[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorratskathode, insbesondere Metall-Kapillar-Kathode,
für elektrische Entladungsgefäße mit einer stirnseitigen porösen Emissionsstoffträgerscheibe
aus hochschmelzendem Metall, wie Wolfram.
[0002] Kathoden für elektrische Entladungsgefäße, bei denen im Betrieb Emissionssubstanzen
aus einem Emissionsstoffvorrat durch feine Öffnungen eines diesen bedeckenden porösen
Emissionsstoffträgers aus insbesondere porös gesintertem hochschmelzenden Metall,
wie z.B. Wolfram, zur Kathodenoberfläche hin wandern und bei denen der im Betrieb
Barium abgebende Vorrat aus Bariumoxid besteht, sind bekannt (DE-PS 12 17 503).
[0003] Derartige Kathoden werden z.B. in Wanderfeldröhren und Scheibenröhren verwendet.
[0004] Die bekannten Vorratskathoden haben allerdings den Nachteil, daß beim Betrieb nicht
nur aus der Stirnfläche Elektronen emittiert werden sondern auch aus den Seitenflächen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorratskathode, insbesondere MK-Kathode,
zu schaffen, bei der die seitliche Emission (Störemission) verhindert ist. Zur Lösung
dieser Aufgabe ist bei einer Vorratskathode, insbesondere MK-Kathode, der eingangs
genannten Art gemäß der Erfindung vorgesehen, daß die Emissionsstoffträgerscheibe
eine nicht poröse Außenmantelfläche mit einer höheren Elektronenaustrittsarbeit als
die äußere aktive Oberfläche der Emissionsstoffträgerscheibe aufweist. Dabei haben
vorzugsweise die AuBenmantelfläche der Emissionsstoffträgerscheibe eine Elektronenaustrittsarbeit
>3 eV und die äußere aktive-Oberfläche der Emissionsstoffträgerscheibe eine Elektronenaustrittsarbeit
von ca. 2 eV.
[0006] Die Außenmantelfläche der Emissionsstoffträgerscheibe besteht vorzugsweise aus einem
dünnwandigen Zylinder aus Tantal oder Molybdän.
[0007] Es kann auch vorteilhaft sein, das Metall der Außenmantelfläche beim Preßvorgang
der Emissionsstoffträgerscheibe gleich mit in diese Scheibe einzupressen.
[0008] Die Außenmantelfläche hat zweckmäßig eine Wandstärke von 5 bis 10
/um.
[0009] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besteht die Außenmantelfläche der
Emissionsstoffträgerscheibe aus Kohlenstoff oder enthält Kohlenstoff.
[0010] Eine erfindungsgemäße Vorratskathode hat den wesentlichen Vorteil, daß die seitliche
Oberfläche der Kathode bei einer Temperatur, wie sie für eine Vorratskathode optimal
ist (ca. 1100 °C
p), praktisch keine Elektronen emittiert und damit die unerwünschte seitliche Störemission
verhindert ist.
[0011] An Hand der Figur der Zeichnung soll die Erfindung nachstehend mit weiteren Merkmalen
näher erläutert werden. Teile, die nicht unbedingt zum Verständnis der Erfindung beitragen,
sind darin weggelassen.
[0012] Die in der Figur rein schematisch im Schnitt dargestellte Vorratskathode weist eine
Emissionsstoffträgerscheibe 2 auf. Über die zylindrische Außenfläche ist ein sehr
dünnwandiger Zylinder gezogen, der vorzugsweise aus Tantal oder Molybdän besteht und
zweckmäßig eine Wandstärke von 5
/um bis 10/um hat. Dieser Zylinder bildet in diesem Ausführungsbeispiel die nicht poröse
Außenmantelfläche 1, die vorteilhaft aber auch dadurch realisiert sein kann, daß das
Material der Außenmantelfläche 1 beim Preßvorgang der Emissionsstoffträgerscheibe
2 mit eingepreßt wird.
[0013] Die nicht poröse Außenmantelfläche 1 hat, z.B. bei der Verwendung von Tantal oder
Molybdän, eine Austrittsarbeit > 4 eV und bei der Verwendung von Platin eine Austrittsarbeit
> 5 eV. Dagegen hat die äußere aktive Oberfläche 3 (Emissionsfläche) der Emissionsstoffträgerscheibe
2 eine Austrittsarbeit von ca. 2 eV. Die Oberfläche 3 der porösen, z.B. aus Wolfram
bestehenden Emissionsstoffträgerscheibe 2 ist dann aktiv, wenn der Emissionsstoffvorrat,
z.B. Barium, im Betrieb durch die feinen Öffnungen des Emissionsstoffträgers an die
Oberfläche 3 gelangt und zusammen mit dessen Material die Austrittsarbeit dieser Oberfläche
(Emissionsfläche) bestimmt.
1. Vorratskathode, insbesondere Metall-Kapillar-Kathode, für elektrische Entladungsgefäße
mit einer stirnseitigen porösen Emissionsstoffträgerscheibe aus hochschmelzendem Metall,
wie Wolfram, dadurch gekennzeichnet , daß die Emissionsstoffträgerscheibe (2) eine
nicht poröse Außenmantelfläche (1) mit einer höheren Elektronenaustrittsarbeit als
die äußere aktive Oberfläche (3) der Emissionsstoffträgerscheibe (2) aufweist.
2. Vorratskathode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Außenmantelfläche
(1) der Emissionsstoffträgerscheibe (2) eine Elektronenaustrittsarbeit > 3 eV und
die äußere aktive Oberfläche (3) der Emissionsstoffträgerscheibe (2) eine Elektronenaustrittsarbeit
von ca. 2 eV haben.
3. Vorratskathode nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Außenmantelfläche
(1) der Emissionsstoffträgerscheibe (2) aus einem dünnwandigen Zylinder aus Tantal
oder Molybdän besteht.
4. Vorratskathode nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß das
Metall der Außenmantelfläche (1) beim Preßvorgang der Emissionsstoffträgerscheibe
(2) mit eingepreßt ist.
5. Vorratskathode nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die
Außenmantelfläche (1) eine Wandstärke von 5 bis 10/um hat.
6. Vorratskathode nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die
Außenmantelfläche (1) aus Kohlenstoff besteht oder Kohlenstoff enthält.