(19)
(11) EP 0 017 647 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.10.1980  Patentblatt  1980/21

(21) Anmeldenummer: 80890034.4

(22) Anmeldetag:  14.03.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04C 2/32, E04D 3/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LU NL SE

(30) Priorität: 29.03.1979 AT 2328/79

(71) Anmelder: Taborsky, Hans
A-2440 Moosbrunn (Niederösterreich) (AT)

(72) Erfinder:
  • Taborsky, Hans
    A-2440 Moosbrunn (Niederösterreich) (AT)

(74) Vertreter: Wolfram, Gustav, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Sonn, Pawloy, Weinzinger & Wolfram, Riemergasse 14
1010 Wien
1010 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Tragendes, flächenbildendes Blechprofilelement


    (57) Ein Element 1 weist zwei äußere Auflageflansche 2, 2',. zwei von diesen ausgehende Stege 3, 3' und einen die Stege verbindenden Obergurt 4, der quer zur Längserstreckung des Elementes 1 im Abstand voneinander angeordnete Quer- Einprägungen 5 aufweist, auf.
    Um bei einem solchen Element 1 ein verbessertes Verhältnis von Belastbarkeit zum Eigengewicht zu schaffen, die Steifigkeit in Querrichtung zu erhöhen und den Winkel zwischen Obergurt 4 und Steg 3 zu stabilisieren, sind zwischen den Quer-Einprägungen 5 des Obergurtes am Obergurt 4 und an den seitlichen Stegen 3, 3' um die Kanten 6, 6' herumreichend quer zur Längserstreckung verlaufende Eck-Einprägungen 7, 7' vorgesehen




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein tragendes, flächenbildendes Blechprofilelement, insbesondere Dachelement für die Herstellung von Hallendächern.

    [0002] Elemente dieser Art sind als sogenannte Trapezprofilbleche bekannt. Sie bestehen aus einer Vielzahl von Auflagerflanschen und zu diesen höhenversetzt angeordneten Gurten, die mittels Stege zu einem meanderförmigen, aus einer Vielzahl nebeneinander angeordneter Trapeze gebildeten Blechprofil verbunden sind. Solche Profile werden für die Überdeckung von Räumen sowie für Dächer verwendet, indem sie nebeneinander über Pfetten bzw. Binder gelegt werden. Auf so gebildete Dächer wird der Dachaufbau aufgebracht, z.B. eine mehrlagige, aus Bitumendachplatten bestehende Schicht aufgelegt und mit einer Kiesschicht bestreut oder mit einer Dachfolie beklebt. Bei Verwendung der Elemente als Geschoßabdeckung werden die rinnenförmigen Mulden der Trapezbleche mit Beton ausgegossen.

    [0003] Diese Blechprofilelemente haben den Nachteil, daß sie ein hohes Eigengewicht bei relativ geringer Belastbarkeit aufweisen. Die bekannten Elemente haben auch eine geringe Torsionsfestigkeit. Bei Verwendung als Geschoßabdeckung ist die Haftung des Ausgußbetons an den Blechelementen nicht ausreichend, sodaß, um ein Wandern zu verhindern, zusätzliche Mittel, z.B. Drahteinlagen, er- I forderlich sind.

    [0004] Es ist für aus Blech gebildete verlorene Verschalungen von Betondecken bekannt (FR-PS 1 129 998), die Verschalungen mit Mulden zu versehen, wobei zwischen den Mulden liegende Teile Aushöhlungen aufweisen und an den Seitenwänden der Mulden an ihrem Grund Falze vorgesehen sind, die eine Relativbewegung des Betons zur verlorenen Verschalung verhindern. Diese bekannten Verschalungen weisen ebenfalls eine geringe Torsionsfestigkeit und eine geringe Steifigkeit in Querrichtung auf.

    [0005] Es sind auch Blechprofile mit trapezförmigem Querschnitt bekannt, die aus zwei äußeren Auflagerflanschen, von diesen ausgehenden Stegen und einem einzigen, die Stege verbindenden Obergurt gebildet sind, wobei quer zur Längserstreckung der Elemente im Abstand voneinander angeordnete Einprägungen bzw. Aufwölbungen vorgesehen sind. Diese trapezförmigen Profile, wie sie beispielsweise in der AT-PS 345 525 oder der GB-PS 1 249 997 beschrieben sind, haben jedoch nur eine geringe Biegesteifigkeit in Querrichtung, weshalb ihre.Montage schwierig ist und einen erheblichen Aufwand erfordert. So ist es notwendig, bei der Verlegung solcher Profile Auflagerbleche mit durch spezielle Laschen verspreizten Stegen und Bodenflanschen als Montagehilfsmittel zu verwenden, was den Blechaufwand und das Gewicht entsprechend erhöht und die Montage kompliziert.

    [0006] Die Erfindung bezweckt die Vermeidung der geschilderten Schwierigkeiten und Nachteile und stellt sich die Aufgabe, ein gegenüber den bekannten Elementen verbessertes Verhältnis von Belastbarkeit zum Eigengewicht zu schaffen, wobei jedoch die Steifigkeit in Querrichtung erhöht, der Winkel zwischen Obergurt und Steg stabilisiert wird und bei der Montage keine zusätzlichen Hilfsmittel erforderlich sind.

    [0007] Die Erfindung löst diese Aufgabe bei einem tragenden, flächenbildenden Blechprofilelement, insbesondere Dachelement für die Herstellung von Hallendächern, mit zwei äußeren Auflageflanschen, zwei von diesen ausgehenden Stegen und einem die Stege verbindenden Obergurt, der quer zur Längserstreckung des Elementes im Abstand voneinander angeordnete Quer-Einprägungen aufweist, dadurch, daß zwischen den Quer-Einprägungen des Obergurtes am Obergurt und an den seitlichen Stegen um die Kanten herumreichend quer zur Längserstreckung verlaufende Eck-Einprägungen vorgesehen sind.

    [0008] Zweckmäßig enden die Quer-Einprägungen im Obergurt in einem vorbestimmten Abstand von den Stegen, wogegen die in den Obergurt sich erstreckenden Enden der. Eck-Einprägungen die Quer-Einprägungen hintergreifen.

    [0009] Vorteilhaft erstreckt sich der ebene, unverformte Teil des Obergurtes zwischen den Quer- und Eck-Einprägungen meanderförmig über die gesamte Länge des Elementes.

    [0010] Dieser meanderförmige Verlauf des ebenen Teiles des Obergurtes zwischen den Quer- und Eck-Einprägungen im Gurt bewirkt, daß der Kräfteverlauf nicht unterbrochen ist, was wieder eine Materialersparnis durch die Verwendung von Blechen in geringeren Blechdicken ermöglicht.

    [0011] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die sich in die Stege erstreckenden Teile der Eck-Einprägungen über mindestens ein Drittel der Steghöhe reichen.

    [0012] Die Erfindung ist an einem Ausführungsbeispiel in der Zeichnung näher erläutert, wobei Fig. 1 einen Schrägriß, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II und Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III darstellen. In Fig. 4 ist die Verlegung solcher Elemente als Dachkonstruktion bzw. als Geschoßdecke schaubildlich gezeigt.

    [0013] Das Element 1 gemäß Fig. 1 besteht aus den beidenäußeren Auflagerflanschen 2, 2', den schrägen Stegen 3, 3' und dem diese Stege verbindenden Obergurt 4. Quer zur Längserstreckung des Elementes 1 sind zueinander parallele rillenförmige Quer-Sicken 5 eingeprägt, die eine hohe Quersteifigkeit und damit eine höhere Belastbarkeit verleihen. Diese Quer-Einprägungen 5 könnten auch als Erhebungen ausgebildet sein. Im Bereich der Kanten 6, 6' zwischen dem Obergurt 4 und den Stegen 3, 3' sind ebenfalls quer zur Längserstreckung des Profils verlaufende, um die Kanten herumreichende rillenförmige Eck-Einprägungen 7 mit geringerer Tiefe als die Sicken 5 eingeprägt. Statt der Eck-Einprägungen 7 könnten auch Aufwölbungen vorhanden sein. Die Eck-Einprägungen 7, die sich zum Teil in den Obergurt und zum Teil in die Stege hineinerstrecken, verhindern ein Spreizen der Stege 3, 3'. Dies ist insbesondere beim Verlegen der Elemente, bevor diese montiert werden, von besonderem Vorteil, da die Elemente ohne die Verwendung von eigenen Aussteifungen auch im noch nicht fixierten Zustand begehbar sind. Die in die Stege ragenden Teile der Eck-Einprägungen reichen zweckmäßig über mindestens ein Drittel der Steghöhe 9, im dargestellten Ausführungsbeispiel bis etwa zur Hälfte der Steghöhe. `

    [0014] Zweckmäßig besitzen die Flansche 2, 2' in Längsrichtung verlaufende aufgewölbte Führungsrillen 8 bzw.-8', die einerseits eine Festigkeitserhöhung bewirken und andererseits die Verbindung aneinander stoßender benachbarter Elemente durch eine Zentrierwirkung verbessern.

    [0015] Wie insbesondere aus Fig. 1 ersichtlich ist, greifen die Quer-Einprägungen 5 und die Eck-Einprägungen 7, 7' "zahnartig" ineinander, wobei sie sich, in Längsrichtung des Elementes gesehen, um das Maß 10 hintergreifen. Die Quereinprägungen 5 endigen jeweils im Abstand 11 vor den Kanten 6, 6' und sind jeweils im Abstand 12 von den Eck-Einprägungen 7, 7' angeordnet, sodaß sich der ebene unverformte Teil des Obergurtes 4 zwischen den Quer- und Eck-Einprägungen meanderförmig über die gesamte Länge des Elementes erstreckt. Dadurch ist sichergestellt, daß der Kräfteverlauf am Obergurt nicht durch die Einprägungen 5; 7, 7' unterbrochen ist, sodaß eine weitere Materialersparnis durch Verwendung noch dünnerer Bleche bei gleicher Belastbarkeit möglich ist.

    [0016] In der Darstellung nach Fig. 4 ist gezeigt, wie mehrere Elemente 1 über Tragprofile 13, 14 gelegt und mit den Flanschen aneinandergefügt sind, wobei die Führungsrillen 8, 8' benachbarter Elemente übereinander zu liegen kommen. Damit ergibt sich ein fester Verband. Die gebildeten Mulden 15 zwischen benachbarten Elementen können mit Beton ausgegossen werden, wobei die Eck-Einprägungen 7, 7' ein Wandern des Betons gegenüber den Elementen verhindern. Es kann auch über die Gurte 4, je nach der auftretenden Belastung, Aufbeton gelegt werden, in welchem Fall die Quer-Einprägungen 5 die Haftung weiter erhöhen, sodaß ein Wandern des Betons gegenüber den Blechprofilen 1 nicht möglich ist. Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, werden zur Montage keinerlei Hilfs-Stützeinrichtungen verwendet. Ein Spreizen der Stege ist auch bei noch nicht fest an den Tragprofilen montierten, sondern bei zunächst nur aufgelegten Elementen infolge der Eck-Einprägungen 7, 7' und deren "Hintergreifungsmaß" 10 mit den Quer- Einprägungen 5 auch bei größerer Belastung, beispielsweise durch das Montagepersonal, wirkungsvoll verhindert.

    [0017] Die erfindungsgemäß gestalteten Blechprofile können vor- teilhaft aus dünnen Blechen mit Dicken von 0,75 bis 2 mm hergestellt werden, wobei die Höhe 9 des Profiles, d.h. der Vertikalabstand des Obergurtes von den Auflagerflanschen 75 mm bis 250 mm je nach Belastung betragen kann. Die Gewichtsersparnis gegenüber herkömmlichen Blechprofilen, insbesondere Trapezprofilblechen - bei gleicher Belastbarkeit der Profile - ist beträchtlich, wie auch aus dem folgenden Beispiel hervorgeht.

    [0018] Für eine bestimmte vorgegebene Belastung wurde bisher ein Trapezprofilblech verwendet, welches eine Breite von 625 mm und eine Höhe von 100 mm aufwies. Diese Profile waren in bekannter Weise aus vier Auflagerflanschen, sechs Stegen und drei Obergurten zu meanderförmiger Gestalt geformt. Diese bekannten Profile wurden aus einem Blechbandmit 1250 mm Breite gefertigt. Als für die vorgegebene Belastung erforderliche Blechdicke ergab sich 0,88 mm. Dieses Blechprofil wurde unter Zugrundelegung der gleichen Belastung durch ein erfindungsgemäßes Element ersetzt. Die Höhe des erfindungsgemäßen Profils betrug bei gleicher Breite 175 mm. Das erfindungsgemäße Blechprofil wurde mit zwei Stegen, zwei Auflagerflanschen und einem Obergurt aus einem Blechband mit einer Breite von 1000 mm und einer Stärke von 1 mm geformt. Das Blechvolumen für 1 m Länge beträgt für das bekannte Trapezprofilblech 1100 cm3, für das erfindungsgemäße Blechprofilelement hingegen nur 1000 cm3. Somit ergibt sich bei Verwendung des erfindungsgemäßen Blechprofil- ` elementes anstelle eines bisher üblicherweise verwendeten Trapezprofilbleches eine Einsparung von 10 %. Diese Einsparung ist bei Verwendung von erfindungsgemäßen Blechprofilelementen größerer Höhe (für eine entsprechend größere Belastung) noch größer.

    [0019] Die Tiefe der Quer- und Eck-Einprägungen 5 und 7, 7' bzw. die Höhe der Aufwölbungen kann in weiten Bereichen, von einfacher bis mehrfacher Blechdicke, variieren, wobei vorteilhaft die Tiefe der Quer-Einprägungen 5 größer ist als die der Eck-Einprägungen 7, 7' im Kantenbereich.

    [0020] Die erfindungsgemäßen Blechprofile können verzinkt oder oberflächenveredelt werden. Sie können außer aus Stahl aus Leichtmetallegierungen hergestellt sein. Ihre Befestigung erfolgt mit Schrauben oder Setzbolzen. In der Konstruktion gemäß Fig. 4 sind die aufeinanderliegenden Flansche 2 miteinander vernietet.

    [0021] Eine besonders hohe Gewichtseinsparung ergibt sich bei Verwendung der erfindungsgemäßen Blechprofilelemente für Deckenkonstruktionen, bei denen die von jeweils zwei benachbarten Elementen 1 gebildeten Mulden 15 mit Beton ausgegossen werden, gegenüber den bekannten Trapezprofilblechen, da bei den bekannten Trapezprofilblechen wesentlich mehr rinnenförmige Mulden mit insgesamt größerem Volumen ausgegossen werden mußten.


    Ansprüche

    1. Tragendes, flächenbildendes Blechprofilelement, insbesondere Dachelement für die Herstellung von Hallendächern, mit zwei äußeren Auflageflanschen, zwei von diesen ausgehenden Stegen und einem die Stege verbindenden Obergurt, der quer zur Längserstreckung des Elementes im Abstand voneinander angeordnete Quer-Einprägungen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Quer-Einprägungen (5) des Obergurtes am Obergurt und an den seitlichen Stegen (3, 3') um die Kanten (6, 6') herumreichend quer zur Längserstreckung verlaufende Eck-Einprägungen (7, 7') vorgesehen sind.
     
    2. Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Quer-Einprägungen im Obergurt (5) in einem vorbestimmten Abstand (11) von den Stegen (3, 3') enden, wogegen die in den Obergurt sich erstreckenden Enden der Eck-Einprägungen (7, 7') die Quer-Einprägungen (5) hintergreifen.
     
    3. Element nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich der ebene, unverformte Teil des Obergurtes (4) zwischen den Quer- (5) und Eck-Einprägungen (7, 7') meanderförmig über die gesamte Länge des Elementes erstreckt.
     
    4. Element nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die sich in die Stege erstreckenden Teile der Eck-Einprägungen (7, 7') über mindestens ein Drittel der Steghöhe (9) reichen.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht