[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Lagerung und zum Richten einer indirekt
schiessenden Waffe, insbesondere eines Raketenwerfers, mit einer sich an einem Träger
abstützenden Lagerstütze, an welcher die Waffe angelenkt ist und mit einer in ihrer
Länge verstellbaren Stange, die einerseits an einem vorderen Teil der Waffe und anderseits
am Träger angelenkt ist.
[0002] Es ist eine Vorrichtung dieser Art für einen Raketenwerfer aus der US-PS 2 800 836
bekannt, bei welcher die Stange teleskopisch ausgebildet und mit einer Anzahl von
Querbohrungen versehen ist, in welche ein Stift hineinschiebbar ist zum Positionieren
einer gewünschten Elevation des Raketenwerfers. Dieses Richten der Waffe ist umständlich
und ungenau. Eine Möglichkeit des Seitenrichtens der Waffe ist bei dieser Lösung nicht
vorgesehen.
[0003] Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, sowohl
ein schnelles und präzises
Höhenrichten als auch ein schnelles und präzises Seitenrichten der Waffe in einem bestimmten
Winkelbereich zu ermöglichen.
[0004] Die durch die Erfindung erzielten Vorteile sind insbesondere darin zu erblicken,
dass keine'zusätzliche Blockierung der Vorrichtung in'der gewünschten Stellung erforderlich
ist, so dass die Präzision der Positionierung gegenüber der bekannten stufenweisen
Verstellung wesentlich erhöht wird.
[0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im folgenden
näher beschrieben.
[0006] Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Vorrichtung an einem
Raketenwerfer in Ansicht und teilweise im Schnitt;
Fig. 2 eine Aufsicht der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung;
Fig. 3 eine Seitenansicht der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung, von hinten betrachtet;
Fig. 4 ein Antriebsschema der erfindungsgemässen Vorrichtung.
[0007] In Fig. 1 bis 3 ist als Beispiel für eine indirekt schiessende Waffe ein Raketenwerfer
1 dargestellt, der zwei Tragrohre 2 (Fig. 3) sowie mehrere auswechselbare Rohre 3
aufweist, die in einem vorderen Bereich la sowie in einem hinteren Bereich lb der
Waffe jeweils in einem Spant 4, 5 parallel zueinander zusammengehalten werden. Das
hintere Spant 5 ist gemäss Fig. 3 mit zwei nach unten gerichteten Ansätzen 6, 7 versehen,
die je eine zueinander koaxiale Bohrung 8, 9 aufweisen. Zwischen die Ansätze 6, 7
ragt ein Kopf 10 einer vertikalen Säule 11 hinein, der mit zwei Elevationszapfen 12,
13 versehen ist. Die Elevationszapfen 12, 13 sind in den Bohrungen 8, 9 der Ansätze
6, 7 angeordnet und bilden mit diesen ein Elevationslager 15 des Raketenwerfers 1.
[0008] Die Säule 11 ist gemäss Fig. 1 und 3 über ein Kugelgelenk 16 in einer Lagerstütze
18 gelagert. Die Lagerstütze 18 nach dem dargestellen Ausführungsbeispiel besteht
aus zwei gleichen, schräg zueinander gestellten, dreieckförmigen Wänden 18a, die mit
ihrer einen Seite 18b zusammenfallen, wodurch ein dachförmiges, nach hinten offenes
Ge-bilde entsteht. Selbstverständlich könnte jedoch die Lagerstütze 18 auch eine andere
Form besitzen, z.B. als ein Dreibeingestell ausgebildet werden. Abgestützt ist die
Lagerstütze 18 auf einem Träger 20, der - je nach Gebrauch - beispielsweise durch
ein Fahrzeug, einen Fahrzeuganhänger oder eine am Boden abgestützte Plattform gebildet
wird.
[0009] In den Wänden 18a der Lagerstütze 18 ist parallel zum Träger 20 und senkrecht zur
Längsmittelebene der Waffe eine Tragplatte 21 befestigt (Fig. 1 und 3). Auf der Tragplatte
21 ist ein in an sich bekannter Weise funktionierender Kreuztisch 22 angebracht, in
dessen oberen Schlitten 23 die Säule 11 längsverschieblich hineinragt.
[0010] Auf dem hinteren Spant 5 des Raketenwerfers 1 ist ein Richtaufsatz 17 befestigt,
der mit einer Elevationslibelle sowie mit einer Horizontierlibelle versehen ist (nicht
näher dargestellt). Am vorderen Spant 4 ist ein Verteilgetriebe 30 angebracht (Fig.
1 und 4), das drei miteinander im Eingriff stehende Kegelräder 31, 32, 33 umfasst,
von denen das mittlere Kegelrad 31 einer ersten Antriebswelle 34, die übrigen zwei
Kegelräder 32, 33 je einer zwischen dem Raketenwerfer 1 und dem Träger 20 angeordneten
verstellbaren Stange 35, 36 zugeordnet sind. Das mittlere Kegelrad 31 ist über ein
vorderes Kardangelenk 37 mit einem mittleren, teleskopisch ausgebildeten Teil 38 der
ersten Antriebswelle 34 verbunden, der anderseits über ein hinteres Kardangelenk 39
mit einem in einer Bohrung 14 im Kopf 10 der Säule 11 gelagerten Teil 40 der ersten
Antriebswelle 34 verbunden ist. Der Teil 40 ist mit einer Kurbel 41 versehen.
[0011] Die Stangen 35, 36 weisen jeweils einen Mutterteil 43 bzw. 45 und eine Gewindespindel
44 bzw. 46 auf, die selbsthemmend ausgebildet sind. Beide Stangen 35, 36 sind beispielsweise
rechtsgängig ausgebildet und weisen die gleiche Steigung auf. Während die Mutterteile
43 bzw. 45 gemäss Fig. 4 über je ein vorderes Kardangelenk 47, 48 mit den Kegelrädern
32, 33 des Verteilgetriebes 30 verbunden sind, stehen die Gewindespindeln 44, 46 über
je ein hinteres Kardangelenk 49, 50 mit je einem hinteren Kegelrad 51, 52 in Antriebsverbindung.
Diese die hinteren Enden der Stangen 35, 36 bildenden Kegelräder 51, 52 sind in einem
am Träger 20 angeordneten Getriebekasten 53 gelagert. Im Getriebekasten 53 ist ferner
eine den beiden hinteren Enden cer Stangen 35, 36 zugeordnete zweite Antriebswelle
54 gelagert, ceren zwei Kegelräder 55, 56 mit dem jeweiligen hinteren Kegelrad 51,
52 im Eingriff stehen (Fig. 4). Der Getriebekasten 53 mit der zweiten Antriebswelle
54 ist nach Fig. 1 bis 3 durch die Wände 18a der Lagerstütze 18 geführt. Ueber ein
weiteres rechtwinkliges Kegelradpaar 57, 58 (Fig. 4) ist die zweite Antriebswelle
54 mit einer Kurbel 59 verbunden. Wie in Fig. 4 schematisch strichpunktiert dargestellt,
könnte die Antriebselle 54 über ein Kegelradpaar 57, 60 und eine Kupplung 61 auch
von einem Servomotor 62 angetrieben werden. Aehnlich könnte auch ein motorischer Antrieb
der ersten Antriebswelle 34 realisiert werden, was jedoch einfachheitshalber in der
Zeichnung nicht näher dargestellt wird.
[0012] Aus dem beschriebenen Aufbau ergibt sich folgende Wirkungsweise.
[0013] Vor dem Schiessen wird zuerst mit Hilfe des Richtaufsatzes 17 und des Kreuztisches
22 die den Raketenwerfer 1 tragende und zum Richten des Raketenwerfers 1 dienende
Säule 11 ins Lot gelegt.
[0014] Die im Kugelgelenk 16 gelagerte Säule 11 wird dabei durch Verstellen des Kreuztisches
22 aus der zentralen Lage nach Fig. 1 und 3 geschwenkt, bis sie.sich wieder im Lot
befindet. Bei derart eingestelltem Raketenwerfer 1 sind dann Seite und Höhe am Richtaufsatz
17 in wahrer Grösse ablesbar.
[0015] Zum Einstellen eines gewissen Höhenrichtwlnkels wird die erste Antriebswelle 34 über
die Kurbel 41 (oder eventuell über den nicht näher dargestellten Servomotor) angetrleben.
Das mittlere kegelrad 31 im Verteilgetriebe 30
die beiden übrigen Kegelräder 32, 33 im gleichen Drehsinn an. Ueber die vorderen
Kardangelenke 47, 43 werden auch die Mutterteile 43, 45 der beiden Stangen 35, 36
im gleichen Sinne gedreht, was bei der gleichen Steigung der beiden Stangen 35, 36
eine gleichzeitige Längenvergrösserung oder eine gleichzeitige Längenverkärzung derseiben
bedeutet - je nach der Drehrichtung der ersten Antriebswelle 34. Dabei wird der Raketenwerfer
1 um die Elevationszapfen 12, 13 des Elevationslagers 15 im Bereich des Winkels λ
geschwenkt, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist. Die Länge des mittleren Teiles 38 der
Welle 34 bleibt im wesentlichen unverändert, durch die teleskopische Ausbildung wird
lediglich der sich bei der Schwenkung des Raketenwerfers 1 um die Elevationszapfen
12, 13 leicht verändernde Abstand beider Kardangelenke 37, 39, von denen eins 39 der
stehenbleibenden Säule 11 zugeordnet ist, kompensiert. Bei jeder beliebigen Elevation
innerhalb des Winkelbereiches λ kann zusätzlich noch der aeitenrichtwinkel in einem
bestimmten Winkelbereich ]δ geändert werden. Dazu wird die zweite Antriebswelle 54
über die Kurbel 59 oder über den Servomotor 62 angetrieben. Währene das Drehen der
zweiten Antriebswelle 54 im einen Drehsina über die Kegelräder 55, 51 und das hintere
Kardangelenk 49 ein Drehen der einen Gewindespincel 44 in einem die Längenvergrösserung
der Stange 35 bedeutenden Sinne bewirkt, wird gleichzeitig die Gewindespindel 46 der
anderen Stange über die Kegelräder 56, 52 und das Kardangelenk 50 im umgekehrten Drehsinn
angetrieben, d.h. die Länge der Stange 36 wird verkürzt. Demzufolge wird der Raketenwerfer
1 in einem in Fig. 2 dargestellten Sinne aus der zentralen Stellung seitlich um die
Achse der Säule 11 im Bereich des Winkels β/2 geschwenkt.
triebe (30) aufweist, in welchem drei miteinander im Eingriff stehende Kegelräder
(31, 32, 33) gelagert sice, von denen zwei (32, 33) über je ein vorderes Fardangelenk
(47 bzw. 48) mit dem jeweiligen Mutterteil (42 bzw. 45) verbunden sind und das mittlere
Kegelrad (31) über ein vorderes Kardangelenk (37) mit einer erster Antriebswelle (34)
verbanden ist.
5. Vorrichting nach Ansprun 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Antriebsvorrichtung
(54, 51, 52) eine den hinteren Enden der beiden Stangen (35, 36) zugeordnete zweite
Antriebswelle (54) aufweist, die mit zwei Kegelrädern (55, 56) versehen ist, die jeweils
mit einem über ein hinteres Kardangelenk (49, 50) mit der jeweiligen Gewindespindel
(44 bzw. 46) verbundenen Hinteren Kegelrad (51, 52) im Eingriff sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerstütze (18)
eine Kugelgelenklagerung (16) für eine einen Elevationszapfen (12, 13) tragende Säule
(11) aufweist, die mit einer Bohrung (14) versehen ist, in welcher ein Teil (40) der
ersten Antriebswelle (34) gelagert ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Antriebswelle
(54) sowie die hinteren Kegelräder (51, 52) der Stangen (35, 36) in einem am Träger
(20) angeordneten, durch die Lagerstütze (18) geführten Getriebekasten (53) gelagert
sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Lagerstütze (18)
parallel zum Träger (20) eine Tragplatte (21) mit einem verstellbaren Kreuztisch (22)
angeordnet ist, in den die Säule (11) hineinragt.