(19)
(11) EP 0 012 790 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.07.1980  Patentblatt  1980/14

(21) Anmeldenummer: 79102676.8

(22) Anmeldetag:  27.07.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B02B 3/04, A01F 12/44
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH FR GB IT SE

(30) Priorität: 03.08.1978 DE 2834133
30.05.1979 DE 2921982

(71) Anmelder:
  • Palyi, Leslie
    Toronto Ontario M6L 1B1 (CA)
  • Igracski, Paul
    Oshawa (CA)
  • Jelaca, Simo, Dr.
    21 000 Novi Sad (YU)

(72) Erfinder:
  • Palyi, Leslie
    Toronto Ontario M6L 1B1 (CA)
  • Igracski, Paul
    Oshawa (CA)
  • Jelaca, Simo, Dr.
    21 000 Novi Sad (YU)

(74) Vertreter: Wallach, Curt, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte, Wallach, Koch, Dr. Haibach, Feldkamp, Postfach 12 11 20
D-80035 München
D-80035 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schäl- und Abreinigungsmaschine für Getreide


    (57) Eine Trommel (20) mit vertikaler Achse ist innerhalb eines oberen Gehäuseteils (16) angeordnet, das einen Ringauslaß (42) am unteren Teil des Trommelumfangs aufweist, unter dem ringförmige Leitvorrichtungen (54) für den Materialstrom angeordnet sind, und es ist in den Ringkanal des Materialstroms eine über den gesamten Umfang umlaufende ringförmige Lufteintrittsöffnung (64) vorgesehen. An der Innenseite des den Materialstrom leitenden Ringkanals ist ein ringförmiger Luftabsaugkanal (68) angeschlossen, und unter dieser radialen Luftführungsvorrichtung schließt ein Abgabetrichter (80) für das gereinigte Material. Dadurch wird ein einwandfreies Schälen ohne Beschädigung der Körner erreicht. Zu einer noch besseren Anpassung an die jeweilige Getreidesorte ist an der radial inneren Seite des ringförmigen Förderkanals gegenüber dem Ringlufteinlaß (64) ein nach oben verlaufender Ringkanal (68) angeschlossen, wobei an die Oberseite des ringförmigen Abzugskanals (68) nach innen ein Absaugtrichter (70) anschließt, an den wiederum ein Absauggebläse (72) angeschlossen ist und wobei über dem ringförmigen Lufteinlaß (64) der ringförmige Materialförderkanal außen von einem zylindrischen Sichtfenster (78) begrenzt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schäl- und Abreinigungsvorrichtung für Getreide mit einer mit Schälwerkzeugen versehenen Trommel.

    [0002] Derartige Vorrichtungen sind in den verschiedensten Ausführungen bekanntgeworden.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bekannte Vorrichtungen dieser Bauart derart zu verbessern, daß ein einwandfreies Abschälen gewährleistet, jedoch eine Beschädigung der Körner mit Sicherheit vermieden wird, wobei eine Anpassung an die verschiedensten Getreidearten ermöglicht wird, so daß die Vorrichtung universell verwendbar ist und dennoch mit geringen Kosten hergestellt werden kann.

    [0004] Gelöst wird die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Trommel mit vertikaler Achse innerhalb eines oberen Gehäuseteils angeordnet ist, das einen Ringauslaß am unteren Teil des Trommelumfanges aufweist, unter dem ringförmige Leitvorrichtungen für den Materialstrom angeordnet sind, und daß in den Ringkanal des Materialstroms eine über den gesamten Umfang umlaufende, ringförmige Lufteintrittsöffnung vorgesehen ist, daß an der Innenseite des den Materialstrom leitenden Ringkanals ein ringförmiger Luftabsaugkanal anschließt, und daß unter dieser radialen Luftführungsvorrichtung ein Abgabetrichter für das gereinigte Material anschließt. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0005] Durch die Erfindung wird demgemäß eine Vorrichtung geschaffen, mit der verschiedene Arten von Körnern wirksam einem Trockenschälvorgang unterworfen werden können, wobei bei allen Getreidearten die Körner selbst schonend behandelt werden und die Gefahr gering ist, daß die Körner beschädigt werden, und zwar unabhängig von ihrer Härte und Brüchigkeit im einzelnen. Die Vorrichtung ist im Hinblick auf Abnutzungserscheinungen sehr empfindlich, wobei die abnutzbaren Teile leicht auswechselbar sind, uns sie ist leicht zu warten und zu bedieneno

    [0006] Dadurch, daß die Trommel erfindungsgemäß mit vertikaler Achse angeordnet wird, ergibt sich eine gleichmäßigere Zuführung über den Umfang der Trommel, wo die Körner in Berührung mit den neuartigen Schälelementen stehen. Hierdurch wird vermieden, daß bei der Drehung harte Stöße oder Schläge 'auf das Getreide ausgeübt werden, und es wird ein wirksamer Schälvorgang durch Reibung erreicht, während diese Körner sich durch Gravitationswirkung vom Einlaß nach dem Luftsichter am Auslaß bewegen. Die Vorrichtung ist mit sämtlichen Steuertüren, Überwachungsfenstern und Einstellvorrichtungen ausgerüstet, um die Abnutzungs-teile leicht überwachen und auswechseln zu können. Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Vorrichtung im wesentlichen staubfrei arbeitet, weil bereits in der Schälstufe durch die Ventilatoren Staub abgesagt wird.

    [0007] Die gleichförmige Wirkung wird durch die mit einstellbarer Drehzahl laufende Scheibe am Auslaß der Schältrommel verbessert, wodurch die genaue Zeit für jede Getreideart zum Schälen bestimmt werden kann, und hierdurch wird die Gefahr einer Beschädigung vermieden, während die Körner mit den rund gestalteten Abschälelementen in Berührung stehen. Auch die Schältrommel wird mit einstellbarer Geschwindigkeit angetrieben. Die Trommelteile besitzen geformte Rippen bzw. Schälmesser, die den Körnern eine gleichförmige Zustellungsgeschwindigkeit aufprägen und die seitlichen Flügel ha- ben eine Rückhaltewirkung am Auslaß, die durch die Scheibe gesteuert wird.

    [0008] Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird das Zusammenballen der Produkte zwischen Trommel, Rotor und Schirm verhindert.

    [0009] Der die Trommel umgebende Schirm ist nach Abnahme des Gehäusedeckels leicht auswechselbar. Die Schalen, die von den Körnern getrennt werden, werden durch das Gebläse derart abgesaugt, daß Zusammenballungen der Schalenfrakationen vermieden werden. Die Schirmöffnung ist in der Weise angeordnet, daß ein kontinuierlicher freier Fluß der Körner gewährlei-stet ist. Die Kornprodukte werden nach dem Schälvorgang gleichförmig in den Luftseparator über die drehende Scheibe eingeleitet. Größere Schalenabschnitte im geschälten Korn werden entfernt, wenn ihre Dichte geringer ist als das Gewicht der Körner, und dies geschieht durch den konzentrisch nach innen radial verlaufenden Luftstrom. Die Funktion des Luftseparators basiert auf der Gravitation, denn die Körner fallen durch Schwerkraft gleichmäßig in dem Ringraum über 360° verteilt nach unten, bis sie auf den Luftstrom auftreffen, der die herabfallenden Körner suspendiert und von den übrigen Schalenabschnitten und leichteren Partikeln trennt. Die leichteten Partikel werden durch das Gebläse abgeführt und dessen Auslaß kann dann noch einem Zyklonsichter zugeführt werden.

    [0010] Die geschälten Körner sammeln sich im unteren Teil und können von dort abgeführt werden.

    [0011] Durch die neben der Trommel angeordneten Ventilatoren werden bereits feine Partikel und alle Fragmente, Haare oder dgl. zusammen mit dem Staub abgeführt.

    [0012] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird das Material der Stirnseite der Trommel zugeführt und von dort über 360 verteilt, wobei die Windflügel einerseits die gleichmäßige Zuführung über den Umfang begünstigen und außerdem eine Lurtbewegung erzeugen, die wiederum den Schälvorgang unterstützt.

    [0013] Die Schälelemente auf dem Mantel der Trommel sind für die jeweiligen Getreidearten einstellbar und es kann eine Anpassung an praktisch alle Gerteidesorten erreicht werden. Der zentrale Abschnitt des Trommelmantel ist mit den spezifisch abgerundeten Schälelementen versehen, die mit Rippen oder Wellungen versehen sind, wobei diese runden Oberflächen dreimal so lange in Berührung mit den Kernen stehen wie das bei bekannten Vorrichtungen der Fall ist. Daher kann der Reibungsdruck zwischen den einzelnen Teilen sehr gering gehalten werden.

    [0014] Der untere Teil der Trommel ist nach Art eines Pfeilradmotors ausgebildet, wobei durch die Flügel eine gleichmäßige Verteilung erfolgt. Dadurch werden Zusammenballungen im unteren Teil vermieden und ein wirksames Abschälen begünstigt. Die für den Abschälvorgang wirksamen Teile kennen aus Stahl oder speziell hartem Gummi, aber auch aus Polytetrafluoräthylen hergestellt sein. Die unter dem Ringauslaß der Trommel befindliche Scheibe kann mitvariabler Drehzahl angetrieben werden und der Austragesspalt kann durch axiale Verstellung eingestellt werden, um den freien Fall nach der Auslaßöffnung zu begrenzen. Durch die Drehwirkung wird das gleichmäßige Austragen der Körner begünstigt.

    [0015] Der mit radialer Luftführung arbeitende Luftseparator ergibt eine zusätzliche Länge für die Trennung des Materialstroms. Die leichten Partikel und die Schalen werden dabei leicht von den schwereren Produkten getrennt. Das Luftvolumen des Luftsichters ist einstellbar. Die Innenseite des Luftsichters kann glatt gehalten werden, so daß Luftturbulenzen verhindert werden und es können keine abgetrennten Partikel zurück in den Materialstrom der Körner gelangen. Die seitlichen Glaswände ermöglichen eine Überprüfung der Gleichförmigkeit des Strcmes.

    [0016] Aus der Schälkammer werden die Schalen durch Luftsog abgezogen, so daß der offene Raum zwischen Schirm und Außengehäusewand immer leer ist. Alle notwendigen Gehäuseöffnungen für die Lufteinstellung sind in die Einheit eingebat.

    [0017] Die Drehzahl der Hauptwelle der Trommel kann durch elektronische Drehzahlregler eingestellt werden. Hierdurch wird die Wirksamkeit der Schälvorrichtung erhöht.

    [0018] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, sämtliche Arten von Getreidekörnern zu schälen, und zwar einschließlich Reis, Weizen, Gerste, Sorghum, Hirse, amerikanische Hirse, Mais, Bohnen, auch Sojabohnen, Erbsen, Linsen, Mangobohnen und ähnliche Körner. Die Vorrichtung ist jedoch nicht oder weniger geeignet für kleine Körner mit hohem Ölgehalt, z.B. Raps, Senf, Sesam oder dlg.

    [0019] Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 einen Vertikalschnitt einer kombinierten Schäl-und Abreinigungsmaschine;

    Fig. 2 eine teilweise geschnittene Ansicht einer der Figur 1 entsprechenden Abreinigungsmaschine mit Aufgabetrichter;

    Fig. 3 eine teilweise aufgebrochene Ansicht der kombinierten Maschine gemäß Fig. 1;

    Fig. 4 eine Draufsicht auf den mit vertikaler Achse angeordneten Trommelrotor gemäß Fig. 1 und 3;

    Fig. 5 als Einzelteil die in der Trommel angeordnetem bis 7 Schälelemente in verschiedener Ausführungsform;

    Fig. 8 eine Einzelansicht eines am Trommelrotor angeordneten Schälelementes;

    Fig. 9 einen vertikalen Teilschnitt einer kombinierten Schäl- und Abreinigungsmaschine in einer zweiten Ausführungsform;

    Fig. 10 in größerem Maßstab eine Teilschnittansicht der in der Schälmaschine angeordneten Trommel mit einem Schälelement.



    [0020] Die kombinierte Maschine nach Fig. 1 und 3 weist einen oberen Teil 10 auf, der die Schälmaschine bildet, und der untere Abschnitt wird von einer Abreinigungsmaschine 12 in Gestalt eines Windsichters gebildet.

    [0021] Innerhalb eines mit Deckel 14 abgeschlossenen Gehäuses 16 ist mit vertikaler Welle 18 eine Schältrommel 20 drehbar gelagert, die über eine Riemenscheibe 22 angetrieben wird. Die Trommel 20 weist in ihrer oberen Stirnfläche Windflügel 24 auf und trägt am Außenumfang des Mantels Schälschaufeln 26, die um einen mittleren Befestigungszapfen verstellbar am Trommelmantel befestigt sind, s0 daß ihr Anstellwinkel geändert werden kann. Am mittleren Teil des Umfangs der Trommel sind auswechselbar Schälelemente 28 im Abstand zueinander verteilt um den Trommelmantel herum angeordnet, Diese Schälelemente, von denen verschiedene Ausführungsbeispiele in den Figuren 5 bis 7 dargestellt sind, weisen einen Gewindezapfen 30 auf, mit welchem sie in entsprechende Gewindelöcher des Trommelmantels eingeschraubt sind.

    [0022] Gemäß Fig. 5 und 6 sind die Schälelemente als Kreiszylinder ausgebildet, wobei gemäß Fig. 5 eine achsparallele Riffelung vorgesehen ist, während das Schälelement 28 gemäß Fig. 6 eine Kreuzriffelung trägt und das Schälelement gemäß Fig. 7 eine konische Form mit Kreuzriffelung besitzt.

    [0023] Aus Fig. 4 sind die Windflügel 24 der Trommel 20 und die Schälschaufeln 26 im einzelnen ersichtlich und eine der letzteren ist in Fig. 8 in größerem Maßstab dargestellt.

    [0024] Die Schälelemente 28 können aus Stahl, Kunststoff oder Gummi bestehen, Die Trommel 20 ist von einem Schirm 32 umschlossen, der innerhalb des Gehäuses 16 die Trommel 20 mit Abstand umgibt. Die Zuführung des Schälgutes erfolgt über ein im Deckel 14 angeordnetes Aufgaberohr 34. An zwei diametral gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses sind über entsprechende, über die ganze Gehäusehöhe verlaufende Öffnungen 36 Ventilatoren 38 angeordnet, die bereits während des Schälvorganges den beim Schälen entstandenen durch den Schirm 32 hindurchtretenden Staub abziehen.

    [0025] Der Gehäuseboden 40 weist zwischen dem Trommelumfang und dem Schirm 32 einen Ringauslaß 42 für das geschälte Gut und die Schalen auf. Unter dem Ringauslaß 42 ist eine Rückhalte-Zuführungsscheibe 44 koaxial zur Trommelwelle 18 drehbar gelagert. Diese Scheibe 44 ist über eine Kette 46 und ein Kegelgetrike 48 mit einem bei 50 angeordneten Antrieb in Gestalt eines Hydraulikmotors mit veränderbarer Drehzahl verbunden. Unterhalb der mit einer äußeren oberen Ringwulst 52 ausgestatteten Scheibe 44 befindet sich eine sich nach außen und unten erweiternde kegelförmige Leitfläche 54 innerhalb des Gehäuses 56 des unteren Windsichters. In dem so gebildeten Ringraum fällt das geschälte Gut zusammen mit den Schalen nach unten. Unter dem Ringauslaß 58 befindet sich ein Trichter 60, auf den das abgeschälte Getnide fällt, von wo es über den Auslaß 62 abgezogen werden kann. Zwischen dem Auslaß 58 und dem Trichter 60 befindet sich ein ringförmiger Lufteinlaß 64 und durch eine leicht konische innere Leitfläche 66 wird ein Ringkanal 68 gebildet, der oberseitig in einen weiteren Trichter 70 mündet, an dessen Auslaß ein Absauggebläse 72 angeschlossen ist. Durch dieses Gebläse wird ein Luftstrom erzeugt, der gemäß den dargestellten Pfeilen von dem am Auslaß 58 herabfallenden Gut die leichteren Bestandteile, d.h. die Schalen abzieht und von den schwereren, durch den Trichter 60abfallenden Getreide trennt. Durch die gewundene Anordnung der Ringkanäle wird in Verbindung mit einem entsprechend eingestellten Saugdruck ein Abziehen der Schalen gewährleistet, ohne daß die Gefahr besteht, daß abgereinigte Körner abgezogen werden. Diese fallen vielmehr unter Schwerkraft frei nach unten. An die Vorderseite 74 des Gebläses 72 ist zweckmäßigerweise noch ein Zyklonabschneider angeschlossen. Die Lufteinstellung erfolgt über eine Schwenkklappe 76. Das den Auslaß 58 umgebende und innerhalb des Ringeinlasses angeordnete Gehäuseteil weist einen Glaszylinder 78 auf, durch den das herabfallende Gut beobachtet werden kann.

    [0026] Durch eine Einstellvorrichtung 80, die auf einen Stellantrieb 82 wirkt, kann der Auslaßringspalt zwischen Scheibe 44 und Ringspalt 42 geändert werden.

    [0027] Die Trommel 20 kann mit variabler Drehzahl angetrieben werden. Sie wird von einem Lagergehäuse 84 abgestützt.

    [0028] Der Unterteil 12 der Vorrichtung gemäß Fig. 2 entspricht in allen wesentlichen Einzelheiten dem Unterteil der Vorrichtung gemäß Fig. 1. Anstelle der Schälmaschine ist hier jedoch eine Aufgabevorrichtung 86 angeordnet. Diese Vorrichtung 86 weist einen Materialeinlaß 88 an der Spitze eines sich nach oben kegelförmig verjüngenden Gehäuses 90 auf. Durch axiale Einstellung eines Steuerschiebers 92 kann mittels der Stellvorrichtung 94 die Zuführungsrate eingestellt werden. Unter der Aufgebeöffnung 88 befindet sich innerhalb des Gehäuses 90 ein Aufgabekegel 96, der der Leitfläche 42 gemäß Fig. 1 entspricht. Der untere Bauteil 12 entspricht jenem gemäß Fig. 1, wobei entsprechende Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Diese Vorrichtung gemäß Fig. 2 dient dazu, geschältes Getreide von den Schalen zu trennen. Durch den Einlaß 38 wird von einer anderen Maschine kommendes geschältes Getreide aufgegeben, welches über den Kegel 9E nach dem Auslaß 58 gelangt und dort dem Luftstrom ausgesetzt wird. Auf diese Weise erfolgt eine besonders günstige konzentrische Luftführung, die den überwiegenden Teil der Schalen und sonstigen Partikel, die nicht verwendbar sind, abführt.

    [0029] Die Fig. 3 zeigt die aus Fig. 1 ersichtliche Maschine in Außenansicht, wobei lediglich im Trommelabschnitt das Gehäuse aufgebrochen ist.

    [0030] Die Vorrichtung nach Fig. 1 und 3 arbeitet wie folgt:

    Über das Aufgaberohr 34 wird das zu schälende Getreide oder Saatgut aufgegeben. Es gelangt auf die obere Trommelstirnfläche, die mit Windflügeln 24 versehen ist, wodurch der Materialstrom radial nach außen gedrückt wird, und in den Ringraum zwischen Trommelmantel und Siebschirm 32 gelangt. In diesem Ringraum gelangt das Getreide zunächst auf die am oberen Trommelumfang angeordneten Schälschaufeln 26, deren dem Gut ausgesetzte Schneide zweckmäßigerweise konkav gekrümmt ist. Dann gelangen die Körner über die Schälelemante 28 auf die unteren Schälschaufeln, von denen eine in Fig. 8 dargestellt ist. Die dem Gut ausgesetzte Kante 98 weist dabei eine konkave Form auf. Dabei werden leichte Bestandteile wie Staub bereits durch die Ventilatoren 38 seitlich abgesaugt und das Gut fällt durch den Ringspalt 42 auf die Scheibe 44, die in der Höhe je nach dem zu verarbeitenden Gut einstellbar ist. Ebenfalls ist die Drehzahl dieser Scheibe einstellbar, wodurch eine bestimmte optimale Massenströmung auf die konische Leitfläche 42 in etwa gleichmäßiger Verteilung gelangen kann und der Materialstrom ge- I langt von der Leitfläche 54 in den mit Ringauslaß 58 ver sehenen Ringraum, wo der Materialstrom durch das zylindrische Fenster 78 beobachtet werden kann. Die schweren, von Schalen befreiten Körner fallen über den Trichter 60 durch Schwerkraft nach unten, während die Schalen und andere leichte Bestandteile durch den über den gesamten Umfang radial eintretenden Luftstrom nach oben mitgerissen und über das Gebläse 72 abgesaugt werden. Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 entspricht dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1.



    [0031] Auch hier weist der Gehäuseboden 40 zwischen dem Trommelumfang und dem Schirm 32 einen Ringauslaß 42 für das geschäl- i te Gut und die Schalen auf. Unter dem Ringauslaß 42 ist eine Rückhalte-Zuführungsscheibe 44 koaxial zur Trommel- ; welle 18 drehbar gelagert. Diese Scheibe 44 ist über eine Kette 46 und ein Kegelgetriebe 48 mit einem bei 50 angeordneten Antrieb in Gestalt eines Hydraulikmotors mit veränderbarer Drehzahl verbunden. Unterhalb der mit einer äußeren oberen Ringwulst ausgestatteten Scheibe 44 befindet sich eine sich nach außen und unten erweiternde kegelförmige Leitfläche 54 innerhalb des Gehäuses 56 des unteren Windsichters. In den so gebildeten Ringraum 57 fällt das geschälte Getreide zusammen mit den Schalen nach unten.

    [0032] Das gereinigte Getreide fällt in diesem Ringraum nach unten und wird abgezogen. Die leichteren Bestandteile, d.h. die Schalen werden über einen inneren Ringkanal 68 abgezogen und über den inneren Trichter 70 durch einen in Fig. 9 nicht dargestellten Ventilator abgesaugt.

    [0033] Bei dieser Ausführung nach Fig. 9 weist der zwischen dem zylindrischen Schirm 32 und dem Gehäuse 16 gebildete Ringraum 100, an dessen ringförmiger Decke die Absaugöffnungen 37 der Ventilatoren 38 anschließen, einen Stufenabsatz 102 auf, der mit Löchern 104 versehen ist. Unter dieser gehäusefesten Stufenwand 102 ist ein Stellring 106 um die Achse der Trommelwelle 18 verdrehbar. Dieser Stellring 106 weist ebenfalls Löcher 108 auf, die mit den gehäusefesten Löchern 104 mehr oder weniger zur Deckung gebracht werden können. Durch diese Ausbildung wird erreicht, daß das durch den Schirm 32 radial nach außen austretende Material günstiger abgesaugt werden kann, indem durch Drehen des Stellrings 106 jeweils eine einstellbare Menge Nebenluft mit angesaugt wird, die das Material in günstigerer Form abzieht, wobei gleichzeitig gewährleistet wird, daß der Materialstrom durch die Öffnungen 42 hindurch nach unten nicht beeinträchtigt wird.

    [0034] Die Ringwand 31, die den Schirm 32 trägt, besteht aus Keramikmaterial, wodurch ein besonders günstiger Schälvorgang im Zusammenwirken mit den Schälschaufeln 36 der Trommel erreicht wird. Durch die über den Umfang des Deckels 14 verteilten Löcher 34 gelangt das ungeschälte Gut in verteilter Form in den Ringspalt zwischen Trommel und Schälwand 31, wodurch sich bereits in diesem Bereich eine günstige Schälwirkung ergibt.

    [0035] Fig. 2 zeigt eines der Schälwerkzeuge 28, die am Trommelumfang dem Schirm 32 gegenüberliegend angeordnet sind. Dieses Schälwerkzeug besteht aus einem Keramikkopf 110, der mit einer inneren Stahlhülse 112 verklebt ist. Diese Stahlhülse ist mit ihrem Innengewinde auf das Gewinde eines Spannbolzens 114 aufgeschraubt, der durch eine Hülse 116 hindurchgeführt ist, die mit einem äußeren Flansch 118 den Keramikkopf 110 trägt und mit einer auf ihr Außengewinde aufgeschraubten Mutter 120 am Trommelmantel gehaltert ist. Der Spannbolzen 114 ist durch eine sich gegen die Hülse 116 abstützende Mutter 122 gesichert. Auf diese Weise kann bei Beschädigung der Keramikkopf 110 leicht dadurch entfernt und ausgewechselt werden, daß die Mutter 122 gelöst, der Bolzen 114 mit dem Kopf 110 herausgezogen und dann die Stahlhülse 112 abgeschraubt wird. Auf den Bolzen kann dann ein neuer Keramikkopf;110 mit seiner mit ihm verklebten Stahlhülse 112 aufgeschraubt werden, und es braucht dann nur noch der durch die Hülse 116 gesteckte Bolzen durch die Mutter 122 gesichert zu werden.


    Ansprüche

    1. Schäl- und Abreinigungsvorrichtung für Getreide mit einer mit Schälwerkzeugen versehenen Trommel, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Trommel (20) mit vertikaler Achse innerhalb eines oberen Gehäuseteils (16) angeordnet ist, das einen Ringauslaß (42) am unteren Teil des Trommelumfangs aufweist, unter dem ringförmige Leitvorrichtungen (54) für den Materialstrom angeordnet sind, und daß in den Ringkanal des Materialstroms eine über den gesamten Umfang umlaufende ringförmige Lufteintrittsöffnung (64) vorgesehen ist, daß an der Innenseite des den Materialstrom leitenden Ringkanals ein ringförmiger Luftabsaugkanal (68) an - schließt, und daß unter dieser radialen Luftführungsvorrichtung ein Abgabetrichter (80) für das gereinigte Material anschließt.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Trommelmantel von einem zylindrischen Schirmsieb (32) umschlossen ist, und daß der Ringauslaß (42) zwischen dem Trommelumfang und diesem Schirm liegt.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, .
    daß der Trommelmantel Schälschaufeln (26) am oberen und unteren Trommelumfang und dazwischen Schälelemente (28) aufweist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3-,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schälschaufeln (26) schräg zur Mantellinie der Trommel angeordnet und hinsichtlich ihres Anstellwinkels einstellbar sind.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die als Rotationskörper ausgebildeten Schälelemente (28) mittels eines Gewindeschafts (30) in Gewindebohrungen des Trommelmantels einschraubbar sind.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schälelmente (28) einen zylindrischen Kopf aufweisen, der eine achsparallele oder gekreuzte Riffelung trägt.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schälelemente (28) konische Gestalt mit Riffelung besitzen.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß unter dem Ringauslaß (42) eine Rückhalte-Zuführungsscheibe (44) drehbar angeordnet ist und daß die Scheibe (44) mittels eines bezüglich der Drehzahl einstellbaren Antriebs (50) antreibbar ist.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an der radial inneren Seite des ringförmigen Förderkanals gegenüber dem Ringlufteinlaß (64) ein nach oben verlaufender Ringkanal (68) anschließt, daß an die Oberseite des ringförmigen Abzugskanals (68) nach innen ein Absaugtrichter (70) anschließt, an den ein Absauggebläse (72) angeschlossen ist und daß über dem ringförmigen Lufteinlaß (64) der ringförmige Materialförderkanal außen von einem zylindrischen Sichtfenster (78) begrenzt ist.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß auf die Abreinigungsmaschine (12) anstelle der Schälmaschine eine Aufgabevorrichtung (86) aufsetzbar ist, deren Aufgabekonus (96) in den ringförmigen Materialkanal verläufto
     
    11. Schälvorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der zwischen Schirmsieb (32) und Gehäuse (16) gebildete, über die Absaugöffnungen (37) mit dem Absaugventilator (38) in Verbindung stehende Ringraum (100) in der Gehäusewnad (16) Nebenluftansaug- öffnungen (104, 108) aufweist. (Fig. 10).
     
    12. Schälvorrichtung nach Anspruch 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Querschnittsfläche der Ansaugöffnungen (104, 106) einstellbar ist.
     
    13. Schälvorrichtung nach den Ansprüchen 11 und 12,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Gehäuse (16) eine im oberen Teil des Siebschirms (32) nach innen einspringende Ringstufenwand (102) aufweist, die mit Löchern (104) versehen ist, und daß relativ zu dieser Stufenwand (102) ein Stellring (106) verdrehbar ist, der Löcher (108) aufweist, die durch Drehung des Stellrings mit den Löchern (104) mehr oder weniger zur Deckung gebracht werden können.
     
    14. Schälvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
    daß der obere Teil der Trommel (32) im Bereich der Schälschaufeln (26) von einer aus Keramik bestehenden Ringwand (31) umschlossen ist und daß der Siebschirm (32) eine nach unten anschließende Fortsetzung der Keramikringwand (31) bildet.
     
    15. Schälvorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schälwerkzeuge (28) im mittleren Bereich des Trommelmantels aus Keramikköpfen (110) bestehen.
     
    16. Schälvorrichtung nach Anspruch 15,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Keramikköpfe (110) mit je einer Stahlhülse (112) verklebt sind, die auf einen Steckbolzen (114) aufschraubbar ist , daß der Steckbolzen durch eine im Trommelmantel fixierte Hülse (116) geführt ist, die mit einem Außenflansch (118) den Keramikkopf (110) abstützt und daß die Hülse (114) am inneren Trommelmantel durch eine Mutter.(120) gesichert ist und daß der Bolzen (144) gegenüber der Hülse (116) durch eine Mutter (122) gesichert ist.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht