(19)
(11) EP 0 009 078 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.04.1980  Patentblatt  1980/07

(21) Anmeldenummer: 79102294.0

(22) Anmeldetag:  05.07.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D07B 7/18, H01B 13/00, H01R 43/00, H05K 13/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR GB SE

(30) Priorität: 31.07.1978 DE 2833563

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Edinger, Egon
    D-8032 Gräfelfing (DE)
  • Przybylski, Zdzislaw, Dr.
    D-8000 München 40 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zum automatischen Entdrallen von Schaltkabeladern oder miteinander verdrallten elektrischen Einzeladern


    (57) Das automatische Entdrallen der Schaltkabeladern ist die Voraussetzung der Automation von weiteren Vorgängen zur Konfektionierung von Schaltkabeln. Dabei wird das Kabel (12) an einer Motorwelle (7) so befestigt, daß seine abgemantelten Enden (13, 14) völlig frei bleiben. Während der Rotation werden zwei Profile (9, 10), beidseitig der Kabelrotierebene der Aderenden (13, 14), genähert, so daß die Adern zweimal pro Umdrehung von der Rotierebene abgelenkt und dadurch zu Schwingungen angeregt werden.




    Beschreibung


    [0001] Schaltkabel bestehen aus Leitern mit Isolierung, die Adern genannt werden und paarweise zu Dreiern, Vierern oder Fünfern verdrallt und mit einem isolierenden Kabelmantel umgeben sind. Bei der Konfektionierung z. B. zu Steckkabeln besteht nach der Entfernung des Mantels das Problem, die verdrallten Adern automatisch zu entdrallen. Dieser Vorgang, der die Voraussetzung der Automatisierang von weiteren Vorgängen zur Konfektionierung von Schaltkabeln ist, wird bisher von Hand ausgeführt.

    [0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Mitteln ein Verfahren und eine Vorrichtung zum automatischen Entdrallen von Schaltkabeladern zu schaffen, nachdem der Kabelmantel entfernt ist, an das.sich dann weitere Vorgänge zur Automztisierung der Konfektionierung von Schaltkabeln anschließen können. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Kabel an einer angetriebenen Welle so befestigt wird, daß das oder die abgemantelten Enden völlig frei bleiben, daß die Welle zum Rotieren gebracht wird und daß an einer oder mehreren Stellen der Kabelrotierebene die Adern von der Rotierebene durch Ablenkmittel und dadurch zu Schwingungen angeregt werden und daß nach der Entdrallungszeit die Ablenkmittel in die Ausgangsstellung zurück und die Welle zum Stillstand gebracht wird.

    [0003] Mit der Erfindung wird eine dynamische Entdrallmethode geschaffen, die für jeden Schaltkabeltyp anwendbar ist. Alle vorschriftsmäßig verdrallten Adern können damit automatisch entdrallt werden. Für jeden Kabeltyp müssen aber die Entdrallbedingungen optimiert werden. Das Prinzip des dynamischen Entdrallens von Schaltkabeladern nach der Erfindung basiert auf dem Zusammenwirken von drei Faktoren, nämlich Schwingungen, Luftwiderstand und Fliehkraft. Die Fliehkraft hält die Ader gerade, bringt sie zu der Rotierebene zurück und überwindet den Luftwiderstand.

    [0004] Eine vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht darin, daß die Welle eines Motors in ein zylindrisches Gehäuse in Achsrichtung hineinragt, daß mit der Welle eine Kabelhalterung verbunden ist und daß als Ablenkmittel in der Nähe der Grund- und Deckfläche des Zylinders um 1800 versetzt je ein Profil in Richtung der Kabelrotierebene verschiebbar angeordnet ist. Wenn es sich um zwei Profile handelt, werden die Adern zweimal pro Umdrehung von der Rotierebene abgelenkt und dadurch zu Schwingungen angeregt. Nach bestimmter Zeit werden die beiden Profile wieder in die Ausgangsstellung gebracht und der Motor ausgeschaltet. Die Adern sind dann einwandfrei entdrallt.

    [0005] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Kabelbefestigung als mit einem Antrieb ausgerüsteter Kabelhalter ausgebildet und in der Mitte ein Kabel- *abgelenkt positionierrohr vorgesehen. Auf diese Weise ist es möglich, beliebige Längen bei der Konfektionierung von Schaltkabeln dynamisch zu entdrallen, da das Mittelteil zwischen den freibleibenden Enden als Schlaufe in das Kabelpositionierrohr eingeschoben werden kann.

