[0001] Es wurde gefunden, daß 2,3,4,4αβ,5,9bβ-hexahydroindeno-[1,2-b]-pyrane der Formel
in der R
1 und/oder R
2 Wasserstoff oder einen Methylrest darstellen, mit der Maßgabe, daß nur jeweils einer
der Reste ein Methylrest sein kann, in vorteilhafter Weise als Riechstoff verwendet
werden können.
[0002] Die Herstellung der erfindungsgemäß als Riechstoffe zu verwendenden 2,3,4,4αβ,5,9bβ-hexahydroindeno-[1,2-b]-pyrane
erfolgt durch Hydrierung der entsprechenden 4,4,aß,5,9bß-Tetrahydroindeno-[1,2-b]pyrane
der Formel
in der R
1 und R
2 die vorgenannte Bedeutung haben, unter Verwendung von Palladium auf Kohle als Katalysator
bei einer Temperatur um 1750C unter einem Druck von 50 bis 150 bar, zweckmäßigerweise
unter Verdünnung des Hydriergemisches mit einem wasserfreien Lösungsmittel, vorzugsweise
einem gesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoff. Unter den genannten Hydrierungsbedingungen
wird die Bildung von Nebenprodukten weitgehend unterdrückt.
[0003] Die Herstellung der als Ausgangsstoffe eingesetzten Tetrahydroindenopyrane erfolgt
nach literaturbekannten Verfahren durch Diels-Alder-Reaktion von Inden mit Acrolein,
Methacrolein beziehungsweise Crotonaldehyd, wie dies von G. Descotes und A. Jullien
in Tetrahedron Letters No. 39, Seite 3395-98, (1969) eingehend beschrieben ist.
[0004] Als erfindungsgemäß zu verwendende Hexahydroindenopyrane sind
2,3,4,4aß,5,9bß-hexahydroindeno-[1,2-b]-pyran,
4-Methyl-2,3,4,4aß,5,9bß-hexahydroindeno-[1,2-b] -pyran ,
3-Methyl-2,3,4,4aß,5,9bß-hexahydroindeno-[1,2-b] -pyran
zu nennen. Die größte Bedeutung kommt dabei, auf Grund seiner interessanten Geruchsnote
und leichten Zugänglichkeit dem 2,3,4,4aß,5,9bß-hexahydroindeno-[1,2-b]-pyran zu.
[0005] Die erfindungsgemäß zu verwendenden Hexahydroindeno-[1,2-b]-pyrane sind wertvolle
Riechstoffe mit einem sehr intensiven Geruch von einer parfümistisch interessanten
krautigen Indol-Note. Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Riechstoffe ist
ihre gute Kombinationsfähigkeit zu neuartigen und interessanten Geruchsnuancen.
[0006] Die erfindungsgemäß als Riechstoffe zu verwendenden Hexahydroindenopyrane können
mit anderen Riechstoffen in den verschiedensten Mengenverhältnissen zu neuen Riechstoffkompositionen
gemischt werden. Im allgemeinen wird sich der Anteil der Hexahydroindenopyrane in
den Riechstoffkompositionen in Mengen von 0,1 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf
die gesamte Komposition bewegen. Derartige Kompositionen können direkt als Parfüm
oder auch zur Parfümierung von Kosmetika wie Cremes, Lotionen, Duftwässern, Aerosolen,
Toiletteseifen, techischen Artikeln wie Wasch- und Reinigungsmitteln, Desinfektionsmitteln
und Textilbehandlungsmitteln dienen.
[0007] Die nachfolgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher erläutern,
ohne ihn jedoch hierauf zu beschränken.
B e i s p i e l e
Herstellung von 2,3,4,4aß,5,9bß-hexahvdroindeno-[1,2-b]-pyran
[0008] Als Ausgangsmaterial diente 4,4aß,5,9bß-Tetrahydro- indeno-[1,2-b]-pyran, das durch
Diels-Alder-Reaktion aus Inden und Acrolein hergestellt worden war.
[0009] 29,5 g (0,17 Mol) 4,4aß,5,9bß-Tetrahydroindeno-[1,2-b]-pyran, 20 ml n-Hexan und 0,3
g 5 % Palladium auf Kohle wurden im Rührautoklaven unter 50 bar Wasserstoffdruck 4
Stunden lang auf 175° C erhitzt. Anschließend wurde noch 1 Stunde bei 175° C und erhöhtem
Wasserstoffdruck von 150 bar nachreagieren lassen, das Gemisch abgekühlt, das Produkt
vom Katalysator abgetrennt und im Vakuum destilliert. Es wurden 25,3 g, das sind 85
% der theoretischen Ausbeute, an 2,3,4,4aß,5,9bß-hexahydro- indeno-[1,2-b]- pyran
vom Siedepunkt 82° C bei 0,0133 mbar und einem Brechungsindex
= 1,5488 erhalten.
[0010] Charakteristische H-NMR-Signale: δ= 3,57 ppm (m, 2H, -OCH
2-); 4,83 ppm (d, J = 5 Hz, 1H, CH-O-); 7,23 ppm (m, 4H, Aryl-H).
[0011] Das Produkt zeigt eine intensive, krautige Indol-Note.
[0012] In analoger Weise zu vorstehend beschriebenem Hydrierverfahren lassen sich aus den
entsprechenden Tetrahydro- indeno-[1,2-b]-pyranen, die durch Diels-Alder-Reaktion
aus Inden mit Methacrclein bzw. Crotonaldehyd zugänglich sind, das 3-Methyl-2,3,4,4aß,5,9bß-hexahydroindeno-[1,2-b]-pyran
und 4-Methyl-2,3,4,4aß,5,9bß-hexahydroindeno-[1,2-b]-pyran herstellen, die eine ähnliche
krautige Indol-Geruchsnote von geringerer Intensität besitzen.
Beispiel 1
[0013]
1. Verwendung der 2,3,4,4,4aß,5,9bß-hexahydroindeno-[1,2-b]pyrane der Formel
in der R
1 und/oder R
2 Wasserstoff oder einen Methylrest darstellen, mit der Maßgabe, daß nur jeweils einer
der Reste ein Methylrest sein kann, als Riechstoffe.
2. Verwendung von 2,3,4,4aß,5,9bß-hexahydroindeno-[1,2-b]-pyran gemäß Anspruch 1 als Riechstoff.
3. Riechstoffkompositionen, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 2,3,4,4aß,5,9bß-hexahydroindeno-[,2-b]-pyranen
nach Anspruch 1 und 2.
4. Riechstoffkompositionen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie die 2,3,4,4aß,5,9bß-hexa-
hydroindeno-[1,2-b]-pyrane in einer Menge von 0,1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die gesamte
Komposition, enthalten.
5. 2,3,4,4aß,5,9bß-hexahydroindeno-[1,2-b]-pyran.