[0001] Die Erfindung betrifft ein Ätzmittel zum Ätzen von Siliciumoxiden auf einer Unterlage
und ein Ätzverfahren, Das erfindungsgemäße Ätzmittel ist zum Ätzen von Siliciumoxiden
geeignet, greift aber freigelegtes Silicium, insbesondere N-dotiertes Silicium, das
sich unter dem Oxid und einer Metallsilicidschicht befindet, nicht an.
[0002] Bei der'Herstellung integrierter Schaltkreise ist es üblich, die Oberfläche eines
Siliciumkörpers mit einer oder mehreren Schichten, die aus anorganischen isolierenden
Materialien wie Siliciumdioxid, Siliciumnitrid'und dgl. bestehen, zu passivieren und
zu schützen.
[0003] Durch diese Schutzschichten werden Öffnungen hergestellt, um dotierte Gebiete in
dem Halbleiterkörper herstellen und leitende Schichten auf der Oberfläche des Körpers
anordnen zu können mit einem Kontakt zu den dotierten Gebieten. In den meisten Fällen
ist es wesentlich, daß ein selektives Ätzmittel angewendet wird, d. h.,-daß es eine
der Schutzschichten ätzt, ohne das Silicium oder die anderen Schutzschichten wesentlich
anzugreifen. Beispielsweise ist verdünnte Fluorwasserstoffsäure, welche mit Ammoniumfluorid
gepuffert ist, zum Ätzen von Siliciumdioxid geeignet, weil sie Siliciumnitrid oder
Silicium nicht wesentlich angreift. In gleicher Weise ist heiße Phosphorsäure zum
Ätzen von Siliciumnitrid geeignet, während Siliciumdioxid, Silicium oder die üblicherweise
verwendeten Photoresistschichten von ihr nicht angegriffen werden.
[0004] Es wurde jedoch gefunden, daß die Standard-gepufferte Flußsäurelösung N
+- oder N-dotiertes Silicium während der Halbleiterherstellung angreift. Dies trifft
besonders dann zu, wenn die Ätzlösung gleichzeitig auf stark dotiertes Silicium und
Platinsilicid einwirkt. Als Ursache hierfür ist wahrscheinlich eine elektrochemische
Reaktion zwischen dem Silicium und dem Platinsilicid anzusehen, wobei die Reaktionskette
geschlossen wird, wenn der Halbleiter in die Standard-gepufferte Flußsäurelösung getaucht
wird. Dabei findet ein Auflösen des Siliciums, insbesondere N
+-dotierten Siliciums statt.
[0005] Als Beispiel wird die Herstellung integrierter TTL (Transistor-Tränsistor-Logik)
Chips betrachtet, in denen Platinsilicid-sowohl zur Herstellung von Ohmschen Kontakten
wie auch zur Herstellung von Schottky-Kontakten mit hoher Barrierenspannung angewendet
wird. Diese Struktur ist eine der bekanntesten integrierten Schaltkreisstrukturen
in der Halbleiterindustrie und ihr Herstellungsverfahren ist bekannt. Nachdem das
Platinsilicid in den Kontaktbereichen gebildet wurde, wird das überschüssige Platin
durch Königswasser als Ätzmittel entfernt. Als einziger Schutz für das Platinsilicid
dient eine dünne poröse, etwa 3 nm dicke Siliciumdioxidschicht. Weil das Siliciumdioxid
dünn und porös ist, kann das Königswasser auch bestimmte Bereiche des Platinsilicids
angreifen und dadurch N
t- oder N-dotiertes Silicium in den Kontaktbereichen unter der Platinsilicidschicht
freilegen. Dabei treten noch keine wesentlichen Probleme auf. Als nächster Schritt
beim Standardherstellungsverfahren folgt die Entfernung der dünnen Siliciumdioxidschicht
von dem Platinsilicid unter Verwendung einer Standard-gepufferten Flußsäurelösung.
Es wurde gefunden, daß die gepufferte Flußsäurelösung das freiliegende N
+- oder N-dotierte Silicium angreift, wahrscheinlich wegen der zuvor beschriebenen elektrochemischen
Reaktion zwischen dem Silicium und dem Platinsilicid. Dadurch wird Silicium in einem
größeren Ausmaß und bis zu einer größeren Tiefe entfernt.
[0006] Der nächste Schritt in dem TTL-Herstellungsverfahren ist die Abscheidung einer Sperrschicht
aus Metallen wie Chrom, Molybdän, Titan, Wolfram oder Legierungen derselben, die als
Sperrschicht zwischen dem Aluminium, das nachfolgend als Verbindungsmetallurgie abgeschieden
wird, und dem darunterliegenden Platinsilicid und Silicium wirken. Alle diese Sperrschichtmetalle
haben eine wesentlich niedrigere Spannungscharakteristik in Durchlaßrichtung als PtSi,
und jeder direkte Kontakt zwischen dem Sperrschichtmetall und dem N-dotierten Silicium
bewirkt eine Verschiebung der Spannungscharakteristik, wodurch der Schaltkreis unbrauchbar
wird.
[0007] Was N
+-dotierte Siliciumkontaktbereiche anbetrifft, ist das Ausmaß der elektrochemischen
Auflösung noch stärker als bei N-dotiertem Silicium. Die Auflösung hat zur Ausbildung
von tiefreichenden Legierungsspikes geführt, die sich während der nachfolgenden Hochtemperaturbehandlung
vollständig durch die Kontaktbereiche erstrecken.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Ätzmittels für Siliciumoxide,
mit dem insbesondere in Gegenwart von Platinsilicid kein Angriff auf N
+- oder N-dotiertes Silicium erfolgt. Aufgabe der Erfindung ist auch die Angabe eines
Ätzverfahrens.
[0009] Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch ein Verfahren der eingangs genannten
Art, das in den Patentansprüchen gekennzeichnet ist.
[0010] Durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Ätzmittels können Kurzschlüsse vermieden
werden, die, wie zuvor angegeben, durch die Reaktion von Aluminium mit Silicium während
der Halbleiterherstellungsverfahren auftreten. Außerdem kann die nachteilige Veränderung
der Charakteristik von Schottky-Sperrschicht-Dioden während des Halbleiterherstellungsverfahrens
vermieden werden.
[0011] Das erfindungsgemäße Ätzmittel enthält eine Lösung von Fluorwasserstoff in Wasser,
Rest Glycerin. Die Lösung enthält kein ungebundenes Wasser. Eine spezielle Zusammensetzung
enthält 2 % Fluorwasserstoffsäure mit einem Gehalt an 52 Gew.% Wasser, eine kleine
Menge eines Netzmittels und Rest Glycerin.
[0012] Die Erfindung wird anhand der speziellen Beschreibung und der Fign. 1 und 2A bis
2C näher erläutert.
Fig. 1 ist ein Querschnitt durch ein Silicium-Halbleitersubstrat mit dotierten Gebieten
und Metallschichten, welche auf dem Siliciumsubstrat angeordnet sind und einen Transistor
ergeben.
Die Fign. 2A bis 2C sind Querschnitte dieses Transistors und zeigen einen Teil des
Transistors, in dem ein Fehlstellenmechanismus stattfindet, der durch die erfindungsgemäße
Ätzlösung eliminiert wird.
[0013] Fig. 1 zeigt einen typischen NPN-Transistor, auf den das erfindungsgemäße Verfahren
angewendet wird. Der Transistor wird in konventioneller Weise hergestellt, mit der
Ausnahme, daß bei seiner Herstellung die erfindungsgemäße Ätzlösung angewendet wird.
Eine Beschreibung seiner Herstellung ist wesentlich für das bessere Verständnis der
Erfindung. Der Transistor umfaßt ein Substrat 1 vom P-Typ, auf dem eine N-Epitaxieschicht
2 angeordnet ist. Während der Herstellung des Transistors fand eine Ausdiffusion aus
dem Subkollektorbereich 4 in die Epitaxieschicht 2 statt. Der P-dotierte Bereich 3
und die dielektrischen Isolationsbereiche 8 dienen als Isolationsbereiche. Die Schicht
2 hat vorzugsweise eine Schichtdicke von etwa 2 um oder weniger und eine Konzentration
an Fremdatomen von 2,1 bis 2,3 x 10
16/cm
3. Der Transistor umfaßt auch eine Basis 5 vom P-Typ, in der ein EmiLterbereich 7 vom
NTyp gebildet wurde. Ein Subkollektoranschluß-Bereich 14 wurde gebildet, zur Verbindung
des Subkollektorbereichs 4 mit den Oberflächenkontakten.
[0014] Die Kontakte zu den dotierten Bereichen innerhalb des Halbleiterbauelements bestehen
vorzugsweise aus dem Platinsilicidbereich 9, der Chromsperrschicht 22 und der Aluminium-Kupfer-Schicht
24. Durch die Metallisierung wird der Ohmsche Kontakt zu der Basis, dem Emitter und
den Kollektorbereichen hergestellt, außerdem schließt die Metallisierung auch einen
Schottky-Dioden-Kontakt zu der Schicht 2 im Bereich 15 ein. Demzufolge ist eine Metall-Halbleiter(Schottky)-Diode
an der Oberfläche des Halbleiters vorgesehen durch die Metallisierung, welche die
Bereiche 10 und 15 umschließt.
[0015] Zur Herstellung der Kontakte wird zuerst die Platinschicht 9 als Deckschicht auf
dem Substrat und auf den freigelegten dotierten Bereichen angeordnet. Die nicht freigelegten
Bereiche sind in üblicher Weise durch die Siliciumdioxidschicht 11 und die Siliciumnitridschicht
12 geschützt.
[0016] Das Platin wird in typischer Weise in einer Schichtdicke von etwa 40 nm durch Verdampfen
oder Sputtern aufgetragen. Der Halbleiterwafer wird dann 20 Minuten bei einer Temperatur
von etwa 550 C in einer Stickstoffatmosphäre gesintert, wobei eine Reaktion des Platins
mit dem Silicium unter Ausbildung von Platinsilicid 9 stattfindet. Das nicht umgesetzte
Platin wird dann durch Ätzen in Königswasser entfernt. Das Platinsilicid wird während
des Prozesses durch eine sehr dünne Schicht geschützt, welche Siliciumdioxid enthält.
Diese Schicht wird in den folgenden Abschnitten dieser Beschreibung noch näher diskutiert.
Wie bekannt ist, können auch andere Metalle wie Palladium, Nickel oder Hafnium Platin
bei der Ausbildung der Metallsilicidschicht ersetzen.
[0017] Im nächsten Schritt des Verfahrens werden die Chromschicht 22 und die Schicht 24
aus Aluminium oder mit Kupfer dotiertem Aluminium oder aus mit Kupfer dotiertem Aluminium-Silicium
vorzugsweise innerhalb der gleichen Aufdampfvorrichtung abgeschieden. Das Chrom wird
zu einer bevorzugten Schichtdicke zwischen etwa 60 und etwa 100 nm aufgetragen. Wasserdampf
wird während der Aufdampfung in die Kammer eingeleitet, so daß anstelle reinen Chroms
eine Mischung aus Chrom und Chromtrioxid (cr
20
3) gebildet wird. Das Aluminium, das auch mit Kupfer dotiertes Aluminium, wie auch
mit Kupfer dotiertes Aluminium-Silicium umfaßt, wird in vorteilhafter Weise in einer
Schichtdicke von etwa 850 bis 1000 nm aufgetragen. Die resultierende Schichtstruktur,
die hierbei erhalten wird, ist in Fig. 1 dargestellt. In einem tpyischen Verfahren
zur Herstellung integrierter Schaltkreise werden mindestens noch eine Metallisierungsebene
und möglicherweise zwei ausgebildet, um die vielen hundert Schaltkreise, die sich
auf dem gleichen Halbleiterchip befinden, untereinander zu verbinden.
[0018] Die Abscheidung der Metallisierung, welche die Chromschicht 22 und die Aluminiumschicht
24 umfaßt, wird in vorteilhafter Weise unter Anwendung eines Verfahrens durchgeführt,
welches in der US-Patentschrift 4 004 044 beschrieben ist. Andere Technologien zur
Ausbildung der Metallisierung sind die üblichen substraktiven Ätzverfahren unter Anwendung
von Naßätzen oder reaktiven Ionenätzens, die dem Fachmann gut bekannt sind. Mit der
Lift-Off-Technologie jedoch wird eine wesentlich verbesserte Definition der Metallisierung
erhalten, wodurch der Bereich, der zur Verdrahtung erforderlich ist, herabgesetzt
wird. Die beschriebenen Verfahren zur Ausbildung der Metallisierung sind nicht Gegenstand
der Erfindung. In der Tat ist die Erfindung in keiner Weise von der Zusammensetzung
der Metallschichten 22 und 24 abhängig. Es können dagegen auch andere Metallisierungssysteme,
die dem Fachmann in der Halbleiterindustrie bekannt sing, verwendet werden.
[0019] Der Fehlermechanismus, auf den zuvor hingewiesen wurde, das anhand des Emitterbereichs
des Transistors in den Fign. 2A bis 2C dargestellt. Dargestellt ist der Zustand, nach
dem das überschüssige Platin durch das Ätzmittel Königswasser entfernt wurde und das
Platinsilicid (PtSi) zum Schutz mit einer dünnen, etwa 3 nm dicken Siliciumdioxidschicht
11 bedeckt ist. Wie zuvor angedeutet, kann das Königswasser auch bestimmte, örtlich
festgelegte Bereiche des Platinsilicids angreifen unter Freilegung von Silicium. Im
vorliegenden Beispiel sind die Bereiche 18 unter der Unterschneiduna der Siliciumnitridschicht
12 dem Ätzmittel ausgesetzt, und ein Teil der Platinsilicidschicht 9 seinerseits weist
eine Öffnung im Bereich 19 auf.
[0020] Die genaue chemische Zusammensetzung der Schicht 11 ist nicht bekannt, weil eine
Analyse einer 3 nm dicken Schicht sehr schwierig ist. Sie besteht mit höchster Wahrscheinlichkeit
aus Siliciumdioxid, obgleich ihre Zusammensetzung auch komplexer sein kann.
[0021] Bei dem nächsten Schritt des Herstellungsverfahrens wird die dünne Siliciumdioxidschicht
11 von der Oberfläche des Platinsilicids entfernt, damit ersteres nicht als die Komponente
der Kontaktmetallurgie, welche einen hohen Widerstand aufweist, wirkt. Üblicherweise
wird die Siliciumdioxidschicht 11 unter Anwendung gepufferter Flußsäurelösung entfernt.
Eine typische Mischung wird hergestellt aus 15 Teilen NH
4F-Lösung, welche etwa 60 %_Wasser enthält und einem Teil Flußsäurelösung und vier
Teilen Wasser.
[0022] Wie aus Fig. 2B ersichtlich ist, kann jedoch die Flußsäure das freiliegende N
+-Silicium angreifen. In der Praxis werden durch Standard-gepufferte Flußsäurelösung
etwa 0,7 um N
+- dotierten Siliciums in 50 Sekunden Ätzzeit entfernt. Soweit bekannt ist, wurde dieses
Problem bisher von niemandem in der Halbleiterindustrie erkannt. Wie Versuche ergeben
haben, ist die Errosion der N
+-Gebiete in den Bereichen 18' und 19' wahrscheinlich zurückzuführen auf eine elektrochemische
Reaktion zwischen dem Silicium 7 und der Platinsilicidschicht 9. Dies wird gestützt
durch die Tatsache, daß ein Potential von ungefähr 0,25 Volt zwischen dem Platinsilicid
und einem N
+-Siliciumbereich gemessen wird, wenn diese in gepufferte Flußsäure eingetaucht werden.
[0023] Es ist ersichtlich, daß es auch andere Möglichkeiten gibt, um diesen Zustand zu verbessern.
Beispielsweise würde eine verbesserte Abdeckung mit Platin, welche kein Silicium unbedeckt
läßt, diese Situation erheblich mildern. Es ist jedoch sehr schwierig, Platin, welches
eine Schichtdicke von nur etwa 40 nm aufweist, so aufzudampfen, daß eine vollständige
Bedeckung gewährleistet ist.
[0024] Im nächsten Schritt des Verfahrens, das anhand von Fig. 1 beschrieben wird, werden
die Schichten 22 aus Chrom und 24 aus mit Kupfer dotiertem Aluminium abgeschieden.
Wegen der Vertiefungen 18' und 19' in dem Silicium sind die abgeschiedenen Schichten
nicht einheitlich. Tatsächlich findet eine Wechselwirkung statt, so daß sehr wenig
von der abgeschiedenen Metallurgie erhalten bleibt. Dies trifft insbesondere zu, nachdem
die Metallurgie in üblicher Weise bei etwa 450 C gesintert wurde. Unter Anwendung
der Photomikrographie konnte festgestellt werden, daß verschiedene intermetallische
Verbindungen gebildet werden. Unter diesen sind eine Chromsilicium-Schicht 30, eine
Chromaluminium-Schicht 32, eine PtAl
2-Schicht 34, wie auch eine Aluminium-Kupfer-Silicium-Schicht 36. Die Existenz der
Schicht 36 weist auf ein schwerwiegendes Problem hin, weil sie anzeigt, daß das Aluminium-Kupfer
24 durch das Silicium hindurch zum Basis-Emitter-Übergang selbst vorgedrungen ist.
Diese Vorrichtung ist nicht mehr funktionsfähig.
[0025] Ein analoges Problem existiert im Hinblick auf die Schottky-Sperrschicht 15 (Fig.
1) obgleich das Problem in der Zeichnung nicht dargestellt ist. Wie zuvor diskutiert,
bewirkt ein direkter Kontakt zwischen der Aluminiumschicht 24 und dem Silicium 2 eine
Spannungscharakteristik, welche wesentlich von der geplanten abweicht.
[0026] Es wurde gefunden, daß durch die Eliminierung allen oder fast allen ungebundenen
Wassers aus der Flußsäurelösung und dessen Ersatz durch ein organisches Lösungsmittel,
vorzugsweise Glycerin, dieses Problem gelöst werden kann. In der Praxis ist es schwierig,
irgendeine Flußsäurelösung zu erhalten, welche kein Wasser enthält. Die im Handel
erhältliche Flußsäure enthält 52 Gew.% Wasser, die restlichen 48 % sind HF. Wenn sie
jedoch mit Glycerin gemischt wird, enthält die Mischung kein ungebundenes Wasser mehr,
d. h. es sind keine Wassermoleküle in ungebundenem Zustand vorhanden, weil sie am
Glycerin oder an andere mehrwertige Alkohole gebunden sind.
[0027] Der bevorzugte Bereich der Mischung enthält etwa 1 bis 4 % HF, die ihrerseits aus
52 % Wasser und 48 % HF besteht, und der Rest ist Glycerin. Diese Prozentgehalte stellen
keine absoluten Grenzen dar. Tatsächlich sind Mengen bis zu 20 % HF wirksam, aber
eine Kontrolle des Ätzprozesses, insbesondere in der Produktionslinie, wird dadurch
sehr erschwert. Eine Mischung mit einem Gehalt an 2 % HF scheint am günstigsten zu
sein.
[0028] Zu der Mischung I kann auch ein neutrales oder anionisches Netzmittel in einer Menge
von O bis 5 Gew.% zugefügt werden. Als solches ist beispielsweise ein Netzmittel auf
der Basis von Äthylendiamintetraessigsäure und deren Na-, NH4- oder Na-Ca-Salze oder
Nitrilotriessigsäure-Natriumsalz, das unter dem Handelsnamen Versen von Dow erhältlich
ist, brauchbar. Es ist entscheidend, daß im wesentlichen kein NH
4F in der Lösung vorhanden ist, weil dieses dazu neigt, die Lochbildung in der Platinsilicidschicht
zu bewirken. Eine Pufferung ist nicht in jedem Fall notwendig.
[0029] Außer Glycerin können auch andere organische Lösungsmittel wie Äthylenglykol, Propylenglykol
und anderen Glieder der mehrwertigen Alkohole mit Erfolg verwendet werden. Wenn das
erfindungsgemäße neue Ätzmittel verwendet wird, treten die ausgedehnten Vertiefungen
18' und 19', die in Fig. 2 dargestellt sind, nicht auf. Darüber hinaus werden Änderungen
der Charakteristik von Schottky-Dioden, welche durch den Kontakt von Aluminium mit
Silicium verursacht werden, eliminiert. Die Dauer der Ätzung liegt bei etwa 5 Sekunden,
obgleich größere Ätzzeiten als diese keine weitere Ausbildung von Vertiefungen bewirken.
1. Ätzmittel zum Ätzen von Siliciumoxiden auf einer Unterlage, dadurch gekennzeichnet,
daß es eine Lösung von Fluorwasserstoff in Wasser, einen mehrwertigen Alkohol und
gegebenenfalls ein Netzmittel, aber kein ungebundenes Wasser und kein Ammoniumfluorid
enthält.
2. Ätzmittel.nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mehrwertige Alkohol
gewählt ist aus der Gruppe von Glycerin, Äthylenglykol, Propylenglykol.
3. Ätzmittel nach den Ansprüchen 1 und 2, ; gekennzeichnet durch einen Gehalt an Glycerin.
4. Ätzmittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 1 bis 4 % einer
Lösung von Fluorwasserstoff in Wasser und Rest Glycerin.
5. Ätzmittel nach den Ansprüchen 1 und 4, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 2 %
einer Lösung von Fluorwasserstoff in Wasser und Rest Glycerin.
6. Ätzmittel nach den Ansprüchen 1, 4 und 5, gekennzeichnet durch einen Gehalt an
einer 48 %-igen Lösung von Fluorwasserstoff in Wasser.
7. Verfahren zum Ätzen von Siliciumoxid, das auf einer Metallschicht, unter der oder
in der Umgebung derselben Silicium freigelegt ist, angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Ätzmittel gemäß den Ansprüchen 1 bis 6 angewendet wird, das eine Lösung von
Fluorwasserstoff in Wasser, Glycerin und gegebenenfalls ein Netzmittel, aber kein
ungebundenes Wasser und kein Ammoniumfluorid enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Ätzmittel auf freigelegtes
Silicium mit einer N+- oder N-Dotierung einwirkt.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß Siliciumoxid,
das auf einer Platinsilicidschicht angeordnet ist, geätzt wird.