(19)
(11) EP 0 013 304 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.07.1980  Patentblatt  1980/15

(21) Anmeldenummer: 79104261.7

(22) Anmeldetag:  02.11.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A63B 71/10, A41D 13/00, A42B 3/00, C08L 75/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 03.11.1978 DE 2847869

(71) Anmelder: Brückner, Georg F.
D-1000 Berlin 31 (DE)

(72) Erfinder:
  • Berger, Fritz
    D-8942 Ottobeuren (DE)
  • Brückner, Georg F.
    D-1000 Berlin 30 (DE)
  • Geike, Bernd
    D-1000 Berlin 26 (DE)
  • Schoen, Bernd-Jürgen
    D-7031 Grafenau 1 (DE)

(74) Vertreter: Michelis, Theodor, Dipl.-Ing. 
Tattenbachstrasse 9
D-80538 München
D-80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kopfschutz aus Polyurethanschaum für Sportler


    (57) Bei einem Kopfschutz aus einem einstückigen, formgeschäumten Formteil aus Schaumkunststoff mit Öffnungen für die Augen, die Nase, den Mund und die Ohren besteht das Formteil aus Polyurethan-Integralschaum und umschließt den zu schützenden Kopf allseitig bis unter den Hinterkopf am Halswirbelansatz und ist im Bereich der Kinnschale durch einen von der Mundöffnung ausgehenden Schlitz geteilt. wobei gleichzeitig das Formteil im Bereich des Hinterkopfes zwei parallel zueinander verlaufende und bis zum unteren Rand des Formteils durchgehende Längsschlitze aufweist, die zwischen sich einen vom Kopfschutzoberteil bis zum Halswirbelansatz reichenden freien Steg einschließen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Kopfschutz aus einem den Kopf teilweise umfassenden einstückigen, formgeschäumten Formteil que pol.- urethanschaum für Sportler, mit Öffnungen für die Augen, die Rase. den Mund und die Ohren.

    [0002] Ein derartiger Kopfschutz aus einem einstückigen,formgecnm Formteil aus Polyurethanschaum ist aus der US-PS 39 92 722 Pera Dieser Kopfschutz weist jedoch noch eine zusätzliche Außeision ht auf dem Polyurethanschaum auf, um eine höhere Festigkeit dei Oberfläche zu erreichen. Außerdem stellt dieser Kopfschutz prakticas einen geschlossenen Korb dar, der durch Stege im Bereich des Kines und des Mundes verhältnismäßig starr und in jedem Fall fest geschlossen ist. Außerdem ist im empfindlichen Bereich des Hinterkopfes kein ausreichender Schutz vorgesehen, sondern nur ein schmaler Steg. Ein derartiger Kopfschutz kann kaum an unterschiedliche Kopfgrößen angepaßt werden, weil er im Bereich des Kinns nicht nachgibt. Es muß daher ein schlechter Sitz in Kauf genommen oder zahlreiche unterschiedliche Größen auf Lager gehalten werden. Außerdem besteht die Gefahr von Hinterkopfverletzungen.

    [0003] Ferner ist aus der US-PS 35 27 461 ein Kopfschutz aus elastischer Material bekannt, der zwar eine gewisse Anpassung an unterschiedliche Kopfgrößen durch einen einstellbaren Schlitz am Hinterkopf aufweist, der jedoch wegen seiner allseitig geschlossenen Form, die lediglich durch einen schmalen Seh- und Mundschlitz unterbrochen ist, die Wahrnehmungs- und damit Reaktionsfähigkeit des den Kopfschutz tragenden Sportlers ganz erheblich herabsetzt.

    [0004] Ausgehend von einem Kopfschutz der eingangs genannten Art liegt der vorliegenden Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, einen Kopfschutz zu schaffen, der leicht an unterschiedliche Kopfgrößen anpaßbar ist, und der dennoch einen zuverlässigen Schutz gerade auch im Bereich des Hinterkopfes ermöglicht.-Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, des Formteil aus Polyurethan-Inteqralschaum besteht, den zu schützenden Kopf allseitig bis unter den Hinterkopf am Halswirbelansatz umschließt, im Bereich der Kinnschale durch einen von der Mundöffnung ausgehenden Schlitz geteilt ist, und daß das Formteil in Bereich des Hinterkopfes zwei parallel zueinander verlaufende, bi zur;. unteren Rand des Formteils durchgehende Längsschlitze auf-Aeist, die zwischen sich einen vom Kopfschutzooberteil bis zum lswirbelansatz reichenden freien Steq einschließen.

    [0005] psh die erfindungsgemäße Ausbildung des Kopfschutzes wird dieser praktisch in drei Schalen unterteilt, nämlich zwei Seitenschalen ine Oberschale, die gegeneinander abbiegbar sind, jedoch dabei derart elastisch miteinander verbunden sind, daß sich der aufgesetzte Kopfschutz zuverlässig an den Kopf des Trägers anschmiegt und diesen dadurch schützt. Durch die bis in den Hinterkopf reichenden Bereiche und den freien Steg wird in jedem Fall auch der Hinterkopf zuverlässig geschützt. Die Verwendung des Polyurethan-Integralschaums bevirkt eine bessere Haltbarkeit dieses Kopfschutzes, der beim Auf- und Absetzen in bestimmten Bereichen . stark gebogen wird.

    [0006] Zum festen Sitz dieses Kopfschutzes ist es darüber nigaus zweckmäßig, wenn die beiden durch einen Schlitz getrennten Kinnschalenhälften durch einen Klettenverschluß verbunden sind. Fernd, konnen auch die beiden seitlichen Hinterkopfteile und der freie Steg über einen entsprechenden Klettenverschluß gegenseitig arretiert sein.

    [0007] Derartige Klettenverschlüsse sind zwar aus dem DE-GM 78 08 068 bekannt, jedoch nicht in Verbindung mit einem derartigen Kopfschutz.

    [0008] Anhand einer schematischen Zeichnung sind der Aufbau und die Wirkungsweise eines derartigen Kopfschutzes nach der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigen:

    Fig. 1 eine perspektivische Ansicht schräg von vorn oben,

    Fig. 2 eine Ansicht von hinten und

    Fig. 3 einen Längsschnitt durch den Kopfschutz mit Ansicht auf eine Innenfläche.



    [0009] Wie aus den verschiedenen Ansichten ersichtlich ist, besteht der Kopfschutz aus einem einheitlich und als Ganzem ausneschäu;nter; Formteil 1, das nach einem Modellkopf gefertigt ist, um einen guten Sitz zu gewährleisten. Das helmartige, dünner gefertigte Oberteil 2 weist dabei vier angenähert dreieckige Öffnungen 3, 1, 5 und 6 auf und geht anschließend in den verstärkten Stirnteil 7, den die Schläfen abdeckenden Bereich 8, die Jochbeinteile 9 und das Kinn und den Unterkiefer nahezu vollständig umschließende Schale 10 über und läuft schräg nach hinten oben in den Hirterkopfschutz 11 aus.

    [0010] Zum Aufsetzen des Kopfschutzes und zur besseren Anpassung an die jeweilige Kopfgröße ist die Kinnschale 10 durch einen von der Mundöffnung ausgehenden vertikalen Schlitz 12 geteilt, der mit einem selbsthaftenden Klettenverschluß 13 überbrückt ist und so-mit die beiden Kinnschalenhälften gegenseitig arretierbar verbindet. Im Hinterkopfteil 11 sind zwei parallel zueinander verlaufende und bis zum unteren Rand des Formteils 1 durchgehende Längsschlitze 14 und 15 derart vorgesehen, daß sich ein von der Mitte des helmartigen Oberteils 2 ausgehender freier und elastischer Steg 16 bildet, der praktisch bis zum Halswirbelansatz reicht und somit einmal eine elastische Anpassung an die Kopfform als auch einen sicheren Schutz dieser Hinterkopfbereiche gewährleistet. Die beiden hinteren seitlichen Kopfschutzteile 11 a und 11 b sowie der Steg 16 können dabei ebenfalls durch einen selbsthaftenden Klettenverschluß 17 miteinander verspannend verbunden werden.

    [0011] Die etwa ovale Aussparung 18 für das Gesichtsfeld ist - um eine Sichtbehinderung durch den Helm weitgehend auszuschließen - an der oben liegenden Stirnkante 19 um etwa 45 0 und an den seitlichen und den Jochbeinkanten 20 um etwa 30 0 abgeschrägt.

    [0012] Seitlich am Kopfschutz 1 sind Gehöröffnungen 21 ausgespart, die auf der Innenseite von zusätzlichen Ausnehmungen 22 zur Aufnahme der Ohrmuschel umgeben sind, so daß keine akustischen Beeinträb- tigungen auftreten und auch kein Druckgefühl vom Kopfschutz auf die Ohrbereiche auftritt.

    [0013] Ferner ist oberhalb der Augenöffnung 18 auf der Innenfläche d Stirnteils 7 eine zunächst horizontal verlaufende Ausnehmung 23 eingeschnitten, die neben den Augenpert.ien in nach unten führende Mirigle 24 zur Abführung des von der Stirn rinnenden Schweißes vorsehen, wodurch vermieden wird, daß der Stirnscr.veiß in die Augen fließt.

    [0014] Der Vorteil des erfindungsgemäßen Kopfschutzes besteht im wesentpiehen darin, daß der Kopf an allen gefährdeten Stellen bei Schlag- und Stoßwirkung und beim Fallen sicher geschützt ist, so daß die Verletzungsgefahr gemindert, wenn nicht gar ausgeschlossen wird. Darüber hinaus ist die Einstellung des Kopfschutzes zur Anpassung an die entsprechende Kopfgröße sehr einfach und das Gesichtsfeld durch die Wlinkelabschrägung in allen Richtungen frei von störenden Vorsprüngen. Ein wesentlicher Vorteil besteht auch in der Verwendung eines weichen Polyurethan-Integralschaumstoffes für das Formteil, wobei dieser Integralschaur ine fast geschlossene Hautoberflähe hat, aie während des Schäumvorganges eine verdichtete Randzone bildet, die sandwichartig in den gelligen Kern übergeht. Die dabei vorhandene regelmäßige molekulare Vernetzung bewirkt eine außergewöhnlich hohe Elastizität. Bei einer erformung bzw. einem Aufprall nimmt der Polyurethan-Integralschaum die kinetische Energie auf und stellt sich nach Entlastung völlig in seine ursprüngliche Form zurück. Dies wird dadurch erreicht, daß durch die geschlossene Zellstruktur und die nicht richtungsorien tierten Zellwände sich ein Luftkissen-Bremseffekt einstellt, der eine Absorption der Stöße und eine optimale Rückfederung gewährleistet. Die massive Haut des Formteils, die sandwichartig in den zelligen Kern übergeht, entsteht bei dem formgeschäumten Werkstück in einem Arbeitsgang aus demselben Material.

    [0015] Als zusätzlicher Schutz kann der Kopfschutz anschließend noch mit einem elastischen Lack überzogen werden, um somit auch ein optimales Aussehen zu erhalten.


    Ansprüche

    1. Kopfschutz aus einem den Kopf teilweise umfassenden einster- kigen,formgeschäumten Formteil aus Polyurethanschaum für Sportler, mit Öffnungen für die Augen, die Nase, den Mund und die Ohren, dadurch gekennzeichnet , duß das Formteil (1) aus Polyurethan-Integralschaum besteht, den zu schützenden Kopf allseitig bis unter den Hinterkopf am Halswirbelansatz umschließt, im Bereich der Kinnschale (10) durch minen von der Mundöffnung ausgehenden Schlitz (12) geteilt ist und daß das Formteil (1) im Bereich des Hinterkopfes (11) zwei parallel zueinander verlaufende, bis zum unteren Rand des Formteils (1) durchgehende Längsschlitze (14, 15) aufweist, die zwischen sich einen vom Kopfschutzoberteil (2) bis zum Halswirbelansatz reichenden freien Steg (16) einschließen.
     
    2. Kopfschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden durch einen Schlitz (12) getrennten Kinnschalenhälften (10) durch einen Klettenverschluß (13) verbunden sind.
     
    3. Kopfschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden seitlichen Hinterkopfteile (11 a, 11 b) und der freie Steg (16) über einen Klettenverschluß (17) gegenseitig arretierbar verbunden sind.
     
    4. Kopfschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er im Stirn-, Schläfen- und Hinterkopfbereich (7, 8, 9, 11) zusätzlich verstärkt ist.
     
    5. Kopfschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die angenähert ovale Sichtfeldaussparung (14) an ihrer Stirnkante (19) um etwa 45° und an den seitlichen und den Jochbeinkanten (20) um etwa 30° angeschrägt ist.
     
    6. Kopfschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Innerseite des Formteils (2) die seitlichen Gehöröffnungen (21) umgebende Ausnehmungen (22) für die Ohrmuscheln vorgesehen sind.
     
    7. Kopfschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß m die Inne flache des Stirnteils (7) oberhalb der Sichtfeldaussparung (14) eine. noriz. verlaufende Ausnehmung (23) mit seitlich anschließenden, nach unten ger teten Kanälen (24) zum SchweWablauf eingelassen ist.
     




    Zeichnung