[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur zünddurchschlagsicheren Verbindung von Gehäuseteilen
eines explosionsgeschützten elektrischen Gerätes mit druckfester Kapselung, bei dem
die Gehäuseteile im Bereiche von einander zugewandten Flächen unter Verwendung eines
aushärtbaren Kunstharzes miteinander verbunden werden. Außerdem betrifft die Erfindung
ein unter Anwendung dieses Verfahrens aufgebautes explosionsgeschütztes elektrisches
Betriebsmittel mit mehreren, wenigstens eine Schaltkontakte enthaltende Schaltkammer
druckfest kapselnden Gehäuseteilen, die an stumpf aneinander anliegenden Flächen zünddurchschlagsicher
miteinander verbunden sind.
[0002] Bei der Herstellung von explosionsgeschützten elektrischen Geräten ist es gelegentlich
notwendig, einzelne Gehäuseteile miteinander zu verbinden. Dabei werden bei Betriebsmitteln,
die der Zündschutzart "druckfeste Kapselung d" entsprechen müssen, an die Gehäuse
und die Verbindung zwischen Gehäuseteilen hohe Anforderungen gestellt, weil gewährleistet
sein muß, daß die Gehäuseteile zünddurchschla
gsicher miteinander verbunden sind. Dazu sind zwischen dem Gehäuse und seinem Deckel
oder bei Durchführungen durch die Gehäusewandungen Spalte bestimmter Mindestlänge
und bestimmter Maximalweite vorgesehen, die einen Abbau eines im Gehäuseinneren erzeugten
Explosionsdruckes zulassen, aber sicher verhindern, daß ein Zünddurchschlag nach außen
erfolgt. An Stellen, an denen Gehäuseteile spaltlos miteinander verbunden werden müssen,
ist es bekannt, die Gehäuseteile miteinander zu verschrauben oder zu vernieten und
die an den Trennebenen aneinander anliegenden Flächen fein zu bearbeiten, beispielsweise
zu schleifen. Als zusätzliches Hilfsmittel kann ein Verbindungswerkstoff, in den meisten
Fällen Gießharz, in flüssiger oder pasteuser Form, in eigene Hohlräume im Bereiche
der Trennfugen zwischen den Gehäuseteilen eingebracht und aushärten lassen werden,
um an dieser Stelle eine besonders sichere Abdichtung zu erzielen. Bei einem bspw.
in dem BBC-Handbuch für Explosionsschutz W. Girardet, Essen, 1971, Seite 484, Bild
5 - 111b dargestellten Paketschalter mit druckfestem Steatitsockel ist die Anordnung
derart getroffen, daß in die miteinander verschraubten Gehäuseteile an der Außenseite
im Bereiche der Trennfugen rings umlaufende, schwalbenschwanznutenartige Ausnehmungen
eingearbeitet sind, die nach der Montage mit dem Gießharz ausgegossen werden, das
nach dem Aushärten nach Art eines außen liegenden, umlaufenden, geschlossenen Ringes
die Trennfugen abdichtet.
[0003] Das Einbringen des Gießharzes in die dafür vorgesehenen Vergußausnehmungen muß als
gesonderter Arbeitsgang zwischen bzw. nach den Montagevorgängen des Gerätes geschehen.
Da in der Regel Gießharze in flüssiger Form verwendet werden, müssen Füllvorrichtungen
an den Geräten angebracht werden, was umständlich und aufwendig ist. Außerdem besteht
bei dem mehr oder weniger kontrollierbaren Füllvorgang die Gefahr des Auftretens von
Lufteinschlüssen und einer Lunkerbildung, wodurch die Zünddurchschlagsicherheit der
Verbindung in nicht vorhersehbarem Maße beeinträchtigt werden kann. Aus diesem Grunde
wird von der Zulassungsbehörde in der Praxis eine Gießharzschicht von mindestens 3
mm Dicke verlangt, was zur Folge hat, daß der Platzbedarf des ganzen Gerätes häufig
nicht unerheblich vergrößert wird.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, einen Weg zu weisen, der es gestattet, bei
explosionsgeschützten elektrischen Geräten, insbesondere der Zündschutzart "druckfeste
Kapselung", einzelne Gehäuseteile mit geringem Aufwand absolut zünddurchschlagsicher
und dabei mechanisch fest und widerstandsfähig miteinander zu verbinden, und zwar
ohne daß durch die Verbindung der Gehäuseteile eine Erhöhung des Platzbedarfes des
ganzen Gerätes bedingt wäre.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß derart vorgegangen, daß das Kunstharz
in Folienform im wesentlichen entsprechend der Umrißgestalt der stumpf miteinander
zu verbindenden Flächen ausgestanzt oder -geschnitten wird und sodann nach dem Einlegen
der Folie zwischen die beiden jeweils einander zugeordneten Flächen die entsprechenden
Gehäuseteile gegeneinander verspannt und das Kunstharz zum Aushärten gebracht wird.
[0006] In einer bevorzugten Ausführungsform kann eine trockene, heiß und unter Druck aushärtende
Kunstharzfolie verwendet werden, wobei nach dem Einlegen der Folie und gegebenenfalls
der Montage wenigstens eines Teiles des gesamten Gerätes das Ganze bis zum Aushärten
des Kunstharzes auf Aushärttemperatur erwärmt und dabei das Kunstharz zum Aushärten
gebracht wird.
[0007] Dadurch, daß das Kunstharz in Folienform zwischen die miteinander zu verbindenden
Flächen eingebracht wird, ergibt sich eine wesentliche Herstellungsvereinfachung für
das ganze Gerät, weil eine solche vorgestanzte Kunstharzfolie an der dafür vorgesehenen
Stelle schon während der Montage eingelegt werden kann. Wird ein heiß und unter Druck
aushärtendes Kunstharz verwendet, so kann das komplette Gerät in der erwähnten Weise
nach Abschluß der Montage durch Erwärmung auf Aushärtetemperatur, d.h. durch Temperung
in seinen Teilen verbunden und verschlossen werden. Die zweckmäßige Temperungstemperatur
ist jeweils von der verwendeten Kunstharzart abhängig.
[0008] Die miteinander zu verbindenden Flächen können an sich unbearbeitet belassen bleiben.
Während der Temperung dringt dann das teigig bis flüssig gewordene Kunstharz in jede
Unebenheit der Flächen ein, füllt diese restlos aus und ergibt damit eine gut sitzende
Verbindung und somit eine einwandfrei zünddurchschlagsichere Abdichtung. Da die Kunstharzfolie
in der jeweils gewünschten Form einfach ausgestanzt werden kann, sind auch keine besonderen
Füllvorrichtungen etc. erforderlich.
[0009] Bei der Verwendung des Kunstharzes in Folienform ist an der Verbindungsstelle eine
definierte Kunstharzschicht gewährleistet. In der Praxis hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, Folien in der Dicke bis zu 0,3 mm Dicke (im Ausgangszustand) zu verwenden.
[0010] Ein unter Anwendung des neuen Verfahrens aufgebautes explosionsgeschütztes elektrisches
Betriebsmittel der eingangs genannten Art ist gemäß weiterer Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß die Gehäuseteile jeweils über eine dazwischengelegte, etwa der Umrißgestalt der
einander benachbarten Flächen entsprechend gestaltete dünne Folie gleichmäßiger Dicke
eines an Ort und Stelle ausgehärteten Kunstharzes großflächig miteinander verbunden
sind.
[0011] Ein derart aufgebautes Betriebsmittel zeichnet sich einerseits dadurch aus, daß die
Verbindung der Gehäuseteile einwandfrei zünddurchschlagsicher und wegen der großflächigen
Verbindung mechanisch sehr widerstandsfähig ist, während andererseits durch die eine
definierte Dicke aufweisende Kunstharzschicht, wie sie durch die Folie gegeben ist,
keine nennenswerte Vergrößerung der Außenabmes- : sungen des ganzen Betriebsmittels
bedingt ist.
[0012] Bei dem Schaltgerät kann der Schaltraum in einem eine zünddurchschlagsicher herausgeführte
Antriebswelle enthaltenden Oberteil angeordnet sein, das mitjeinem ein Rastwerk umschließenden,
im wesentlichen topfförmigen Unterteil mittels der Kunstharzfolie an aneinander zugewandten
Flächen verbunden ist. Dabei ist es zweckmäßig, wenn zwischen dem Oberteil und dem
Unterteil eine an einander zugewandten Flächen jeweils mit dem Oberteil und dem Unterteil
mittels einer Kunstharzfolie verbundene Zwischenplatte liegt.
[0013] Soll die Polzahl des Schalters erhöht werden, so kann die Anordnung derart getroffen
sein, daß zwischen dem Oberteil und dem Unterteil wenigstens ein an einander zugewandten
Flächen mit anschließenden Teilen jeweils mittels einer Kunstharzfolie verbundenes,
im wesentlichen ringförmiges Zwischenteil liegt, in dem eine Schaltkammer angeordnet
ist.
[0014] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Es zeigen Figur 1 ein druckfest gekapseltes, zweipoliges Schaltgerät gemäß der Erfindung,
in einer Seitenansicht, Figur 2 das Schaltgerät nach Figur 1, in einer Aufsicht auf
die Oberseite, Figur 3 das Oberteil des Schaltgerätes nach Figur 1, in der Draufsicht,
in einem anderen Maßstab, Figur 4 das Oberteil des Schaltgerätes nach Figur 1, in
einer Ansicht in der Richtung IV-IV der Figur 1, in einem anderen Maßstab, Figur 5
das Oberteil des Schaltgerätes nach Figur 1, geschnitten längs der Linie V-V bzw.
Va-Va der Figur 3 in einer Seitenansicht und in einem anderen Maßstab, Figur 6 das
Oberteil nach Figur 5, in einer Ansicht entsprechend der Schnittlinie VI-VI der Figur
3 in einer Seitenansicht und im Ausschnitt, Figur 7 das Zwischenteil des Schaltgerätes
nach Figur 1, in der Draufsicht und in einem anderen Maßstab, Figur 8 das Zwischenteil
nach Figur 7 mit aufgesetztem Ober- und Unterteil, geschnitten längs der Linie VIII-VIII
bzw. VIIIa-VIIIa der Figur 2, in einer Seitenansicht und in einem anderen Maßstab,
Figur 9 das Unterteil des Schaltgerätes nach Figur 1, in einer Draufsicht, teilweise
aufgeschnitten, in einem anderen Maßstab, Figur 10 eine Rastscheibe des Schaltgerätes
nach Figur 1, in der Draufsicht, und in einem anderen Maßstab, Figur 11 eine Anschlagscheibe
des Schaltgerätes nach Figur 1, in der Draufsicht und in einem anderen Maßstab, Figur
12 ein vierpoliges Schaltgerät gemäß der Erfindung in einer Seitenansicht, Figur 13
das Schaltgerät nach Figur 12, in einer Draufsicht, Figur 14 das Zwischenteil des
Schaltgerätes nach Figur 12, in einer Ansicht längs der Linie XIV-XIV der Figur 12
in einem anderen Maßstab, Figur 15 ein Kontaktteil des Zwischenteils nach Figur 14,
in der Draufsicht und Figur 16 das Zwischenteil nach Figur 14, geschnitten längs der
Linie XIV-XIV bzw. XIVa-XIVa der Figur 14 in einer Seitenansicht.
[0015] Das in Figur 1 in zweipoliger und in Figur 12 in vierpoliger Ausführung dargestellte
Schaltgerät kann etwa als Steuerschalter verwendet werden und entspricht der Zündschutzart
"druckfeste Kapselung d"; für den Einsatz in explosionsgefährdeten Betriebsstätten
wird es beispielsweise in ein Gehäuse mit der Schutzart mindestens IP 54 eingebaut
oder in entsprechenden Schaltschränken oder Schaltkästen verwendet. Das im weiteren
mit "Steuerschalter" bezeichnete Gerät weist ein im wesentlichen zylindrisches Gehäuseoberteil
1, eine dazu koaxiale und sich daran anschließende Zwischenplatte 2 und ein ebenfalls
koaxiales, im wesentlichen quadratisches sowie sich an die Zwischenplatte 2 anschließendes
Gehäuseunterteil 3 auf. Bei der vierpoligen Ausführungsform (Figur 12) ist zwischen
dem Oberteil 1 und der Zwischenplatte 2 ein koaxiales Zwischenteil 4 vorgesehen.
[0016] Das Oberteil 1 (Figur 1 bis 6) enthält eine Schaltkammer 5, in der feststehende Kontakte
6 liegen, die über zünddurchschlagsicher herausgeführte metallische Anschlußbolzen
7 mit oben liegenden Anschlußklemmen 8 verbunden sind, an die in der in Figur 6 links
der Symmetrielinie dargestellten Weise jeweils ein Anschlußleiter 9 angeklemmt werden
kann. Mit den feststehenden Kontakten 6 wirken jeweils paarweise bewegliche Kontaktbrücken
10 zusammen, die in einer entsprechenden Ausnehmung 11 des Oberteiles 1 längsverschieblich
geführt sind und die unter der Wirkung von den Kontaktdruck erzeugenden Druckfedern
12 stehen die Kontaktbrücken 10 können durch ein Schaltrad 13 wahlweise in die in
Figur 4 links der Symmetrielinie dargestellte geöffnete oder in die in der gleichen
Figur rechts der Symmetrielinie dargestellte geschlossene Kontaktstellung überführt
werden. Dazu ist das Schaltrad 13 formschlüssig mit einem Vierkant 14 einer koaxialen
Antriebswelle 15 verbunden, die durch eine entsprechende axiale Bohrung des Oberteiles
1 nach außen geführt ist. Die Bohrung 16 ist derart bemessen, daß der zwischen der
Antriebswelle 15 und der Bohrungsinnenwand verbleibende Spalt als Zünddurchschlagsicherung
wirkt.
[0017] Der Schaltraum 5 des Oberteiles 1 ist bei dem Schalter nach Figur 1 durch die Zwischenplatte
2 abgeschlossen, die im einzelnen in den Figuren 7, 8 veranschaulicht ist, und die
Ausnehmungen 16 aufweist, in denen die beweglichen Kontaktbrücken 10 geführt sind,
während das Schaltrad 13 eine Nabe 17 aufweist, die in einer entsprechenden koaxialen
Bohrung 18 der Zwischenplatte 2 gelagert ist.
[0018] Das in der in Figur 8 veranschaulichten Weise auf die Zwischenplatte 2 aufgesetzte
Unterteil 3 enthält ein Rastwerk 19, dessen Rastscheibe 20 (Figur 9) mit dem Vierkant
14 formschlüssig gekuppelt ist und das in dem Unterteil 3 längsverschieblich gelagerte
Rasten 21 aufweist, die durch Federn 22 elastisch auf das Rastrad 20 zu vorgespannt
sind. In einer entsprechenden Aussparung des Unterteiles 3 ist im Bereiche der Trennfuge
zu der Zwischenplatte 2 schließlich noch eine Anschlagscheibe 23 angeordnet, die koaxial
zu der Antriebswelle 15 liegt und im einzelnen in Figur 11 veranschaulicht ist. Sie
wirkt mit einem nicht weiter dargestellten Anschlagstift zusammen, um die Drehbewegung
der Antriebswelle 15 zu begrenzen.
[0019] Das Oberteil 1, die Zwischenplatte 2 und das Unterteil 3 sind, wie insbesondere aus
Figur 8 zu ersehen, an einander zugewandten ebenen Stirnflächen stumpf aneinander
anliegend aufeinander gesetzt, wobei Paßstücke 24, die in entsprechende öffnungen
25 der Zwischenplatte 2 eingreifen, eine lagerichtige Zuordnung zwischen dem Oberteil
1 und der Zwischenplatte 2 gewährleisten. Das Oberteil 1, die Zwischenplatte 2 und
das Unterteil 3 sind aus einem Kunststoffmaterial hergestellt, das den an den Schalter
gestellten mechanischen Anforderungen entspricht. Grundsätzlich ist es aber auch denkbar,
diese Teile einzeln oder insgesamt aus Keramik oder dgl. herzustellen. Die erwähnten,
im Bereiche der Trennfugen zwischen dem Oberteil 1, der Zwischenplatte 2 und dem Unterteil
3 liegenden Stirnflächen der einzelnen Teile können, je nach Werkstoff, unbearbeitet
bleiben.
[0020] Die Verbindung zwischen dem Oberteil 1, der Zwischenplatte 2 und dem topfartigen
Unterteil 3 ist derart hergestellt, daß zwischen die einander zugewandten Stirnflächen
jeweils eine entsprechend der Umrißgestalt dieser Flächen ausgestanzte oder ausgeschnittene
Folie eines Kunstharzes eingelegt worden ist. Diese Folien sind in den Figuren 7,
8, 9 mit 26, 27 bezeichnet. Das Einlegen der Kunstharzfolien 26, 27 geschieht bei
der Montage des Steuerschalters, d.h. beim Einbau der Antriebswelle 15 mit dem Schaltrad
13, den Kontaktbrücken 10 usf.. Zum Abschluß der Montage werden das Oberteil 1 und
das Unterteil 3 über Spannschrauben 28 miteinander verspannt, so daß die Folien 26,
27 zwischen den ihnen benachbarten Stirnflächen des Oberteils 1 und der Zwischenplatte
2 bzw. der Zwischenplatte 2 und des Unterteiles 3 eingespannt werden. Daraufhin wird
der ganze Steuerschalter in einem Ofen auf.die Aushärttemperatur des heiß und unter
Druck aushärtbaren Kunstharzes der Folien 26, 27 erwärmt, so daß das Kunstharzmaterial
in einen teigigen oder flüssigen Zustand übergeht, in dem es in die Unebenheiten der
unbearbeitet gelassenen, den Folien 26, 27 benachbarten Stirnflächen des Oberteils,
der Zwischenplatte 2 und des Unterteils 3 eindringt. Nach genügend langer Temperung
wird der Steuerschalter wieder abgekühlt, womit das Oberteil 1, die Zwischenplatte
2 und das Unterteil 3 durch das ausgehärtete, in der durch die jeweilige Folie 26
bzw. 27 vorgegebenen definierten Schichtdicke vorliegende Kunstharzmaterial mechanisch
fest, druckfest und absolut zünddurchschlagsicher miteinander verbunden sind. Damit
ist auch der Schaltraum 5, in dem bei der Schalterbetätigung Zündfunken auftreten,
nach außen hin zünddurchschlagsicher abgekapselt. Die in Fig. 12 veranschaulichte
andere Ausführungsform des Steuerschalters unterscheidet sich von jener nach Figur
1 lediglich dadurch, daß zwischen die Zwischenplatte 2 und das Oberteil 1 noch ein
Zwischenteil 4 eingefügt ist, das eine zusätzliche Kontaktebene bildet, so daß der
Steuerschalter vierpolig ausgebildet ist. Selbstverständlich könnten in analoger Weise
noch mehrere solcher Zwischenteile 4 zwischen das Oberteil 1 und das Unterteil 3 eingefügt
werden.
[0021] Das Zwischenteil 4 ist insbesondere in den Figuren 14, 16 veranschaulicht. Es besteht
ebenfalls aus Kunststoffmaterial, Keramik oder dgl. und weist eine im wesentlichen
scheiben- oder ringförmige Gestalt auf. In das Material des Zwischenteiles 4 sind
laschenartige Kontaktteile 30 (Figur 15) eingepreßt, die auf der Außenseite des Steuerschalters
Anschlußklemmschrauben 31 (Figur 13) tragen, die in entsprechende Gewindebohrungen
32 eingeschraubt sind und die an ihrem innen liegenden Teil mit feststehenden Kontakten
60 verbunden sind, welche in einen Schaltraum 50 ragen. Die feststehenden Kontakte
60 wirken in der bereits anhand von Figur 4 erläuterten Weise mit nicht weiter dargestellten
Kontaktbrücken zusammen, welche durch ein Schaltrad 130 betätigt werden, das anschließend
an das Schaltrad 13 auf den Vierkant 14 der entsprechend verlängerten Antriebswelle
15 drehfest aufgesetzt ist. Der Schaltraum 50 des Zwischenteiles 4 ist nach unten
hin im zusammengebauten Zustand wieder durch die Zwischenplatte 2 abgeschlossen, wobei
an dem Zwischenteil 4 vorgesehene Paßstücke 24 eine lagerichtige Zuordnung des Zwischenteiles
4 zu der Zwischenplatte 2 gewährleisten. Der Schaltraum 50 des Oberteils 1 ist seinerseits
durch das Zwischenteil 4 abgeschlossen, das auf seiner dem Oberteil 1 zugewandten
Stirnfläche entsprechend ausgebildet ist.
[0022] Die Verbindung des Oberteiles 1 mit dem Zwischenteil 4 bzw. des Zwischenteiles 4
mit der Zwischenplatte 2 geschieht in bereits erläuterter Weise mittels dazwischen
gelegter Kunstharzfolien, wie sie bei 33, 34 in Figur 16 veranschaulicht sind. Auch
bei diesem Steuerschalter werden die Kunstharzfolien 33, 34 bei der Montage des Schalters
zwischen das Oberteil 1 und das Zwischenteil 4 bzw. zwischen das Zwischenteil 4 und
die Zwischenplatte 2 eingelegt, worauf das Ganze mittels der Spannschrauben 28 miteinander
verspannt wird. Anschließend wird der ganze Steuerschalter auf die Aushärttemperatur
des Kunstharzes erwärmt, und das Kunstharz zum Aushärten gebracht. Auch bei dem Zwischenteil
4 sind die den Kunstharzfolien 33, 34 zugeordneten Stirnflächen unbearbeitet.
[0023] Die Dicke der Kunstharzfolien beträgt zweckmäßigerweise bis zu 0,3 mm; sie kann in
Einzelfällen, insbesondere bei großen Gehäuse auch größer sein. Als Material für das
Kunstharz kann grundsätzlich jedes aushärtbare oder aktivierbare Kunstharz verwendet
werden, das eine ausreichende mechanische Festigkeit und eine entsprechende Hitze-
und Alterungsbeständigkeit aufweist. Grundsätzlich ist es auch denkbar, anstelle eines
durch Wärme aktivierbaren Kunstharzes ein lösungsmittelaktivierbares Kunststoffmaterial
zu verwenden, wenn die Gestaltung des Gehäuses und der einander zugewandten, mit einander
zu verbindenden Stirnflächen so beschaffen sind, daß eine einwandfreie Lösungsmittelverdunstung
gewährleistet ist.
1. Verfahren zur zünddurchschlagsicheren Verbindung von Gehäuseteilen eines explosionsgeschützten
elektrischen Gerätes mit druckfester Kapselung, bei dem die Gehäuseteile im Bereiche
von einander zugewandten Flächen unter Verwendung eines aushärtbaren Kunstharzes miteinander
verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunstharz in Folienform im wesentlichen
entsprechend der Umrißgestalt der stumpf miteinander verbindenden Flächen ausgestanzt
oder -geschnitten wird und sodann nach dem Einlegen der Folie zwischen die beiden
jeweils einander zugeordneten Flächen die entsprechenden Gehäuseteilen gegeneinander
verspannt und das Kunstharz zum Aushärten gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine trockene, heiß und
unter Druck aushärtende Kunstharzfolie verwendet wird und nach dem Einlegen der Folie
und gegebenenfalls der Montage wenigstens eines Teiles des gesamten Gerätes das Ganze
bis zum Aushärten des Kunstharzes auf Aushärttemperatur erwärmt und dabei das Kunstharz
zum Aushärten gebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die miteinander zu verbindenden
Flächen unbearbeitet belassen werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Folie in der Dicke bis zu 0,3 mm verwendet wird.
5. Unter Anwendung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche aufgebautes
explosionsgeschütztes elektrisches Betriebsmittel, insbesondere Schaltgerät, mit mehreren
wenigstens eine Schaltkontakte oder dgl. enthaltende Schaltkammer druckfest kapselnden
Gehäuseteilen, die an stumpf aneinander anliegenden Flächen zünddurchschlagsicher
miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäuseteile (1 bis 4)
jeweils über eine dazwischen gelegte, etwa der Umrißgestalt der einander benachbarten
Flächen entsprechend gestaltete dünne Folie (26, 27; 33, 34) gleichmäßiger Dicke eines
an Ort und Stelle ausgehärteten Kunstharzes großflächig miteinander verbunden sind.
6. Betriebsmittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltraum (5)
in einem eine zünddurchschlagsicher herausgeführte Antriebswelle (15) enthaltenden
Oberteil (1) angeordnet ist, das mit einem ein Rastwerk (19) umschließenden, im wesentlichen
topfförmigen Unterteil (3) mittels der Kunstharzfolien (26, 27) aneinander zugewandten
Flächen verbunden ist.
7. Betriebsmittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Oberteil
(1) und dem Unterteil (3) eine an einander zugewandten Flächen jeweils mit dem Oberteil
(1) und dem Unterteil (3) mittels einer Kunstharzfolie (26, 27) verbundene Zwischenplatte
(2) liegt.
8. Betriebsmittel nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem
Oberteil (1) und dem Unterteil (3) wenigstens ein, an einander zugewandten Flächen
mit den anschließenden Teilen jeweils mittels einer Kunstharzfolie (33, 34) verbundenes,
im wesentlichen ringförmiges Zwischenteil (4) liegt, in dem ein Schaltraum (50) angeordnet
ist.