(19)
(11) EP 0 013 423 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.07.1980  Patentblatt  1980/15

(21) Anmeldenummer: 79105368.9

(22) Anmeldetag:  24.12.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3C11B 9/00, A61K 7/46, C07D 311/94
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE GB NL

(30) Priorität: 08.01.1979 DE 2900421

(71) Anmelder: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40191 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Conrad, Jens, Dr.
    D-4010 Hilden (DE)
  • Upadek, Horst, Dr.
    D-4006 Erkrath (DE)
  • Bruns, Klaus, Dr.
    D-4150 Krefeld-Traar (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verwendung hydrierter Indenopyrane als Riechstoffe sowie diese enthaltende Riechstoffkompositionen


    (57) Verwendung von gegebenenfalls durch einen Methylrest substituierten ,3,4,4αβ,5,9bβ-hexahydroindeno-[1,2-b]∂ pyran als Riechstoffe, sowie diese enthaltende Riechstoffkompositionen.


    Beschreibung


    [0001] Es wurde gefunden, daß 2,3,4,4αβ,5,9bβ-hexahydroindeno-[1,2-b]-pyrane der Formel

    in der R1 und/oder R2 Wasserstoff oder einen Methylrest darstellen, mit der Maßgabe, daß nur jeweils einer der Reste ein Methylrest sein kann, in vorteilhafter Weise als Riechstoff verwendet werden können.

    [0002] Die Herstellung der erfindungsgemäß als Riechstoffe zu verwendenden 2,3,4,4αβ,5,9bβ-hexahydroindeno-[1,2-b]-pyrane erfolgt durch Hydrierung der entsprechenden 4,4,aß,5,9bß-Tetrahydroindeno-[1,2-b]pyrane der Formel

    in der R1 und R2 die vorgenannte Bedeutung haben, unter Verwendung von Palladium auf Kohle als Katalysator bei einer Temperatur um 1750C unter einem Druck von 50 bis 150 bar, zweckmäßigerweise unter Verdünnung des Hydriergemisches mit einem wasserfreien Lösungsmittel, vorzugsweise einem gesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoff. Unter den genannten Hydrierungsbedingungen wird die Bildung von Nebenprodukten weitgehend unterdrückt.

    [0003] Die Herstellung der als Ausgangsstoffe eingesetzten Tetrahydroindenopyrane erfolgt nach literaturbekannten Verfahren durch Diels-Alder-Reaktion von Inden mit Acrolein, Methacrolein beziehungsweise Crotonaldehyd, wie dies von G. Descotes und A. Jullien in Tetrahedron Letters No. 39, Seite 3395-98, (1969) eingehend beschrieben ist.

    [0004] Als erfindungsgemäß zu verwendende Hexahydroindenopyrane sind

    2,3,4,4aß,5,9bß-hexahydroindeno-[1,2-b]-pyran,

    4-Methyl-2,3,4,4aß,5,9bß-hexahydroindeno-[1,2-b] -pyran ,

    3-Methyl-2,3,4,4aß,5,9bß-hexahydroindeno-[1,2-b] -pyran


    zu nennen. Die größte Bedeutung kommt dabei, auf Grund seiner interessanten Geruchsnote und leichten Zugänglichkeit dem 2,3,4,4aß,5,9bß-hexahydroindeno-[1,2-b]-pyran zu.

    [0005] Die erfindungsgemäß zu verwendenden Hexahydroindeno-[1,2-b]-pyrane sind wertvolle Riechstoffe mit einem sehr intensiven Geruch von einer parfümistisch interessanten krautigen Indol-Note. Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Riechstoffe ist ihre gute Kombinationsfähigkeit zu neuartigen und interessanten Geruchsnuancen.

    [0006] Die erfindungsgemäß als Riechstoffe zu verwendenden Hexahydroindenopyrane können mit anderen Riechstoffen in den verschiedensten Mengenverhältnissen zu neuen Riechstoffkompositionen gemischt werden. Im allgemeinen wird sich der Anteil der Hexahydroindenopyrane in den Riechstoffkompositionen in Mengen von 0,1 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Komposition bewegen. Derartige Kompositionen können direkt als Parfüm oder auch zur Parfümierung von Kosmetika wie Cremes, Lotionen, Duftwässern, Aerosolen, Toiletteseifen, techischen Artikeln wie Wasch- und Reinigungsmitteln, Desinfektionsmitteln und Textilbehandlungsmitteln dienen.

    [0007] Die nachfolgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher erläutern, ohne ihn jedoch hierauf zu beschränken.

    B e i s p i e l e


    Herstellung von 2,3,4,4aß,5,9bß-hexahvdroindeno-[1,2-b]-pyran



    [0008] Als Ausgangsmaterial diente 4,4aß,5,9bß-Tetrahydro- indeno-[1,2-b]-pyran, das durch Diels-Alder-Reaktion aus Inden und Acrolein hergestellt worden war.

    [0009] 29,5 g (0,17 Mol) 4,4aß,5,9bß-Tetrahydroindeno-[1,2-b]-pyran, 20 ml n-Hexan und 0,3 g 5 % Palladium auf Kohle wurden im Rührautoklaven unter 50 bar Wasserstoffdruck 4 Stunden lang auf 175° C erhitzt. Anschließend wurde noch 1 Stunde bei 175° C und erhöhtem Wasserstoffdruck von 150 bar nachreagieren lassen, das Gemisch abgekühlt, das Produkt vom Katalysator abgetrennt und im Vakuum destilliert. Es wurden 25,3 g, das sind 85 % der theoretischen Ausbeute, an 2,3,4,4aß,5,9bß-hexahydro- indeno-[1,2-b]- pyran vom Siedepunkt 82° C bei 0,0133 mbar und einem Brechungsindex

    = 1,5488 erhalten.

    [0010] Charakteristische H-NMR-Signale: δ= 3,57 ppm (m, 2H, -OCH2-); 4,83 ppm (d, J = 5 Hz, 1H, CH-O-); 7,23 ppm (m, 4H, Aryl-H).

    [0011] Das Produkt zeigt eine intensive, krautige Indol-Note.

    [0012] In analoger Weise zu vorstehend beschriebenem Hydrierverfahren lassen sich aus den entsprechenden Tetrahydro- indeno-[1,2-b]-pyranen, die durch Diels-Alder-Reaktion aus Inden mit Methacrclein bzw. Crotonaldehyd zugänglich sind, das 3-Methyl-2,3,4,4aß,5,9bß-hexahydroindeno-[1,2-b]-pyran und 4-Methyl-2,3,4,4aß,5,9bß-hexahydroindeno-[1,2-b]-pyran herstellen, die eine ähnliche krautige Indol-Geruchsnote von geringerer Intensität besitzen.

    Beispiel 1



    [0013] 




    Ansprüche

    1. Verwendung der 2,3,4,4,4aß,5,9bß-hexahydroindeno-[1,2-b]pyrane der Formel

    in der R1 und/oder R2 Wasserstoff oder einen Methylrest darstellen, mit der Maßgabe, daß nur jeweils einer der Reste ein Methylrest sein kann, als Riechstoffe.
     
    2. Verwendung von 2,3,4,4aß,5,9bß-hexahydroindeno-[1,2-b]-pyran gemäß Anspruch 1 als Riechstoff.
     
    3. Riechstoffkompositionen, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 2,3,4,4aß,5,9bß-hexahydroindeno-[,2-b]-pyranen nach Anspruch 1 und 2.
     
    4. Riechstoffkompositionen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie die 2,3,4,4aß,5,9bß-hexa- hydroindeno-[1,2-b]-pyrane in einer Menge von 0,1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Komposition, enthalten.
     
    5. 2,3,4,4aß,5,9bß-hexahydroindeno-[1,2-b]-pyran.