[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung in Form eines Korbes zum Transportieren von
Schüttgut in starren Haufwerken durch Warmbehandlungsöfen, wobei das erhitzte Schüttgut
aus dem Korb ausgekippt wird.
[0002] In Warmbehandlungsöfen zum Gasaufkohlen, Nitrieren, Karbonitrieren oder Blankhärten
wird das zu behandelnde Gut mit Hilfe von Rosten, wenn es sich um ein Einzelstück
großer Abmessung handelt, oder in Schalen, Kästen bzw. Körben, wenn es sich um Schüttgut
kleiner Abmessungen handelt, durch den Ofen transportiert. Sollen die Teile anschließend'äbge-
schreckt werden, so kann man die beladenen Roste, Schalen, Kästen und Körbe über dem
Abschreckbad kippen. Bei den hohen Temperaturen von bis 1000°C, auf die das zu behandelnde
Gut aufgeheizt wird, neigen bei Schüttgut die einzelnen Teile zum Verkleben untereinander
und mit dem Behälter. Um eine völlige Entleerung zu gewährleisten, werden die Behälter
um bis zu 180° gekippt und ggf. mit einer Rütteleinrichtung gerüttelt.
[0003] Trotz dieser Maßnahmen ist immer wieder zu beobachten, daß nicht alle Teile aus den
Transportkorb herausfallen. Dies ist darauf zurückzuftren, daß die Teile bei den hohen
Temberaturen mitelrander oberflächlich versintern und daß sich
der dehnung untereinander und mit der Transportkorb verkeilen. Eine zusätzliche Rütteleinrich-
tang verteuert darüberhisaus die Anlage.
[0004] Der vorliegenden Erfindung-liegt die Aufgabe zugrunde, einen Korb der eingangs genannten
Art dahingehend zu verbessern, daß das Verkeilen des Schüttgutes untereinander und
mit dem Transportkorb sicher vermieden und damit ein vollständiges Entleeren beim
Kippen erreicht wird.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in den Korb ein korbartiger Einsatz lose,
aber gegen Herausfallen gesichert, eingestellt ist.
[0006] Vorzugsweise ist der Einsatz ein Zylinder oder ein Kegel, der sich nach oben verjüngt.
[0007] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist der Einsatz in Längsrichtung in zwei
Hälften geteilt, die lose miteinander verbunden sind.
[0008] Damit ergeben sich die Vorteile, daß der lose eingestellte Einsatz der Wärmedehnung
des Schüttgutes ausweichen kann, so daß keine Verkeilung mehr stattfindet. Ist der
Einsatz als Kegel ausgebildet, so kann das Schüttgut nach oben ausweichen. Ist der
Einsatz darüberhinaus in zwei Hälften geteilt, die lose miteinander verbunden bzw.
lose ineinander gesteckt sind, so ist die Nachgiebigkeit des Einsatzes gegenüber Wärmespannungen
des Schüttgutes zusätzlich verbessert.
[0009] Die Erfahrung hat gezeigt, daß die Tatsache, daß der Einsatz lose eingestellt ist,
keine Nachteile beim Einfüllen des Schüttgutes hat. Insbesondere hat sich gezeigt,
daß auch dann, wenn der Einsatz aus zwei Teilen besteht, der Einsatz im wesentlichen
immer die gewünschte Grundform, d.h. Zylinder- oder Kegelform, annimmt.
[0010] Vorzugsweise ist die Halterung für den Einsatz eine Stange bzw. ein Rohr, ragt im
oberen Bereich des Korbes quer durch Korbwand und Einsatz und ist an der Korbwand
befestigt. Diese Art der Halterung hat den zusätzlichen Vorteil, daß das beim Kippen
aus dem Korb herausfallende Schüttgut aufgelockert wird.
[0011] Anhand der Zeichnung soll die Erfindung in Form von Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden.
[0012]
Fig. 1 zeigt in teilweise geschnittener Darstellung einen Kippkorb mit zylindrischem
Einsatz,
Fig. 2 zeigt ebenfalls in teilweise geschnittener Darstellung einen Kippkorb mit kegelförmigem
Einsatz.
[0013] Man erkennt einen Sockel 1, der als massiver Rahmen in Schweiß- bzw. Gußkonstruktion
ausgebildet ist. Auf der Oberseite des Sockels 1 befindet sich ein ebenes, mit Öffnungen
versehenes Blech 3, welches den Boden des Korbes bildet. Die Korbwand 3 ist ebenfalls
aus gelochtem Blech hergestellt, damit Ofenwärme und Ofenatmosphäre einen möglichst
ungehinderten Zugang zu dem zu behandelnden Schüttgut 8 haben. Im Inneren des Korbes
ist ein ebenfalls aus gelochtem Blech hergestellter Einsatz 7 lose eingestellt. Zur
Sicherung gegen Herausfallen des Einsatzes 7 beim Kippen des Korbes dient eine Stange
4, die im oberen Bereich des Korbes quer durch Korbwand 3 und Einsatz 7 gesteckt und
an der Korbwand 3 beispielsweise durch eine Schweißnaht 5 befestigt ist. Um im Bedarfsfälle
verhindern zu können, daß der Einsatz 7 auf der Haltestange 4 bis zur Korbwand 3 rutschen
kann, sind an der Stange 4 Nocken 6 angebracht.
[0014] Der Einsatz 7 besteht ebenso wie Korbwand 3 und Korbboden 2 aus entweder einem hochtemperaturfesten
Stahl oder einem einfachen Massenstahl. Als Material findet vorzugsweise Lochblech,
Streckmetall oder Drahtgeflecht Verwendung, um eine gute Gas- und Wärmedurchlässigkeit
zu gewährleisten. Das wärmezubehandelnde Schüttgut 8 befindet sich zwischen der Korbaußenwand
3 und dem Korbeinsatz 7. Der Korbeinsatz 7 ist aufgrund seiner Lose in der Lage, Wärmespannungen
des Schüttgutes 8 nachzugeben und auszugleichen.
[0015] Figur 2 zeigt eine Ausführungsform mit kegelförmigem Einsatz. Zwar werden auch bei
dieser Ausführungsform Korb und Einsatz aus gas- und wärmedurchlässigem Material hergestellt;
der besseren Übersichtlichkeit wegen sind jedoch die Teile als Massivbleche dargestellt.
Man erkennt sofort, daß die Kegelform des Einsatzes 7 den Abbau thermischer Spannungen
im Schüttgut 8 zusätzlich erleichtert. Darüberhinaus ist bei diesem Ausführungsbeispiel
der Einsatz 7 entlang einer in Längsrichtung sich erstreckenden Trennlinie 9 in zwei
Teile 7.1 und 7.2 geteilt, wobei hier angemerkt werden soll, daß eine derartige Teilung
auch bei einem zylindrischen Einsatz wie in Figur 1 anwendbar ist. Durch diese Aufteilung
können sich die beiden Teile des Einsatzes 7 zusätzlich gegeneinander verschieben,
wodurch ein noch besserer Abbau thermischer Spannungen im Schüttgut 8 möglich ist.
[0016] Beim Kippen des Korbes fällt das durch Versintern der Oberflächen zu einem gewissen
Grad miteinander verbackene Schüttgut 8 gegen die quer liegende Haltestange 4, wodurch
diese Versinterungen aufgebrochen und das Schüttgut aufgelockert wird.
1. Vorrichtung in Form eines Korbes zum Transportieren von Schüttgut in starren Haufwerken
durch Warmbehandlungsöfen, wobei das erhitzte Schüttgut aus dem Korb herausgekippt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß in den Korb ein korbartiger Einsatz (7) lose, aber
gegen Herausfallen gesichert, eingestellt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,- daß der Einsatz (7) ein Zylinder
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (7) ein Kegel
ist, der sich nach oben verjüngt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz
(7) in Längsrichtung in zwei Hälften (7.1, 7.2) geteilt ist, die lose miteinander
verbunden sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung
für den Einsatz (7) eine Stange (4) ist, die im oberen Bereich des Korbes quer durch
Korbwand (3) und Einsatz (7) ragt und an der Korbwand (3) befestigt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der Stange (4) Nocken
(6) vorgesehen sind.