[0001] Die Erfindung betrifft eine magnetische Betätigungsvorrichtung, bei der ein Betätigungselement
oder ein Anker gegen eine Vorspannungskraft durch magentische Anziehung zur selektiven
Freigabe in eine Arbeitslage in einer zurückgezogenen Position gehalten wird.
[0002] Elektromagnetische Betätigungsvorrichtungen, wie z. B. Relais oder Druckhammermagneten
sind allgemein bekannt, bei denen ein magnetischer Anker durch die kompensierende
Wirkung einer Kompensationswicklung aus der angezogenen Position ausgelöst wird. Der
magnetische Haltefluß kann dabei in solchen Vorrichtungen durch einen Permanentmagneten
oder elektromagnetische Spulen erzeugt werden, die entweder mit Gleichstrom oder mit
Wechselstrom gespeist werden. Der Anker oder das Betätigungselement wird dadurch zurückgezogen,
daß die Erregung der Kompensationsspule abgeschaltet wird, während der normale Haltefluß
beibehalten wird, oder durch einen einen zusätzlichen Fluß erzeugenden Generator oder
aber durch eine mechanische Rückstellvorrichtung.
[0003] Derartige Betätigungsvorrichtungen bestehen häufig aus mehrschenkligen Kernen, gewöhnlich
mit drei Schenkeln zur Darstellung mehrerer Flußpfade, längs derer eine magnetomotorische
Kraft durch die Kompensationsspule zur Auslösung des Ankers umgeleitet werden kann.
Obgleich die Haltekraft durch eine von Wechselstrom durchflossene Wicklung oder Spule
erzeugt werden kann, so wird der Haltefluß doch vorzugsweise durch eine von Gleichstrom
durchflossene Spule oder durch einen Permanentmagneten erzeugt, da diese schneller
arbeiten, kleiner sind und einen geringeren Leistungsbedarf aufweisen. Durch Wechselstrom
betätigte Vorrichtungen sind beispielsweise in den US-Patentschriften 2 509 835 und
3 389 310 offenbart. Bei jeder dieser bekannten.Vorrichtungen wird die primäre magnetomotorische
Kraft durch eine von Wechselstrom durchflossene Spule erzeugt, während die Freigabe
oder die Anziehung des Ankers oder des Betätigungselements durch öffnen oder Schließen
des Stromkreises einer auf dem Mittelschenkel des Kerns angeordneten Sekundärwicklung
gesteuert wird, durch die der Haltefluß entweder nach dem Anker hin oder von dem Anker
weg gelenkt werden kann. In den US-Patentschriften 1 956 279 und 3 659 238 werden
als ein Schenkel eines Magnetkerns Permanentmagnete verwendet, und die Kompensationsspulen
sind dabei auf dem anderen Schenkel untergebracht und können damit selektiv den primären
Haltefluß von dem Schenkel des Kerns abziehen, der das Betätigungselement zurückhält.
[0004] In jeder dieser Patentschriften muß die Kompensationsspule mit einem so starken Strom
erregt werden, daß der Fluß im Anker oder im Betätigungselement des Kerns ausreichend
reduziert wird. Dies ist gewöhnlich eine konstante Größe. Bei niedrigem Tastverhältnis
oder niedriger Arbeitsfrequenz ist die Eingangsenergie von untergeordneter Bedeutung.
In Anwendungsgebieten mit sehr hohem Tastverhältnis oder hoher Betriebsfrequenz ist
die Eingangsenergie jedoch von wesentlicher Bedeutung, erzeugt Wärme oder erfordert
größere und damit aufwendigere Teile, damit die nötigen Ströme verarbeitet werden
können.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es also, eine magnetische Steuerung für eine magnetische
Betätigungsvorrichtung zu schaffen, die eine wesentlich geringere Eingangsenergie
für die Kompensationsspule zur Freigabe des Betätigungselements benötigt.
