[0001] Die Erfindung betrifft neue quartäre Ammoniumverbindungen und neue tertiäre Amine
mit jeweils zwei oder drei langkettigen Hydroxyalkyloxyalkyl-Resten, Verfahren zur
Herstellung der Amine und der quartären Ammoniumverbindungen aus den Aminen als Zwischenprodukte
und die Verwendung der quartären Ammoniumverbindungen als textilweichmachender Wirkstoff
für die Behandlung von Textilien.
[0002] Im Laufe des Herstellungsprozesses von Textilien und durch den Waschvorgang erfolgt
bei den meisten Textilien eine gewisse Versprödung des Materials. Um diesen Nachteil
zu beheben, werden Avivagen appliziert, die den Textilien Weichheit und Geschmeidigkeit
wiedergeben oder nach modischen Gesichtspunkten den'Charakter der Ware neu bestimmen.
Daneben spielen technische Erfordernisse wie .Antistatik, Knittererholung, Vergilbung,
Oberflächenglätte etc, eine Rolle.
[0003] Es ist seit langem bekannt, daß als Avivage-Wirkstoffe quartäre Tetraalkylammoniumverbindungen
mit zwei langkettigen, i.a. C
16-C
18-Alkylresten geeignet sind. Diese Textilweichmacher werden in großem Umfang einerseits
bei der Textilherstellung und andererseits bei der Textilpflege sowohl von gewerblichen
Wäschereien als auch bei der Wäsche im Haushalt eingesetzt. Es wird angenommen, daß
diese kationischen quartären Ammoniumverbindungen wegen ihrer positiven Ladung leicht
auf das Textilsubstrat aufziehen.
[0004] Der am häufigsten verwendete Textilweichmacher dieser Verbindungsklasse ist Ditalgalkyl-
bzw. Distearyl-dimethylammoniumchlorid. Dieser Textilweichmacher besitzt zwar ausgezeichnete
weichmachende Eigenschaften sowie Ergiebigkeit, Substantivität und'Einsetzbarkeit
unter allen üblichen Bedingungen sowohl bei der Textilveredlung als auch bei der Textilpflege,
sie weisen jedoch auch Nachteile auf. So vergilben zum Beispiel bei den in der Textilindustrie
häufig eingesetzten Trocken- und/oder Kondensations- bzw. Thermofixiertemperaturen
die üblichen kationischen Weichmachungsmittel, eine Eigenschaft, die bei Weißware
oder pastellfarbigen Artikeln nicht zu akzeptieren ist. Ein anderer Nachteil der kationischen
Avivagen ist die Tatsache, daß die damit ausgerüsteten Textilien einen hydrophoben
Charakter bekommen. Insbesondere bei Cellulosefasern, die gerade wegen ihrer hervorragenden
Saugfähigkeit in Hygieneartikeln, z.B. Watte, Windeln, Binden, Tampons oder für Frottier-
und Trikotwaren eingesetzt werden, ist diese wasserabweisende Eigenschaft nicht erwünscht.
[0005] Bei der Avivage von Synthesefasern tritt neben der weichmachenden Eigenschaft der
Avivagen auch deren antistatische Wirkung in den Vordergrund. Auch hier zeigen die
dem Stand der Technik entsprechenden Avivagen nur eine mittlere Wirkung. Die bei der
Textilpflege mit diesen ; Substanzen behandelten Textilien weisen eine gegenüber ;
den unbehandelten Geweben verminderte Saugfähigkeit auf, was vom Verbraucher - zumal
bei Uberdosierung des Textilweichmachers - z.B. bei Kleidungsstücken, die im Kontakt
mit der Haut getragen werden und bei Frottierhandtüchern 'als unangenehm empfunden
werden kann. Derartige Textilweichmacher lassen sich bei der Wäsche häufig nicht restlos
vom Gewebe wieder entfernen, so daß es - auch bei richtiger Dosierung - mitunter zu
einer Akkumulierung der weichmachenden Wirkstoffe kommt, womit ebenfalls eine verringerte
Saugwirkung der Textilien verbunden ist.
[0006] Weitere gravierende Nachteile dieser Textilweichmacher sind deren verhältnismäßig
hohe Herstellkosten, da von teuren sekundären Fettaminen ausgegangen werden muß, die
man überwiegend aus nativen Fettsäuren oder Fettalkoholen von häufig schwankender
Qualität erhält.
[0007] Es hat nicht an Versuchen gefehlt, diese Nachteile zu be- seitigen. So ist es aus
der US-PS 3 636 114 bekannt, daß durch die Verwendung von quartären Ammoniumverbindungen
mit 2 langkettigen 2-Hydroxyalkylresten die Saugfähigkeit verbessert werden kann.
Aus der DE-OS 22 56 234 sind quartäre Ammoniumverbindungen mit 2 langkettigen 2-Hydroxy-3-alkoxypropyl-Gruppen
bekannt. Die aus der DE-AS 16 19 043 bekannten Weichmachungsmittel enthalten quar-
täre Ammoniumverbindungen mit nur einem langen Alkylrest und drei kurzen Alkylresten,
wobei die 3 kurzen Alkylreste Hydroxyl- und Ethergruppen enthalten können. In der
niederländerischen Patentanmeldung 68/08958 und der US-PS 3 591 405 sind quartäre
Ammoniumverbindungen beschrieben, deren hydrophobe Reste Hydroxyalkylgruppen oder
über Ethoxygruppen mit dem Stickstoff verknüpfte Alkylgruppen darstellen. Diese Lösungsversuche
konnten aber nicht überzeugen, weil entweder die modifizierten quartären Ammoniumverbindungen
präparativ schlecht zugänglich waren und da- ; her für eine praktische Anwendung nicht
in Frage kamen, oder weil die weichmachende Wirkung zu gering war.
[0008] Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, neue quartäre Ammoniumverbindungen
bereitzustellen, die in einfacher Weise aus gut verfügbaren billigen Rohstoffen erhalten
werden können, den in einem Veredlungsprozeß oder bei der Wäschepflege damit behandelten
Textilien bei guter weichmachender Wirkung die Saugfähigkeit erhalten und sich rückstandslos
bei der Wäsche der Textilien entfernen lassen.
[0009] Eine weitere Aufgabe war die Bereitstellung von neuen tertiären Aminen als Vorprodukte,
aus denen sich die quartären Ammoniumverbindungen durch Quaternierung herstellen lassen.
[0010] Gegenstand der Erfindung sind daher neue quartäre Ammoniumverbindungen der Formel
I

in der R
1 eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 21 Kohlenstoffatomen und R
2H oder R
1 bedeuten, wobei die Summe der Kohlenstoffatome von R
1 und R
2 6 bis 22 beträgt und im Falle R
2= H die Gruppe R
1 6 - 21 Kohlenstoffatome besitzt, R
3 eine Alkylgruppe oder Hydroxyalkyl gruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen
Rest der Formel

[0011] bedeutet, R
4 eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, X und Y Wasserstoff oder die Methylgruppe
bedeuten, wobei aber X und Y in derselben Ethoxygruppierung nicht beide Methyl sind,
m, n und p ganze Zahlen zwischen 1 und 20 bedeuten und A⊖ für ein Anion steht, präparativ
leicht zugänglich sind und gleichzeitig hervorragende wäscheveredelnde Eigenschaften
besitzen. A⊖ bedeutet ein aus dem Quaternierungsmittel abgespaltenes Anion, z. B.
ein Chlorid- oder Methylsulfat-Anion. Das Anion kann jedoch auch ein anderes in quartären
Ammoniumverbindungen übliches Anion, z. B. das Bromid- oder Ethylsulfat-Anion sein.
Die Verbindungen der Formel I lassen sich auf einfache Weise aus billigen Ausgangsstoffen
in hoher Ausbeute über das tertiäre Amin der Formel II, in der R
1, R
2, R
3, X, Y, m und n die obengenannte Bedeutung haben, darstellen. Die Erfindung bezieht
sich daher auch auf die Bereitstellung der Verbindungen der Formel II als wertvolle
Zwischenprodukte. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur
Herstellung der neuen quartären Ammoniumverbindungen und der ihnen zugrunde liegenden
neuen tertiären Amine der Formel II

[0012] Verbindungen der Formel I mit 2 oder 3 langen Resten, in denen R eine Alkylgruppe
mit vorzugsweise 8 - 18 Kohlenstoffatomen und R
2 das Wasserstoffatom bedeuten, sind hinsichtlich der Ausgewogenheit ihrer anwendungstechnischen
Eigenschaften als Textilweichmacher besonders gut zu verwenden. Je nach der gewünschten
Hydrophilie können die Verbindungen in jedem langen Rest 1- 20 Ethoxy- oder Prop-
oxy-Gruppen enthalten, wobei Produkte, deren lange Reste die 1 - 3 Ethoxy-Gruppen,
insbesondere 1 Ethoxy-Gruppe enthalten, bevorzugt sind.
[0013] Typische Verbindungen der Formel I sind z. B.
Bis(5-hydroxy3-oxa-pentadecyl)-dimethyl-ammoniummethyl- sulfat,
Bis(5-hydroxy-3-oxa-heptadecyl)-dimethyl-ammoniummethyl- sulfat,
Bis(5-hydroxy-3-oxa-C15/17-alkyl)-dimethyl-ammoniummethyl- sulfat,
Bis(5-hydroxy-3-oxa-C19/21-alkyl)-dimethyl-ammoniummethyl- sulfat,
Bis(5-hydroxy-3-oxa-C15/17-alkyl)-methyl-(2-hydroxyethyl- ammoniummethylsulfat,
Bis(5-hydroxy-3-oxa-undecyl)-dimethyl-ammoniumchlorid,
Bis(5-hydroxy-3-oxa-4-hexyl-tridecyl)-2-hydroxyethyl- methyl-ammoniumchlorid,
Bis(5-hydroxy-3-oxa-4-octyl-nonadecyl)-dimethyl-ammoniumchlorid,
Bis(5-hydroxy-3-oxa-2-methyl-heptadecyl)-dimethyl-ammoniumchlorid,
Bis(n-hydroxy-3,6,9-trioxa-tricosyl)-dimethyl-ammoniumchlorid,
Tris(5-hydroxy-3-oxa-pentadecyl)-methyl-ammoniumchlorid,
Tris(5-hydroxy-3-oxa-pentadecyl)-methyl-ammoniummethyl- sulfat,
Tris(5-hydroxy-3-oxa-C15/17-alkyl)-methyl-ammoniumchlorid,
Tris(5-hydroxy-3-oxa-heptadecyl)-methyl-ammoniunmethyl- sulfat,
ris(5-hydroxy-3-oxa-C19/21-alkyl)-methyl-ammoniumchlorid,
Tris(5-hydroxy-3-oxa-undecyl)-methyl-ammoniumchlorid,
Tris(5-hydroxy-3-oxa-undecyl)-2-hydroxyethyl-ammoniumchlorid,
Tris(5-hydroxy-3-oxa-4-octyl-heptadecyl)-ethyl-ammoniumchlorid,
Tris(5-hydroxy-3-oxa-4-pentadecyl-hexyl)-methyl-ammonium- methylsulfat,
Tris(5-hydroxy-3-oxa-2-methyl-nonadecyl)-methyl-ammoniumchlorid,
Tris(14-hydroxy-tetrapropoxy-pentacosyl)-methyl-ammonium- methylsulfat.
[0014] Das Verfahren zur Herstellung von quartären Ammoniumverbindungen der Formel I über
die tertiären Amine der Formel II ist ein weiterer Gegenstand der Erfindung; es ist
dadurch gekennzeichnet, daß man ein Epoxyalkan der Formel II

in der R und R
2 die zuvor genannten Bedeutungen haben mit einem Polyalkanolamin der Formel IV

in der R
5 eine Alkylgruppe mit Kohlenstoffatomen oder einen Rest der Formel H(-OCHX-CH
Y)-
p bedeutet, wobei X, Y, m, n und p die zuvor genannten Bedeutungen haben, in Gegenwart
eines Katalysators unter Normaldruck und erhöhter Temperatur zu dem tertiären Amin
der Formel II umsetzt und anschließend mit einem die in Formel I des Anspruchs 1 definierte
Gruppe R
4 einführenden Alkylierungsmittel quaterniert.
[0015] Die als Ausgangsstoffe einzusetzenden Epoxyalkane und Alkanolamine sind billig und
in großen Mengen verfügbar. Die Epoxyalkane werden in bekannter Weise aus den entsprechenden
Olefinen bzw. Olefingemischen erhalten. Zu den 1,2-Epoxyalkanen kommt man über 1,2-Monoolefine,
die beispielsweise durch Polymerisation von Ethylen mit organischen Aluminiumverbindungen
als Katalysatoren oder durch thermisches Cracken von Paraffinkohlenwasserstoffen erhalten
werden. Beispiele für bevorzugt verwendbare Epoxyalkane sind die Verbindungen 1,2-Epoxydodecan,
1,2-Epoxytetradecan, 1,2-Epoxyhexadecan, 1,2-Epoxyoctadecan und Epoxidgemische wie
z. B. C
12/14-1,2-Epoxid mit ca. 70 Gew.-%, C
12- und ca. 30 Gew.-% C
14-Epoxyalkan oder C
16/18-1,2-Epoxid mit ca. 40 Gew.-% C
16- und ca. 60 Gew.-% C
18-Epoxyalkan.
[0016] Die innenständigen Epoxyalkane erhält man beispielsweise durch Epoxydierung von Olefinen
oder Olefingemischen, die durch katalytische Dehydrierung oder durch Chlorierung/
Dehydrierung von linearen Paraffinkohlenwasserstoffen hergestellt werden. Monoolefine
mit innenständiger Doppelbindung können auch durch Isomerisierung von α-Olefinen hergestellt
werden. Bevorzugt eingesetzte innenständige Epoxyalkane einer C
11/14-Olefinfraktion enthielten ca. 22 Gew.-% C
11-, ca. 30 Gew.-% C
12-, ca. 26 Gew.-% C
13-, ca. 22 Gew.-% C
14-Epoxyalkan. Ein ebenfalls bevorzugt eingesetztes Epoxyalkan-Gemisch einer C
15/18-Olefin- fraktion enthielt ca. 26 Gew.-% C
15-; ca. 35 Gew.-% C
16-, ica. 32 Gew.-% C
17- und ca. 7 Gew.-% C
18-Epoxyalkan.
[0017] Bevorzugt verwendete Di- oder Trialkanolamine sind beispielsweise N-Methyl-diethanolamin
oder Triethanolamin. Durch die Verwendung alkoxylierter Alkanolamine kann die ; Hydrophilie
der Endprodukte in gewissen Grenzen variiert und der gewünschten Anwendung angepaßt
werden.
[0018] Als Katalysator für die Umsetzung von Epoxyalkanen der Formel III mit Polyalkanolaminen
der Formel IV hat sich Natriumalkoholat, insbesondere Natriummethylat bewährt. Der
Katalysator wird vorzugsweise in Mengen von 0,1 - 1,0 ; Gew.-%, bezogen auf den gesamten
Reaktionsansatz einge- setzt.
[0019] Die Umsetzung des Epoxyalkans mit dem Alkanolamin verläuft ohne nennenswerte Bildung
von Nebenprodukten mit hoher Ausbeute. Man führt die Umsetzung zu Verbindungen der
Formel I zweckmäßigerweise mit einem derartigen Verhältnis von Epoxyalkan zu Alkanolamin
durch, daß man auf ein Mol Epoxyalkan ein Alkanoläquivalent einsetzt, d. h., daß man
ein Mol Epoxyalkan mit 1/2 Mol Dialkanolamin oder 1/3 Mol Trialkanolamin umsetzt.
Bei einem Überschuß an Alkanolamin oder bei unvollständiger Umsetzung infolge verkürzter
Reaktionszeit erhält man Gemische von Verbindungen mit
R3 in Formel I = Alkyl einerseits und Hydroxyalkyl andererseits. Diese technischen Gemische
weisen nach ihrer Quaternierung ebenfalls die erwünschten textilweichmachenden Eigeaschaften
unter Erhaltung der Saugfähigkeit der weichgemachten Textilien auf; eventuell nicht
umgesetzte Ausgangsprodukte werden vom Umsetzungsprodukt zweckmäßigerweise bei niedrigem
Druck und niedriger Temperatur abdestilliert. Hierdurch wird vermieden, daß die Umsetzungsprodukte
dunkel werden.
[0020] Geeignete Alkylierungsmittel sind z. B. Methylchlorid, Methylbromid, Dimethylsulfat,
Diethylsulfat, insbesondere aber Methylchlorid und Dimethylsulfat. Bei Durchführung
der Quaternierung mit Methylchlorid als Alkylierungsmittel arbeitet man zweckmäßigerweise
unter einem Druck von bis zu 10 bar, vorzugsweise 3 - 6 bar und einer Temperatur zwischen
vorzugsweise 80 - 120 °C, gegebenenfalls in Anwesenheit von Lösungsmitteln wie beispielsweise
Isopropylalkohol und/oder Wasser. Die Quaternierung mit Dimethylsulfat als Alkylierungsmittel
kann man bei Normaldruck und Temperaturen zwischen 50 und 100 °C, vorzugsweise 60
- 80 °C vornehmen.
[0021] Eine Quaternierung ist auch durch Umsetzen der Amine mit einem niederen Epoxid und
anschließende Säurebehandlung zur Einführung des Anions möglich.
[0022] Die neuen Produkte lassen sich leicht in Wasser und in Mischungen aus Wasser und
niederen Alkoholen zu stabilen Dispersionen dispergieren; damit in einem Textilveredlungsprozess
oder bei der Wäschepflege behandelte Textilien.weisen einen weichen flauschigen Griff
bei gleichzeitig guter Saugfähigkeit und guter Benetzbarkeit auf.
[0023] Die Verbindungen der Formel I lassen sich als Textilweichmacher verwenden und gegebenenfalls
zusammen mit anderen Textilweichmachern, Antimikrobika, optischen Aufhellern, nichtionischen
und kationischen Tensiden und gegebenenfalls anderen üblichen Bestandteilen von Avivage-
.mitteln problemlos vermischen und zu insbesondere flüssigen Präparaten konfektionieren.
Die Verwendung der neuen quartären Ammoniumverbindungen als Textilweichmacher in insbesondere
flüssigen Mittel zur Wäschenachbehand- lung im Spülbad des Waschprozesses bei der
Hand- oder Maschinenwäsche und im Wäschetrockner, wobei die Mittel 1 - 40 Gew.-% der
Verbindungen der Formel I und wenigstens ein Verdünnungsmittel sowie gegebenenfalls
sonstige übliche Zusatzstoffe für flüssige Wäschenachbehandlungsmittel enthalten,
ist daher ein weiterer Gegenstand der Erfindung.
[0024] Die Verwendung der erfindungsgemäßen textilweichmachenden Mittel in Wäschereien und
Haushaltungen zur Nachbehandlung von gewaschener Wäsche kann auf verschiedene Weise
erfolgen, je nach der Wahl des Trocknungsverfahrens. Wird in einem Wäschetrockner
getrocknet, so kann man die Wäsche direkt mit einer Wirkstoffdispersion besprühen
oder den Wirkstoff über einen Träger mit dem Waschgut in Kontakt bringen, beispielsweise
durch Besprühen der Innenwände des Trocknungsgeräts mit dem flüssigen Mittel vor dem
Beladen des Geräts mit Wäsche, oder durch Zuladen eines mit dem flüssigen Mittel getränkten
Trägers mit großer Oberfläche, wobei der Textilweichmacher während des Trocknungsvorganges
auf das Waschgut aufzieht. Gegenwärtig wird jedoch die Wäsche zum größten Teil hängend
getrocknet; es überwiegt daher auch die Anwendung des Weichmachungsmittels im letzten
Spülbad des Waschprozesses bei der Hand- und insbesondere bei der Maschinenwäsche.
Dabei werden solche Mengen des erfindungsgemäßen Mittels in der Spülflotte aufgelöst,
daß die Konzentration des Wirkstoffs der Formel I 0,05 - 1,5 g/l, vorzugsweise 0,1
- 1,0 g/l beträgt.
[0025] Als Verdünnungsmittel für flüssige Textilbehandlungsmittel kommen Wasser und/oder
wasserlösliche organische Lösungsmittel in Frage. Brauchbare wasserlösliche organische
Lösungsmittel sind die niederen Alkohole mit 1 - 5 Kohlenstoffatomen, wie z. B. Methanol,
Ethanol, Propanol, Isopropylalkohol, n-Butanol, Isobutanol, Amylalkohol, ferner die
niederen Ketone Aceton und Methylethylketon sowie Ethylenglycol, Propylenglycol, Diethylenglycol
und deren Mono- oder Dietherderivate mit insbesondere Methyl- und Ethylresten.
[0026] Die Wirkstoffe der Formel I eignen sich auch zur Konfektionierung von schüttfähigen
Textilnachbehandlungsmitteln .in Pulverform. Als Verdünnungsmittel für derartige pulverförmige
Mittel eignen sich beispielsweise Harnstoff, Acetamid, Natriumsulfat und gegebenenfalls
vorhandene andere übliche Bestandteile, sofern diese in fester Form vorliegen.
[0027] Als sonstige übliche Bestandteile von Textilbehandlungsmitteln gelten beispielsweise
Dispergatoren, optische Aufheller, antimikrobielle Wirkstoffe, saure Zusatzstoffe,
Lösungsvermittler, Farb- und Duftstoffe.
[0028] Die Verbindungen der. Formel I können auch zusammen mit bekannten Textilweichmachern
vom Typ der quartären Ammoniumverbindungen, wie z. B. Ditalgalkyldimethylammoniumchlorid,
oder mit bekannten Textilweichmachern mit Amidstruktur vom Typ der Fettsäurekondensationsprodukte
mit Hydroxyalkylpolyaminen, beispielsweise dem Koncensationsprodukt aus 1 Mol Talg
und 1 Mol 2-Hydroxyethylethylendiamin, kombiniert werden. Auch der Zusatz von bekannten,
für die Konfektionierung in Textilbehandlungsmitteln geeigneten antimikrobiellen Wirkstoffen
vom Typ der antimikrobiell wirksamen quartären Ammonimverbindungen, wie z. B. Benzyldodecyldimethylammoniumchlorid,
sowie antimikrobieller Nitroalkohole bzw. Phenolderivate bzw. Carbamate usw. ist möglich.
[0029] Die Zusammensetzung praktisch besonders interessanter flüssiger Wäschenachbehandlungsmittel,
in denen die neuen Wirkstoffe der Formel I verwendbar sind, liegt im allgemeinen im
Bereich der folgenden Rezeptur:

[0030] Als sonstige übliche Bestandteile von Wäschenachbehandlungsmitteln kann wenigstens
eine der folgenden Komponenten in den angegebenen, auf das gesamte Mittel bezogenen
Mengen vorhanden sein:

[0031] Im folgenden werden die in den Textilbehandlungsmitteln neben dem Wirkstoff der Formel
I noch enthaltenden Bestandteile nach Substanzklassen geordnet näher beschrieben.
[0032] Als Dispergatoren, wie sie in flüssigen und pulverförmigen ; Textilbehandlungsmitteln
enthalten sein können, eignen sich insbesondere die nichtionischen Tenside ("Nonionics").
Dazu gehören Produkte, die ihre hydrophilen Eigenschaften der Anwesenheit von Polyetherketten,
Aminoxid-, Sulfoxid-oder Phosphinoxidgruppen, Alkylolamidgruppierungen sowie .ganz
allgemein einer Häufung von Hydroxylgruppen verdanken. Derartige Nonionics enthalten
im Molekül wenigstens einen hydrophoben Rest von 8 - 26, vorzugsweise 10 - 20 und
insbesondere 12 - 18 Kohlenstoffatomen, und wenigstens eine nichtionische wasserlöslichmachende
Gruppe. Der vorzugsweise gesättigte hydrophobe Rest ist meist aliphatischer, gegebenenfalls
auch alicyclischer Natur; er kann mit den wasserlöslichmachenden Gruppen direkt oder
über Zwischenglieder verbunden sein. Als Zwischenglieder kommer. z. B. Benzolringe,
Carbonsäureester- oder Carbonamidgruppen, ether- oder esterartig gebundene Reste mehrwertiger
Alkohole, wie z. B. die des Ethylenglycols, des Propylenglycols, des Glycerins oder
entsprechender Polyetherreste in Frage.
[0033] Von besonderem praktischen Interesse sind die durch Anlagerung von Ethylenoxid und/oder
Glycid an Fettalkohole, Alkylphenole, Fettsäuren, Fettamine, Fettsäure- oder Sulfonsäureamide
erhältlichen Produkte, wobei diese Nonionics 4 - 100, vorzugsweise 6 - 40 und insbesondere
8 - 20 Ether- .reste, vor allem Ethylenglycoletherreste pro Molekül enthalten können.
Außerdem können in diesen Polyetherketten bzw. an deren Ende Propylen- oder Butylenglycoletherreste
bzw. -polyetherketten vorhanden sein.
[0034] Weiterhin zählen zu den Nonionics Produkte, die man aus an sich wasserunlöslichen
Polypropylenglycolen oder aus wasserunlöslichen propoxylierten niederen, 1 - 8, vorzugsweise
3 - 6 Kohlenstoffatome enthaltenden aliphatischen Alkoholen oder aus wasserunlöslichen
propoxylierten Alkendiaminen erhält, indem man diese bis zur Wasserlöslichkeit ethoxyliert.
[0035] Zu den Nonionics gehören auch Fettsäure- oder Sulfonsäurealkylolamine, die sich zum
Beispiel vom Mono- oder Diethanolamin, vom Dihydroxypropylamin oder anderen Polyhydroxyalkylaminen,
zum Beispiel den Glycaminen ableiten. Sie lassen sich durch Amide aus höheren primären
oder sekundären Alkylaminen und Polyhydroxycarbonsäuren ersetzen.
[0036] Zu den kapillaraktiven Aminoxiden gehören zum Beispiel die von höheren tertiären,
einen hydrophoben Alkylrest und zwei kürzere, bis zu je 4 Kohlenstoffatome enthaltende
Alkyl- .und/oder Alkylolreste aufweisenden Aminen abgeleiteten Produkte.
[0037] Außer den meist gut wasserlöslichen Tensiden eignen sich als nichtionische Dispergatoren
gegebenenfalls auch wasserlösliche oder in Wasser emulgierbare oder dispergierbare
Verbindungen, die entweder keine hydrophoben Reste im Sinne der oben beschriebenen
nichtionischen Tenside enthalten, oder bei denen die Natur oder die Anzahl der hydrophilen
Gruppen zum Erreichen einer vollständigen Wasserlöslichkeit nicht ausreichen. Zu den
ersteren gehören z. B. feste oder flüssige Polyethylenglycole, die man als
Kondensa- .tionspolymere des Ethylenoxids mit Ethylenglycol oder Wasser auffassen kann,
Ethylenoxidaddukte von Glycerin und anderen Polyalkoholen usw.; zu den letzteren z.
B. Fettsäureteilglyceride oder nicht bzw. nicht vollständig wasserlösliche Alkoxylierungsprodukte,
z. B. solche mit 2 - 5 Ethylenglycoletherresten im Molekül.
[0038] Unter sauren Zusatzstoffen werden anorganische und nichtgrenzflächenaktive organische
Säuren mit 2 - 8 Kohlen- stoffatomen, wie z. B. Amidosulfonsäure, Harnstoffverbindungen
der Orthophosphorsäure, Borsäure, Oxalsäure, Milchsäure, Glycolsäure, Citronensäure,
Weinsäure, Benzoesäure, Phthalsäure, Glukonsäure, Essigsäure und Propion- säure sowie
die Benzol-, Toluol- oder Xylolsulfonsäuren, Sulfoessigsäure oder Sulfobenzoesäuren
bzw. saure Alkalisalze dieser Säuren verstanden. Glycolsäure und Citronensäure sind
wegen ihrer leichten Zugänglichkeit und Ungiftigkeit bevorzugte Säuren.
[0039] Unter antimikrobiellen Wirkstoffen werden hier bakterizid oder bakteriostatisch bzw.
fungizid oder fungistatisch wirkende Verbindungen verstanden. Diese Wirkstoffe sollen
entweder als solche oder in Form ihrer Salze wasserlös- lich sein. Bei den als Zusätze
geeigneten antimikrobiellen quartären Ammoniumverbindungen handelt es sich insbesondere
um solche, die neben einem langkettigen aliphatischen und zwei kurzkettigen aliphatischen
Kohlenwasserstoffresten einen aromatischen, über ein aliphatisches Kohlenstoffatom
mit dem Stickstoffatom verknüpften, oder einen aliphatischen, Doppelbindungen aufweisenden
organischen Rest im Molekül enthalten. Beispiele für derartige antimikrobielle quartäre
Ammoniumverbindungen sind die fol- ; genden: Dimethyl-benzyl-dodecylammoniumchlorid,
Dimethyl-benzyl-tetradecylammoniumchlorid, Dimethyl-(ethylbenzyl)- dodecyl-ammoniumchlorid,
Dimethyl-benzyl-decylammonium- bromid, Diethyl-benzyl-dodecylammoniumchlorid, Diethyl-benzyl-octyl-ammoniumchlorid,
Dibutyl-allyl-, Methylethyl-benzyl-, Ethyl-cyclo-hexyl-allyl- und Ethyl-crotyldiethylaminoethyl-dodecyl-ammoniumchlorid.
[0040] Weitere brauchbare antimikrobielle Wirkstoffe sind die sowohl durch Brom als auch
durch die Nitrogruppe sub- s
tituierten niederen Alkohole bzw. Diole mit 3 - 5 Kohlenstoffatomen wie z. B. die Verbindungen
2-Brom-2-nitropropan-1,3-diol, 1-Brom-1-nitro-3,3,3-trichlor-2-propanol, 2-Brom-2-nitro-butanol.
[0041] Als antimikrobielle Wirkstoffe eignen sich auch phenolische Verbindungen vom Typ
der halogenierten Phenole mit 1 - 5 Halogensubstituenten, insbesondere chlorierte
Phenole; Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl- und Phenylphenole mit 1- 12 Kohlenstoffatomen
in den Alkylresten und mit 1- 4 Halogensubstituenten, insbesondere Chlor und Brom
im Molekül; Alkylbisphenole, insbesondere durch 2 - 6 Halogenatome und gegebenenfalls
niedere Alkyl- oder Trifluormethylgruppen substituierte Derivate, mit einem Alkylenbrückenglied
bestehend aus 1 - 10 Kohlenstoffatomen; Hydroxybenzoesäuren bzw. deren Ester und Amide,
insbesondere Anilide; die im Benzoesäure- und/oder Anilin- rest insbesondere durch
2 oder 3 Halogenatome und/oder Trifluormethylgruppen substituiert sein können; o-Phen-
oxyphenole, die durch 1 - 7, vorzugsweise 2 - 5-Halogenatome und/oder die Hydroxy-,
Cyano-, Carbomethoxy- und Carboxylgruppe oder niederes Alkyl substituiert sein können;
ein besonders bevorzugtes Derivat des o-Phenoxyphenols ist der 2-Hydroxy-2',4,4'-trichlordiphenylether,
[0042] Unter antimikrobiellen Wirkstoffen im weiteren Sinne werden auch Zusätze, wie z.
B. Formaldehyd, Sorbinsäure, Natriumfluorid verstanden, die zur Konservierung der
Präparate dienen.
[0043] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Verwendung von Verbindungen
der Formel I zur Avivage von Textilmaterial während des Veredlungsprozesses durch
Imprägnieren mittels wäßriger oder wäßrig/alkoholischer Flotten von Mitteln mit einem
Gehalt an Verbindungen der Formel I, gegebenenfalls in Kombination mit anderen, üblicherweise
bei der Textilavivage eingesetzten Weichmachern, Netzmitteln, Dispergatoren und weiteren
Hilfsstoffen.
[0044] Das Ausrüsten der Textilmaterialien während des Veredlungsprozesses wird zweckmäßig
durch Aufsprühen, Foulardieren, Aufpflatschen oder nach dem Ausziehverfahren vorgenommen.
Die Behandlung erfolgt normalerweise bei Temperaturen zwischen 10 und 50 °C, kann
aber auch gegebenenfalls direkt im Färbebad erfolgen, sofern die dort eingesetzten
Farbstoffe kationischer Natur sind. Als Textilmaterial kommen Gewebe, Gewirke oder
Vliese, Fasern, Garne, Kammzüge aus natürlichen oder regenerierten Cellulosefasern,
Wolle, Polyamid-, Polyester- oder Polyacrylnitrilfasern in Frage, sowie Mischungen
derartiger Fasern untereinander.
[0045] Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzende Menge richtet sich nach der
Applikationsform und sollte beim Foulardverfahren zwischen 2 - 10 g/1 Trockensubstanzgehalt
betragen, wobei die Abquetscheffekte zweckmäßigerweise zwischen 50 und 100 & liegen.
Beim Ausziehverfahren werden 0,1 - 0,6 Gew.-%, bezogen auf das Warengewicht, in Form
einer wäßrigen Zubereitung zugegeben. Die Behandlungsdauer liegt zwischen 10 und 30
Minuten. Der pH-Wert der Ausrüstungsflotte sollte vorteilhafterweise 3 bis 7,5 betragen.
Die pH-Einstellung kann durch Zugabe anorganischer oder vorzugsweise niederer organischer
Carbonsäuren wie Ameisen- oder Essigsäure, erfolgen.
[0046] Die behandelten Textilmaterialien zeigen neben einem weichen, geschmeidigen Griff
eine hervorragende Hydrophilie, die bei Cellulosefasermaterialien fast die Werte nichtavivierter
Materialien erreicht. Bei Synthesefasermaterialien werden ausgezeichnete antistatische
Effekte erzielt. Auch nach der Anwendung von höheren Temperaturen bei der weiteren
Verarbeitung der avivierten Textilmaterialien treten im Gegensatz zu bekannten kationischen
Avivagemitteln keine Vergilbungserscheinungen auf.
[0047] Die Avivagemittel der Formel I können bei der Avivage von Textilmaterialien während
des Veredlungsprozesses zusammen mit anderen, üblicherweise zur Textilweichmachung
verwendeten kationischen und/oder nichtionischen Avivagemitteln eingesetzt werden.
Als solche kommen insbesondere in Betracht: Fettsäurepolyaminamide aus 1 Mol einer
C
8-C
22-Fettsäure und 1 Mol eines Polyalkylenpolyamins oder Hydroxypolyalkylenpolyamins,
z.B. Diethylentriamin, Tetraethylenpentamin oder Aminoethylethanolamin sowie C
8-C
22- Fettalkoholpolyglykolether, z.B. die Addukte von 2 -20 Mol Ethylenoxid an 1 Mol
C
12-C
18-Fettalkohol. Hierdurch ist eine weitere Möglichkeit zur Steuerung der hydrophilen,
griffbeeinflussenden und weichmachenden Eigenschaften gegeben, wobei allerdings auf
eine gewisse Vergilbungsneigung der Fettsäurepolyaminamide Rücksicht genommen werden
muß. Derartige Kombinationen bestehen beispielsweise aus

Ein zusätzlicher Gehalt an Parfümier- und Konservierungsmitteln kann zweckmäßig
sein.
[0048] Sowohl die beanspruchten Zubereitungen, die ausschließlich Verbindungen der Formel
I enthalten, wie auch die genannten Kombinationsprodukte werden vorzugsweise als wäßrige
oder wäßrig/alkoholische Konzentrate mit 5 bis 30 Gew.-%, vor-. zugsweise 10-bis 25
Gew.-% Festsubstanzgehalt hergestellt und in den Handel gebracht. Geeignete Zusatzlösungsmittel
sind niedere Alkohole oder Glykole mit 2 - 6 C-Atomen, wie Ethanol, Isopropanol oder
Ethylglykolmonobutylether Die Produkte können jedoch auch in wasser- und lösungsmittelfreier
Form hergestellt und eingesetzt werden.
B e i s p i e 1 e
[0049] Es folgt zunächst die Beschreibung der Herstellung der neuen Verbindungen.
Beispiel 1
[0050] Herstellung von Tris(5-hydroxy-3-oxa-C
15/17-alkyl)-methylammoniumchlorid :
[0051] Zu 298,4 g (2 Mol) Triethanolamin und 6 g 30 Gew.-%ige methanolischer Natriummethylatlösung
wurden bei 180 °C unter Stickstoffatmosphäre und unter Rühren innerhalb von 30 Minuten
1194 g (6 Mol) 1,2-Epoxyalkan mit ca. 70 Gew.-% C
12 und ca. 30 Gew.-% C
14-Epoxyalkan zugegeben und 1 h nachgerührt. Anschließend wurden bei 0,8 mbar und einer
Sumpftemperatur von 240 ° 80 g Vorlauf abdestilliert. Als Rückstand verblieben im
Destillationskolben 1407 g Tris(5-hydroxy-3-oxa-C
15/17-alkyl)-amin mit einer Aminzahl von 84,4. Von diesem Produkt wurden 664,7 g (1 Mol)
zusammen mit 95,4 g Wasser und 143 g Isopropylalkohol in einen evakuierten 2-1-Autoklaven
eingezogen. Bei 100 °C wurden 5 bar Methylchlorid aufgedrückt. Nach 4 1/4 h war die
Quaternierung nahezu vollständig abgeschlossen (Quartäranteil 93,5 Gew.-%, Aminzahl
einer Probe 2,3). Nach Abkühlen auf Raumtemperatur und Druckausgleich erhielt man
eine 75 Gew.-%ige Lösung von Tris(5-hydroxy-3-oxa-C
15/17-alkyl)-methylammoniumchlorid.
Beispiel 2
Herstellung von Bis(5-hydroxy-3-oxa-C19/21-alkyl)-dimethylammoniummethylsulfat
[0052] Man gab bei Raumtemperatur 276,8 g (1 Mol) 1,2-Epoxyalkan mit einem Anteil von ca.
40 Gew.-% C
16- und ca. 60 Gew.-% C
18-Epoxyalkan zu 59,5 g (0,5 Mol) N-Methyl-diethanolamin und fügte 1,5 g 30 Gew.-%ige
methanolische Natriummethylatlösung hinzu. Unter Rühren und Stickstoffabdeckung erfolgte
die Umsetzung nach Erhitzen auf 180 °C innerhalb von 7 h.
[0053] Anschließend wurden bei einem Druck von 0,4 mbar und einer Sumpftemperatur von 240
°C 25,6 g Vorlauf abdestilliert. 314 g (0,5 Mol) des Umsetzungsproduktes Bis(5-hydroxy-3-oxa-C
19/21-alkyl)-methylamin mit einer Aminzahl von 92,6 g verblieben als Rückstand im Destillationskolben.
Ohne weitere Reinigung wurde dieses Umsetzungsprodukt zur Quaternierung bei 70 °C
unter Rühren tropfenweise mit 63,1 g (0,5 Mol) Dimethylsulfat versetzt und 2 h bei
70 °C nachgerührt. Das quaternierte Produkt wurde mit 75,4 g Isopropylalkohol und
50,3 g Wasser versetzt. Die so entstandene 75 Gew.-%ige Lösung wurde für Prüfungen
benutzt.
[0054] Das Umsetzungsprodukt von Beispiel 1 wies vor der Quaternierung im IR-Spektrum keine
Epoxid-Bande bei 831 cm
-1 mehr auf; hieran war zu erkennen, daß das Epoxyalkan voll- ständig umgesetzt war.
Statt dessen trat die Etherbande bei 1120 cm
-1 auf.
[0055] Die für die Struktur kennzeichnenden Maxima im NMR-Spektrum lagen bei δ = 4,3; 3,6;
2,7 und 0,9 ppm. Das Integrationsverhältnis betrug 1 : 5 : 2 : 3. Beim Zusatz von
schwerem Wasser verschwand das Maximum bei δ = 4,3 ppm. 'Dieses Maximum konnte dadurch
der Hydroxylgruppe zugeordnet werden. Die Maxima bei 1,3 und 0,9 ppm sind der Methylen-
bzw. der Methylgruppe des langen Alkylesters zuzuordnen.
[0056] Das Maximum bei δ = 3,6 ppm ist den Wasserstoffatomen zuzuordnen, die an die dem
Sauerstoffatom benachbarten Kohlenstoffatomen gebunden sind. Das Maximum bei δ = 2,7
ppm ist den Wasserstoffatomen zuzuordnen, die an die dem Stickstoffatom benachbarten
Kohlenstoffatome gebunden sind. Selbstverständlich erscheint als intensivstes Maximum
bei 1,3 ppm das Signal der Wasserstoffatome der Methylengruppen des langen Alkylrestes.
[0057] Theoretisch sollte das noch nicht quaternierte Umsetzungsprodukt aus Beispiel 1 im
NMR-Spektrum Maxima bei δ = 4-5 ppm, sowie bei δ = 3,4; 2,7 und 0,9 ppm aufweisen,
wobei das Integrationsverhältnis 1 : 5 : 2 : 3 beträgt. Die Lage der Maximas des gemessenen
NMR-Spektrums und das Integrationsverhältnis stimmen mit den theoretischen Werten
für diese Verbindung also sehr gut überein.
[0058] Das NMR-Spektrum des Umsetzungsproduktes von Beispiel 2 zeigt vor der Quaternierung
erwartungsgemäß zusätzlich zu den übrigen Maxima, die auch im Spektrum des Produktes
von Beispiel 1 vorhanden sind, ein Maximum bei δ = 2,3 ppm, welches für die N-CH
3-Gruppe charakteristisch ist. Das gemessene Integrationsverhältnis 2 : 10 : 4 : 3
: 6 stimmt mit dem theoretischen Integrationsverhältnis für diese Verbindung ebenfalls
überein.
Beispiel 3
[0059] Dieses Beispiel beschreibt die Verwendung einer erfindungsgemäßen Verbindung der
Formel I bei der Avivage gewaschener Wäschestücke. Das Produkt aus Beispiel 1 wurde
auf seine weichmachende Wirkung und auf das Benetzungsverhalten von mit diesem Produkt
behandelten Geweben geprüft. Das Benetzungsverhalten liefert eine Aussage über die
Saugfähigkeit von Textilien, die vor allem bei Frottierware und bei Kleidung, die
im Kontakt mit der Haut getragen wird, eine wichtige Rolle spielt.
[0060] Die weichmachende Wirkung wurde geprüft, indem man durch mehrfaches Waschen hartgemachtes
Gewebe aus Baumwolle bzw. Polyacrylnitril in einer wäßrigen Flotte (Flottenverhältnis
1 : 20), die 0,5 Gew.-% (bezogen auf die Gewebe) an Wirksubstanz enthielt, 3 Minuten
bei Raumtemperatur schwäch bewegte, die Gewebe dann in einer Wäscheschleuder von an-
haftender Behandlungsflotte weitgehend befreite und an der Luft trocknete. Die Weichheit
der getrockneten Gewebe wurde durch eine Gruppe von Personen haptisch beurteilt, die
Erfahrungen in dieser Art der Prüfung haben.
[0061] Die Benetzbarkeit wurde an 2 x 2 cm großen, wie zuvor beschrieben, behandelten Baumwollgeweben
geprüft, .indem man die Proben auf eine Wasseroberfläche legte und die Zeit maß, nach
der die Probe nach unten zu sinken beginnt.
[0062] Zum Vergleich wurden als Wirkstoffe ein kationischer handelsüblicher Textilweichmacher
vom Typ Ditalgalkyldimethyl-ammoniumchlorid eingesetzt.
Ergebnis:
[0063] Baumwoll- und Polyacrylnitril-Textilien, die mit dem Produkt aus Beispiel 1 sowie
dem Vergleichsprodukt behandelt worden waren, wurden von den Versuchspersonen alle
als weich beurteilt; es wurden nur geringfügige graduelle Unterschiede festgestellt.
[0064] Für die Benetzbarkeit wurden folgende Werte gemessen (Tabelle 1):

[0065] Diese Werte zeigen, daß die Benetzbarkeit der mit den erfindungsgemäßen Verbindungen
behandelten Gewebe außerordentlich gut ist.
[0066] Es folgen weitere Rezepturbeispiele.
Beispiel 4
[0067]

Beispiel 5
[0068]

Beispiel 6
[0069]

Beispiele 9 - 16
[0070] Mit dem Produkt aus Beispiel 1 wurden vollkonfektionierte Wäschenachbehandlungsmittel
der folgenden Zusammensetzung (Angaben in Gew.-%) hergestellt:
[0071] Die mit diesen Rezepturen behandelten Wäschestücke wiesen neben einem guten Griff
eine gute Saugfähigkeit auf.
[0072] Die folgenden Beispiele 17 - 21 beschreiben die Verwen- dung einer erfindungsgemäßen
Verbindung der Formel I als Avivagemittel bei der Veredlung von Textilien. Sie zeigen,
daß bei erfindungsgemäßer Verwendung weiche, glatte Textilien mit verbesserter Hydrophilie
und Antistatik sowie verringerter Vergilbungsneigung erhalten werden,
Beispiel 17
[0073] Ein Moltongewebe aus reiner Baumwolle wird in üblicher Weise mit einer Flotte, enthaltend
20 g/l einer 20 %igen wäßrigen Zubereitung der nach Beispiel 1 hergestellten Verbindung
bei einer Flottenaufnahme von 80 % foulardiert und dann 3 Minuten bei 110°C getrocknet.
Das ausgerüstete Gewebe zeigt einen vollen, weichen Griff. Bei der Bestimmung der
Sauggeschwindigkeit gegenüher Wasser nach dem Steighöhenverfahren (DIN 53 924) in
Kett- und Schußrichtung wurden folgende Werte erhalten:

[0074] Beim Steighöhenverfahren wird geprüft, mit welcher Geschwindigkeit textile Flächengebilde
Wasser aufsaugen. Die unter Kette und Schuß angegebenen Werte verstehen sich in
; mm Steighöhe.
[0075] Ein zum Vergleich mit der gleichen Aktivsubstanzmenge
Di-stearyldimethylammoniumchlorid nachdem gleichen Verfahren äusgerüstetes Gewebe zeigt
demgegenüber folgende Werte:

[0076] Das Gewebe besitzt demgemäß keine hydrophilen Eigenschaf- ten, während der Griff
etwa dem gemäß der Erfindung ausgerüsteten Gewebe entspricht.
Beispiel 18
[0077] Ein Gewebe aus Baumwolle/Polyester (65/35) wird in üblicher Weise mit einer Flotte,
enthaltend 0,6 % vom Warengewicht einer Zubereitung aus gleichen Teilen der nach Beispiel
1 hergestellten Verbindung und eines Fettsäurepolyminamids aus 1 Mol C
14-C
18- Fettsäure und 1 Mol Diethylentriamin, bei 40°C im Flottenverhältnis 1 : 20 während
20 Minuten behandelt und anschließend bei 110 °C getrocknet. Es resultiert ein Material
mit weichem, vollem Griff. Die Hydrophilität der Ware nach dem Steighöhenverfahren
nach DIN 53 924 ergab die Werte:

[0078] i Ein zum Vergleich mit der gleichen Aktivsubstanzmenge des Fettsäurepolyaminamids
ausgerüstetes Strängchen ergab demgegenüber trotz annähernd gleichen Griffes die Werte:

Beispiel 19
[0079] Viskose-fasern werden in üblicher Weise mit einer Flotte, enthaltend 0
45 % vom Warengewicht einer Zubereitung aus 8 Teilen der nach Beispiel 1 hergestellten
Verbindung, 10 Teilen des in Beispiel 4 genannten Fettsäurepolyaminamids und 8 Teilen
eines Fettalkoholpolyglykolethers aus 9 Mol eines C
14-C
18-Fettalkohols und 5 Mol Ethylenoxid, bei 45° C im Flottenverhältnis 1 : 10 während
20° C behandelt und anschließend getrocknet. Es wird eine Ware erhalten, die über
einen angenehmen, weichen bis fülligen Griff verfügt und sich nach Zusatz der üblichen
Schmälzen hervorragend verspinnen läßt. Wird auf ein aus diesen Fasern gebildetes
Vlies mit Hilfe einer Pipette Wasser aufgebracht, so findet eine spontane Spreitung
und Benetzung statt.
[0080] Auf einer mit der gleichen Aktivsubstanzmenge Distearyldimethylammoniumchlorid ausgerüsteten
Ware bleiben hingegen Wassertropfen länger als 30 Minuten liegen.
Beispiel 20
[0081] Ein-Gewebe aus Diolen-loft wird in üblicher Weise mit einer Flotte, enthaltend 3
g/l einer Zubereitung aus 14 Teilen der nach Beispiel 2 hergestellten Verbindung und
6 Teilen des in Beispiel 5 genannten Fettalkoholpolyglykolethers foulardiert und anschließend
2 Minuten bei 110° C getrocknet. Es resultiert ein weiches Gewebe mit einem elektrischen
Oberflächenwiderstand von 2,
0 x 1
08 Ohm und einer Feldzerfallhalbwertzeit von 0, gemessen im Normklima.
[0082] Wird das gleiche Gewebe nach der gleichen Methode mit Distearyldimethylammoniumchlorid
behandelt, resultiert bei gleicher Griffgestaltung ein Gewebe mit einem elektrischen
Oberflächenwiderstand von 2,5 x 10
9 Ohm und einer
Feldzerfallhalbwertzeit von 1,5 Sekunden, was bei der Weiterverarbeitung und im Gebrauch
zu störender elektrischer Aufladung führen würde.
Beispiel 21
[0083] Eine gebleichte und optisch aufgehellte Hemdenpopeline aus Polyester/Baumwolle (50/50)
wird in üblicher Weise mit einer Flotte, enthaltend 4 g/l derrach Beispiel 2 hergestellten
Verbindung, foulardiert und 2 Minuten bei 110°C getrocknet. Wird dieses Gewebe anschließend
zwei Minuten einer Temperatur von 120° C ausgesetzt, so tritt keine Vergilbung ein.
[0084] Wird analog dazu ein Gewebe mit einem Kondensationsprodukt aus 1 Mol einer C
16-18-Fettsäure und 1 Mol eines Hydroxylpolyethylenpolyamins behandelt, so resultiert bei
gleicher Hydrophilie eine deutliche Vergilbung des Gewebes.