[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektronische Schaltungsanordnung für ein
Relais mit durch die Betätigung eines Schalters festlegbarem Zeitverhalten, die einen
Taltgenerator, eine Teilerkette, astabile und/oder monostabile und/oder bistabile
Kippstufen, logische Verknüpfungsglieder und einen Ausgangskreis für die Ansteuerung
des Relais enthält.
[0002] Relais mit festlegbarem, durch die Betätigung eines Schalters ausgelöstem Zeitverhalten
gibt es in dem einschlägigen technischen Bereich der Technik der zeithaltenden Schalter
in zahlreichen und teilweise sehr verschiedenen Ausführungsformen. Zunächst ist dabei
zu unterscheiden zwischen analogen zeithaltenden Schaltern, bei denen zB. ein RC-Kreis
zur Festlegung des Zeitverhaltens in Verbindung mit einem nichtlinearen Entladeglied,
zB. einer Schaltdiode, einem Thyristor od.dgl. oder in der rein mechanischen Version
ein elektromechanisches oder ein pneumatisches Hemmwerk, eingesetz werden einerseits
und Relais, die teilweise von digitalen Baueinheiten, zB. Zählern, od.dgl. Gebrauch
machen oder völlig in Digitaltechnik aufgebaut sind.
[0003] Teilweise ist diese Vielfalt von praktischen Ausführungen auch dem Umstand zuzuschreiben,
daß nicht nur Schaltzeiten in größenordnungsmäßigen, dh. in mehreren Zehnerpotenzen
verschiedenen Bereichen je nach dem Anwendungsfall gefordert werden, sondern auch
Relais-Steuerungs-Schaltungsanordnungen mit verschiedenem, typischen Zeitverhalten,
zB. anzug- oder abfalls-verzögert, impnls-verlängernd oder -verkürzend, impulsgebend,
additiv anzug-verzögert und andere mehr.
[0004] Bisher waren diese Forderungen in verschiedenen Zeitbereichen und mit verschiedenen
Zeitverhaltens-Funktionen nur mittels teilweise völlig verschiedenen Konstruktionen
zu erfüllen; als extreme Beispiele seien zu nennen der Treppenlicht-Zeitschalter,
elektronische Blinkrelais, Kipprelais, Kondensator-Wischrelais usw. Digital-Zeitrelais
werden zwar bezüglich des Zeitbereichs allen Anforderungen gerecht, sie erfordern
aber einen größeren Aufwand und lassen sich nur mit relativ hohen Kosten herstellen,
vor allem, wenn unterschiedliches Zeitverhalten verlangt wird, was bei Digital-Zeitrelais
allenfalls durch aufwendige Ketten von Verknüpfungsgliedern realisierbar ist.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine elektronische
Schaltungsanordnung der eingangs beschriebenen Gattung so kompakt aufzubauen, daß
sie mit einfachen Mitteln, zB. durch die Belegung unterschiedlicher Anschlüsse oder
auch durch nur in kleinem Umfang geänderte Bestückung in möglichst dem gesamten Anwendungsbereich
optimal umgerüstet und eingesetzt werden kann, um ein Relais mit dem gewünschten Zeitverhalten
anzusteuern. In gesteigerter Form besteht die Aufgabe darin, die Schaltungsanordnung
so auszubilden, daß mehrere für bestimmte Funktionen spezifische Baueinheiten oder
Baugruppen so mit einer einzigen gemeinsamen Gruppe von Baueinheiten verbunden bzw.
ergänzt werden können, daß zwischen mehreren Anschlüssen für den im Eingangskreis
wirkenden Schalter und für Ausgangskreise die SchaltungsAnordnung mit dem gewünschten
Zeitverhalten für die Ansteuerung des Relais ausgewählt werden kann, und zwar möglichst
derart, daß lediglich die spezifischen äußeren Anschlußstellen belegt werden.
[0006] In letzter Steigerung besteht die Aufgabe darin, die Schaltungsanordnung für eine
Integration in einem Kompakt-Halbleiter-Baustein geeignet auszugestalten, bei der
mit immer dem gleichen Baustein - lediglich durch unterschiedliche Beschaltung der
Anschlußstellen, zB. mit Code-Signalen, mit vom Schalter gelieferten EingangsSignalen
und mit dem Relais an verschiedenen Ausgangsanschlüssen - alle praktisch benötigten
Ausführungen, sowohl bezüglich der Zeitverhaltens-Funktion als auch bezüglich des
Zeitbereichs, verwirklicht werden können.
[0007] Die vorstehend beschriebene Aufgabe der zunächst allgemeinsten Form wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß der Ausgang mindestens einer Stufe der vom Taktgenerator-vorzugsweise
über eine Teiler-Vorstufe - gesteuerten Teilerkette eine zu einer FLIP-FLOP-Funktionskette
gehörende bistabile Kippstufe beaufschlagt, deren Ausgangssignal zusammen mit einem
vom Schalter gelieferten Eingangssignal über logische Verknüpfungsglieder, gegebenenfalls
unter Zwischenschaltung von ODER-("OR")-, Negations-("N")-, WEDER-NOCH-("NOR")-Gliedern
am Eingang des Ausgangskreises liegt, wobei das Eingangssignal - gegebenenfalls zusammen
mit einem Rücksetz-("RESET")-Signal über ein ODER- und/oder ein vorgeschaltetes WEDER-NOCH-und/oder
eine vorgeschaltete Verknüpfungsglieder-Kette aus monostabiler Kippstufe (MONO-FLOP)
Negations- WEDER-NOCH
£Gliedern und bistabiler Kippstufe (FLIP-FLOP) am Rücksetzeingang der Teilerkette liegen.
[0008] In weiterer Ausgestaltung liegt zwischen den Ausgängen mehrerer Stufen der Teilerkette
und den Eingängen der beaufschlagten Kippstufe(n) eine entsprechend der Zahl der angeschlossenen
Teilerstufen-Ausgänge (A, A', ... D', D) zweidimensional durch Gleichspannungssignale
("x", "y") codiert ansteuerbare Auswahl-Matrix.
[0009] Es sind zwar schon Schaltungsanordnungen mit einer elektronischen Teilerkette in
Kombination mit einem RC-Oszillator bekannt geworden (zB. "electronic industrie 5
- 1978, Seite 17); diese sind aber nur für spezifische Anwendungsfälle entworfen.
Dagegen läßt sich mit einer Schaltungsanordnung gemäß der zuerst genannten Merkmalsgruppe
schon ein Relais mit verschiedenen Zeitverhaltens-Funktionen und außerdem innerhalb
eines großen Bereichs verschiedener Verzögerungs-, Halte- und Abfallzeiten verwirklichen.
In der weiter ausgebildeten Stufe sind dann sogar noch die Zeitbereiche lediglich
durch die Art der äußeren Spannungsbeschaltung besonderer Anschlüsse zu wählen. Wenn
dann zusätzlich zu dem einen Ausgang ("Z") der Teilerstufen - gegebenenfalls über
eine Auswahl-Matrix - ein weiterer Ausgang ("Z"') mit halbem Teilungsverhältnis über
eine Verknüpfungsglieder-Kette an dem Eingang einer weiteren bistabilen Kippstufe
angeschlossen ist, deren Ausgangssignal zusammen mit einem Eingangssignal ("1") über
ein ODER-Glied am Eingang eines Ausgangskreises anliegt, lassen sich mit den gleichen
Zeitverhaltens-Funktionen auch Blinkrelais-Ansteuerungen realisieren.
[0010] Besonders auch in Verbindung mit dem zuletzt erwähnten Anwendungsfall ist es möglicherweise
zweckmäßig, wenn die Teilerkette als Mehrfach-Dekadenteiler aus abwechselnd "2"-Teiler-
und "5"-Teiler-Stufen aufgebaut ist. Dann läßt sich nämlich gewährleisten, daß wegen
der zusätzlichen Steuerung eines Verknüpfungszweigs mit einer Mäander-Taktfunktion
der doppelten Frequenz, dh. des halben Teilerverhältnisses die Blinkzeiten und die
Blinkpausen exakt gleich lang sind.
[0011] In allen bisher beschriebenen Ausgestaltungen ist es weiterhin vorteilhaft, wenn
der Taktgenerator im frequenzbestimmenden Kreis ein einstellbares, aus einem Potentiometer
und einem Kondensator zusammengesetztes RC-Glied enthält. Beispielsweise mit diesem
Potentiometer können so die Stufen der Teiler-Zeitbereichswahl kontinuierlich verändert
und so jeder Verzögerungswert mühelos und stufenlos eingestellt werden.
[0012] Der zuletzt genannte Teil der erfindungsgemäßen Aufgabe, nämlich eine kompakte Kombination
der zugehörigen Baueinheiten auf einem Halbleiter-Baustein der integrierten Bauart
unter Einhaltung aller vorerwähnten und angedeuteten Variationsmäglichkeiten, läßt
sich dadurch erfüllen, daß mindestens die Teilerkette - gegebenenfalls mit ihrer zugehörigen
Auswahl-Matrix - und/oder die FLIP-FLOP-Funktionskette mit ihren Bedingungsgliedern
auf einem Halbleiter-Baustein integriert zusammengefaßt und die Codiereingänge der
Teilerketten-Auswahl-Matrix bzw. Steuer-Eingänge der Bedingungsglieder, sowie gegebenenfalls
des Taktgenerators für das externe RC-Glied bzw. die Takteingänge, Rücksetzeingänge,
die Ausgangskreise und die Stromversorgungs-Leitungen an Außen-Lötanschlüsse des Halbleiter-Bausteins
in der für diesen charakteristischen Technologie geführt sind.
[0013] In dieser Form läßt sich also für alle praktischen Anwendungsfälle ein jeweils identischer
Halbleiter-Baustein verwenden, dessen Herstellungskosten deswegen erheblich gesenkt
werden können, weil er wegen der Möglichkeit einer universellen Verwendung in großen
Stückzahlen eingesetzt werden kann.
[0014] Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben;
es stellen dar:
Fig.l: einen wesentlichen Teil der Zeitverhaltens-Funktionen mit verschiedenen Schalterbetätigungs-Arten
A Dauerbetrieb mit Anzug-Verzögerung
B Kurzbetrieb mit Abfall-Verzögerung
C beliebiger Dauer mit konstanter Relaiszeit
D additive Anzugverzögerung
Fig.2: ein Blockschaltbild für denjenigen Teil, der die Wirkung der vom Schalter gelieferten
Eingangsimpulse bei der Auslösung der Zeitverhaltensfunktion betrifft;
Fig.3: ein Blockschaltbild für denjenigen Teil, der den automatisch ablaufenden Abschnitt
der Zeitverhaltens-Funktion betrifft;
Fig.4: a) die Spannungsdiagramme an verschiedenen Knotenpunkten der Schaltungsanordnung
für die Anzug-Verzögerung
b) do. für die Blinkschaltung
c) do. für die Abfall-Verzögerung
d) do. für Impulsverlängerung bzw. -verkürzung;
Fig.5: ein Blockschaltbild für denjenigen Teil, der zur Ergänzung der Teile von Fig.2
und Fig.3 zu einer Halbleiter-Kompaktbaustein-geeigneten Schaltungsanordnung gehört.
[0015] In Fig.1 sind unterhalb des Zeitdiagramms "A" für das vom Schalter erzeugte Eingangssignal
diejenigen "1" für die gewünschte Anzugverzögerung, "2" diejenige für ein normal arbeitendes
Blinkrelais, "3" diejenige für ein Blinkrelais mit Anzugverzögerung dargestellt. Im
Falle B - Eingangssignal vom Schalter erzeugt - zeigen das Diagramm "1" das gewünschte
Zeitverhalten für Abfallverzögerung, das Diagramm "2" den Fall des Wisch-Relais, das
Diagramm "3" den Fall des Blinkrelais mit Abfallverzögerung und das Diagramm "4" den
Fall eines erneut nach einer Pause vorgegebener Dauer nochmals anziehenden Relais.
[0016] Unter den beiden Eingangssignal-Diagrammen C
1 und C
2 für einenlangen bzw. kurzen Impuls ist die Relais- funktion mit konstanter Dauer,
dh. im ersten Falle für die Funktion "impuls-verkürzend", im zweiten für die Funktion
"impuls-verlängernd" gezeichnet. Schließlich ist unterhalb D mit unterbrochen wiederholter
Schalterbetätigung die Relais-Funktion für additive Verzögerung dargestellt.
[0017] In Fig.2 ist die bistabile Kippstufe 1 (FF
1) eingangsseitig an den Ausgang "Z" der Auswahl-Matrix 2 über die Leitung 3 angeschlossen,
während die beiden RücksetzEingänge 4 und 5 über die Leitung 6 miteinander verbunden
sind. So lange am Rücksetzeingang 5 der Teilerkette 7 nicht ein Impuls "L" anliegt,
ist die Teilerkette 7 gesperrt; die Spannung an deren Rücksetzeingang 5 wird nämlich
bestimmt durch die Baueinheiten (OR
2) 8, (OR
1) 9, (NOR
1) 1
0, sowie an diesen anliegenden, vom Schalter gelieferten Eingangsspannungen "H" auf
den Leitungen 11 (für Fall "1" "Anzug-verzögert"), 12 (für Fall "2": Abfall-verzögert)
und 13 (für Fall "3": "impuls-verlängernd bzw. verkürzend").
[0018] Das Signal auf der Leitung 13 ist das Ergebnis der Beaufschlagung des Eingangs 14
des MONO-FLOPS 15, an dessen Ausgang 16 über das Negationsglied (N
4) 17 der eine Eingang 18 des NOR
4-Glieds 19 angeschlossen ist. Der Ausgang 2o ist über die Leitung 21 mit dem Setzeingang
22 des bistabilen Kippstufe (FF
3) 23 verbunden, deren Ausgangssignal über die Leitungen 24 und 25 an die Leitung 13
des NOR
1-Glieds 1o geführt wird. Die Baueinheiten zwischen dem Eingang 14 und der Leitung
24 bilden eine vor das NOR
4-Glied lo vorgeschaltete Verknüpfungs-Kette (15, 17, 19, 23), die das Eingangssignal
"3" am Eingang 14 in die für die Relaisfunktion "impulsverlängernd/-verkürzend" notwendige
Signalform auf der Leitung 13 umformt.
[0019] Die Leitungen 3 und 6 sind außerdem mit den Eingängen 26, 27 des OR
4-Glieds 28 verbunden, dessen Ausgangsleitung 29 zusammen mit dem über das N
6-Negationsglied 3o invertierten Ausgangssignal "Z'" auf der Leitung 31 über die Leitung
32 das NOR
6-Glied 33 beaufschlagen, wobei dessen Ausgangssignal über die Leitung 34 den Setzeingang
35 und das Signal auf der Ausgangsleitung 29 den Rücksetzeingang 36 der bistabilen
Kippstufe 37. Der Setzausgang 38 beaufschlagt seinerseits zusammen mit dem durch das
N
2-Negationsglied 39 invertierten Eingangssignal "1" das OR
7-Glied 40; das Ausgangssignal des OR7-Glieds wird also auf der Leitung 41 wirksam,
so lange das invertierte Eingangssignal "1" als "L" am zweiten Eingang des OR
7-Gliedes ansteht, und auf eine nichtdargestellte Ausgangsstufe gegeben; nach dem Ende
des Eingangssignals "1" ist das OR
7-Glied 4o an einem Eingang mit "H" beaufschlagt, so daß die Spannungswechsel am anderen
Eingang nicht wirksam werden können.
[0020] Der Setzausgang 42 ist über die Leitung 43, das N
1-Negationsglied 44 mit dem einen Eingang des NOR
2-Gliedes 46 verbunden, dessen anderer Eingang 47 ebenfalls mit dem invertierten Eingangssignal
"1" beaufschlagt ist. Der Ausgang 48 des NOR
2-Glieds 46 ist mit einem ersten Eingang 49 über die Leitung 5o verbunden, das Signal
auf der Leitung 24 liegt am dritten Eingang 51 des NOR
5-Glieds 52 und am zweiten Eingang 53 ein weiteres Ausgangssignal aus einer ähnlichen
Verknüpfungskette, die zum Eingangssignal "2" gehört. Der Ausgang 54 des NOR
5-Glieds 52 wird an eine weitere nicht dargestellte Ausgangsstufe über die Leitung
55 geleitet.
[0021] In Fig.4 sind die zu den Eingangssignalen "1", "2" und "3" gehörenden Diagramme für
verschiedene Knotenpunkte der Schaltungsanordnung wiedergegeben. Für den Fall "1"
in Fig.4a wird aus dem "H" am Eingang des NOR
1-Gliedes 1o ein "L" an dessem Ausgang, das über die OR
1- 9 - und OR2 - lo - Glieder an den Rücksetzeingang 5 der Teilerkette 7 geführt wird,
woraufhin diese startet.
[0022] Zu dem Fall "1" gehören auch die Diagramme der Fig.4b für das Blink-Relais mit genauer
Halbierung der Periodendauer. Das Ausgangssignal des OR
4-Gliedes ergibt zusammen mit demjenigen des N
6-Negationsgliedes 3o ein gegenüber dem Signal im Ausgang des OR
4-Gliedes 28 genau um eine halbe Periodendauer versetzte Impulsfolge am Ausgang des
NOR
6-Glieds 33, so daß am Setzeingang
35 der bistabilen FF
4-Kippstufe 37 abwechselnd ein "H" und ein "L"-Signal auftreten und der Setzausgang
38 die gewünschte Blink-Funktion auftritt, deren Dauer vom OR
7-Glied 4o auf der Leitung 41 durch das Eingangssignal "1" begrenzt wird.
[0023] Im Falle "2" tritt auf der Eingangsseite, dh. im Schalterausgangskreis-Abschnitt
die in Fig.4c dargestellte Funktion mit einem "H"-Signal während der aktivierten Schalterstellung
auf, während deren Dauer die Teilerkette 7 gesperrt ist; dieses "H"-Signal liegt am
Ausgang des OR
2-Gliedes 8 an. Durch das Eingangssignal "3" wird - ohne Rücksicht auf seine Dauer
- am Ausgang des MF
2-MONO-FLOP-Bausteins 15 ein Kurzimpuls "H" erzeugt, der durch das N
4-Negationsglied 17 invertiert wird, wodurch im Ausgang 2o des NOR
4-Glieds 19 ein "H"-Kurzimpuls entsteht, der nun die gleiche Wirkung wie das Eingangssignal
"1" hat, nämlich, daß die Teilerkette freigegeben wird.
[0024] Für die Beschreibung des automatisch ablaufenden Teils der Zeitverhalten-Funktionen
sind die in Fig.3 dargestellten Baueinheiten und ihre schaltungstechnische Kombination
von Bedeutung. Wie bereits vorbeschrieben, beaufschlagen die Matrix-Ausgangssignale
"Z'", "Z" und das Rücksetzsignal "R" auf den Leitungen lol, lo2 und lo3 die bistabile
FF
1-Kippstufe lo4 bzw. über das OR
4-Glied 1
05, das N
6-Negationsglied lo6 und das NOR
6-Glied lo7 die bistabile Kippstufe 108.
[0025] Nach Ablauf der voreingestellten Teiler-Zeitspanne wird der Ausgang 109 der FF
1-Kippstufe lo4 auf "H" gesetzt, so daß über das N
1-Negationsglied llo am Eingang 111 des NOR
2-Glieds 112 ein "L"-Signal anliegt, und am Ausgang 113 des NOR
2-Glieds ein "H"-Signal zu stehen kommt. Über das NOR
5-Glied 114 wird daraus ein "L"-Signal, also nach Ablauf der an der Teilerkette voreingestellten
Verzögerungszeit hinter einem nichtdargestellten Negationsglied ein "H"-Zustand, dh.
der für die gewünschte Funktion "Anzug-Verzögerung" erforderliche Übergang zum "H"-Steue-
rungssignal für das Relais. Mit Abfall des Eingangssignals "1" nach Rücksetzen des
Schalters in die nicht-aktivierte Stellung tritt am Ausgang 113 des NOR
2-Glieds ein "L"-Zustand und somit nach der Negation hinter dem NOR
5-Glied 114 ein Rückfallen auf "L" ein (vgl. Fig.4a).
[0026] Wenn nach Rücksetzen des Schalters auf der Leitung lo3 im Falle des Eingangssignals
"2" ein "L"-Zustand eintritt, dann wird die Teilerkette freigegeben und nach Ablauf
der voreingestellten Zeitspanne der Ausgang lo9 der bistabilen FF
1-Kippstufe lo4 auf "H" gesetzt; am Rücksetzeingang 115 der bistabilen FF
2-Kippstufe 116 liegt dann ein "H"-Signal an, am Setzausgang 117 also ein "L"-Signal;
die Schaltzustände an dem Ausgang lo9 der bistabilen FF
1-Kippstufe lo4 und auch an demjenigen 117 der bistabilen FF
2-Kippstufe 116 kehren sich also um und mithin wechselt das Signal in der Zeitverhalten-Funktion
dann in "L" und am Ausgang des nichtgezeichneten Negationsglieds hinter dem NOR
5-Glied 114 ebenfalls in "L"; dies entspricht dann der Zeitverhaltens-Funktion für
"Abfall-Verzögerung" (vgl. Fig.4c).
[0027] Der Fall des Eingangssignals "3" ist im automatischen Teil der Zeitverhaltensfunktion
entsprechend demjenigen des Eingangssignals "2"; er unterscheidet sich also nur dadurch
von dem anderen, daß die Schalter-"Signalzeit" in extremer Weise auf die Kurzzeit
der MONO-FLOP-Stufe (15 in Fig.2) schwindet und sich der Abfall am Ausgang 118 der
bistabilen FF
3-Kippstufe 119 auf "L" fast genau nach dem Ablauf der voreingestellten Teiler-Zeitspanne
vollzieht. Dies entspricht dem Zeitverhalten der "Impulsverlängerung bzw. -verkürzung"
(vgl. Fig.4d).
[0028] In Fig.5 stellt das Innere des strichpunktierten Rahmens 2ol die auf einem integrierten
Halbleiter-Baustein untergebrachte Schaltungsanordnung dar, wovon hier jedoch nur
diejenigen Teile gezeichnet sind, die in Fig.2 und Fig.3 nicht oder weniger ausführlich
wiedergegeben sind; zwischen den Anschlüssen "Z", "Z'" und "R" (202, 203, 2o4), "1",
"2" und "3" (2
05, 2o6 und 207) und schließlich 208 und 209 sind also die Schaltungsteile der Fig.2
und 3 sinngemäß einzufügen.
[0029] Der Generator 21o steuert über eine Teiler-Vorstufe ( ": 32" ) 211 in an sich bekannter
Weise die dekadischen Teilerkette 212 (unter Zwischenschaltung einer Transistorstufe
213, die Schmitt-Trigger-Stufe 214 und das Negationsglied 215). Die Teilerstufen sind
je aus einer "5"-Teiler- und einer "2"-Teilerstufe abwechselnd zu "10"-Teilerstufen
zusammengefügt; deswegen tritt zB. am A'-Ausgang die doppelte Drequenz von "A"-Ausgang
auf. Alle Teiler-Ausgänge A', A, .... D', D führen in die Zeilenleitungen, die Anschlüsse
216, 217 über die Schmitt-Trigger-Stufen 218, 219 zu den Anschlüssen "x", "y" der
Reihenleitungen der zweidimensionalen Auswahl-Matrix 220, an deren Ausgängen 203,
2
02 - wie auch von ähnlichen Fällen bekannt - die Teilerketten-Ausgangssignale

liegen.
[0030] Die Eingangssignale "1", "2", "3" kommen jeweils über ein Negationsglied 221, die
Schmitt-Trigger-Stufe 222 an einem Außen-Lötanschluß 223, 224 bzw. 225 zustande. Jeder
dieser Eingänge ist wieder in an sich bekannter Weise an einem Spannungsteiler auf
positiver Spannung; durch Verbinden mit Masse bei Schalterbetätigung entstehen also
die positiven Eingangssignale. Sowohl die positive Vorspannung als auch die Schmitt-Trigger-Stufen
dienen einer Vergrößerung der Störsicherheit.
[0031] An den Generator 21o ist das aus Potentiometer 226 und Kondensator 227 von außen
an die Lötanschlüsse 228, 229 gelegte RC-Glied im frequenzbestimmenden Kreis angeschlossen;
mit dem Potentiometer 226 wird die Frequenz des Generators 21o und damit die an der
Teilerkette voreingestellte Zeitspanne an den Ausgängen 2o2, 2o3 fein eingestellt
zwischen den dekadischen Stufen. Auch die Lötanschlüsse 228, 229 sind durch Spannungsteiler
230, 231 positiv vorgespannt. Über die Lötanschlüsse 232, 233 ist die Stromquelle
für die Spannungsversorgung der Schaltungsanordnung außen und innerhalb des Halbleiter-Bausteins
eine Spannungsregler-Stufe 234 angeschlossen.
[0032] Über den Lötanschluß 234 können mittels der Schmitt-Trigger-Stufe 235 und die Negationsglieder
236, 237 Rücksetzsignale in die Schaltungsanordnung an noch freien ANschlüssen von
Verknüpfungsgliedern eingeleitet werden; mit der Beschaltung des Lötanschlusses 238
von außen durch den Kondensator 239 wird beim Anlegen der Betriebsspannung durch die
MONO-FLOP-Stufe 24o jede Kippstufe automatisch rückgesetzt. Beide Anschlüsse sind
wiederum durch Spannungsteiler 241, 242 auf positive Spannung gesetzt, so daß die
erforderliche Störsicherheit gewährleistet ist. Die an den Leitungen 236a, 237a und
24oa auftretenden Rücksetzsignale werden gegebenenfalls auf die Leitungen 24oa und
236a im Eingang des OR
2-Glieds 8 (Fig.2) bzw. die Leitungen 237a und 24oa im Eingang des OR
3-Glieds gegeben.
[0033] Die Ausgänge 2o8 (41 in Fig.2) und 209 (55 in Fig.2) sind über je eine Leistungsverstärkerstufe
243, 244 bzw. 245 an die Außen-Lötanschlüsse 246, 247 bzw. 248 geführt, von denen
jeder durch einen Gleichrichter mit positiver Vorspannung (zB. 249) störsicher gemacht
wird. Zwischen dem Ausgang 2o9 und der Leistungsverstärkerstufe 244 liegt ein Negationsglied
25
0, das im Zusammenhang besonders mit der Fig.3 mehrfach erwähnt worden ist. Bei diesem
Schaltungszweig handelt es sich um jenen, der in den vorbeschriebenen Fällen von Zeitverhaltens-Funktionen
für die Relais-Ansteuerung verwendet wird.
1. Elektronische Schaltungsanordnung für ein Relais mit durch die Betätigung eines
Schalters festlegbarem Zeitverhalten,
enthaltend einen Taktgenerator, eine Teilerkette, astabile und/oder monostabile und/oder
bistabile Kippstufen, logische Verknüpfungsglieder und einen Ausgangskreis für die
Ansteuerung des Relais,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgang mindestens einer Stufe der vom Taktgenerator
(21o in Fig.5) - vorzugsweise über eine Teiler-Vorstufe (211) - gesteuerten Teilerkette
(220) eine zu einer Flip-Flop-Funktionskette gehörende bistabile Kippstufe (1 in Fig.2
bzw. lo4 in Fig.3) beaufschlagt, deren Ausgangssignal zusammen mit einem vom Schalter
gelieferten Eingangssignal (Leitungen 11, 12 oder 13) über logische Verkhüpfungsglieder,
gegebenenfalls unter Zwischenschaltung von ODER-("OR")- (110), Negations-("N")- (39, 44), WEDER-NOCH-("NOR")- (19) Gliedern am Eingang des Ausgangskreises
(208, 209) liegt, wobei das Eingangssignal - gegebenenfalls zusammen mit einem Rücksetz-("RESET")-Signal
(236a, 24oa) über ein ODER- (8, 9) und/oder ein vorgeschaltetes WEDER-NOCH-("NOR")-Glied
(lo) und/oder eine vorgeschaltete Verknüpfungsglieder-Kette aus monostabiler Kippstufe
(15) (MONO-FLOP), Negations- (17), WEDER-NOCH- Gliedern (19) und bistabiler Kippstufe
(FLIP-FLOP) (23) am Rücksetzeingang (5) der Teilerkette (7) liegen.
2. Elektronische Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen den Ausgängen mehrerer Stufen der Teilerkette (7 in Fig.2, 212 in Fig.5)
und den Eingängen der beaufschlagten Kippstufe(n) (1 bzw. 37) eine entsprechend der
Zahl der angeschlossenen Teilerstufen-Ausgänge (A, A', ... D', D) zweidimensional
durch Gleichspannungssignale ("x", "y") codiert ansteuerbare Auswahl-Matrix (2 in
Fig.2, 22o in Fig.5) liegt.
3. Elektronische Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu dem einen Ausgang ("Z") der Teilerstufen
(7) - gegebenenfalls über eine Auswahl-Matrix (2) - ein weiterer Ausgang (Z') mit
halbem Teilungsverhältnis über eine Verknüpfungsglieder-Kette an dem Eingang (35)
einer weiteren bistabilen Kippstufe (37) angeschlossen ist, deren Ausgangssignal (38)
zusammen mit einem Eingangssignal ("1") über ein ODER-Glied (4o) am Eingang (41) eines
Ausgangskreises (208, 243, 244 in Fig.5) anliegt.
4. Elektronische Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Teilerkette (212) als Mehrfach-Dekadenteiler aus abwechselnd
"2"-Teiler-und "5"-Teiler-Stufen aufgebaut ist (Fig.5).
5. Elektronische Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Taktgenerator (210) im frequenzbestimmenden Kreis
ein einstellbares RC-Glied (Potentiometer 226, Kondensator 227) enthält.
6. Elektronische Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die Teilerkette (212) - gegebenenfalls mit
ihrer zugehörigen Auswahl-Matrix (220) - und/oder die FLIP-FLOP-Funktionskette (lo4,
lo8, 116, 119) mit ihren Bedingungsgliedern auf einem Halbleiter-Baustein integriert
zusammengefaßt und die Codiereingänge ("x", "y") der Teilerketten-Auswahl-Matrix (220)
bzw. Steuer-Eingänge (205, 2o6, 207) der Bedingungsglieder, sowie gegebenenfalls Anschlüsse des Taktgenerators
(210) für das externe RC-Glied (226, 227) bzw. die Takteingänge (213, 214, 215), Rücksetzeingänge
(236a, 237a, 24oa), die Ausgangskreise (243, 244, 245) und die StromversorgungsLeitungen
an Außen-Lötanschlüsse (216, 217 bzw. 223 bis 225, bzw. 234, 238 bzw. 228,229 bzw.
246 bis 248 bzw. 232, 233) des Halbleiter-Bausteins in der für diesen charakteristischen
Technologie geführt sind (201 in Fig.5).