[0001] Die Erfindung betrifft ein tragendes, flächenbildendes Blechprofilelement, insbesondere
Dachelement für die Herstellung von Hallendächern.
[0002] Elemente dieser Art sind als sogenannte Trapezprofilbleche bekannt. Sie bestehen
aus einer Vielzahl von Auflagerflanschen und zu diesen höhenversetzt angeordneten
Gurten, die mittels Stege zu einem meanderförmigen, aus einer Vielzahl nebeneinander
angeordneter Trapeze gebildeten Blechprofil verbunden sind. Solche Profile werden
für die Überdeckung von Räumen sowie für Dächer verwendet, indem sie nebeneinander
über Pfetten bzw. Binder gelegt werden. Auf so gebildete Dächer wird der Dachaufbau
aufgebracht, z.B. eine mehrlagige, aus Bitumendachplatten bestehende Schicht aufgelegt
und mit einer Kiesschicht bestreut oder mit einer Dachfolie beklebt. Bei Verwendung
der Elemente als Geschoßabdeckung werden die rinnenförmigen Mulden der Trapezbleche
mit Beton ausgegossen.
[0003] Diese Blechprofilelemente haben den Nachteil, daß sie ein hohes Eigengewicht bei
relativ geringer Belastbarkeit aufweisen. Die bekannten Elemente haben auch eine geringe
Torsionsfestigkeit. Bei Verwendung als Geschoßabdeckung ist die Haftung des Ausgußbetons
an den Blechelementen nicht ausreichend, sodaß, um ein Wandern zu verhindern, zusätzliche
Mittel, z.B. Drahteinlagen, er-
I forderlich sind.
[0004] Es ist für aus Blech gebildete verlorene Verschalungen von Betondecken bekannt (FR-PS
1 129 998), die Verschalungen mit Mulden zu versehen, wobei zwischen den Mulden liegende
Teile Aushöhlungen aufweisen und an den Seitenwänden der Mulden an ihrem Grund Falze
vorgesehen sind, die eine Relativbewegung des Betons zur verlorenen Verschalung verhindern.
Diese bekannten Verschalungen weisen ebenfalls eine geringe Torsionsfestigkeit und
eine geringe Steifigkeit in Querrichtung auf.
[0005] Es sind auch Blechprofile mit trapezförmigem Querschnitt bekannt, die aus zwei äußeren
Auflagerflanschen, von diesen ausgehenden Stegen und einem einzigen, die Stege verbindenden
Obergurt gebildet sind, wobei quer zur Längserstreckung der Elemente im Abstand voneinander
angeordnete Einprägungen bzw. Aufwölbungen vorgesehen sind. Diese trapezförmigen Profile,
wie sie beispielsweise in der AT-PS 345 525 oder der GB-PS 1 249 997 beschrieben sind,
haben jedoch nur eine geringe Biegesteifigkeit in Querrichtung, weshalb ihre.Montage
schwierig ist und einen erheblichen Aufwand erfordert. So ist es notwendig, bei der
Verlegung solcher Profile Auflagerbleche mit durch spezielle Laschen verspreizten
Stegen und Bodenflanschen als Montagehilfsmittel zu verwenden, was den Blechaufwand
und das Gewicht entsprechend erhöht und die Montage kompliziert.
[0006] Die Erfindung bezweckt die Vermeidung der geschilderten Schwierigkeiten und Nachteile
und stellt sich die Aufgabe, ein gegenüber den bekannten Elementen verbessertes Verhältnis
von Belastbarkeit zum Eigengewicht zu schaffen, wobei jedoch die Steifigkeit in Querrichtung
erhöht, der Winkel zwischen Obergurt und Steg stabilisiert wird und bei der Montage
keine zusätzlichen Hilfsmittel erforderlich sind.
[0007] Die Erfindung löst diese Aufgabe bei einem tragenden, flächenbildenden Blechprofilelement,
insbesondere Dachelement für die Herstellung von Hallendächern, mit zwei äußeren Auflageflanschen,
zwei von diesen ausgehenden Stegen und einem die Stege verbindenden Obergurt, der
quer zur Längserstreckung des Elementes im Abstand voneinander angeordnete Quer-Einprägungen
aufweist, dadurch, daß zwischen den Quer-Einprägungen des Obergurtes am Obergurt und
an den seitlichen Stegen um die Kanten herumreichend quer zur Längserstreckung verlaufende
Eck-Einprägungen vorgesehen sind.
[0008] Zweckmäßig enden die Quer-Einprägungen im Obergurt in einem vorbestimmten Abstand
von den Stegen, wogegen die in den Obergurt sich erstreckenden Enden der. Eck-Einprägungen
die Quer-Einprägungen hintergreifen.
[0009] Vorteilhaft erstreckt sich der ebene, unverformte Teil des Obergurtes zwischen den
Quer- und Eck-Einprägungen meanderförmig über die gesamte Länge des Elementes.
[0010] Dieser meanderförmige Verlauf des ebenen Teiles des Obergurtes zwischen den Quer-
und Eck-Einprägungen im Gurt bewirkt, daß der Kräfteverlauf nicht unterbrochen ist,
was wieder eine Materialersparnis durch die Verwendung von Blechen in geringeren Blechdicken
ermöglicht.
[0011] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die
sich in die Stege erstreckenden Teile der Eck-Einprägungen über mindestens ein Drittel
der Steghöhe reichen.
[0012] Die Erfindung ist an einem Ausführungsbeispiel in der Zeichnung näher erläutert,
wobei Fig. 1 einen Schrägriß, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II und Fig. 3
einen Schnitt nach der Linie III-III darstellen. In Fig. 4 ist die Verlegung solcher
Elemente als Dachkonstruktion bzw. als Geschoßdecke schaubildlich gezeigt.
[0013] Das Element 1 gemäß Fig. 1 besteht aus den beidenäußeren Auflagerflanschen 2, 2',
den schrägen Stegen 3, 3' und dem diese Stege verbindenden Obergurt 4. Quer zur Längserstreckung
des Elementes 1 sind zueinander parallele rillenförmige Quer-Sicken 5 eingeprägt,
die eine hohe Quersteifigkeit und damit eine höhere Belastbarkeit verleihen. Diese
Quer-Einprägungen 5 könnten auch als Erhebungen ausgebildet sein. Im Bereich der Kanten
6, 6' zwischen dem Obergurt 4 und den Stegen 3, 3' sind ebenfalls quer zur Längserstreckung
des Profils verlaufende, um die Kanten herumreichende rillenförmige Eck-Einprägungen
7 mit geringerer Tiefe als die Sicken 5 eingeprägt. Statt der Eck-Einprägungen 7 könnten
auch Aufwölbungen vorhanden sein. Die Eck-Einprägungen 7, die sich zum Teil in den
Obergurt und zum Teil in die Stege hineinerstrecken, verhindern ein Spreizen der Stege
3, 3'. Dies ist insbesondere beim Verlegen der Elemente, bevor diese montiert werden,
von besonderem Vorteil, da die Elemente ohne die Verwendung von eigenen Aussteifungen
auch im noch nicht fixierten Zustand begehbar sind. Die in die Stege ragenden Teile
der Eck-Einprägungen reichen zweckmäßig über mindestens ein Drittel der Steghöhe 9,
im dargestellten Ausführungsbeispiel bis etwa zur Hälfte der Steghöhe. `
[0014] Zweckmäßig besitzen die Flansche 2, 2' in Längsrichtung verlaufende aufgewölbte Führungsrillen
8 bzw.-8', die einerseits eine Festigkeitserhöhung bewirken und andererseits die Verbindung
aneinander stoßender benachbarter Elemente durch eine Zentrierwirkung verbessern.
[0015] Wie insbesondere aus Fig. 1 ersichtlich ist, greifen die Quer-Einprägungen 5 und
die Eck-Einprägungen 7, 7' "zahnartig" ineinander, wobei sie sich, in Längsrichtung
des Elementes gesehen, um das Maß 10 hintergreifen. Die Quereinprägungen 5 endigen
jeweils im Abstand 11 vor den Kanten 6, 6' und sind jeweils im Abstand 12 von den
Eck-Einprägungen 7, 7' angeordnet, sodaß sich der ebene unverformte Teil des Obergurtes
4 zwischen den Quer- und Eck-Einprägungen meanderförmig über die gesamte Länge des
Elementes erstreckt. Dadurch ist sichergestellt, daß der Kräfteverlauf am Obergurt
nicht durch die Einprägungen 5; 7, 7' unterbrochen ist, sodaß eine weitere Materialersparnis
durch Verwendung noch dünnerer Bleche bei gleicher Belastbarkeit möglich ist.
[0016] In der Darstellung nach Fig. 4 ist gezeigt, wie mehrere Elemente 1 über Tragprofile
13, 14 gelegt und mit den Flanschen aneinandergefügt sind, wobei die Führungsrillen
8, 8' benachbarter Elemente übereinander zu liegen kommen. Damit ergibt sich ein fester
Verband. Die gebildeten Mulden 15 zwischen benachbarten Elementen können mit Beton
ausgegossen werden, wobei die Eck-Einprägungen 7, 7' ein Wandern des Betons gegenüber
den Elementen verhindern. Es kann auch über die Gurte 4, je nach der auftretenden
Belastung, Aufbeton gelegt werden, in welchem Fall die Quer-Einprägungen 5 die Haftung
weiter erhöhen, sodaß ein Wandern des Betons gegenüber den Blechprofilen 1 nicht möglich
ist. Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, werden zur Montage keinerlei Hilfs-Stützeinrichtungen
verwendet. Ein Spreizen der Stege ist auch bei noch nicht fest an den Tragprofilen
montierten, sondern bei zunächst nur aufgelegten Elementen infolge der Eck-Einprägungen
7, 7' und deren "Hintergreifungsmaß" 10 mit den Quer- Einprägungen 5 auch bei größerer
Belastung, beispielsweise durch das Montagepersonal, wirkungsvoll verhindert.
[0017] Die erfindungsgemäß gestalteten Blechprofile können vor- teilhaft aus dünnen Blechen
mit Dicken von 0,75 bis 2 mm hergestellt werden, wobei die Höhe 9 des Profiles, d.h.
der Vertikalabstand des Obergurtes von den Auflagerflanschen 75 mm bis 250 mm je nach
Belastung betragen kann. Die Gewichtsersparnis gegenüber herkömmlichen Blechprofilen,
insbesondere Trapezprofilblechen - bei gleicher Belastbarkeit der Profile - ist beträchtlich,
wie auch aus dem folgenden Beispiel hervorgeht.
[0018] Für eine bestimmte vorgegebene Belastung wurde bisher ein Trapezprofilblech verwendet,
welches eine Breite von 625 mm und eine Höhe von 100 mm aufwies. Diese Profile waren
in bekannter Weise aus vier Auflagerflanschen, sechs Stegen und drei Obergurten zu
meanderförmiger Gestalt geformt. Diese bekannten Profile wurden aus einem Blechbandmit
1250 mm Breite gefertigt. Als für die vorgegebene Belastung erforderliche Blechdicke
ergab sich 0,88 mm. Dieses Blechprofil wurde unter Zugrundelegung der gleichen Belastung
durch ein erfindungsgemäßes Element ersetzt. Die Höhe des erfindungsgemäßen Profils
betrug bei gleicher Breite 175 mm. Das erfindungsgemäße Blechprofil wurde mit zwei
Stegen, zwei Auflagerflanschen und einem Obergurt aus einem Blechband mit einer Breite
von 1000 mm und einer Stärke von 1 mm geformt. Das Blechvolumen für 1 m Länge beträgt
für das bekannte Trapezprofilblech 110
0 cm
3, für das erfindungsgemäße Blechprofilelement hingegen nur 1000 cm
3. Somit ergibt sich bei Verwendung des erfindungsgemäßen Blechprofil- ` elementes
anstelle eines bisher üblicherweise verwendeten Trapezprofilbleches eine Einsparung
von 10 %. Diese Einsparung ist bei Verwendung von erfindungsgemäßen Blechprofilelementen
größerer Höhe (für eine entsprechend größere Belastung) noch größer.
[0019] Die Tiefe der Quer- und Eck-Einprägungen 5 und 7, 7' bzw. die Höhe der Aufwölbungen
kann in weiten Bereichen, von einfacher bis mehrfacher Blechdicke, variieren, wobei
vorteilhaft die Tiefe der Quer-Einprägungen 5 größer ist als die der Eck-Einprägungen
7, 7' im Kantenbereich.
[0020] Die erfindungsgemäßen Blechprofile können verzinkt oder oberflächenveredelt werden.
Sie können außer aus Stahl aus Leichtmetallegierungen hergestellt sein. Ihre Befestigung
erfolgt mit Schrauben oder Setzbolzen. In der Konstruktion gemäß Fig. 4 sind die aufeinanderliegenden
Flansche 2 miteinander vernietet.
[0021] Eine besonders hohe Gewichtseinsparung ergibt sich bei Verwendung der erfindungsgemäßen
Blechprofilelemente für Deckenkonstruktionen, bei denen die von jeweils zwei benachbarten
Elementen 1 gebildeten Mulden 15 mit Beton ausgegossen werden, gegenüber den bekannten
Trapezprofilblechen, da bei den bekannten Trapezprofilblechen wesentlich mehr rinnenförmige
Mulden mit insgesamt größerem Volumen ausgegossen werden mußten.
1. Tragendes, flächenbildendes Blechprofilelement, insbesondere Dachelement für die
Herstellung von Hallendächern, mit zwei äußeren Auflageflanschen, zwei von diesen
ausgehenden Stegen und einem die Stege verbindenden Obergurt, der quer zur Längserstreckung
des Elementes im Abstand voneinander angeordnete Quer-Einprägungen aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den Quer-Einprägungen (5) des Obergurtes am Obergurt
und an den seitlichen Stegen (3, 3') um die Kanten (6, 6') herumreichend quer zur
Längserstreckung verlaufende Eck-Einprägungen (7, 7') vorgesehen sind.
2. Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Quer-Einprägungen im Obergurt
(5) in einem vorbestimmten Abstand (11) von den Stegen (3, 3') enden, wogegen die
in den Obergurt sich erstreckenden Enden der Eck-Einprägungen (7, 7') die Quer-Einprägungen
(5) hintergreifen.
3. Element nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich der ebene, unverformte
Teil des Obergurtes (4) zwischen den Quer- (5) und Eck-Einprägungen (7, 7') meanderförmig
über die gesamte Länge des Elementes erstreckt.
4. Element nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die sich in die
Stege erstreckenden Teile der Eck-Einprägungen (7, 7') über mindestens ein Drittel
der Steghöhe (9) reichen.