[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Trockenentwicklung von Lichtpausmaterial
durch gas- bzw. dampfförmige Entwicklungsmedien, bestehend aus einer Entwicklungskammer
mit einer darin angeordneten Transportvorrichtung für das Lichtpausmaterial sowie
je einer der Entwicklungskammer vor- und nachgeschalteten Abschirmkammer.
[0002] Durch die DE-AS 25 23 228 und die DE-AS 27 26 240 gehören Vorrichtungen für die Trockenentwicklung
von Lichtpausmaterial der gattungsgemäßen Art bereits zum Stande der Technik.
[0003] Bei diesen bekannten Trockenentwicklungsvorrichtungen wird sowohl die der Entwicklungskammer
vorgeschaltete als auch die ihr nachgeschaltete Abschirmkammer in Durchlaufrichtung
des Lichtpausmaterials jeweils durch zwei mit Abstand hintereinander angeordnete Walzenpaare
begrenzt, wobei einerseits jeweils ein Walzenpaar eine Begrenzung der Abschirmkammer
gegen die Außenluft bildet, während das zweite Walzenpaar jeweils als Begrenzung der
Abschirmkammer gegen die Entwicklungskammer wirksam ist. Da während des Betriebs der
Trockenentwicklungsvorrichtung die Walzenpaare fortwährend rotieren, weil sie gleichzeitig
auch als Transportvorrichtungen für das Lichtpausmaterial wirksam sind, und dabei
nicht vermieden werden kann, daß sich gewisse Mengen des gas- bzw. dampfförmigen Entwicklungsmediums
auf ihren Mantelflächen niederschlagen bzw. daran haften bleiben, ist nicht zu vermeiden,
daß diese über die Walzenpaare fortwährend - wenn auch nur in geringer Menge - aus
den Abschirmkammern nach außen transportiert werden und dort in die Umgebungsluft
entweichen. Die Folge hiervon sind spürbare und daher unangenehme Geruchsbelästigungen.
[0004] Zweck der Erfindung ist es, die geschilderten Nachteile der bekannten Trockenentwicklungsvorrichtungen
zu vermeiden. Daher ist ihr das Ziel gesetzt, eine Trockenentwicklungsvorrichtung
der gattungsgemäßen Art zu schaffen, bei der die der Entwicklungskammer vor- bzw.
nachgeordneten Anschirmkammern keinerlei bewegte Teile enthalten, die mit der Umgebungsluft
in Kontaktberührung gelangen können. Außerdem soll das Lichtpausmaterial nach seinem
Austritt aus der der Entwicklungskammer nachgeordneten Abschirmkammer noch auf einem
verhältnismäßig langen Transportweg einer gezielten Nachbehandlung im Sinne der Entfernung
einer evtl. vorhandenen Restfeuchte und eines Entwicklermediums unterzogen werden.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung im wesentlichen darin, daß beide
Abschirmkammern in ihrem der Entwicklungskammer abgewendeten Durchlaßbereich für das
Lichtpausmaterial durch mehrere im Abstand hinterein-. ander liegende ortsfest gehaltene
Schirmflächen begrenzt sind, deren Zwischenräume mit Absaugkammern in Verbindung stehen,
und daß sich an die der Entwicklungskammer nachgeschalteten Abschirmkammer wiederum
eine Entgasungskammer anschließt, in der eine weitere Transportvorrichtung für das
Lichtpausmaterial angeordnet ist.
[0006] Ein wichtiges Weiterbildungsmerkmal besteht dabei darin, daß gemäß der Erfindung
die Schirmflächen aus flexiblem Material bestehen und mit ihren freien Begrenzungskanten
abdichtend bis auf die Führungsebene für das Lichtpausmaterial herabreichen. Sie können
beispielsweise aus elastisch nachgiebigen Folien bestehen, die mit ihrem der Führungsebene
benachbarten Abschnitt der Begrenzungskanten nach Art von Lippendichtungen unter Spannung
auf der Führungsebene aufliegen, an allen übrigen Kantenbereichen jedoch gasdicht
eingespannt sind.
[0007] Wichtig im Sinne der Erfindung ist es aber auch, daß die Entgasungskammer durch die
Transportvorrichtung in einen Überdruck- und einen Unterdruckbereich unterteilt ist,
wobei die Strömungsverbindung vom Unterdruck- zum θberdruckbereich durch die Wandung
der Transportvorrichtung geführt ist.
[0008] Vorzugsweise werden beide Transportvorrichtungen, die insbesondere als Transportrommeln
ausgebildet sind, aus.porösem Werkstoff gebildet, wobei die eine von innen nach außen
vom Entwicklungsmedium und die andere ebenfalls von innen nach außen von einem Entgasungsmedium,
z.B. Heißluft, durchströmt ist.
[0009] Damit durch das Entgasungsmedium eine optimale Entfernung der Restfeuchte aus dem
Lichtpausmaterial erreicht werden kann, hat es sich als nachahmenswert herausgestellt,
die Transportvorrichtung der Entgasungskammer in ihrem dem Unterdruckbereich abgewendeten
Abschnitt durch undurchlässige Leitwände und in ihrem im Unterdruckbereich benachbarten
Abschnitt durch durchlässige Leitwände zu begrenzen.
[0010] Zum Zwecke einer baulichen einfachen Ausgestaltung ist es ferner vorteilhaft, die
Absaukammern der Schirmflächen und den Unterdruckbereich der Entgasungskammer mit
einer gemeinsamen Absaugvorrichtung zu verbinden.
[0011] Schließlich ist es auch noch zu empfehlen, die Entwicklungsvorrichtung so aufzubauen,
daß das Lichtpausmaterial in der Entwicklungskammer mit der Schichtseite an der Transportvorrichtung
anliegend und in der Entgasungskammer mit der unbeschichteten Seite an der Transportvorrichtung
anliegend zu führen.
[0012] Durch Anwendung dieser Maßnahme wird nämlich nicht nur eine Beschädigung der Schichtseite
vor Beendigung des - Entwicklungsvorgangs vermieden und eine intensive Einwirkung
des Entwicklungsmediums auf die Schichtseite erreicht, sondern der dem Entwicklungsvorgang
nachgeschaltete Entgasungsvorgang findet in entgegengesetzter Wirkrichtung, also von
der unbeschichteten Seite her durch das Lichtpausmaterial hindurch statt. Die das
Entwicklungsmedium bindende Restfeuchte wird also gewissermaßen ausgetrieben.
[0013] Die einzige Figur der Zeichnung zeigt in schematisch ver-. einfachter Querschnittsdarstellung
eine besonders vorteilhafte Bauform einer Trockenentwicklungs-Vorrichtung für Lichtpausmaterial.
[0014] Die Trockenentwicklungs-Vorrichtung hat ein Gehäuse 1, welches an seiner, beispielsweise
dem Belichtungsteil einer Lichtpausmaschine zugewendeten Seite mit einem Kanal 2 versehen
ist, der eine Führungsebene 3 für das Lichtpausmaterial 4 hat.
[0015] Der Kanal 2 mündet in eine im wesentlichen kreisquerschnittförmige Entwicklungskammer
5, in der eine drehantreibbare Transporttrommel 6 so gelagert ist, daß ihre Mantelfläche
einen möglichst geringen Abstand von den die Entwicklungskammer 5 begrenzenden Wandungen
7 haben.
[0016] Der Entwicklungskammer 5 ist im Kanal 2 eine Abschirmkammer 8 vorgeordnet und andererseits
ist ihrem Austrittsspalt 9 eine entsprechende Abschirmkammer 10 nachgeordnet.
[0017] Sowohl die Abschirmkammer 8 als auch die Abschirmkammer 10 wird von mehreren, beispielsweise
drei, mit Abstand hintereinander liegenden Schirmflächen 11 bzw. 12 begrenzt, derart
daß jede Abschirmkammer zwei hintereinander liegende Teilräume 8', 8" bzw. 10', 10"
besitzt.
[0018] Die Teilräume 8', 8" der Abschirmkammer 8 stehen dabei an ihrem oberen Ende mit einer
Absaugkammer 13 in Verbindung, während die Teilräume 10', 10" der Abschirmkammer 10,
ebenfalls an ihrem oberen Ende, in eine Absaugkammer 14 münden.
[0019] Die Schirmflächen 11 bzw. 12 der Abschirmkammern 8 bzw. 10 bestehen vorzugsweise
aus flexiblem Material und sind an ihren aufrechten Seitenkanten und an ihrer Oberkante
gasdicht eingespannt.
[0020] Die freien Unterkanten der Schirmflächen 11 liegen nach Art von Lippendichtungen
auf der Führungsebene 3 des Kanals 2 auf, während die freien Unterkanten der Schirmflächen
12 in entsprechender Weise mit einer Leitfläche 15 in Kontaktberührung gehalten sind.
Diese Leitfläche 15 schließt sich an den Austrittsspalten 9 der Entwicklungskammer
5 an und führt in eine Entgasungskammer 16 hinein, in der eine weitere, drehangetriebene
Transporttrommel 17 lagert. Auch die Transporttrommel 17 besteht aus porösem Material
und wird annähernd auf ihrem ganzen Umfang mit möglichst geringem Abstand von Leitwänden
18 umgeben. Die rechte Teilschalte 18' dieser Leitwandungen 18 besteht dabei aus undurchlässigem
Material, während deren linke Teilschale 18" gasdurchlässig ausgeführt ist.
[0021] Auch innerhalb der Transportrommel 17 ist über den von der Teilschale 18' abgedeckten
Abschnitt hinweg eine undurchlässige Abschirmung 19 ortsfest gehalten.
[0022] Die aus porösem Werkstoff bestehende Transportrommel 17 trennt die Entgasungskammer
16 in einen Uberdruckbereich 20 und einen Unterdruckbereich 21.
[0023] Der Überdruckbereich 20 der Entgasungskammer 16 wird dabei einerseits vom Hohlraum
und andererseits von den porösen Wandungen der Transportrommel 17 gebildet, an die
sich über die durchlässige Teilschale 18" der Unterdruckbereich 21 anschließt.
[0024] Der Unterdruckbereich 21 der Entgasungskammer 16 sowie die Absaugkammern 13 und 14
der Abschirmkammern 8 und 10 . stehen mit einer gemeinsamen Absaugvorrichtung in Verbindung.
Beim Betrieb der Trockenentwicklungs-Vorrichtung wird das Lichtpausmaterial 4 auf
der Führungsebene 3 des Kanals 2 unter den Unterkanten der Schirmflächen 11 hindurch
in die Entwicklungskammer 5 eingeführt. Dort wird es an seiner Schichtseite von den
Mantelflächen der Transportrommel 6 erfaßt und entlang den Wandungen 7 der Entwicklungskammer
5 bewegt. Dabei wirkt das durch die porösen Wandungen der Transportrommel 6 radial
nach außen tretende gas- bzw. dampfförmige Entwicklungsmedium, z.B. Ammoniak, unmittelbar
auf die Schichtseite des Lichtpausmaterials ein und fixiert darauf die unbelichtet
gebliebenen Abbildungsbereiche. Auf seinem Weg durch die Entwicklungskammer 5 tritt
dann das entwickelte Lichtpausmaterial durch den Austrittsspalt 9 auf die Leitfläche
15, auf der es dann unter den daraufliegenden Kanten der Schirmflächen 12 hindurchgeführt
wird.
[0025] Durch die in den beiden Abschirmkammern 8 und 10 aufrechterhaltene Saugwirkung wird
verhindert, daß Entwicklungsmedium z.B. Ammoniakgase bzw. Dämpfe aus der Entwicklungskammer
5 heraustreten.
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[0026] Die in das Lichtpausmaterial selbst eingedrungene, verhältnismäßig geringfügige Menge
von Entwicklungsmedium wird anschließend in der Entgasungskammer 16 ausgetrieben,
während das Lichtpausmaterial 14 von der Transporttrommel 17 erfaßt und entlang der
durchlässigen Teilschale 18" bewegt wird. Hierbei ist das Lichtpausmaterial mit seiner
Schichtseite von der Mantelfläche der Transportrommel 17 abgewendet. Das dem Überdruckbereich
20 der Entgasungskammer 16 zugeführte Entgasungsmedium, bspw. Heißluft, wird radial
nach auswärts durch die poröse Trommelwandung getrieben, und zwar konzentriert durch
denjenigen Trommelabschnitt, der sich jeweils im Bereich der durchlässigen Teilschale
18" bewegt. Dabei durchdringt das Entgasungsmpdium das Lichtpausmaterial 4 von seiner
Rückseite her und treibt die darin enthaltene Restfeuchte und mit ihr auch das restliche
Entwicklungsmedium in den Unterdruckbereich 21 der Entgasungskammer 16 aus, und zwar
durch die beispielsweise aus einer Sieb- oder Lochplatte gebildete Teilschale 18".
[0027] Nachdem das Lichtpausmaterial 4 die Entgasungskammer 16 passiert hat, tritt es oben
durch den Spalt 22 aus der Entwicklungsvorrichtung heraus.
[0028] Ein wichtiges Merkmal der vorstehend beschriebenen Entwicklungsvorrichtung besteht
noch darin, daß die die Abschirmkammern 8 und 10 begrenzenden bzw. in mehrere Teilräume
8', 8" bzw. 10', 10" unterteilenden Schirmflächen 11 bzw. 12 in Durchlaufrichtung
des Lichtpausmaterials 14 gesehen spitzwinklig gegen die Führungsebene 3 bzw. die
Leitfläche 15 geneigt gehalten sind, so daß sie den Durchlauf des Lichtpausmaterials
4 nicht beeinträchtigen.
