(19)
(11) EP 0 005 238 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.11.1979  Patentblatt  1979/23

(21) Anmeldenummer: 79101255.2

(22) Anmeldetag:  26.04.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)2E04F 15/00, E01C 13/00, E01C 3/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 02.05.1978 DE 2819252

(71) Anmelder: Schmidt, Bernard L.
New York, N.Y.10015 (US)

(72) Erfinder:
  • Schmidt, Bernard L.
    New York, N.Y.10015 (US)
  • Brodeur, Edward
    Marietta Georgia 30066 (US)

(74) Vertreter: Stach, Harald, Dr. 
Stach & le Vrang Adenauerallee 30
D-2000 Hamburg 1
D-2000 Hamburg 1 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bodenbelagsdecke für Sport- und Spielräume oder -aussenanlagen


    (57) Die Erfindung betrifft eine Decke für Sport- und Spielräume und -anlagen, mit mindestens einer auf dem Untergrund (1) angeordneten Stützschicht (3) aus zur Schichtebene senkrechten, wabenartig verbundenen Tragstreifen (4) aus Pappe oder Papier, die Hohlräume (5) der in Fig. 1 dargestellten Stützschicht (3) ausfüllendem feinteiligem Schüttgut (6) und mindestens einer darüberliegenden, wasserundurchlässigen Deckschicht (7). Zwischen der Stützschicht (3) und dem Untergrund (1) kann eine Unterlageschicht (2) aus wasserundurchlässigem Material angeordnet sein. Diese Decke kann auf dem Untergrund rasch und unaufwendig aus vorgefertigten Stützschichtbahnen, Schüttgut und einer aus Platten oder Bahnen verlegten oder in situ durchgehend hergestellten Deckschicht erstellt und gegebenenfalls auch ortsbeweglich ausgebildet werden. Sie ist erstaunlich elastisch und dauerhaft und eignet sich sowohl für Sporthallen und Spielräume in Gebäuden als auch für im Freien befindliche Sport- und Spielanlagen, wie Tennisplätze, Laufbahnen und Spielplätze.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Bodenbelagsdecke für Sport- und Spielräume und -anlagen, mit einem auf dem Untergrund angeordneten, Schüttgut enthaltenden Unterbau und mindestens einer darüberliegenden, wasserundurchlässigen Deckschicht.

    [0002] Bei den für Sporthallen und Spielräumen üblichen Böden ist unter der aus vorgefertigten Platten oder Bahnen bestehenden oder in situ durchgehend aufgebrachten Deckschicht normalerweise ein aufwendiger flexibler oder federnder Unterbau vorgesehen, dessen Herstellung große Sorgfalt und erheblichen Arbeitsaufwand erfordert. Derartige Böden sind daher relativ teuer.

    [0003] Bei den für Außenanlagen bekannten Decken dieser Art besteht der Unterbau aus Steinen, Kies oder dergleichen und die Deckschicht entweder aus vorgefertigten Platten oder Bahnen aus Kunststoff oder elastomerem Material oder aus einer in situ erzeugten, durchgehenden Schicht. Sie sind jedoch in der Herstellung relativ arbeitsaufwendig und erfordern insbesondere eine zeitraubende Herrichtung des Unterbaus.

    [0004] Die CII-PS 169 613 beschreibt ferner eine Stahlrost-Straßendecke aus einer Vielzahl von zu einem Gitterrost verschweißten oder vernieteten geraden, gewellten oder zickzackförmigen Stahlstäben, deren Zwischenräume leer bleiben oder mit Beton, Bitumenmischung, Kies oder Splitt ausgefüllt sein können. Eine derartige Straßendecke, bei der die Oberkanten der Stahlstäbe die Oberfläche bilden, ist für Sport- und Spielanlagen nicht brauchbar.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine Bodenbelagsdecke für Sport-und Spielräume und -anlagen der eingangs genannten Art zu schaffen, die mit einfachen, unaufwendigen Mitteln rasch und ohne großen Arbeitsaufwand erstellt werden und auch ortsbeweglich ausgebildet sein kann.

    [0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Decke der eingangs genannten Art erfindungsgemäß gekennzeichnet durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.

    [0007] Da die für die erfindungsgemäße Decke verwendete Stützschicht aus wabenartig verbundenen Tragstreifen bei ausgezeichneter Tragkraft sehr unaufwendig hergestellt und in Form von Platten oder Bahnen eingesetzt werden kann, läßt sich durch Planieren des Untergrundes und einfaches Auflegen der vorgefertigten leichten Stützschicht, nachfolgendes Befüllen derselben mit Schüttgut und anschließendes Auflegen einer beispielsweise aus Bahnen aus elastischem Kunststoff bestehenden Deckschicht in kürzester Zeit und mit geringem materiellem Aufwand eine für Sport- und Spielräume und -anlagen hervorragend geeignete Decke herstellen. Die mit dem Schüttgut beschickte Stützschicht besitzt eine erstaunlich hohe Tragfähigkeit und bedarf lediglich im Freien einer wasserundurchlässigen Abdeckung.

    [0008] Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Decke sind in den Unteransprüchen beschrieben.

    [0009] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Decke unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen weiter erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine schematische perspektivische Ansicht der Stütz schicht und

    Fig. 2 ein schematisches Schnittbild durch eine Decke für eine Sportanlage.



    [0010] Die in Figur 1 dargestellte, bahnartige Stützschicht 3 besteht aus zueinander parallel verlaufenden, senkrechten, planen Tragstreifen 4a und jeweils zwischen diesen angeordneten, gewellten Tragstreifen 4b, die jeweils an ihren Wellenscheiteln mit den anliegenden planen Tragstreifen 4a verklebt sind. Die Tragstreifen bestehen aus mit Kunstharz wasserabweisend imprägnierter Pappe und weisen eine Höhe von 25 mm und eine Stärke von etwa 0,2 mm auf. Zur wasserabweisenden Imprägnierung können anstelle von Kunstharz auch geeignete Mineralölprodukte verwendet werden. Die zwischen den Tragstreifen 4 liegenden, senkrecht durchgehenden Hohlräume 5 besitzen einen sinusförmigen Querschnitt mit einer lichten Weite von etwa 8 mm. Die dargestellte Stützschicht kann in Form von Platten oder endlosen Bahnen verlegt und dabei je nach Bedarf zugeschnitten werden.

    [0011] Die in Figur 2 dargestellte Decke besitzt eine auf dem planierten Untergrund 1 verlegte Unterlageschicht 2 aus dünner, wasserundurchlässiger Kunststoffolie, eine auf diese aufgelegte Stützschicht 3 der in Figur 1 dargestellten Art, wobei die Hohlräume 5 der Stützschicht 3 jeweils vollständig mit aus Sand einer Teilchengröße von höchstens 1,2 mm bestehendem Schüttgut 6 ausgefüllt sind. Das Schüttgut 6 überdeckt dabei auch die Oberkanten der Tragstreifen 4. Auf das Schüttgut 6 ist eine wasserundurchlässige Zwischenschicht 8 aus dünner Kunststoffolie und auf diese eine 12 mm starke Deckschicht aus bahnartigem Kunststoffmaterial aufgelegt, - deren Fugen jeweils durch eine Fugenmasse wasserdicht versiegelt sind. Das für die Deckschicht 7 verwendete Material enthält in den Kunststoff eingebettete Füllstoffe, die zum Teil aus mineralischen Teilchen und zum Teil aus regeneriertem Gummigranulat bestehen.

    [0012] Die vorstehend anhand einer bevorzugten Ausführungsform erläuterte Decke kann vom Fachmann je nach den Anforderungen des Einzelfalles in verschiedener Weise zweckentsprechend abgewandelt werden, sofern dabei die mit Schüttgut gefüllte Stützschicht verwendet wird.


    Ansprüche

    1) Bodenbelagsdecke für Sport- und Spielräume und -anlagen, mit einem auf dem Untergrund angeordneten, Schüttgut enthaltenden Unterbau und mindestens einer darüberliegenden, wasserundurchlässigen Deckschicht, dadurch gekennzeichnet, daß

    a) der Unterbau mindestens eine Stützschicht (3) aus zur Schichtebene senkrecht stehenden, wabenartig verbundenen Tragstreifen (4) aus Pappe oder Papier aufweist und

    b) die Hohlräume (5) der Stützschicht (3) mit feinteiligem, wasserfestem Schüttgut (6), vorzugsweise Sand oder Gesteinsmehl ausgefüllt sind.


     
    2) Decke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Stützschicht (3) und dem Untergrund (1) noch eine Unterlageschicht (2) aus wasserundurchlässigem Material, vorzugsweise einer oder mehreren Lagen Kunststoffolie angeordnet ist.
     
    3) Decke nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Stützscliicht (3) aus vorgefertigten Platten oder Bahnen aus zu einem engmaschigen Wabengitter verbundenen Tragstreifen (4) aus wasserabweisend imprägnierter Pappe mit einer Höhe zwischen 5 und 5o mm, vorzugsweise 10 und 3o mm und einer lichten Weite der Hohlräume (5) zwischen 3 und 40 mm, vorzugsweise 5 bis 25 mm.
     
    4) Decke nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützschicht (3) aus zueinander parallelen, planen Tragatreifen (4a) und jeweils zwischen diesen angeordneten, gewellten Tragstreifen (4b) besteht, die jeweils an ihren Wellenacheiteln mit den anliegenden planen Tragstreifen (4a) unter Bildung von im Querschnitt im wesentlichen dreieckigen oder sinusförmigen Hohlräumen (5) verklebt sind.
     
    5) Decke nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schüttgut (6) mit einem fließfähigen, wasserabweisenden Mittel hydrophobiert und/oder mit einem sich verfeatigenden, fließfähigen Bindemittel behandelt ist.
     
    6) Decke nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnte, daß das Schüttgut (6) die Oberkanten der Tragstreifen (4) überdeckt.
     
    7) Decke nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Stützschicht (3) und der Deckschicht (7) mindestens eine Zwischenschicht aus wasserundurchlässiger Folie angeordnet ist.
     
    8) Decke nach einem der Ansprüche 1 bia 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht (7) aus vorgefertigten Platten oder Bahnen aus Kunststoff, elastomerem Material oder einem durch ein Bindemittel gebundenen Granulat aus mineralischen und/oder organischen Teilchen besteht und gegebenenfalls eine gerauhte oder strukturierte Oberfläche aufweist.
     
    9) Decke nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht (7) aus einer in situ erzeugten, durchgehenden Schicht aus Kunststoff, elastomerem Material oder einem durch ein Bindemittel gebundenem Granulat aus mineralischen und/oder organischen Teilchen besteht und gegebenenfalls eine gerauhte oder strukturierte Oberfläche aufweist.
     
    10) Verwendung eines vorgefertigten, platten- oder bahnförmigen Schichtmaterials aus zur Schichtebene senkrechten, .miteinander wabenartig verbundenen Tragstreifen (4) aus Pappe oder Papier zur Herstellung von Bodenbelagsdecken für Sport- und Spielräume und -anlagen.
     




    Zeichnung