(19)
(11) EP 0 014 497 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.08.1980  Patentblatt  1980/17

(21) Anmeldenummer: 80200055.4

(22) Anmeldetag:  22.01.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B03C 3/41
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR IT NL SE

(30) Priorität: 03.02.1979 DE 2904153

(71) Anmelder: METALLGESELLSCHAFT AG
D-60015 Frankfurt (DE)

(72) Erfinder:
  • Jury, Egon, Dipl.-Ing.
    D-6073 Egelsbach (DE)

(74) Vertreter: Fischer, Ernst, Dr. 
c/o Metallgesellschaft AG, Reuterweg 14
D-60323 Frankfurt
D-60323 Frankfurt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Sprühelektrode für Elektrofilter


    (57) Die Erfindung betrifft eine Sprühelektrode in Form von langgestreckten Bändern, Drähten, Rohren oder dergleichen mit Sprühspitzen für den Einsatz in Elektrofiltem, in denen fiüssigeKomponenten enthaltendeAbgasegereinigtwerden.
    Die Funktion derartiger Sprühelektroden wird oft dadurch beeinträchtigt, daß sich auf ihnen die flüssigen Komponenten der Abgase absetzen und unter dem Einfluß von Trägheitskräften, Kondensation und elektrostatischen Kräften insbesondere auf den Sprühspitzen Ablagerungen gebildet werden. Infolgedesssen werden die Punkte höchster Ladungskonzentration mehr oder weniger stark inaktiviert und die Abscheidewirkung des Elektrofilters herabgesetzt. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Ablagerungen auf den Sprühspitzen zu vermeiden oder wesentlich zu verringern.
    Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, daß in Arbeitsstellung der Sprühelektroden (4) jedes Teil der Sprühspitze (1) niedriger angeordnet ist als der Punkt (2) der Sprühspitze mit der höchsten Ladungskonzentration, d.h. daß auch die höchstliegende Verbindungsstelle (3) zwischen Sprühspitze (1) und Sprühelektrode (4) niedriger liegt als dieser Punkt (2).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Sprühelektrode in Form von langgestreckten Bändern, Drähten, Rohren oder dergleichen mit Sprühspitzen für die Reinigung von Abgasen, die flüssige Komponenten enthalten.

    [0002] Bei Elektrofiltern sind die sogenannten Sprühelektroden ein maßgeblicher Bestandteil der Anlage. Diese Elektroden weisen unterschiedliche Bauformen auf, die durch die jeweilige Aufgabe, die das Filter zu erfüllen hat, wesentlich beeinflußt werden. Neben anderen unterscheidet man zwei Hauptanwendungsmerkmale, nämlich die Reinigung von trockenen, staubhaltigen Abgasen und die Reinigung von Staub- und/oder Flüssigkeitstropfen mitführenden gesättigten Abgasen.

    [0003] Die Sprühelektroden selbst können unterteilt werden in solche ohne und mit definierten Sprühpunkten, -spitzen oder -linien ausgestattete Variationen. Die Sprühspitzen werden durch Elemente der Sprühelektrode gebildet, deren Punkt mit der höchsten Ladungskonzentration niedriger angeordnet ist als Teile der Sprühspitzen (DE-AS 12 01 816, DE-AS 11 55 422, DE-AS 20 18 447). Beim Einsatz dieser Sprühelektroden in Elektrofiltern zur Reinigung von Staubund Flüssigkeitstropfen enthaltenden Abgasen kommt es, z.B. durch Trägheitskräfte, Kondensation und elektrische Kräfte, zu Ablagerungen auf den Sprühspitzen und darüber hinaus zu Umhüllungen der Punkte mit der höchsten Ladungskonzentration durch abfließende Belagbestandteile. Dadurch nimmt die Abscheidewirkung des Elektrofilters ab, so daß eine Reinigung erforderlich wird.

    [0004] Es wurde auch schon vorgeschlagen, die Abschwächung der Emission infolge von Ablagerungen dadurch zu verhindern, daß die Sprühspitzen als Vorsprünge ausgebildet werden, die wenigstens eine Rundung mit einem größeren Radius als 0,5 mm haben (DE-GM 73 14 730). Die Rundung soll als Emissionszone in der Weise arbeiten, daß bei einer Ansatzbildung auf einem Teil der Rundung die Emission von einem danebenliegenden Bereich der Rundung ausgeht. Abgesehen davon, daß- die Rundungen sehr genau eingehalten werden müssen, kann durch diese Rundungen bei Flüssigkeitstropfen enthaltenden Gasen eine Ablagerung auf der gesamten Rundung nur kurzzeitig hinausgezögert werden.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Inaktivierung der Sprühspitzen durch Ablagerungen zu vermeiden oder wesentlich zu verringern.

    [0006] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß in Arbeitsstellung jedes Teil der Sprühspitze niedriger angeordnet ist als der Punkt der Sprühspitze mit der höchsten Ladungskonzentration. Die Sprühelektroden können vertikal oder horizontal in den Elektrofiltern angeordnet sein. Die Form der Sprühspitzen kann beliebig sein. Die Sprühspitzen können auch mit mehreren Punkten mit höchster Ladungskonzentration ausgestattet sein, wenn alle diese Punkte den oben genannten Forderungen entsprechen.

    [0007] Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß der Punkt der Sprühspitze mit der höchsten Ladungskonzentration 3 bis 100 mm über der oberen Verbindung der Sprühspitze mit dem Band, Dreht, Rohr oder dergleichen angeordnet ist. Dadurch wird eine Ansatzbildung sehr gut verhindert.

    [0008] Die Erfindung wird an Hand der Figuren näher und beispielsweise erläutert.

    [0009] Figuren 1 bis 6 zeigen vertikal angeordnete Sprühelektroden in verschiedenen Ausführungsformen, wobei in den Figg. 1 und 2 die Sprühelektroden aus Bändern gestanzt wurden, in Fig. 3 die Sprühspitzen aus einem Band gestanzt und abgewinkelt wurden, in Fig. 4 die Sprühspitzen in Form von Dornen um ein Rohr gewickelt wurden, und in Figg. 5 und 6 die Sprühspitzen an ein Hohlrohr geschweißt wurden. In der Figur 7 sind horizontal angeordnete Sprühelektroden in verschiedenen Ausführungsformen in Längsansicht dargestellt.

    [0010] Jedes Teil der Sprühspitze 1 liegt tiefer als der Punkt mit der höchsten Ladungskonzentration 2. Mit 3 ist die obere Verbindung der Sprühspitze 1 mit dem Band, Draht, Rohr oder dergleichen L bezeichnet.

    [0011] Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß Ansatzbildungen an den Punkten der Sprühspitzen mit höchster Ladungskonzentration und dadurch die Inaktivierung der Sprühspitzen vermieden oder wesentlich verringert wird.. Dadurch wird eine öftere Reinigung der Sprühelektroden mit einer verbundenen Abschaltung des Elektrofilters vermieden.


    Ansprüche

    1. Sprühelektrode in Form von langgestreckten Bändern, Drähten, Rohren oder dergleichen mit Sprühspitzen für die Reinigung von Abgasen, die flüssige Komponenten enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß in Arbeitsstellung jedes Teil der Sprühspitze niedriger angeordnet ist als der Punkt der Sprühspitze mit der höchsten Ladungskonzentrationo
     
    2. Sprühelektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Punkt der Sprühspitze mit der höchsten Ladungskonzentration 3 bis 100 mm über der oberen Verbindung der Sprühspitze mit dem Band, Draht, Rohr oder dergleichen angeordnet isto
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht