[0001] Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von bestimmten Alkylmonophosphonsäuren
im Gemisch mit Tensiden als Korrosionsinhibitoren in sauren Lösungen für Metalle.
[0002] Als Korrosionsinhibitoren für Aluminium sind schon verschiedene Stoffe vorgeschlagen
worden, die aber wie beispielsweise Wasserglas oder Oxidationsmittel wie Permanganate
oder Chromate entweder nicht oder nicht genügend in sauren Lösungen wirksam sind.
Auch sind bereits kolloidale Eiweißverbindungen und Fettsäuren vorgeschlagen worden,
deren Hemmwerte unzureichend sind.
[0003] Ebenfalls ist es bekannt, in salzsauren Lösungen als Korrosionsinhibitor Hexamethylentetramin
zu verwenden, das aber den Angriff von Schwefelsäure und Phosphorsäure nur geringfügig
hemmt.
[0004] Schließlich ist es auch bereits bekannt, lösliche Aminopolyphosphonsäuren mit drei
oder mehr Phosphonsäuregruppen im Molekül als Korrosionsinhibitor für Aluminium und
Aluminiumlegierungen gegenüber sauren Lösungen, die Schwefelsäure oder Phosphorsäure
enthalten, zu verwenden. Diese bekannte Arbeitsweise, die zu guten Ergebnissen führt,
ist jedoch nur für-Aluminium und bestimmte Säuren anwendbar.
[0005] Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, Korrosionsinhibitoren für saure
Lösungen mit einer größeren Anwendungsbreite zu ermitteln. Es wurde gefunden, daß
man gute Ergebnisse erhält, wenn man Alkylmonophosphonsäuren mit 8 bis 10 Kohlenstoffatomen
im Gemisch mit Tensiden als Korrosionsinhibitoren in sauren Lösungen verwendet. Das
Mischungsverhältnis in Gew.% von Alkylmonophosphonsäure : Tensid kann dabei in erheblichem
Umfang wie 2 : 1 bis 1 : 10 schwanken. Vorzugsweise wird jedoch ein Mischungsverhältnis
von etwa 1 : 1 angewendet.
[0006] Die Konzentration der Alkylmonophosphonsäure, bezogen auf die Konzentration der zur
Anwendung gelangenden Lösung, kann in dem Bereich von 0,001 bis 0,5, vorzugsweise
0,02 bis 0,2 g/1 liegen. Diese Konzentration entspricht 1 bis 500 ppm, vorzugsweise
20 bis 100 ppm.
[0007] Die verwendeten Tenside können anionischen, kationischen oder nichtionogenen Charakter
haben. Es können auch Gemische verschiedener Tenside Anwendung finden. Zweckmäßigerweise
werden jedoch insbesondere im Hinblick auf eine nicht erwünschte Schaumentwicklung
nichtionogene Tenside wie insbesondere Anlagerungsprodukte von Äthylenoxid und/oder
Propylenoxid an Fettalkohole, Fettamine oder Fettsäuren mit 12 bis 18 C-Atomen oder
an Alkylphenole mit 6 bis 15 C-Atomen in der Alkylkette eingesetzt.
[0008] Bei einer Verwendung der Alkylmonophosphonsäuren im Gemisch mit den genannten Tensiden
wird eine gute Inhibierung von Aluminium und Aluminiumlegierungen, Chromnickelstahl,
Normalstahl und Messing gegenüber Mineralsäuren erzielt. Auch Kupfer wird vor dem
Angriff durch Salpetersäure geschützt. Die Säurekonzentration in den sauren Lösungen
kann in dem Bereich von 0,1 bis 20 Gew.% liegen. Vorzugsweise werden die erfindungsgemaßen
Korrosionsinhibitoren für saure Lösungen verwendet, deren Konzentration zwischen 0,5
und 10 Gew.% liegt.
[0009] Die zu erzielenden Ergebnisse sind insofern besonders überraschend, weil weder die
verwendeten Alkylmonophosphonsäuren noch die Tenside allein eine inhibierende Wirkung
zeigen.
Beispiel 1
[0010] Es wurde der Angriff von verschiedenen im einzelnen gegenüber Aluminium in der nachstehenden
Tabelle 1 angegebenen anorganischen Säuren überprüft. Die Konzentration der Säure
betrug dabei jeweils 1 Gew.%. Die Lösung enthielt weiterhin 0,02 % eines Anlagerungsproduktes
von 10 Mol Xthylenoxid an Nohylphenol. Die Arbeitstemperatur betrug 80°C. Die Konzentration
der entsprechenden Phosphonsäure betrug 0,2 g/l. Es wurde jeweils der Hemmwert nach
einer Einwirkungsdauer von 1 Stunde bestimmt.
[0011] Der Hemm
we
rt errechnet sich wie folct:
[0012] Bei Verwendung von Hexylphosphonsäure sinkt der Hemmwert auf 32 % ab. Die Verwendung
von Tetradecylphosphonsäure führt ebenfalls zu schlechteren Ergebnissen.
Beispiel 2
[0013] Unter den Bedingungen - wie im Beispiel 1 angegeben - wurde der Angriff von Mineralsäuren
auf Stahl überprüft, wobei wiederum Gemische von Octyl- bzw. Decylphosphonsäure mit
nichtionogenem Tensid verwandt wurden. Das Mischungsverhältnis in Gewichtsprozent
betrug etwa 1:1. die Konzentration an Alkylmonophosphonsäure und Tensid jeweils 0,02
Gew.%.
[0014] Die gefundenen Hemmwerte sind in der Tabelle 2 wiedergegeben.
Beispiel 3
[0015] Der Angriff von 1 % Schwefelsäure auf Edelstahl (DIN 4301) wird durch ein Gemisch
von 0,02 % Octyl- bzw. Decylphosphonsäure mit 0,02 % eines Tensides Trialkylbenzolsulfonat
gehemmt. Der Hemmwert lag bei 80°C und einer Behandlungsdauer von 1 Std. bei 95 bzw.
98 %. Verwendet man hingegen Hexylphosphonsäure in Kombination mit dem genannten Netzmittel
als Inhibitor, so sinkt der Hemmwert auf etwa 70 % herab.
Beispiel 4
[0016] In der nachstehenden Tabelle 3 sind die Hemmwerte angegeben, die bei den einzelnen
Mineralsäuren gegenüber Messing unter den Bedingungen des Beispiels
1 erhalten wurden.
Beispiel 5
[0017] Die gute inhibierende Wirkung auch bei Säurekonzentrationen, wie sie bei der Beizung
von Metallen üblicherweise angewandt werden, durch die Verwendung von Gemischen aus
Octyl- bzw. Decylphosphonsäure und Tensiden geht aus der nachstehenden Tabelle 4 hervor.
Im einzelnen wurden dabei 15 Gew.%ige Salzsäure bzw. 10 Gew.%ige Schwefelsäure verwendet.
Die Temperatur betrug 20°C, die Behandlungsdauer betrug 1 Stunde.
[0018] Der Zusatz an Phosphonsäure betrug 0,1 g/l. Als Tensid wurde die gleiche Menge eines
Anlagerungsproduktes von 12 Mol Äthylenoxid an Dodecylphenol verwendet.
[0019]
Beispiel 6
[0020] Aus der nachstehenden Tabelle 5 ist ersichtlich, daß auch bereits in äußerst geringen
Konzentrationen eine deutlich inhibierende Wirkung erfolgt. Die nachstehend angegebenen
Hemmwerte wurden erhalten mit einer sauren Lösung, die 1 Gew.% Salpetersäure enthält.
Die Behandlungsdauer betrug 1 Stunde bei 65°C. Die Netzmittelkonzentration in Gew.%
entsprach dem Zusatz an Phosphonsäure. Als Netzmittel wurde ein Anlagerungsprodukt
von 10 Mol Äthylenoxid an Nonylphenol verwendet.
Beispiel 7
[0021] In der nachstehenden Tabelle 6 sind die Hemmwerte angegeben, die in 1 %iger Phosphorsäure
bei unterschiedlichen . Tensidmengen (Anlagerungsprodukt von 10 Mol Äthylenoxid an
Nonylphenol) gegenüber Aluminium erhalten wurden.
1. Verwendung von Alkylmonophosphonsäuren mit 8 bis 10 Kohlenstoffatomen im Gemisch
mit Tensiden als Korrosionsinhibitoren gegenüber Metallen in sauren Lösungen.
2. Verwendung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischungsverhältnis
Alkylmonophosphonsäure Tensid 2 : 1 bis 1 : 10, vorzugsweise etwa 1 : 1 beträgt.
3. Verwendung gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration
der Alkylmonophosphonsäure 0,001 bis 0,5, vorzugsweise 0,02 bis 0,2 g/l beträgt.
4. Verwendung gemäß Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch den Einsatz nichtionogener
Tenside.