[0001] Die Erfindung befaßt sich mit einem mehrkammerigen Profil aus Kunststoff, insbesondere
für Rahmen von Fenstern oder Türen mit zwischen zwei in Längserstreckung des Profiles
zueinander parallel verlaufenden Wänden durch von diesen abgehende Querwände bzw.
Stege gebildete Kammern und mit innerhalb der Kammern angeordneter in Längserstreckung
des Profiles verlaufender vorzugsweise metallischer Verstärkungsprofile.
[0002] Mehrkammerige Hohlprofile, extrudiert aus thermoplastischem Kunststoff, werden insbesondere
im Bauwesen vielfach angewendet, u.a. bevorzugt zum Herstellen von Rahmen für Fenster
oder Türen. Der niedrige Elastizitätsmodul vieler Kunststoffe macht es nun erforderlich,
insbesondere bei langen Profilabschnitten, die Festigkeit durch zusätzliche Verstärkungen
zu erhöhen bzw. von vornherein metallische Verstärkungen vorzusehen. In der deutschen
Auslegeschrift 12 81 664 sind beispielsweise mehrkammerige Hohlprofile aus Kunststoff
beschrieben, bei denen in Längserstreckung des Profiles in eine oder mehrere der Hohlkammern
metallische Verstärkungsprofile durch nachträgliches Einschieben vorgesehen sind.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 22 58 420, der franz. Patentschrift 12 01 457,
der deutschen Auslegeschrift 11 06 479, den deutschen Offenlegungsschriften 19 31
744 und 19 20 248 sind Hohlprofile bekannt, bei denen ein hohler metallischer Kern
direkt mit einem Kunststoffmantel, der gegebenenfalls mit weiterer äußerer Profilierung
und Vorsprüngen ausgestattet ist, durch Extrusion umkleidet ist.
[0003] Das nachträgliche Einlegen von Verstärkungsprofilen, wie es beispielsweise in der
DE-AS 12 81 664 beschrieben wird, bedingt, daß die Verstärkungsprofile in einem separaten
Arbeitsgang zugeschnitten und gegebenenfalls mit erheblichem Kraftaufwand infolge
der auftretenden Maßtoleranzen in die Kunststoffhohlprofile gegebenenfalls sogar an
mehreren Stellen eingeschoben werden müssen und zur Fixierung noch vernietet oder
verschraubt werden. Bei der Ummantelung von metallischen Verstärkungsprofilen mit
Kunststoff ist die Verstärkung sehr materialintensiv ausgebildet, wodurch die Profile
schwer und teuer werden.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mehrkammerige Profile aus
Kunststoff mit einer Verstärkung zu versehen, die die Vorteile des einfachen Herstellen.s
zusammen mit dem Extrusionsvorgang für die Kunststoffprofile vereinigt mit einem möglichst
geringen Materialaufwand und einem Optimum an statischer Belastbarkeit.
[0005] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe mit einem Profil der Gestalt, daß Verstärkungsprofile
im Bereich der von den die Sichtseiten des Profiles bildenden Wänden abgehenden Querwände
bzw. Stege eingebettet sind. Erfindungsgemäß werden Verstärkungsprofile mit relativ
kleinem Querschnitt an besonders geeigneten Stellen in die Kunststoffwandungen bzw.
Stege eingebettet, so daß mit relativ wenig Versteifungsmaterial eine überdurchschnittliche
Steigerung der statischen Belastbarkeit des Kunststoffprofiles erzielt wird. Die Verstärkungsprofile
werden hierbei bei der Extrusion der Kunststoffprofile einex trudiert und auf diese
Weise kraftschlüssig mit dem Kunststoff verbunden. Hierbei kann es vorteilhaft sein,
die Außenseite der Verstärkungsprofile profiliert oder gewindeähnlich aufgerauht auszubilden,
um eine verbesserte Haftung zu erzielen. Dies ist auch bei Profilen, die im Bauwesen
eingesetzt werden und der Bewitterung - ausgesetzt sind, von Vorteil, da durch Sonneneinstrahlung
und bei einseitiger Wärmeeinwirkung die Verstärkungsprofile der Verformung des Kunststoffes
entgegenwirken und auch Schrumpfungen des Kunststoffprofiles in Längsrichtung reduziert
werden.
[0006] Die Verstärkungsprofile können beliebigen Querschnitt aufweisen, bevorzugt werden
jedoch runde Profile, insbesondere auch hohle Profile. Zum Herstellen von Rahmen für
Fenster oder Türen aus mehrkammerigen verstärkten Kunststoffprofilen müssen Eckverbindungen
hergestellt werden, die entweder durch Verschweißen oder beispielsweise durch Verschrauben
von Eckwinkeln oder durch Einkleben von Eckwinkeln hergestellt werden können. Für
den Fall, daß Eckwinkel benutzt werden, kann es von Vorteil sein, die hohlen Verstärkungsprofile
mit einem Innengewinde zu versehen, so daß diese gleichzeitig der Befestigkeit von
Eckverbindern zum Herstellen von Rahmenecken dienen.
[0007] Die Verstärkungsprofile werden bevorzugt aus Metall hergestellt, insbesondere aus
Aluminiumprofilen, jedoch ist es auch möglich, beispielsweise eine Glasfaserverstärkung
in Gestalt von Glasfaserrovings an definierten Stellen vorzusehen.
[0008] Die Erfindung ist in der Zeichnung an zwei Ausführungsbeispielen dargestellt und
wird anhand dieser nachfolgend näher erläutert. Es zeigen die
Figuren 1 und 2 Querschnitte durch mehrkammerige Kunst stoffhohlprofile mit erfindungsgemäßer
Verstärkung, wobei die dargestellten Profile zum Herstellen von Rahmen fürf Türen
oder Fenster dienen.
[0009] Die mehrkammerigen Hohlprofile aus Kunststoff, die durch Extrusion hergestellt werden,
und auf die die Erfindung angewendet werden soll, kommen überwiegend im Bauwesen zum
Einsatz. Der Kunststoff hat hier den Vorteil der Wartungsfreiheit und Witterungsbeständigkeit,
hat jedoch aufgrund seines niedrigen E-Moduls für manche Konstruktionen den Nachteil,
daß die mechanische Belastbarkeit des reinen Kunststoffprofiles nicht ausreichend
ist. Hier hilft man sich durch Verstärkungsprofile aus geeigneten Materialien, insbesondere
Metallen, die in die hohlen Kammern oder in eine hohle Kammer der Profile eingebracht
werden. Da beispielsweise bei der Herstellung von Rahmen für Fenster aus Kunststoffhohlprofilen
für kleinere RahDle die mechanischen Eigenschaften der Kunststoffprofile ausreichend
sind und erst bei größeren Rahmen eine zusätz liche Versteifung der Kunststoffprofile
erforderlich ist, ist es aus Kostengründen anzustreben, nur bei solchen Profilen nachträglich
metallische Verstärkungseinlagen vorzusehen. Dieses nachträgliche Anbringen von Verstärkungseinlagen
ist jedoch mit erheblichem Arbeitsaufwand verbunden, während die Herstellung eines
von vornherein mit einextrudiertem Verstärkungsprofil versehenen Kunststoffprofiles
einfacher ist, jedoch durch die bekannten großquerschnittigen Verstärkungsprofile
relativ aufwendig ist. Letzteres gilt insbesondere auch dann, da solche verstärkten
Profile auch vielfach zur Anwendung kommen, ohne daß ihre hohe mechanische Belastbarkeit
erforderlich wäre. Die Erfindung schafft hier nun einen Mittelweg, um einerseits ein
möglichst einfaches Herstellungsverfahren für verstärkte Kunststoffhohlprofile zu
schaffen, andererseits jedoch den materialbedingten Aufwand an Verstärkungsprofilen
zu reduzieren.
[0010] In der Fig. 1 ist im Querschnitt ein Z-förmiges mehr- kammeriges Hohlprofil aus thermoplastischem
Kunststoff, beispielsweise Hart-PVC dargestellt, das für die Flügelrahmen eines Fensters
benutzt wird. Dieses Hohlprofil 1 weist zwei zueinander parallele Wände 10, 11 auf,
die in Längserstreckung des Profiles verlaufen und die hier die Sichtseiten des Rahmens
bilden. Diese beiden Hauptwände 10, 11 sind nun durch Querwände 15, 16 und Stege 12,
13, 20, 26, 27 und 25 miteinander unter Bildung von Kammern verbunden. Die Querwände
15, 16 bilden dabei den zentralen Kammerbereich, der durch den Zwischensteg 25 in
die beiden Kammern 17, 18 unterteilt wird. Von diesem zentralen Bereich springen die
ebenfalls mit den Kammern 22, 23 ausgebildeten Vorsprünge in Verlängerung der Sichtseiten
10, 11 vor. Die Verstärkungsprofile 4, hier beispielsweise als Hohlprofile mit rundem
Querschnitt aus Aluminium hergestellt, sind nun in die Wandungen bzw. Stege einextrudiert
und zwar vorzugsweise in den Bereichen ausgehend von den Wänden 10, 11 und den von
diesen abgehenden Querwänden 15, 16 bzw. Stegen 19, 20. Die Verstärkungsprofile 4
können hierbei nur in eine Kammer hineinragen, wie in die Kammer 17, 22 bzw. im Eckbereich
der Wände 11, 16 oder aber mittig in einen Steg gesetzt und in zwei Kammern hineinragend,
wie das Verstärkungsprofil 4 in den Steg 19, in die Kammern 23 und 18. Anstelle der
runden hohlen Verstärkungsprofile könnten auch massive runde oder massive quadratische
oder rechteckige oder auch gewinkelte Profile zur Verstärkung des Kunststoffprofiles
vorgesehen sein. In dem gezeigten Profil 1 nach Fig. 1 bilden die Verstärkungsprofile
4 im Querschnitt ein Trapez, es ist also nicht erforderlich im erfindungsgemäßen Sinn,
daß die Verstärkungsprofile in jeder Weise einer Symmetrieachse folgen müßten. Sie
werden jedoch aus statischen Gründen je nach dem vorgegebener Profilquerschnitt an
geeigneten Stellen angeordnet sein. Es ist auch denkbar, beispielsweise nur drei Verstärkungsprofile
vorzusehen, wie die drei Ecken eines Dreieckes im Querschnitt betrachtet, bilden.
Bei dem Flügelrahmenprofil 1 nach Fig. 1 ist noch die Verglasung 2 dargestellt, die
unter Zwischenschaltung von Dichtungsprofilen 3 mit der Glashalteleiste 4 an dem Profil
1 befestigt ist.
[0011] In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist ein mehrkammeriges Kunststoffhohlprofil,
das als L-Profil ausgebildet ist, dargestellt und das beispielsweise zum Herstellen
von Blendrahmen für Fenster oder Türen dient. Auch bei diesem Profil 1 sind zueinander
in Längserstreckung des Profiles verlaufende parallele Wände 10, 11 als Hauptwände
vorgesehen, die hier ebenfalls Sichtseiten bilden. Im Eckbereich der diese beiden
Wände 10, 11 miteinander verbindenden Querwände 15, 16 bzw. der hiervon abgehenden
Stege 20, 21 sind ebenfalls Verstärkungsprofile 4- in die Wandungen eingebettet und
vollständig von Kunststoff außenseitig umschlossen. Die Anzahl der erforderlichen
Verstärkungsprofile 4, ihre Querschnitte und ihre Anordnung innerhalb der Profilquerschnitte
der Kunststoffprofile 1 richtet sich auch nach dem Verwendungszweck der Profile 1
sowie nach den an diese gerichteten Anforderungen bezüglich der mechanischen Belastungen.
[0012] In dem gezeigten Querschnitt des Profiles 1 nach Fig. 2 wäre es auch denkbar, daß
in dem Steg 21 vorgesehene Verstärkungsprofil auch im Eckbereich zwischen Wandung
10 und Außenwandung der Kammer 24 vorzusehen. Eine solche Anordnung käme auch insbesondere
dann in Frage, wenn beispielsweise die Kammern 24 und 17 nicht durch den Zwischensteg
21 unterteilt wären.
1. Mehrkammeriges Profil aus Kunststoff, insbesondere für Rahmen von Fenstern oder
Türen mit zwischen zwei in Längserstreckung des Profiles zueinander parallel verlaufenden
Wänden durch von diesen abgehende Querwände bzw. Stege gebildete Kammern und mit innerhalb
der Kammern angeordneter in Längserstreckung des Profiles verlaufender vorzugsweise
metallischer Verstärkungsprofile, dadurch gekennzeichnet , daß Verstärkungsprofile
(4) im Bereich der vo den die Sichtseiten des Profiles bildenden Wänden (10, 11) abgehenden
Querwände (15, 16) bzw. Stege (20, 21, 19) eingebettet sind.
2. Profil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungsprofile mit
hohlem Querschnitt vorgesehen sind.
3. Profil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenseite des Verstärkungsprofiles
mit einem Innengewinde ausgebildet ist.
4. Profil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenseite
des Verstärkungsprofiles profiliert ausgebildet ist.