[0001] Die Erfindung betrifft ein Türschloß, welches für Außenwaggontüren, z.B. Schwenkschiebetüren
für Reisezugwagen für Geschwindigkeiten über 200 km/h, ausgelegt ist. Diese hohen
Anforderungen und die Bestimmungen des Lastenheftes für europäische Standardreisezugwagen
prägen ein Türschloß, welches ein funktionierendes Verbindungsglied zwischen den Betätigungsgriffen
und der Türverriegelung sein soll. Es müssen Funktionen wie "Öffnen" und "Schliessen"
mit der Türschnalle von innen und außen getätigt werden können. Des weiteren muß die
Tür bei 5 km/h von innen aus verriegelt bzw. bei 20 km/h von außen und innen verriegelt
sein. Des weiteren beinhaltet das Schloß eine Reversiereinrichtung.
[0002] Zusammenfassend kann gesagt werden, daß sämtliche Kommandos elektro-pneumatischer
und mechanischer Art von den Türgriffen ausgelöst und an die Türsteuerung und Verriegelung
weitergegeben werden.
[0003] Um die Bestimmungen des Lastenheftes zu erfüllen, müssen von innen und außen - über
einen Berner-Schlüssel (Vierkantsohlüssel) - alle Türgriffe des Schlosses vom Betätigungsmechanismus
der Verriegelung entkuppelt werden können. Die bisher verwendeten Türschlösser waren
aus Preß-, Stanz- und Drehteilen zusammengesetzt, wobei die einzelnen Elemente so
ausgelegt waren, daß sie die Bestimmungen des Lastenheftes erfüllten. Ihre Zuverlässigkeit
war durch die bisherige Technologie der Schlösser gekennzeichnet und die Ausfallsraten
nicht unbedeutend, da Toleranzüberschneidungen der einzelnen Hebel und Bolzen nicht
vermieden werden konnten. Genaue exakte Schaltpunkte der elektrischen Elemente konnten
nicht festgelegt werden, da diese Bewegungsverzögerungen mit sich brachten..
[0004] Da die moderne Eisenbahntechnik immer kürzere Intervalle beim Öffnen und Schließen
der Türen verlangt, war man gezwungen, neue Erkenntnisse in der Technologie eines
Türschlosses zu gehen.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Türschloß zu entwickeln, welches
sich speziell durch seine Einfachheit, Leichtgängigkeit, Schaltgenauigkeit und Wartungsfreiheit
auszeichnet. Des weiteren wurden Nichteisenmetalle als Werkstoff verwendet, welcher
auch eine beträchtliche Gewichtseinsparung sichert. Jeder Betätigungsgriff des Schlosses
ist einem berührungslosen Endschalter mit hoher Lebensdauer und Erschütterungsfestigkeit
zugeordnet.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die äußeren und inneren Betätigungshandgriffe
über Gestänge, Hebel u.dgl. auf koaxial gelagerte, jedoch getrennte, nur über Mitnehmer
miteinander in einer Drehrichtung verbundene Schloßankerhebel einwirken, die über
vorzugsweise berührungslose Schaltmagneten Endschalter betätigen bzw. die Riegelstange
bewegen, die jedoch über eine Federkupplung mit manueller mechanisoher Sperrverriegelung
mit dem Riegel verbunden ist. In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
dargestellt und an Hand seiner Funktion beschrieben.
[0007] Vom nicht dargestellten Betätigungsgriff innen, der eine horizontale Drehbewegung
ausführt, wird eine veretellbare Zugstange 1 vertikal betätigt, die in einen kugelgelagerten
Hebel 2 eingreift, der gleichzeitig einen Magnet 3 trägt, welcher den Endschalter
16 betätigt, im stromlosen Zustand über einen Mitnehmer 4, der einen ebenfalls kugelgelagerten
Hebel 5 betätigt, der die Riegelstange 6 zum Riegel 25 über ein Sicherheitssystem
7 horizontal bewegt. Vom ebenfalls nicht dargestellten Betätigungsgriff außen, der
eine horizontale Drehbewegung ausführt, wird eine bewegliche Druokstange 8 horizontal
betätigt, die in einen kugelgelagerten Hebel 9 eingreift, der gleichzeitig einen Magnet
10 trägt, welcher den Endschalter 17 betätigt, im stromlosen Zustand über eine Mitnehmerkante
11 den Hebel 5 mitnimmt, der die Riegelstange 6 zum Riegel 25 über ein als Federkupplung
ausgebildetes Sicherheitssystem 7 horizontal bewegt. Die Riegelstange 6 und der Riegel
25 werden mittels des Sicherheitssystems 7 gekoppelt. Die Riegelstange 6 nimmt über
die verstellbare Gewindescheibe 24 und die Feder 23 die Hülse 20, welche in der Führung
22 gleitet, und damit den angeschraubten Riegel 25 mit. Die Federkraft der Feder 23
muß so stark sein, daß ohne die Feder zusammenzudrücken, die Verriegelung ausgelöst
werden kann. Der Weg des Riegels 25 muß gleich dem der Riegelstange 6 sein. Wird die
Tür abgesperrt, schwenkt der Vierkant 14 um 90° und schiebt über den Hebel 15 die
Sperrverriegelungsplatte 12 zwischen den Anschlag 21 und die Führung 22 in die gestrichelt
gezeichnete Position 19 und verhindert ein Bewegen der Hülse 20. Wird ein Betätigungsgriff
und somit die Stange 6 betätigt, so nimmt die Feder 23 den gesamten Weg auf. Durch
die Platte 12 wird gleichzeitig der Magnet 13 vor den Endschalter 18 gebracht, welcher
keine der Befehle von den Schaltern 16 und 17 ausübt.
[0008] Wesentlich ist demnach der zentrisch angeordnete elektromechanische Schloßanker,
welcher spielfrei in der Schloßgrundplatte gelagert ist (Kunststoffkugellager), der
aus den Hebeln 2, 5, 9 und den Schaltmagneten 3 und 10 besteht. In Funktionsverbindung
mit den berührungelosen Endschaltern 16 und 13 ermöglicht er die Befehle der Betätigungsgriffe
innen und außen an die Türsteuerung weiterzugeben.
[0009] Diese einfache konstruktive Anordnung ersetzt eine Unzahl von Hebelkombinationen
herkömmlicher Schloßausführungen. Die mechanisch abgesperrte Tür zeichnet sich dadurch
aus, daß beide Griffe keine Funktion ausüben, d.h. die Sperrverriegelung 12 ist in
die gestrichelt gezeichnete Stellung 19 gerückt. Es können die Betätigungsgriffe innen
und außen frei bewegt werden, jedoch ohne die Hülse 20 und den Riegel 25 zu verformen,
so daß kein Schaden auftritt, da das verstellbare Sicherheitssystem 7 dies verhindert.
1. Türschloß insbesondere für Fahrzeugtüren mit elektrischer oder elektro-pneumatischer
Fernsteuerung, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren und inneren Betätigungshandgriffe
über Gestänge (1, 8), Hebel u.dgl. auf koaxial gelagerte, jedoch getrennte, nur über
Mitnehmer (4, 11) miteinander in einer Drehrichtung verbundene Schloßankerhebel (2,
9, 5) einwirken, die über vorzugsweise berührungslose Schaltmagneten (3, 10) Endschalter
(16, 17) betätigen bzw. die Riegelstange (6) bewegen, die jedoch über eine Federkupplung
(7) mit manueller mechanischer Sperrverriegelung (12, 14, 15, 21) mit dem Riegel (25)
verbunden ist.
2. Türschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrverriegelung (12,
14, 15) ebenfalls Magnetschalter (13, 18) zur Steuerung bzw. Signalisierung aufweist.
3. Türschloß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Federkupplung
(7) eine mit dem Riegel (25) fest verbundene Hülse (20) aufweist, in der die Riegelstange
(6) liegt und mit ihr über eine Schraubendruckfeder (23) auf Zug gekoppelt ist.