[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Heizeinrichtung mit einem Wärmeableitungskorper
zur Vorwarnung von Heizöl, wie sie im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher angegeben
ist.
[0002] Im Zusammenhang mit der zunehmenden Verknappung von Heizöl einerseits und den gesteigerten
Anforderungen an schadstoffreiem Abgas andererseits wird für Ölbrenner eine elektrische
Vorwärmung des Heizöls beabsichtigt. Durch die damit zu erreichende Verringerung der
Viskosität des.Heizöls lassen sich auch noch geringere Durchsatzmengen, z.B. unter
1,4 kg pro Stunde, zuverlässig zerstäuben. Einzelheiten hierzu lassen sich der Druckschrift
Feuerungstechnik, 1978, Seiten 13 bis 30 entnehmen.
[0003] Gerade für Kleinanlagen sind die heute handelsüblichen Ölbrenner derart ausgebildet,
daß sie für einen relativ großen Leistungsbereich verwendbar sind und eine Anpassung
an den speziellen Bedarf des einzelnen Kunden lediglich eines Einsetzens einer passenden
Düse.und einer Justierung der Luftzufuhr bedarf. Ist aber im Ölbrenner außerdem noch
eine widerstandsbeheizte elektrische Vorwärmung vorgesehen, so müßte diese auf den
jeweiligen Öldurchsatz angepaßt werden. Dies würde eine erhebliche Erschwernis für
die Montagearbeiten bedeuten. Es müßte nämlich dafür Sorge getragen sein, daß einerseits
eine ausreichend hohe Erwärmung des Öls auf Temperaturen z.B. bis über 70°C erreicht
wird, und zwar mit relativ raschem Erreichen des Endzustandes. Andererseits darf aber
etwa bei kurzzeitigem Stillstand oder bei Unterbrechung der Ölzufuhr keine Ölüberhitzung
mit Dampfbildung eintreten, wobei die Dampfbildung insbesondere die weitere Ölförderung
beeinträchtigen könnte.
[0004] Eine elektrische Heizung mittels einer Heizwicklung würde somit auch eine sehr aufwendige
Steuerungselektronik erforderlich machen. Andererseits wird aber stets danach gestrebt,
solche Ölbrenner nicht nur möglichst einfach, sondern damit auch betriebssicher auszubilden.
[0005] Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine solche Heizeinrichtung
zur Vorwärmung von Heizöl anzugeben, mit der ohne besondere Einstellarbeit ein sich
etwa über eine Größenordnung erstreckender Bereich der Ölzufuhr abgedeckt werden kann,
die sich in einfacher Weise in auch bereits vorhandenen Ölbrennerarlagen (nachträglich)
einsetzen läßt und die insbesondere sowohl bei 110 Volt als auch bei 220 Volt ohne
das Erfordernis einer Umschaltung zu betreiben ist.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einer Heizeinrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 erfindungsgemäß gelöst, wie dies im Kennzeichen des Anspruches 1 angegeben ist.
[0007] Die Verwendung von Kaltleitern zur Beheizung in unterschiedlichsten Anwendungsfällen
ist bereits seit Jahrzehnten vorgeschlagen worden. Bei einem Kaltleiter handelt es
sich dabei um ein Bauelement aus einem Material auf der Basis des Bariumtitanats,
das durch prinzipiell bekannte Herstellungsmaßnahmen und Dotierungen eine selbststeuernde
Temperatur-Widerstandscharakteristik hat. Bei Kaltleiter-Material, wie es z.B. aus
"Keramische Zeit-* hervorgeht, tritt bei der sogenannten Curie-Temperatur, einer spezifischen
Materialgröße, mit weiterem Temperaturanstieg ein extremer Anstieg des spezifischen
elektrischen Widerstands auf. Fig.1 zeigt ein'Diagramm, aus dem die Temperatur-Widerstandscharakteristik
mit einer Angabe der Curie-Temperatur und der Steilheit
hervorgehen.
[0008] Aus der deutschen Patentanmeldung P 27 43 880.8 und dem deutschen Gebrauchsmuster
G 78 04 316 sind bereits Einzelheiten für den grundsätzlichen Aufbau einer auch bei
der vorliegenden Erfindung dem Prinzip nach zu verwendenden Heizeinrichtung mit Kaltleiter-Material
bekannt. Auch sind dort bereits die allgemeinen physikalischen Grundlagen einer solchen
Heizeinrichtung beschrieben. Die vorliegende Erfindung, die zum einen die Verwendung
einer Kaltleiter-Heizeinrichtung zur Vorwärmung von Heizöl betrifft und zum anderen
die für diesen speziellen Anwendungsfall noch erforderlichen Abwägungen bezüglich
der Bemessungen umfaßte hat eine Heizeinrichtung ergeben, die für eine jegliche Ölzufuhrmenge
innerhalb des relativ weiten (und für Beheizung in Frage kommenden) Bereichs von 0,3
bis 2,5 1 pro Stunde)verwendbar ist und die insbesondere auch ohne weitere Abänderung
sowohl *schrift, Band 12, 1964, 766-770 für 110 Volt als auch für 220 Volt passend
ist. Diese Heizeinrichtung bedarf somit keiner zusätzlichen Einstellung.
[0009] An sich wurde erwartet, daß für einen so großen Spielraum der zu beheizenden Ölmenge
und gegebenenfalls der Betriebsspannungen erhebliche individuelle Anpassungen erforderlich
werden würden. Überraschenderweise ist jedoch eine solche Anpassung im Rahmen der
vorliegenden Erfindung entbehrlich. Dabei ist berücksichtigt, daß eine Erwärmung des
zugeführten Heizöls für größere Zufuhrmengen (im Rahmen des angegebenen Bereichs)
nicht so stark zu sein braucht, wie dies z.B. für die an der unteren Grenze liegende
Zufuhrmenge von 0,3 1 pro Stunde notwendig ist.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Heizeinrichtung geht aus der nachfolgend
beschriebenen Fig.2 hervor. Bei diesem Ausführungsbeispiel liegen Einzelheiten vor,
die auch schon in dem deutschen Gebrauchsmuster G 78 11 098 beschrieben sind. Mit
1 ist die Heizeinrichtung bezeichnet, die einen Wärmeableitungskörper 32 mit einem
zurAufnahme des Kaltleiter-Heizelements 4 vorgesehenen Zwischenraum 33 hat. Dieses
Heizelement hat wie noch angegebene physikalische Größen. Auf den senkrecht zur Därstellungsebene
der Figur stehenden Oberflächen des plattenförmigen Heizelements 4 befinden sich im
Schnitt dargestellte Elektroden 8. Das Heizelement 4 ist mit Hilfe der keilförmigen
Körper 37 und 137, die einen Keilwinkel γ aufweisen, in den Zwischenraum 33 derart
eingekeilt, daß außer einer festen Halterung auch guter Wärmekontakt von beiden Oberflächen
des Heizelements 4 auf die wärmeableitenden Flächen 35 und 36 des Wärmeableitungskörpers
32 erfolgt. Mit 10 sind duktile Beilagen bezeichnet. Mit 11 sind Anschlußleitungen
der Elektroden 8 bezeichnet, an die wahlweise eine Spannung von 110 Volt oder 220
Volt (oder einem dazwischenliegenden Spannungswert) angelegt werden können.
[0011] Der in der Darstellung der Figur obere Anteil 132 des Wärmeableitungskörpers 32 ist
so ausgebildet, daß in die halbkreisförmige zylindrische Aussparung 133 ein solches
Rohr mit gutem Wärmekontakt eingelegt werden kann, wie es als Kupferrohr für die Ölförderung
von der Tankanlage zum Brenner hin üblicherweise verwendet wird. Mit 134 ist ein zweckmäßigerweise
zu verwendendes, zum Anteil 132 passendes Gegenstück bezeichnet. Dieses hat den die
Aussparung 133 zu einem Zylinder ergänzenden Anteil einer Aussparung. Mit Hilfe der
Schrauben 135 läßt sich dieses Teil 134 auf dem Wärmeableitungskörper 32 wie ersichtlich
derart befestigen, daß das Kupferrohr 5 der Ölförderungsleitung mit gutem Wärmekontakt
fest eingespannt wird. Das Teilstück 134 kann aber auch durch eine vielleicht weniger
aufwendige Halterung des Wärmeableitungskörpers 32 am Rohr 5 ersetzt sein.
[0012] Ein Wärmeableitungskörper für eine erfindungsgemäße Heizeinrichtung hat für die Zuführung
einer wie oben angegebenen Wärmemenge eine (senkrecht zur Darstellungsebene der Figur)
gemessene Länge von z.B. 4,5 cm für ein Rohr 5 mit z.B. 8 mm Außendurchmesser.
[0013] Nachfolgend werden für eine erfindungsgemäße Heizeinrichtung, z.B. für eine solche
gemäß dem Aufbau der Fig.2, passende Bemessungen angegeben und erläutert. Das Kaltleiter-Plättchen
4 hat eine Dicke von ca. 2 mm und 10 cm
2 Gesamtfläche beider Plattenoberflächen. Als Kaltleiter-Material für eine vorgegebene
Betriebsspannung von 220 Volt wird ein solches verwendet, das eine Curie-Temperatur
T
c von 160°C hat und bei dieser Bezugstemperatur T
c einen spezifischen elektrischen Widerstand von ca. 17000 Ohm·cm aufweist. Die Curie-Temperatur
ist so gewählt, daß sie etwa 10 bis 120°C höher liegt als die Temperatur, die zu beheizendes
Öl maximal erreichen soll. Bei einer Durchflußmenge von nur 0,3 1 pro Stunde erreicht
das durchfließende Öl bei den angegebenen 220 Volt Betriebsspannung etwa 110°C. Die
Temperatur des Kaltleiter-Plättchens 4 stellt sich dabei selbstgeregelt auf eine Temperatur
von 170°C ein, bei der vom Plättchen 35 Watt Heizleistung geliefert werden. Erreicht
wird dies, wenn die Steilheit
des Widerstandsanstiegs wenigstens 20%/°C beträgt. Fließt unter den gleichen Bedingungen
eine Ölmenge von 2 1 pro Stunde hindurch, erfolgt eine Erwärmung des Öls auf immerhin
noch 73°C, wobei vom Kaltleiter-Plättchen 4 dann 70 Watt abgegeben werden, weil bei
größerer abgeführter Wärmemenge das Kaltleiter-Plättchen 4 sich nur noch auf etwa
167°C erwärmt.
[0014] Soll die Heizeinrichtung auch unabhängig davon sein, ob 110 Volt oder 220 Volt angelegt
werden, ist ein Kaltleiter-Material mit einem spezifischen Widerstand von z.B. δo
= 4300 Ohm·cm bei wiederum 160°C Curie-Temperatur auszuwählen. Bei 110 Volt wird dann
eine Menge von 2 1 pro Stunde hindurchfließenden Öls bei wiederum einer Heizleistung
von 70 Watt auf 73°C erwärmt. Im anderen Extremfall, nämlich bei 220 Volt anliegender
Betriebsspannung und nur 0,3 1 pro Stunde hindurchfließenden Öls, wird bei etwa der
angegebenen Steilheit α=20%/°C eine Erwärmung auf 170°C erreicht.
[0015] Die angegebenen Werte für ρ
o=17000 bzw. 4300 Ohm·cm können in jeweils einem Bereich variiert werden, dessen Obergrenze
bei bis zu 20% größeren Werten (als die oben angegebenen ρ
o-Werte) liegt. Die untere Grenze des jeweiligen Variationsbereichs für in Frage komnende
ρ
o-Werte liegt vergleichsweise zu den oben angegebenen Werten bei etwa um einen Faktor
10 niedrigeren Werten. Jeweils kleinere Werte von ρ
o führen zu etwas höherer Temperatur des hindurchfließenden, zu erwärmenden Öls.
[0016] Bei dem an zweiter Stelle beschriebenen Bemessungsbeispiel mit wahlweise 110 Volt
oder 220 Volt Betriebsspannung und wahlweise 0,3 bis 2,5 1 pro Stunde hindurchfließenden
Öls wird ein Bereich von 1:40 für die Heizung in ausreichender Weise abgedeckt. Dabei
ist zu berücksichtigen, daß die Betriebsspannung mit dem Quadrat ihres Wertes in die
Berechnungen eingeht.
1. Heizeinrichtung zur Vorwärmung von Heizöl mit einem Wärmeableitungskorper, gekennzeichnet
dadurch, daß in der Heizeinrichtung ein plattenförmiges Heizelement aus Kaltleiter-Material
mit einer Curie-Temperatur zwischen 120 und 220°C zur Beheizung einer beliebigen Ölmenge
im Bereich von 0,3 bis 2,5 1 pro Stunde vorgesehen ist.
2. Heizeinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß für eine Betriebsspannung
von 220 Volt ein Kaltleiter-Material mit einem spezifischen Widerstand ρo von 1700 bis 20 000 Ohm.cm, gemessen bei der Betriebsspannung und bei der Curie-Temperatur
dieses Materials, verwendet ist.
3. Heizeinrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet dadurch, daß ein Kaltleiter-Material
mit einem spezifischen Widerstand von 17 000 Ohm·cm verwendet ist.
4. Heizeinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß für eine beliebige
Betriebsspannung im Bereich von 110 bis 220 Volt ein Kaltleiter-Material mit einem
spezifischen Widerstand von 430 bis 5 000 Ohm.cm, gemessen bei einer Meßspannung von
110 bis 220 Volt und bei der Curie-Temperatur des Materials, verwendet ist.
5. Heizeinrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet dadurch, daß ein Kaltleiter-Material
mit einem spezifischen Widerstand von etwa 4300 Ohm·cm verwendet ist.
6. Heizeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet dadurch, daß das
plattenförmige Heizelement eine Dicke von 0,5 bis mm hat.
7. Heizeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet dadurch, daß der
Wärmeableitungskörper (32, 132) so ausgebildet ist, daß er an einem Ölförderrohr (5)
gut wärmeleitend anzubringen ist.