(19)
(11) EP 0 009 195 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.04.1980  Patentblatt  1980/07

(21) Anmeldenummer: 79103377.2

(22) Anmeldetag:  10.09.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D21F 5/16, F26B 3/34, F26B 13/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 22.09.1978 DE 2841371

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Grassmann, Hans-Christian
    D-8521 Igelsdorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung zur Führung einer Bahn, insbesondere einer Papierbahn


    (57) Die Erfindung betrifft die Führung einer Papierbahn (1) in einem Hochfrequenztrockner (2). Die Bahn (1) wird dabei - entsprechend dem Schwebetrocknerprinzip - durch strömende Gase berührungslos in definierten Abstand (a) von den Streufeldelektroden (21, 26) geführt,
    Hierbei sind die für die Heißgase vorgesehenen Blasvorrichtungen in Form von Düsenkästen zumindest selbst teilweise als Streufeldelektroden (21) ausgebildet




    Beschreibung


    [0001] Einrichtung zur Führung einer Bahn, insbesondere einer Papierbahn

    [0002] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Führung einer Bahn, insbesondere einer Papierbahn, an den Streufeldelektroden eines Hochfrequenztrockners.

    [0003] Zur Resttrocknung von Bahnen,insbesondere Papierbahnen, im Feuchtebereich zwischen 30 und 5% Atro werden heute in zunehmendem Maße Hochfrequenztrockner benutzt, die den konventionellen Trockenpartien der Papiermaschine nachgeschaltet sind. Mit diesen kapazitiven Hochfrequenz- trocknern(vgl. z.B. DE-PS 20 27 674) läßt sich gleichzeitig eine hohe Wirtschaftlichkeit und eine sehr große Gleichmäßigkeit der Trocknung erreichen. Etwas problematisch ist dabei die Bahnführung an den Streufeldelektroden durch Führungs- und Umlenkwalzen, daeinmal hierdurch unerwünschte Zugspannungen auftreten und zum anderen auch in den Wellen Spannungen induziert werden, die zu schädlichen Lagerströmen führen. Diese Lagerströme sind nur mit gewissen Schwierigkeiten zu beseitigen.

    [0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine einfache Bahnführung im kapazitiven Hochfrequenzfeld zu schaffen, die mit möglichst wenig Walzen auskommt.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Bahn entsprechend dem Schwebetrocknerprinzip durch strömende Gase berührungslos in definierten Abstand von den Streufeldelektroden führbar ist. Auf diese Weise lassen sich z.B. Kraftpapiere weitgehend zugspannungsfrei trocknen und die Zahl der Walzen geringer halten.

    [0006] Die für die Gase vorgesehenen Blasvorrichtungen in Form von Düsenkästen können vorteilhafterweise zumindest teilweise als Streufeldelektroden.ausgebildet sein. Es ist jedoch auch möglich, zusätzlich'normale stabförmige Streufeldelektroden vorzusehen und diese gegebenenfalls alternierend auf verschiedenen Seiten der Bahn anzuordnen. Um die bei der Hochfrequenztrocknung auftretenden Dampfschwaden sicher abzuführen und Kondenswasserbildung auf den Elektroden zu verhindern, ist es vorteilhaft, wenn die die Bahn tragenden Gase Heißgase sind.

    [0007] Im vorliegenden Zusammenhang sei bemerkt, daß als Ersatz und in Konkurrenz zu den konventionellen Zylindertrocknern in den Trockenpartien der Papiermaschine seit langem die sogenannten Schwebebahntrockner bekannt sind (vgl. z.B. US-Patente 3 982 328 und 3 979 038). Bei diesen Trocknern wird die Bahn durch strömende heiße Gase berührungslos geführt und getrocknet. Der Anwendungsbereich mit gutem Wirkungsgrad liegt bei diesem Trockner jedoch in einem Bereich von über 30% Atro, da unterhalb dieser Grenze sich der Wirkungsgrad der Heißlufttrocknung rapide wegen des zunehmenden Wärmeübergangswiderstandes verschlechtert.

    [0008] Anhand einer Zeichnung sei die Erfindung näher erläutert;
    es zeigen:

    Figur 1 eine schematische Darstellung einer Trocknungsanlage an einer Papiermaschine und

    Figuren 2a bis 2d Elektrodenanordnungen an der Papierbahn.



    [0009] Die zu trocknende Papierbahn 1 durchläuft in Richtung des Pfeiles 11 einen Zylindertrockner 5, in dem sie auf eine Feuchte von etwa 30% Atro vorgetrocknet wird. Anschließend durchläuft die Papierbahn 1 einen kapazitiven Hochfrequenztrockner 2 und wird hier auf die gewünschte Restfeuchte getrocknet. Die resultierende Feuchte wird mit einem Meßgerät 3 erfaßt und an einen Rechner 4 gegeben, der den Zylindertrockner 5 und den mit einer Frequenz von z.B. 30 MHz arbeitenden Hochfrequenzgenerator 22 des Hochfrequenztrockners 2 aussteuert. Der kapazitive Hochfrequenztrockner 2 besteht im wesentlichen aus Streufeldelektroden 21, die - in Bahnrichtung gesehen - abwechselnd an unterschiedliche Pole des Hochfrequenzgenerators 22 angeschlossen sind. Der Einfachheit der Darstellung halber ist nur eine Ebene mit wenigen Elektroden gezeichnet; in Wirklichkeit durchläuft die Bahn eine Vielzahl von Elektrodenebenen.

    [0010] Zur Führung der Papierbahn 1 in definierten Abstand a von den Elektroden sind die Streufeldelektroden 21 als Düsenkästen ausgebildet, wie sie bei den sogenannten Schwebebahntrocknern Verwendung finden. Die aus den Düsenkästen der Streufeldelektroden 21 austretende Heißluft 23, die über eine Leitung 24 von einer Heißluftquelle 25 geliefert wird, führt die Bahn 1 und beseitigt die durch die Hochfrequenztrocknung entstehenden Dampfschwaden.

    [0011] Bei der in Figur 2a gezeigten-Anordnung sind die als Düsenkästen ausgebildeten Streufeldelektroden 21 mit unterschiedlicher Polarität auf beiden Seiten der Papierbahn 1 angeordnet.

    [0012] Bei der Anordnung nach Figur 2b sind zusätzlich zwischen den als Düsenkästen ausgebildeten Streufeldelektroden 21 noch normale stabförmige Elektroden 26 auf der gleichen Seite der Papierbahn 1 vorgesehen.

    [0013] Bei der Anordnung nach Figur 2c liegen die normalen Elektroden 26 und die als Düsenkästen ausgebildeten Streufeldelektroden 21 auf verschiedenen Seiten der Papierbahn 1.

    [0014] Zur Minimierung der Kapazitäten zwischen den als Düsenkästen ausgebildeten Streufeldelektroden 21 sind nach Figur 2d an diesen stabförmige Elektroden 27 angeschweißt, zwischen denen das elektrische Feld im wesentlichen verläuft.


    Ansprüche

    1. Einrichtung zur Führung einer Bahn, insbesondere einer Papierbahn, an den Streufeldelektroden eines Hochfrequenztrockners, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn (1) - entsprechend dem Schwebetrocknerprinzip - durch strömende Gase (23) berührungslos in definierten Abstand (a) von den Streufeldelektroden (21, 26) führbar ist.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die für die Gase (23) Vorgesehenen Blasvorrichtungen in Form von Düsenkästen zumindest teilweise als Streufeldelektroden (21) ausgebildet sind. ;
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß - in Bahnrichtung gesehen - alternierend als Düsenkästen ausgebildete Streufeldelektroden (21) und reine Streufeldelektroden (26) vorgesehen sind.
     
    4. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenkästen und/ oder Elektroden auf beiden Seiten der Papierbahn (1) angeordnet sind.
     
    5. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenkästen mit Heißgas betreibbar sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht