäbe ausbetoniert wird, daß die Tragseile
und die Hängestäbe schrittweise der Belastung entsprechend vorgespannt werden, daß
die Längsträger der Brücke entweder im freien Vorbau oder als Fertigteile an den Hängestäben
abgehängt werden und als Montage stege für die Fertigstellung der Fahrbahnplatte dienen,
und daß die Tragseile und die Hängestäbe fertig vorgespannt sowie die Hüllrohre ausbetoniert
werden.
[0010] Mit einem solchen Verfahren gemäß der Erfindung ist es möglich, auch große Hängebrücken
aus Spannbeton herzustellen, wobei der Aufbau und Abbau einer aufwendigen Schalung
entfällt und eine Schrägabhängung der Schalung für die Tragseile bzw. eine Abstützung
der Schalung für die Hängestäbe nicht mehr erforderlich wird. Da das Ausbetonieren
der Außenmantelrohre vor dem Herstellen der Längsträger und der Fahrbahnplatte erfolgt,
können sowohl die Tragseile als auch die Hängestäbe bereits vorgespannt werden, um
Punktbelastungen bei der Herstellung der Längsträger und der Fahrbahnplatte aufzunehmen.
Durch das Vermuffen der aus Stahlrohren bestehenden Hüllrohre sowie das Verschweißen
der Außenmantelrohre entsteht bereits vor dem Ausbetonieren ein Tragsystem, das die
beim Ausbetonieren der Tragseile und Hängestäbe aufnehmenden Lasten ohne Schwierigkeiten
aufnehmen kann.
[0011] Die Vorteile und Merkmale derErfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit den Ansprüchen und der Zeichnung. Es
zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein vorgespanntes Stahlbetonseil gemäß der Erfindung
vor dem Einbringen des Betons;
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie 2-2 der Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht einer unter Verwendung von vorgespannten Stahlbetonseilen
gemäß der Erfindung hergestellten Hängebrücke;
Fig. 4 eine Schnittdarstellung durch den Knotenpunkt zwischen dem Tragseil und einem
Hängestab bei der Hängebrücke gemäß Fig. 3;
Fig. 5 einen Längsschnitt durch eine verschraubte und verschweißte Stoßstelle von
Außenmantelrohrabschnitten.
[0012] In Fig. 1 ist ein Schnitt durch einen Abschnitt eines vorgespannten Stahlbetonseils
gemäß der Erfindung dargestellt, wobei ein Montagezustand mit einem eingezogenen Spannstahl
und vor dem Einbringen des Betons gezeigt ist.
[0013] In einem Außenmantelrohr 10 sind in vorgegebenen Abständen, z. B. zwischen 2 und
6 m, ringförmige Schotts 11 angeordnet, durch welche entlang dem äußeren Randbereich
Hüllrohre 12 geführt sind. Diese Hüllrohre bestehen vorzugsweise aus Stahlrohren mit
einer verhältnismäßig großen Wandstärke, die abschnittsweise mit Muffen 14 verbunden
sind. Diese Muffen 14 sind vorzugsweise auf Außengewinde an den Hüllrohren aufgeschraubt.
Durch die Hüllrohre verläuft in herkömmlicher Weise ein stabförmiger Spannstahl 16.
Je nach der Länge des Stahlbetonseiles ist dieses abschnittsweise aufgebaut, wobei
die einzelnen Hüllrohre mit Muffen verbunden und die entsprechenden Abschnitte der
Außenmantelrohre verschweißt sind. Eine derartige Verschweißung ist mit dem Bezugszeichen
18 gekennzeichnet.
[0014] Bei einem derartigen Aufbau dient das Außenmantelrohr 10 als verlorene Schalung und
wird in seiner Gesamtheit mit Beton gefüllt. Dabei stellen die Hüllrohre aus verhältnismäßig
dickwandigen Stahlrohren zusammen mit den Schotts 11 eine Bewehrung dar, die dem Stahlbetonseil
bereits eine außerordentliche Festigkeit und Beulsteifigkeit gibt. Nach dem Vorspannen
der Spannstähle 16 werden dann die Hüllrohre in herkömmlicher Weise injiziert, womit
das vorgespannte Stahlbetonseil fertiggestellt ist.
[0015] Für das Außenmantelrohr wird in vorteilhafter Weise ein nicht rostender Stahl benutzt,
so daß nach der Fertigstellung des vorgespannten Spannbetonseils dieses optimal korrosionsgeschützt
ist und keinerlei Wartung zum Unterdrücken von Korrosion bedarf. Je nach der Einsatzart
des vorgespannten Stahlbetonseiles kann selbstverständlich das Außenmantelrohr auch
aus normalem Stahl hergestellt sein, der nachträglich mit einem Korrosionsschutz überzogen
wird.
[0016] Durch die Verwendung des Außenmantelrohres als verlorene Schalung und als Schutz
gegen korrosionsauslösende Einflüsse ergibt sich ein vorgespanntes Stahlbetonseil
extrem hoher Qualität, wobei die Hüllrohre und die Spannstähle während der Bauzeit
bereits sehr gut gegen Verschmutzung und Korrosion geschützt sind, so daß gute Verbindungsoberflächen
erhalten bleiben und beim Betonieren eine einwandfreie Verbindung von Beton und Stahl
gewährleistet ist. Durch die Verwendung vermuffter Stahlhüllrohre, die bereits eine
gewisse Beulsteifigkeitund Biegesteifigkeit haben, ist es möglich, daß bereits vor
dem Einbringen des Betons in das Außenmantelrohr die Stahlteile im Bauzustand auf
Zug beansprucht werden können. Dabei besteht die Möglichkeit, die auf Zug beanspruchten
Stahlrohre durch eine geringe Vorspannung der Spannstähle zu entlasten.
[0017] Bei der Montage der Stahlteile für ein solches vorgespanntes Stahlbetonseil können
diese, wie üblich, abschnittsweise zusammengebaut werden, wobei die einzelnen Abschnitte
des Außenmantelrohres miteinander verschweißt und die Hüllrohre durch Schraubmuffen
miteinander verschraubt werden. Es ist jedoch auch möglich, für das Vermuffen der
Hüllrohre Steckmuffen vorzusehen und die Abschnitte der Außenmantelrohre miteinander
zu verschrauben.
[0018] Die Außenmantelrohre sind in gewissen Abständen mit Öffnungen versehen, durch welche
der Beton eingefüllt wird. Diese Öffnungen werden mit einem Deckel verschlossen, der
vorzugsweise aufgeschraubt ist.
[0019] In Fig. 3 ist perspektivisch eine Seitenansicht einer Hängebrücke dargestellt, bei
der die vorgespannten Stahlbetonseile gemäß der Erfindung für die Tragseile und die
Hängestäbe Verwendung finden. Im Knotenpunktbereich zwischen den Tragseilen und den
Hängestäben sind die Außenmantelrohre mit einem Anschlußstutzen 20 zum Anschweißen
bzw. Anschrauben der Außenmantelrohre der Hängestäbe versehen. Im oberen Teil des
Außenmantelrohres des Tragseiles ist eine mit einem Deckel 22 verschließbare Öffnung
24 angebracht, durch welche ein Spannkopf 26 einsetzbar ist. Dieser Spannkopf 26 kann
mit einer Ringschulter 28 versehen sein, welche auf einem Bund 30 eines vorzugsweise
in das Außenmantelrohr eingeschweißten Ringes 32 aufliegt.
[0020] Die Herstellung einer Hängebrücke unter Verwendung der vorgespannten Stahlbetonseile
gemäß der Erfindung ermöglicht erstmalig die Herstellung einer Spannbetonhängebrücke
mit verhältnismäßig einfachen Mitteln. Beim Bau der Brücke werden zunächst die Pylone
erstellt und in herkömmlicher Weise über die Pylone ein Montageseil gespannt, an dem
ein Arbeitssteg abgehängt ist. Zur Montage des Tragseiles wird abschnittsweise das
Außenmantelrohr 10 mit dem im Innern in den Schotts 11 montierten Hüllrohren abgehängt
und die Hüllrohre an den St oßstellen durch Muffen miteinander verschraubt. Die Stoßstelle
der Außenmantelrohrabschnitte wird verschweißt. Auf diese Weise werden alle Metallteile
des Tragseiles montiert, wobei an den Knotenpunkten Außenmantelrohrabschnitte nach
dem Aufbau gemäß Fig. 4angebracht sind. Aufgrund der schottweisen Führung der aus
Stahlrohren bestehenden Hüllrohre und deren Vermuffung sowie aufgrund der Verschweissung
der einzelnen Außenmantelrohrabschnitte entsteht ein sehr tragfähiges, an den Pylonen
abgehängtes Gebilde, das bereits in der Lage ist, erhebliche Lasten aufzunehmen. Die
Spannstähle werden in die Hüllrohre entweder abschnittsweise beim Zusammenbau der
Außenmantelrohrabschnitte eingebracht oder nach der Fertigstellung des Außenmantelrohres
in die miteinander vermufften Hüllrohre eingefädelt. An den Knotenpunkten zwischen
dem Tragseil und den Hängestäben wird anschließend das für die Hängestäbe vorgesehene
Außenmantelrohr mit den schottweise geführten Hüllrohren abgehängt und an den Anschlußstutzen
20 angeschraubt. Die in diesem Abschnitt des Außenmantelrohres verlaufenden Hüllrohre
werden in den Spannkopf 26 eingeschraubt. Die abgehängten Außenmantelrohre der Hängestäbe
werden unten verschlossen, so daß nach der Montage der Metallteile nunmehr das Außenmantelrohr
des Tragseiles sowie die der Hängestäbe ausbetoniert werden können.
[0021] Durch die Verwendung von Stahlrohren für die Hüllrohre und die Verschweißung der
Außenmantelrohrabschnitte miteinander entsteht ein sehr tragfähiges Gebilde, das ohne
weiteres in der Lage ist, die gesamte Betonlast im Innern der Außenmantelrohre aufzunehmen.
Wenn es wünschenswert sein sollte, kann jedoch bereits vor dem Ausbetonieren und/oder
während des Ausbetonierens ein Teil der Spannstähle im Interesse einer Zugentspannung
vorgespannt werden. Nach dem Betonieren des Tragseiles und zumindest einem teilweisen
Betonieren der Hängestäbe werden die Fahrbahnlängsträger der Brücke entweder von den
Pylonen aus im freien Vorbau erstellt oder als Fertigteile an den Hängestäben abgehängt.
Nach dem Fertigstellen der Fahrbahnlängsträger werden die Querträger eingebaut und
die Fahrbahnplatte fertiggestellt. Es ist auch vorgesehen, daß während dieser Baumaßnahmen
zur Herstellung der Fahrbahnplatte das Tragseil teilweise vorgespannt oder die Vorspannung
weiter erhöht wird. Nach der Fertigstellung der Fahrbahnplatte werden sowohl die Tragseile
als auch die Hängestäbe fertiggespannt und die Spannstähle durch Injizieren von Beton
einbetoniert.
[0022] Eine nach dem Verfahren gemäß der Erfindung unter Verwendung der vorgespannten Stahlbetonseile
mit einem Außenmantelrohr hergestellte Hängebrücke bietet bei der Verwendung von nicht
rostendem Edelstahl für die Außenmantelrohre den Vorteil einer außerordentlichen Wirtschaftlichkeit
infolge geringster Unterhaltskosten, da die Außenmantelrohre eine Beeinflussung des
Betons, sei es durch Witterungseinflüsse oder durch sonstige Einflüsse wie z. B. Salzwasser,
verhindert. Abgesehen davon, daß die vorgespannten Spannbetonseile gemäß der Erfindung
mit den Außenmantelrohren aus Edelstahl einen sehr attraktiven optischen Eindruck
hinterlassen, bietet das Verfahren auch die Möglichkeit, eine solche Spannbetonhängebrücke
äußerst wirtschaftlich herzustellen, da die Außenmantelrohre als verlorene Schalung
für das Tragseil und die Hängestäbe Verwendung finden. Der konstruktive Aufbau der
Außenmantelrohre mit den schottweise gegeführten Hüllrohren aus Stahlrohren erleichtert
die Herstellung des Tragseils und der Hängestangen ganz außergewöhnlich, denn bei
der Verwendung von herkömmlichen Schalungsteilen, die sowohl montiert als auch wieder
abmontiert werden müssen, ist es kaum möglich, das Tragseil oder die Hängestäbe ohne
eine zusätzliche Schrägabspannung bzw. zusätzliche Stützkonstruktionen
[0023] zu betonieren. Durch die Verwendung der Hüllrohre aus Stahlrohren, die ferner in
Schotts längs der Innenwandung des Außenmantelrohres geführt sind, ergibt sich eine
sehr stabile und tragfähige Konstruktion der abgehängten Metallteile bereits vor dem
Betonieren, die ohne Abstützung oder dergleichen in ihrer endgültigen Lage beim Betonieren
gehalten werden kann. Auch ist es möglich, während des Betonierens durch schrittweises
Vorspannen die Lage der Tragseile genau in der Position festzulegen, in der der Beton
eingebracht wird und erhärtet. Durch ein geringes Vorspannen der zwischen den Pylonen
hängenden Metallkonstruktion können die Außenmantelrohre zugentlastet werden, so daß
mit verhältnismäßig dünnen Blechen, z. B. in der Größenordnung von 8 bis 10 mm bei
rostfreiem Stahl für Brückenkonstruktionen gearbeitet werden kann, wobei sich die
Durchmesser der Tragseile in der Größenordnung von 0, 8 bis etwa 1, 2 m und die Hängestäbe
bei einem Durchmesser von etwa 0, 4 bis 0, 7 m für derartige Brückenkonstruktionen
mittlerer Größe bewegen können.
[0024] Die in Fig. 5 dargestellte Stoßstelle von Abschnitten des Außenmantelrohres ist insbesondere
für Außenmantelrohre mit großem Durchmesser geeignet, wie sie für die Tragseile von
Hängebrücken vorgesehen sind.
[0025] Am Ende des Rohrabschnittes ist jeweils ein Schott 40 angebracht, durch welches die
Hüllrohre 12 in einem solchen Abstand vom Außenmantelrohr 10 verlaufen, daß die beiden
einander anliegenden Schotts 40 zweier Abschnitte mit Schraubbolzen 42 gegeneinandergeschraubt
werden können. Damit ist eine Montage unabhängig von dem Ausführen der Verschweißung
18 möglich. Da der Durchmesser der Innenbohrung der Schotts bei einem Außenmantelrohr
von etwa 1 m Durchmesser zumindest 0, 6 m beträgt, sind die Schrauben zugänglich.
1. Vorgespanntes Stahlbetonseil mit in einem Betonkörper in Hüllrohren verlegten Spannstählen,
dadurch gekennzeichnet, - daß der Betonkörper mit einem Außenmantelrohr (10) umgeben
ist, das bei der Herstellung des Betonkörpers als verlorene Schalung dient.
2. Vorgespanntes Stahlbetonseil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- daß die Hüllrohre (12) jeweils aus einem auf Zug und Druck beanspruchbaren Stahlrohr
bestehen, welches gegebenenfalls aus mehreren miteinander durch Muffen (14) verbundenen
Stahlrohrabschnitten hergestellt ist.
3. Vorgespanntes Stahlbetonseil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
- daß die Hüllrohre (12) im Außenmantelrohr (10) in Zwischenschotts (11) geführt sind.
4. Vorgespanntes Stahlbetonseil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
- daß das Außenmantelrohr mit dicht verschließbaren Öffnungen zum abschnittsweisen
Einbringen des Betons versehen ist.
5. Vorgespanntes Stahlbetonseil nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
- daß das vorgespannte Stahlbetonseil für die Tragseile und die Hängeseile einer Hängebrücke
Verwendung findet.
6. Vorgespanntes Stahlbetonseil nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
- daß das vorgespannte Stahlbetonseil für die Tragseile von Schrägseilbrücken Verwendung
findet.
7. Verfahren zur Anwendung von vorgespannten Stahlbetonseilen nach den Ansprüchen
1 bis 4 bei der Herstellung einer Hängebrücke, bei der über die Pylone ein Montageseil
verlegt wird, an dem ein Arbeitssteg hängt, dadurch gekennzeichnet,
- daß für die Tragseile der Brücke abschnittsweise das Außenmantelrohr mit schottweise
geführten Hüllrohren an dem über die Pylone geführten Montageseil aufgehängt wird,
- daß die Hüllrohre miteinander vermufft und die Außenmantelrohre miteinander verschraubt
bzw. verschweißt werden,
- daß für die Hängestäbe der Brücke vom Arbeitssteg aus Außenmantelrohre mit schottweise
geführten Hüllrohren abgehängt werden,
- daß in die Hüllrohre des Tragseils und der Hängestäbe Spannstähle eingezogen werden,
- daß der Innenraum des Außenmantelrohres der Tragseile und gegebenenfalls der Hängestäbe
ausbetoniert wird,
- daß c'ie Tragseile und die Hängestäbe gegebenenfalls schrittweise der Belastung
entsprechend vorgespannt werden,
- daß die Längsträger der Brücke entweder im freien Vorbau oder als Fertigteile an
den Hängestäben abgehängt werden und anschließend die Querträger und die Fahrbahnplatte
fertiggestellt wird,
- und daß die Tragseile sowie die Hängestäbe fertig vorgespannt sowie die Hüllrohre
durch Injektion ausbetoniert werden.