(19)
(11) EP 0 011 130 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.05.1980  Patentblatt  1980/11

(21) Anmeldenummer: 79103847.4

(22) Anmeldetag:  08.10.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3C07C 93/04, C11D 3/30, D06M 13/46
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT NL

(30) Priorität: 12.10.1978 DE 2844451
12.10.1978 DE 2844463

(71) Anmelder: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40191 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Rutzen, Horst, Dr.
    D-4018 Langenfeld (DE)
  • Heidrich, Jochen, Dr.
    D-4000 Düsseldorf-13 (DE)
  • Bischoff, Martin, Dr.
    D-4650 Gelsenkirchen (DE)
  • Kloubert, Udo, Dr.
    D-40006 Erkrath (DE)
  • Waltenberger, Peter
    D-4010 Hilden (DE)
  • Wegener, Ingo
    D-4000 Düsseldorf-13 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Neue aliphatische Aminoether-Verbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Textilweichmacher


    (57) Es werden quartäre Ammoniumverbindungen der Formell

    und Aminoether der Formel II hergestellt.


    Die quartären Ammoniumverbindungen der Formel I eignen sich als Textilweichmacher zur Wäschepflege in Wäschenachbehandlungsmitteln und zur Veredlung von Textilfasern durch Imprägnieren in wäßrigen oder wäßrig/alkoholischen Flotten, beispielsweise im FoulardVerfahren oder im Auszieh-Verfahren. Sie können zusammen mit anderen Wirkstoffen, beispielsweise Fettsäurepolyaminamiden und/oder Fettalkoholpolyglykolethern eingesetzt werden. Die behandelten weichgemachten Textilien weisen ebenfalls eine gute Saugfähigkeit auf.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft neue quartäre Ammoniumverbindungen und neue tertiäre Amine mit jeweils zwei oder drei langkettigen Hydroxyalkyloxyalkyl-Resten, Verfahren zur Herstellung der Amine und der quartären Ammoniumverbindungen aus den Aminen als Zwischenprodukte und die Verwendung der quartären Ammoniumverbindungen als textilweichmachender Wirkstoff für die Behandlung von Textilien.

    [0002] Im Laufe des Herstellungsprozesses von Textilien und durch den Waschvorgang erfolgt bei den meisten Textilien eine gewisse Versprödung des Materials. Um diesen Nachteil zu beheben, werden Avivagen appliziert, die den Textilien Weichheit und Geschmeidigkeit wiedergeben oder nach modischen Gesichtspunkten den'Charakter der Ware neu bestimmen. Daneben spielen technische Erfordernisse wie .Antistatik, Knittererholung, Vergilbung, Oberflächenglätte etc, eine Rolle.

    [0003] Es ist seit langem bekannt, daß als Avivage-Wirkstoffe quartäre Tetraalkylammoniumverbindungen mit zwei langkettigen, i.a. C16-C18-Alkylresten geeignet sind. Diese Textilweichmacher werden in großem Umfang einerseits bei der Textilherstellung und andererseits bei der Textilpflege sowohl von gewerblichen Wäschereien als auch bei der Wäsche im Haushalt eingesetzt. Es wird angenommen, daß diese kationischen quartären Ammoniumverbindungen wegen ihrer positiven Ladung leicht auf das Textilsubstrat aufziehen.

    [0004] Der am häufigsten verwendete Textilweichmacher dieser Verbindungsklasse ist Ditalgalkyl- bzw. Distearyl-dimethylammoniumchlorid. Dieser Textilweichmacher besitzt zwar ausgezeichnete weichmachende Eigenschaften sowie Ergiebigkeit, Substantivität und'Einsetzbarkeit unter allen üblichen Bedingungen sowohl bei der Textilveredlung als auch bei der Textilpflege, sie weisen jedoch auch Nachteile auf. So vergilben zum Beispiel bei den in der Textilindustrie häufig eingesetzten Trocken- und/oder Kondensations- bzw. Thermofixiertemperaturen die üblichen kationischen Weichmachungsmittel, eine Eigenschaft, die bei Weißware oder pastellfarbigen Artikeln nicht zu akzeptieren ist. Ein anderer Nachteil der kationischen Avivagen ist die Tatsache, daß die damit ausgerüsteten Textilien einen hydrophoben Charakter bekommen. Insbesondere bei Cellulosefasern, die gerade wegen ihrer hervorragenden Saugfähigkeit in Hygieneartikeln, z.B. Watte, Windeln, Binden, Tampons oder für Frottier- und Trikotwaren eingesetzt werden, ist diese wasserabweisende Eigenschaft nicht erwünscht.

    [0005] Bei der Avivage von Synthesefasern tritt neben der weichmachenden Eigenschaft der Avivagen auch deren antistatische Wirkung in den Vordergrund. Auch hier zeigen die dem Stand der Technik entsprechenden Avivagen nur eine mittlere Wirkung. Die bei der Textilpflege mit diesen ; Substanzen behandelten Textilien weisen eine gegenüber ; den unbehandelten Geweben verminderte Saugfähigkeit auf, was vom Verbraucher - zumal bei Uberdosierung des Textilweichmachers - z.B. bei Kleidungsstücken, die im Kontakt mit der Haut getragen werden und bei Frottierhandtüchern 'als unangenehm empfunden werden kann. Derartige Textilweichmacher lassen sich bei der Wäsche häufig nicht restlos vom Gewebe wieder entfernen, so daß es - auch bei richtiger Dosierung - mitunter zu einer Akkumulierung der weichmachenden Wirkstoffe kommt, womit ebenfalls eine verringerte Saugwirkung der Textilien verbunden ist.

    [0006] Weitere gravierende Nachteile dieser Textilweichmacher sind deren verhältnismäßig hohe Herstellkosten, da von teuren sekundären Fettaminen ausgegangen werden muß, die man überwiegend aus nativen Fettsäuren oder Fettalkoholen von häufig schwankender Qualität erhält.

    [0007] Es hat nicht an Versuchen gefehlt, diese Nachteile zu be- seitigen. So ist es aus der US-PS 3 636 114 bekannt, daß durch die Verwendung von quartären Ammoniumverbindungen mit 2 langkettigen 2-Hydroxyalkylresten die Saugfähigkeit verbessert werden kann. Aus der DE-OS 22 56 234 sind quartäre Ammoniumverbindungen mit 2 langkettigen 2-Hydroxy-3-alkoxypropyl-Gruppen bekannt. Die aus der DE-AS 16 19 043 bekannten Weichmachungsmittel enthalten quar- täre Ammoniumverbindungen mit nur einem langen Alkylrest und drei kurzen Alkylresten, wobei die 3 kurzen Alkylreste Hydroxyl- und Ethergruppen enthalten können. In der niederländerischen Patentanmeldung 68/08958 und der US-PS 3 591 405 sind quartäre Ammoniumverbindungen beschrieben, deren hydrophobe Reste Hydroxyalkylgruppen oder über Ethoxygruppen mit dem Stickstoff verknüpfte Alkylgruppen darstellen. Diese Lösungsversuche konnten aber nicht überzeugen, weil entweder die modifizierten quartären Ammoniumverbindungen präparativ schlecht zugänglich waren und da- ; her für eine praktische Anwendung nicht in Frage kamen, oder weil die weichmachende Wirkung zu gering war.

    [0008] Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, neue quartäre Ammoniumverbindungen bereitzustellen, die in einfacher Weise aus gut verfügbaren billigen Rohstoffen erhalten werden können, den in einem Veredlungsprozeß oder bei der Wäschepflege damit behandelten Textilien bei guter weichmachender Wirkung die Saugfähigkeit erhalten und sich rückstandslos bei der Wäsche der Textilien entfernen lassen.

    [0009] Eine weitere Aufgabe war die Bereitstellung von neuen tertiären Aminen als Vorprodukte, aus denen sich die quartären Ammoniumverbindungen durch Quaternierung herstellen lassen.

    [0010] Gegenstand der Erfindung sind daher neue quartäre Ammoniumverbindungen der Formel I

    in der R1 eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 21 Kohlenstoffatomen und R2H oder R1 bedeuten, wobei die Summe der Kohlenstoffatome von R1 und R2 6 bis 22 beträgt und im Falle R2= H die Gruppe R1 6 - 21 Kohlenstoffatome besitzt, R3 eine Alkylgruppe oder Hydroxyalkyl gruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen Rest der Formel



    [0011] bedeutet, R4 eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, X und Y Wasserstoff oder die Methylgruppe bedeuten, wobei aber X und Y in derselben Ethoxygruppierung nicht beide Methyl sind, m, n und p ganze Zahlen zwischen 1 und 20 bedeuten und A⊖ für ein Anion steht, präparativ leicht zugänglich sind und gleichzeitig hervorragende wäscheveredelnde Eigenschaften besitzen. A⊖ bedeutet ein aus dem Quaternierungsmittel abgespaltenes Anion, z. B. ein Chlorid- oder Methylsulfat-Anion. Das Anion kann jedoch auch ein anderes in quartären Ammoniumverbindungen übliches Anion, z. B. das Bromid- oder Ethylsulfat-Anion sein. Die Verbindungen der Formel I lassen sich auf einfache Weise aus billigen Ausgangsstoffen in hoher Ausbeute über das tertiäre Amin der Formel II, in der R1, R2, R3, X, Y, m und n die obengenannte Bedeutung haben, darstellen. Die Erfindung bezieht sich daher auch auf die Bereitstellung der Verbindungen der Formel II als wertvolle Zwischenprodukte. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung der neuen quartären Ammoniumverbindungen und der ihnen zugrunde liegenden neuen tertiären Amine der Formel II



    [0012] Verbindungen der Formel I mit 2 oder 3 langen Resten, in denen R eine Alkylgruppe mit vorzugsweise 8 - 18 Kohlenstoffatomen und R2 das Wasserstoffatom bedeuten, sind hinsichtlich der Ausgewogenheit ihrer anwendungstechnischen Eigenschaften als Textilweichmacher besonders gut zu verwenden. Je nach der gewünschten Hydrophilie können die Verbindungen in jedem langen Rest 1- 20 Ethoxy- oder Prop- oxy-Gruppen enthalten, wobei Produkte, deren lange Reste die 1 - 3 Ethoxy-Gruppen, insbesondere 1 Ethoxy-Gruppe enthalten, bevorzugt sind.

    [0013] Typische Verbindungen der Formel I sind z. B.

    Bis(5-hydroxy3-oxa-pentadecyl)-dimethyl-ammoniummethyl- sulfat,

    Bis(5-hydroxy-3-oxa-heptadecyl)-dimethyl-ammoniummethyl- sulfat,

    Bis(5-hydroxy-3-oxa-C15/17-alkyl)-dimethyl-ammoniummethyl- sulfat,

    Bis(5-hydroxy-3-oxa-C19/21-alkyl)-dimethyl-ammoniummethyl- sulfat,

    Bis(5-hydroxy-3-oxa-C15/17-alkyl)-methyl-(2-hydroxyethyl- ammoniummethylsulfat,

    Bis(5-hydroxy-3-oxa-undecyl)-dimethyl-ammoniumchlorid,

    Bis(5-hydroxy-3-oxa-4-hexyl-tridecyl)-2-hydroxyethyl- methyl-ammoniumchlorid,

    Bis(5-hydroxy-3-oxa-4-octyl-nonadecyl)-dimethyl-ammoniumchlorid,

    Bis(5-hydroxy-3-oxa-2-methyl-heptadecyl)-dimethyl-ammoniumchlorid,

    Bis(n-hydroxy-3,6,9-trioxa-tricosyl)-dimethyl-ammoniumchlorid,

    Tris(5-hydroxy-3-oxa-pentadecyl)-methyl-ammoniumchlorid,

    Tris(5-hydroxy-3-oxa-pentadecyl)-methyl-ammoniummethyl- sulfat,

    Tris(5-hydroxy-3-oxa-C15/17-alkyl)-methyl-ammoniumchlorid,

    Tris(5-hydroxy-3-oxa-heptadecyl)-methyl-ammoniunmethyl- sulfat,

    ris(5-hydroxy-3-oxa-C19/21-alkyl)-methyl-ammoniumchlorid,

    Tris(5-hydroxy-3-oxa-undecyl)-methyl-ammoniumchlorid,

    Tris(5-hydroxy-3-oxa-undecyl)-2-hydroxyethyl-ammoniumchlorid,

    Tris(5-hydroxy-3-oxa-4-octyl-heptadecyl)-ethyl-ammoniumchlorid,

    Tris(5-hydroxy-3-oxa-4-pentadecyl-hexyl)-methyl-ammonium- methylsulfat,

    Tris(5-hydroxy-3-oxa-2-methyl-nonadecyl)-methyl-ammoniumchlorid,

    Tris(14-hydroxy-tetrapropoxy-pentacosyl)-methyl-ammonium- methylsulfat.



    [0014] Das Verfahren zur Herstellung von quartären Ammoniumverbindungen der Formel I über die tertiären Amine der Formel II ist ein weiterer Gegenstand der Erfindung; es ist dadurch gekennzeichnet, daß man ein Epoxyalkan der Formel II

    in der R und R2 die zuvor genannten Bedeutungen haben mit einem Polyalkanolamin der Formel IV

    in der R5 eine Alkylgruppe mit Kohlenstoffatomen oder einen Rest der Formel H(-OCHX-CHY)-p bedeutet, wobei X, Y, m, n und p die zuvor genannten Bedeutungen haben, in Gegenwart eines Katalysators unter Normaldruck und erhöhter Temperatur zu dem tertiären Amin der Formel II umsetzt und anschließend mit einem die in Formel I des Anspruchs 1 definierte Gruppe R4 einführenden Alkylierungsmittel quaterniert.

    [0015] Die als Ausgangsstoffe einzusetzenden Epoxyalkane und Alkanolamine sind billig und in großen Mengen verfügbar. Die Epoxyalkane werden in bekannter Weise aus den entsprechenden Olefinen bzw. Olefingemischen erhalten. Zu den 1,2-Epoxyalkanen kommt man über 1,2-Monoolefine, die beispielsweise durch Polymerisation von Ethylen mit organischen Aluminiumverbindungen als Katalysatoren oder durch thermisches Cracken von Paraffinkohlenwasserstoffen erhalten werden. Beispiele für bevorzugt verwendbare Epoxyalkane sind die Verbindungen 1,2-Epoxydodecan, 1,2-Epoxytetradecan, 1,2-Epoxyhexadecan, 1,2-Epoxyoctadecan und Epoxidgemische wie z. B. C12/14-1,2-Epoxid mit ca. 70 Gew.-%, C12- und ca. 30 Gew.-% C14-Epoxyalkan oder C16/18-1,2-Epoxid mit ca. 40 Gew.-% C16- und ca. 60 Gew.-% C18-Epoxyalkan.

    [0016] Die innenständigen Epoxyalkane erhält man beispielsweise durch Epoxydierung von Olefinen oder Olefingemischen, die durch katalytische Dehydrierung oder durch Chlorierung/ Dehydrierung von linearen Paraffinkohlenwasserstoffen hergestellt werden. Monoolefine mit innenständiger Doppelbindung können auch durch Isomerisierung von α-Olefinen hergestellt werden. Bevorzugt eingesetzte innenständige Epoxyalkane einer C11/14-Olefinfraktion enthielten ca. 22 Gew.-% C11-, ca. 30 Gew.-% C12-, ca. 26 Gew.-% C13-, ca. 22 Gew.-% C14-Epoxyalkan. Ein ebenfalls bevorzugt eingesetztes Epoxyalkan-Gemisch einer C15/18-Olefin- fraktion enthielt ca. 26 Gew.-% C15-; ca. 35 Gew.-% C16-, ica. 32 Gew.-% C17- und ca. 7 Gew.-% C18-Epoxyalkan.

    [0017] Bevorzugt verwendete Di- oder Trialkanolamine sind beispielsweise N-Methyl-diethanolamin oder Triethanolamin. Durch die Verwendung alkoxylierter Alkanolamine kann die ; Hydrophilie der Endprodukte in gewissen Grenzen variiert und der gewünschten Anwendung angepaßt werden.

    [0018] Als Katalysator für die Umsetzung von Epoxyalkanen der Formel III mit Polyalkanolaminen der Formel IV hat sich Natriumalkoholat, insbesondere Natriummethylat bewährt. Der Katalysator wird vorzugsweise in Mengen von 0,1 - 1,0 ; Gew.-%, bezogen auf den gesamten Reaktionsansatz einge- setzt.

    [0019] Die Umsetzung des Epoxyalkans mit dem Alkanolamin verläuft ohne nennenswerte Bildung von Nebenprodukten mit hoher Ausbeute. Man führt die Umsetzung zu Verbindungen der Formel I zweckmäßigerweise mit einem derartigen Verhältnis von Epoxyalkan zu Alkanolamin durch, daß man auf ein Mol Epoxyalkan ein Alkanoläquivalent einsetzt, d. h., daß man ein Mol Epoxyalkan mit 1/2 Mol Dialkanolamin oder 1/3 Mol Trialkanolamin umsetzt. Bei einem Überschuß an Alkanolamin oder bei unvollständiger Umsetzung infolge verkürzter Reaktionszeit erhält man Gemische von Verbindungen mit R3 in Formel I = Alkyl einerseits und Hydroxyalkyl andererseits. Diese technischen Gemische weisen nach ihrer Quaternierung ebenfalls die erwünschten textilweichmachenden Eigeaschaften unter Erhaltung der Saugfähigkeit der weichgemachten Textilien auf; eventuell nicht umgesetzte Ausgangsprodukte werden vom Umsetzungsprodukt zweckmäßigerweise bei niedrigem Druck und niedriger Temperatur abdestilliert. Hierdurch wird vermieden, daß die Umsetzungsprodukte dunkel werden.

    [0020] Geeignete Alkylierungsmittel sind z. B. Methylchlorid, Methylbromid, Dimethylsulfat, Diethylsulfat, insbesondere aber Methylchlorid und Dimethylsulfat. Bei Durchführung der Quaternierung mit Methylchlorid als Alkylierungsmittel arbeitet man zweckmäßigerweise unter einem Druck von bis zu 10 bar, vorzugsweise 3 - 6 bar und einer Temperatur zwischen vorzugsweise 80 - 120 °C, gegebenenfalls in Anwesenheit von Lösungsmitteln wie beispielsweise Isopropylalkohol und/oder Wasser. Die Quaternierung mit Dimethylsulfat als Alkylierungsmittel kann man bei Normaldruck und Temperaturen zwischen 50 und 100 °C, vorzugsweise 60 - 80 °C vornehmen.

    [0021] Eine Quaternierung ist auch durch Umsetzen der Amine mit einem niederen Epoxid und anschließende Säurebehandlung zur Einführung des Anions möglich.

    [0022] Die neuen Produkte lassen sich leicht in Wasser und in Mischungen aus Wasser und niederen Alkoholen zu stabilen Dispersionen dispergieren; damit in einem Textilveredlungsprozess oder bei der Wäschepflege behandelte Textilien.weisen einen weichen flauschigen Griff bei gleichzeitig guter Saugfähigkeit und guter Benetzbarkeit auf.

    [0023] Die Verbindungen der Formel I lassen sich als Textilweichmacher verwenden und gegebenenfalls zusammen mit anderen Textilweichmachern, Antimikrobika, optischen Aufhellern, nichtionischen und kationischen Tensiden und gegebenenfalls anderen üblichen Bestandteilen von Avivage- .mitteln problemlos vermischen und zu insbesondere flüssigen Präparaten konfektionieren. Die Verwendung der neuen quartären Ammoniumverbindungen als Textilweichmacher in insbesondere flüssigen Mittel zur Wäschenachbehand- lung im Spülbad des Waschprozesses bei der Hand- oder Maschinenwäsche und im Wäschetrockner, wobei die Mittel 1 - 40 Gew.-% der Verbindungen der Formel I und wenigstens ein Verdünnungsmittel sowie gegebenenfalls sonstige übliche Zusatzstoffe für flüssige Wäschenachbehandlungsmittel enthalten, ist daher ein weiterer Gegenstand der Erfindung.

    [0024] Die Verwendung der erfindungsgemäßen textilweichmachenden Mittel in Wäschereien und Haushaltungen zur Nachbehandlung von gewaschener Wäsche kann auf verschiedene Weise erfolgen, je nach der Wahl des Trocknungsverfahrens. Wird in einem Wäschetrockner getrocknet, so kann man die Wäsche direkt mit einer Wirkstoffdispersion besprühen oder den Wirkstoff über einen Träger mit dem Waschgut in Kontakt bringen, beispielsweise durch Besprühen der Innenwände des Trocknungsgeräts mit dem flüssigen Mittel vor dem Beladen des Geräts mit Wäsche, oder durch Zuladen eines mit dem flüssigen Mittel getränkten Trägers mit großer Oberfläche, wobei der Textilweichmacher während des Trocknungsvorganges auf das Waschgut aufzieht. Gegenwärtig wird jedoch die Wäsche zum größten Teil hängend getrocknet; es überwiegt daher auch die Anwendung des Weichmachungsmittels im letzten Spülbad des Waschprozesses bei der Hand- und insbesondere bei der Maschinenwäsche. Dabei werden solche Mengen des erfindungsgemäßen Mittels in der Spülflotte aufgelöst, daß die Konzentration des Wirkstoffs der Formel I 0,05 - 1,5 g/l, vorzugsweise 0,1 - 1,0 g/l beträgt.

    [0025] Als Verdünnungsmittel für flüssige Textilbehandlungsmittel kommen Wasser und/oder wasserlösliche organische Lösungsmittel in Frage. Brauchbare wasserlösliche organische Lösungsmittel sind die niederen Alkohole mit 1 - 5 Kohlenstoffatomen, wie z. B. Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropylalkohol, n-Butanol, Isobutanol, Amylalkohol, ferner die niederen Ketone Aceton und Methylethylketon sowie Ethylenglycol, Propylenglycol, Diethylenglycol und deren Mono- oder Dietherderivate mit insbesondere Methyl- und Ethylresten.

    [0026] Die Wirkstoffe der Formel I eignen sich auch zur Konfektionierung von schüttfähigen Textilnachbehandlungsmitteln .in Pulverform. Als Verdünnungsmittel für derartige pulverförmige Mittel eignen sich beispielsweise Harnstoff, Acetamid, Natriumsulfat und gegebenenfalls vorhandene andere übliche Bestandteile, sofern diese in fester Form vorliegen.

    [0027] Als sonstige übliche Bestandteile von Textilbehandlungsmitteln gelten beispielsweise Dispergatoren, optische Aufheller, antimikrobielle Wirkstoffe, saure Zusatzstoffe, Lösungsvermittler, Farb- und Duftstoffe.

    [0028] Die Verbindungen der. Formel I können auch zusammen mit bekannten Textilweichmachern vom Typ der quartären Ammoniumverbindungen, wie z. B. Ditalgalkyldimethylammoniumchlorid, oder mit bekannten Textilweichmachern mit Amidstruktur vom Typ der Fettsäurekondensationsprodukte mit Hydroxyalkylpolyaminen, beispielsweise dem Koncensationsprodukt aus 1 Mol Talg und 1 Mol 2-Hydroxyethylethylendiamin, kombiniert werden. Auch der Zusatz von bekannten, für die Konfektionierung in Textilbehandlungsmitteln geeigneten antimikrobiellen Wirkstoffen vom Typ der antimikrobiell wirksamen quartären Ammonimverbindungen, wie z. B. Benzyldodecyldimethylammoniumchlorid, sowie antimikrobieller Nitroalkohole bzw. Phenolderivate bzw. Carbamate usw. ist möglich.

    [0029] Die Zusammensetzung praktisch besonders interessanter flüssiger Wäschenachbehandlungsmittel, in denen die neuen Wirkstoffe der Formel I verwendbar sind, liegt im allgemeinen im Bereich der folgenden Rezeptur:



    [0030] Als sonstige übliche Bestandteile von Wäschenachbehandlungsmitteln kann wenigstens eine der folgenden Komponenten in den angegebenen, auf das gesamte Mittel bezogenen Mengen vorhanden sein:





    [0031] Im folgenden werden die in den Textilbehandlungsmitteln neben dem Wirkstoff der Formel I noch enthaltenden Bestandteile nach Substanzklassen geordnet näher beschrieben.

    [0032] Als Dispergatoren, wie sie in flüssigen und pulverförmigen ; Textilbehandlungsmitteln enthalten sein können, eignen sich insbesondere die nichtionischen Tenside ("Nonionics"). Dazu gehören Produkte, die ihre hydrophilen Eigenschaften der Anwesenheit von Polyetherketten, Aminoxid-, Sulfoxid-oder Phosphinoxidgruppen, Alkylolamidgruppierungen sowie .ganz allgemein einer Häufung von Hydroxylgruppen verdanken. Derartige Nonionics enthalten im Molekül wenigstens einen hydrophoben Rest von 8 - 26, vorzugsweise 10 - 20 und insbesondere 12 - 18 Kohlenstoffatomen, und wenigstens eine nichtionische wasserlöslichmachende Gruppe. Der vorzugsweise gesättigte hydrophobe Rest ist meist aliphatischer, gegebenenfalls auch alicyclischer Natur; er kann mit den wasserlöslichmachenden Gruppen direkt oder über Zwischenglieder verbunden sein. Als Zwischenglieder kommer. z. B. Benzolringe, Carbonsäureester- oder Carbonamidgruppen, ether- oder esterartig gebundene Reste mehrwertiger Alkohole, wie z. B. die des Ethylenglycols, des Propylenglycols, des Glycerins oder entsprechender Polyetherreste in Frage.

    [0033] Von besonderem praktischen Interesse sind die durch Anlagerung von Ethylenoxid und/oder Glycid an Fettalkohole, Alkylphenole, Fettsäuren, Fettamine, Fettsäure- oder Sulfonsäureamide erhältlichen Produkte, wobei diese Nonionics 4 - 100, vorzugsweise 6 - 40 und insbesondere 8 - 20 Ether- .reste, vor allem Ethylenglycoletherreste pro Molekül enthalten können. Außerdem können in diesen Polyetherketten bzw. an deren Ende Propylen- oder Butylenglycoletherreste bzw. -polyetherketten vorhanden sein.

    [0034] Weiterhin zählen zu den Nonionics Produkte, die man aus an sich wasserunlöslichen Polypropylenglycolen oder aus wasserunlöslichen propoxylierten niederen, 1 - 8, vorzugsweise 3 - 6 Kohlenstoffatome enthaltenden aliphatischen Alkoholen oder aus wasserunlöslichen propoxylierten Alkendiaminen erhält, indem man diese bis zur Wasserlöslichkeit ethoxyliert.

    [0035] Zu den Nonionics gehören auch Fettsäure- oder Sulfonsäurealkylolamine, die sich zum Beispiel vom Mono- oder Diethanolamin, vom Dihydroxypropylamin oder anderen Polyhydroxyalkylaminen, zum Beispiel den Glycaminen ableiten. Sie lassen sich durch Amide aus höheren primären oder sekundären Alkylaminen und Polyhydroxycarbonsäuren ersetzen.

    [0036] Zu den kapillaraktiven Aminoxiden gehören zum Beispiel die von höheren tertiären, einen hydrophoben Alkylrest und zwei kürzere, bis zu je 4 Kohlenstoffatome enthaltende Alkyl- .und/oder Alkylolreste aufweisenden Aminen abgeleiteten Produkte.

    [0037] Außer den meist gut wasserlöslichen Tensiden eignen sich als nichtionische Dispergatoren gegebenenfalls auch wasserlösliche oder in Wasser emulgierbare oder dispergierbare Verbindungen, die entweder keine hydrophoben Reste im Sinne der oben beschriebenen nichtionischen Tenside enthalten, oder bei denen die Natur oder die Anzahl der hydrophilen Gruppen zum Erreichen einer vollständigen Wasserlöslichkeit nicht ausreichen. Zu den ersteren gehören z. B. feste oder flüssige Polyethylenglycole, die man als Kondensa- .tionspolymere des Ethylenoxids mit Ethylenglycol oder Wasser auffassen kann, Ethylenoxidaddukte von Glycerin und anderen Polyalkoholen usw.; zu den letzteren z. B. Fettsäureteilglyceride oder nicht bzw. nicht vollständig wasserlösliche Alkoxylierungsprodukte, z. B. solche mit 2 - 5 Ethylenglycoletherresten im Molekül.

    [0038] Unter sauren Zusatzstoffen werden anorganische und nichtgrenzflächenaktive organische Säuren mit 2 - 8 Kohlen- stoffatomen, wie z. B. Amidosulfonsäure, Harnstoffverbindungen der Orthophosphorsäure, Borsäure, Oxalsäure, Milchsäure, Glycolsäure, Citronensäure, Weinsäure, Benzoesäure, Phthalsäure, Glukonsäure, Essigsäure und Propion- säure sowie die Benzol-, Toluol- oder Xylolsulfonsäuren, Sulfoessigsäure oder Sulfobenzoesäuren bzw. saure Alkalisalze dieser Säuren verstanden. Glycolsäure und Citronensäure sind wegen ihrer leichten Zugänglichkeit und Ungiftigkeit bevorzugte Säuren.

    [0039] Unter antimikrobiellen Wirkstoffen werden hier bakterizid oder bakteriostatisch bzw. fungizid oder fungistatisch wirkende Verbindungen verstanden. Diese Wirkstoffe sollen entweder als solche oder in Form ihrer Salze wasserlös- lich sein. Bei den als Zusätze geeigneten antimikrobiellen quartären Ammoniumverbindungen handelt es sich insbesondere um solche, die neben einem langkettigen aliphatischen und zwei kurzkettigen aliphatischen Kohlenwasserstoffresten einen aromatischen, über ein aliphatisches Kohlenstoffatom mit dem Stickstoffatom verknüpften, oder einen aliphatischen, Doppelbindungen aufweisenden organischen Rest im Molekül enthalten. Beispiele für derartige antimikrobielle quartäre Ammoniumverbindungen sind die fol- ; genden: Dimethyl-benzyl-dodecylammoniumchlorid, Dimethyl-benzyl-tetradecylammoniumchlorid, Dimethyl-(ethylbenzyl)- dodecyl-ammoniumchlorid, Dimethyl-benzyl-decylammonium- bromid, Diethyl-benzyl-dodecylammoniumchlorid, Diethyl-benzyl-octyl-ammoniumchlorid, Dibutyl-allyl-, Methylethyl-benzyl-, Ethyl-cyclo-hexyl-allyl- und Ethyl-crotyldiethylaminoethyl-dodecyl-ammoniumchlorid.

    [0040] Weitere brauchbare antimikrobielle Wirkstoffe sind die sowohl durch Brom als auch durch die Nitrogruppe sub- stituierten niederen Alkohole bzw. Diole mit 3 - 5 Kohlenstoffatomen wie z. B. die Verbindungen 2-Brom-2-nitropropan-1,3-diol, 1-Brom-1-nitro-3,3,3-trichlor-2-propanol, 2-Brom-2-nitro-butanol.

    [0041] Als antimikrobielle Wirkstoffe eignen sich auch phenolische Verbindungen vom Typ der halogenierten Phenole mit 1 - 5 Halogensubstituenten, insbesondere chlorierte Phenole; Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl- und Phenylphenole mit 1- 12 Kohlenstoffatomen in den Alkylresten und mit 1- 4 Halogensubstituenten, insbesondere Chlor und Brom im Molekül; Alkylbisphenole, insbesondere durch 2 - 6 Halogenatome und gegebenenfalls niedere Alkyl- oder Trifluormethylgruppen substituierte Derivate, mit einem Alkylenbrückenglied bestehend aus 1 - 10 Kohlenstoffatomen; Hydroxybenzoesäuren bzw. deren Ester und Amide, insbesondere Anilide; die im Benzoesäure- und/oder Anilin- rest insbesondere durch 2 oder 3 Halogenatome und/oder Trifluormethylgruppen substituiert sein können; o-Phen- oxyphenole, die durch 1 - 7, vorzugsweise 2 - 5-Halogenatome und/oder die Hydroxy-, Cyano-, Carbomethoxy- und Carboxylgruppe oder niederes Alkyl substituiert sein können; ein besonders bevorzugtes Derivat des o-Phenoxyphenols ist der 2-Hydroxy-2',4,4'-trichlordiphenylether,

    [0042] Unter antimikrobiellen Wirkstoffen im weiteren Sinne werden auch Zusätze, wie z. B. Formaldehyd, Sorbinsäure, Natriumfluorid verstanden, die zur Konservierung der Präparate dienen.

    [0043] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Verwendung von Verbindungen der Formel I zur Avivage von Textilmaterial während des Veredlungsprozesses durch Imprägnieren mittels wäßriger oder wäßrig/alkoholischer Flotten von Mitteln mit einem Gehalt an Verbindungen der Formel I, gegebenenfalls in Kombination mit anderen, üblicherweise bei der Textilavivage eingesetzten Weichmachern, Netzmitteln, Dispergatoren und weiteren Hilfsstoffen.

    [0044] Das Ausrüsten der Textilmaterialien während des Veredlungsprozesses wird zweckmäßig durch Aufsprühen, Foulardieren, Aufpflatschen oder nach dem Ausziehverfahren vorgenommen. Die Behandlung erfolgt normalerweise bei Temperaturen zwischen 10 und 50 °C, kann aber auch gegebenenfalls direkt im Färbebad erfolgen, sofern die dort eingesetzten Farbstoffe kationischer Natur sind. Als Textilmaterial kommen Gewebe, Gewirke oder Vliese, Fasern, Garne, Kammzüge aus natürlichen oder regenerierten Cellulosefasern, Wolle, Polyamid-, Polyester- oder Polyacrylnitrilfasern in Frage, sowie Mischungen derartiger Fasern untereinander.

    [0045] Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzende Menge richtet sich nach der Applikationsform und sollte beim Foulardverfahren zwischen 2 - 10 g/1 Trockensubstanzgehalt betragen, wobei die Abquetscheffekte zweckmäßigerweise zwischen 50 und 100 & liegen. Beim Ausziehverfahren werden 0,1 - 0,6 Gew.-%, bezogen auf das Warengewicht, in Form einer wäßrigen Zubereitung zugegeben. Die Behandlungsdauer liegt zwischen 10 und 30 Minuten. Der pH-Wert der Ausrüstungsflotte sollte vorteilhafterweise 3 bis 7,5 betragen. Die pH-Einstellung kann durch Zugabe anorganischer oder vorzugsweise niederer organischer Carbonsäuren wie Ameisen- oder Essigsäure, erfolgen.

    [0046] Die behandelten Textilmaterialien zeigen neben einem weichen, geschmeidigen Griff eine hervorragende Hydrophilie, die bei Cellulosefasermaterialien fast die Werte nichtavivierter Materialien erreicht. Bei Synthesefasermaterialien werden ausgezeichnete antistatische Effekte erzielt. Auch nach der Anwendung von höheren Temperaturen bei der weiteren Verarbeitung der avivierten Textilmaterialien treten im Gegensatz zu bekannten kationischen Avivagemitteln keine Vergilbungserscheinungen auf.

    [0047] Die Avivagemittel der Formel I können bei der Avivage von Textilmaterialien während des Veredlungsprozesses zusammen mit anderen, üblicherweise zur Textilweichmachung verwendeten kationischen und/oder nichtionischen Avivagemitteln eingesetzt werden. Als solche kommen insbesondere in Betracht: Fettsäurepolyaminamide aus 1 Mol einer C8-C22-Fettsäure und 1 Mol eines Polyalkylenpolyamins oder Hydroxypolyalkylenpolyamins, z.B. Diethylentriamin, Tetraethylenpentamin oder Aminoethylethanolamin sowie C8-C22- Fettalkoholpolyglykolether, z.B. die Addukte von 2 -20 Mol Ethylenoxid an 1 Mol C12-C18-Fettalkohol. Hierdurch ist eine weitere Möglichkeit zur Steuerung der hydrophilen, griffbeeinflussenden und weichmachenden Eigenschaften gegeben, wobei allerdings auf eine gewisse Vergilbungsneigung der Fettsäurepolyaminamide Rücksicht genommen werden muß. Derartige Kombinationen bestehen beispielsweise aus

    Ein zusätzlicher Gehalt an Parfümier- und Konservierungsmitteln kann zweckmäßig sein.

    [0048] Sowohl die beanspruchten Zubereitungen, die ausschließlich Verbindungen der Formel I enthalten, wie auch die genannten Kombinationsprodukte werden vorzugsweise als wäßrige oder wäßrig/alkoholische Konzentrate mit 5 bis 30 Gew.-%, vor-. zugsweise 10-bis 25 Gew.-% Festsubstanzgehalt hergestellt und in den Handel gebracht. Geeignete Zusatzlösungsmittel sind niedere Alkohole oder Glykole mit 2 - 6 C-Atomen, wie Ethanol, Isopropanol oder Ethylglykolmonobutylether Die Produkte können jedoch auch in wasser- und lösungsmittelfreier Form hergestellt und eingesetzt werden.

    B e i s p i e 1 e



    [0049] Es folgt zunächst die Beschreibung der Herstellung der neuen Verbindungen.

    Beispiel 1



    [0050] Herstellung von Tris(5-hydroxy-3-oxa-C15/17-alkyl)-methylammoniumchlorid :

    [0051] Zu 298,4 g (2 Mol) Triethanolamin und 6 g 30 Gew.-%ige methanolischer Natriummethylatlösung wurden bei 180 °C unter Stickstoffatmosphäre und unter Rühren innerhalb von 30 Minuten 1194 g (6 Mol) 1,2-Epoxyalkan mit ca. 70 Gew.-% C12 und ca. 30 Gew.-% C14-Epoxyalkan zugegeben und 1 h nachgerührt. Anschließend wurden bei 0,8 mbar und einer Sumpftemperatur von 240 ° 80 g Vorlauf abdestilliert. Als Rückstand verblieben im Destillationskolben 1407 g Tris(5-hydroxy-3-oxa-C15/17-alkyl)-amin mit einer Aminzahl von 84,4. Von diesem Produkt wurden 664,7 g (1 Mol) zusammen mit 95,4 g Wasser und 143 g Isopropylalkohol in einen evakuierten 2-1-Autoklaven eingezogen. Bei 100 °C wurden 5 bar Methylchlorid aufgedrückt. Nach 4 1/4 h war die Quaternierung nahezu vollständig abgeschlossen (Quartäranteil 93,5 Gew.-%, Aminzahl einer Probe 2,3). Nach Abkühlen auf Raumtemperatur und Druckausgleich erhielt man eine 75 Gew.-%ige Lösung von Tris(5-hydroxy-3-oxa-C15/17-alkyl)-methylammoniumchlorid.

    Beispiel 2


    Herstellung von Bis(5-hydroxy-3-oxa-C19/21-alkyl)-dimethylammoniummethylsulfat



    [0052] Man gab bei Raumtemperatur 276,8 g (1 Mol) 1,2-Epoxyalkan mit einem Anteil von ca. 40 Gew.-% C16- und ca. 60 Gew.-% C18-Epoxyalkan zu 59,5 g (0,5 Mol) N-Methyl-diethanolamin und fügte 1,5 g 30 Gew.-%ige methanolische Natriummethylatlösung hinzu. Unter Rühren und Stickstoffabdeckung erfolgte die Umsetzung nach Erhitzen auf 180 °C innerhalb von 7 h.

    [0053] Anschließend wurden bei einem Druck von 0,4 mbar und einer Sumpftemperatur von 240 °C 25,6 g Vorlauf abdestilliert. 314 g (0,5 Mol) des Umsetzungsproduktes Bis(5-hydroxy-3-oxa-C19/21-alkyl)-methylamin mit einer Aminzahl von 92,6 g verblieben als Rückstand im Destillationskolben. Ohne weitere Reinigung wurde dieses Umsetzungsprodukt zur Quaternierung bei 70 °C unter Rühren tropfenweise mit 63,1 g (0,5 Mol) Dimethylsulfat versetzt und 2 h bei 70 °C nachgerührt. Das quaternierte Produkt wurde mit 75,4 g Isopropylalkohol und 50,3 g Wasser versetzt. Die so entstandene 75 Gew.-%ige Lösung wurde für Prüfungen benutzt.

    [0054] Das Umsetzungsprodukt von Beispiel 1 wies vor der Quaternierung im IR-Spektrum keine Epoxid-Bande bei 831 cm-1 mehr auf; hieran war zu erkennen, daß das Epoxyalkan voll- ständig umgesetzt war. Statt dessen trat die Etherbande bei 1120 cm-1 auf.

    [0055] Die für die Struktur kennzeichnenden Maxima im NMR-Spektrum lagen bei δ = 4,3; 3,6; 2,7 und 0,9 ppm. Das Integrationsverhältnis betrug 1 : 5 : 2 : 3. Beim Zusatz von schwerem Wasser verschwand das Maximum bei δ = 4,3 ppm. 'Dieses Maximum konnte dadurch der Hydroxylgruppe zugeordnet werden. Die Maxima bei 1,3 und 0,9 ppm sind der Methylen- bzw. der Methylgruppe des langen Alkylesters zuzuordnen.

    [0056] Das Maximum bei δ = 3,6 ppm ist den Wasserstoffatomen zuzuordnen, die an die dem Sauerstoffatom benachbarten Kohlenstoffatomen gebunden sind. Das Maximum bei δ = 2,7 ppm ist den Wasserstoffatomen zuzuordnen, die an die dem Stickstoffatom benachbarten Kohlenstoffatome gebunden sind. Selbstverständlich erscheint als intensivstes Maximum bei 1,3 ppm das Signal der Wasserstoffatome der Methylengruppen des langen Alkylrestes.

    [0057] Theoretisch sollte das noch nicht quaternierte Umsetzungsprodukt aus Beispiel 1 im NMR-Spektrum Maxima bei δ = 4-5 ppm, sowie bei δ = 3,4; 2,7 und 0,9 ppm aufweisen, wobei das Integrationsverhältnis 1 : 5 : 2 : 3 beträgt. Die Lage der Maximas des gemessenen NMR-Spektrums und das Integrationsverhältnis stimmen mit den theoretischen Werten für diese Verbindung also sehr gut überein.

    [0058] Das NMR-Spektrum des Umsetzungsproduktes von Beispiel 2 zeigt vor der Quaternierung erwartungsgemäß zusätzlich zu den übrigen Maxima, die auch im Spektrum des Produktes von Beispiel 1 vorhanden sind, ein Maximum bei δ = 2,3 ppm, welches für die N-CH3-Gruppe charakteristisch ist. Das gemessene Integrationsverhältnis 2 : 10 : 4 : 3 : 6 stimmt mit dem theoretischen Integrationsverhältnis für diese Verbindung ebenfalls überein.

    Beispiel 3



    [0059] Dieses Beispiel beschreibt die Verwendung einer erfindungsgemäßen Verbindung der Formel I bei der Avivage gewaschener Wäschestücke. Das Produkt aus Beispiel 1 wurde auf seine weichmachende Wirkung und auf das Benetzungsverhalten von mit diesem Produkt behandelten Geweben geprüft. Das Benetzungsverhalten liefert eine Aussage über die Saugfähigkeit von Textilien, die vor allem bei Frottierware und bei Kleidung, die im Kontakt mit der Haut getragen wird, eine wichtige Rolle spielt.

    [0060] Die weichmachende Wirkung wurde geprüft, indem man durch mehrfaches Waschen hartgemachtes Gewebe aus Baumwolle bzw. Polyacrylnitril in einer wäßrigen Flotte (Flottenverhältnis 1 : 20), die 0,5 Gew.-% (bezogen auf die Gewebe) an Wirksubstanz enthielt, 3 Minuten bei Raumtemperatur schwäch bewegte, die Gewebe dann in einer Wäscheschleuder von an- haftender Behandlungsflotte weitgehend befreite und an der Luft trocknete. Die Weichheit der getrockneten Gewebe wurde durch eine Gruppe von Personen haptisch beurteilt, die Erfahrungen in dieser Art der Prüfung haben.

    [0061] Die Benetzbarkeit wurde an 2 x 2 cm großen, wie zuvor beschrieben, behandelten Baumwollgeweben geprüft, .indem man die Proben auf eine Wasseroberfläche legte und die Zeit maß, nach der die Probe nach unten zu sinken beginnt.

    [0062] Zum Vergleich wurden als Wirkstoffe ein kationischer handelsüblicher Textilweichmacher vom Typ Ditalgalkyldimethyl-ammoniumchlorid eingesetzt.

    Ergebnis:



    [0063] Baumwoll- und Polyacrylnitril-Textilien, die mit dem Produkt aus Beispiel 1 sowie dem Vergleichsprodukt behandelt worden waren, wurden von den Versuchspersonen alle als weich beurteilt; es wurden nur geringfügige graduelle Unterschiede festgestellt.

    [0064] Für die Benetzbarkeit wurden folgende Werte gemessen (Tabelle 1):





    [0065] Diese Werte zeigen, daß die Benetzbarkeit der mit den erfindungsgemäßen Verbindungen behandelten Gewebe außerordentlich gut ist.

    [0066] Es folgen weitere Rezepturbeispiele.

    Beispiel 4



    [0067] 


    Beispiel 5



    [0068] 


    Beispiel 6



    [0069] 


    Beispiele 9 - 16



    [0070] Mit dem Produkt aus Beispiel 1 wurden vollkonfektionierte Wäschenachbehandlungsmittel der folgenden Zusammensetzung (Angaben in Gew.-%) hergestellt:





    [0071] Die mit diesen Rezepturen behandelten Wäschestücke wiesen neben einem guten Griff eine gute Saugfähigkeit auf.

    [0072] Die folgenden Beispiele 17 - 21 beschreiben die Verwen- dung einer erfindungsgemäßen Verbindung der Formel I als Avivagemittel bei der Veredlung von Textilien. Sie zeigen, daß bei erfindungsgemäßer Verwendung weiche, glatte Textilien mit verbesserter Hydrophilie und Antistatik sowie verringerter Vergilbungsneigung erhalten werden,

    Beispiel 17



    [0073] Ein Moltongewebe aus reiner Baumwolle wird in üblicher Weise mit einer Flotte, enthaltend 20 g/l einer 20 %igen wäßrigen Zubereitung der nach Beispiel 1 hergestellten Verbindung bei einer Flottenaufnahme von 80 % foulardiert und dann 3 Minuten bei 110°C getrocknet. Das ausgerüstete Gewebe zeigt einen vollen, weichen Griff. Bei der Bestimmung der Sauggeschwindigkeit gegenüher Wasser nach dem Steighöhenverfahren (DIN 53 924) in Kett- und Schußrichtung wurden folgende Werte erhalten:



    [0074] Beim Steighöhenverfahren wird geprüft, mit welcher Geschwindigkeit textile Flächengebilde Wasser aufsaugen. Die unter Kette und Schuß angegebenen Werte verstehen sich in ; mm Steighöhe.

    [0075] Ein zum Vergleich mit der gleichen Aktivsubstanzmenge Di-stearyldimethylammoniumchlorid nachdem gleichen Verfahren äusgerüstetes Gewebe zeigt demgegenüber folgende Werte:



    [0076] Das Gewebe besitzt demgemäß keine hydrophilen Eigenschaf- ten, während der Griff etwa dem gemäß der Erfindung ausgerüsteten Gewebe entspricht.

    Beispiel 18



    [0077] Ein Gewebe aus Baumwolle/Polyester (65/35) wird in üblicher Weise mit einer Flotte, enthaltend 0,6 % vom Warengewicht einer Zubereitung aus gleichen Teilen der nach Beispiel 1 hergestellten Verbindung und eines Fettsäurepolyminamids aus 1 Mol C14-C18- Fettsäure und 1 Mol Diethylentriamin, bei 40°C im Flottenverhältnis 1 : 20 während 20 Minuten behandelt und anschließend bei 110 °C getrocknet. Es resultiert ein Material mit weichem, vollem Griff. Die Hydrophilität der Ware nach dem Steighöhenverfahren nach DIN 53 924 ergab die Werte:



    [0078] i Ein zum Vergleich mit der gleichen Aktivsubstanzmenge des Fettsäurepolyaminamids ausgerüstetes Strängchen ergab demgegenüber trotz annähernd gleichen Griffes die Werte:


    Beispiel 19



    [0079] Viskose-fasern werden in üblicher Weise mit einer Flotte, enthaltend 045 % vom Warengewicht einer Zubereitung aus 8 Teilen der nach Beispiel 1 hergestellten Verbindung, 10 Teilen des in Beispiel 4 genannten Fettsäurepolyaminamids und 8 Teilen eines Fettalkoholpolyglykolethers aus 9 Mol eines C14-C18-Fettalkohols und 5 Mol Ethylenoxid, bei 45° C im Flottenverhältnis 1 : 10 während 20° C behandelt und anschließend getrocknet. Es wird eine Ware erhalten, die über einen angenehmen, weichen bis fülligen Griff verfügt und sich nach Zusatz der üblichen Schmälzen hervorragend verspinnen läßt. Wird auf ein aus diesen Fasern gebildetes Vlies mit Hilfe einer Pipette Wasser aufgebracht, so findet eine spontane Spreitung und Benetzung statt.

    [0080] Auf einer mit der gleichen Aktivsubstanzmenge Distearyldimethylammoniumchlorid ausgerüsteten Ware bleiben hingegen Wassertropfen länger als 30 Minuten liegen.

    Beispiel 20



    [0081] Ein-Gewebe aus Diolen-loft wird in üblicher Weise mit einer Flotte, enthaltend 3 g/l einer Zubereitung aus 14 Teilen der nach Beispiel 2 hergestellten Verbindung und 6 Teilen des in Beispiel 5 genannten Fettalkoholpolyglykolethers foulardiert und anschließend 2 Minuten bei 110° C getrocknet. Es resultiert ein weiches Gewebe mit einem elektrischen Oberflächenwiderstand von 2,0 x 108 Ohm und einer Feldzerfallhalbwertzeit von 0, gemessen im Normklima.

    [0082] Wird das gleiche Gewebe nach der gleichen Methode mit Distearyldimethylammoniumchlorid behandelt, resultiert bei gleicher Griffgestaltung ein Gewebe mit einem elektrischen Oberflächenwiderstand von 2,5 x 109 Ohm und einer Feldzerfallhalbwertzeit von 1,5 Sekunden, was bei der Weiterverarbeitung und im Gebrauch zu störender elektrischer Aufladung führen würde.

    Beispiel 21



    [0083] Eine gebleichte und optisch aufgehellte Hemdenpopeline aus Polyester/Baumwolle (50/50) wird in üblicher Weise mit einer Flotte, enthaltend 4 g/l derrach Beispiel 2 hergestellten Verbindung, foulardiert und 2 Minuten bei 110°C getrocknet. Wird dieses Gewebe anschließend zwei Minuten einer Temperatur von 120° C ausgesetzt, so tritt keine Vergilbung ein.

    [0084] Wird analog dazu ein Gewebe mit einem Kondensationsprodukt aus 1 Mol einer C16-18-Fettsäure und 1 Mol eines Hydroxylpolyethylenpolyamins behandelt, so resultiert bei gleicher Hydrophilie eine deutliche Vergilbung des Gewebes.


    Ansprüche

    1. Quartäre Ammoniumverbindungen der Formel I

    in der R1 eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 21 Kohlenstoffatomen und R2 H oder R1 bedeuten, wobei die Summe der Kohlenstoffatome von R1 und R2 6 bis 22 beträgt und im Falle R2 = H die Gruppe R1 6 bis 21 Kohlenstoffatome besitzt, R3 eine Alkylgruppe oder Hydroxyalkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen Rest der Formel

    bedeutet, R4 eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, X und Y Wasserstoff oder die Methylgruppe bedeuten, wobei aber X und Y in derselben Ethoxygruppierung nicht beide Methyl sind, m, n und p ganze Zahlen zwischen 1 und 20 bedeuten und A⊖ für ein Anion steht.
     
    2. Verbindungen der Formel II

    in der R1, R2, R3, X, Y, m und n die in Anspruch 1 genannte Bedeutung haben.
     
    3. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel II nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Epoxyalkan der Formel III

    in der R1 und R2 die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben, mit einem Polyalkanolamin der Formel IV

    in der R5 eine Alkylgruppe mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen oder einen .Rest der Formel H(-OCHX-CHY) - bedeutet, wobei X, Y, m, n und p die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen haben, in Gegenwart eines Katalysators unter Normaldruck und erhöhter Temperatur zu dem tertiären Amin der Formel II gemäß Anspruch 2 umsetzt.
     
    4. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein tertiäres Amin der Formel II nach Anspruch 2 gemäß Anspruch 3 herstellt und mit einem die in Formel I des Anspruchs 1 definierte Gruppe R4 einführenden Alkylierungsmittel quaterniert.
     
    5. Verwendung von Verbindungen der Formel I des Anspruchs 1 als Textilweichmacher.
     
    6. Verwendung der Verbindungen der Formel I von Anspruch 1 gemäß Anspruch 5 in insbesondere flüssigen Mitteln zur Nachbehandlung von gewaschener Wäsche im Spülbad des Waschprozesses bei der Hand- bzw. insbesondere bei der Maschinenwäsche und im Wäschetrockner, wobei die Mittel 1 - 40 Gew.-% der Verbindungen der Formel I und wenigstens ein Verdünnungsmittel sowie gegebenenfalls sonstige übliche Bestandteile von Wäschenachbehandlungsmitteln enthalten.
     
    7. Verwendung von Verbindungen der Formel I von Anspruch 1 gemäß Anspruch 5 zur Avivage von Textilmaterial während des Veredlungsprozesses durch Imprägnieren mittels wäßriger oder wäßrig/alkoholischer Flotten und anschließendes Trocknen.
     





    Recherchenbericht