[0006] Die neue elektromagnetische Betätigungsvorrichtung weisL dabei mindestens zwei Alternativ-Flußpfade
auf, wobei der magnetische Widerstand des einen Flußpfades zyklisch verändert wird
und die Erregung der Kompensationsspule mit dem Auftreten eines niedrigen magnetischen
Widerstands in dem einen Flußpfad koordiniert wird und damit die Freigabe des Betätigungselements
im zweiten Flußpfad bewirkt.
[0007] Insbesondere soll die neue elektromagnetische Betätigungsvorrichtung einen Flußpfad
für eine auslösbare Rückhaltung des Betätigungselements und einen anderen dazu parallelen
Flußpfad mit zyklisch veränderbarem magnetischen Widerstand aufweisen, wodurch in
gleicher Weise die Flußdichte des ersten Flußpfades zyklisch veränderbar ist, wobei
dann die Kompensationsspule zu den Zeiten erregbar ist, in denen die Flußdichte verringert
ist, so daß das Betätigungselement bei kleinerer elektrischer Eingangsenergie ausgelöst
wird.
[0008] Diese der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird für eine elektromagnetische Betätigungsvorrichtung
dadurch gelöst, daß ein abgewandelter dreischenkliger Magnetkern vorgeschlagen wird,
dessen erster oder Mittelschenkel ein Permanentmagnet ist, dessen zweiter Schenkel
ein bewegliches Betätigungselement enthält, das in Richtung auf eine Arbeitsposition
vorgespannt ist, während der dritte Schenkel Schaltmittel zur Veränderung des magnetischen
Widerstandes enthält. Der vom Permanentmagneten ausgehende Fluß durchfließt zwei parallele
Flußpfade durch den zweiten und dritten Schenkel, wobei der Hauptflußpfad das Betätigungselement
durchsetzt, das als Anker dient, während der Nebenflußpfad durch den Schenkel mit
variablem magnetischen Widerstand verläuft. Die Veränderungen im magnetischen Widerstand
werden durch einen Luftspalt erzeugt, in dem ein zyklisch rotierbares magnetisch permeables
Bauelement angeordnet ist, das die magnetischen Leitwerte des Luftspalts zu verändern
vermag. Eine Kompensationsspule ist in einem der Flußpfade angeordnet, wird gleichzeitig
damit erregt und leitet damit den Fluß vom Hauptflußpfad zu dem Zeitpunkt ab, wenn
das rotierende Bauelement mit einem Paar Polschuhen in dem dritten Schenkel ausgerichtet
ist und damit den kleinsten magnetischen Widerstand liefert. Das Betätigungselement
wird dann ausgelöst, wenn die Flußdichte im Betätigungsschenkel verringert und in
dem Flußpfad mit veränderlichem magnetischen Widerstand größer ist, so daß eine geringere
Energie zur Ableitung eines kleineren Teils des Halteflusses erforderlich ist. Wird
die Erregung der Kompensationsspule abgeschaltet und dreht sich das rotierende Bauelement
zyklisch nach einem größeren magnetischen Widerstand, dann ist die magnetomotorische
Kraft des Permanentmagneten in der Lage, das ausgelöste Betätigungsglied wieder zurückzuholen.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, daß durch den Permanentmagneten
ein nur in einer Richtung fließender Magnetfluß erzeugt wird, während eine zyklisch
sich ändernde Kraft für die Rückhaltung des Ankers oder Betätigungselements erzeugt
wird. Solange das Betätigungselement gegen eine der Polflächen eines Schenkels des
Kerns angezogen ist, kann die darin vorhandene Flußdichte wegen der unmittelbaren
Nachbarschaft von Betätigungselement und Polschuh bis auf geringe Werte verringert
werden. Die neue Vorrichtung gestattet auch, daß eine Mehrzahl von Betätigungsvorrichtungen
einzelne Bauelemente gemeinsam benutzten und damit die Anzahl der Treiberstufen verringert
werden kann.
[0010] Die Erfindung wird nunmehr anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den
beigefügten Zeichnungen im einzelnen erläutert.
[0011] In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 schematisch eine magnetische Betätigungsvorrichtung gemäß der Erfindung,
Fig. 2a, 2b und 2c den Verlauf der magnetischen Flußdichte des die Kompensationsspule
durchfließenden Stroms und den Hub des Betätigungselements in Fig. 1, und
Fig. 3 schematisch eine weitere Ausführungsform der in Fig. 1 gezeigten Betätigungsvorrichtung,
bei der mehrere Betätigungselemente Bauelemente gemeinsam benutzten.
[0012] In Fig. 1 ist eine magnetische Betätigungsvorrichtung gemäß der Erfindung gezeigt,
die aus einem Magnetkern 10 besteht, der als Mittelschenkel einen Permanentmagneten
11, als einen Außenschenkel ein als Anker wirkendes Betätigungsglied 12 und für die
Erzeugung eines veränderlichen magnetischen Widerstandes einen weiteren außen liegenden
Schenkel 13 aufweist. Das Betätigungselement 12 ist hier als Druckhammer dargestellt
unc besteht aus federndem, magnetisch permeablen Material. Es kann beispielsweise
aus Federstahl bestehen und ist an einam Polschuh 14 befestigt oder in Berührung mit
diesem Polschuh angebracht. Das Betätigungselement 12 weist eine vom Polschuh 15 weggerichtete
Vorspannung auf, wird jedoch durch den vom Permanentmagnet 11 über die Polschuhe 14
und 16 durch das magnetische Betätigungselement hindurchfliesenden Magnetfluß gehalten.
[0013] Der dritte Schenkel des Magnetkerns 10 besteht dabei aus einem Paar von Kernabschnitten
16 und 17, die als Polschuhe dienen und die in unmittelbarer Nachbarschaft einer rotierenden
Scheibe 13 angeordnet sind, die Ausschnitte 18 und Sektoren 19 aufweist und ebenfalls
aus magnetisch permeahlem Material besteht. Die Luftspalte 20 zwischen den Enden der
so gebildeten Polschuhe und den rotierenden Sektoren 19 sind klein gehalten, damit
der magnetische Widerstand des dritten Schenkels des Kerns möglichst klein gehalten
ist. Die Scheibe 13 ist an einer Welle 21 befestigt, die in geeigneter Weise, wie
z. B. durch einen Motor, angetrieben wird. Auf dieser Welle 21 ist auch noch eine
mit Schlitzen versehene Taktgeberscheibe 22 mit lichtundurchlässigen Sektoren 23 angeordnet.
Über dieser Taktgeberscheibe ist ein Wandler 24 angebracht, der eine Positionsabfühlvorrichtung
enthält, wie z. B. lichtemittierende und lichtempfindliche Dioden zum Abfühlen der
Lücke 25 zwischen den Sektoren 23. Dieser Wandler liefert ein Durchschaltsignal an
eine Koinzidenzschaltung 26 zur Freigabe des Betätigungselements 12. Die Koinzidenzschaltung
26 hat eine zweite Eingangsleitung, über die ein Auslösebefehl zugeführt wird. Bei
zeitlichem Zusammentreffen dieser beiden Signale wird die Treiberstufe 28 betätigt
und erregt die Kompensationsspule 30 auf dem oberen Querschenkel 16 des Kerns 10.
Die Kompensationsspule 30 ist dabei so gewickelt, daß sie bei Erregung die Dichte
des vom Permanentmagneten ausgehenden, über die Querschenkel 16 und 17 führenden Flusses
erhöht.
[0014] Im Betrieb verläuft der Hauptfluß des Permanentmagneten 11 in dem magnetischen Stromkreis
mit dem Polschuh 15, dem Betätigungselement 12 und dem Polschuh 14 zurück zum Permanentmagneten.
Sind die Sektoren 19 der geschlitzten Scheibe 13 jedoch in der dargestellten Position
und ist die Kompensationsspule aberregt, so durchsetzt der Magnetfluß auch den Querschenkel
16, die Scheibe 13 und den Querschenkel 17 zurück zum Permanentmagneten.
[0015] Während der Rotation der Scheibe 16 durchsetzen die Sektoren 19 und die Lücken 18
miteinander abwechselnd den Raum zwischen den Querschenkeln 16 und 17, so daß die
Luftspalte 20 und damit deren magnetischer Widerstand sich zyklisch verändern. Die
Auswirkung der Rotation besteht dann in einer Änderung der Größe und damit der Dichte
des den Betätigungsschenkel des Magnetkernes durchfließenden Magnetflusses. In Fig.
2a ist ein idealisierter Verlauf der Flußdichte durch das Betätigungselement dargestellt
und zeigt dabei einen etwa wellenförmigen Verlauf.
[0016] Wenn das Betätigungselement ausgelöst werden soll, dann wird die Kompensationswicklung
30 etwa zu dem Zeitpunkt erregt, wenn die Flußdichte im Betätigungselement am niedrigsten
ist oder am tiefsten Punkt der Kurve A angelangt ist, und wenn der die Querschenkel
16 und 17 sowie die rotierende Scheibe 13 durchfließende Magnetfluß seine: höchsten
Wert erreicht hat. Die Taktgeberscheibe 22 und der Wandler 24 zeigen dabei die Position
der Sektoren 19 in bezug auf die Querschenkel 16 und 17 an und liefern ein Durchschaltsignal
an die Koinzidenzschaltung 26. Bei Auftreten eines Auslösesteuersignals in Verbindung
mit einem Durchschaltsignal wird durch die Treiberstufe 28 ein Impuls erzeugt, der
die Kompensationsspule 30 bei 31 in Fig. 21 erregt und einen erhöhten Fluß durch die
benachbarten magnetischen Sektoren 19 erzeugt. Dieser zusätzliche Flus ist dem durch
die Polschuhe 14, 15 und das Betätigungsglied 12 gerichteten Fluß, der bereits bei
seiner niedrigsten Flusdichte ist, entgegengesetzt gerichtet (vergleiche Punkt 32
in Fig. 2a). Diese Verringerung reicht aus, die das Betätigungselement 12 zurückhaltende
Kraft soweit unter die Vorspannungskraft des Betätigungselements 12 abzusenken, daß
sich dieses in die gestrichelt dargestellte Arbeitsstellung bewegt. Das Anlegen des
Auslösestroms bei 31 und der sich dabei ergebende Hub des Betätigungselements sind
in Fig. und 2c gezeigt. Die gestrichtelte Linie in Fig. 2a zeigt den Schwellenwert
der Haltekraft an, unterhalb der das vorgespannte Betätigungselement 12 die am Polschuh
15 auf ihr einwirkende Anziehungskraft überwindet. Der Auslöseimpuls muß lediglich
so lang sein, daß die Auslösung erfolgt, Das Betätigungselement prallt zurück und
bewegt sich aus seine Arbeitsposition in eine nicht ausgelenkte neutrale Position
zurück, und wenn dann der der Kompensationsspule zugeführte Impuls beendet ist, dann
ist am Polschuh 15 ein ausreichend hoher Magnetfluß vorhanden, der das Betätigungselement
wieder in seine zurückgezogene Position anzieht. Man sieht außerdem aus Fig. 2a, daß
die Flußdichte wieder zunimmt, da der magnetische Widerstand in dem gegenüberliegenden
Schenkel des Kerns 10 an der Scheibe 13 wieder zunimmt. Der Permanentmagnet wird vorzugsweise
so ausgewählt, daß der durch ihn erzeugte magnetische Fluß gerade ausreicht, das Betätigungselement
während der Zeit der geringsten Flußdichte in seinem Schenkel angezogen zu halten.
Ist der magnetische Fluß zu stark, dann werden die Flußänderungen klein, so daß der
Vorteil eines kleinen, der Kompensationsspule zugeführten Stromes verloren geht. Diese
Vorsichtsmaßnahme ist auch für die noch zu beschreibenden Ausführungsformen zutreffend.
[0017] Die elektromagnetische Betätigungsvorrichtung gemäß Fig. 3 ist im Prinzip genau so
aufgebaut wie die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung, wurde jedoch nur insoweit abgewandelt,
daß eine Anzahl von Betätigungselementen selektiv und unabhängig voneinander selbst
dann betrieben werden können, wenn ein gemeinsamer Permanentmagnet, eine gemeinsame
Kompensationsspule und ein gemeinsames Antriebselement zur Erzeugung eines variablen
magnetischen Widerstandes verwendet werden. Ein gemeinsamer Permanentmagnet 41 bildet
den Mittelschenkel für eine magnetische Betätigungsvorrichtung 40 und eine magnetische
Betätigungsvorrichtung 50. Die Betätigungsvorrichtung 40 hat einen ersten Kernabschnitt
42 mit den Polschuhen 43 und 44 und einen zweiten Kernabschnitt 45 mit den Polschuhen
46 und 47. Ein federndes, vorgespanntes Betätigungselement 48 ist am Polschuh 46 befestigt
und wird vom Polschuh 43 angezogen. Zur Erzeugung eines variablen magnetischen Widerstandes
ist ein Element 49 aus permeablem Material drehbar auf einer Welle 60 befestigt und
liefert dann, wenn es mit den Polschuhen 44 und 47 ausgerichtet ist, einen Flußpfad
mit niedrigem magnetischen Widerstand.
[0018] Die magnetische Betätigungsvorrichtung 50 ist ganz ähnlich in ihren physikalischen
und magnetischen Eigenschaften aufgebaut wie die Betätigungsvorrichtung 40 und weist
ein erstes Kernteil 52 mit einem Polschuh 53 und einem dem Polschuh 44 äquivalenten
Polschuh, der jedoch nicht gezeigt ist, sowie ein zweites Kernteil 55 mit den Polschuhen
56 und 57 auf. Ein federndes vorgespanntes Betätigungselement 58 ist am Polschuh 56
befestigt und wird vom entsprechenden Polschuh 53 magnetisch angezogen. Zur Erzeugung
eines variablen magnetischen Widerstandes ist ein magnetisch permeables Element 59
an der Welle 60 befestigt, ist jedoch hier beispielsweise gegenüber dem magnetisch
permeablen Element 49 um 90° verdreht. Eine Kompensationsspule 61 ist gemeinsam um
beide Kernteile 42 und 52 herum angeordnet. Die Welle 60 trägt außerdem eine Taktgeberscheibe
63 mit Aussparungen 64, die über den Wandler 65 Durchschaltsignale erzeugen, die wie
in Fig. 1 der Steuerschaltung 66 zugeführt werden.
[0019] Im Betrieb durchsetzt der vom Permanentmagneten 41 ausgehende Fluß bei der Vorrichtung
40 den Polschuh 43 des Betätigungselements 48 und den Polschuh 46, während in der
Vorrichtung 50 der Hauptmagnetfluß den Polschuh 53 des Betätigungselements 58 und
den Polschuh 56 durchsetzt. Wenn das jeweilige, einen variablen magnetischen Widerstand
erzeugende magnetisch permeable Element 49 oder 59 nacheinander mit den entsprechenden
Polschuhen 44, 47 oder 57 ausgerichtet wird, dann wird ein Teil des Halteflusses für
die Betätigungselemente über das den variablen magnetischen Widerstand erzeugende
Element abgeleitet, so daß sich die Flußdichte in den Betätigungselementen 48 bzw.
58 entsprechend verringert. Wird die Welle 60 gedreht, dann ändert sich die Flußdichte
und damit die magnetomotorische Kraft, die die Betätigungselemente 48 und 58 angezogen
hält, zyklisch und phasenverschoben gegeneinander.
[0020] Durch geeignete Wahl der Position des Wandlers 65 in bezug auf die Ausschnitte 64
der Taktgeberscheibe 63 werden Durchschaltsignale erzeugt, die die Steuerschaltung
66 ansteuern und damit bewirken, daß ein Auslöseimpuls an die Kompensationsspule 61
abgegeben wird. Die Kompensationswicklung ist dabei derart um die beiden Schenkel
42 und 52 gewickelt, daß die Erregung dieser Kompensationsspule einen zusätzlichen
Fluß erzeugt, der dazu ausreicht, lediglich dasjenige Betätigungselement freizugeben,
dessen variables Element 49 oder 51 im entsprechenden Ausrichtbereich mit den entsprechenden
Polschuhen des Kernes ist.
[0021] Der der Kompensationsspule 61 zugeführte Strom muß lediglich ausreichen, ein Betätigungselement
dann freizugeben und auszulösen, wenn der magnetische Widerstand des entsprechenden
anderen Flußpfades in der Nähe seines Kleinstwertes ist. Man sieht, daß für die dargestellte
Position die Erregung der Kompensationsspule 61 nur die Auslösung des Betätigungselements
48 bewirkt, bezüglich des anderen Betätigungselements 58 jedoch wirkungslos bleibt.
Man sieht ferner, daß mit anderen Anordnungen derartige magnetisch permeable Elemente
auf der Welle 60 mit ihrer entsprechenden Verdrehung gegenüber den anderen Elementen
49 und 59 für weitere Betätigungselemente zur Optimierung der Flußänderungen eingesetzt
werden können.
[0022] Obgleich verschiedene Konstruktionen zur Erzeugung eines zyklisch sich ändernden
Gleichflusses für eine Betätigungsvorrichtung gezeigt und beschrieben worden sind,
könnennoch weitere Abwandlungen gemacht werden. So kann beispielsweise anstelle des
Permanentmagneten eine elektromagnetische Haltespule vorgesehen sein, oder es können
andere permanentmagnetische Materialien verwendet werden. Andere Anordnungen rotierender
mehrfacher Elektromagnete lassen sich einsetzen. Die Kompensationsspule kann beipielsweise
auch auf dem gegenüberliegenden Flußpfad angebracht oder an einem anderen Teil des
Kerns angeordnet werden. Diese andere Anordnung kann dann für eine Auslösung, beispielsweise
einen anderen Strom erfordern. Das magnetische Betätigungselement ist in zwei Ausführungsformen
gezeigt und ist in jedem Fall als Blattfeder oder federndes Element ausgebildet und
so einseitig eingespannt, daß es durch die Anziehungskraft des Polschuhs festgehalten
wird und nach Auslösung sich in Arbeitsposition begibt. Andererseits kann das Betätigungselement
auch ein unabhängig angeordnetes Element sein, das federnd durch eine Druck- oder
Zugfeder in die Arbeitsposition gedrängt wird. Ferner kann das Betätigungselement
entweder durch eine zusätzliche Wicklung oder eine mechanische Vorrichtung in Ausgangsstellung
zurückgebracht werden, wenn sich diese Rückstellung durch den hier verwendeten Magnetfluß
nicht erreichen läßt.
1. Elektromagnetische Betätigungsvorrichtung mit einem mehrschenkligen Magnetkern
mit zwei Polschuhen und einem einen magnetischen Gleichfluß erzeugenden Schenkel,
mit einem einseitig eingespannten, an einem Polschuh anliegenden und vom anderen Polschuh
angezogenen, unter Federvorspannung stehenden und magnetisch permeablen, einen Schenkel
des Magnetkern bildenden Betätigungselement, sowie mit einer Kompensationsspule zur
elektromagnetischen Auslösung des Betätigungselements,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein weiterer Schenkel (16, 17) einen Spalt aufweist, in dem eine zyklisch den
magnetischen Widerstand dieses Schenkels zwischen einem Höchstwert und einem Kleinstwert
verändernde Vorrichtung (13, 18, 19, 21) angeordnet ist, und
daß die einen dem magnetischen Gleichfluß entgegengerichteten Magnetfluß erzeugende
Kompensationsspule (30) zur Auslösung des Betätitungselements im Minimum des sich
zyklisch ändernden magnetischen Widerstandes des dritten Schenkels erregbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den magnetischen Widerstand
des dritten Schenkels zyklisch ändernde Vorrichtung ein Teil (13) aus magnetisch permeablem
Material ist, das in dem Luftspalt des dritten Schenkels rotierbar angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die den magnetischen Widerstand
des dritten Schenkels zyklisch ändernde Vorrichtung eine rotierbare Scheibe (13) mit
Zähnen (19) und Zahnlücken (18) ist, durch deren Drehung die Größe des Luftspaltes
veränderbar ist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur zyklischen Steuerung der Erregung der Kompensationsspule (30) im Minimum der
Flußdichte in dem den einen Schenkel des Kernes (10) bildenden Anker (12) eine synchron
mit der Änderung des magnetischen Widerstandes arbeitende Taktgebereinrichtung (23,
24, 25) vorgesehen ist, die bei gleichzeitiger Anwensenheit eines Auslöseimpulses
die kurzzeitige Erregung der Kompensationsspule (30) bewirkt.
5. Elektromagnetische Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei mehrschenklige Magnetkerne (40, 50) mit einem gemeinsamen, einen
magnetischen Gleichfluß erzeugenden, permanentmagnetischen Mittelschenkel (41) vorgesehen
sind,
daß dabei jeder Kern (40, 50) je zwei Querschenkel (42, 45, 52, 55) mit an deren Enden
liegenden Polschuhen (43, 44 bzw. 46, 47, 53, 56, 57) aufweist, wobei die die Betätigungselemente
bildenden, magnetisch permeablen Kernteile (48, 58) einseitig an den Polschuhen (46,
56) eingespannt, von den anderen Polschuhen (43, 53) gegen Federvorspannung angezogen
sind, und
daß zwischen den einen Luftspalt bildenden Polschuhen (44, 47, 57) der Querschenkel
(42, 45, 52, 55) eine zyklisch den magentischen Widerstand dieser Schenkel zwischen
einem Höchstwert und einem Kleinstwert verändernde Vorrichtung (49, 59) angeordnet
ist, daß eine die oberen Querschenkel (42, 52) umfassende gemeinsame Kompensationsspule
(61) vorgesehen ist, und daß die einen dem magnetischen Gleichfluß entgegengerichteten
Magnetfluß erzeugende Kompensationsspule (61) zur Auslösung der Betätigungselemente
(48, 58) im Minimum des sich zyklisch ändernden magnetischen Widerstandes der Luftspalte
erregbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zyklische Änderung
des magnetischen Widerstandes in den Luftspalten zeitlich gegeneinander versetzt erfolgt.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die den magnetischen Widerstand der Luftspalte zyklisch ändernde Vorrichtung Teile
(49, 59) aus magnetisch permeablem Material aufweist, die in dem Luftspalt diesen
verkleinernd und vergrößernd drehbar angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die den magnetischen Widerstand der Luftspalte zyklisch ändernde Vorrichtung eine
rotierbare, mit Zähnen (19) und Zahnlücken (18) versehene Scheibe (13) aus magnetisch
permeablem Material ist, durch deren Drehung die Größe des Luftspaltes zyklisch veränderbar
ist.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß zur zyklischen Steuerung der Erregung der gemeinsamen Kompensationsspule (61)
im Minimum der Flußdichte in dem den einen Schenkel der Kerne (40, 50) bildenden Betätigungselement
(48, 58) eine synchron mit der Änderung des magnetischen Widerstandes in dem entsprechenden
Luftspalt arbeitende Taktgebereinrichtung (63, 64, 65) vorgesehen ist, die bei gleichzeitiger
Anwesenheit eines Auslöseimpulses die kurzzeitige Erregung der Kompensationsspule
bewirkt.