[0029] Als wesentlich hat es sich ferner erwiesen, daß das Lichtpausmaterial 4 innerhalb
der Entwicklungsvorrichtung eine im wesentlichen S-förmige Transportbahn durchläuft,
so daß es zunächst an seiner Schichtseite mit der ersten Transporttrommel 6 und dann
mit seiner unbeschichteten Seite von der zweiten Transportrommel 17 erfaßt wird.
[0030] Schließlich ist es auch noch bedeutsam, daß die beiden Absaugkammern 13 und 14 sowie
der Unterdruckbereich 21 der Entgasungskammer 16 über getrennte Abschlußstutzen mit
der (nicht gezeigten) Absaugvorrichtung in Verbindung stehen.
1. Vorrichtung für die Trockenentwicklung von Lichtpausmaterial durch gas- bzw. dampfförmige
Entwicklungsmedien, bestehend aus einer Entwicklungskammer mit einer darin angeordneten
Transportvorrichtung für das Lichtpausmaterial sowie je einer der Entwicklungskammer
vor- und nachgeschalteten Abschirmkammer,
dadurch gekennzeichnet ,
daß beide Abschirmkammern (8 bzw. 10) in ihrem der Entwicklungskammer (5) abgewendeten
Durchlaßbereich für das Lichtpausmaterial (4) durch mehrere im Abstand hintereinander
liegende, ortsfest gehaltene Schirmflächen (11 bzw. 12) begrenzt sind, deren Zwischenräume
(8',8" bzw. 10', 10") mit Absaugkammern (13 bzw. 14) in Verbindung stehen, und daß
sich an die der Entwicklungskammer (5) nachgeschaltete Abschirmkammer (10) wiederum
eine Entgasungskammer (16) anschließt, in der eine weitere Transportvorrichtung (17)
für das Lichtpausmaterial (4) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Schirmflächen (11 bzw. 12) aus flexiblem Material bestehen und mit ihren freien
Begrenzungskanten abdichtend bis auf die Führungsebene (3 bzw. 15) für das Lichtpausmaterial
(4) herabreichen.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Schirmflächen (11 bzw. 12) aus elastisch nachgiebigem Werkstoff, beispielsweise
aus Kunststoffolien bestehen, die mit ihren freien Längskanten nach Art von Lippendichtungen
auf die Führungsebene (3 bzw. 15) herabreicht.
4. Entwicklungsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Schirmflächen (11 bzw. 12) jeweils in Durchlaufrichtung des Lichtpausmaterials
(4) unter spitzen Winkeln gegen die Führungsebene (3 bzw. 15) geneigt gehalten sind.
5. Entwicklungsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Entgasungskammer (16) durch die Transportvorrichtung (17) in einen Überdruck-
(20) und einen Unterdruckbereich (21) unterteilt ist, wobei Strömungsverbindung vom
Überdruck- (20) zum Unterdruckbereich (21) durch die Wandung der..Transportvorrichtung
(17) geführt ist.
6. Entwicklungsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet ,
daß beide Transportvorrichtungen (6 und 17), insbesondere als Transportrommel, aus
porösem Werkstoff bestehen, wobei die eine (6) von innen nach außen vom Entwicklungsmedium
und die andere (17) ebenfalls von innen nach außen von einem Entgasungsmedium z.B.
Heißluft, durchströmt ist.
7. Entwicklungsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Transportvorrichtung (17) der Entgasungskammer (16) in ihrem dem Unterdruckbereich
(21) abgewendeten Abschnitt von undurchlässigen Leitwänden (18', 19) und in ihrem
dem Unterdruckbereich (21) benachbarten Abschnitt von durchlässigen Leitwänden (18")
begrenzt ist.
8. Entwicklungsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Absaugkammer (13 und 14) der Schirmflächen (11 bzw. 12) und der Unterdruckbereich
(21) der Entgasungskammer (16) mit einer gemeinsamen Absaugvorrichtung in Verbindung
stehen, (23,24,25).
9. Entwicklungsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet ,
daß das Lichtpausmaterial (4) in der Entwicklungskammer (5) mit der Schichtseite an
der Transportvorrichtung (6) anliegen und in der Entgasungskammer (16) mit der unbeschichteten
Seite an der Transportvorrichtung (17) anliegend geführt ist.