    [0006] Um auch das Einschieben des Kabels in das Kabelpositionierrohr automatisch durchführen zu können, ist gegenüber dem Kabelpositionierrohr ein Ubergabestempel vorgesehen.

    [0007] Die Erfindung wird anhand der Figuren erläutert. Es zeigen:

    Figur 1 eine Anordnung zum dynamischen Entdrallen von Schaltkabeladern in der Seitenansicht,

    Figur 2 die dazugehörende Vorderansicht,

    Figur 3 das Prinzip des dynamischen Entdrallens von Schaltkabeladern nach der Erfindung und

    Figur 4 in schematischer Darstellung einen Aderentdrallautomaten.



    [0008] Auf einer Grundplatte 1 ist ein Montageblock 2 vorgesehen, auf dem ein elektrischer Motor 3 angeordnet ist. Auf der Grundplatte 1 sind ferner zwei Halterungen 4 und 5 angebracht, an denen ein zylindrisches Gehäuse 6 befestigt ist. Das Gehäuse 6 und der Motor 3 sind so angeordnet, daß die.Motorwelle 7 in dem zylindrischen Gehäuse in Achsrichtung verläuft. Auf der Motorwelle ist in dem Gehäuse eine Kabelhalterung 8 befestigt. Mit 9 und 10 sind Aderentdrallprofile bezeichnet, die über Anordnungen 11 und 12 in Richtung der Rotationsebene und wieder in die Ruhelage zurückverschoben werden können. In der Kabelhalterung 8 ist ein Schaltkabel 12 eingelegt, dessen abgemantelte Enden 13 und 14 freibleiben. Mit χ ist der Profilanstellwinkel bezeichnet.

    [0009] Aus der Figur 3 ist zu ersehen, daß bei der Rotation der Motorwelle 7 die freien Enden 13 und 14 des Schaltkabels von den in der Betriebslage befindlichen Profilen 9 und 10 zweimal pro Umdrehung von der Rotierebene abgelenkt und dadurch zu SchWingungen angeregt werden, die das Entdrallen bewirken.

    [0010] Nach der Darstellung in der Figur 4 weist der elektrische Motor 3 an der dem Gehäuse zugewandten Seite eine schematisch angedeutete Bremse 15 auf. Die Kabelhalterung ist als Kabelpositionierrohr 16 ausgebildet, die eine Schlaufe 17 des zu entdrallenden Kabels aufnehmen kann. Zur Zuführung des zu entdrallenden Kabels dient ein Rollenförderer 18 mit Kabeltransportrollen 19 und einer kammartigen Kabelanhebevorrichtung 20. Gegenüber dem Kabelpositionierrohr ist ein in Pfeilrichtung verschiebbarer Übergabestempel 21 vorgesehen.

    [0011] 4 Patentansprüche

    [0012] 4 Figuren


    Ansprüche

    1. Verfahren zum automatischen Entdrallen von Schaltkabeladern oder miteinander verdrallten Einzeladern, nachdem der Kabelmantel abgemantelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Kabel (12) an einer angetriebenen Welle (7) so befestigt wird, daß das oder die abgemantelten Enden (13, 14) völlig frei bleiben, daß die Welle zum Rotieren gebracht wird und daß an einer oder mehreren Stellen der Kabelrotierebene die Adern von der Rotierebene durch Ablenkmittel (9, 10) abgelenkt und dadurch zu Schwingungen angeregt werden und daß nach der Entdrallzeit die Ablenkmittel in die Ausgangsstellung zurück und die Welle zum Stillstand gebracht wird.
     
    2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (7) eines Motors in ein zylindrisches Gehäuse (6) in Achsrichtung hineinragt, daß mit der Welle eine Kabelhalterung (8) verbunden ist und daß als Ablenkmittel (9, 10) in der Nähe der Grund- und Deckfläche des zylindrischen Gehäuses um 180° versetzt je ein Profil in Richtung der Kabelrotierebene verschiebbar angeordnet ist.
     
    .3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabelbefestigung als mit einem Antrieb ausgerüsteter Kabelhalter ausgebildet ist und in der Mitte ein Kabelpositionierrohr (16) aufweist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß gegenüber dem Kabelpositionierrohr (16) ein Übergabestempel (21) vorgesehen ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht