(19)
(11) EP 0 005 412 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.11.1979  Patentblatt  1979/23

(21) Anmeldenummer: 79810020.2

(22) Anmeldetag:  28.02.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)2E04C 3/02, E02D 29/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 01.03.1978 CH 2178/78

(71) Anmelder: Gysi, Hansjürg
CH-5033 Buchs (CH)

(72) Erfinder:
  • Gysi, Hansjürg
    CH-5033 Buchs (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Querbalken zur Herstellung von Kastenmauern


    (57) Die Erfindung betrifft einen Bauteil, welcher bei der Herstellung von Kastenmauem in Kombination mit Längsbalken als Querbalken verwendet wird. Die Hauptmerkmale dieses Querbalkens sind die Auflageebenen (2) und (3) mit den schubfesten Verbindungen vorn (4) oben (6) und hinten (5) unten (11) - und eine horizontal verschiebliche Auflage vom (4) unten (10) und hinten (5) oben (15). Dieser Querbalken (1) ermöglicht eine beliebige Staffelung (a) der oberen (8) resp. (14) von den unteren (9) resp. (13) Längsbalken und damit eine Anpassung der Kastenmauer an den Verlauf der Drucklinie. Die schubfesten Verbindungen (6), (11) verhindern vom (4) ein horizontales Herausdrücken der vorderen Längsbalken (8) und verankern hinten (5) den Querbalken (1) am hinteren Längsbalken (13). Die Flexibilität der Kastenmauer gegenüber den Erddruckkräften wird dadurch erreicht, dass sich im Auffüllmaterial im Innem der Kastenmauer Gleitebenen (23) ausbilden können, entlang welchen bei teilweiser Mobilisation der Scherfestigkeit des Erdmaterials Verschiebungen auftreten können.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Bauteil, welcher bei der Herstellung von Kastenmauern in Kombination mit Längsbalken als Querbalken verwendet wird.

    [0002] Querbalken der erwähnten Art sind bekannt. Sie bilden den einen Hauptbestandteil der Bauelemente für Kastenmauern. Der Längsbalken bildet den anderen Hauptbestandteil. Bei der Herstellung einer Kastenmauer werden entlang der Mauerachse die Querbalken in einem bestimmten Abstand voneinander rechtwinklig zur Mauerachse ausgelegt. Darauf legt man die Längsbalken derart, dass sich zwei parallel in Richtung der Mauerachse verlaufende Reihen bilden. Auf diese Längsbalken folgt erneut eine Lage Querbalken usw. bis die gewünschte Mauerhöhe erreicht ist. Während des Aufbaus der Mauer wird der Innenraum fortlaufend mit Erdmaterial aufgefüllt.

    [0003] Bauteilsätze der erwähnten Art haben den Nachteil, dass die daraus entstehenden Kastenmauern eine starre, durch die Geometrie der Bauelemente vorgeschriebene Form besitzen. Es ist nicht möglich, den vertikalen Verlauf der Mauer dem Verlauf der Drucklinie infolge Erddruck und Mauergewicht anzupassen, ausser man benützt eine Vielzahl von Bauelementen, welche entsprechend dem Mauerverlauf zusammengesetzt werden müssen.

    [0004] Die vorliegende Erfindung sucht einen Querbalken, der durch seine Form es ermöglicht, in Kombination mit dem Längsbalken ohne zusätzliche Bauelemente den vertikalen Verlauf der Mauer der Drucklinie anzupassen, gleichzeitig eine von der Reibung in der Berührungsfläche Längsbalken - Querbalken unabhängige Schubübertragung zu ermöglichen und der Kastenmauer gegenüber den Erddruckkräften ein flexibles Verhalten zu geben.

    [0005] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe folgendermassen gelöst: Der Querbalken besitzt an seinem vorderen, von der Erde abgekehrten Ende nur in der oberen Auflageebene eine schubfeste Verbindung mit dem daraufliegenden Längsbalken, wodurch der obere Längsbalken geometrisch gegenüber dem Querbalken fixiert wird. In der unteren Auflageebene des Querbalkens hingegen fehlt die schubfeste Verbindung mit dem untenliegenden Längsbalken. Dadurch ist die Lage des unteren Längsbalkens gegenüber dem Querbalken frei, so dass sich der vertikale Verlauf der Kastenmauer an jedem Ort beliebig verändern lässt, d. h. eine Querstaffelung (a) gemäss Patentanspruch 1 wird möglich. Am der Erde zugekehrten, hinteren Ende des Querbalkens befindet sich die schubfeste Verbindung in der unteren Auflageebene , während sie in der oberen Auflageebene fehlt. Dadurch kann auch hier der vertikale Verlauf der Kastenmauer entsprechend der Veränderung am vorderen Ende des Querbalkens verändert werden, d. h. eine Querstaffelung (b) gemäss Patentanspruch 1 wird möglich. Die Schubübertragung vom Längs- in den Querbalken und umgekehrt wird entsprechend Patentanspruch 1 durch die eine Verschiebung verhindernde Vorrichtung gewährleistet (schubfeste Verbindung). Diese Vorrichtung verhindert vorn ein Herausdrücken des vorderen Längsbalkens infolge des horizontal wirkendes Erddruckes; bezw. wirkt hinten als Verankerung des Querbalkens am hinteren Längsbalken. Die Flexibilität der Kastenmauer gegenüber den Erddruckkräften wird gemäss Patentanspruch 1 dadurch erreicht, dass in der unteren Auflageebene vorn und in der oberen Auflageebene hinten des Querbalkens eine solche Vorrichtung fehlt, d. h. Längs- und Querbalken sind gegenüber einander frei verschieblich. Dadurch kann sich eine Gleitebene quer durch das Rückfüllmaterial bilden, Fig. 1, 23, entlang welcher die Scherfestigkeit des sich im Innern der Kastenmauer befindlichen Rückfüllmaterials mit damit verbundenen Uerschiebungen teilweise mobilisiert wird. Somit sind bei jeder Längsbalken - Querbalken - Lage Verschiebungen entlang der Fläche 23 möglich, was zur gewünschten Flexibilität der Kastenmauer gegenüber Erddruckkräften führt.

    [0006] Die Erfindung soll in der beigelegten Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben werden. Es zeigen:

    Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel des Querbalkens mit Nocken,

    Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel des Querbalkens mit mit Nut und Kamm,

    Fig. 3 ein drittes Ausführungsbeispiel des Querbalkens mit , mit Bolzen und

    Fig. 4 einen Querschnitt durch eine Kastenmauer, welche unter Mitverwendung des Querbalkens nach Fig. 1 aufgebaut ist.



    [0007] Fig. 1 zeigt den Querbalken 1 mit der oberen 2 und unteren 3 Auflageebene. Am vorderen Ende 4 des Querbalkens befindet sich der nach oben gerichtete Nocken 16, welcher die horizontalen Schubkräfte 7 vom Längsbalken B in den Querbalken 1 überleiten kann. Am hinteren Ende 5 befindet sich der nach unten gerichtete Nocken 16, welcher die horizontalen Schubkräfte 12 vom Querbalken 1 in den Längsbalken 13 überleiten kann. Am vorderen Ende 4 wird durch den Abstand(a) die Querstaffelung des oberen 8 vom unteren 9 Längsbalken dargestellt, ebenso am hinteren Ende 5 mit dem Abstand (b). In 20 ist gezeigt, dass der Nocken 16 in einem Abstand (c) vom Balkenende liegen kann.

    [0008] In Fig. 2 tritt beim Querbalkenl an die Stelle des Nockens 16 der Kamm 17, welcher in eine Nut 18 des Längsbalkens 8 resp. 13 passt.

    [0009] In Fig. 3 tritt beim Querbalken 1 an die Stelle des Nockens 16 der Bolzen 19, welcher in entsprechende Aussparungen oder Bohrungen des Längs- 8, 13 und Querbalkens 1 passt.

    [0010] In Fig. 4 wird gezeigt, wie mit Hilfe des Querbalkens 1 eine beliebige Staffelung der Längsbalken 8, 9 resp. 13, 14 erreicht werden kann, und wie damit der vertikale Verlauf der Mauer dem Verlauf der Drucklinie, resultierend aus Mauergewicht und Erddruck, angepasst werden kann. Die eine Verschiebung hindernde Vorrichtung 6, 11 ist als Nocken 16 gemäss Fig. 1 eingezeichnet. Im weiteren wird gezeigt, wie mit Hilfe von einem Querbalken, bei welchem die Auflageebenen 21 und 22 nicht parallel sind, das Quergefälle der Kastenmauer verändert werden kann.


    Ansprüche

    1. Bauteil als Querbalken (1) zur Herstellung von Kastenmauern - wobei dieser Querbalken je eine obere (2) und untere (3) Auflageebene besitzt und im folgenden das von der zu stützenden Erdmasse abgekehrte Ende des Querbalkens als dessen vorderes (4) und das der zu stützenden Erdmasse zugekehrte Ende als dessen hinteres (5) Ende bezeichnet wird -, gekennzeichnet dadurch , dass dieser Querbalken (1) an seinem vorderen Ende (4) in der oberen Auflageebene (2) eine Vorrichtung (6) besitzt, welche eine verschiebungsfreie Ueberleitung der horizontalen Schubkräfte (7) vom obenliegenden vorderen Längsbalken (8) in den Querbalken (1) gestattet; dass dieser Querbalken (1) an seinem vorderen Ende (4) in der unteren Auflageebene (3) gegenüber dem untenliegenden vorderen Längsbalken (9) in Querrichtung frei verschieblich (10) ist und somit eine beliebige Querstaffelung (a) des unteren (9) vom vorderen oberen (8) Längsbalken möglich wird; dass dieser Querbalken (1) an seinem hinteren Ende (5) in der unteren Auflageebene (3) eine Vorrichtung (11) besitzt, welche eine verschiebungsfreie Ueberleitung der horizontalen Schubkräfte (12) vom Querbalken (1) in den untenliegenden hinteren Längsbalken (13) gestattet; dass dieser Querbalken (1) an seinem hinteren Ende (5) in der oberen Auflageebene (2) gegenüber dem obenliegenden hinteren Längsbalken (14) in Querrichtung frei verschieblich (15) ist und somit eine beliebige Querstaffelung (b) des oberen (14) vom unteren hinteren (13) Längsbalken möglich wird.
     
    2. Verwendung des Bauteils als Querbalken nach Patentanspruch 1 zur Herstellung von Kastenmauern.
     
    3. Querbalken (1) nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Verschiebung hindernde Vorrichtung (6), (11) aus einem durch die Auflageebene (2), (3) des Querbalkens hervortretenden Nocken (16) besteht, welcher zur Querschnittsform des zu fixierenden Längsbalkens (8) , (13) passt.
     
    4. Querbalken (1) nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Verschiebung hindernde Vorrichtung (6), (11) aus einem Kamm (17) im Querbalken (1) besteht, welche in eine dazu passende Nut (18) im zu fixierenden Längsbalken ( 8 ), (13) passt.
     
    5. Querbalken (1) nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Verschiebung hindernde Vorrichtung (6), (11) aus einer Nut im Querbalken (1) besteht, welche auf einen dazu passenden Kamm im zu fixierenden Längsbalken passt.
     
    6. Querbalken (1) nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Verschiebung hindernde Vorrichtung (6), (11) aus einem Bolzen (19) oder Dübel besteht.
     
    7. Querbalken (1) nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Verschiebung hindernde Vorrichtung (6), (11) sich in einem Abstand (c) (20) vom Ende des Querbalkens befindet.
     
    8. Querbalken (1) nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die untere (3) und obere (2) Auflageebene des Querbalkens zueinander parallel sind.
     
    9. Querbalken (1) nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die untere (22) und obere (21) Auflageebene des Querbalkens nicht parallel sind und eine Schnittgerade besitzen, welche in Längsrichtung der Kastenmauer verläuft, solcherart dass eine Aenderung des Quergefälles der Kastenmauer ermöglicht wird.
     




    Zeichnung