[0001] Die Erfindung betrifft ein motorisiertes Polopferd zur nachahmenden Ausübung des
klassischen Polosports mit einem motorischen Antrieb, so daß auf die Verwendung von
Pferden oder Ponys verzichtet werden kann.
[0002] Wie in der Welt bekannt, werden seit Aufkommen des Polosports von allen Polospielern
generell für diese Sportart dafür besonders geeignete und wertvolle Pferde oder Ponys
verwendet.
[0003] Im Laufe der Zeit hat sich herausgestellt, daß sich dadurch einige Nachteile ergeben,
und zwar: -
a) die Polospieler sind nicht in der Lage ganzjährig zu trainieren und ihnen stehen
durchwegs nur 6 Monate für das Training und die Ausübung des Polosports zur Verfügung;
b) ist jeder Polospieler von dem Charakter, dem Gesundheitszustand und der Einsatzwilligkeit
des Pferdes abhängig;
c) benötigt jeder Polospieler, um diese Sportart echt betreiben zu können, wenigstens
drei Polopferde und und es ist demzufolge ein enormes Grundkapital für jeden Spieler
erforderlich, da auch die Unterhaltungskosten nicht gering sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Polosport ganzjährig ausüben zu können
und sich unabhängig zu machen von den Witterungseinflüssen und dem lebenden Wesen.
Aus diesem Grunde wurde ein sogenanntes "motorisiertes Polopferd" entwickelt, bei
dem die bisherigen gewohnten Reitsättel Verwendung finden. Für die Erfindung ist wesentlich,
daß der Polospieler von seinem bisher gewohnten Sattel nicht abweichen muß und das
Gefühl hat, daß die bisher gewohnten Dimensionen beibehalten wurden, so daß er fast
ohne eine Umgewöhnung, wenn gewünscht, auch wieder auf sein Pferd umsteigen kann.
[0005] Bei der Entwicklung der Erfindung wurde davon ausgegangen, einen fahrbaren, sehr
gelenkigen Untersatz zu konstruieren, der den entsprechenden Aufbau erhält, um dem
Polospieler das Gefühl zu geben, sich in seinem bisher bekannten Sattel wohlzufühlen.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Konzeption zugrunde, daß das Fahrgestell so gebaut
wird, daß der Polospieler von seinem Sitz aus die gleiche Entfernung zum Boden, auf
dem der Poloball liegt oder sich bewegt, hat. Ferner ist vorgesehen, daß der Polospieler
nach vorne die fast gleiche Bewegungsfreiheit für sein Polospiel hat, um den Ball
auf der linken oder rechten Seite spielen zu können, so daß alle bisher üblichen Schlagarten
dieses Polosports ausgeübt werden können.
[0007] Die Erfindung betrifft ein motorisiertes Polopferd mit motorischem Antrieb und mindestens
zwei steuerbaren Räderpaaren, deren Achsen verstellbar mit dem Körper verbunden sind,
wobei die Sattelauflage der Höhe eines Pferde- oder Ponyrilckens wahlweise angepaßt
ist und ein Meisterschalter zur Steuerung der Geschwindigkeit und zum Bremsen durch
Bewegung des Steuerorgans nach vorwärts oder rückwärts und zur Seitensteuerung durch
Bewegung des Steuerorgans nach links oder rechts und ein stufenlos regelbares Getriebe
vorgesehen ist, das dem motorischen Antrieb zugeordnet ist.
[0008] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist das Gerät mit zwei vorderen und zwei
hinteren Stützrädern versehen, von denen die Vorderräder nach außen zwecks Anpassung
der Fliehkraftreaktion geneigt sind. Ferner können die Hinterräder nach innen geneigt
sein. In besonderen Fällen kann zur Erhöhung der Stabilität am Untersatz des Gerätes
zusätzliche Stützräder vorgesehen sein. Gemäß der Erfindung können auch unterhalb
des Gerätkörpers Ausgleichsgewichte angeordnet sein, die mit dem Körper durch Arme
verbunden sind. Diese Arme können am oberen und/oder unteren Ende über Gelenke angeschlossen
sein, um eine Seitenbewegung der Gewichte möglich zu machen. Im Inneren des Körpers
des Gerätes können federbelastete Schalter zur Regulierung der Geschwindigkeit durch
Schenkeldruck eingebaut sein. Schließlich kann das Gerät mit einem Hartgummi-gepolsterten
Rundum-Stoßfänger versehen sein.
[0009] Das Gerät nach der Erfindung bietet also die Möglichkeit, den Polosport ganzjährig
ausüben zu können. Es entfällt auch die Abhängigkeit vom Gesundheitszustand des Tieres.
Vorteilhaft ist schließlich, daß die Gewöhnung an Pferde oder Ponys nicht verlorengeht,
so daß der Spieler jederzeit auf sein Pferd oder Pony wieder umsteigen kann.
[0010] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
[0011]
Fig. 1 zeigt die Seitenansicht eines motorisierten Polopferdes;
Fig. 2 zeigt eine Vorderansicht;
Fig. 3 zeigt eine Aufsicht und zwar zwecks Vereinfachung ohne Darstellung des Reiters.
[0012] Das Gerät besteht aus der Nachbildung eines Polopferdes oder Poloponys, das jeweils
am Ende der Beinansätze Räder von einer ganz bestimmten Ausbildung und Anordnung aufweist.
Mit 1 ist der vordere Teil des motorisierten Polopferdes gekennzeichnet. 2 ist das
Antriebsaggregat mit einem stufenlos regelbaren Getriebe. 3 sind sog. Stabilisierungsgewichte,
die unter dem Bauch des Polopferdes an Armen 7 befestigt sind. Diese Stabilisierungsgewichte
haben zunächst die Aufgabe, den Schwerpunkt des Gerätes in eine tiefere Lage zu bringen.
Die Arme 7 können an ihrem oberen und/oder unteren Ende mit Gelenken versehen sein,
so daß auch der Schwerpunkt seitlich verstellbar ist. Mit 4 ist der Körper des motorisierten
Polopferdes gekennzeichnet, der derart der Form eines Pferderumpfes zumindest in den
wesentlichen Partien entspricht, daß ein normaler Polosattel 8 aufgelegt werden kann.
Da für Polosättel besondere Formen entwickelt wurden, ergibt sich, daß der Übergang
von einem Polopony auf das Gerät für den Spieler erleichtert wird. Mit 5 ist die Armaturenkonsole
gekennzeichnet (s. Fig. 3). In dieser Armaturenkonsole sind alle erforderlichen Instrumente
wie Kilometerzähler, Zündschloß mit Anlasser, Kontroll-Lampe, sowie alle notwendigen
Uberwachungsinstrumente untergebracht.
[0013] Zur Steuerung des motorisierten Polopferdes Ist ein einziger Meisterschalter mit
Kugelgriff 6 an der Armaturenkonsole angeordnet, die ähnlich wie der Pferdehals und
ein Pferdekopf ausgebildet ist.
[0014] Der Meisterschalter ermöglicht nun, das Fahrzeug langsam oder schneller zu fahren,
je nach Auslegung des Steuerknüppels, wobei vorgesehen ist, daß bei der Bewegung des
Knüppels nach vorne das Fahrzeug schneller fährt und beim Zurückziehen des Knüppels
das Fahrzeug abgebremst bzw. bis zum Stillstand gebremst wird. Gegebenenfalls besteht
auch die Möglichkeit, die Aufbauten des Fahrgestelles, d.h. den in der Form eines
Pferdekörpers gestalteten Aufbau so auszubilden, daß die Geschwindigkeitserhöhung
durch Schenkeldruck über federbelastete Schalter erreicht wird. In diesem Falle würden
diese Schalter in dem künstlichen Pferderumpf eingebaut.
[0015] Weiter ist der Meisterschalter mit einer Links- und Rechtsbewegung versehen, so daß
bei Linksbewegung des Steuerknüppels das Fahrzeug nach links gesteuert wird bzw. entsprechend
nach rechts gelenkt werden kann. Die Lenkbewegungen erfolgen proportional zum Hebelausschlag
des Steuerknüppels.
[0016] Das Prinzip derartiger Meisterschalter ist grundsätzlich bekannt, und es wird beispielsweise
bei Baukränen und dergl. seit längerer Zeit angewendet. Zum Antrieb des motorisierten
Polopferdes kann sowohl ein Elektromotor sowie Benzin bzw. Gas-betriebener Motor genommen
werden; somit ist jede Antriebsart möglich. Dem Motor wird in jedem Fall ein stufenlos
regelbares Getriebe vorgeschaltet, so daß keine Kupplung benötigt wird und je nach
Auslegung des Steuerhebels das Fahrzeug eine Beschleunigung oder eine Reduzierung
der Geschwindigkeit bis zum völligen Stillstand erfährt.
[0017] Von besonderer Bedeutung ist die Ausbildung und Anordnung der Räder. Die Vorderräder
9 haben bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel einen geringeren Abstand als die
Hinterräder 10. Die Vorderräder 9 sind, wie aus Fig. 2 hervorgeht, nach außen geneigt,
während die Hinterräder 10 nach innen geneigt sind. Auf diese Weise soll ein besonders
sicheres Fahren in Kurven erreicht werden, weil ein Teil der entstehenden Fliehkräfte
über die Räder dadurch in den Boden abgeleitet werden kann. Mit 11 ist, wie aus Fig.
1 ersichtlich, ein Stoßdämpferpaar bezeichnet. Wie aus der Gesamtdarstellung in Fig.
1-3 ersichtlich, sind die Stoßdämpfer nach außen geneigt.
[0018] Zur Vereinfachung der Darstellung ist in Fig. 3 die Schrägstellung der Räder 9, 10
nicht berücksichtigt.
[0019] Mit 12 ist der Reiter und mit 13 das Schlaggerät gekennzeichnet.
[0020] Vorzugsweise ist auch das Gerät so ausgebildet, daß die Höhe des Sattels 8 etwa der
Höhe des Sattels bei einem Polopferd gleicht.
1. Motorisiertes Polopferd zur nachahmenden Ausübung des klassischen Polosports mit
motorischem Antrieb und mindestens zwei steuerbaren Räderpaaren, deren Achsen verstellbar
mit dem Körper verbunden sind, wobei die Sattelauflage der Höhe eines Pferde- oder
Ponyrückens wahlweise angepaßt ist und ein Meisterschalter zur Steuerung der Geschwindigkeit
und zum Bremsen durch Bewegung des Steuerorgans nach vorwärts oder rückwärts und zur
Seitensteuerung durch Bewegung des Steuerorgans nach links oder rechts und ein stufenlos
regelbares Getriebe vorgesehen ist, das dem motorischen Antrieb zugeordnet ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, mit zwei vorderen und zwei hinteren Stützrädern, von denen
die Vorderräder (9) nach außen zwecks Anpassung der Fliehkraftreaktion geneigt sind.
3. Gerät nach Anspruch 1 und 2 bei dem die Hinterräder (10) nach innen geneigt sind.
4. Gerät nach Anspruch 1 bis 3, bei dem der Untersatz des Gerätes zusätzliche Stützräder
aufweist
5. Gerät nach Anspruch 1 bis 4, bei dem unterhalb des Gerätkörpers Ausgleichsgewichte
(3) angeordnet sind, die mit dem Körper (4) durch Arme (7) verbunden sind.
6. Gerät nach Anspruch 5, bei dem die Arme (7) am oberen und/oder unteren Ende über
Gelenke angeschlossen sind, um eine Seitenbewegung der Gewichte (3) möglich zu machen.
7. Gerät nach Anspruch 1, bei dem im Inneren des Körpers federbelastete Schalter zur
Regulierung der Geschwindigkeit durch Schenkeldruck eingebaut sind.
8. Gerät nach Anspruch 1, das mit einem Hartgummi-gepolsterten Rundum-Stoßfänger versehen
ist.