(19)
(11) EP 0 012 984 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.07.1980  Patentblatt  1980/14

(21) Anmeldenummer: 79105243.4

(22) Anmeldetag:  18.12.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65D 53/06, B65D 81/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT

(30) Priorität: 27.12.1978 DE 2856274

(71) Anmelder: Lechler Chemie GmbH
D-7000 Stuttgart 40 (DE)

(72) Erfinder:
  • Merz, Franz
    D-7517 Reutlingen (DE)

(74) Vertreter: Wallis, Martin, Dr. Dipl.-Chem. 
Waldstrasse 14
59192 Bergkamen
59192 Bergkamen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verpackung und Verfahren zur Verpackung für Reaktionsharze


    (57) Verfahren zum Verpacken von Reaktionsharzen in einem formstabilen Behälter, wobei man auf die den Verschlußöffnungen des Behälters zugewandten Oberflächen der Harze eine Schutzpaste (6) gegen Luft und/oder Feuchtigkeit aufbringt bzw. als Trennschicht (5) zwischen den Komponenten von Zweikomponentenharzen aufbringt, sowie die entsprechende Verpackung.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung, betrifft eine einfach herzustellende Verpackung für Reaktionsharze, insbesondere für 2-Komponenten-Systeme, sowie ein Verfahren zu ihrer Verpackung. Rei der Verpackung von bestimmten Beaktionsharzen ist es erforderlich, die Harze möglichst luftdicht einzuschließen, um sie gegen Sauerstoff und Feuchtigkeit der Luft zu schützen oder, bei Zweikomponenten-Systemen, die Reaktion der Komponenten miteinander zu verhindern und damit vorzeitige Reaktionen, Hautbildungen, Abnahme der Reaktivität, verkürzte Topfzeiten und dergleichen zu vermeiden.

    [0002] Dazu war bisher eine entsprechend aufwendige Verpackunrstechnik erforderlich. Es mußte auf hervorragende Dichtigkeit der Behälter geachtet werden.Pesonderer Aufwand mußte im Bereich der Verschliisse getrieben werden, z. B durch besondere Gummidichtungen, durch Verschweißen der Öffnungen mit Aluminiumfolien oder hochdichten Poly- äthylenfclien.

    [0003] Fei. Mehrkomponentensystemen wurden die einzelnen Komponenten entweder völlig getrennt verpackt, oder, falls in einem Behälter verpackt, durch Folien oder Membranen voneinander getrennt, was wiederum bei der Verarbeitung, z. R. beim Mischen der Komponenten, hinderlich ist. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verpackung für Reaktionsharze zu schaffen, die ohne großen technischen Aufwand herstellbar ist und gleichzeitig eine leichte Verarbeitung der Harze gestattet.

    [0004] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verpacken von Reaktionsharzen in einem formstabilen Behälter, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man auf die den Verschlußöffnungen des Behälters zugewandten Oberflächen der Harze eine Schutzpaste gegen Luft und/oder Feuchtigkeit aufbringt.

    [0005] Eine vorteilhafte Ausführungsform des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß man auf die den Verschlußöffnungen des Behälters zugewandten Oberflächen der Harze eine im erwärmten Zustand flüssige, nach Abkühlung gelartige oder kristalline Schutzpaste warm aufsprüht und abkühlen läßt.

    [0006] Eine Abänderung des Verfahrens für Zweikomponenten-Systeme ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Schutzpaste als Trennschicht zwischen den Komponenten aufbringt.

    [0007] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Verpackung für Reaktionsharze in formstabilen Behältern, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die den Verschlußöffnungen des Behälters zugewandten Oberflächen der Harze durch eine gelartige oder kristalline Schutzpaste abgedichtet sind. Bevorzugt ist dabei eine im erwärmten Zustand flüssige, nach Abkühlen gelartige oder kristalline Schutzpaste.

    [0008] In einer Abänderung der Verpackung in Richtung auf eine Verpackung für Zweikomponenten-Systeme ist die Schutzpaste als Trennschicht zwischen den Komponenten ausgebildet. Je nach Luftempfindlichkeit der Komponenten können natürlich die Oberflachen zusätzlich durch die Schutzpaste geschützt werden.

    [0009] Die Art der Behälter ist bei der erfindungsp-emäßen Verpackung nicht kritisch. Sie sollten jedoch stabil sein, so daß sich ihre Form nicht ungewollt; etwa durch Trans porteinfliisse, wesentlich verändert und damit die Schichtung der Komponenten zerstört wird. Es können die üblichen Behälter, wie Kartuschen, Dosen, Fimer oder andere Gebinde verwendet werden, ohne daß dabei jedoch der oben geschilderte Aufwand zur Abdichtung der Behälter erforderlich ist.

    [0010] Es kommen auch Tuben, die erst bei der Verarbeitung der Harze gewollt verformt werden, infrage.

    [0011] Die verwendete Schutzpaste richtet sich natürlich nach den physikalischen und chemischen Eigenschaften der zu verpackenden Reaktionsharze. Sie sollten diesen gegenüber inert sein, in das Harz eingerührt werden können, darin löslich sein und die Eirenschaften des Harzes bei seiner Anwendung nicht negativ beeinflussen. Je nach Erfordernis kann man der Schutzpaste Verzögerer-, Beschleuniger- oder Aktivierungskomponenten beimischen, um die Eigenschaften des Harzes in der gewünschten Weise zu modifizieren. Fevorzugt sind Schutzpasten, die in erwärmtem Zustand flüssig sind und so auf die Harzoberflache aufgesprüht werden können, die nach Abkühlen in gelartiger oder Kristalliner Form vorliege; und so Schichten mit ausreichender mechanischer Festigkeit bilden. Fei ihrer Verwendung zur Trennung zweier Komponenten sollte deren Vermischung auch bei Transporterschütterungen zuverlässig verhindert werden.

    [0012] Eine geeignete Schutzpaste ist beispielsweise für Polysulfidkautschuk-Dichtungsmassen mit Rleidioxid-ilertung: eine als Verzögerer wirkende 10%ige Stearinseureschmelze in Weichmacher. Als Trennschicht zwischen Stammkomponente und Härter eingesetzt, verhindert sie ein Berühren der Komponenten und damit eine Reaktion. Als Oberflächen-Schutzschicht wird eine Hautbildung verhindert.

    [0013] Da der bisher üblicherweise in die Stammkomponente eingearbeitete Verzögerer hier Bestandteil der Schutzpaste ist, werden zuverlässig die bisher zuweilen auftretenden kurzen Topfzeiten vermieden, die dadurch auftraten, daß der Verzögerer in der Stammkomponente durch chemische Umwandlung wirkungslos wurde. Weiterhin wird die Lagerbeständigkeit erhöht.

    [0014] Die Schutzpaste wird ohne Mehraufwand für die Verarbeiter zusammen mit dem Härter in die Stammkomponente eingerührt.

    [0015] Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich vorteilhaft insbesondere dann anwenden, wenn die zu verpackenden Harze selbst nicht zu dünnflüssig, sondern ebenfalls von pastenartiger Konsistenz sind.

    [0016] Ein Beispiel für eine erfindungsgemäße Verpackung, hier für ein Zweikomponenten-System, wird anhand der Zeichnung erläutert.

    [0017] Der Behälter 1 ist ein als Kartusche ausgebildetes Polypropylen-Rohr mit einem Durchmesser von etwa 45 mm und einer Länge von ca. 360 mm; er ist einem mit Kunststoffdeckel 2 verschlossen. Stanmkornponente 3 und Härter 4 sind durch eine Schicht 5 der Schutzpaste voneinander getrennt. Auf die Oberfläche ist ebenfalls eine Schicht 6 der Schutzpaste aufgebracht. Der Poden 7 des Behälters ist als Kolben ausgebildet.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Verpacken von Reaktionsharzen in einem formstabilen Behälter, dadurch gekennzeichnete daß man auf die den Verschlußöffnungen des Behalters zugewandten Oberflächen der Harze eine Schutzpaste gegen Luft und/oder Feuchtigkeit aufbringt.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die den Verschlußöffnungen des Behälters zugewandten Oberflächen der Harze eine im erwärmten Zustand flüssige, nach Abkühlung gelartige oder kristalline Schutzpaste warm aufsprüht und abkühlen läßt.
     
    3. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2 zur Verpackung von Zweikornponenten-Systemen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Schutzpaste als Trennschicht zwischen den Komponenten von Zweikomponentenharzen aufbringt.
     
    4. Verpackung für Reaktionsharze in formstabilen Pehältern, dadurch gekennzeichnet, daß die den Verschlufßöffnur.- gen des Behälters zugewandten Oberflächen der Harze durch eine Schutzpaste gegen Luft und/oder Feuchtigkeit abgedichtet sind.
     
    5. Verpackung nach Ansprüch 4, dadurch pekennzeichnet, daß die Oberflächen durch eine im erwärmten Zustand flüssige, nach Abkühlen gelartige oder kristalline Schutzpaste abgedichtet sind.
     
    6. Abänderung der Verpackung nach den Ansprüchen 4 und 5 in Richtung auf eine Verpackung für Zweikomponenten-Reaktionsharze , dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzpaste als Trennschicht zwischen den Komponenten von Zweikomponentenharzen ausgebildet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht