[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung farbfotografischer Bilder nach
dem Farbstoffdiffusionsübertragungsverfahren sowie ein hierfür geeignetes fotografisches
Material, das neue diffusionsfeste oxidierbare farbgebende Verbindungen enthält, die
in nicht oxidierter Form diffundierende Farbstoffe in Freiheit setzen.
[0002] Unter den bisher bekannt gewordenen Verfahren zur Herstellung farbiger fotografischer
Bilder nach dem Farbdiffusionsübertragungsverfahren gewinnen in jüngster Zeit zunehmend
solche an Bedeutung, die auf der Verwendung diffusionsfest eingelagerter farbgebender
Verbindungen beruhen, aus denen bei der Entwicklung diffundierende Farbstoffe oder
Farbstoffvorläuferprodukte bildmäßig abgespalten und auf eine Bildempfangsschicht
übertragen werden. Zu den hierfür geeigneten farbgebenden Verbindungen sind beispielsweise
die in der DE-PS 1 095 115 beschriebenen nichtdiffundierenden Farbkuppler zu zählen,
die bei der Entwicklung als Folge einer Reaktion mit dem Oxidationsprodukt einer aus
einem primären aromatischen Amin bestehenden Farbentwicklerverbindung einen vorgebildeten
oder bei der Farbkupplung erzeugten Farbstoff in diffundierender Form in Freiheit
setzen. Die Auswahl der benötigten Entwicklerverbindung beschränkt sich hierbei naturgemäß
auf Farbentwickler.
[0003] Weiterhin ist hierbei auf die in der DE-OS 1 930 215 beschriebenen nichtdiffundierenden
farbgebenden Verbindungen hinzuweisen, die über eine spaltbare Hydrazongruppierung
einen vorgebildeten latent diffusionsfähigen Farbstoffrest mit einem diffusionsfest
machenden Rest verknüpft enthalten. Diese Verbindungen sind nicht als Farbkuppler
zu bezeichnen, und es hat sich auch erwiesen, daß die Auswahl der Entwicklerverbindungen,
die zur Freisetzung des diffundierenden Farbstoffrestes erforderlich sind, keineswegs
auf die üblichen Farbentwickler beschränkt ist, sondern daß auch Schwarz-Weiß-Entwickler,
z.B. Brenzkatechine, sehr gut brauchbar sind.
[0004] In der DE-OS 1 772 929 sind ferner nichtdiffundierende farbige Verbindungen mit einer
besonderen Gruppierung beschrieben, die bei der Entwicklung eine oxidative Ringschlußreaktion
eingehen und hierbei einen vorgebildeten Farbstoffrest in diffundierender Form in
Freiheit setzen. Die dort vorgestellten Verbindungen lassen sich in zwei Gruppen einteilen.
Die Verbindungen der einen Gruppe benötigen zur Entwicklung eine übliche Farbentwicklerverbindung,
mit deren Oxidationsprodukt sie kuppeln und in einer nachfolgenden Ringschlußreaktion
den vorgebildeten Farbstoffrest in diffundierender Form in Freiheit setzen. Die Verbindungen
der anderen Gruppe stellen selbst Sliphalogenidentwicklungsmittel dar und vermögen
daher aucn Abwesenheit weiterer Entwicklerverbindungen in der oxidustan Form die vorerwähnte
Ringschlußreaktion unter fralse zung der diffundierenden Farbstoffe einzugehen.
[0005] Schließlich seien an dieser Stelle noch erwähnt die nichtdiffundierenden farbgebenden
Verbindungen der DE-OS 2 242 762. Hierbei handelt es sich um Sulfonamidophenole und
Sulfonamidoaniline, die nach der bei der Entwicklung erfolgten Oxidation unter dem
Einfluß des Entwickleralkals unter Freisetzung diffundierender Farbstoffe mit einen
freien Sulfamoylgruppe gespalten werden.
[0006] Die oben erwähnten farbgebenden Verbindungen arbeite nahmslos negativ, d.h. die bildmäßige
Verteilung des gesetzten diffundierenden Farbstoffes entsteht bei Verwendung üblicher
(negativ arbeitender) Silberhalogenidemulsionen in Übereinstimmung mit dem bei der
Entwicklung erzeugten negativen Silberbild. Zur Erzeugung positiver Fertestoffbilder
bedarf es daher der Verwendung von direktpositiven Silberhalogenidemulsionen oder
andernfalls der Anwendung eines geeigneten Umkehrverfahrens.
[0007] Aus den deutschen Offenlegungsschriften 2 402 900 und 2 543 902 sind weiterhin nichtdiffundierende
farbgebende Verbindungen bekannt, die in nicht oxidierter Form zu einer Spaltungsreaktion
unter alkalischen Entwicklungsbedingungen befähigt sind, wobei ein diffundierender
Farbstefiin Freiheit gesetzt wird, und bei denen andererseits ir oxidierter Form die
oben erwähnte Spaltungsreaktion erschwert oder verhindert wird. Derartige Verbindungen
sind in Kombination mit herkömmlichen Negativemulsionen zur Herstellung positiver
Übertragungsfarbbilder geeigned
[0008] Eine weitere Klasse von nichtdiffundierenden oxidierbaren Verbindungen, die überwiegend
nur aus der nicht oxidierten Form diffundierender Farbstoffe freisetzen, ist Gegenstand
der deutschen Patentanmeldung P 28 23 159.6. Bei den dort beschriebenen Verbindungen
handelt es sich im wesentlichen um solche der folgenden Formel:
worin bedeuten:
A eine fotografisch wirksame Gruppe, die zusammen mit dem Bindeglied -Z-(X)m- unter alkalischen Bedingungen aus der nicht oxidierten Form der oxidierbaren Verbindung
abgespalten wird;
Y1 und Y2 (gleich oder verschieden) Gruppen, die aufgrund ihrer Wechselwirkung miteinander
oxidierbar sind unter Ausbildung eines p-chinoiden Systems;
R1 einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest;
R2 Wasserstoff oder einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest;
R3 R4 und R5 (gleich oder verschieden) Wasserstoff, Halogen, Alkyl oder Alkoxy mit bis zu 18 C-Atomen,
Acylamino oder R3 zusammen mit R4 den zur Vervollständigung eines ankondensierten, gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffringes
erforderlichen Rest
und wobei mindestens einer der Substituenten R
1, R
3, R
4 und R
5 einen diffusionsfest machenden Rest enthält.
[0009] Mit den in der genannten deutschen Patentanmeldung P 28 23 159.6 beschriebenen Verbindungen
können zwar bei Verwendung üblicher negativ arbeitender Silberhalogenidemulsionen
positive farbige Übertragsbilder erzeugt werden, jedoch weisen diese noch einen gewissen
Farbschleier auf, was darauf hinweist, daß die verwendeten Verbinaungen in oxidierten
Zustand nicht ausreichend stabil sind, or gegen eine nachträgliche Spaltung unter
den alkalischer, Entwicklungsbedingungen geschützt zu sein. Erwünscht sind aber solche
farbgebenden Verbindungen der beschriebenen Art, die in oxidierter Form unter den
Entwicklungsbedingungen völlig stabil sind.
[0010] Bei der weiteren Bearbeitung dieses technischen Sachgebietes wurde nun gefunden,
daß man zu wesentlich günstigeren Ergebnissen gelangt, d.h. zu Verbindungen, deren
oxidierte Form stabiler ist gegen die alkalische Spaltung, wenn aus der in der erwähnten
deutschen Patentanmeldung beschriebenen Stoffklasse solche Verbindungen ausgewählt
werden, bei denen weder in der (freien) o- noch in der p-Stellung zu dem den abspaltbaren
Rest -S0
2-(X)
m-A tragenden Kohlenstoffatom eine deprotonierbare Gruppe wie -OH oder -NH
2 vorhanden ist oder im alkalischen Entwicklermilieu entstehen kann. Es sei darauf
hingewiesen, daß eine der beiden o-Stellungen zum besagten Kohlenstoffatom not-
[0011] wendigerweise mit einer solchen Gruppe substituiert sein muß, die zusammen mit einer
zweiten Gruppe der gleichen Art bei Oxidation die Ausbildung eines p-chinoiden Systems
ermöglicht. Es kommt also darauf an, daß in den Positionen 2 und 4 der obigen Formel
weder ein Wasserstcffatom noch ein durch OH--Ionen austauschbarer Substituent vorhanden
ist.
[0012] Gegenstand der Erfindung ist ein fotografisches Diffusionsübertragungsverfahren,
bei dem ein fotografisches Material mit mindestens einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht
und einer dieser zugeordneten nichtdiffundierenden oxidierbaren Verbindung, die in
nichtoxidierter Form unter den Bedingungen der alkalischen Entwicklung einer Spaltungsreaktion
unterliegt unter Freisetzung einer fotografisch wirksamen Gruppe, z.B. eines diffundierenden
Farbstoffes, und die in oxidierter Form der erwähnten Spaltungsreaktion nicht oder
nur in viel geringerem Maße unterliegt als in nichtoxidierter Form, bildmäßig belichtet
und mit einem Silberhalogenidentwicklungsmittel entwickelt wird, wobei das Silberhalogenidentwicklungsmittel
in oxidierter Form die nichtdiffundierende oxidierbare Verbindung oxidiert und dadurch
in eine durch Alkali nicht oder nur wenig spaltbare Form überführt, während aus der
bildmäßigen Verteilung an nichtoxidierter oxidierbarer Verbindung als Folge einer
Spaltung durch Alkali die fotografisch wirksame Gruppe in Freiheit gesetzt wird. Falls
es sich bei der fotografisch wirksamen Gruppe um einen diffundierenden Farbstoff handelt,
kann dieser auf eine Bildempfangsschicht übertragen werden. Im letzteren Fall werden
die nichtdiffundierenden Verbindungen im folgenden als farbgebende Verbindungen bezeichnet.-Das
Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß als nichtdiffundierende oxidierbare Verbindung
eine Verbindung der folgenden Formel verwendet wird:
worin bedeuten:
A den Rest einer fotografisch wirksamen Gruppe, insbesondere den Rest eines diffundierenden
Farbstoffes oder Farbstoffvorproduktes;
X ein bivalentes Bindeglied der Formel -R-(L)p-(R)q-, worin R einen Alkylrest mit 1-6 C-Atomen oder einen gegebenenfalls substituierten
Arylen- oder Aralkylenrest bedeutet und wobei die beiden Reste R die gleiche oder
einer verschiedene Bedeutung haben können;
L -0-, -CO-, -CONR6-, -SO2NR6-, -O-CO-NR6-, -S-, -SO- oder -S02- (R = Wasserstoff oder Alkyl),
p 0 oder 1;
q 0 oder 1;
m 0 oder 1; Y1 und Y2 (gleich oder verschieden) Gruppen oder Vorläufer von Gruppen, die aufgrund ihrer
Wechselwirkung miteinander oxidierbar sind unter Ausbildung eines p-chinoiden Systems,
beispielsweise -OR7--NHR7, -NH-R8, -N(R8)2 oder -NH-SO2-R8, worin R7 für Wasserstoff oder eine unter den alkalischen Entwicklungsbedingungen hydrolysierbare
fotografisch inerte Gruppe steht und R8 für einen beliebigen organischen fotografisch inerten Rest steht, der über ein C-Atom
mit dem N-Atom bzw. der -S02-Gruppe verbunden ist, vorzugsweise für Alkyl, insbesondere Niederalkyl mit 1 - 4
C-Atomen, oder Aryl, insbesondere Phenyl oder Tolyl; Y2 ist jedoch nicht eine disubstituierte. Aminogruppe -N(R8)2;
R einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest, z.B. Alkyl mit bis zu
22 C-Atomen, wie Methyl, Ethyl, n-Hexyl, n-Octyl, n-Undecyl, n-Dodecyl, n-Tridecyl,
n-Heptadecyl, Aralkyl wie Benzyl oder Aryl wie Phenyl;
R2 Wasserstoff oder einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest, z.B.
Alkyl mit bis zu 22C-Atomen, wie Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, n-Hexyl, n-Octyl,
n-Undecyl, n-Dodecyl, n-Tridecyl, n-Heptadecyl, Aralkyl wie Benzyl, oder Aryl wie
Phenyl;
R3 einen Substituenten wie für R2 definiert, eine Gruppierung, die zusammen mit R4 einen ankondensierten heterocyclischen oder carbocyclischen, gegebenenfalls aromatischen
Ring vervollständigt oder OH, Halogen wie Chlor oder Brom, Amino, Alkylamino, Dialkylamino
einschließlich cyclischer Aminogruppen (wie Piperidino, Morpholino), Acylamino, Alkylthio,
Alkoxy, Aroxy oder Sulfo;
R4 einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwasser. stoffrest, z.B. Alkyl mit bis zu
22 C-Atomen, Aralkyl wie Benzyl, Aryl wie Phenyl oder eine Gruppierung, die zusammen
mit R3 einen ankondensierten heterocyclischen oder carbocyclischen, gegebenenfalls aromatischen
Ring vervollständigt, z.B. einen ankondensierten Benzol- oder 2-Bi- cyclo[2,2,1]hepten-Ring;
R5 einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwasser. stoffrest, z.B. Alkyl, Aralkyl
oder Aryl, vorzugsweise n-Propyl,
und wobei mindestens einer der Substituenten R
1, R
3, R und R
5 einen diffusionsfest machenden Rest enthält.
[0013] Oegenstand der vorliegenden Erfindung ist weiterhin ein Material zur Durchführung
des obigen Verfahrens, das dementsprechend in Zuordnung zu mindestens einer lichtempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschicht eine nichtdiffundierende oxidierbare Verbindung der
oben beschriebenen Art enthält.
[0014] Als Farbstoffreste sind grundsätzlich die Reste von Farbstoffen aller Farbstoffklassen
geeignet, soweit sie genügend diffusionsfähig sind, um durch die Schichten des lichtempfindlichen
Materials hindurch in die Bildempfangsschicht diffundieren zu können. Zu diesem Zweck
können die Farbstoffreste mit einer oder mehreren wasserlöslich machenden Gruppen
versehen sein. Als wasserlöslich machende Gruppen sind unter anderem geeignet Carboxylgruppen,
Sulfogruppen, Sulfonamidgruppen sowie aliphatische oder aromatische Hydroxylgruppen.
Die nach der Spaltung bei dem Farbstoff verbleibende Sulfinsäuregruppe vermag dem
Farbstoffmolekül bereits eine beträchtliche Diffusionsneigung im alkalischen Medium
zu verleihen, so daß die Anwesenheit zusätzlicher wasserlöslich machender Gruppen
nicht unbedingt erforderlich ist. An Farbstoffen, die für das erfindungsgemäße Verfahren
besonders geeignet sind, sind beispielsweise zu nennen Azofarbstoffe, Azomethinfarbstoffe,
Anthrachinonfarbstoffe, Phthalocyaninfarbstoffe, indigoide Farbstoffe, Triphenylmethanfarbstoffe
sowie Metallkomplexfarbstoffe bzw. farbige Metallkomplexe.
[0015] Unter den Resten von Farbstoffvorprodukten sind die Reste solcher Verbindungen zu
verstehen, die im Laufe der fotografischen Verarbeitung durch übliche oder zusätzliche
Verarbeitungsschritte, sei es durch Oxidation, sei es durch Kupplung oder durch Freilegung
einer auxochromen Gruppe in einem chromophoren System, beispielsweise durch Verseifung,
in Farbstoffe übergeführt werden. Farbstoffvorprodukte in diesem Sinne können sein
Leukofarbstoffe, Kuppler oder auch Farbstoffe, die im Laufe der Verarbeitung in andere
Farbstoffe umgewandelt werden. Sofern nicht eine Unterscheidung zwischen Farbstoffresten
und den Resten von Farbstoffvorprodukten von wesentlicher Bedeutung ist, sollen letztere
im folgenden auch unter der Bezeichnung Farbstoffreste verstanden werden.
[0016] Das in der allgemeinen Formel dargestellte bivalente Bindeglied X kann beispielsweise
ein Rest einer der folgenden Formeln sein:
Y
1 und Y
2 haben vorzugsweise die Bedeutung Hydroxyl. Fllas Y
1 und/oder Y
2 eine -NH-S02R8-Gruppe bedeutet, hat R
8 aweckmäßigerweise die Bedeutung eines fotografisch inerten Restes, z.B. eines unsubstituierten
Alkyl- oder Phenylrestes.
[0017] Es ist selbstverständlich, daß innerhalb der Gruppe der oxidierbaren Verbindungen
der allgemeinen Formel manche besser geeignet sind als andere. So kann beispielsweise
durch Variation des Substituenten R
3 das Redoxpotential der oxidierbaren Verbindung leicht beeinflußt und auf diese Weise
den Erfordernissen der Praxis angepaßt werden. Es wurde bereits darauf hingewiesen,
daß man erfindungsgemäß bei der Auswahl der Substituenten R
4 und R
5 gewissen Einschränkungen unterliegt, insofern als hierfür Wasserstoff oder andere
durch OH
--Ionen austauschbare Substituenten nicht in Frage kommen. Dies trifft aber nicht in
gleichen Maße auch für R
3 zu, so daß hier für die Einstellung des gewünschten Redoxpotentials eine größere
Auswahl an Substituenten zur Verfügung steht. Außer in der Oxidierbarkeit besteht
eine andere wichtige Funktion der erfindungsgemäßen Verbindungen in der leichten Hydrolysierbarkeit
in der nicht oxidierten Form. Die hydrolytische Spaltung sollte im alkalischen Entwicklermedium
möglichst rasch verlaufen, damit die fotografisch wirksame Gruppe rasch in Freiheit
gesetzt wird. Andererseits sollte das Einsetzen der hydrolytischen Spaltung soweit
verzögert werden, bis die bildmäßige Oxidation der oxidierbaren Verbindungen durch
Entwickleroxidationsprodukte im wesentlichen abgeschlossen ist. Die Geschwindigkeit
der hydrolytischen Spaltung muß daher an die Geschwindigkeit der Oxidation angepaßt
sein und dies kann leicht durch Variation der Substituenten erreicht werden, die einen
großen Einfluß auf die Hydrolysierbarkeit haben. Diese wird u.a. beeindlußt durch
die Natur des Bindegliedes (x)
m, in erster Linie jedoch durch die Art der Substituenten, R , R und Y
2 innerhalb der gegebenen Definition. Wenn Y
2=OH, so ist beispielsweise R vorzugsweise Wasserstoff, Es ist darauf hinzuweisen,
daß die erfindungsgemäßen farbgebenden Verbindungen als intakte Moleküle in den Schichten
des fotografischen Materials nicht diffundieren sollen. Zu diesem Zweck enthalten
sie einen diffusionsfest machenden Rest, z.B. in einem der Substituenten R bis R oder
in einem an dem durch R zusammen mit R 4 vervollständigten ankondensierten Ring vorhandenen
Substituenten.
[0018] Ausreichende Diffusionsfestigkeit der farbgebenden Verbindungen kann bereits selbst
dann gegeben sein, wenn die ge- nannten Substituenten keine längeren Alkylreste enthalten,
da auch dann das Molekül je nach Farbstoffrest eine hinreichende Größe haben kann.
Andernfalls besteht die Möglichkeit, die farbgebenden Verbindungen durch Auswahl von
Resten geeigneter Größe genügend diffusionsfest zu machen.
[0019] Als diffusionsfest machende Reste sind solche Reste anzusehen, die es ermöglichen,
die erfindungsgemäßen Verbindungen in den üblicherweise bei fotografischen Materialien
verwendeten hydrophilen Kolloiden diffusionsfest einzulagern. Hierzu sind vorzugsweise
organische Reste geeignet, die im allgemeinen geradkettige oder verzweigte aliphatische
Gruppen und gegebenenfalls auch isocyclische oder heterocyclische oder aromatische
Gruppen mit im allgemeinen 8 - 22 C-Atomen enthalten. Mit dem übrigen Molekülteil
sind diese Reste entweder direkt oder indirekt, z.B. über eine der folgenden Gruppen
verbunden: -NHCO-, NHSO
2, -NR-, wobei R Wasserstoff oder Alkyl bedeutet, -O-, -S- oder -SO
2 wobei derartige Heteroatome enthaltende Gruppen zweckmäßigerweise durch wenigstens
zwei Kohlenstoffatome bzw. Methylengruppen von dem aromatischen Ring der allgemeinen
Formel (R
3, R
4, R
5) oder von dem die abspaltbare Gruppe -SO
2-(X)
m-A) tragenden Kohlenstoffatom (R
1) getrennt sind. Zusätzlich kann der diffusionsfest machende Rest auch wasserlöslich
machende Gruppen enthalten, wie z.B. Sulfogruppen oder Carboxylgruppen, die auch in
anionischer Form vorliegen können. Da die Diffusionseigenschaften von der Molekülgröße
der verwendeten Gesamtverbindung abhängen, genügt es in bestimmten Fällen, z.B. wenn
das verwendete Gesamtmolekül groß genug ist, als "diffusionsfest machende Reste" auch
kürzerkettige Reste zu verwenden.
Herstellungsbeispiel I
Verbindung Nr. 1
Stufe 1: 2,3-Dimethyl-6-tetradecanoyl-hydrochinon
[0021] In ein Gemisch von 138 g (1 Mol) 2,3-Dimethylhydrochinon 370 g (1,62 Mol) Myristinsäure
und 700 ml Methylenchlorid wurde unter lebheftem Rückfluß (Badtemperatur 50°C) bis
zur Sättigung Bortrifluorid eingeleitet. Nach Stehen über Nacht wurde das Reaktionsgemisch
durch Einrühren in 3 1 10 %ige Na-acetatlösung zersetzt. Das Methylenchlorid wurde
mit Wasserdampf entfernt. Die zurückbleibende ölige Schicht erstarrte nach Abkühlen
zu einem Schmelzkuchen, der durch Abdekantieren isoliert wurde. Der Schmelzkuchen
wurde nun aufgeschmolzen und in 2 1 hochsiedendes Benzin eingerührt. Der Niederschlag
wurde abgesaugt und mit Benzin (50 - 70°C) gewaschen. Nach Trocknen wurde mit Acetonitril
angerührt und abgesaugt.
Ausbeute: 260 g / F 100 - 101°C
Stufe 2: 4-Hydroxy-2,3-dimethyl-6-tetradecanoylphenyl- allylether
[0022] Zu einem Gemisch von 105 g Keton aus Stufe 1 63 g Kaliumcarbonat und 1200 ml Methylethylketon
wurden unter leichtem Sieden 43 g Allylbromid innerhalb 2 Stunden tropfenweise gegeben.
Nach 9 Stunden Kochen wurde auf 30°C abgekühlt und 200 ml Wasser zugegeben.
[0023] Die wässrige Schicht wurde abgetrennt. Die organische Sonicht wurde einmal mit 25
%iger Kochsalzlösung ausgeschüttelt, abgetrennt und das Lösungsmittel abdestilliert.,
Der Rückstand wurde mit 1 1 Methanol angerührt und abgesaugt.
[0024] Ausbeute: 95 g / F 65 - 66
0C
Stufe 3: 2,3-Dimethyl-5-allyl-6-tetradecanoylhydrochinon
[0025] 90 g Allylether aus Stufe 2 wurden unter Stickstoffatmosphäre im Laufe von 2 Stunden
auf 210°C erhitzt. Nach Abkühlen wurde die Schmelze in 300 ml Benzin (50 - 75°C) gelöst
und kaltgestellt. Anderntags wurde der entstandene Niederschlag abgesaugt.
Ausbeute: 73 g / F 68 - 690C
Stufe 4: 2,3-Dimethyl-5-propyl-6-tetradecanoylhydrochinon
[0026] 16,2 g der Allylverbindung aus Stufe 3 wurden in 165 ml Alkohol gelöst und in Gegenwart
von Raney-Nickel unter Normalbedingungen hydriert. Nach Entfernung des Raney-Nickels
wurde der Alkohol abdestilliert und der Rückstand aus 300 ml Benzin kristallisiert.
[0027] Ausbeute: 15 g / F 69 - 70°C
Stufe 5: 2,3-Dimethyl-5-propyl-6-α-hy3roxytetradecyl- hydrochinon
[0028] 14 g der Ketoverbindung aus Stufe 4 wurden in 390 ml Methanol gelöst und unter Rühren
in Stickstoffatmosphäre langsam mit einer Lösung von 1,97 g Natriumborhydrid in 24
ml Wasser versetzt. Nach 30 Minuten wurde mit Eisessig schwach sauer gestellt und
in eine Lösung von 2,5 ml Schwefelsäure in 270 ml Wasser gerührt. Der Niederschlag
wurde abgesaugt und aus Methanol umkristallisiert.
[0029] Ausbeute: 10,5 g / F 140 - 142°C
Stufe 6: Farbstoffsulfinsäure 4-(4-Hydroxy-3-N,N-diethylsulfamoyl-8-methyl- sulfonamido-1-naphthylazo)-benzolsulfinsäure
[0030] Unter Stickstoffatmosphäre wurden 11,5 g Na-Salz der 4-Amino-benzolsulfinsäure und
4,4 g Natriumnitrit in . 70 ml Wasser gelöst, mit 85 g zerstoßenem Eis vermischt und
unter Rühren mit 18 ml konzentrierter Salzsäure versetzt. Die Diazoniumsalzlösung
wurde sofort in einem Guß in eine Lösung von 25 g 1-Hydroxy-2-N,N-diethylsulfamoyl-5-methylsulfonamido-
naphthalin 23,15 g Natriumcarbonat 130 ml Wasser und 45 ml Aceton eingerührt. Nach
30 Minuten wurde die Farbstofflösung in 200 ml Eisessig eingerührt und der ausgefallene
Farbstoff abgesaugt. Nach Trocknen im Vakuumexsiccator verbleiben 32 g Rohfarbstoff,
der ohne Reinigung für die Umsetzung zur Verbindung 1 verwendet wurde.
Stufe 7: Verbindung 1
[0031] Zu einer auf 60°C erwärmten Lösung von 4 g der Carbinolverbindung aus Stufe 5 in
300 ml Eisessig wurde eine Lösung von 7 g Farbstoffsulfinsäure aus Stufe 6 1,5 g Na-Acetat
wasserfrei 120 ml Eisessig und 40 ml Wasser gegeben. Unter Rühren in Stickstoffatmosphäre
wurde 2 Stunden auf 90°C erwärmt. Nach kurzer Zeit beginnt die Farbstoffverbindung
auszufallen. Nach Abkühlen auf 60°C wurde der entstandene Niederschlag abgesaugt und
mit Eisessig gewaschen. Durch Anrühren mit Methanol wurde der Farbstoff gereinigt.
Ausbeute: 5,6 g
Herstellungsbeispiel II
Stufe 1: 2-Methyl-5-hexadecanoyl-hydrochinon
[0033] In ein Gemisch von 27,2 g Palmitinsäure 13,7 g 2-Methylhydrochinon und 45 ml Methylenchlorid
wurde unter lebhaftem Rückfluß bis zur Sättigung Bortrifluorid eingeleitet. Nach Stehen
über Nacht wurde noch 1 Stunde unter Rückfluß gekocht und dann in einer Lösung von
25 g Na-Acetat in 220 ml Wasser unter Rühren zersetzt. Nach 45 Minuten wurde die Methylenchloridlösung
abgetrennt und eingedampft. Der Rückstand wurde mit Methanol angerührt und abgesaugt.
[0034] Aus n-Chlorbutan umkrismallisiert wurden 21 g mit F 90-93°C erhaltene
Stufe 2: 4-Hydroxy-2-methyl-5-hexadecanoylphenyl-allylether
[0035] Unter Stickstoffatmosphäre wurde ein Gemisch von 17,5 g der Ketoverbindung aus Stufe
1 10,2 g Kaliumcarbonat und 200 ml Methylethylketon unter Rühren und Rückflußkochen
im Laufe von 60 Minuten mit 6,9 g Allylbromid versetzt. Nach insgesamt 9 Stunden Rückflußkochen
wurde die Reaktionsmischung mit 100 ml Wasser versetzt. Die Methylethylketon-Schicht
wurde abgetrennt, zweimal mit 20 %iger Kochsalzlösung ausgeschüttelt und mit Natriumsulfat
getrocknet. Der nach Abdampfen des Lösungsmittels verbliebene Rückstand wurde mit
Methanol angerünrt und der entstandene Niederschlag nach Absaugen noch aus Methanol
umkristallisiert.
[0036] Ausbeute: 12,5 g / F 44 - 47°C
Stufe 3: 2-Methyl-6-allyl-5-hexadecanoylhydrochinon
[0037] 12 g Allylether aus Stufe 2 wurden wie in Herstellungsbeispiel 1, Stufe 3, beschrieben
der Claisen-Umlagerung unterworfen. Nach der Reinigung mit Benzin (50 - 75°C) wurden
8,5 g Ausbeute mit F 65 - 67°C erhalten.
Stufe 4: 2-Methyl-6-propyl-5-hexadecanoylhydrochinon
[0038] 8 g Allylhydrochinon aus Stufe 3 wurden wie in Herstellungsbeispiel 1, Stufe 4, beschrieben
hydriert und das entstandene Produkt ebenfalls aus Benzin umkristallisiert.
[0039] Ausbeute: 6,5 g / F 66 - 68°C Stute 5: 2-Methyl-6-propyl-5-α-hydroxy-hexadecylhydrochincn
[0040] 6,5 g der Ketoverbindung aus Stufe 4 wurden in 90 ml Methanel gelöst und mit einer
Lösung von 0,75 g Natriumborhydrid in 3 ml Wasser wie in Herstellungsbeispiel 1, Stufe
5, beschrioen hydriert und das Roh-Carbinol aus Methanol umkristallisiert.
[0041] Ausbeute: 5 g / F 121 - 124
0C
Stufe 6: Farbstoffsulfinsäure 4-{3-[8-(4-Nitro-2-methylsulfonyl-phenylazo)-5-hydroxy-1-naphthyl]-sulfamoylbenzol}-sulionamido-
benzolsulfinsäure
[0042] In einer Lösung von 4,9 g Kaliumcarbonat 3,75 g Aminobenzolsulfinsäure 44 ml Wasser
und 62,5 ml Aceton wurden unter Rühren in 20 Minuten 10 g 3-[8-(4-Nitro-2-methylsulfonyl-phenylazo)-5-hydroxy-1-naphthyl]-sulfamoyl-
benzolsulfochlorid eingetragen. Nach 30 Minuten wurde filtriert und zu der Lösung
nacheinander 250 ml Wasser und 31 ml konzentrierte Salzsäure gegeben. Der entstandene
Niederschlag wurde abgesaugt und mit Wasser gewaschen. Im Trockenschrank getrocknet.
[0043] Ausbeute: 10,6 g Stufe 7: Verbindung Nr. 11
[0044] Unter Stickstoffatmosphäre wurden zu einer Lösung von 4,1 g Carbinolverbindung aus
Stufe 5 in 250 ml Eisessig bei 60 - 65°C unter Rühren eine filtrierte 85°C heiße Lösung
von 8,9 g Farbstoffsulfinsäure 1 g Natriumacetat sicc. in 200 ml Eisessig und 120
ml Wasser gegeben und 1 Stunde bei 60 - 65°C gerührt. Nach Erkalten .wurde der entstandene
Niederschlag abgesaugt und aus Ethylacetat/Methanol unter Zusatz von Aktivkohle umkristallisiert.
Ausbeute: 5,5 g
[0045] Der Hauptaspekt der vorliegenden Erfindung betrifft den Fall, bei dem die oxidierbare
Verbindung eine farbgebende Verbindung ist und die fotografisch wirksame Gruppe ein
diffundierender Farbstoff. Aus diesem Grunde wird nachfolgend hauptsächlich auf farbgebende
Verbindungen Bezug genommen, was aber nicht als Beschränkung verstanden werden darf.
Tatsächlich lassen sich die oxidierbaren Verbindungen für die verschiedensten anderen
Zwecke einsetzen, wobei andere fotografisch wirksame Gruppen in Frage kommen können.
Die erfindungsgemäßen farbgebenden Verbindungen werden den Gießlösungen für die Schichten
des fotografischen Materials nach einer der üblichen Methoden einverleibt. Die pro
Liter Gießlösung verwendete Menge an farbgebender Verbindung variiert in relativ weiten
Grenzen, wobei die günstigste Konzentration anhand einfacher Versuche festgestellt
wird.-Beispielsweise werden pro Liter Gießlösung 5 - 80 g, vorzugsweise 20 - 40 g
farbgebende Verbindung verwendet.
[0046] Die zur Erzielung des gewünschten Effektes erforderliche Zuordnung zwischen diffusionsfester
farbgebender Verbinding und Silberhalogenid kann beispielsweise dadurch hergestellt
werden, daß die diffusionsfesten Verbindungen unter Ausnut-, zung vorhandener stark
saurer wasserlöslich machender Gruppen aus wäßriger Lösung in die Gießlösungen eingebracht
werden. Die nichtdiffundierenden farbgebenden Verbindungen können aber auch in die
Schichten nach einem der bekannter Emulgierverfahren eingebracht werden. Solche Verfahren
sine beispielsweise in den britischen Patentschriften 791 219 und 1 099 414 bis 1
099 417 beschrieben. Weiterhin ist es möglich, wäßrige Dispersionen oder farbgebende
Verbindungen herzustellen und den jeweiligen Gießlösungen zuzusetzen, Hierzu werden
wäßrige Aufschlämmungen der farbgebenden Ver bindungen beispielsweise durch intensives
Rühren unter Zusatz von scharfkantigem Sand oder durch Anwendung von Ulese schall
fein vermahlen. In einer weiteren Ausführangsfon kann es beispielsweise erwünscht
sein, die farbgebenden Verbindungen gemeinsam mit Silberhalogenid und gegebenenfalls
Entwicklersubstanzen in Form sogenannter Mikrokapseln in die Schicht einzulagern,
wobei auch zwei oder mehr verschieden sensibilisierte lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionen
und die entsprechenden diffusionsfesten Verbindungen in einer einzigen Schicht nach
Art der sogenannten Mischkornemulsionen vereinigt werden, wie dies beispielsweise
in der US-PS 2 698 794 beschrieben ist. Die nichtdiffundierenden farbgebenden Verbindungen
können in einer lichtempfindlichen Schicht selbst oder in einer Nachbarschicht untergebracht
sein. Beispielsweise ist der rotempfindlichen Schicht eine einen blaugrünen Farbstoff
abspaltende Verbindung, der grünempfindlichen Schicht eine einen purpurnen Farbstoff
abspaltende Verbindung und der blauempfindlichen Schicht eine einen gelben Farbstoff
abspaltende Verbindung zugeordnet.
[0047] Unter "Zuordnung" und "zugeordnet" wird verstanden, daß die gegenseitige Anordnung
von Silberhalogenidemulsion und farbgebender Verbindung von solcher Art ist, daß eine
Wechselwirkung zwischen ihnen möglich ist, die eine bildmäßige Übereinstimmung zwischen
gebildetem Silberbild und bildmäßiger Verteilung an oxidierter nichtdiffundierender
farbgebender Verbindung zuläßt.
[0048] Zweckmäßigerweise wird hierbei die zugeordnete farbgebende Verbindung in die Silberhalogenidemulsion
selbst oder in eine zu der Silberhalogenidemulsionsschicht benachbarte Schicht eingelagert,
wobei diese benachbarte Schicht vorzugsweise (gesehen in Richtung des bei der Belichtung
einfallenden Lichtes) hinter der Silberhalogenidemulsionsschicht liegt. Die erfindungsgemäßen
farbgebenden Verbindungen werden bei der Entwicklung des Silberbildes von Entwickleroxidationsprodukten
bildmäßig oxidiert; die nicht oxidierten Anteile der farbgebenden Verbihdüngen unterliegen
dann unter dem Einfluß des Entwickler- bzw. Aktivatoralkalis einer Spaltungsreaktion,
bei der die Farbstoffreste in diffundierender Form in Freiheit gesetzt werden. Zur
Entwicklung sind die üblichen fotografischen Silberhalogenidentwicklungsmittel geeignet,
soweit sie in der Lage sind, in oxidierter Form die erfindungsgemäßen farbgebenden
Verbindungen zu oxidieren. Beispiele für geeignete Entwickler sind folgende:
Hydrochinon
N-Methylaminophenol
1-Phenyl-3-pyrazolidon
1-Phenyl-4,4-dimethyl-3-pyrazolidon
1-Phenyl-4-methyl-4-hydroxymethyl-3-pyrazolidon 1-Phenyl-4,4-bishydroxymethyl-3-pyrazolidon
Aminophenole
N,N-Diethyl-p-phenylendiamin
N-Ethyl-N-hydroxyethyl-p-phenylendiamin und 3-Methyl-N,N-diethyl-p-phenylendiamin
N,N,N',N'-Tetraalkyl-p-phenylendiamine wie Tetramethyl-p-phenylendiamin
Triethylsulfobutyl-p-phenylendiamin und 1,4-Bis-pyrrolidinobenzol Reduktone
[0049] Es ist besonders darauf hinzuweisen, daß die Auswahl an Entwicklersubstanzen bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht auf Farbentwickler beschränkt ist, sondern daß
bevorzugt auch übliche Schwarz-Weiß-Entwickler zur Anwendung gelangen, was wegen der
geringeren Verfärbungsneigung der letzteren als Vorteil anzusehen ist.
[0050] Die Entwickler können bereits in den Schichten des farbfotografischen Materials enthalten
sein, wo sie durch die alkalische Aktivatorflüssigkeit aktiviert werden, oder in der
alkalischen Verarbeitungsflüssigkeit oder -paste. Da die erfindungemäßen farbgebenden
Verbindungen selbst Entwicklereigenschaften haben, kann unter bestimmten Vorraussetzungen
auf die Verwendung von Hilfsentwicklerverbindungen verzichtet werden. In diesem Fall
wird die farbgebende Verbindung unmittelbar durch entwickelbares Silberhalogenid oxidiert.
[0051] Da die bildmäßige Verteilung des bei der Entwicklung freigesetzten diffundierenden
Farbstoffes mit der bildmäßigen Verteilung des nicht entwickelten Silberhalogenids
übereinstimmt, bedarf es zur Erzeugung positiver farbiger Übertragungsbilder nicht
der Verwendung von direkt-positiven Silberhalogenidemulsionen oder der Anwendung eines
geeigneten Umkehrverfahrens, sondern es können übliche Negativemulsionen verwendet
werden.
[0052] Die Emulsionen können chemisch sensibilisiert sein, z.B. durch Zusatz schwefelhaltiger
Verbindungen bei der chemischen Reifung, beispielsweise Allylisothiocyanat, Allylthioharnstoff,
Natriumthiosulfat und ähnliche. Als chemiseve Sensibilisatoren können ferner auch
Reduktionsmittel, z.B. die in den belgischen Patentschriften 493 464 und 568 687 beschriebenen
Zinnverbindungen, ferner Polyamine wie Diethylentriamin, oder Aminomethansulfinsäure-Derivate,
z.B. gemäß belgischer Patentschrift 547 323 verwendet werden.
[0053] Geeignet als chemische Sensibilisatoren sind auch Edelmetalle bzw. Edelmetallverbindungen
wie Gold, Platin, Palladium, Iridium,Ruthenium oder Rhodium. Diese Methode der chemischen
Sensibilisierung ist in dem Artikel von R. KOSLOWSKY, Z.Wiss.Phot. 45, 65 - 72 (1951)
beschrieben.
[0054] Es ist ferner möglich, die Emulsionen mit Polyalkylenoxid-Derivaten zu sensibilisieren,
z.B. mit Polyethylenoxid eines Molekulargewichtes zwischen 1000 und 20.000, ferner
mit Kondensationsprodukten von Alkylenoxiden und aliphatischen Alkoholen, Glykolen,
cyclischen Dehydratisierungsprodukten von Hexitolen, mit alkyl-substituierten Phenolen,
aliphatischen Carbonsäuren, aliphatischen Aminen, aliphatischen Diaminen und Amiden.
Die Kondensationsprodukte haben ein Molekulargewicht von mindestens 700, vorzugsweise
von mehr als 1000. Zur Erzielung besonderer Effekte kann man diese Sensibilisatoren
selbstverständlich kombiniert verwenden, wie in BE-PS 537 278 und in GB-PS 727 982
beschrieben.
[0055] Die Emulsionen können auch spektral sensibilisiert sein, z.B. durch die üblichen
Mono- oder Polymethinfarbstoffe wie saure oder basische Cyanine, Hemicyanine, Streptocyanm
Merocyanine, Oxonole, Hemioxonole, Styrylfarbstoffe oder andere, auch drei- oder mehrkernige
Methinfarbstoffe, beispielsweise Rhodacyanine oder Neocyanine. Derartige Sensibilisatoren
sind beispielsweise beschrieben in dem Werk von F.M. HAMER "The Cyanine Dyes and Related
Compounds" (1964) Interscience Publishers John Wiley and Sons, New Yorko
[0056] Die Emulsionen können die üblichen Stabilisatoren enthalten, wie z.B. homöopolare
oder salzartige Verbindungen des Quecksilbers mit aromatischen oder heterocyclischen
Ringen wie Mercaptotriazole, einfache Quecksilbersalze, Sulfoniumquecksilberdoppelsalze
und andere Quecksilberverbindungen. Als Stabilisatoren sind ferner geeignet Azaindene,
vorzugsweise Tetra- oder Pentaazaindene, insbesondere solche, die mit Hydroxyl- oder
Aminogruppen substituiert sind, Derartige Verbindungen sind in dem Artikel von BIRR,
Z.Wiss.Phot. 47, 2 - 27 (1952) beschrieben. Weitere geeignete Stabilisatoren sind
u.a. heterocyclische Mercaptoverbindungen, z.B. Phenylmercaptotetrazol, quaternäre
Benzthiazol-Derivate, Benztriazol und ähnliche.
[0057] Als Bindemittel für die fotografischen Schichten wird vorzugsweise Gelatine verwendet.
Diese kann jedoch ganz oder teilweise durch andere natürliche oder synthetische Bindemittel
ersetzt werden. An natürlichen Bindemitteln sind z.B. Alginsäure und deren Derivate
wie Salze, Ester oder Amide, Cellulose-Derivate wie Carboxymethylcellulose, Alkylcellulose
wie Hydroxyethylcellulose, Stärke oder deren Derivate wie Ether oder Ester, oder Caragenate
geeignet. An synthetischen Bindemitteln seien erwähnt Polyvinylalkohol, teilweise
verseiftes Polyvinylacetat, Polyvinylpyrrolidon und dergleichen.
[0058] Die Härtung der Schichten kann in der üblichen Weise erfolgen, beispielsweise mit
Formaldehyd oder halogen-substituierten Aldehyden, die eine Carboxylgruppe enthalten
wie Mucobromsäure, Diketonen, Methansulfonsäureester, Dialdehyden. Zur Durchführung
des Farbstoffdiffusionsübertragungsverfar rens gemäß der vorliegenden Erfindung wird
ein lichtemnt liches Element verwendet, das eine oder mehrere Silberhal genidemulsionsschichten
sowie die diesen zugeordnete nichtdiffundierende farbgebende Verbindungen enthält
und ein Bildempfangselement, in dem durch die bildmäßig übertragenen diffundierenden
Farbstoffe das gewünschte Farbbild er zeugt wird. Hierzu ist es erforderlich, daß
zwischen dem lichtempfindlichen Element und dem Bildempfangselement mindestens während
eines endlichen Zeitraumes innerhalb der Entwicklungszeit ein fester Kontakt besteht,
so daß die in dem lichtempfindlichen Element als Folge der Entwicklung . erzeugte
bildmäßige Verteilung an diffundierenden Farbstoffen auf das Bildempfangselement übertragen
werden kann. Der Kontakt kann hergestellt werden, nachdem die Entwicklung in Gang
gesetzt worden ist oder er kann bereits hergestellt worden sein, bevor die Entwicklung
beginnt. Letz teres ist beispielsweise der Fall, falls zur Durchführung des Farbstoffdiffusionsübertragungsverfahrens
ein Material verwendet wird, in dem das lichtempfindliche Element und das Bildempfangselement
eine integrale Einheit bilden, im folgenden auch als Monoblattmaterial bezeichnet,
die auch nach Beendigung des Entwicklungsvorganges weiter bestehen bleibt, d.h. eine
Abtrennung des lichtempfindlichen Elements von dem Bildempfangselement ist auch nach
erfolgtem Farbübertrag nicht vorgesehen. Eine solche Ausführungsform ist beispielsweise
beschrieben in der DE-OS 2 019 430.
[0059] Ein für die Durchführung des Farbstoffdiffusionsübertragungsverfahrens gemäß der
vorliegenden Erfindung geeignetes Monoclattmaterial weist beispielsweise folgende
Schichtelemente auf:
1) einen transparenten Schichtträger
2) eine Bildempfangsschicht
3) eine lichtundurchlässige Schicht
4) ein lichtempfindliches Element mit mindestens einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht
und mindestens einer dieser zugeordneten nichtdiffundierenden farbgebenden Verbindung
5) eine Verzögerungsschicht
6) eine saure Polymerschicht
7) einen transparenten Schichtträger
[0060] Das Monoblattmaterial kann dabei in der Weise zusammengesetzt werden, daß getrennt
voneinander zwei verschiedene Teile hergestellt werden, nämlich der lichtempfindliche
Teil (Schichtelemente 1 - 4) und das Abdeckblatt (Schichtelemente 5 - 7), die dann
schichtseitig aufeinandergelegt und miteinander verbunden werden, gegebenenfalls unter
Verwendung von Abstandsstreifen, so daß zwischen den beiden Teilen ein Raum für die
Aufnahme einer genau bemessenen Menge einer Verarbeitungsflüssigkeit gebildet wird.
Die Schichtelemente 5 und 6, die zusammen das Neutralisationssystem bilden, können
auch - allerdings in vertauschter Reihenfolge - zwischen dem Schichtträger und der
Bildempfangsschicht des lichtempfindlichen Teiles angeordnet sein. Es können Mittel
vorgesehen sein, um eine Verarbeitungsflüssigkeit zwischen den lichtempfindlichen
Teil und das Abdeckblatt einzuführen, z.B. in Form eines seitlich angeordneten aufspaltbaren
Behälters, der bei Einwirkung mechanischer Kräfte seinen Inhalb zwischen zwei benachbarte
Schichten des Monoblattmaterials ergießt.
[0061] Ein wesentlicher Teil des fotografischen Materials gemäß der vorliegenden Erfindung
ist das lichtempfindliche Element, das im Falle eines Einfarbstoffübertragungsverfahrens
eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht und dieser zugeordnet eine
nichtdiffundierende farbgebende Ver bindung enthält. Dabei kann sich die nichtdiffundierende
Verbindung in einer zu der Silberhalogenidemulsionsschiom. benachbarten Schicht oder
in der Silberhalogenidemulsionsschicht selbst befinden, wobei im letzteren Fall die
Farbe des Bildfarbstoffes bevorzugt so ausgewählt wird, daß der überwiegende Absorptionsbereich
der farbgebenden Verbindung nicht übereinstimmt mit dem überwiegenden Empfindlichkeitsbereich
der Silberhalogenidemulsionsschicht. Zur Herstellung mehrfarbiger Übertragsbilder
in naturgetreuen Farben enthält das lichtempfindliche Element jedoch drei derartige
Zuordnungen von farbgebender Verbindung und lichtempfindlicher Silberhalogenidemulsionsschicht,
wobei in der Regel der Absorptionsbereich der farbgebenden Verbindung mit dem Bereich
der spektralen Empfindlichkeit der zugeordneten Silberhalogenidemulsionsschicht im
wesentlichen übereinstimmen wird. Voraussetzung für eine möglichst hohe Empfindlichkeit
ist dann jedoch, daß jeweils die farbgebende Kombination in einer separaten Bindemittelschicht
(gesehen in Richtung des bei der Belichtung einfallenden Lichtes) hinter der Silberhalogenidemulsionsschicht
angeordnet ist. Die bei der Entwicklung einer Silberhalogenidemulsion entstehenden
Entwickleroxidationsprodukte dürfen sich selbstverständlich nur auf die zugeordnete
farbgebende Verbindung auswirken. Es sind deshalb im allgemeinen in dem lichtempfindlichen
Element Trennschichten vorhanden, die die Diffusion der Entwickleroxidationsprodukte
in andere nicht zugeordnete Schichten wirksam unterbinden.
[0062] Diese Trennschichten können z.B. geeignete Substanzen enthalten, die mit den Entwickleroxidationsprcdukten
reagieren, beispielsweise nichtdiffundierende Hydrochinon-Deri vate oder, falls es
sich bei dem Entwickler um eine Farbentwicklersubstanz handelt, nichtdiffundierende
Farbkuppler. In einer bevorzugten Ausführungsform hat deshalb das lichtempfindliche
Element folgenden Aufbau (von oben nach unten):
blauempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht Schicht mit nichtdiffundierender,
einen diffundierenden Gelbfarbstoff freisetzender Verbindung Trennschicht
grünsensibilisierte Silberhalogenidemulsionsschicht Schicht mitnichtdiffundierender,
einen diffundierenden Purpurfarbstoff freisetzender Verbindung Trennschicht
rotsensibilisierte Silberhalogenidemulsionsschicht Schicht mit nichtdiffundierender,
einen diffundierenden Blaugrünfarbstoff freisetzender Verbindung
[0063] Selbstverständlich können die Silberhalogenidemulsionsschichten auch in anderer Reihenfolge
angeordnet sein, wobei jedoch die zugeordneten Schichten mit den farbgebenden Systemen
ebenfalls vertauscht sein müssen, so daß die Zuordnung erhalten bleibt.
[0064] Die unter dem lichtempfindlichen Element angeordnete lichtundurchlässige Schicht
ist durchlässig für wäßrige alkalische Behandlungslösungen und damit für die diffundierenden
Farbstoffe. Sie hat im wesentlichen zwei Funktionen: erstens dient sie dazu, das nach
der Entwicklung in dem ursprünglich lichtempfindlichen Element verbleibende Bildsilber
sowie die als Farbnegativ zurückbleibenden farbgebenden Verbindungen abzudecken, so
daß bei der Betrachtung durch den transparenten Schichtträger des lichtempfindlichen
Teils nur das positive Farbübertragungsbild sichtbar ist; zweitens schließt sie das
lichtempfindliche Element nach der Seite der Bildempfangsschicht (nach unten) lichtdicht
ab. Letzteres ist besonders dann von Bedeutung, wenn das Monoblattmaterial nach der
Belichtung noch in aer Kamera mit der alkalischen Verarbeitungsmasse in Berührung
gebracht, dann aus der Kamera herausgezogen und außerhalb der Kamera entwickelt werden
soll.
[0065] Schichten mit genügender Lichtundurchlässigkeit, aber genügender Durchlässigkeit
für diffundierende Farbstoffe können beispielsweise mit Suspensionen anorganischer
oder organischer dunkler, vorzugsweise schwarzer Pigmente, beispielsweise mit Suspensionen
von Ruß, in geeigneten Bindemitteln, z.B. in Gelatinelösungen, hergestellt werden.
Im allgemeinen genügen 0,5 - 2
/u starke Schichten, die in Gelatine 10 - 90 Gew.-% (bezogen auf das gesamte Trockengewicht)
an Ruß enthalten, um in genügendem Maße während der Entwicklung einen Ausschluß des
Lichtes zu gewährleisten. Die Teilchengröße der verwendeten Pigmente ist relativ unkritisch,
solange sie 0,5
/u nicht wesentlich überschreitet.
[0066] Die lichtundurchlässige Schicht umfaßt vorzugsweise außer der schwarzen Pigmentschicht
noch eine darunter angeordnete weiße Pigmentschicht. Diese hat die Aufgabe, die schwarze
Schicht zu verdecken und für das Bild einen weißten Untergrund zu schaffen. Geeignet
hierfür sind alle weißen Pigmente, sofern ihre Deckkraft bei nicht allzu großen Schichtdicken
genügend hoch ist. Erwähnt seien beispielsweise Bariumsulfat, Oxide von Zink, Titan,
Silizium, Aluminium und Zirkon, ferner Bariumstearat oder Kaolin. Titandioxid wird
als weißes Pigment bevorzugt. Auch hierfür gelten hinsichtlich des Bindemittels, der
Konzentration sowie der Teilchengröße die gleichen Angaben wie für die schwarzen Pigmente.
Die Dicke der weißen Pigmentschicht kann je nach der gewünschten Weiße des Untergrundes
variiert werden. Bevorzugt werden Dicken zwischen 5 und 20µ eingesetzt.
[0067] Anstelle der lichtundurchlässigen Schicht können in dem Monoblattmaterial gemäß der
vorliegenden Erfindung auch Mittel zur Erzeugung einer solchen lichtundurchlässigen
Schicht zwischen dem lichtempfindlichen Element und der Bildempfangsschicht angeordnet
sein, z.B. in Form eines seitlich angeordneten Behälters mit einer ein Trübungsmittel
(Pigment) enthaltenden Verarbeitungsflüssigkeit, der bei Einwirkung mechanischer Kräfte
seinen Inhalt zwischen die genannten Schichten ergießt, so daß sich dort eine derartige
Pigmentschicht bildet.
[0068] Die Bildempfangsschicht besteht im wesentlichen aus einem Bindemittel, das Farbstoffbeizmittel
für die Festlegung der diffundierenden Farbstoffe enthält.
[0069] Als Beizmittel für saure Farbstoffe dienen vorzugsweise langkettige quaternäre Ammonium-
oder Phosphoniumverbindungen oder ternäre Sulfoniumverbindungen, z.B. solche, wie
sie beschrieben sind in den US-PS 3 271 147 und 3 271 148. Ferner können auch bestimmte
Metallsalze und deren Hydroxyde, die mit den sauren Farbstoffen schwerlösliche Verbindungen
bilden, verwendet werden. Die Farbstoffbeizmittel sind in der Empfangsschicht in einem
der üblichen hydrophilen Bindemittel dispergiert, z.B. in Gelatine, Polyvinylpyrrolidon,
ganz oder partiell hydrolysierten Celluloseestern und dergleichen. Selbstverständlich
können auch manche Bindemittel als Beizmittel fungieren, z.B. Mischpolymerisate oder
Polymerisatgemische von Vinylalkohol und N-Vinylpyrrolidon, wie beispielsweise beschrieben
in der DE-AS 1 130 284, ferner solche, die Polymerisate von stickstoffhaltigen quaternären
Basen darstellen, z.B. Polymerisate von N-Methyl-2-vinylpyridin, wie beispielsweise
beschrieben in der US-PS 2 484 430.
[0070] An dieser Stelle darf weiter verwiesen werden auf die in der DE-OS 2 631 521 beschriebenen
Vernetzungsprodukte von hydrophilen Bindemitteln mit Glycidylgruppen tragenden quaternären
Polyurethanen. Weitere brauchbare beizende zur demittel sind beispielsweise Guanylhydrazon-Derivate
von Acylstyrolpolymerisaten, wie beispielsweise beschrieber der DE-OS 2 009 498. Im
allgemeinen wird man jedoch den zuletzt genannten beizenden Bindemitteln andere Bindemittel
z.B. Gelatine, zusetzen.
[0071] Als transparente Schichtträger für das erfindungsgemäße Monoblattmaterial können
die üblichen in der fotografisonen Praxis Verwendeten transparenten Trägermaterialien,
z.B. Filme aus Celluloseestern, Polyethylenterephthalat, Polycarbonat oder andere
filmbildende Polymere, Verwendung finden. Durch die alkalische Verarbeitungsmasse
wird in dem lichtempfindlichen Material ein relativ hoher pH-Wart eingestellt (etwa
11 bis 14), wodurch die Entwicklung und die bildmäßige Farbstoffdiffusion ausgelöst
werden. Es hat sich erwiesen, daß bei diesem hohen pH-Wert die Farbstoffe und damit
die erhaltenen Bilder nicht sonderlich stabil sind. Es ist daher erforderlich, daß
nach vollendeter Entwicklung das Material nahezu neutral oder schwach sauer gestellt
wird. Das kann in bekannter Weise dadurch erreicnt werden, daß das Material zusätzlich
eine saure Polymerschicht enthält, die erst allmählich im Laufe der Entwicklung für
die alkalische Verarbeitungsmasse zugänglich wird. Unter einer sauren Polymerschicht
wird eine Bindemittelschicht verstanden, die polymere Verbindungen mit Säuregruppen,
vorzugsweise Sulfo- oder Carboxylgruppen, enthält. Diese sauren Gruppen reagieren
mit den Kationen der Verarbeitungsmasse unter Salzbildung und erniedrigen hierber
den pH-Wert der Masse. Selbstverständlich sind die polymeren Verbindungen und damit
die sauren Gruppen in der genannten Schicht diffusionsfest eingelagert. Vielfacn stellen
die sauren Polymeren Derivate der Cellulose oder Derivate von Polyvinylverbindungen
dar; es können jedoch auch andere polymere Verbindungen Verwendung findeno Als brauchbare
saure Polymere seien beispielsweise erwähnt: Cellulose-Derivate mit freier Carboxylgruppe,
z.B. Cellulosedicarbonsäurehalbester mit freier Carboxylgruppe wie Celluloseacetathydrogenphthalat,
Celluloseacetathydrogenglutarat, Ethylcelluloseacetathydrogensuccinat, Celluloseacetathydrogensuccinathydrogenphthalat,
Ether und Ester von Cellulose, die mit weiteren Dicarbonsäureanhydriden oder mit Sulfonsäureanhydriden,
beispielsweise mit o-Sulfobenzoesäureanhydrid modifiziert sind, Carboxymethylcellulose,
ferner Polystyrolsulfonsäure, Polyvinylhydrogenphthalat, Polyvinylacetathydrogenphthalat,
Polyacrylsäure, Acetale von Polyvinylalkohol mit Aldehyden, die durch Carboxy- oder
Sulfogruppen substituiert sind, wie o-, m- oder p-Benzaldehydsulfonsäure oder -carbonsäure,
partiell veresterte Ethylen-Maleinsäureanhydrid-Mischpolymerisate, partiell veresterte
Methylvinylether-Maleinsäureanhydrid-Mischpolymerisate und dergleichen.
[0072] Geeignete saure Polymere sind beispielsweise in der DE-OS 2 652 464 beschrieben.
[0073] Die saure Polymerschicht muß genügend Säuregruppen enthalten, um den pH-Wert der
Verarbeitungsmasse von anfangs 11 bis 14 so weit zu erniedrigen, daß das Material
zum Schluß nahezu neutral oder schwach sauer eingestellt ist (pH-Wert 5 - 8).
[0074] Die zeitliche Verzögerung der pE-Wert-Erniedrigung wird in bekannter Weise dadurch
erreicht, daß die saure Polymerschicht mit einer sogenannten Verzögerungsschicht überzogen
ist. Diese Verzögerungsschicht stellt eine alkali-undurchlässige Schicht dar, die
vorzugsweise aus einem gegen Alkali inerten Polymeren, beispielsweise aus Polyvinylalkohol
oder einem partiell acetalisierten Polyvinylalkohol besteht. Durch geeignete Wahl
der Dicke und der Zusammensetzung dieser Verzögerungsschicht kann die zeitliche Verzögerung
der pH-Wert-Erniedrigung in der gewünschten Weise eingestellt werden. Eine Bremsschicht
mit Polymeren eines neuartigen Durchlässigkeitsverhaltens ist beispielsweise in der
DE-OS 2 455 762 beschrieben.
[0075] Neutralisationssysteme, worunter Kombinationen aus einer sauren Polymerschicht und
einer Verzögerungsschicht verstanden werden, sind beispielsweise beschrieben in der
DE-FS 1 285 310. Derartige Schichtkombinationen können in dem erfindungsgemäßen Material
vorhanden sein, beispielsweise in dem lichtempfindlichen Teil zwischen dem transparenten
Schichtträger und der Bildempfangsschicht.
[0076] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Neutralisationssystem aus einer sauren
Polymerschicht und einer Verzögerungsschicht auf dem Deckblatt anzuordnen. Selbstverständlich
müssen diese beiden Schichten in einer derartigen Reihenfolge angeordnet sein, daß
das Alkali der Verarbeitungsmasse zunächst die Verzögerungsschicht durchdringen muß,
um in die saure Polymerschicht zu gelangen.
[0077] Das erfindungsgemäße Farfstoffdiffusionsübertragungsverfahren läßt sich vorteilhaft
in bzw. mittels einer geeigneten Selbstentwicklerkamera durchführen. Diese kann z.B.
mit Vorrichtungen versehen sein, die es ermöglichen, nach der Belichtung des lichtempfindlichen
Elementes zwischen diesem und dem Deckblatt_eine Arbeitslösung zu verteilen und das
lichtempfindliche Material nach oben lichtundurchlässig ac= zudecken. Vorzugsweise
ist eine solche Kamera mit zwei gegeneinander gelagerten Quetschwalzen versehen, zwischen
denen das Monoblattmaterial herausgezogen wird, wobei die seitlich angeordneten Behälter
aufgespalten werden und ihren Inhalt zwischen die Schichten des Monoblattmaterials
entlassen. Da das lichtempfindliche Element nach dem Passieren der Quetschwalzen beiderseits
durch lichtundurchlässige Schichten gegen unerwünschte Belichtung geschützt ist, kann
das belichtete Material unmittelbar nach Ingangsetzen der Entwicklung aus der Kamera
herausgezogen werden.
[0078] Zur Verarbeitung des bildmäßig belichteten Monoblattmaterials wird das lichtempfindliche
Element in Kontakt gebracht mit der wäßrig-alkalischen Arbeitslösung. Hierbei werden
in Gegenwart der Entwicklerverbindung die bildmäßig belichteten Silberhalogenidemulsionsschichten
entwickelt, wobei in Übereinstimmung mit dem dabei gebildeten Silberbild eine bildmäßige
Verteilung von Oxidationsprodukten der Entwicklerverbindung erzeugt wird, die die
zugeordnete farbgebende Verbindung oxidiert, worauf aus der bildmäßigen Verteilung
an nicht oxidierter farbgebender Verbindung unter der Einwirkung des Aktivator- bzw.
Entwickleralkali der diffundierende Farbstoff abgespalten wird.
[0079] Die wäßrig-alkalische Arbeitslösung kann viskositätserhöhende Zusätze enthalten,
z.B. Hydroxyethylcellulose. Weiterhin können in der Arbeitslösung in bekannter Weise
Entwicklungsbeschleuniger, Stabilisatoren, Silbersalzlösungsmittel, Schleiermittel,
Antioxydantien und weitere Zusätze enthalten sein.
[0080] Da die erfindungsgemäßen Verbindungen im wesentlichen nur im reduzierten Zustand
der hydrolytischen Spaltung unterliegen unter Freisetzung der fotografisch wirksamen
Gruppe, nach erfolgter Oxidation aber stabil sind, liegt es auf der Hand sie auch
in der oxidierten Form in die Schichten einzubringen, wobei aber dafür Sorge getragen
werden muß, daß sie bei der Entwicklung bildweise in die hydrolysierbare reduzierte
Form überführt werden. Dies kann durch die gleichzeitige Verwendung sogenannter Elektronendonor-Verbindungen
(ED-Verbindungen) bewerkstelligt werden, bei denen es sich um reduzierende Substanzen
handelt, die bildmäßig durch Reaktion mit Entwickleroxidationsprodukten oder mit dem
entwickelbaren Silberhalogenid in die oxidierte Form überführt und damit der Reaktion
mit der oxidierten Form der erfindungsgemäßen Verbindungen entzogen werden. Lediglich
an den Stellen, an denen keine Silberhalogenidentwicklung stattfindet, bleibt die
ED-Verbindung in ihrer aktiven Form erhalten, die mit der oxidierten Form der farbgebenden
Verbindung zu reagieren vermag unter Bildung der hydrolysierbaren reduzierten Form,
aus der dann unter den Bedingungen der fotografischen Entwicklung die diffundierenden
Farbstoffe bildmäßig freigesetzt werden. Hinsichtlich solcher Verfahrensweisen sei
beispielsweise auf die DE-OS 2 809 716 verwiesen, in der auch eine Reihe geeigneter
ED-Verbindungen beschrieben sind.
[0081] Vorstehend wurde die Erfindung anhand von Beispielen erläutert, in denen die fotografisch
wirksame Gruppe ein diffundierender Farbstoff oder diffundierendes Farbstoffvorprodukt
ist. Es sind jedoch auch andere Ausführungsformen dankbar, bei denen die fotografisch
wirksame Gruppe beispielsweise ein Antischleiermittel, ein Entwicklungsinhibitor,
ein Härtungsmittel, ein Entwicklungsmittel oder ein die Entwicklung beschleunigendes
Mittel ist. In allen diesen Fällen wird die fotografisch wirksame Gruppe bildmäßig
in Freiheit gesetzt, d.h. in Übereinstimmung mit bildmäßiger Verteilung an nicht entwickeltem
Silberhalogenid bei Verwendung von Negativemulsionen. Hierdurch ergeben sich vielfältige
Möglichkeiten zur Bilderzeugung.
Ausführungsbeispiel 1
[0082] Auf einen transparenten Schichtträger aus Cellulosetriacetat wurden in folgender
Reihenfolge eine Beizschicht, eine lichtreflektierende Schicht und eine lichtempfindliche
Silberhalogenidemulsionsschicht aufgetragen:
Beizschicht:
3,75 g eines Copolymerisates aus einem Teil Styrol und einem Teil Maleinsäureimid
von N,N-Dimethyl-N-hexadecyl-N-W -aminopropyl-ammoniumbromid wurden in 15 ml Ethanol
gelöst und diese Lösung wurde in 75 ml 5 %iger Gelatinelösung eingerührt und homogenisiert.
Nach Zusatz von 2,6 ml 5 %iger Saponinlösung und 1 ml 2 %iger wäßriger Mucochlorsäurelösung
wurde auf eine übliche Gießviskosität (ca. 11 mPa.s) eingestellt und die Lösung wurde
bei 40°C im Tauchverfahren auf den Träger aufgetragen (Gießgeschwindigkeit 5 m/min).
[0083] Lichtreflektierende Schicht:
Eine Aufschlämmung aus 42 g Ti02 in 20 ml Wasser wurde unter Zusatz von 5 ml 5 %iger wäßriger Lösung von Natrium-dodecylbenzolsulfonat
und 5 ml 5 %iger wäßriger Saponinlösung in 150 ml 8 %iger wäßriger Gelatinelösung
dispergiert. Nach Zugabe von 1 ml 2 %iger Mucochlorsäurelösung wurde die Dispersion
auf eine Viskosität von 13 mPa.s bei 40°C eingestellt und im Tauchverfahren auf die
getrocknete Beizschicht aufgetragen (Gießgeschwindigkeit 5 m/min).
[0084] Silberhalogenidschicht:
Je 1 Mol der in der folgenden Tabelle aufgeführten oxidierbaren Verbindungen wurden
in 3 ml Caprylsäurediethylamid und 3 ml Ethylacetat gelöst und unter Zusatz von 5
ml 5 %iger wäßriger Lösung von Natrium-dodecylbenzolsulfonat in 25 ml 5 %iger Gelatinelösung
eindispergiert. Nach weiterer Zugabe von 50 ml 5 %iger Gelatine und 1 ml 2 %iger Mucochlorsäurelösung
wurde jede der Dispersionen mit 18 g einer gießfertigen Silberhalogenidemulsion vermischt.
Diese Silberhalogenidemulsion war hergestellt worden mit 74 g AgNO3 pro kg Emulsion; sie hatte ein Ag/Gelatine-Verhältnis von 1:1,1 und das Halogenid
war hauptsächlich Bromid mit 0,67 Mol-% Jodid. Die Mischungen wurden im Tauchverfahren
mit einer Geschwindigkeit von 5 m/min bei 40°C auf die getrocknete lichtreflektierende
Schicht aufgetragen.
[0085] Die verschiedenen Proben wurden nach dem Trocknen durch ein Graustufenfilter auf
der Emulsionsseite belichtet, in dem nachfolgend beschriebenen Entwickler 4 Minuten
bei 18°C entwickelt, gewässert und getrocknet.
[0086] Entwickler:
1,5 g Ethylendiamintetraessigsäure-Natriumsalz
11,5 g Borax
1,0 g Natriumhexametaphosphat
2,0 g 1-Phenyl-pyrazolidon
3,0 g KBr
auffüllen mit Wasser auf 1000 ml und
einstellen auf pH 12,5 mit 1 n NaOH
[0087] Es wurden von jeder der Proben voll durchentwickelte positive Farbkeile erhalten,
die durch den transparenten Schichtträger sichtbar warene. Die Farbdichten (D
min und Dmax) wurden hinter Farbfiltern ausgemessen mit Hilfe eines Reflektionsdensitometers
und sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
Die Tabelle enthält einen Vergleich mit entsprechenden Farbstoffen der deutschen
Patentanmeldung P 28 23 159.6, die in o-Stellung zum Carbinol-Kohlenstoffatom (R
5) ein Wasserstoffatom anstelle eines nicht deprotonierbaren Substituenten enthalten.
Die Verbindungen A, B, C und D haben folgende Formeln:
1. Fotografisches Diffusionsübertragungsverfahren, bei dem ein fotografisches Material
mit mindestens einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht und einer
dieser zugeordneten nichtdiffundierenden oxidierbaren Verbindung, die in nicht oxidierter
Form unter den Bedingungen der alkalischen Entwicklung einer Spaltungsreaktion unterliegt
unter Freisetzung einer diffundierenden fotografisch wirksamen Substanz und die in
oxidierter
=Form der erwähnten Spaltungsreaktion nicht oder nur in viel geringerem Maße unterliegt
als in nicht oxidierter Form, bildmäßig belichtet und mit einem Silberhalogenidentwicklungsmittel
entwickelt wird, wobei das Silberhalogenidentwicklungsmittel in oxidierter Form die
oxidierbare Verbindung oxidiert und dadurch in eine durch Alkali nicht oder nur wenig
spaltbare Form überführt, während aus der bildmäßigen Verteilung an nicht oxidierter
oxidierbarer Verbindung als Folge einer Spaltung durch Alkali die fotografisch wirksame
Substanz in Freiheit gesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß als nichtdiffundierende
oxidierbare Verbindung eine Verbindung der folgenden Formel verwendet wird:
worin bedeuten:
A den Rest einer fotografisch wirksamen Gruppe;
X ein bivalentes Bindeglied der Formel -R-(L)p-(R)q-, worin R einen Alkylrest mit 1 - 6 C-Atomen oder einen gegebenenfalls substituierten
Arylen- oder Aralkylenrest bedeutet und wobei die beiden Reste R die gleiche oder
eine verschiedene Bedeutung haben können;
L = -0-, -CO-, -CONR6-, -SO2-NR6-, -O-CO-NR6- (R6 = Wasserstoff oder Alkyl), -S-, -SO- oder -S02-;
p = 0 oder 1;
q = 0 oder 1;
m 0 oder 1;
Y1 und Y2 (gleich oder verschieden) Gruppen oder Vorläufer von Gruppen, die aufgrund ihrer
Wechselwirkung miteinander oxidierbar sind unter Ausbildung eines p-chinoiden Systems;
jedoch ist Y2 nicht eine disubstituierte Aminogruppe -N(R8)2;
R einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest;
R2 Wasserstoff oder einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest;
R3 einen Substituenten wie für R2 definiert, eine Gruppierung, die zusammen mit R4 einen ankondensierten heterocyclischen oder carbocyclischen, gegebenenfalls aromatischen
Ring vervollständigt, oder OH, Halogen, Amino, Alkylamino, Dialkylamino einschließlich
cyclischer Aminogruppen, Acylamino, Alkylthio, Alkoxy, Aroxy oder Sulfo;
R4 einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest, oder eine Gruppierung,
die zusammen mit R3 einen ankondensierten heterocyclischen oder carbocyclischen, gegebenenfalls aromatischen
Ring vervollständigt;
R5 einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest
und wobei mindestens einer der Substituenten R1, R3, R4 einen diffusionsfestmachenden Rest enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß A den Rest eines diffundierenden
Farbstoffes oder Farbstoffvorproduktes bedeutet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als nichtdiffundierende
oxidierbare Verbindung eine Verbindung der folgenden Formel verwendet wird:
worin bedeuten:
A den Rest eines diffundierenden Farbstoffes oder Farbstoffvorproduktes;
X ein bivalentes Bindeglied;
m 0 oder 1;
R einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest;
R2 Wasserstoff oder einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest;
R3 einen Substituenten wie für R2 definiert, eine Gruppierung, die zusammen mit R4 einen ankondensierten heterocyclischen oder carbocyclischen, gegebenenfalls aromatischen
Ring vervollständigt, oder OH, Halogen, Amino, Alkylamino, Dialkylamino einschließlich
cyclischer Aminogruppen, Acylamino, Alkylthio, Alkoxy, Aroxy oder Sulfo;
R4 einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest oder eine Gruppierung,
die zusammen mit R3 einen ankondensierten heterocyclischen oder carbocyclischen, gegebenenfalls aromatischen
Ring vervollständigt; R einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest
und wobei mindestens einer der Substituenten R1, R3, R4 und R einen diffusionsfestmachenden Rest enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Formel des Anspruchs
1 R2 Wasserstoff bedeutet.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Formel des Anspruchs
1 R4 und R5 je einen Alkylrest bedeuten.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Formel des Anspruchs
1 R5 einen n-Propylrest bedeutet.
7. Fotografisches Aufzeichnungsmaterial für das Farbdiffusionsübertragungsverfahren
mit mindestens einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht und einer
dieser zugeordneten nichtdiffundierenden farbgebenden Verbindung, dadurch gekennzeichnet,
daß als nichtdiffundierende farbgebende Verbindung eine Verbindung der folgenden Formel
enthalten ist:
worin bedeuten:
A den Rest eines diffundierenden Farbstoffes oder Farbstoffverproduktes;
X ein bivalentes Bindeglied der Formel -R-(L)p-(R)q-, worin R einen Alkylrest mit 1 - 6 C-Atomen oder einen gegebenenfalls substituierten
Arylen-oder Aralkylenrest bedeutet und worin die beiden Reste R die gleiche oder eine
verschiedene Bedeu- tung haben können;
L = -O-, -CO-, -CONR6-, -SO2-NR6-, -O-CO-NR6-(R6 = Wasserstoff oder Alkyl), -S-, -SO- oder -SO2-;
p = 0 oder 1;
q = 0 oder 1;
m 0 oder 1;
Y1 und Y2 (gleich oder verschieden) Gruppen oder Vorläufer von Gruppen, die aufgrund ihrer
Wechselwirkung miteinander oxidierbar sind unter Ausbildung eines p-chinoiden Systems,
jedoch ist Y2 nicht eine disubstituierte Aminogruppe -N (R8)2;
R einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwaser- . stoffrest;
R2 Wasserstoff oder einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest;
R3 einen Substituenten wie für R2 definiert, eine Gruppierung, die zusammen mit R4 einen ankondensierten heterocyclischen oder carbocyclischen, gegebenenfalls aromatischen
Ring vervollständigt, oder OH, Halogen, Amino, Alkylamino, Dialkylamino einschließlich
cyclischer Aminogruppen, Acylamino, Alkylthio, Alkoxy, Aroxy oder Sulfo;
R4 einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest, oder eine Gruppierung,
die zusammen mit R3 einen ankondensierten heterocyclischen oder carbocyclischen, gegebenenfalls aro=
matischen Ring vervollständigt;
R5 einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest und wobei mindestens einer
der Substituenten R1, R3, R4 und R5 einen diffusionsfestmachenden Rest enthält.
8. Material nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als nichtdiffundierende oxidierbare
Verbindung eine Verbindung der folgenden Formel verwendet wird:
worin bedeuten:
A den Rest eines diffundierenden Farbstoffes oder Farbstoffvorproduktes;
X ein bivalentes Bindeglied;
m 0 oder 1;
R1 einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest;
R2 Wasserstoff oder einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest;
R3 einen Substituenten wie für R2 definiert, eine Gruppierung, die zusammen mit R4 einen ankondensierten heterocyclischen oder carbocyclischen, gegebenenfalls aromatischen
Ring vervollständigt, oder OH, Halogen, Amino, Alkylamino, Dialkylamino einschließlich
cyclischer Aminogruppen, Acylamino, Alkylthio, Alkoxy, Aroxy oder Sulfo;
R4 einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwasterstoffrest, oder eine Gruppierung,
die zusammen mit R3 einen ankondensierten heterocyclischen oder carbocyclischen, gegebenenfalls aromatischen
Ring vervollständigt;
R einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest und wobei mindestens einer
der Substituenten R1, R3, R4 und R5 einen diffusionsfestmachenden Rest enthält.
g. Material nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Formel des Anspruchs
1 R2 Wasserstoff bedeutet.