(19)
(11) EP 0 012 851 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.07.1980  Patentblatt  1980/14

(21) Anmeldenummer: 79104631.1

(22) Anmeldetag:  21.11.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E01B 5/02, E01B 5/14, E01B 25/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT

(30) Priorität: 27.12.1978 DE 2856164

(71) Anmelder: Mannesmann Demag AG
D-4100 Duisburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Becker, Klaus, Dr.-Ing.
    D-5802 Wetter 2 (DE)
  • Nolte, Ferdinand
    D-5800 Hagen (DE)
  • Kaufmann, Karl-Ernst
    D-5802 Wetter 2 (DE)

(74) Vertreter: Beil, Otto G. (DE) 


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(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schiene für ein Fahrzeug


    (57) Die Schiene (7) erhält zum Erhöhen der Griffigkeit für die Antriebsräder der Fahrzeuge (1) eine Schienenauflage (10) in Form eines Flachprofils. Dieses hat zum Bilden von Greifkanten (11) Ausnehmungen (12), die zum zusätzlichen Erhöhen der Griffigkeit über die Oberfläche der Schienenauflage (10) vorstehende Erhöhungen haben können, an denen sich die meistens elastisch verformbaren Antriebsräder festkrallen. Die Erhöhungen sind am talseitigen Rand der Ausnehmungen (12).
    Die vorstehenden Greifkanten (11) können bei entsprechend geformtem Werkzeug gleich beim Ausstanzen der Ausnehmungen entstehen. Die Schienenauflage (10) kann aus Edelstahl bestehen oder verzinkt sein. Sie kann mit der Oberfläche der Schiene verschraubt oder vernietet sein.
    DieGreifkanten ermöglichen das Befahren einer mit Steigung bis zu 50% verlegten Schiene. Auch vereiste Schienen können befahren werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schiene für ein Fahrzeug, das mit mindestens einem Antriebsrad ausgestattet ist.

    [0002] Brei allen bekannten Schienenfahrzeugen besteht an Steigungen und Gefällestrecken sowie beim schnellen Anfahren Rutschgefahr. Diese wird bei Gebirgsbahnen durch zusätzliche Zahnstangen zwischen den Schienen und zusätzliche angetriebene Zahnräder behoben. Hierbei müssen aber Vorrichtungen vorhanden sein, die eine übereinstimmung zwischen den Zähnen der Zahnräder mit den Zähnen der Zahnstangen herstellen. Solche aufwendigen Vorrichtungen sind wohl bei großen Zügen und Gebirgsbahnen vertretbar, nicht aber bei kleinen Fahrzeugen, z.B. in Freizeitanlagen sowie bei Laufkatzen, die innerhalb betrieblicher Fördersysteme zum Teil erhebliche Steigungen überwinden müssen.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Schiene für ein Fahrzeug so zu gestalten, daß mit geringem Aufwand große Steigungs- und Gefällestrecken überwunden werden können und daß auch beim starken Beschleunigen und Bremsen kein Gleiten des Antriebsrades, selbst bei extrem schlechter Witterung, wie Regen, Schnee und Eis auf der Schiene eintritt. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die vom Antriebsrad befahrene Schienen-Lauffläche mit Greifkanten bildenden Ausnehmungen versehen ist. Die Greifkanten bilden einen formstabilen Reibschluß für das Antriebsrad und sind vorzugsweise im Bereich vor Steigungs- und Gefällestrecken einer Schienenanlage sowie dort angeordnet, wo die Fahrzeuge beschleunigt und abgebremst werden müssen.

    [0004] Die Ausnehmungen sind vorzugsweise in einer mit der Schiene verbundenen Schienenauflage angeordnet. Diese kann an den übergängen zur Lauffläche rampenartig ausgebildet sein und ist vorzugsweise ein mit den Ausnehmungen versehenes, mit Nieten auf der Lauffläche befestigtes Flachprofil.

    [0005] Die Greifkanten können zur Erhöhung der Wirksamkeit als etwa quer zur Schiene verlaufende, über die Oberfläche der Schienenauflage vorstehende Erhöhungen ausgebildet und bei ansteigender oder abfallender Verlegung der Schiene im talseitigen Bereich der Ausnehmungen vorgesehen sein. Die Ausnehmungen bilden eine Aufnahmemöglichkeit für Schmutz und Eis, die die Wirksamkeit der Greifkanten sonst beeinträchtigen könnten.

    [0006] Die Ausnehmungen können quer zur Fahrtrichtung oder zickzackförmig angeordnete Langlöcher sein. Sie können jedoch auch rund sein und sind dann vorzugsweise, da sie nicht so breit wie die Schienenauflage sind, in Fahrtrichtung versetzt--2ueinander angeordnet.

    [0007] Die Schienenauflage ist vorzugsweise aus Edelstahl hergestellt. Sie kann auch aus Kohlenstoffstahl hergestellt und anschließend verzinkt werden, wobei eine galvanische Verzinkung wegen ihrer Gleichmäßigkeit, vor allem im Bereich der Ausnehmungen, vorzuziehen ist. Die Ausnehmungen der Schienenauflage können durch Ausstanzen hergestellt sein. Beim Ausstanzen können gleichzeitig die bereits erwähnten Erhöhungen durch entsprechende Formgebung des Stanzwerkzeuges hergestellt werden. Ober die so hergestellten Greifkanten können Fahrzeuge Steigungen von ca. 50 % und mehr befahren. Auch eine Vereisung der Schiene durch gefrierenden Regen bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt bedeutet keine Beeinträchtigung der-Fahrt, da die scharfen Greifkanten sich bei Preßberührung mit dem Rad des Fahrzeuges durch die Eisschicht hindurchdrücken und damit Kontakt zum Rad herstellen. Ein Beheizen der Schiene ist nicht erforderlich. Die Schienenauflage kann durch einfaches Biegen den Vertikalbögen der Schiene angepaßt sein und ist durch Einschneiden in den Wandzonen auch leicht Horizontalbögen anzupassen.

    [0008] Die Greifkanten der Schienenauflage sind bei Antriebsrädern mit elastischen Laufflächen aus Gummi oder Vulkollan besonders wirksam und verursachen nur einen geringen Geräuschpegel, der 65 dBA nicht übersteigt. Außerdem ist der Verschleiß an den Laufradbandagen sowie an der Schienenauflage gering

    [0009] Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und im folgenden erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine in einem Freizeitgelände mit Steigung angeordnete Schiene mit einem Fahrzeug für Personen,

    Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Teil der Schiene mit Schienenauflage im größeren Maßstab,

    Fig. 3 eine Systemskizze für die Anordnung des Antriebsrades auf der Schiene,

    Fig. 4 eine Schienenauflage in der Draufsicht im größeren Maßstab,

    Fig. 5 eine andere Schienenauflage in der Draufsicht im größeren Maßstab,

    Fig. 6 den Schnitt VI-VI durch die Figur 5,

    Fig. 7 den Schnitt VII-VII durch die Figur 5.



    [0010] Fig. 1 zeigt ein mit zwei Personen besetztes Fahrzeug 1 auf einer von Stützen 5 über Konsolen 6 getragene Schiene 7, auf deren Lauffläche 8, wie Fig. 2 zeigt, eine Schienenauflage 10 mit Nieten 14 befestigt ist. An der Seite der Schiene 7 sind Schleifleitungen 9 zur Stromzufuhr zu dem in Fig. 3 gezeichneten Motor 3 für das Antriebsrad 2 vorhanden. Das Antriebsrad 2 ist das einzige tragende Rad des mit zwei Gegenrädern 4 versehenen Fahrzeuges 1; eines der Gegenräder 4 liegt stets an der Unterfläche der Schiene 7 an.

    [0011] Fig. 4 zeigt eine Schienenauflage 10 mit einer größeren Anzahl runder Ausnehmungen 12 und Bohrungen 13 für die Nieten 14 zur Befestigung auf der Schiene 7. Die Ausnehmungen 12 sind versetzt zueinander angeordnet und bewirken, daß mindestens eine aus dem Rand der Ausnehmungen 12 gebildete Greifkante mit dem Antriebsrad 2 in form/reibschlüssiger Verbindung steht.

    [0012] Die Ausnehmungen 12 sind beim Ausführungsbeispiel nach den Figuren 5 bis 7 senkrecht zur Schienenauflage 10 verlaufende Langlöcher und haben über die Oberfläche der Schienenauflage 10 vorstehende Greifkanten 11, die in den Figuren 6 und 7 deutlich zu erkennen sind. An Fig. 7 erkennt man auch, daß die vorstehende Greifkante 11 durch eine entsprechende Ausbildung des Stanzwerkzeuges hergestellt wurde.


    Ansprüche

    1. Schiene für ein Fahrzeug, das mit mindestens einem Antriebsrad ausgestattet ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die vom Antriebsrad (2) befahrene Schienen-Lauffläche (8) mit Greifkanten (11) bildenden Ausnehmungen (12) versehen ist.
     
    2. Schiene nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Ausnehmungen (12) in einer mit der Schiene (7) verbundenen Schienenauflage (10) angeordnet sind.
     
    3. Schiene nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schienenauflage (10) an den Übergängen zur Lauffläche (8) rampenartig ausgebildet ist.
     
    4. Schiene nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schienenauflage (10) ein mit den Ausnehmungen (12) versehenes Flachprofil ist.
     
    5. Schiene nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schienenauflage (10) mit Nieten (14) auf der Lauffläche (8) der Schiene (7) befestigt ist.
     
    6. Schiene nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Greifkanten (11) zu etwa quer zur Schiene (7) verlaufenden, über die Oberfläche der Schienenauflage (10) vorstehenden Erhöhungen geformt sind.
     
    7. Schiene nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß bei ansteigender oder abfallender Verlegung der Schiene (7) die Erhöhungen im talseitigen Bereich der Ausnehmungen (12) vorgesehen sind.
     
    8. Schiene nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Ausnehmungen (12) Langlöcher rind.
     
    9. Schiene nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Langlöcher quer zur Fahrtrichtung angeordnet sind.
     
    10. Schiene nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Langlöcher zickzackförmig angeordnet sind.
     
    11. Schiene nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Ausnehmungen (12) rund sind.
     
    12. Schiene nach Anspruch 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Ausnehmungen (12) in Fahrtrichtung versetzt zueinander angeordnet sind.
     
    13. Schiene nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schienenauflage (10) aus Edelstahl hergestellt ist. -
     
    14. Schiene nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Ausnehmungen (12) der Schienenauflage (10) durch Ausstanzea hergestellt sind.
     
    15. Schiene mit Fahrzeug nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Antriebsrad (2) eine elastische Lauffläche hat.
     
    16. Schiene mit Fahrzeug nach Anspruch 15,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Lauffläche des Antriebsrades (2) aus Gummi hergestellt ist.
     
    17. Schiene mit Fahrzeug nach Anspruch 15,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Lauffläche des Antriebsrades (2) aus Vulkollan hergestellt ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht