(19)
(11) EP 0 009 182 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.04.1980  Patentblatt  1980/07

(21) Anmeldenummer: 79103322.8

(22) Anmeldetag:  06.09.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3F23C 7/06, F02M 27/02, F23D 13/18, F23D 11/44
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT SE

(30) Priorität: 21.09.1978 DE 2841105

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Gulden, Peter
    D-8520 Erlangen (DE)
  • Michel, Alfred, Dr.
    D-8520 Erlangen (DE)
  • Kostka, Hana, Dipl.-Ing.
    D-8500 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vergasungsbrenner


    (57) Vergasungsbrenner mit einem Vorraum (1) zum Mischen von Brennstoff und Primärluft, mit einer Katalysatoreinrichtung (2) zur Erzeugung eines Brenngases aus dem Brennstoff/Primärluft-Gemisch, mit einem Mischraum (3') zum Vermischen des Brenngases mit Sekundärluft, mit einem Vorraum (1), Katalysatoreinrichtung (2) und Mischraum (3') umgebenden und vom Vorraum durch eine mit Radialkanälen (6) versehene Ringwand (5) getrennten Ringraum (4'), mit einem Brennraum (8') und einer den Brennraum abschließenden Brennerplatte (9') sowie mit einer zwischen Brennraum und Mischraum (3') angeordneten Zündkammer (7'). Der Ringraum (4') umschließt auch die Zündkammer (7') und den Brennraum (8') ringförmig und erstreckt sich bis in die Nähe der Brennerplatte (9'), wo ein Primärluft-Zuführungsstutzen (26') in den Ringraum (4') mündet; im Ringraum (4') sind Leitwände (35) angeordnet, die den Primärluftstrom vom Primärluft-Zuführungsstutzen (26') spiral- oder mäanderförmig um den Brennraum (8') und die Zündkammer (7') zu den Radialkanälen (6) der Ringwand (5) leiten. Der erfindungsgemäße Vergasungsbrenner eignet sich insbesondere zur Verwendung als Haushaltsbrenner.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Vergasungsbrenner mit einem Vorraum zum Mischen eines mindestens teilweise verdampften flüssigen Brennstoffes mit Primärluft, mit einer sich an den Vorraum anschließenden Katalysatoreinrichtung zum Umwandeln des Dampf-Luft-Gemisches in ein Brenngas, mit einem an die Katalysatoreinrichtung angrenzenden Mischraum zum Mischen des Brenngases mit Sekundärluft, mit einem den Vorraum, die Katalysatoreinrichtung und den Mischraum konzentrisch umgebenden und vom Vorraum durch eine Ringwand getrennten Ringraum, mit einem sich konisch erweiternden Brennraum und einer den Brennraum abschließenden gelochten Brennerplatte aus porösem Material, welcher aus dem Mischraum das Brenngas-Luft-Gemisch zuführbar ist, mit einem vor dem Vorraum befindlichen Frontraum, der in einen den Vorraum vollständig und den Ringraum sowie die Katalysatoreinrichtung mindestens auf einem Teil ihrer Länge umgebenden Ringkanal übergeht, mit einer im Ringkanal enthaltenen Wärmequelle zum Verdampfen des Brennstoffes und einer im Ringraum enthaltenen Wärmequelle zum Vorwärmen der Primärluft während des Anfahrvorganges und zur Unterstützung bei Lastwechseln, mit in der Ringwand befindlichen Radialkanälen, die den Ringraum mit dem Vorraum verbinden, mit je einer im Vorraum und im Mischraum angeordneten Homogenisierungseinrichtung und mit einer zwischen dem Brennraum und dem Mischraum angeordneten Zündkammer, die vom Mischraum rückschlagfrei getrennt ist. Ein derartiger Brenner ist Gegenstand einer älteren Patentanmeldung.

    [0002] In dem genannten Vergasungsbrenner wird flüssiger Brennstoff in zwei Stufen verbrannt, wobei in der ersten Stufe nur ein Teil der insgesamt eingesetzten Luft - als Vergasungsluft (Primärluft) - mit dem Brennstoff vermischt und durch katalytische partielle Oxidation (unterstöchiometrische Verbrennung) zu einem Brenngas umgesetzt wird. In der zweiten Stufe wird das Brenngas mit der restlichen Luft (Verbrennungsluft, Sekundärluft) vermischt und an einer Brennerplatte verbrannt.

    [0003] In Haushaltsbrennern üblicher Bauart wird der Brennstoff mit einer Düse versprüht und mit der gesamten Luft in einem Brennraum verbrannt. Da die Zerstäuberleistung der Düse nur innerhalb enger Grenzen variiert werden kann, sind derartige Haushaltsbrenner nicht kontinuierlich bis auf geringe Leistungen herunter regelbar. Vielmehr sind sie auf maximale Leistung angelegt und werden bei geringerem Heizbedarf im Stoßbetrieb mit einer Zweipunktregelung geregelt. Dadurch werden größere Heizkessel als Energiespeicher für die Betriebspausen benötigt, ferner bedingt das wiederholte Anspringen des Brenners eine starke Temperaturwechselbelastung der Materialien, eine erhöhte Ruß- und Schadstoffbelastung von Heizkessel, Kamin und Abgasen sowie einen überhöhten Energiebedarf während des elektrischen'Zündens. Der in der älteren Patentanmeldung vorgeschlagene Vergasungsbrenner dagegen muß lediglich zu Beginn einer Heizperiode angelassen werden und kann dann entsprechend dem Heizbedarf kontinuierlich bis auf sehr kleine Leistungen heruntergeregelt werden, wodurch die genannten Nachteile vermieden werden. Ferner wird beim Reaktionsablauf während der Verbrennung eine wesentliche Verminderung der Emission von Schadstoffen, beispielsweise unverbrannte Kohlenwasserstoffe und Stickoxide, erreicht. Dabei kann die insgesamt benötigte Luft auf die zur stöchiometrischen Verbrennung nötige Luft begrenzt werden, wodurch sich hohe Brenntemperaturen erreichen lassen.

    [0004] Eine bevorzugte Ausführungsform des in der genannten Patentanmeldung vorgeschlagenen Virgasungsbrenners ist in Fig. 1 dargestellt und besteht, wie bereits erwähnt, im wesentlichen aus zwei Stufen, nämlich einer Vergasungsstufe mit einer zentral angeordneten, einen Katalysator enthaltenden Reaktorkammer 2 (Katalysatoreinrichtung) und einem Verbrennungsteil, der einen Mischraum 3, eine Zündkammer 7 und einen sich konisch erweiternden Brennraum 8 mit einer abschließenden porösen, gelochten Brennerplatte 9 umfaßt. Der Katalysatoreinrichtung 2 ist am Einlaß 14 ein Vorraum 1 zum Mischen des Brennstoffes mit Primärluft vorgeschaltet. Der Vorraum 1 ist seitlich von einer Ringwand 5 begrenzt und über Radialkanäle 6 in dieser Ringwand mit einem Ringraum 4 verbunden, der den Vorraum 1, die Katalysatoreinrichtung 2 und den Mischraum 3 konzentrisch umgibt. Durch den Ringraum 4 wird die Primärluft dem Vorraum 1 zugeführt.

    [0005] Zur Zuführung des Brennstoffes ist dem-Vorraum 1 ein Frontraum 10 vorgeschaltet, der in einen Ringkanal 11 übergeht, der den Vorraum 1 vollständig und den Ringraum 4 sowie die Katalysatoreinrichtung 2 mindestens auf einem Teil ihrer Länge umgibt. Der Brennstoff wird an einer im Ringkanal 11 angeordneten ersten Wärmequelle 12 wenigstens teilweise verdampft und im Vorraum 1 mit der Primärluft, die an einer im Ringraum 4 angeordneten zweiten Wärmequelle B vorerhitzt wird, an einer ersten Homogenisierungseinrichtung 13, beispielsweise einer Drallblende, vermischt. Das in der Katalysatoreinrichtung 2 erzeugte Brenngas wird in den Mischraum 3 geleitet und dort an einer zweiten Homogenisierungseinrichtung 24, beispielsweise einer weiteren Drallblende, mit zugeführter Sekundärluft vermischt.

    [0006] Zur vorteilhaften Weiterbildung eines derartigen Vergasungsbrenners wird in der älteren Patentanmeldung ferner vorgeschlagen, daß die Reaktorkammer 2 (Katalysatoreinrichtung) einen katalytisch inaktiven Behälter A aufweist, in dessen Stirnflächen Einlaßbohrungen 14 und Auslaßbohrungen 15 angeordnet sind. Ferner kann zwischen dem Mischraum 3 und der Zündkammer 7 eine gelochte Scheibe 16 als Rückschlagsicherung angeordnet werden. Die Zündkammer 7 kann darüber hinaus durch eine Lochwand 17 vom Brennraum 8 getrennt sein. Zur Zuführung des Brennstoffes zum Ringkanal 11 (Verdampfungsraum) ist ein Brennstoff-Anschlußstutzen 19, zur Zuführung der Sekundärluft zum Mischraum 3 ein Sekundärluft-Anschlußstutzen 23 und zur Zuführung der Primärluft zum Ringraum 4 (Vorerhitzungsraum) ein Primärluft-Zuführungsstutzen 26 vorgesehen. Ferner ist an der Wand der Zündkammer 7 ein weiterer Stutzen 27 für eine Zündeinrichtung befestigt. Im Mischraum 3 kann vorteilhaft eine katalytisch inaktive Auskleidung C, beispielsweise aus Keramik, vorgesehen sein.

    [0007] Das Gehäuse des vorgeschlagenen Vergasungsbrenners ist vorteilhaft aus mehreren Teilen zusammengesetzt, beispielsweise aus einem die erste Stufe umgebenden zylindrischen ersten Gehäuseteil 18 mit einem Frontdeckel 20, einem zylindrischen, den Mischraum 3 umgebenden Mittelteil 21 und einem zylindrischen Endteil 25, das eine den Brennraum 8 umgebende konische Erweiterung trägt. Diese Gehäuseteile sind vorteilhaft aus Metall, beispielsweise aus rostfreiem Stahl, gefertigt. Insbesondere ist die Wand 22 zwischen dem Mischraum 3 und dem Ringraum 4 wärmeleitend ausgebildet, um eine Vorerwärmung der Primärluft im Verbrennungsteil zu erreichen.

    [0008] Es hat sich nun gezeigt, daß der vorgeschlagene Vergasungsbrenner in manchen Fällen anfällig für Betriebsstörungen ist. So findet beispielsweise bei einem vorübergehenden Aussetzen der Brennstoffzufuhr kurzfristig keine Verbrennung im Verbrennungsteil statt. Die zugeführte Primärluft wird dann nicht ausreichend vorerwärmt, so daß der Katalysatorteil von kalter Luft durchspült und abgekühlt wird. Bei Wiedereinsetzen der Brennstoffzufuhr arbeitet die Katalysatoreinrichtung dann nicht zufriedenstellend, so daß der Brennstoff nur unvollständig in Brenngas umgesetzt wird und es zu Brennerstörungen, insbesondere zu Rußbildung im Verbrennungsteil, kommt. Ferner ist es zwar gerade der Vorteil dieses Brenners, daß durch stöchiometrische Luftzufuhr sehr hohe Verbrennungstemperaturen erreicht werden können, jedoch bringen diese hohen Temperaturen die Gefahr mit sich, daß die verwendeten Materialien zerstört werden. So kann beispielsweise die Brennerplatte 9 oder die Lochwand 17 springen und es kann sogar das Metallgehäuse aufgeschweißt werden. Zur Vermeidung dieser Gefahr ist bei dem in der älteren Patentanmeldung vorgeschlagenen Brenner vorgesehen, die Vorrichtung mit dem Ende, an dem sich die Brennerplatte befindet, an der Wand des Heizkessels zu befestigen, so daß das Gehäuse außerhalb des Heizkessels angeordnet ist und von der Umgebungsluft gekühlt wird. Dadurch ist der Brenner jedoch nicht mehr berührungssicher, da bei Berührung des Brennergehäuses erhebliche Verletzungsgefahr besteht. Auch bedeuten die dabei auftretenden Wärmeverluste am Gehäuse eine Herabsetzung des Wirkungsgrades des Brenners.

    [0009] Aufgabe der Erfindung ist es, die Betriebssicherheit eines Vergasungsbrenners der eingangs genannten Art, der unter anderem einen Ringraum, einen Mischraum, eine Zündkammer und einen Brennraum sowie eine mit Radialkanälen versehene Ringwand und eine Brennerplatte aufweist, zu erhöhen.

    [0010] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Ringraum auch die Zündkammer und den sich konisch erweiternden Brennraum ringförmig umschließt und sich bis in die Nähe der Brennerplatte erstreckt, daß dort ein Primärluft-Zuführungsstutzen in den Ringraum einmündet und daß im Ringraum Leitwände angeordnet sind, die den zuzuführenden Primärluftstrom vom Primärluft-Zuführungsstutzen in einem spiral- oder mäanderförmig um den Brennraum und die Zündkammer gewundenen Strömungsweg zu den Radialkanälen der Ringwand leiten.

    [0011] Der erfindungsgemäße Vergasungsbrenner kann vorteilhaft in der Weise weiter ausgestaltet sein, daß

    - die Zündkammer vom Brennraum durch eine Lochwand, vorzugsweise eine gelochte Keramikplatte, getrennt ist und daß die gelochte Fläche der Brennerplatte größer ist als die gelochte Fläche der Lochwand;

    - am Gehäuse eine auf die Lochwand gerichtete Flamm- überwachungseinrichtung vorgesehen ist;

    - die Seitenwände der Zündkammer und des Brennraumes aus Metall bestehen und eine Keramikauskleidung tragen;

    - das Gehäuse auf der Höhe des Mischraumes einen seitlich über die anderen Gehäuseteile überstehenden Flansch trägt und der Flansch Zuführungskanäle zum Primärluft-Zuführungsstutzen und zu einem in den Mischraum führenden Sekundärluft-Anschluß sowie Durchbrüche für an der Zündkammer angeordnete Zündelektroden und gegebenenfalls für die Flammüberwachung aufweist.



    [0012] Anhand eines Ausführungsbeispieles und zweier Figuren (Fig. 2 und 3), in der eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Vergasungsbrenners dargestellt ist, soll die Erfindung noch näher erläutert werden.

    [0013] Die Verbesserungen, die der erfindungsgemäße Vergasungsbrenner - im Vergleich zum Vergasungsbrenner nach der älteren Patentanmeldung - aufweist, betreffen den Verbrennungsteil des Brenners, d.h. den Mischraum 3, die Zündkammer 7, den Brennraum 8 und die Brennerplatte 9 sowie die dazugehörigen Gehäuseteile (vgl. Fig. 1). In Fig. 2 ist ein Längsschnitt durch den Verbrennungsteil des erfindungsgemäßen Vergasungsbrenners dargestellt, in Fig. 3 ein Querschnitt entsprechend der Linie III-III in Fig. 2.

    [0014] An den in Fig. 2 bzw. 3 nicht dargestellten Vergasungsteil schließt sich der Mischraum an, der durch eine Homogenisierungseinrichtung (Drallblende 24' mit Schrägschlitzen 30) in zwei Teilräume 3' und 3'' unterteilt ist. Dem Mischraum wird vom Vergasungsteil Brenngas zugeführt (Pfeil 31), das mit Sekundärluft (Pfeil 32) vermischt wird. Das Gemisch wird durch eine Rückschlagsicherung 16', beispielsweise eine gelochte Scheibe aus poröser Keramik, in die Zündkammer 7' geleitet. Von dort strömt es durch eine Lochwand 17', die vorteilhaft als gelochte Keramikplatte ausgebildet ist, in den sich konisch erweiternden Brennraum 8' und durch die Brennerplatte 9'. Beim Durchströmen der Zündkammer 7' und des Brennraumes 8', insbesondere beim Durchtritt durch die Lochwand 17' und die Brennerplatte 91, verbrennt das Brenngas/Luft-Gemisch und tritt - entsprechend den Pfeilen 33 - in den Innenraum eines Heizkessels ein. Die genannten Räume sind von einem massiven Gehäuseteil 34 umgeben, in dem ein Ringraum 4' verläuft, dem über einen Primärluft-Zuführungsstutzen 26' Primärluft zugeführt wird.

    [0015] Die grundsätzliche Verbesserung wird beim erfindungsgemäßen Vergasungsbrenner dadurch erreicht, daß der Ringraum 4' auch die Zündkammer 7' und den Brennraum 8' ringförmig umschließt und sich bis in die Nähe der Brennerplatte 91 erstreckt. Dort ist der Primärluft-Zuführungsstutzen 26' angeordnet, so daß die Primärluft in unmittelbarer Nähe der heißen Brennerplatte 9' mit dem aufgeheizten Gehäuseteil 34 in Berührung kommt und das Gehäuse kühlt. Im Ringraum 4' sind Wände 35 angeordnet, die den Ringraum zu einem sich spiralförmig oder mäanderförmig um den Brennraum 8' und die Zündkammer 7' windenden Strömungsweg machen. Dieser Strömungsweg kann in der Weise realisiert werden, daß in das Gehäuseteil 34 eine gewindeartige Nut eingefräst und auf dem-Gehäuseteil eine konische Abdeckplatte 36 befestigt wird. Die durch den Zuführungsstutzen 26' einströmende Primärluft kommt auf diesem gewundenen Strömungsweg in einen intensiven Wärmekontakt mit dem Gehäuseteil 34 und kühlt dieses, bevor sie - entsprechend Fig. 1 - durch die Radialkanäle 6 der Ringwand 5 in den Vorraum 1 eintritt. Diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Brenners führt einerseits zu einer besseren Vorwärmung der Primärluft und verhindert andererseits eine Überhitzung des Gehäuseteiles 34, das daher aus Metall, beispielsweise aus rostfreiem Stahl, gefertigt sein kann, ohne daß bei den hohen Verbrennungstemperaturen die Gefahr einer Materialerweichung besteht.

    [0016] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Vergasungsbrenners erweitert sich auch die Zündkammer 7' in Strömungsrichtung konisch, wobei der Austrittsquerschnitt der Zündkammer gleich dem Eintrittsquerschnitt des Brennraumes ist. Besonders vorteilhaft ist aber die Zündkammer 7' vom Brennraum 8' durch die bereits erwähnte Lochwand 17' getrennt, wobei die gelochte Fläche der Brennerplatte 9' größer ist als die gelochte Fläche der Lochwand 17'. Da sich somit der Strömungsquerschnitt des Brenngas/Luft-Gemisches zwischen Mischraum 3' und Brennerplatte 9' stetig erweitert, ist die thermische Belastung der Lochwand geringer als beim Vergasungsbrenner nach Fig. 1, und somit ist die Gefahr einer Zerstörung dieser Lochwand durch thermische Spannungen vermindert. Es hat sich nämlich gezeigt, daß die Lochwand 17' beim Brennerbetrieb besonders hohen Temperaturen ausgesetzt ist, was an einem hellen Glühen erkennbar ist. Zur Vermeidung einer thermischen Zerstörung ist es ferner vorteilhaft, wenn die Brennerplatte 9' und gegebenenfalls auch die Lochwand 17' aus mehreren Plattenteilen 37, 38 zusammengesetzt ist, die durch Nut und Feder 39 zusammengehalten werden.

    [0017] Das Brennergehäuse des erfindungsgemäßen Vergasungsbrenners besteht vorzugsweise aus Metall. Um das Gehäuse vor thermischen Zerstörungen bei hohen-Temperaturen zu schützen, können ferner die Zündkammer 7' und der Brennraum 8' eine Keramikauskleidung tragen. Diese Keramikauskleidung besteht vorteilhaft aus einzelnen keramischen Ringen 40, 41, die ebenfalls durch Nut und Feder zusammengehalten werden können.

    [0018] Eine zusätzliche Verbesserung ergibt sich beim erfindungsgemäßen Vergasungsbrenner dann, wenn am Gehäuse eine auf die Lochwand 17' gerichtete Flammüberwachungseinrichtung vorgesehen ist. Die Flammüberwachungseinrichtung kann optischer Natur sein. Zu diesem Zweck kann beispielsweise an einem Durchbruch der Zündkammerwand das eine Ende eines Beobachtungsrohres 42 befestigt sein, dessen anderes Ende eine - in Fig. 2 nicht dargestellte - Fotozelle trägt, die beim Glühen der Lochwand 17' ein Signal für störungsfreien Betrieb abgibt und bei Erlöschen der Lochwand 17' ein Störungssignal, das beispielsweise zur Abschaltung der Brennstoffzufuhr verwendet werden kann. Gegebenenfalls kann zwischen dem Beobachtungsrohr 42 und der Fotozelle ein Lichtleiter vorgesehen sein, um die Fotozelle vor der Brennerwärme zu schützen.

    [0019] Beim erfindungsgemäßen Vergasungsbrenner kann ferner vorteilhaft das Gehäuseteil 34 an dem an den Vergasungsteil angrenzenden Ende, also auf der Höhe der Mischkammer, mit einem breiten Flansch 50 versehen sein, der seitlich über die anderen Gehäuseteile übersteht. Dieser Flansch kann zur Befestigung des Brenners an der Wand eines Heizkessels dienen, wobei in der Heizkesselwand eine Öffnung vorgesehen ist, in die der Brenner mit dem strömungsmäßig hinter dem Flansch liegenden Gehäuseteil eingeschoben werden kann und die durch den Flansch verschlossen wird (Gewindebohrungen 43). Der Verbrennungsteil des Brenners ist dann im Inneren des Heizkessels angeordnet, so daß die thermische Abstrahlung des Brennerteils ebenfalls zu Heizzwecken genutzt werden kann. Da die nunmehr im Heizkesselinneren liegenden Gehäuseteile durch den Primärluftstrom gekühlt werden, ist eine Überhitzung dieser Teile nicht zu befürchten. Die Primärluftzuführung geschieht mittels wenigstens eines den Flansch durchgreifenden, zum Primärluft-Zuführungsstutzen 26' führenden Zuführungskanals 45. Der im Verbrennungsteil gelegene Teilraum des Ringraumes 4' ist über Bohrungen 48 mit dem davor liegenden Teil des Ringraums verbunden. Die Sekundärluft wird mittels wenigstens eines ebenfalls den Flansch durchgreifenden, zum Sekundärluftanschluß des Mischraumes 3' führenden Zuführungskanals 46 zugeführt. Ferner sind im Flansch 50 Durchbrüche 47 für die Einführung von Zündelektroden, die an der Zündkammerwand angeordnet werden, und gegebenenfalls für eine Flammüberwachung vorgesehen.

    [0020] Als Material für die keramischen Teile kann beim erfindungsgemäßen Vergasungsbrenner Mullit verwendet werden; vorteilhaft kann dem Mullit zur Erhöhung der Hitzebeständigkeit bis zu 50 Gew.-% Bikovit beigemischt werden. Aluminiumoxid sowie Aluminiumoxid-Schamott-Massen (beispielsweise sogenannte Siebkern-Massen) sind ebenfalls geeignet. Es können aber auch andere hochwarmfeste Keramiken, beispielsweise auf Zirkondioxid-Basis, oder auch Siliziumcarbid verwendet werden. Vorteilhaft bestehen die Brennerplatten und die Lochwand aus dem gleichen Material wie die keramischen Auskleidungen.

    [0021] Wird beim Betrieb des erfindungsgemäßen Brenners die Primärluftmenge auf Luftzahlen von etwa 0,1 und die Sekundärluftmenge auf Luftzahlen von etwa 1,0 eingestellt, so werden Temperaturen von etwa 1740°C erreicht. Thermische Schädigungen der Brennerbauteile sind aber trotz dieser hohen Temperaturen nicht zu befürchten. Darüber hinaus wird durch die bessere Vorwärmung der Primärluft und durch die Herabsetzung der thermischen Abstrahlung der Wirkungsgrad des Brenners verbessert.


    Ansprüche

    1. Vergasungsbrenner mit einem Vorraum zum Mischen eines mindestens teilweise verdampften flüssigen Brennstoffes mit Primärluft, mit einer sich an den Vorraum anschließenden Katalysatoreinrichtung zum Umwandeln des Dampf-Luft-Gemisches in ein Brenngas, mit einem an die Katalysatoreinrichtung angrenzenden Mischraum zum Mischen des Brenngases mit Sekundärluft, mit einem den Vorraum, die Katalysatoreinrichtung und den Mischraum konzentrisch umgebenden und vom Vorraum durch eine Ringwand getrennten Ringraum, mit einem sich konisch erweiternden Brennraum und einer den Brennraum abschließenden gelochten Brennerplatte aus porösem Material, welcher aus dem Mischraum das Brenngas-Luft-Gemisch zuführbar ist, mit einem vor dem Vorraum befindlichen Frontraum, der in einen der Vorraum vollständig und den Ringraum sowie die Katalysatoreinrichtung mindestens auf einem Teil ihrer Länge umgebenden Ringkanal übergeht, mit einer im Ringkanal enthaltenen Wärmequelle zum Verdampfen des Brennstoffes und einer im Ringraum enthaltenen Wärmequelle zum Vorwärmen der Primärluft während des Anfahrvorganges und zur Unterstützung bei Lastwechseln, mit in der Ringwand befindlichen Radialkanälen, die den Ringraum mit dem Vorraum verbinden, mit je einer im Vorraum und im Mischraum angeordneten Homogenisierungseinrichtung und mit einer zwischen dem Brennraum und dem Mischraum angeordneten Zündkammer, die vom Mischraum rückschlagfrei getrennt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringraum (4') auch die Zündkammer (7') und den sich konisch erweiternden Brennraum (8') ringförmig umschließt und sich bis in die Nähe der Brennerplatte (9') erstreckt, daß dort ein Primärluft-Zuführungsstutzen (26') in den Ringraum (4') einmündet und daß im Ringraum (4') Leitwände (35) angeordnet sind, die den zuzuführenden Primärluftstrom vom Primärluft-Zuführungsstutzen (26') in einem spiral- oder mäanderförmigum den Brennraum (8') und die Zündkammer (7') gewundenen Strömungsweg zu den Radialkanälen (6) der Ringwand (5) leiten.
     
    2. Vergasungsbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Zündkammer (7') vom Brennraum (8') durch eine Lochwand (17'), vorzugsweise eine gelochte Keramikplatte, getrennt ist und daß die gelochte Fläche der Brennerplatte (9') größer ist als die gelochte Fläche der Lochwand (17').
     
    3. Vergasungsbrenner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß am Gehäuse (34) eine auf die Lochwand (17') gerichtete Flammüberwachungseinrichtung vorgesehen ist.
     
    4. Vergasungsbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß sich die Zündkammer (7') in Strömungsrichtung konisch erweitert und der Austrittsquerschnitt der Zündkammer (7') gleich dem Eintrittsquerschnitt des Brennraumes (8') ist.
     
    5. Vergasungsbrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Seitenwände der Zündkammer (7') und des Brennraumes (8') aus Metall bestehen und eine Keramikauskleidung tragen.
     
    6. Vergasungsbrenner nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Keramikauskleidung aus Keramikringen (40, 41) zusammengesetzt ist.
     
    7. Vergasungsbrenner nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Brennerplatte (9') und gegebenenfalls die Lochwand (17') aus mehreren Plattenteilen (37, 38) zusammengesetzt ist.
     
    8. Vergasungsbrenner nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Keramikringe (40, 41) bzw. die Plattenteile (37, 38) durch Nut und Feder (39) miteinander verbunden sind.
     
    9. Vergasungsbrenner nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß das Gehäuse (34) auf der Höhe des Mischraumes (3') einen seitlich über die anderen Gehäuseteile überstehenden Flansch (50) trägt und daß der Flansch (50) Zuführungskanäle (45 bzw. 46) zum Primärluft-Zuführungsstutzen (26') und zu einem in den Mischraum (3') führenden Sekundärluft-Anschluß sowie Durchbrüche (47) für an der Zündkammer (7') angeordnete Zündelektroden und gegebenenfalls für die Flammüberwachung aufweist.
     
    10. Vergasungsbrenner nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß der Flansch (50) Mittel (43) zur Befestigung an der Wand eines Heizkessels trägt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht