[0001] Die Erfindung betrifft eine Reihenfachwebmaschine mit einem Webrotor, welcher die
Kettfäden über einen vorgegebenen Weg in ihrer Hoch- oder Tieffachstellung haltende
Fachhalteorgane und die eingetragenen Schussfäden anschlagende Anschlagelemente aufweist.
[0002] Die Reihenfachwebmaschinen bilden bekanntlich zusammen mit den Wellenfachwebmaschinen
die Gattung der Mehrphasenwebmaschinen, bei denen stets mehrere gegeneinander stufenweise
verschobene Schussfäden in ebenfalls stufenweise verschobene und wandernde Webfächer
eingetragen werden. Während bei den Wellenfachwebmaschinen die Webfächer gleichzeitig
mehrfach über die Webbreite gebildet werden und in Schussrichtung wandern, wird bei
den Reihenfachwebmaschinen jeweils ein fach über die gesamte Webbreite gebildet und
die aufeinanderfolgend gebildeten Webfächer wandern gleichzeitig mehrfach in Kettrichtung.
[0003] Bei dieser Wanderung der Webfächer in Kettrichtung müssen die gebildeten Webfächer
erhalten bleiben, damit die stufenweise gegeneinander verschobenen Schusseinträge
stattfinden können. Diesem Zweck dienen die sogenannten Fachhalteorgane. Bei einer
aus der US-PS 2 742 058 bekannten ersten Reihenfachwebmaschine der eingangs erwähnten
Art, ist der Webrotor durch abwechselnd angeordnete polygonale Kettfadentragsscheiben
und Trennscheiben gebildet. Die Kettfadentragscheiben dienen sowohl zur Fachbildung
als auch als Fachhalteorgane und sind entsprechend der gewünschten Bindung gegeneinander
um einen Winkel verschoben angeordnet. Die Kettfäden laufen vom Kettbaum durch einen
feststehenden Kamm auf die einzelnen Kettfadentragscheiben.
[0004] Diese bekannte erste Reihenfachwebmaschine konnte sich in der Praxis nicht durchsetzen
und zwar hauptsächlich deswegen, weil jeder Bindungswechsel einen Umbau des Webrotors
bedingte.
[0005] Zur Vermeidung dieser Nachteile wurde in der US-PS 3 848 642 eine Reihenfachwebmaschine
vorgeschlagen, bei welcher dem ' Bereich der Webfächer ein Steuermittel vorgelagert
ist, um jeden Kettfaden nach einem Programm seitlich ablenken zu können und damit
einem das Hoch- oder Tieffach bestimmenden Fachhalteorgan zuzuordnen, wobei jedes
Fachhalteorgan eine sich auf der Höhe des Iloch- oder Tieffachs befindliche Fadenauflage
besitzt. Jedes Fachhalteorgan ist jeweils für eine Mehrzahl von Kettfäden vorgesehen,
sodass beispielsweise bei Leinwandbindung jeweils vier Kettfäden auf jede Auflage
zu liegen kommen.
[0006] Bei dieser bekannten zweiten Reihenfachwebmaschine braucht zwar der Webrotor für
einen Bindungswechsel nicht umgebaut zu werden, dafür müssen aber die Anschlagelemente,
über welche in der zitierten US-PS 3 848 642 nichts ausgesagt ist, in die in Iloch-
oder Tieiffachstellung befindlichen Kettfäden eintauchen, wobei es zu den auch von
den Wellenfachwebmaschinen mit Rotationsriet bekannten Einlesefehlern kommen kann.
Ausserdem führt die Zuordnung von jeweils einer Mehrzahl von Kettfäden zu einer Fadenauflage
dazu, dass die Kettfäden über einen relativ grossen Weg verstellt werden müssen. Dies
kann in den Fällen, wo dieser Verstellweg den Bereich des Hubs konventioneller Fachbildemittel
erreicht, die Leistung dieser Reihenfachwebmaschine empfindlich beschränken.
[0007] Durch die Erfindung soll eine Reihenfachwebmaschine angegeben werden, deren Webrotor
bei einem Bindungswechsel nicht umgebaut zu werden braucht, und bei welcher keine
Einlesefehler durch Eintauchen der Anschlagelemente in die bereits die Hoch- oder
Tieffachstellung einnehmenden Kettfäden auftreten können.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass jedem Zwischenraum zwischen
zwei benachbarten Anschlagelementen je ein die Hoch- oder Tieffachstcllung festlegendes
Fachhalteorgan zugeordnet ist und dass in Laufrichtung der Kettfäden vor dem Webrotor
ein Steuermittel zur seitlichen Ablenkung und wahlweisen Zuordnung jedes Kettfadens
zu einem die Hoch- oder Tieffachstellung festlegenden Fachhalteorgan angeordnet ist.
[0009] Da bei der erfindungsgemässen Lösung nunmehr anstelle eines einzigen Fachhalteorganes
für mehrere Rohre, wie man den Zwischenraum zwischen benachbarten Anschlagelementen
bezeichnet, je zwei Fachhalteorgane pro Rohr vorhanden sind, verlaufen die Kettfäden
geordneter, oder mit anderen Worten über die Länge des Webrotors gleichmässig verteilt,
sodass das Eintauchen der Anschlagelemente keine Probleme bieten sollte. Ausserdem
kann durch entsprechende Steuerung des Steuermittels jede beliebige Bindung hergestellt
werden ohne dass der Webrotor umgebaut zu werden braucht.
[0010] Eine erste bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass am Webrotor
zwischen je zwei in dessen Drehrichtung aufeinanderfolgenden Anschlagelementen je
ein Führungselement für die Kettfäden angeordnet ist, dessen Fluchtlinie innerhalb
des Zwischenraums zwischen in Schussrichtung benachbarten Anschlagelementen liegt.
[0011] Diese Ausführungsform bietet gegenüber allen bekannten Webrotoren von Reihenfach-
und Rotationsrieten von Wellenfachwebmaschinen einen bedeutenden Vorteil. Bei allen
diesen Maschinen besteht das Problem des Einlesens der Kettfäden in das richtige Rohr.
Dieses Problem hat man bisher stets dadurch zu lösen versucht, dass man in möglichst
geringem Abstand von den in die Kettfäden eintauchenden Elementen einen Führungskamm
anordnete, dessen einzelne Lamellen mit diesen Elementen möglichst genau fluchteten.
Man hoffte, dass ein zwischen zwei Lamellen des Führungskamms liegender Kettfaden
bei genauem Fluchten dieser Lamellen mit den eintauchenden Elementen auch ins richtige
Rohr zu liegen kommen werde. Die praktische Erfahrung bei Wellenfachwebmaschinen mit
Rotationsriet hat aber gezeigt, dass sich diese Hoffnung nicht erfüllt.
[0012] Bei der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemässen Reihenfachwebmaschine
fluchten nun die Führungszähne gerade nicht mit den Anschlagelementen, sondern ihre
Fluchtlinie liegt im Zwischenraum zwischen diesen, also innerhalb des jeweiligen Rohrs.
Dies führt in Verbindung mit dem Steuermittel zur seitlichen Ablenkung der Kettfäden
in der Schusseintragsrichtung dazu, dass jeder Kettfaden von links oder von rechts
an seinen Führungszahn angelegt und damit mit Sicherheit in das richtige Rohr der
Anschlagelemente eingelesen wird.
[0013] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und der Figuren
der Zeichnung näher erläutert; in der letzteren zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch eine Reihenfachwebmaschine,
Fig. 2 eine schematische Ansicht in Richtung des Pfeiles 11 von Fig. 1,
Fig. 3 einen Ausschnitt aus Fig. 2 in vergrösserter Darstellung,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV - IV von Fig. 2,
Fig. 5 eine schematische Ansicht des Webrotors der in Fig. 1 dargestellten Reihenfachwebmaschine
in perspektivischer Darstellung, und
Fig. 6 einen Querschnitt durch den in Fig. 5 dargestellten Webrotor.
[0014] Gemäss den Fig. 1 und 2 besteht eine erfindungsgemässe Reihenfachwebmaschine im wesentlichen
aus einem Kettbaum 1, einer Streichwalze 2, einer Steuereinrichtung 3 zur seitlichen
Auslenkung der Kettfäden 4, um diese nach einem vorgegebenen Gewebemuster einer Hoch-
oder Tieffachstellung zuzuordnen, einem Webrotor 5, einem Brustbaum 6, einer Abzugseinrichtung
7 für das erzeugte Gewebe 8 und aus einem Warenbaum 9.
[0015] Der Webrotor 5, welcher im Betrieb in der durch einen Pfeil P angedeuteten Richtung
rotiert, ist von walzenförmiger Gestalt und ist an seinem Umfang in Drehrichtung abwechselnd
mit sich in Längsrichtung des Webrotors und damit in Schussrichtung erstreckenden
Lamellenkämmen 10 und 11 versehen. Die Lamellenkämme 10 bestehen aus Anschlaglamellen
12 zum Anschlagen der eingetragenen Schussfäden, die Lamellenkämme 11 bestehen aus
Führungslamellen 13 zwischen denen abwechselnd die Hoch- oder Tieffachstellung der
Kettfäden 4 festlegende Fachhalteorgane 14 bzw. 15 angeordnet sind. Durch die Fachhalteorgane
14 und 15 werden die Kettfäden 4 über den gesamten Umschlingungswinkel α von etwa
120° in ihrer Hoch- oder Tieffachstellung gehalten. Die so gebildeten Webfächer wandern
hintereinander zur Gewebeanschlagkante, wobei in der Zeit, in der die Fächer offen
sind, stufenförmig zueinander versetzt in jedes Fach ein Schussfaden eingetragen wird.
[0016] Neben einer der Stirnseiten des Webrotors 5 ist eine Einheit l6 zum Vorbereiten und
zum Eintragen von Schussfäden angeordnet. Diese Einheit l6 bildet nicht Bestandteil
der Erfindung und ist deswegen auch nicht näher beschrieben. Es kann in Verbindung
mit dem Webrotor 5 jedes geeignete Schusseintragssystem verwendet werden, sei es ein
solches mit Schützen, mit Schiffchen, mit Projektilen, mit hin- und hergehenden Stangen
oder Bändern oder mit einem Fluidum. Bezüglich solcher in Verbindung mit Reihenfachwebmaschinen
bekannter Eintragssysteme wird auf die DE-AS 1 089 695 und auf die US-Patentschriften
2 742 058, 4 122 871, 4 122 872 und 4 129 153 verwiesen.
[0017] Aus Fig. 2 ist ersichtlich, dass entlang des Mantels des Webrotors 5 einerseits die
Anschlaglamellen 12 der Lamellenkämme lO und anderseits die Führungslamellen 13 der
Lamellenkämme 11 jeweils miteinander fluchten und dass die Fluchtlinie der einzelnen
Führungslamellen 13 in der Mitte des Zwischenraumes, des sogenannten Rohres, der zugeordneten
Anschlaglamellen 12 und die Fluchtlinien der Anschlaglamellen 12 in der Mitte des
Rohres der zugeordneten Führungslamellen 13 verlaufen. Ausserdem fluchten auch die
Fachhalteorgane 14 einerseits und die Fachhalteorgane 15 anderseits miteinander.
[0018] Die Steuereinrichtung 3 besteht aus mehreren, darstellungsgemäss vier parallel zur
Schussrichtung angeordneten Stangen 17, welche an eine Betätigungseinrichtung 18 angeschlossen
und von dieser in Richtung des Doppelpfeils A hin- und herbewegbar sind. Die Stangen
17 sind mit Führungsösen für die Kettfäden 4 versehen, sodass die letzteren bei einer
Bewegung der Stangen 17 in deren Längsrichtung seitlich ausgelenkt werden. Die Anzahl
der Stangen 17 richtet sich nach der Art der herzustellenden Bindung, bei Leinwandbindung
genügen zwei solcher Stangen 17, bei komplizierteren Bindungen müssen entsprechend
mehr Stangen 17 verwendet werden. Die Betätigungseinrichtung l8 ist von der Art eines
konventionellen Steuerungsmechanismus für Schaftmaschinen, welcher anhand eines Programms
jede der einem konventionellen Schaft entsprechenden Stangen 17 vor jedem Eintauchen
eines der beiden Lamellenkämme 10 oder 11 in die Kettfäden 4 in eine seiner beiden
Endstellungen bewegt. In dieser Endstellung liegt der betreffende Kettfaden 4 innerhalb
seines Rohres an der linken oder der rechten der dieses Rohr begrenzenden Lamellen
12 oder 13 an und wird infolge der Verschiebung von einer halben Rohrteilung zwischen
den aufeinanderfolgenden Lamellenkämmen lO und 11 mit Sicherheit in das richtige Rohr
des nächsten Lamellenkammes eingelesen.
[0019] Der Unterschied zwischen der Steuereinrichtung 3 und einem konventionellen Fachbildemechanismus
mittels Schaftmaschine und Schäften liegt im wesentlichen in drei Punkten:
- Die Masse einer Stange 17 ist wesentlich geringer als diejenige jedes bekannten
Schaftes, sodass zu ihrer Verstellung im Vergleich zu einem Schaft weitaus weniger
Energie erforderlich ist.
- Die Abmessungen einer Stange 17 sind wesentlich kleiner als diejenigen jedes bekannten
Schaftes, sodass sich auf gleichem Raum eine um ein Vielfaches grössere Anzahl von
Stangen 17 unterbringen lässt.
- Der Verstellweg, also der Hub der Stangen 17 beträgt nur einen Bruchteil eines normalen
Schafthubs, da sich dieser Verstellweg nicht nach der Fachöffnung richtet sondern
nur eine Verschwenkung eines Kettfadens von der einen an die andere Begrenzungslamelle
seines Rohres bewirken muss. Somit ist die Verstellung der Stangen 17 in einer weitaus
kürzeren Zeitspanne zu bewältigen als die Verstellung eines konventionellen Schaftes
und die Frequenz der Verstellungen der Stangen 17 kann im Vergleich zu der die Leistung
von Einphasen-Hochleistungswebmaschinen schon heute begrenzenden Frequenz der Hubbewegungen
konventioneller Schäfte um ein Mehrfaches gesteigert werden.
[0020] Anhand von Fig. 3 soll nun das Einlesen der Kettfäden 4 in den Webrotor 5 erläutert
werden: In der Figur sind schematisch zwei Lamellenkämme 11
1 und 11
2 mit Führungslamellen 13 sowie der zwischen diesen verlaufende Lamellenkamm 10 mit
Anschlaglamellen 12 dargestellt. Die mit Doppelstrichen eingezeichneten Kettfäden
4, welche sich in dem bereits seit einiger Zeit in die Kettfäden eingetauchten Lamellenkamm
11
1 jeweils in der Hochfachstellung befinden, sind durch die Stange 17
1 geführt, die mit einem einfachen Strich dargestellten Kettfäden 4, befinden sich
im Lamellenkamm 11
1 jeweils in der Tieffachstellung und sind durch die Stange 17
2 geführt. Wie schon gesagt wurde. Aus Gründen der Uebersichtlichkeit sind die beiden
anderen in Fig. 1 eingezeichneten Stangen 17 weggelassen, sodass im Lamellenkamm 10
jedes zweite Rohr keinen und im Lamellenkamm 11 jedes Rohr nur einen Kettfäden 4 aufweist.
[0021] Es sei angenommen, dass der Lamellenkamm 10 so wie der Lamellenkamm 11
1 voll in die Kettfäden 4 eingetaucht ist und dass der Lamellenkamm 11
2 demnächst in die Kettfäden 4 eintauchen wird, wobei die von der Stange 17
1 geführten Kettfäden 4 in die Tief- und die von der Stange 17
2 geführten Kettfäden 4 in die Hochfachstellung gelangen sollen.
[0022] Um dies zu erreichen,müssen die Stangen 17
1 und 17
2 von der Betätigungseinrichtung 18 (Fig. 2) so bewegt werden, dass die von ihnen geführten
Kettfäden 4 die mit voll ausgezogenen Linien dargestellten Lagen einnehmen. Die von
der Stange 17
1 geführten Kettfäden 4 werden dabei nach links und die von der Stange 17
2 geführten Kettfäden 4 werden nach rechts bewegt, bis sie an der ihr Rohr links bzw.
rechts begrenzenden Anschlaglamelle 12 anliegen. Auf diese Weise können die Führungslamellen
13 jeweils zwischen zwei auseinandergespreizten Kettfäden 4 hindurch in die Kettfadenschar
eintreten, wobei der eine von zweien dieser auseinandergespreizten Kettfäden 4 stets
in ein Rohr des Lamellenkammes 11
2 mit einem Fachhalteorgan 14 für die Hochfachstellung und der andere in ein solches
mit einem Fachhalteorgan 15 für die Tieffachstellung gelangt.
[0023] Wenn die von der Stange 17
1 geführten Kettfäden 4 im Lamellenkamm 11
2 in die lloch- und die von der Stange 17
2 geführten Kettfäden 4 in die Tieffachstellung gelangen sollen, dann muss die Stange
17
1 in Richtung des Pfeiles B und die Stange 17
2 in Richtung des Pfeiles C bewegt werden, sodass die Kettfäden 4 die gestrichelt bzw.
strichpunktiert eingezeichnete Lage einnehmen.
[0024] Der Verstellweg der Stangen 17
1 und 17
2 zwischen den beiden Kettfadenpositionen erscheint in Fig. 3 wegen des Massstabs und
der ubertrieben gross eingezeichneten Dicke der Lamellen 12 und 13 sowie der ebenfalls
zu gross eingezeichneten Rohrbreiten in den Lamellenkammen 10 und 11 wesentlich grösser
als in Wirklichkeit, wo dieser Verstellweg einige Millimeter beträgt und in der Regel
deutlich unter zehn Millimetern liegt.
[0025] In den Fig. 4 bis 6 ist der Webrotor 5 im Detail dargestellt. Dieser besteht darstellungsgemass
aus einer rohrförmigen Walze 20, welche mit einer Antriebswelle 21 verbunden und an
ihrem Mantel mit einer Mehrzahl von parallel zur Rotorlängsachse und damit zur Schusseintragsrichtung
verlaufenden Nuten 22 und 23 zur Aufnahme der Lamellenkämme 10 bzw. 11 versehen ist.
Die Nuten 22 und 23 haben einen L-förmigen Querschnitt, jeweils zwei Nuten 22 und
23 bilden ein zusammengehöriges Paar, bei welchem die Querschenkel des L-förmigen
Profils voneinander wegweisen. Der Mantel der Walze 20 weist insgesamt 14 solcher
Nutenpaare auf.
[0026] Durch diesen Aufbau des Webrotors 5 aus der Walze 20 mit den Umfangsnuten 22 und
23, kann auf die Fachhalteorgane 15 (Fig. 3) für die Tieffachstellung verzichtet werden,
da das Abstützen der Kettfäden 4 in der Tieffachstellung so wie in Fig. 4 dargestellt,
durch den Mantel der Walze 20 erfolgen kann. Die einzelnen Lamellenkamme 10 und 11
weisen anstelle der Fachhalteorgane 15 (Fig. 3) für die Tieffachstellung Distanzelemente
24 (Fi. 5, 6) auf, welche den Mantel der Walze 20 höchstens geringfügig überragen.
[0027] Aus den Fig. 4 und 6 ist ersichtlich, dass sowohl die Führungslamellen 13 als auch
die Fachhalteorgane 14 für die Hochfachstellung der Kettfäden 4 mit einer Ausnehmung
19 versehen sind. Diese Ausnehmungen 19 bilden für jeden Lamellenkamm 11 einen Kanal
für den Schusseintrag. Weiter ist ersichtlich, dass je zwei Führungslamellen 13 abwechselnd
ein Fachhalteorgan 14 für die Hochfachstellung der Kettfäden 4 bzw. ein Distanzelement
24, und dass je zwei Anschlaglamellen 12 ebenfalls ein Distanzelement 24 begrenzen.
[0028] Gemäss Fig. 4 fluchten die Anschlaglamellen 12 des benachbarten Lamellenkammes jeweils
mit der Rohrmitte des durch die Führungslamellen 13 gebildeten Lamellenkammes. Darstellungsgemäss
befinden sich in jedem Rohr jedes der beiden Lamellenkämme zwei Kettfäden 4, im Rohr
zwischen zwei Führungslamellen 13 befinden sich beide Kettfäden 4 gemeinsam entweder
in der Hoch- oder in der Tieffachstellung, im Rohr zwischen zwei Anschlaglamellen
12 befindet sich jeweils ein Kettfaden 4 in Hoch- und der andere in Tieffachstellung.
Diese Darstellung entspricht der in Fig. 1 angedeuteten Verwendung von vier Stäben
17. In den Fig. 2 und 3 sind hingegen der besseren Uebersichtlichkeit halber nur zwei
Stangen 17 eingezeichnet. Dementsprechend ist jedes zweite Rohr zwischen den Anschlaglamellen
12 leer. Es sei auch noch darauf hingewiesen, dass die in Fig. 4 dargestellte Anordnung
der Kettfäden 4, welche einer doppelstichigen Leinwandbindung entspricht, willkürlich
ist und dass mit dem dargestellten Webrotor 5 zusammen mit der Steuereinrichtung 3
alle denkbaren Bindungsvarianten zwischen den beiden Extremwerten - alle Kettfäden
in Hochoder alle Kettfäden in Tieffachstellung - realisierbar sind.
[0029] Jeder Lamellenkamm 11 ist aus Fachhalteor
ganen 14 für die Hochfachstellung, aus Führungslamellen 13 und aus Distanzelementen
24 aufgebaut. Die Lamellenkämme 10 sind aus Distanzelementen 24 und aus Anschlaglamellen
12 aufgebaut.
[0030] Wie aus Fig. 5 hervorgeht, sind die Fachhalteorgane 14 und die Distanzelemente 24
wesentlich dicker als die Anschlag-und Führungslamellen 10 und 13. Vorzugsweise beträgt
die Dicke der zwischen den Lamellen des einen Lamellenkammes 11 oder 10 angeordneten
Fachhalteorgane l4 und/oder Distanzelemente 24 das Dreifache der Dicke der Lamellen
des anderen Lamellenkammes 11 bzw. 10.
[0031] Die einzelnen Elemente jedes Lamellenkammes 10, 11 werden beispielsweise durch Kleben
zu Kammportionen von beispielsweise 100 mm Länge verbunden und diese Portionen werden
in die entsprechenden Nuten 22 oder 23 eingeschoben und in diesen fixiert. Bei Aenderungen
der Lamellendichte können die einzelnen Lamellenkämme 10 oder 11 einfach ausgetauscht
werden, ohne dass der ganze Webrotor 5 demontiert zu werden braucht.
[0032] Dieeinzelnen die Lamellenkämme 10, 11 bildenden Elemente weisen je einen Fussteil
auf, dessen Querschnitt demjenigen der Nuten 22 und 23 angepasst ist. Die Distanzelemente
24 sind so dimensioniert, dass sie mit ihrem oberen Ende nicht oder nur geringfügig
aus dem Mantel der Walze 20 ragen. Die Fachhalteorgane 14 für die Hochfachstellung,
die Anschlaglamellen 12 und die Führungslamellen 13 weisen im Anschluss an ihren Fussteil
je einen die Mantelfläche der Walze 20 überragenden Oberteil 25, 26 oder 27 auf.
[0033] Der Oberteil 25 der Fachhalteorgane 14 für die Hochfachstellung hat die Form eines
entgegen der Drehrichtung P des Webrotors 5 gekrümmten Fingers, dessen äussere Krümmungsfläche
die Auflage für die Kettfäden 4 in ihrer Hochfachstellung bildet und dessen innere
Krümmungsfläche den Führungskanal 19 für den Schusseintrag von oben und in Drehrichtung
P gesehen von vorne begrenzt. Von unten ist der Führungskanal 19 durch den Mantel
der Walze 20 begrenzt, nach hinten zu von den Anschlagelementen 12 des benachbarten
Lamellenkamms 10.
[0034] Der Oberteil 27 der Führungslamellen 13 hat die Gestalt eines parallelogrammförmigen
Flügels, welcher an seiner der Walze 20 zugewandten Kante mit einer zur inneren Krümmungsfläche
des fingerförmigen Oberteils 25 der Fachhalteorgane 14 für die Hochfachstellung korrespondierenden
Kontur versehen ist, welche ebenfalls den Kanal 19 von oben und von vorne begrenzt.
[0035] Der Oberteil 26 der Anschlaglamellen 12 hat eine sichelartige Form. Die Spitze dieser
Sichel ist entgegen der Drehrichtung P nach hinten gewandt. Die äussere Kante dieses
Oberteils 26 dient zum Anschlagen der eingetragenen Schussfäden und ragt deswegen
von allen genannten Oberteilen am weitesten in radialer Richtung vom Mantel der Walze
20 weg. Die Aussenkante des Oberteils 27 der Führungslamellen 13 liegt etwas näher
an der Walze 20 und die äussere Krümmungsfläche des fingerförmigen Oberteils 25 liegt
etwas unterhalb der halben Distanz zwischen dem Mantel der Walze 20 und der die Schussfäden
anschlagenden Aussenkante des Oberteils 26 der Anschlaglamellen 12.
[0036] Wie Fig. 6 zu entnehmen ist, sind die Form und Abmessung der Lamellen 12 und 13 und
die gegenseitige Entfernung der Nuten 22 und 23 und damit der Lamellenkämme lO bzw.
11 so gewählt, dass zwischen den einzelnen Lamellenkämmen nur ein geringer Abstand
von etwa 1 mm oder weniger besteht.
[0037] Selbstverständlich könnte der Webrotor 5 anstatt in der beschriebenen Art auch in
der Art des von den Wellenfachwebmaschinen bekannten Rotationsriets aus einzelnen
Lamellen in der Form kreisförmiger und mit Vorsprüngen versehener Plättchen aufgebaut
sein. Ein Webrotor dieser Art müsste jedoch praktisch bei jedem Artikelwechsel vollständig
ausgebaut, demontiert, neu zusammengesetzt und wieder eingebaut werden.
1. Reihenfachwebmaschine mit einem Webrotor, welcher die Kettfäden über einen vorgegebenen
Weg in ihrer Hochoder Tieffachstellung haltende Fachhalteorgane und die eingetragenen
Schussfäden anschlagende Anschlagelemente aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass jedem
Zwischenraum zwischen benachbarten Anschlagelementen (12) je ein die Hoch- oder Tieffachstellung
festlegendes Fachhalteorgan (14, 15) zugeordnet ist und dass in Laufrichtung der Kettfäden
(4) vor dem Webrotor (5) ein Steuermittel (3) zur seitlichen Ablenkung und wahlweisen
Zuordnung jedes Kettfadens zu einem die Hoch- oder Tieffachstellung festlegenden Fachhalteorgan
angeordnet ist.
2. Reihenfachwebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Webrotor
(5) zwischen je zwei in dessen Drehrichtung (P) aufeinanderfolgenden Anschlagelementen
(12) je ein Führungselement (13) für die Kettfäden (4) angeordnet ist, dessen Fluchtlinie
innerhalb des Zwischenraums zwischen in Schussrichtung benachbarten Anschlagelementen
liegt.
3. Reihenfachwebmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluchtlinie
jedes Führungselements (13) in der Mittelebene des Zwischenraums zwischen benachbarten
Anschlagelementen (12) verläuft.
4. Reihenfachwebmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagelemente
(12) gleichmässig am Umfang des Webrotors (5) in Form von parallel zur dessen Längsachse
verlaufenden ersten Lamellenkämmen (10) angeordnet sind, und dass zwischen je zwei
aufeinanderfolgenden ersten Lamellenkämmen je ein aus Führungselementen (13) gebildeter
zweiter Lamellenkamm (11) angeordnet ist, welcher ebenfalls parallel zur Längsachse
des Webrotors verlauft.
5. Reihenfachwebmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Fachhalteorgane
(14, 15) innerhalb jedes zweiten Lamellenkammes (ll) angeordnet sind, wobei jeweils
zwischen zwei benachbarten Führungselementen (13) abwechselnd ein Fachhalteorgan (14)
für die lloch- oder ein solches (15) für die Tieffachstellung angeordnet ist.
6. Reihenfachwebmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass einerseits
die Anschlagelemente (12) der ersten Lamellenkämme (10) und anderseits die Führungselemente
(13) der zweiten Lamellenkämme (11) entlang von Umfangskreisen auf dem Mantel des
Webrotors (5) angeordnet und dass die den beiden Lamellenkämmen zugeordneten Umfangskreise
gegeneinander um eine halbe Teilung der Lamellenkämme verschoben sind.
7. Reihenfachwebmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fachhalteorgane
(14) für die Hoch-und die Fachhalteorgane (15) für die Tieffachstellung je entlang
von Umfangskreisen auf dem Mantel des Webrotors (5) angeordnet sind.
8. Reihenfachwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass der Webrotor (5) eine rohrförmige Walze (20) aufweist, welche an ihrem Mantel
mit zur Längsachse des Webrotors parallelen Nuten (22, 23) zur Aufnahme der Anschlagelemente
(12) bzw. der Fachhalteorgane (14) versehen ist.
9. Reihenfachwebmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Fachhalteorgane
(15) für die Tieffachstellung durch den Mantel der Walze (20) höchstens geringfügig
überragende Distanzelemente (24) ersetzt und dass die Auflagen für die Kettfäden (4)
in der Tieffachstellung durch diese Distanzelemente oder durch den Mantel der Walze
gebildet sind.
10. Reihenfachwebmaschine nach den Ansprüchen 4 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die einen Nuten (22) zur Aufnahme der ersten Lamellenkämme (10) und die anderen Nuten
(23) zur Aufnahme der zweiten Lamellenkämme (11) vorgesehen sind.
11. Reihenfachwebmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass am Mantel
der Walze (20) zwischen 10 und 20, vorzugsweise 14 Paare von Nuten (22, 23) angeordnet
sind.
12. Reihenfachwebmaschine nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
dass die Fachhalteorgane (14) für die Ilochfachstellung an ihrem den Mantel der Walze
(20) überragenden Teil (25) die Form eines entgegen der Drehrichtung (P) des Webrotors
(5) gekrümmten Fingers aufweisen, dessen äussere Krümmungsflache als Auflage für die
Kettfäden (4) in ihrer Hochfachstellung dient und dessen innere Krümmungsfläche einen
Führungskanal (19) für den Schusseintrag von oben und in Drehrichtung von vorne begrenzt.
13. Reihenfachwebmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskanal
(19) für den Schusseintrag von unten durch den Mantel der Walze (20) und in Drehrichtung
(P) des Webrotors (5) nach hinten zu von den Anschlagelementen (12) des benachbarten
ersten Lamellenkamms (10) begrenzt ist.
14. Reihenfachwebmaschine nach den Ansprüchen 2 und 13, dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungselemente (13) an ihrem den Mantel der Walze (20) überragenden Teil (27)
die Gestalt eines parallelogrammförmigen Flügels aufweisen, welcher an seiner der
Walze zugewandten Kante mit einer zur inneren Krümmungsfläche des fingerförmigen Teils
(25) der Fachhalteorgane (14) für die Hochfachstellung korrespondierenden Kontur versehen
ist, welche den Führungskanal (19) von oben und von vorne begrenzt.
15. Reihenfachwebmaschine nach den Ansprüchen 10 und l4, dadurch gekennzeichnet, dass
innerhalb der ersten Lamellenkämme (10) zwischen je zwei Anschlagelementen (12) je
ein Distanzelemente (24) vorgesehen ist.
16. Reihenfachwebmaschine nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlag-
und die Führungselemente (12, 13) gleiche Dicke aufweisen und dass die Dicke der Fachhalteorgane
für die Hochfachstellung (14) und der Distanzelemente (24) je das Dreifache der Dicke
der Anschlagelemente beträgt.
17. Reihenfachwebmaschine nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der gegenseitige
Abstand der Lamellenkämme (10, 11) höchstens 2, vorzugsweise etwa 1 Millimeter beträgt.