[0001] Die Erfindung betrifft einen Kalottenlautsprecher, bestehend aus einem Dauermagnetsystem,
einer auf dem Dauermagnetsystem angeordneten Membranhalterung, an der eine Kalottenmembran
mit Schwingspule zu befestigen ist.
[0002] Derartige Kalottenlautsprecher sind bekannt (DE-PS 21 10 446 und Katalog "Lautsprecher
1978/79 der ITT Bauelemente Gruppe Europa Seiten 112 bis 120). Bei den bekannten Kalottenlautsprechern
ist die Membranhalterung als scheibenförmiger Lautsprecherkorb ausgebildet, in den
gleichzeitig die Befestigungsöffnungen, die Schallöffnung und Begrenzungsstege für
den Einbau des Kalottenlautsprechers in eine Schallwand von der Vorder- oder Rückseite
integriert sind. Eine derartige Gestaltung der Membranhalterung erscheint zwar zunächst
zweckmäßig, ist es genauer betrachtet jedoch nicht.
[0003] Nachteilig bei dem bekannten Kalottenlautsprecher, gleichgültig ob als Hochton- oder
Mitteltonkalottenlautsprecher ausgelegt, ist, daß seine Einbaumaße festgelegt sind.
Gerade aber auf dem Hauptanwendungsgebiet der Kalottenlautsprecher, nämlich beim Einbau
in Lautsprecherboxen würden die Hersteller von Lautsprecherboxen Kalottenlautsprecher
bevorzugen, deren Einbaumaße hinsichtlich der Abmessungen und/oder des Designs der
Lautsprecherbox neutral sind. Dies läßt bei den bekannten Kalottenlautsprechern nur
mit erheblichem Aufwand verwirklichen, weil dazu eine Vielzahl von scheibenförmigen
Lautsprecherkörben der eingangserwähnten Art hergestellt werden müßten, wobei für
jeden ein eigenes teures Werkzeug erforderlich ist.
[0004] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht deshalb darin, ein Kalottenlautsprecher-Bauelement
zu schaffen, das zwar einen voll funktionsfähigen Kalottenlautsprecher darstellt,
aber keine Befestigungsplatte, keine dreidimensional gestaltete Schallöffnung und
keine Begrenzungsstege besitzt.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Membranhalterung als flaches,
auf ihrer Innenseite an die Polplatte des Dauermagnetsystems angepaßtes Formteil ausgebildet
ist, mit dessen kreisförmiger zentraler Öffnung die Kalottenmembran mit Schwingspule
dauerhaft verbunden ist.
[0006] Das neue Kalottenlautsprecher-Bauelement ist in sehr weiten Grenzen von seinem späteren
Einsatz, beispielsweise in einer Lautsprecherbox, unabhängig. Es kann beispielsweise
ohne eine Befestigungsplatte direkt von der Rückseite an einer Schallwand befestigt
werden, wobei-eine individuell dimensionierte Schallöffnung in die Schallwand eingearbeitet
sein kann. Das neue Kalottenlautsprecher-Bauelement kann aber auch von jedem Anwender
entsprechend den bei seinem Produkt vorliegenden physikalischen Gegebenheiten oder
seinen ästhetischen Vorstellungen durch eine individuell gestaltete Befestigungsplatte
ergänzt werden. Weiterhin können mehrere Kalottenlautsprecher-Bauelemente, beispielsweise
zwei Hochtöner oder ein Hoch- und ein Mitteltöner, auf einer gemeinsamen individuell
gestalteten Befestigungsplatte befestigt werden.
[0007] In jedem Fall kann das neue Kalottenlautsprecher-Bauelement - ohne Rücksichtnahme
auf seinen späteren Einsatzort-optimal dimensioniert und in großen Stückzahlen - und
damit wirtschaftlich - hergestellt werden.
[0008] Weitere vorteilhafte Einzelheiten des neuen Lautsprecher-Bauelementes sind in den
Ansprüchen 2 bis 5 enthalten, und es ist in den Figuren 1 und 2 nachstehend anhand
eines Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch das Kalottenlautsprecher-Bauelement in Explosionsdarstellung
und Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorderseite des Bauelementes
[0009] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, besitzt das Kalottenlautsprecher-Bauelement eine bekanntes
Dauermagnetsystem 1, bestehend aus einem ringförmigen keramischen Dauermagnetring,
dem in die Bodenplatte eingesetzten Polkern und der ringscheibenförmigen Polplatte.
Darüberhinaus besteht das Kalottenlautsprecher-Bauelement nur noch aus dem als Membranhalterung
dienenden Formteil 3 in dessen zentraler kreisförmiger Öffnung die Kalottenmembran
5 mit Schwingspule 6 befestigt, beispielsweise festgeklebt, ist. Das Formteil ist
aus nicht magnetisierbarem Metall, wie Aluminium oder hochtemperaturfestem Kunststoff,
wie Polyamid, hergestellt. Auf der Rückseite des Formteils 3 ist eine ringförmige
Vertiefung angeformt, welche beim fertigen Kalottenlautsprecher-Bauelement einen ringförmigen
Kanal 7 bildet, der auf drei Seiten von der Vertiefung des Formteils 3 und auf der
vierten Seite von der Oberfläche der Polplatte begrenzt ist. Der ringförmige Kanal
7 steht über wenige Schlitze 11 (Fig. 2) in seiner dem Luftspalt zugewandten Begrenzungswand
mit dem Luftspalt in Verbindung.
[0010] Wie aus Fig. 2 weiter hervorgeht, ist das Formteil mit Befestigungsöffnungen 10 versehen,
so daß es mittels Schrauben oder Nieten auf dem Dauermagnetsystem befestigt werden
kann. Die Herausführung der Schwingspulehanschlüsse erfolgt dadurch, daß in flache,
radial verlaufende Nuten in der völlig ebenen Formteil außenfläche Anschlußlitzen
9 eingebettet sind, die an ihrem einen Ende mit den Anschlußösen 4 und am anderen
Ende mit den Anschlüssen der Schwingspule verbunden sind.
[0011] Wie weiterhin aus Fig. 1 noch erkennbar, kann der Polkern des Dauermagnetsystems
1 mit einem topfförmigen Hohlraum 8 versehen sein, dessen öffnung mit einer luftdurchlässigen
Scheibe 2, beispielsweise aus geschäumtem Kunststoff, verschlossen ist.
[0012] Das im Hohlraum 8 befindliche Luftvolumen bewirkt zusammen mit dem Luftvolumen im
Luftspalt und dem ringförmigen Kanal 7 eine weiche Führung der Kalottenmembran 5 und
wirkt einer Scheinwiderstandserhöhung bei der Resonanzfrequenz entgegen.
[0013] Das vorgeschlagene Kalottenlautsprecher-Bauelement ist, obwohl sehr einfach aufgebaut
und daher preiswert herstellbar, ein voll funktionsfähiger Kalottenlautsprecher. Er
kann in unveränderter Form von der Rückseite in eine Schallwand eingebaut werden.
Er kann aber auch einzeln oder zu mehreren an einer individuell gestalteten Befestigungcplatte
befestigt und zusammen mit dieser an einer Schallwand angeordnet werden.
Bezugszeichen
[0014]
1. Dauermagnetsystem
2. luftdurchlässige Scheibe
3. Formteil
4. Anschlußösen
5. Kalottenmembran
6. Schwingspule
7. ringförmiger Kanal
8. Hohlraum
9. Anschlußlitze
10. Befestigungsöffnungen
11. Schlitz
1) Kalottenlautsprecher, bestehend aus einem Dauermagnetsystem, einer auf dem Dauermagnetsystem
angeordneten Membranhalterung, an der eine Kalottenmembran mit Schwingspule zu befestigen
ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Membranhalterung als flaches, auf ihrer Innenseite
an die Polplatte des Dauermagnetsystems (1) angepaßtes Formteil (3) ausgebildet ist,
mit dessen kreisförmiger zentraler Öffnung die Kalottenmembran mit Schwingspule (6)
dauerhaft verbunden ist.
2) Kalottenlautsprecher nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Oberfläche des Formteil s (3) völlig eben ausgebildet
und sein Durchmesser nur geringfügig größer als der Durchmesser des Dauermagnetsystems
(1) ist.
3) Kalottenlautsprecher nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Formteil (3) auf der Innenseite eine einen ringförmigen Kanal (7) bildende Vertiefung
besitzt, welche über Schlitze (11) Verbindung mit dem Luftspalt des Dauermagnetsystems
(1) aufweist.
4) KaJottenlautsprecher nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Polkern des Dauermagnetsystems (1) mit einem topfförmigen Hohlraum (8) versehen ist,
der mit einer luftdurchlässigen Scheibe (2) abgedeckt ist.
5) Kalottenlautsprecher nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in
radial in der Oberfläche des Formteils (3) verlaufende Vertiefungen Anschlußlitzen
(9) eingebettet sind, von denen das eine Ende mit den Anschlüssen der Schwingspule
und das andere Ende mit im Rand des Formteils (3) verankerten Anschlußösen (4) verbunden
ist.