[0001] Die Erfindung betrifft eine Flasche, insbesondere aus Kunststoff, mit einem ihre
Ausgießöffnung verlängernden Ausgießrohr zum Einfüllen des Flascheninhalts in einen
Behälter mit relativ kleiner Einfüllöffnung, insbesondere Spülmittelflasche zum Einfüllen
von Klarspülmittel in eine Geschirrspülmaschine.
[0002] Bekannte Geschirrspülmaschinen besitzen auf der im wesentlichen ebenen Innenfläche
der Gerätetür eine Einfüllöffnung für einen Klarspülmittelbehälter. Es gibt Gerätetypen
mit kreisförmiger Öffnung von zum Beispiel 20 mm Durchmesser. Die Öffnung kann auch
rechteckig ausgebildet sein und eine Größe bis zu etwa 40 x 30 mm haben. Sie ist bei
den verschiedenen Gerätetypen auf der Innenseite der Gerätetür teils mittig, teils
seitlich gelegen. Fast immer liegt die Einfüllöffnung soweit vom Rand der Gerätetür
entfernt, daß das Nachfüllen, insbesondere aus einer noch relativ vollen Flasche,
nur aus ziemlich großer Höhe bzw. bei reltiv großem Abstand zwischen Flaschenausgießöffnung
und Behältereinfüll- öffnung erfolgen kann. Je nach Größe und Anordnung der Einfüllöffnung
auf der ebenen Fläche und je nach der zufälligen Stellung des Gerätes im Arbeitsraum
ergibt sich daher beim Nachfüllen ein mehr oder weniger großer Verlust, d. h. ohne
besondere Nachfüllhilfe kann ein erheblicher Teil, zum Beispiel bis zu 30 %, des Produktes
verschüttet werden.
[0003] Um den Schwierigkeiten beim Nachfüllen entgegenzuwirken, wird von vielen Anwendern
ein kleiner Trichter in die Einfüllöffnung gesetzt. Es ist auch schon versucht worden,
der Spülmittelflasche vom Hersteller aus zusätzlich zum normalen Flaschenschraubverschluß
mit einer anstelle des letzteren auf die Flasche aufzuschraubenden Nachfüllhilfe auszustatten,
welche gegebenenfalls den Flaschenhals in Form eines relativ langen, z. B. ca. 60
mm langen, geraden und starren Ausgießrohrs verlängert. Abgesehen davon, daß diese
Nachfüllhilfe der jeweiligen Spülmittelflasche gesondert beizufügen ist und daher
zu Transportproblemen führt, sind die Kosten für diese Nachfüllhilfen relativ hoch,
während die Wirksamkeit nicht zufriedenstellend ist, weil meist nach wie vor bei relativ
großem Abstand zwischen Einfüll- und Ausgießöffnung nachzugießen ist.
[0004] Der Erfindung-liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kunststoff-Flasche eingangs genannter
Art mit einer relativ wenig aufwendigen und funktionssicheren Nachfüllhilfe zu schaffen,
die jeder Flasche als Standardausrüstung beigefügt werden kann, ohne beim Abfüllen,
Etikettieren, Verschließen oder Verpacken der Flasche in irgendeiner Weise hinderlich
zu sein. Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist gekennzeichnet durch ein bei
Gebrauch auf die als Spritznippel ausgebildete Ausgießöffnung aufzusetzendes, trinkhalmartiges
Rohr und eine in eine Wand der Flasche eingebrachte, der Form des Rohres angepaßte,
rinnenförmige Vertiefung zum Aufbewahren des Rohres vor und gegebenenfalls nach dem
Gebrauch.
[0005] Als Ausgießhilfe ist erfindungsgemäß ein ebenso oder ähnlich wie ein Trinkhalm ausgebildetes
Röhrchen vorgesehen, das auf den vorzugsweise langgestreckten Spritznippel des normalen
Flaschenschraubverschlusses auf zu setzen ist und vor sowie gegebenenfalls nach Gebrauch
in einen in der Flaschenwand vorgesehenen Rinne verstaut werden kann. Abgesehen davon,
daß der Spritznippel bei der erfindungsgemäßen Flasche etwas länger als bei üblichen
Schraubverschlüssen ausgebildet sein soll, damit das trinkhalmartige Röhrchen darauf
festen Halt findet,' und daß in der Flaschenwand eine rinnenförmige Vertiefung zum
Aufbewahren des Röhrchens vorzusehen ist, sind keine Änderungen an der Kunststoff-Flasche
gegenüber der herkömmlichen Form vorzunehmen. Trotzdem ist eine wegen des vorzugsweise
etwa in der Mitte der Länge des Röhrchens vorgesehenen Gelenkes und/oder wegen der
Biegsamkeit des Röhrchens jedem Anwendungsfall gerecht werdende Nachfüllhilfe geschaffen
worden, die weder beim Abfüllen, Etikettieren oder Verschließen noch beim Verpacken
oder beim Einstellen der Kunststoff-Flasche in das Ladenregal in irgendeiner Weise
hinderlich ist, die aber bei der Anwendung - d. h. beim Gießen - jeder Größe und Lage
der Einfüllöffnung sowie dem Füllstand der Flasche ohne Schwierigkeit anzupassen ist.
[0006] Der erfindungsgemäß erstrebte Erfolg läßt sich also bei kosten- und raummäßig nicht
ins Gewicht fallender Änderung der bekannten Kunststoff-Flasche erzielen durch Zusammenfügen
bekannter Bauteile zu einer Einheit. Die Kombination eines geringfügig abgeänderten
FlaschenSchraubverschlusses mit Spritznippel und einem Trinkhalm, vorzugsweise mit
Gelenk, führt zu einer neuen technischen Einheit mit einer betreffend den Trinkhalm
untypischen Anwendungsfunktion.
[0007] Gemäß weiterer Erfindung soll der Spritznippel eine etwa zylindrische oder nach außen
hin sich leicht konisch verjüngende Form mit einem einen strammen Sitz des aufzuschiebenden
trinkhalmartigen Rohrs bewirkenden-Außendurchmesser sowie einer entsprechenden Länge
aufweisen. Dadurch wird erreicht, daß das trinkhalmartige Röhrchen ohne Gefahr des
Abfallens auf den Spritznippel aufzusetzen ist. Das Röhrchen soll dabei zweckmäßig
in einer bei Trinkhalmen üblichen Art ein ziehharmonikaartig verformbares Gelenk,
insbesondere etwa auf der Mitte seiner Länge, aufweisen.
[0008] Erfindungsgemäß ist in einer Wand der Kunststoff-Flasche eine rinnenförmige Vertiefung
zum Aufbewahren des trinkhalmartigen Rohrs vorgesehen. Gemäß weiterer Erfindung kann
diese langgestreckte Vertiefung an der dem Gelenk des als Nachfüllhilfe vorgesehenen
Röhrchens entsprechenden Stelle abgeknickt sein. Dadurch wird erreicht, daß auf einer
relativ kleinen Fläche der Flasche, die zudem noch eine gewisse Biegung aufweisen
kann, ein relativ langes und - abgesehen von dem Gelenk - gerades Rohr zu'verstauen
ist. Bei entsprechend typischem Anordnen der rinnenförmigen Vertiefung auf der Fläche
der Flaschenwand kann die erfindungsgemäße Kunststoff-Flasche durch die Vertiefung
ein kennzeichnendes Gepräge erhalten, das als ästhetischer Vorteil den technischen
Wert der Erfindung ergänzt; das kann z. B. der Fall sein, wenn die Vertiefung aus
zwei gleichlangen und parallel zu den Flaschenschultern laufenden Schenkeln besteht.
[0009] Um das Entnehmen des als Ausgießhilfe vorgesehenen Röhrchens aus der rinnenförmigen
Vertiefung zu erleichtern, weist diese gemäß weiterer Erfindung an einem Ende oder
an beiden Enden eine zum Einsetzen einer Fingerspitze ausreichend große Erweiterung
auf. Ein sicherer Halt eines in die Vertiefung eingesetzten Röhrchens wird gewährleistet,
wenn an den beiden Seitenkanten der Vertiefung - einander gegenüber - ein oder mehrere
Haltenockenpaare, vorzugsweise gegebenenfalls etwa in gleichen Abständen, vorgesehen
sind.
[0010] Anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung
noch näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Draufsicht auf eine Wand der Kunststoff-Flasche;
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II von Fig. 1;
Fig. 3 ein Rohr mit Gelenk; und
Fig. 4 einen Schnitt durch einen Schraubverschluß.
[0011] Fig. 1 zeigt einen Teil der Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Flasche 1. Es ist
angenommen, daß es sich um eine flache Flaschenform mit der größten Breite in der
Zeichenebene handelt. Vom Flaschenhals 2 dieser flachen Formatflasche gehen nach zwei
Seiten die Flaschenschultern 3 aus. Im Rumpf der Flasche 1 ist ein Griffloch 4 vorgesehen.
Erfindungsgemäß enthält die Griff-Flasche 1 an der einen - in der Zeichenebene liegenden
- Flaschenbreitseite an beliebiger Stelle eine rinnen- bzw. muldenförmige, langgestreckte
Vertiefung 5, die sowohl gradlinig als auch - wie dargestellt - abgewinkelt verlaufen
kann. Die Gesamtlänge der Vertiefung 5 bzw. Rinne hängt von der Länge des darin einzusetzenden
Ausgießrohrs 6 (siehe auch Fig. 3) ab. Die rinnenförmige Vertiefung 5 kann an der
Stelle 7 abgeknickt sein, die mit dem Gelenk 8 des Ausgießrohrs 6 korrespondiert.
Vorzugsweise ist an wenigstens einem Ende der rinnenförmigen Vertiefung 5 eine Erweiterung
9 vorgesehen, die dazu dient, das Herausnehmen des Ausgießrohrs 6 durch den Anwender
zu erleichtern. Selbstverständlich kann die Vertiefung 5 trotz in dem Rohr 6 vorgesehenem
Gelenk 8 geradlinig verlaufen.
[0012] Verteilt über die Gesamtlänge der rinnenförmigen Vertiefung 5 liegen sich bei dem
Ausführungsbeispiel gemäß Fig.1 und 2 in etwa gleichen Abständen voneinander je vier
Haltenocken 10 paarweise einander gegenüber. In eine derartige mulden- bzw. rinnenförmige,
Haltenocken 10 aufweisende Vertiefung 5 läßt sich ein Ausgießrohr 6 gemäß Fig. 3 mühelos
bereits beim Flaschenhersteller federrastend bzw. einschnappend einsetzen, so daß
das Rohr alle Manipulationen mit der Flasche vom Hersteller bis zum Endverbraucher
ohne Störungen und ohne zu stören übersteht.
[0013] Bei dem Ausgießrohr 6 gemäß Fig. 3 bzw. 1 kann es sich um einen handelsüblichen Trinkhalm
aus Polypropylen handeln, der ein ziehharmonikaähnlich zu verformendes Gelenk 8 aufweist,
welches im zusammengedrückten Zustand beispielsweise nur etwa halb so lang ist wie
im auseinandergezogenen Zustand. Mit Hilfe eines solchen Gelenks 8 ist es möglich,
das Rohr 6 in beliebiger Richtung um bis zu 300° ohne wesentliche Querschnittsverengung
des Innendurchmessers abzuknicken. Ein derartiges Ausgießrohr 6 kann ohne Schwierigkeit
den jeweiligen Erfordernissen beim Nachfüllen aus einer mehr oder weniger vollen Kunststoff-Flasche
1 angepaßt werden. Die Abknickbarkeit des Rohrs 6 ermöglicht aber auch ein - gegebenenfalls
wünschenswertes - abgewinkeltes Unterbringen in einer entsprechend abgewinkelten rinnenförmigen
Vertiefung 5 einer Flaschenbreitseite, ohne daß das Rohr 6 beschädigt wird.
[0014] Auf den Flaschenhals 2 gemäß Fig. 1 ist erfindungsgemäß eine Spritznippelverschlußschraube
11 gemäß Fig. 4 aufzusetzen. Die Verschlußschraube 11 kann auf der Außenseite die
in der Zeichnung angedeutete, streifenartige Aufrauhung aufweisen. Gegenüber bekannten
Schraubverschlüssen dieser Art ist die stirnseitige Kontur 12 des Verschlußkörpers
11 im Bereich um den Spritznippel 13 herum so (in Richtung auf das Flascheninnere)
vertieft, daß der Spritznippel 13 bei zylindrischer oder leicht konischer Verlängerung
seines Hauptteils einem aufgeschobenen und entsprechend dimensionierten Ausgießrohr
6 gemäß Fig. 3 einen festen Sitz gewährleistet. Es kann erfindungsgemäß ausreichen,
wenn der zylindrische oder leicht konische Hauptteil des Spritznippels 13 um ca. 5
mm gegenüber der Form herkömmlicher Spritznippel verlängert ist. Ersichtlich soll
der Außendurchmesser des Spritznippels 13 derart auf den Innendurchmesser des Ausgießrohrs
6 abgestimmt werden, daß beim Aufschieben des Rohrs 6 auf den Spritznippel 13 eine
feste Kupplung erreicht wird.
[0015] Bei der Erfindung bilden die Kunststoff-Flasche 1, das Ausgießrohr 6 und die Verschlußschraube
11 sowohl auf dem Weg vom Hersteller bis zum Verbraucher als auch während der Anwendung
je eine zusammengehörige Einheit. Während des Transportes ist das Ausgießrohr 6 durch
Einsetzen in die Vertiefung 5 unverlierbar mit der Flasche 1 verbunden und die Verschlußschraube
11 erfüllt ihre Funktion als Dichtelement der Flasche. Bei der Anwendung ist das Ausgießrohr
6 dagegen unverlierbar mit der Verschlußschraube 11 zu verbinden, wobei die letztere
- nach Abschneiden der überstehenden Spritznippelspitze 14 - eine Adapterfunktion
zwischen Ausgießrohr 6 und Flasche 1 übernimmt.
[0016] Bei der Anwendung schneidet der Verbraucher zum Öffnen der Flasche 1 mit einer Schere
die überstehende Spitze 14 des Spritznippels 13 ab. Er nimmt das Ausgießrohr 6 aus
der mulden- bzw. rinnenförmigen Vertiefung 5 durch. Anheben des einen Rohrendes an
der Erweiterung 9, z. B. mit Hilfe einer Fingerspitze, und stülpt es über die zylindrische
oder leicht konische Partie des Spritznippels 13, so daß eine beim Ausgießen ausreichend
stramme Verbindung zwischen Spritznippel 13 und Ausgießrohr 6 entsteht. Durch Abbiegen
des freien Endes des Ausgießrohrs 6 auf eine Stellung von z. B. 30° bis 45° zur Längsachse
der.Flasche 1 erhält der Anwender z. B. ein gießkannenartig geformtes Ausgießrohr,
mit dessen Hilfe er leicht - gegebenenfalls bei Änderung des Abbiegewinkels - den
Flascheninhalt verlustlos in eine in einer größeren ebenen Fläche vorgesehene Öffnung
einfüllen kann.
[0017] In einem Ausführungsbeispiel war ein etwa 110 mm langes Rohr 6 mit einem Außendurchmesser
von etwa 6 mm und einem Gelenk 8 mit etwa 10 mm Länge vorgesehen. Die lichte Weite
der rinnenförmigen Vertiefung 5 betrug etwa 8 mm, während zwischen gegenüberliegenden
Nocken 10 ein Abstand von etwa 5 mm freiblieb. Die Gesamtlänge des Spritznippels 13
betrug etwa 18 mm, als Außendurchmesser des zylindrischen Teils des Spritznippels
13 waren etwa 6 mm vorgesehen.
Liste der Bezugszeichen
[0018]
1 = Flasche
2 = Flaschenhals
3 = Flaschenschultern
4 = Griffloch
5 = Vertiefung
6 = Ausgießrohr
7 = Knickstelle
8 = Gelenk
9 = Verbreiterung
10 = Haltenocken
11 = Verschluß
12 = stirnseitige Kontur von 11
13 = Spritznippel
14 = Spitze von 13
1. Flasche, insbesondere aus Kunststoff, mit einem ihre Ausgießöffnung verlängernden
Ausgießrohr zum Einfüllen des Flascheninhalts in einen Behälter mit relativ kleiner
Einfüllöffnung, insbesondere Spülmittelflasche zum Nachfüllen von Klarspülmittel in
eine Geschirrspülmaschine, gekennzeichnet durch ein bei Gebrauch auf die als Spritznippel
(13) ausgebildete Ausgießöffnung aufzusetzendes, trinkhalmartiges Rohr (6) und eine
in eine Wand der Flasche (1) eingebrachte, der Form des Rohrs (6) angepaßte, rinnenförmige
Vertiefung (5) zum Aufbewahren des Rohrs (6) vor und gegebenenfalls nach dem Gebrauch.
2. Flasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß .der Spritznippel (13) eine
etwa zylindrische oder nach außen hin leicht konische Form mit einem einen strammen
Sitz des aufzuschiebenden Rohrs (6) bewirkenden Außendurchmesser und einer entsprechenden
Länge aufweist.
3. Flasche nach Anspruch 1 öder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (6) ein, insbesondere
ziehharmonikaähnlich verformbares, Gelenk (8) enthält.
4. Flasche nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die rinnenförmige Vertiefung (5) in der Flaschenwand an der dem Gelenk (8) des
Rohrs (6) entsprechenden Stelle (7) abgewinkelt ist.
5. Flasche nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die rinnenförmige Vertiefung (5) an mindestens einem ihrer Enden in eine zum Einsetzen
einer Fingerspitze ausreichend breite Erweiterung (9) ausläuft.
6. Flasche nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Seitenkanten der rinnenförmigen Vertiefung (5) einander gegenüber ein oder
mehrere Haltenockenpaare (10), insbesondere in etwa gleichen Abständen, vorgesehen
sind.