[0001] Die Erfindung betrifft einen Schrägstetigförderer für Transportkarren mit den Merkmalen,
die im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannt sind. Derartige Förderer sind dazu
bestimmt, Einkaufswagen in Kaufhäusern zwischen den Etagen zu transportieren, aber
auch Gepäckkarren auf Bahnhöfen und Flugplätzen zwischen-mehreren Etagen zu befördern.
[0002] Eine bekannte Anlage dieser Gattung ist in der DE-PS 19 19 740 beschrieben und dargestellt;
sie ist für Einkaufswagen bestimmt.
[0003] Die auf Flughäfen und Bahnhöfen den Reisenden zur Verfügung stehenden Gepäcktransportkarren
weisen im Gegensatz zu den Einkaufswagen, die frei rollbar sind, aus Sicherheitsgründen
eine Bremse auf, die ständig mindestens ein Rad blockiert, solange nicht der Benutzer
einen die Bremse lösenden Griff oder dergleichen betätigt. Aus diesem Grunde ist die
bekannte Anlage zwar auch für solche gebremsten Karren benutzbar, doch muß der Benutzer
die Bremse auch während der Schrägfahrt gelöst halten. Dies ist auch kaum zumutbar,
wenn parallel zur Förderstrecke eine Fahrtreppe etwa gleicher Geschwindigkeit'läuft,
und zwar insbesondere im Bereich des Ein- und Auslaufs der Karren.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anlage mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 genannten Merkmalen zu schaffen, die für sowohl gebremste als auch für ungebremste
Karren gleichermaßen bequem benutzbar ist.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem Patentanspruch 1.
[0006] Analog zu einer Fahrtreppe ist mithin die Schrägförderstrecke um eine Einlauf- und
Auslaufstrecke verlängert, in die bzw. aus der die Karren bequem schiebbar sind, wobei
bereits die Bremse gelöst oder in anderer, noch zu beschreibender Weise unwirksam
gemacht wird.
[0007] Besonders bevorzugt ist es, wenn an den Karren selbst nur ganz geringe Umbaumaßnahmen
zu treffen sind, um das Unwirksammachen der Bremse zu ermöglichen. Im nachstehend
beschriebenen Ausführungsbeispiel wird dies im einzelnen erläutert, wobei auf die
beigefügten Zeichnungen bezuggenommen wird.
Fig, 1 zeigt in Seitenansicht das Schema der Anlage für Abwärtsförderung,
Fig. 2 stellt in Draufsicht die Einlaufstrecke aus Fig. 1 dar,
Fig. 3 zeigt gegenüber Fig. 1 stark vergrößert die Ausbildung und Lage der gebremsten
Achse des Transportkarrens in der Förderstrecke.
[0008] Zunächst soll unter Bezugnahme auf Fig. 3 erläutert werden, wie gemäß der Erfindung
die Bremse eines Rades 4 unwirksam gemacht werden kann. Zwar ist bereits bekannt,
das Bremsgestänge mittels mechanisch angreifender Mittel zu lüften, doch hat sich
dies als nicht zuverlässig herausgestellt, weil die Bremse unter relativ kräftiger,
abwärts wirkender Federvorspannung steht. Wenn daher der Karren nur wenig oder gar
nicht beladen ist, wird nicht die Bremse gelüftet, sondern der ganze Karren angehoben.
[0009] Daher ist erfindungsgemäß vorgesehen, die übliche einfache Steckachse des Rades 4
durch eine verlängerte Achse 20 zu ersetzen, die nach innen über die Achsgabel 22
hinausragt und dort eine leerlaufende Rolle 24 trägt. Der Durchmesser dieser Rolle
ist jedoch etwas kleiner als der des Rades 4, so daß sie im normalen Schubbetriev
inaktiv ist und auch die Bremsung nicht beeinflußt. Im Bereich
*des Schrägförderers jedoch ist eine um etwas mehr als die halbe Durchmesserdifferenz
gegenüber der eigentlichen Laufbahn 6 hochstehende Schiene 26 vorgesehen, auf die
die Rolle aufläuft, so daß das gebremste Rad 4 nicht mehr den Boden berühren kann.
In der Auslaufstrecke des Schrägförderers senkt sich die Schiene dann wieder bis auf
das Niveau des Bodens ab.
[0010] Auf der der Rolle 24 abgewandten Seite der verlängerten Achse 22 ist ein Anschlagstück
25 befestigt, an dem die Mitnehmernocken 8 der Mitnehmerketten 7 angreifen.
[0011] Die Ausbildung und Anordnung der Laufbahnen 5 und 6 für die nichtgebremsten Räder
3 des Karrens 2 unterscheidet sich nur insoweit von der Anlage nach der DE-PS 19 19
749, als die Laufbahnen oben und unten um eine Einlauf- bzw. Auslaufstrecke verlängert
sind Bei Abwärtsförderung gemäß Fig. 1 wird jedoch von der Einlaufstrecke an und bis
in die Auslaufstrecke gefördert, wobei die Mitnehmerketten 7, die um vertikale Achsen
laufen, senkrecht zu ihrer normalen Gelenkrichtung gekrümmt werden. Dafür ist nicht
zwingend erforderlich, teure Kardangelenkketten zu verwenden; man kann vielmehr normale
Rollenketten mit absichtlich vergrößertem Spiel zwischen Bolzen und Rollen verwenden.
Wie Erprobungen gezeigt haben, ist der Mehrverschleiß ohne weiteres tragbar, da die
Ketten in Zugrichtung nur schwach belastet sind.
[0012] Wie die Draufsicht auf die Einlaufstrecke gemäß Fig. 2 erkennen läßt, sind die Umlenkkettenräder
9 seitlich nach außen versetzt, so daß die Ketten allmählich in den Eingriffsbereich
zwischen Mitnehmernocken 8 und Anschlagstück 25 gelangen.
[0013] Der Antrieb der Ketten kann über eine Kegelradgetriebe von demselben Motor 10 aus
erfolgen, der auch eine neben dem Schrägförderer vorgesehene Fahrtreppe antreibt,
falls eine solche vorgesehen ist; die Fahrtrppe läuft dann aber schnel--ler als der
Förderer, damit der Benutzer Zeit hat, den Karren in die Einlaufstrecke zu schieben
und am Auslauf wieder in Empfang zu nehmen.
[0014] Im Ausführungsbeispiel sind die Ketten 7 um Kettenräder geführt, die um horizontale
Achsen umlaufen. Mit den auch in Querrichtung zumindest begrenzt biegsamen Ketten
wäre auch eine Ausführungsform möglich, bei der die Umlenkung der Ketten um Kettenräder
mit horizontalen Achsen erfolgt, doch wären dann wesentlich tiefere Gruben für die
Antriebsaggregate erforderlich; insgesamt hat sich die dargestellte Ausführungsform
als die wirtschaftlicher zu fertigende erwiesen.
1) Schrägstetigförderer für mit einer manuell lösbaren Bremse ausgestattete Transportkarren,
die zwei radtragende Achsen mit jeweils unterschiedlichem Radstand aufweisen; welche
Anlage getrennte, höhenmäßig zueinander versetzte Laufbahnen für die Räder jeweils
einer Achse sowie seitlich an.den Karren angreifende umlaufende Mitnehmerketten umfaßt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Laufbahnen um eine im wesentlichen eben verlaufende
Einlauf- und Auslaufstrecke verlängert sind, in welcher die auch quer zu ihrer Umlaufebene
begrenzt beweglichen Mitnehmerketten von außen in Eingriffsposition bzw. nach außen
in Außereingriffsposition geführt sind un die Bremse unwirksam ist.
2) Förderer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmerketten seitlich
der Einlauf- und Auslaufstrecke um um vertikale Achsen umlaufende Kettenräder geführt
sind.
3) Förderer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die gebremsten Räder
der Transportkarren die zugeordneten Laufbahnen nach innen oder außen entsprechend
einem Radstand versetzt sind, bei dem den gebremsten Rädern zugeordnete frei drehbare
Rollen auf derselben Achse angeordnet sind, welche Rollen einen gegenüber den zugeordneten
Rädern kleineren Durchmesser aufweisen, und daß die Höhe der betreffenden, als Schiene
ausgebildeten-Laufbahnen auf den Durchmesser der Rollen abgestimmt ist und die betreffenden
Laufbahnen in Form eines Steges bis in die Einlauf- und Auslaufstrecke verlängert
sind.