(19)
(11) EP 0 012 853 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.07.1980  Patentblatt  1980/14

(21) Anmeldenummer: 79104648.5

(22) Anmeldetag:  22.11.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3F27D 5/00, C21D 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH FR GB

(30) Priorität: 23.12.1978 DE 2856041

(71) Anmelder: BROWN, BOVERI & CIE Aktiengesellschaft Mannheim
D-6800 Mannheim Käfertal (DE)

(72) Erfinder:
  • Hoffmann, Rüdiger, Dr.
    D-4600 Dortmund (DE)
  • Türk, Manfred, Ing.-grad.
    D-4600 Dortmund (DE)
  • Gillhaus, Horst, Ing.-grad.
    D-4600 Dortmund-Loh (DE)

(74) Vertreter: Kempe, Wolfgang, Dr. et al
c/o BROWN, BOVERI & CIE AG ZPT Postfach 351
D-6800 Mannheim 31
D-6800 Mannheim 31 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung in Form eines Korbes zum Transportieren von Schüttgut durch Warmbehandlungsöfen


    (57) In den Korb ist ein korbartiger Einsatz (7) lose, aber gegen Herausfallen gesichert, eingestellt. Das zu behandelnde Schüttgut (8) befindet sich zwischen Korbwand (3) und Einsatz (7). Zur Halterung des Einsatzes (7) dient eine Stange (4), die im oberen Bereich des Korbes quer durch Korbewand (3) und Einsatz (7) ragt und an der Korbwand (3) befestigt ist. Der Einsatz (7) ist vorteilhafterweise in Längsrichtung in zwei Hälften (7.1, 7.2) geteilt, die lose miteinander verbunden sind.
    Die Erfindung eignet sich besonders für Körbe, bei denen das erhitzte Stückgut nach Durchlaufen durch den Warmbehandlungsofen ausgekippt wird




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung in Form eines Korbes zum Transportieren von Schüttgut in starren Haufwerken durch Warmbehandlungsöfen, wobei das erhitzte Schüttgut aus dem Korb ausgekippt wird.

    [0002] In Warmbehandlungsöfen zum Gasaufkohlen, Nitrieren, Karbonitrieren oder Blankhärten wird das zu behandelnde Gut mit Hilfe von Rosten, wenn es sich um ein Einzelstück großer Abmessung handelt, oder in Schalen, Kästen bzw. Körben, wenn es sich um Schüttgut kleiner Abmessungen handelt, durch den Ofen transportiert. Sollen die Teile anschließend'äbge- schreckt werden, so kann man die beladenen Roste, Schalen, Kästen und Körbe über dem Abschreckbad kippen. Bei den hohen Temperaturen von bis 1000°C, auf die das zu behandelnde Gut aufgeheizt wird, neigen bei Schüttgut die einzelnen Teile zum Verkleben untereinander und mit dem Behälter. Um eine völlige Entleerung zu gewährleisten, werden die Behälter um bis zu 180° gekippt und ggf. mit einer Rütteleinrichtung gerüttelt.

    [0003] Trotz dieser Maßnahmen ist immer wieder zu beobachten, daß nicht alle Teile aus den Transportkorb herausfallen. Dies ist darauf zurückzuftren, daß die Teile bei den hohen Temberaturen mitelrander oberflächlich versintern und daß sich

    der dehnung untereinander und mit der Transportkorb verkeilen. Eine zusätzliche Rütteleinrich- tang verteuert darüberhisaus die Anlage.

    [0004] Der vorliegenden Erfindung-liegt die Aufgabe zugrunde, einen Korb der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß das Verkeilen des Schüttgutes untereinander und mit dem Transportkorb sicher vermieden und damit ein vollständiges Entleeren beim Kippen erreicht wird.

    [0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in den Korb ein korbartiger Einsatz lose, aber gegen Herausfallen gesichert, eingestellt ist.

    [0006] Vorzugsweise ist der Einsatz ein Zylinder oder ein Kegel, der sich nach oben verjüngt.

    [0007] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist der Einsatz in Längsrichtung in zwei Hälften geteilt, die lose miteinander verbunden sind.

    [0008] Damit ergeben sich die Vorteile, daß der lose eingestellte Einsatz der Wärmedehnung des Schüttgutes ausweichen kann, so daß keine Verkeilung mehr stattfindet. Ist der Einsatz als Kegel ausgebildet, so kann das Schüttgut nach oben ausweichen. Ist der Einsatz darüberhinaus in zwei Hälften geteilt, die lose miteinander verbunden bzw. lose ineinander gesteckt sind, so ist die Nachgiebigkeit des Einsatzes gegenüber Wärmespannungen des Schüttgutes zusätzlich verbessert.

    [0009] Die Erfahrung hat gezeigt, daß die Tatsache, daß der Einsatz lose eingestellt ist, keine Nachteile beim Einfüllen des Schüttgutes hat. Insbesondere hat sich gezeigt, daß auch dann, wenn der Einsatz aus zwei Teilen besteht, der Einsatz im wesentlichen immer die gewünschte Grundform, d.h. Zylinder- oder Kegelform, annimmt.

    [0010] Vorzugsweise ist die Halterung für den Einsatz eine Stange bzw. ein Rohr, ragt im oberen Bereich des Korbes quer durch Korbwand und Einsatz und ist an der Korbwand befestigt. Diese Art der Halterung hat den zusätzlichen Vorteil, daß das beim Kippen aus dem Korb herausfallende Schüttgut aufgelockert wird.

    [0011] Anhand der Zeichnung soll die Erfindung in Form von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.

    [0012] 

    Fig. 1 zeigt in teilweise geschnittener Darstellung einen Kippkorb mit zylindrischem Einsatz,

    Fig. 2 zeigt ebenfalls in teilweise geschnittener Darstellung einen Kippkorb mit kegelförmigem Einsatz.



    [0013] Man erkennt einen Sockel 1, der als massiver Rahmen in Schweiß- bzw. Gußkonstruktion ausgebildet ist. Auf der Oberseite des Sockels 1 befindet sich ein ebenes, mit Öffnungen versehenes Blech 3, welches den Boden des Korbes bildet. Die Korbwand 3 ist ebenfalls aus gelochtem Blech hergestellt, damit Ofenwärme und Ofenatmosphäre einen möglichst ungehinderten Zugang zu dem zu behandelnden Schüttgut 8 haben. Im Inneren des Korbes ist ein ebenfalls aus gelochtem Blech hergestellter Einsatz 7 lose eingestellt. Zur Sicherung gegen Herausfallen des Einsatzes 7 beim Kippen des Korbes dient eine Stange 4, die im oberen Bereich des Korbes quer durch Korbwand 3 und Einsatz 7 gesteckt und an der Korbwand 3 beispielsweise durch eine Schweißnaht 5 befestigt ist. Um im Bedarfsfälle verhindern zu können, daß der Einsatz 7 auf der Haltestange 4 bis zur Korbwand 3 rutschen kann, sind an der Stange 4 Nocken 6 angebracht.

    [0014] Der Einsatz 7 besteht ebenso wie Korbwand 3 und Korbboden 2 aus entweder einem hochtemperaturfesten Stahl oder einem einfachen Massenstahl. Als Material findet vorzugsweise Lochblech, Streckmetall oder Drahtgeflecht Verwendung, um eine gute Gas- und Wärmedurchlässigkeit zu gewährleisten. Das wärmezubehandelnde Schüttgut 8 befindet sich zwischen der Korbaußenwand 3 und dem Korbeinsatz 7. Der Korbeinsatz 7 ist aufgrund seiner Lose in der Lage, Wärmespannungen des Schüttgutes 8 nachzugeben und auszugleichen.

    [0015] Figur 2 zeigt eine Ausführungsform mit kegelförmigem Einsatz. Zwar werden auch bei dieser Ausführungsform Korb und Einsatz aus gas- und wärmedurchlässigem Material hergestellt; der besseren Übersichtlichkeit wegen sind jedoch die Teile als Massivbleche dargestellt. Man erkennt sofort, daß die Kegelform des Einsatzes 7 den Abbau thermischer Spannungen im Schüttgut 8 zusätzlich erleichtert. Darüberhinaus ist bei diesem Ausführungsbeispiel der Einsatz 7 entlang einer in Längsrichtung sich erstreckenden Trennlinie 9 in zwei Teile 7.1 und 7.2 geteilt, wobei hier angemerkt werden soll, daß eine derartige Teilung auch bei einem zylindrischen Einsatz wie in Figur 1 anwendbar ist. Durch diese Aufteilung können sich die beiden Teile des Einsatzes 7 zusätzlich gegeneinander verschieben, wodurch ein noch besserer Abbau thermischer Spannungen im Schüttgut 8 möglich ist.

    [0016] Beim Kippen des Korbes fällt das durch Versintern der Oberflächen zu einem gewissen Grad miteinander verbackene Schüttgut 8 gegen die quer liegende Haltestange 4, wodurch diese Versinterungen aufgebrochen und das Schüttgut aufgelockert wird.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung in Form eines Korbes zum Transportieren von Schüttgut in starren Haufwerken durch Warmbehandlungsöfen, wobei das erhitzte Schüttgut aus dem Korb herausgekippt wird, dadurch gekennzeichnet, daß in den Korb ein korbartiger Einsatz (7) lose, aber gegen Herausfallen gesichert, eingestellt ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,- daß der Einsatz (7) ein Zylinder ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (7) ein Kegel ist, der sich nach oben verjüngt.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (7) in Längsrichtung in zwei Hälften (7.1, 7.2) geteilt ist, die lose miteinander verbunden sind.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung für den Einsatz (7) eine Stange (4) ist, die im oberen Bereich des Korbes quer durch Korbwand (3) und Einsatz (7) ragt und an der Korbwand (3) befestigt ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der Stange (4) Nocken (6) vorgesehen sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht