(19)
(11) EP 0 012 812 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.07.1980  Patentblatt  1980/14

(21) Anmeldenummer: 79104182.5

(22) Anmeldetag:  29.10.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3H01F 7/08, H01H 71/32, H01H 36/00, B41J 9/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB NL

(30) Priorität: 29.12.1978 US 974297

(71) Anmelder: International Business Machines Corporation
Armonk, N.Y. 10504 (US)

(72) Erfinder:
  • Helinski, Edward Frank
    Johnson City, NY 13790 (US)

(74) Vertreter: Böhmer, Hans Erich, Dipl.-Ing. 
Schönaicher Strasse 220
D-7030 Böblingen
D-7030 Böblingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Magnetische Betätigungsvorrichtung mit Flussmodulation


    (57) Magnetische Betätigungsvorrichtung, bei der das Betätigungselement (12; 48, 58) durch einen einseitig gerichteten magnetischen Fluß in gespannter Position gehalten wird, dessen Flußdichte in seiner Amplitude sich zyklisch mit der Zeit ändert und durch selektive Erregung einer Kompensationswicklung (30; 61) ausgelöst wird, wodurch dem die Haltewirkung auslösenden Fluß dann entgegengewirkt wird, wenn die Flußdichte geringer ist als ihr Maximalwert. Der Maximalwert des Halteflusses kann dabei so hoch gewählt werden, daß diese Flußdichte ausreicht, das ausgelöste Betätigungselement (12; 48, 58) in seine gespannte Position zurückzuziehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine magnetische Betätigungsvorrichtung, bei der ein Betätigungselement oder ein Anker gegen eine Vorspannungskraft durch magentische Anziehung zur selektiven Freigabe in eine Arbeitslage in einer zurückgezogenen Position gehalten wird.

    [0002] Elektromagnetische Betätigungsvorrichtungen, wie z. B. Relais oder Druckhammermagneten sind allgemein bekannt, bei denen ein magnetischer Anker durch die kompensierende Wirkung einer Kompensationswicklung aus der angezogenen Position ausgelöst wird. Der magnetische Haltefluß kann dabei in solchen Vorrichtungen durch einen Permanentmagneten oder elektromagnetische Spulen erzeugt werden, die entweder mit Gleichstrom oder mit Wechselstrom gespeist werden. Der Anker oder das Betätigungselement wird dadurch zurückgezogen, daß die Erregung der Kompensationsspule abgeschaltet wird, während der normale Haltefluß beibehalten wird, oder durch einen einen zusätzlichen Fluß erzeugenden Generator oder aber durch eine mechanische Rückstellvorrichtung.

    [0003] Derartige Betätigungsvorrichtungen bestehen häufig aus mehrschenkligen Kernen, gewöhnlich mit drei Schenkeln zur Darstellung mehrerer Flußpfade, längs derer eine magnetomotorische Kraft durch die Kompensationsspule zur Auslösung des Ankers umgeleitet werden kann. Obgleich die Haltekraft durch eine von Wechselstrom durchflossene Wicklung oder Spule erzeugt werden kann, so wird der Haltefluß doch vorzugsweise durch eine von Gleichstrom durchflossene Spule oder durch einen Permanentmagneten erzeugt, da diese schneller arbeiten, kleiner sind und einen geringeren Leistungsbedarf aufweisen. Durch Wechselstrom betätigte Vorrichtungen sind beispielsweise in den US-Patentschriften 2 509 835 und 3 389 310 offenbart. Bei jeder dieser bekannten.Vorrichtungen wird die primäre magnetomotorische Kraft durch eine von Wechselstrom durchflossene Spule erzeugt, während die Freigabe oder die Anziehung des Ankers oder des Betätigungselements durch öffnen oder Schließen des Stromkreises einer auf dem Mittelschenkel des Kerns angeordneten Sekundärwicklung gesteuert wird, durch die der Haltefluß entweder nach dem Anker hin oder von dem Anker weg gelenkt werden kann. In den US-Patentschriften 1 956 279 und 3 659 238 werden als ein Schenkel eines Magnetkerns Permanentmagnete verwendet, und die Kompensationsspulen sind dabei auf dem anderen Schenkel untergebracht und können damit selektiv den primären Haltefluß von dem Schenkel des Kerns abziehen, der das Betätigungselement zurückhält.

    [0004] In jeder dieser Patentschriften muß die Kompensationsspule mit einem so starken Strom erregt werden, daß der Fluß im Anker oder im Betätigungselement des Kerns ausreichend reduziert wird. Dies ist gewöhnlich eine konstante Größe. Bei niedrigem Tastverhältnis oder niedriger Arbeitsfrequenz ist die Eingangsenergie von untergeordneter Bedeutung. In Anwendungsgebieten mit sehr hohem Tastverhältnis oder hoher Betriebsfrequenz ist die Eingangsenergie jedoch von wesentlicher Bedeutung, erzeugt Wärme oder erfordert größere und damit aufwendigere Teile, damit die nötigen Ströme verarbeitet werden können.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es also, eine magnetische Steuerung für eine magnetische Betätigungsvorrichtung zu schaffen, die eine wesentlich geringere Eingangsenergie für die Kompensationsspule zur Freigabe des Betätigungselements benötigt.

    [0006] Die neue elektromagnetische Betätigungsvorrichtung weisL dabei mindestens zwei Alternativ-Flußpfade auf, wobei der magnetische Widerstand des einen Flußpfades zyklisch verändert wird und die Erregung der Kompensationsspule mit dem Auftreten eines niedrigen magnetischen Widerstands in dem einen Flußpfad koordiniert wird und damit die Freigabe des Betätigungselements im zweiten Flußpfad bewirkt.

    [0007] Insbesondere soll die neue elektromagnetische Betätigungsvorrichtung einen Flußpfad für eine auslösbare Rückhaltung des Betätigungselements und einen anderen dazu parallelen Flußpfad mit zyklisch veränderbarem magnetischen Widerstand aufweisen, wodurch in gleicher Weise die Flußdichte des ersten Flußpfades zyklisch veränderbar ist, wobei dann die Kompensationsspule zu den Zeiten erregbar ist, in denen die Flußdichte verringert ist, so daß das Betätigungselement bei kleinerer elektrischer Eingangsenergie ausgelöst wird.

    [0008] Diese der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird für eine elektromagnetische Betätigungsvorrichtung dadurch gelöst, daß ein abgewandelter dreischenkliger Magnetkern vorgeschlagen wird, dessen erster oder Mittelschenkel ein Permanentmagnet ist, dessen zweiter Schenkel ein bewegliches Betätigungselement enthält, das in Richtung auf eine Arbeitsposition vorgespannt ist, während der dritte Schenkel Schaltmittel zur Veränderung des magnetischen Widerstandes enthält. Der vom Permanentmagneten ausgehende Fluß durchfließt zwei parallele Flußpfade durch den zweiten und dritten Schenkel, wobei der Hauptflußpfad das Betätigungselement durchsetzt, das als Anker dient, während der Nebenflußpfad durch den Schenkel mit variablem magnetischen Widerstand verläuft. Die Veränderungen im magnetischen Widerstand werden durch einen Luftspalt erzeugt, in dem ein zyklisch rotierbares magnetisch permeables Bauelement angeordnet ist, das die magnetischen Leitwerte des Luftspalts zu verändern vermag. Eine Kompensationsspule ist in einem der Flußpfade angeordnet, wird gleichzeitig damit erregt und leitet damit den Fluß vom Hauptflußpfad zu dem Zeitpunkt ab, wenn das rotierende Bauelement mit einem Paar Polschuhen in dem dritten Schenkel ausgerichtet ist und damit den kleinsten magnetischen Widerstand liefert. Das Betätigungselement wird dann ausgelöst, wenn die Flußdichte im Betätigungsschenkel verringert und in dem Flußpfad mit veränderlichem magnetischen Widerstand größer ist, so daß eine geringere Energie zur Ableitung eines kleineren Teils des Halteflusses erforderlich ist. Wird die Erregung der Kompensationsspule abgeschaltet und dreht sich das rotierende Bauelement zyklisch nach einem größeren magnetischen Widerstand, dann ist die magnetomotorische Kraft des Permanentmagneten in der Lage, das ausgelöste Betätigungsglied wieder zurückzuholen.

    [0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, daß durch den Permanentmagneten ein nur in einer Richtung fließender Magnetfluß erzeugt wird, während eine zyklisch sich ändernde Kraft für die Rückhaltung des Ankers oder Betätigungselements erzeugt wird. Solange das Betätigungselement gegen eine der Polflächen eines Schenkels des Kerns angezogen ist, kann die darin vorhandene Flußdichte wegen der unmittelbaren Nachbarschaft von Betätigungselement und Polschuh bis auf geringe Werte verringert werden. Die neue Vorrichtung gestattet auch, daß eine Mehrzahl von Betätigungsvorrichtungen einzelne Bauelemente gemeinsam benutzten und damit die Anzahl der Treiberstufen verringert werden kann.

    [0010] Die Erfindung wird nunmehr anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen im einzelnen erläutert.

    [0011] In den Zeichnungen zeigt

    Fig. 1 schematisch eine magnetische Betätigungsvorrichtung gemäß der Erfindung,

    Fig. 2a, 2b und 2c den Verlauf der magnetischen Flußdichte des die Kompensationsspule durchfließenden Stroms und den Hub des Betätigungselements in Fig. 1, und

    Fig. 3 schematisch eine weitere Ausführungsform der in Fig. 1 gezeigten Betätigungsvorrichtung, bei der mehrere Betätigungselemente Bauelemente gemeinsam benutzten.



    [0012] In Fig. 1 ist eine magnetische Betätigungsvorrichtung gemäß der Erfindung gezeigt, die aus einem Magnetkern 10 besteht, der als Mittelschenkel einen Permanentmagneten 11, als einen Außenschenkel ein als Anker wirkendes Betätigungsglied 12 und für die Erzeugung eines veränderlichen magnetischen Widerstandes einen weiteren außen liegenden Schenkel 13 aufweist. Das Betätigungselement 12 ist hier als Druckhammer dargestellt unc besteht aus federndem, magnetisch permeablen Material. Es kann beispielsweise aus Federstahl bestehen und ist an einam Polschuh 14 befestigt oder in Berührung mit diesem Polschuh angebracht. Das Betätigungselement 12 weist eine vom Polschuh 15 weggerichtete Vorspannung auf, wird jedoch durch den vom Permanentmagnet 11 über die Polschuhe 14 und 16 durch das magnetische Betätigungselement hindurchfliesenden Magnetfluß gehalten.

    [0013] Der dritte Schenkel des Magnetkerns 10 besteht dabei aus einem Paar von Kernabschnitten 16 und 17, die als Polschuhe dienen und die in unmittelbarer Nachbarschaft einer rotierenden Scheibe 13 angeordnet sind, die Ausschnitte 18 und Sektoren 19 aufweist und ebenfalls aus magnetisch permeahlem Material besteht. Die Luftspalte 20 zwischen den Enden der so gebildeten Polschuhe und den rotierenden Sektoren 19 sind klein gehalten, damit der magnetische Widerstand des dritten Schenkels des Kerns möglichst klein gehalten ist. Die Scheibe 13 ist an einer Welle 21 befestigt, die in geeigneter Weise, wie z. B. durch einen Motor, angetrieben wird. Auf dieser Welle 21 ist auch noch eine mit Schlitzen versehene Taktgeberscheibe 22 mit lichtundurchlässigen Sektoren 23 angeordnet. Über dieser Taktgeberscheibe ist ein Wandler 24 angebracht, der eine Positionsabfühlvorrichtung enthält, wie z. B. lichtemittierende und lichtempfindliche Dioden zum Abfühlen der Lücke 25 zwischen den Sektoren 23. Dieser Wandler liefert ein Durchschaltsignal an eine Koinzidenzschaltung 26 zur Freigabe des Betätigungselements 12. Die Koinzidenzschaltung 26 hat eine zweite Eingangsleitung, über die ein Auslösebefehl zugeführt wird. Bei zeitlichem Zusammentreffen dieser beiden Signale wird die Treiberstufe 28 betätigt und erregt die Kompensationsspule 30 auf dem oberen Querschenkel 16 des Kerns 10. Die Kompensationsspule 30 ist dabei so gewickelt, daß sie bei Erregung die Dichte des vom Permanentmagneten ausgehenden, über die Querschenkel 16 und 17 führenden Flusses erhöht.

    [0014] Im Betrieb verläuft der Hauptfluß des Permanentmagneten 11 in dem magnetischen Stromkreis mit dem Polschuh 15, dem Betätigungselement 12 und dem Polschuh 14 zurück zum Permanentmagneten. Sind die Sektoren 19 der geschlitzten Scheibe 13 jedoch in der dargestellten Position und ist die Kompensationsspule aberregt, so durchsetzt der Magnetfluß auch den Querschenkel 16, die Scheibe 13 und den Querschenkel 17 zurück zum Permanentmagneten.

    [0015] Während der Rotation der Scheibe 16 durchsetzen die Sektoren 19 und die Lücken 18 miteinander abwechselnd den Raum zwischen den Querschenkeln 16 und 17, so daß die Luftspalte 20 und damit deren magnetischer Widerstand sich zyklisch verändern. Die Auswirkung der Rotation besteht dann in einer Änderung der Größe und damit der Dichte des den Betätigungsschenkel des Magnetkernes durchfließenden Magnetflusses. In Fig. 2a ist ein idealisierter Verlauf der Flußdichte durch das Betätigungselement dargestellt und zeigt dabei einen etwa wellenförmigen Verlauf.

    [0016] Wenn das Betätigungselement ausgelöst werden soll, dann wird die Kompensationswicklung 30 etwa zu dem Zeitpunkt erregt, wenn die Flußdichte im Betätigungselement am niedrigsten ist oder am tiefsten Punkt der Kurve A angelangt ist, und wenn der die Querschenkel 16 und 17 sowie die rotierende Scheibe 13 durchfließende Magnetfluß seine: höchsten Wert erreicht hat. Die Taktgeberscheibe 22 und der Wandler 24 zeigen dabei die Position der Sektoren 19 in bezug auf die Querschenkel 16 und 17 an und liefern ein Durchschaltsignal an die Koinzidenzschaltung 26. Bei Auftreten eines Auslösesteuersignals in Verbindung mit einem Durchschaltsignal wird durch die Treiberstufe 28 ein Impuls erzeugt, der die Kompensationsspule 30 bei 31 in Fig. 21 erregt und einen erhöhten Fluß durch die benachbarten magnetischen Sektoren 19 erzeugt. Dieser zusätzliche Flus ist dem durch die Polschuhe 14, 15 und das Betätigungsglied 12 gerichteten Fluß, der bereits bei seiner niedrigsten Flusdichte ist, entgegengesetzt gerichtet (vergleiche Punkt 32 in Fig. 2a). Diese Verringerung reicht aus, die das Betätigungselement 12 zurückhaltende Kraft soweit unter die Vorspannungskraft des Betätigungselements 12 abzusenken, daß sich dieses in die gestrichelt dargestellte Arbeitsstellung bewegt. Das Anlegen des Auslösestroms bei 31 und der sich dabei ergebende Hub des Betätigungselements sind in Fig. und 2c gezeigt. Die gestrichtelte Linie in Fig. 2a zeigt den Schwellenwert der Haltekraft an, unterhalb der das vorgespannte Betätigungselement 12 die am Polschuh 15 auf ihr einwirkende Anziehungskraft überwindet. Der Auslöseimpuls muß lediglich so lang sein, daß die Auslösung erfolgt, Das Betätigungselement prallt zurück und bewegt sich aus seine Arbeitsposition in eine nicht ausgelenkte neutrale Position zurück, und wenn dann der der Kompensationsspule zugeführte Impuls beendet ist, dann ist am Polschuh 15 ein ausreichend hoher Magnetfluß vorhanden, der das Betätigungselement wieder in seine zurückgezogene Position anzieht. Man sieht außerdem aus Fig. 2a, daß die Flußdichte wieder zunimmt, da der magnetische Widerstand in dem gegenüberliegenden Schenkel des Kerns 10 an der Scheibe 13 wieder zunimmt. Der Permanentmagnet wird vorzugsweise so ausgewählt, daß der durch ihn erzeugte magnetische Fluß gerade ausreicht, das Betätigungselement während der Zeit der geringsten Flußdichte in seinem Schenkel angezogen zu halten. Ist der magnetische Fluß zu stark, dann werden die Flußänderungen klein, so daß der Vorteil eines kleinen, der Kompensationsspule zugeführten Stromes verloren geht. Diese Vorsichtsmaßnahme ist auch für die noch zu beschreibenden Ausführungsformen zutreffend.

    [0017] Die elektromagnetische Betätigungsvorrichtung gemäß Fig. 3 ist im Prinzip genau so aufgebaut wie die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung, wurde jedoch nur insoweit abgewandelt, daß eine Anzahl von Betätigungselementen selektiv und unabhängig voneinander selbst dann betrieben werden können, wenn ein gemeinsamer Permanentmagnet, eine gemeinsame Kompensationsspule und ein gemeinsames Antriebselement zur Erzeugung eines variablen magnetischen Widerstandes verwendet werden. Ein gemeinsamer Permanentmagnet 41 bildet den Mittelschenkel für eine magnetische Betätigungsvorrichtung 40 und eine magnetische Betätigungsvorrichtung 50. Die Betätigungsvorrichtung 40 hat einen ersten Kernabschnitt 42 mit den Polschuhen 43 und 44 und einen zweiten Kernabschnitt 45 mit den Polschuhen 46 und 47. Ein federndes, vorgespanntes Betätigungselement 48 ist am Polschuh 46 befestigt und wird vom Polschuh 43 angezogen. Zur Erzeugung eines variablen magnetischen Widerstandes ist ein Element 49 aus permeablem Material drehbar auf einer Welle 60 befestigt und liefert dann, wenn es mit den Polschuhen 44 und 47 ausgerichtet ist, einen Flußpfad mit niedrigem magnetischen Widerstand.

    [0018] Die magnetische Betätigungsvorrichtung 50 ist ganz ähnlich in ihren physikalischen und magnetischen Eigenschaften aufgebaut wie die Betätigungsvorrichtung 40 und weist ein erstes Kernteil 52 mit einem Polschuh 53 und einem dem Polschuh 44 äquivalenten Polschuh, der jedoch nicht gezeigt ist, sowie ein zweites Kernteil 55 mit den Polschuhen 56 und 57 auf. Ein federndes vorgespanntes Betätigungselement 58 ist am Polschuh 56 befestigt und wird vom entsprechenden Polschuh 53 magnetisch angezogen. Zur Erzeugung eines variablen magnetischen Widerstandes ist ein magnetisch permeables Element 59 an der Welle 60 befestigt, ist jedoch hier beispielsweise gegenüber dem magnetisch permeablen Element 49 um 90° verdreht. Eine Kompensationsspule 61 ist gemeinsam um beide Kernteile 42 und 52 herum angeordnet. Die Welle 60 trägt außerdem eine Taktgeberscheibe 63 mit Aussparungen 64, die über den Wandler 65 Durchschaltsignale erzeugen, die wie in Fig. 1 der Steuerschaltung 66 zugeführt werden.

    [0019] Im Betrieb durchsetzt der vom Permanentmagneten 41 ausgehende Fluß bei der Vorrichtung 40 den Polschuh 43 des Betätigungselements 48 und den Polschuh 46, während in der Vorrichtung 50 der Hauptmagnetfluß den Polschuh 53 des Betätigungselements 58 und den Polschuh 56 durchsetzt. Wenn das jeweilige, einen variablen magnetischen Widerstand erzeugende magnetisch permeable Element 49 oder 59 nacheinander mit den entsprechenden Polschuhen 44, 47 oder 57 ausgerichtet wird, dann wird ein Teil des Halteflusses für die Betätigungselemente über das den variablen magnetischen Widerstand erzeugende Element abgeleitet, so daß sich die Flußdichte in den Betätigungselementen 48 bzw. 58 entsprechend verringert. Wird die Welle 60 gedreht, dann ändert sich die Flußdichte und damit die magnetomotorische Kraft, die die Betätigungselemente 48 und 58 angezogen hält, zyklisch und phasenverschoben gegeneinander.

    [0020] Durch geeignete Wahl der Position des Wandlers 65 in bezug auf die Ausschnitte 64 der Taktgeberscheibe 63 werden Durchschaltsignale erzeugt, die die Steuerschaltung 66 ansteuern und damit bewirken, daß ein Auslöseimpuls an die Kompensationsspule 61 abgegeben wird. Die Kompensationswicklung ist dabei derart um die beiden Schenkel 42 und 52 gewickelt, daß die Erregung dieser Kompensationsspule einen zusätzlichen Fluß erzeugt, der dazu ausreicht, lediglich dasjenige Betätigungselement freizugeben, dessen variables Element 49 oder 51 im entsprechenden Ausrichtbereich mit den entsprechenden Polschuhen des Kernes ist.

    [0021] Der der Kompensationsspule 61 zugeführte Strom muß lediglich ausreichen, ein Betätigungselement dann freizugeben und auszulösen, wenn der magnetische Widerstand des entsprechenden anderen Flußpfades in der Nähe seines Kleinstwertes ist. Man sieht, daß für die dargestellte Position die Erregung der Kompensationsspule 61 nur die Auslösung des Betätigungselements 48 bewirkt, bezüglich des anderen Betätigungselements 58 jedoch wirkungslos bleibt. Man sieht ferner, daß mit anderen Anordnungen derartige magnetisch permeable Elemente auf der Welle 60 mit ihrer entsprechenden Verdrehung gegenüber den anderen Elementen 49 und 59 für weitere Betätigungselemente zur Optimierung der Flußänderungen eingesetzt werden können.

    [0022] Obgleich verschiedene Konstruktionen zur Erzeugung eines zyklisch sich ändernden Gleichflusses für eine Betätigungsvorrichtung gezeigt und beschrieben worden sind, könnennoch weitere Abwandlungen gemacht werden. So kann beispielsweise anstelle des Permanentmagneten eine elektromagnetische Haltespule vorgesehen sein, oder es können andere permanentmagnetische Materialien verwendet werden. Andere Anordnungen rotierender mehrfacher Elektromagnete lassen sich einsetzen. Die Kompensationsspule kann beipielsweise auch auf dem gegenüberliegenden Flußpfad angebracht oder an einem anderen Teil des Kerns angeordnet werden. Diese andere Anordnung kann dann für eine Auslösung, beispielsweise einen anderen Strom erfordern. Das magnetische Betätigungselement ist in zwei Ausführungsformen gezeigt und ist in jedem Fall als Blattfeder oder federndes Element ausgebildet und so einseitig eingespannt, daß es durch die Anziehungskraft des Polschuhs festgehalten wird und nach Auslösung sich in Arbeitsposition begibt. Andererseits kann das Betätigungselement auch ein unabhängig angeordnetes Element sein, das federnd durch eine Druck- oder Zugfeder in die Arbeitsposition gedrängt wird. Ferner kann das Betätigungselement entweder durch eine zusätzliche Wicklung oder eine mechanische Vorrichtung in Ausgangsstellung zurückgebracht werden, wenn sich diese Rückstellung durch den hier verwendeten Magnetfluß nicht erreichen läßt.


    Ansprüche

    1. Elektromagnetische Betätigungsvorrichtung mit einem mehrschenkligen Magnetkern mit zwei Polschuhen und einem einen magnetischen Gleichfluß erzeugenden Schenkel, mit einem einseitig eingespannten, an einem Polschuh anliegenden und vom anderen Polschuh angezogenen, unter Federvorspannung stehenden und magnetisch permeablen, einen Schenkel des Magnetkern bildenden Betätigungselement, sowie mit einer Kompensationsspule zur elektromagnetischen Auslösung des Betätigungselements,

    dadurch gekennzeichnet,
    daß ein weiterer Schenkel (16, 17) einen Spalt aufweist, in dem eine zyklisch den magnetischen Widerstand dieses Schenkels zwischen einem Höchstwert und einem Kleinstwert verändernde Vorrichtung (13, 18, 19, 21) angeordnet ist, und

    daß die einen dem magnetischen Gleichfluß entgegengerichteten Magnetfluß erzeugende Kompensationsspule (30) zur Auslösung des Betätitungselements im Minimum des sich zyklisch ändernden magnetischen Widerstandes des dritten Schenkels erregbar ist.


     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den magnetischen Widerstand des dritten Schenkels zyklisch ändernde Vorrichtung ein Teil (13) aus magnetisch permeablem Material ist, das in dem Luftspalt des dritten Schenkels rotierbar angeordnet ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die den magnetischen Widerstand des dritten Schenkels zyklisch ändernde Vorrichtung eine rotierbare Scheibe (13) mit Zähnen (19) und Zahnlücken (18) ist, durch deren Drehung die Größe des Luftspaltes veränderbar ist.
     
    4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zur zyklischen Steuerung der Erregung der Kompensationsspule (30) im Minimum der Flußdichte in dem den einen Schenkel des Kernes (10) bildenden Anker (12) eine synchron mit der Änderung des magnetischen Widerstandes arbeitende Taktgebereinrichtung (23, 24, 25) vorgesehen ist, die bei gleichzeitiger Anwensenheit eines Auslöseimpulses die kurzzeitige Erregung der Kompensationsspule (30) bewirkt.
     
    5. Elektromagnetische Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

    daß mindestens zwei mehrschenklige Magnetkerne (40, 50) mit einem gemeinsamen, einen magnetischen Gleichfluß erzeugenden, permanentmagnetischen Mittelschenkel (41) vorgesehen sind,

    daß dabei jeder Kern (40, 50) je zwei Querschenkel (42, 45, 52, 55) mit an deren Enden liegenden Polschuhen (43, 44 bzw. 46, 47, 53, 56, 57) aufweist, wobei die die Betätigungselemente bildenden, magnetisch permeablen Kernteile (48, 58) einseitig an den Polschuhen (46, 56) eingespannt, von den anderen Polschuhen (43, 53) gegen Federvorspannung angezogen sind, und

    daß zwischen den einen Luftspalt bildenden Polschuhen (44, 47, 57) der Querschenkel (42, 45, 52, 55) eine zyklisch den magentischen Widerstand dieser Schenkel zwischen einem Höchstwert und einem Kleinstwert verändernde Vorrichtung (49, 59) angeordnet ist, daß eine die oberen Querschenkel (42, 52) umfassende gemeinsame Kompensationsspule (61) vorgesehen ist, und daß die einen dem magnetischen Gleichfluß entgegengerichteten Magnetfluß erzeugende Kompensationsspule (61) zur Auslösung der Betätigungselemente (48, 58) im Minimum des sich zyklisch ändernden magnetischen Widerstandes der Luftspalte erregbar ist.


     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zyklische Änderung des magnetischen Widerstandes in den Luftspalten zeitlich gegeneinander versetzt erfolgt.
     
    7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet,
    daß die den magnetischen Widerstand der Luftspalte zyklisch ändernde Vorrichtung Teile (49, 59) aus magnetisch permeablem Material aufweist, die in dem Luftspalt diesen verkleinernd und vergrößernd drehbar angeordnet sind.
     
    8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet,
    daß die den magnetischen Widerstand der Luftspalte zyklisch ändernde Vorrichtung eine rotierbare, mit Zähnen (19) und Zahnlücken (18) versehene Scheibe (13) aus magnetisch permeablem Material ist, durch deren Drehung die Größe des Luftspaltes zyklisch veränderbar ist.
     
    9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
    daß zur zyklischen Steuerung der Erregung der gemeinsamen Kompensationsspule (61) im Minimum der Flußdichte in dem den einen Schenkel der Kerne (40, 50) bildenden Betätigungselement (48, 58) eine synchron mit der Änderung des magnetischen Widerstandes in dem entsprechenden Luftspalt arbeitende Taktgebereinrichtung (63, 64, 65) vorgesehen ist, die bei gleichzeitiger Anwesenheit eines Auslöseimpulses die kurzzeitige Erregung der Kompensationsspule bewirkt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht