(19)
(11) EP 0 017 129 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.10.1980  Patentblatt  1980/21

(21) Anmeldenummer: 80101550.4

(22) Anmeldetag:  24.03.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3H01H 51/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 30.03.1979 JP 38816/79
15.06.1979 JP 75787/79

(71) Anmelder:
  • Sauer, Hans
    D-8024 Deisenhofen (DE)

    AT BE CH DE FR GB IT NL SE 
  • MATSUSHITA ELECTRIC WORKS, LTD.
    Kadoma-shi Osaka 571 (JP)

    BE FR GB IT NL SE 

(72) Erfinder:
  • Sauer, Hans
    D-8024 Deisenhofen (DE)
  • Kasano, Humihiro
    Shijonawate City Osaka (JP)
  • Isobe, Yoichi
    Tsu-City Mie Prefecture (JP)

(74) Vertreter: Strehl, Peter, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Strehl Schübel-Hopf Groening u. Partner Postfach 22 14 55
80504 München
80504 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gepoltes Zungenkontaktrelais


    (57) Ein polarisiertes Zungenkontaktrelais weist einen Spulenkörper mit einer darauf angeordneten Wicklung auf, zwei durch das Innere des Spulenkörpers verlaufende ferromagnetische Kontaktzungen, mindestens einen Dauermagnet sowie zwei Paare von Polschuhen. Die beiden Kontaktzungen sind jeweils an ihrem einen Ende fixiert und arbeiten mit ihrem anderen, freien Ende mit von jeweils einem Polschuhpaar gebildeten Festkontakten zusammen. Das so gebildete Relais weist zwei Umschalt-Kontaktsysteme auf, die elektrisch voneinander isoliert sind und doch absolut synchron betätigt werden können.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein gepoltes Zungenkontaktrelais mit innerhalb des Spulenkörpers etwa längs der Spulenachse angeordneten, einseitig gelagerten ferromagnetischen Kontaktzungen und mit im Spulenkörper positionierten Festkontakten, die jeweils den freien Enden der Kontaktzungen gegenüberstehen und im Bereich ihrer anschlußseitigen Enden als Polschuhe an wenigstens einen in der Nähe der Kontakte angeordneten Dauermagneten herangeführt sind.

    [0002] Bekannte Relais dieser Art (DE-PSen 12 43 271, 19 09 940, 24 59 039 und 24 62 277) können mit nur einem Umschaltkontakt bestückt werden. Es gibt auch Zungenkontakt- bzw. Reedrelais mit zwei und mehr Kontakten, die aber wegen ihres anderen Aufbaus von viel geringerer Effizienz sind und bereits mit den vorerwähnten Schutzrechten von der vorliegenden Konzeption abgegrenzt wurden.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Relais der eingangs erwähnten Art so zu gestalten, daß mit dem sich inzwischen bewährten Dauermagnetsystem gleichzeitig mindestens zwei Umschaltkontakte betätigen lassen.

    [0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß den bzw. dem Dauermagneten vier voneinander elektrisch isolierte Polschuhe zugeordnet sind, zwischen denen sich zwei voneinander elektrisch isolierte freie Enden von Kontaktzungen befinden und mit den ihnen jeweils gegenüberstehenden Festkontakten je einen elektrischen Umschaltkontakt bilden.

    [0005] Um den Vorteil der eingangs erwähnten Konzeption gegenüber herkömmlichen Reedrelais, nämlich die Justierbarkeit im gleichen Magnetfeld, in dem es sich während des Betriebes befindet, zu erhalten, sind die beiden Kontaktzungen parallel zueinander angeordnet und an einem Ende mit voneinander elektrisch'getrennten, ebenfalls parallel zueinander verlaufenden Mittelkontaktanschlüssen verschweißt, so daß sie gemeinsam von einer Justiereinrichtung erfaßt und bezüglich ihrer Ansprech- bzw. Abfallwerte justierbar sind.

    [0006] Es ist oft erforderlich, daß sowohl die Kontaktgabe als auch die Kontaktunterbrechung von mehreren Kontakten auch bei langsam ansteigender bzw. abfallender Erregerspannung synchron erfolgen. Ein Hilfsmittel dafür ist eine mechanische Zwangsführung der zu betätigenden Kontakte, wobei diese dadurch erreicht werden kann, daß die Kontaktfedern durch ein oder zwei durch Vernietung oder Ultraschallverschweißung verbundene Isolierplättchen oder - wie im Ausführungsbeispiel gezeigt - durch Umspritzung parallel zueinander positioniert werden. Entsprechend müssen dann auch die elektrisch voneinander getrennten Festkontakte in einer Ebene zueinander positioniert und möglichst zu einer Einheit zusammengebracht werden.

    [0007] Da außerdem eine gute Isolationsfestigkeit zwischen allen Kontaktströme führenden Pölschuhen erforderlich ist, werden diese mit einer Kunststoff-Ummantelung versehen, die zwischen ihnen und dem Magneten eine Folienstärke und an den anderen Seiten eine den mechanischen Erfordernissen entsprechende Dicke bzw. Profilierung aufweist.

    [0008] Diese so zu einer Einheit verbundenen Polschuhpaare und Zungenkontakte können auf verschiedene Weise mit dem Spulenkörper verbunden werden. Bei zwei parallel nebeneinander angeordneten und zu einer Einheit verbundenen Kontaktzungen bzw. Festkontakten ist es zweckmäßig, diese in entsprechenden formgebundenen Einschnitten des Spulenkörpers zu positionieren, wobei der Abstand der einander gegenüber liegenden Festkontakte von Zwischenlagen bestimmt wird, die im Spulenkörper eingeformt oder, im Falle eines zweiteiligen Spulenkörpers, durch dazwischenliegende Plättchen mit definierter Dicke gebildet sein können. Derartige, sogenannte Abstandshalter eliminieren Toleranzen und vereinfachen die Justierung.

    [0009] Eine andere Möglichkeit, dem eingangs beschriebenen System zwei Umschaltkontakte zuzuordnen, besteht darin, das Dauermagnetsystem mit seinen Polschuhen und Festkontakten in der Relaismitte und an je einer Seite die Kontaktzungen spiegelbildlich derart zu positionieren, daß die Befestigung dieser Zungen mit ihren Anschlüssen an je einem Ende des Spulenkörpers - in bekannnter Weise justierbar - erfolgt.

    [0010] Bei dieser Anordnung ergeben sich zwei Spulen, deren Wicklungen je nach den Erfordernissen entweder elektrisch miteinander, also zu einer Spule, verbunden oder voneinander getrennt ausgeführt werden. Bei getrennten, also zwei voneinander unabhängigen, Spulen kann auch jeder Umschaltkontakt unabhängig von dem anderen betätigt werden. Dabei kann dem einen Umschalter mono- und dem anderen bistabiles Verhalten durch entsprechende Einstellung der Federvorspannung eingeprägt werden. Ferner lassen sich getrennt voneinander ausgeführte Anschlüsse zweier unabhängiger Spulen zu einer gemeinsamen Spule extern, z.B. durch entsprechende Gestaltung einer Leiterplatte, in der das Relais eingesetzt wird, verdrahten.

    [0011] Als weitere Ausbildung der Erfindung ist zur synchronen Kontaktbetätigung, auch bei an- bzw. abschwellender Erregerspannung und mechanisch nicht gekoppelten Kontaktzungen, ein in Siere zur Spule liegender Kondensator und ein IC mit einer Trigger- und Kippstufe gemäß DE-OS 27 47 607 vorgesehen. In diesem Falle wird die Kontaktzunge auf bistabiles Verhalten eingestellt. Die Triggerstufe schaltet erst bei einer vorgegebenen Spannung, die ausreicht, daß beide Umschaltkontakte schlagartig ansprechen. Dabei lädt sich der Kondensator auf und blockiert den Stromfluß durch die Spule. Ein monostabil eingestelltes Relais würde sofort wieder abfallen, während das bistabile Relais die Stellung solange beibehält, bis die Versorungsspannung unterbrochen wird und sich der Kondensator über die Spulenwicklung und die Kippstufe des IC entlädt und damit die Relaiskontakte in ihre Ausgangslage, ebenfalls schlagartig, zurückversetzt. Somit wird dem bistabil eingestellten Relais ein monostabiles Schaltverhalten eingeprägt, eine synchrone Betätigung beider Umschaltkontakte gewährleistet und außerdem nur während des sehr kurzen Einschaltvorgangs von ca. 1 ms Ansteuerenergie benötigt.

    [0012] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind in Fig. 1 bis 8 ersichtlich. Im einzelnen zeigt:

    Fig. 1 einen Längsschnitt entlang der Mittelachse eines fertigmontierten Relais mit parallel zueinander verlaufenden Kontaktzungen;

    Fig. 2a bis 2e eine Explosionsdarstellung, welche die in Fig. geschnittenen Teile (mit Ausnahme der Relaiskappe) perspektivisch zeigt;

    Fig. 3, 4 und 5 ein Relais mit zwei Spulen, die speigelbildlich zur Achse Y-Y' angeordnet und somit nur jeweils in einer Ansicht gezeichnet sind, wobei

    Fig. 3 ein Schnitt A-A' von Fig. 4,

    Fig. 4 ein Schnitt B-B' von Fig. 5 und

    Fig. 5 ein Schnitt C-C' von Fig. 4 ist;

    Fig. 6 ein Schaltschema zur synchronen Ansteuerung der Relais;

    Fig. 7 einen Längsschnitt entlang der Mittelachse eines Relais mit zwei Magneten, die spiegelbildlich an den Stirnseiten des Spulenkörpers einander gegenüber liegen und entgegengesetzt gepolt sind, während die beiden Kontaktzungen im Schutzrohrgehäuse des Spulenkörpers mit ihren Breitseiten gegenüber stehen und deren freien Enden entgegengesetzt ausgeführt sind; und

    Fig. 8 einen Längsschnitt entlang der Mittelachse eines Relais mit einem Magneten, dessen zwei als Festkontakte ausgebildete Polschuhe je einer Kontaktzunge zugeordnet sind.



    [0013] Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 befindet sich ein Dauermagnet 1 vorzugsweise aus BaOFe zwischen 4 voneinander elektrisch isolierten Polschuhen 2a, 2b, 2c und 2d. Je ein Polschuhpaar ist entsprechend den Fig. 2c, 2d mit einem im Spritzverfahren geformten Isolierstoffteil 7a, 7b ummantelt, das auf seiner dem Magneten zugewandten Seite eine relativ dünne Schichtdicke d1 und auf der Außenseite eine wesentlich stärkere Schichtdicke d2 hat. Die Schichtdicke d1 soll dünn sein, damit eine möglichst gute Ankoppelung zwischen Magnet und Polschuh besteht, sie soll aber andererseits nicht Null sein, weil sie nicht nur zu Isolationszwecken sondern auch als magnetischer Luftspalt dient. Liegt nämlich ein Magnet ohne magnetischen Luftspalt an den Polschuhen direkt an, so ist zwar theoretisch eine optimale Koppelung gegeben, aber in der Praxis ist diese schon wegen der Unebenheiten des Magneten unterschiedlich, so daß die Justierung des Relais schwierig wird und dann meist nicht mehr automatisch erfolgen kann. Deshalb ist ein Luftspalt und ein entsprechend stärkerer Dauermagnet einem System ohne Luftspalt vorzuziehen. Außerdem hat die Umspritzung noch den Vorteil, daß ein halbzylinderförmiges Profil (Fig. 2c) angeformt werden kann, mit dessen Hilfe sich Toleranzen der Polschuhe mit den daran befindlichen Festkontakten 4a, 4b, 4c und 4d gegenüber den Führungsnuten 9a, 9b, 9c, 9d im Spulenkörper 10 und dessen Anlageflächen 20a, 20b ausgleichen lassen. Somit bleiben als den Kontaktabstand beeinflussende Toleranzen nur die der Dicke der Kontaktfedern 3a, 3b und die des im Spulenkörper 10 angeformten Abstandhalters 11, auf den sich die Enden der Festkontakte abstützen, übrig. Beide Toleranzen können unter 0,01 mm gehalten werden.

    [0014] Die Festkontakte ließen sich auch durch entsprechend abgekröpfte Polschuhe ersetzen; zweckmäßig ist es jedoch, sie separat herzustellen, weil sie dann wegen der erforderlichen Kontaktauflagen einer anderen Oberflächenbehandlung ausgesetzt werden können, als sie für die Polschuhe und deren Anschlüsse 8a, 8b, 8c, 8d geboten ist.

    [0015] Werden diese aus ferromagnetischem Stoff bestehenden Festkontakte mit Schulten 4A, 4B (wie in Fig. 3 gezeigt) zum Zwecke der Punktverschweißung mit den Polschuhen versehen, so ist gewährleistet, daß dabei die Kontaktstoffauflage 4C unversehrt bleibt. Die beiden parallel nebeneinander angeordneten Kontaktzungen sind vorzugsweise zwecks Parallelführung mit einem Kunststoffteil 6 ummantelt. Dabei ist es gleichgültig, ob diese Ummantelung durch Ultraschallverschweißung zweier Plastikfolien oder durch Umspritzung erfolgt. Im Falle der Umspritzung könnten auch die Anschlüsse 5a, 5b nach der Punktschweißung mit den Kontaktzungen 3a, 3b mit Kunststoff umspritzt werden, um die Sicherheit gegen Lösung der Verbindungsstelle, die besonders bei der Justierung beansprucht wird, zu erhöhen. Auch dieses zu einer Einheit (Fig. 2a) verbundene Teil wird in den Ausschnitten 9 des Spulenkörpers positioniert.

    [0016] Der so montierte Relaisaufbau wird mit seinen Anschlüssen in die Durchbrüche 15g des Grundkörpers 15 (Fig.2e) eingeführt und kann nach Einsetzen des Magneten 1 zwischen den beiden in den Spulenkörper 10 positionierten Polschuhpaaren (Fig. 2c und Fig. 2d) und nach der elektrischen Verbindung der Spulendrahtenden mit den im Grundkörper 15 befindlichen Spulenanschlüssen 15c, 15d bzw. 15e, 15f an der Verbindungsstelle der Kontaktzungen 3a, 3b mit den Mittelkontaktanschlüssen 5a, 5b justiert werden. Dafür ist es zweckmäßig, eine ferromagnetische Kappe zu verwenden, die sich von der endgültigen Kappe 16 nur durch eine öffnung unterscheidet, die Zugang zur Justierstelle gestattet. Der Grundkörper 15 besitzt eine Schulter 15b, worauf sich die Kappe 16 stützt, sowie eine oder zwei Öffnungen 15a, die sowohl zur Füllung mit Schutzgas als auch zur Einführung von Vergußmasse 17 dient bzw. dienen.

    [0017] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 bis 5 ist gegenüber seiner Achse Y-Y' symmetrisch aufgebaut und besitzt zwei identische Spulenkörperhälften 10a, 10b, in denen sowohl die Polschuhe 2a, 2b als auch die Spulenanschlüsse 14a, 14b, 14c, 14d und die Mittelkontaktanschlüsse 5a, 5b sowie ein Erdungsanschluß 5c eingebettet sind. Vorzugsweise sind alle diese Anschlüsse aus einem ferromagnetischen Band gestanzt und werden in bekannter Weise nach der Einbettung durch einen weiteren Stanzvorgang voneinander getrennt.

    [0018] An den Polschuhen 2a,'.2b sind ferromagnetische Flußleitstücke 4a, 4b vorzugsweise über Schultern 4A, 4B punktgeschweißt. Die Stirnseiten der Flußleitstücke sind mit Kontaktstoff 4C belegt und dienen als Festkontakte gegenüber dem ebenfalls mit Kontaktstoff belegten freien Ende der Kontaktzunge 3. Das andere Ende der Kontaktzunge 3 ist über eine Verbindungsbrücke 5 in bekannter Weise mit dem Mittelkontaktanschluß 5a punktverschweißt. In der Verbindungsbriicke 5 ist ein Fenster 5f vorgesehen, um Zugang für die Justierung der Kontaktzunge 3 zu gewähren. Die identischen Spulenkörperhälften 10a, 10b sind mit Führungszapfen 10f und spiegelbildlich dazu mit Führungslöchern 10g versehen, die im zusammengebauten Zustand eine Passung bilden (Fig. 3). Zwischen diesen beiden Spulenkörperhälften befindet sich ein Isolierplättchen, das als Abstandhalter 11 die beiden Festkontakte 4a, 4b in genauem Abstand zueinander hält, indem nämlich die äußeren Enden der Festkontakte an diesem Abstandhalter 11 anliegen und auch den Magnet 1 mitpositionieren. Die Polsitionierung des Abstandhalters 11 erfolgt mittels Bohrungen 11b, durch die die Führungszapfen 10f hindurchragen.

    [0019] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 bis 5 hat folgende Besonderheiten:

    (1) Durch den relativ großen Abstand der beiden stirnseitig einander gegenüber liegenden Kontaktzungen 3 und der gegenseitigen Abschirmung durch den Dauermagneten 1 ist die Kapazität zwischen den Kontaktzungen sehr gering, so daß sich diese Anordnung zum Schalten von HF-Lasten eignet.

    (2) Die beiden Umschaltkontakte können über die Spulenanschlüsse 14a, 14b bzw. 14c, 14d unabhängig voneinander betätigt werden.

    (3) Da die beiden Kontaktzungen 3 unabhängig voneinander justiert werden, kann der einen Kontaktzunge mono- und der anderen bistabiles Verhalten eingeprägt werden.

    (4) Die Spulenanschlüsse können extern oder auch intern mit einer Leiterplatte 18 gekoppelt werden und

    (5) Die Leiterplatte 18 kann mit einem Kondensator und einer elektronischen Schaltung 13 nach Fig. 6 bestückt und verbunden werden, wodurch,-wie. bereits beschrieben, eine synchrone Betätigung beider Kontaktzungen erfolgt und gleichzeitig Erregerenergie eingespart wird.



    [0020] Der hermetische Abschluß erfolgt bei diesem Ausführungsbeispiel analog dem vorausbeschriebenen mittels ferromagnetischer Kappe 16, Grundkörper 15 und Vergußmasse 17.

    [0021] Eine andere Ausführung der Erfindung zeigt Fig. 7 in halbem Längsschnitt entlang der Mittelachse und halber Draufsicht. Dieses Relais besitzt an den beiden Stirnseiten des Spulenkörpers 10 je einen Dauermagnet 1a, 1b, wobei diese Dauermagnete jeweils mit entgegengesetzter Polarität mit einem als Festkontakt ausgebildeten Polschuh 4a, 4c gekoppelt sind. Dabei bilden diese Festkontakte im unerregten Zustand des Relais mit je einer Kontaktzunge 3a, 3b Ruhekontakte. Dadurch wird erreicht, daß bei Erregung eine synchrone Betätigung der beiden Kontaktzungen 3a, 3b wesentlich besser realisierbar ist, als dies beispielsweise die magnetischen Gegebenheiten nach dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2 zulassen. öffnet nämlich bei dem in Fig. 7 dargelegten Ausführungsbeispiel eine Kontaktzunge durch Änderung des elektromagnetischen Feldes ihren Magnetkreis so wirkt sich das beschleunigend auf die öffnung des anderen Magnetkreises - also der anderen Kontaktzunge - aus, weil der Gesamtdauermagnetkreis praktisch in Serie liegt. Das Ausführungsbeispiel ist auch raumsparend, weil die beiden Kontaktzungen 3a, 3b mit den hier nicht dargestellten Breitseiten einander zugewandt sind und so parallel zueinander im Inneren des Spulenkörpers 10 verlaufen. Zweckmäßig wird man auch hierbei zwei identische Spulenkörperhälften verwenden, die nach der Verbindung von Kontaktzunge und Mittelkontaktanschluß 5a, 5b und vor Aufbringen der Spulenwicklung 12 in bekannter Weise zu einem Spulenkörper zusammengeführt werden. Zwecks Justierbarkeit der Kontaktzungen 3a, 3b an deren Verbindungsstelle mit den Mittelkontaktanschlüssen 5a, 5b sind in den Flanschen des Spulenkörpers 10 Ausnehmungen 10h vorgesehen, um eine Eingriffsmöglichkeit der Justiereinrichtung zu erhalten.

    [0022] Bei dem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Fig. 8 befindet sich ein Dauermagnet 1 zwischen zwei als Festkontakte ausgebildeten ferromagnetischen Polschuhen 4a, 4c, die jeweils mit den freien Enden der Kontaktzungen 3a, 3b Ruhekontakte bilden. Diese Ausführung eignet sich hauptsächlich für monostabile Relais, zumal der Dauermagnet kreis, der über die als Festkontakte ausgebildeten Polschuhe 4b, 4d verläuft, wesentlich schwächer ist als der über die Polschuhe 4a, 4c verlaufende. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel beschleunigt eine Öffnung des einen Kontaktes die Öffnung des anderen, wenn der Schaltzustand durch den elektromagnetischen Kreis geändert wird.


    Ansprüche

    1. Gepoltes Zungenkontaktrelais mit innerhalb des Spulenkörpers etwa längs der Spulenachse angeordneten, einseitig gelagerten ferromagnetischen Kontaktzungen und mit im Spulenkörper positionierten Festkontakten die jeweils den freien Enden der Kontaktzungen gegenüberstehen und im Bereich ihrer anschlußseitigen Enden als Polschuhe an wenigstens einen, in der Nähe der Kontakte angeordneten Dauermagneten herangeführt sind, dadurch gekennzeichnet , daß den bzw. dem Dauermagneten (1) vier elektrisch voneinander isolierte Polschuhe (2a, 2b, 2c, 2d) zugeordnet sind, zwischen denen sich zwei voneinander elektrisch isolierte freie Enden von Kontaktzungen (3a, 3b) befinden und mit den ihnen jeweils gegenüberstehenden Festkontakten (4a, 4b, 4c, 4d) je einen elektrischen Umschaltkontakt bilden.
     
    2. Gepoltes Zungenkontaktrelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Kontaktzungen (3a, 3b) parallel zueinander verlaufen sowie an einem Ende mit Mittelkontaktanschlüssen (5a, 5b) elektrisch und mechanisch verbunden und gemeinsam justierbar sind.
     
    3. Gepoltes Zungenkontaktrelais nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die beiden Zungenkontakte mittels eines Isolierstoffteils (6) zueinander positioniert und zu einer Einheit verbunden sind.
     
    4. Gepoltes Zungenkontaktrelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß je zwei der Polschuhe (2a, 2b bzw. 2c, 2d) mittels eines Isolierstoffteils (7a, 7b) zueinander positioniert und zu einer Einheit verbunden sind.
     
    5. Gepoltes Zungenkontaktrelais nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Polschuhe und/oder die Kontaktzungen mit ihren Anschlüssen (5a, 5b bzw. 8a, 8b, 8c, 8d) in Einschnitten (9, 9a, 9b, 9c, 9d) des Spulenkörpers 10 positioniert sind.
     
    6. Gepoltes Zungenkontaktrelais nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß die festen Gegenkontakte außerhalb ihres Kontaktbereiches an einem den Kontaktluftspalt bestimmenden Abstandshalter (11) anliegen, der bei Verwendung eines zweiteiligen Spulenkörpers aus einem gestanzten oder gespritzen isolierenden Kunststoffplättchen besteht, das zwischen den beiden Spulenkörperhälften (10a, 10b) angeordnet ist.
     
    7. Gepoltes Zungenkontaktrelais nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet , daß für jeden der beiden Umschaltkontakte eine Spule (12a, 12b) vorgesehen ist, womit beide Umschalter unabhängig voneinander oder gemeinsam ansteuerbar sind.
     
    8. Gepoltes Zungenkontaktrelais nach Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet , daß das Dauermagnetsystem mit seinen Polschuhen und Festkontakten in der Relaismitte angeordnet sowie die beiden Kontaktzungen symmetrisch dazu positioniert und einzeln mit in den beiden äußeren Spulenkörperenden fixierten Mittelkontaktanschlüssen (5a, 5b, Fig. 4, 5) justierbar verbunden sind.
     
    9. Gepoltes Zungenkontaktrelais nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Spulenwicklungen (12, 12b) miteinander verbunden sind und somit die Funktion einer Spule ausführen.
     
    10. Gepoltes Zungenkontaktrelais nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß zur synchronen Kontaktgabe der beiden Umschaltkontakte ein Kondensator und ein integriertes Bauelement (13) mit den Spulenanschlüssen elektrisch verbunden ist.
     
    11. Gepoltes Zungenkontaktrelais nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß die Umschaltkontakte unabhängig voneinander mono- oder bistabil einstellbar und über elektrisch voneinander getrennte Spulenanschlüsse (14a, 14b bzw. 14c, 14d) ansteuerbar sind.
     
    12. Gepoltes Zungenkontaktrelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß ein Kunststoffsockel (15) mit wenigstens einer Füllöffnung (15a) für Vergußmasse (17) und einer Schulter (15b) zur Positionierung einer ferromagnetischen Kappe (16) vorgesehen ist, und daß Kunststoffsockel (15) und Kappe (16) durch die Vergußmasse (17) dicht miteinander verbunden sind.
     
    13. Gepoltes Zungenkontaktrelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß an beiden Stirnseiten des Spulenkörpers (10) als Festkontakte ausgebildete Polschuhe (4a, 4b, 4c, 4d) und je ein Dauermagnet (1a, 1b) angeordnet sind.
     
    14. Gepoltes Zungenkontaktrelais nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet , daß der eine Dauermagnet mit seinem Südpol und der andere mit seinem Nordpol an den jeweils den Ruhekontakt bildenden Polschuh (4a, 4c) angekoppelt ist.
     
    15. Gepoltes Zungenkontaktrelais nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet , daß der Spulenkörper im Bereich der Lagerung der ferromagnetischen Kontaktzungen mit Ausnehmungen (10h) versehen ist, durch die hindurch eine Justierung der Kontaktzungen (3a, 3b) an deren Verbindung mit den Mittelkontaktanschlüssen (5a,5b) durchführbar ist.
     
    16. Gepoltes Zungenkontaktrelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß ein Dauermanget (1) zwischen zwei jeweils den Ruhekontakt bildenden Polschuhen (4a, 4c) angeordnet ist (Fig. 8).
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht