(19)
(11) EP 0 019 922 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.12.1980  Patentblatt  1980/25

(21) Anmeldenummer: 80103009.9

(22) Anmeldetag:  30.05.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04G 21/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 05.06.1979 CH 5190/79

(71) Anmelder: Riss, Heinz G.
CH-8046 Zürich (CH)

(72) Erfinder:
  • Riss, Heinz G.
    CH-8046 Zürich (CH)

(74) Vertreter: Troesch, Hans Alfred (CH) et al
Troesch Scheidegger Werner AG Siewerdtstrasse 95 Postfach
CH-8050 Zürich
CH-8050 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Tellerfuss-Transportanker mit Hebekopf


    (57) Als Vorrichtung zum Transportieren von Betonteilen, Wand-, Boden- und Deckenelementen dient ein in diese einbetonierter Tellerfussanker (1) mit einem Tellerfuss (3), einem anschließenden Schaft (4) und einem oberen Gewinde (5). Eine Hülse (7) mit einem Innengewinde (8) wird mit dem Gewinde (5) des Schaftes (4) verschraubt und verstemmt, wobei die Stemmlöcher (9) eine Verankerung im Beton (12) ergeben und ein Drehen und mithin Lösen der Ankerkonstruktion verhüten. Die besondere Form des Fassungsteiles (15) mit der trichterförmigen Ausnehmung (21) verhütet ein Knicken und damit die frühzeitige Zerstörung des Tragseiles (20). Bedingt durch seine Länge und seinen großen Tellerfuß eignet sich dieser Anker insbesondere auch für dünne Wände und alle Betonteile aus Leicht- bzw. Gasbeton, indem die auftretenden Flächenpressungen gering sind und Abplatzungen bei den zu transportierenden Elementen weitgehend vermieden werden.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Tellerfuss-Transportanker mit Hebekopf.

    [0002] Es sind Vorrichtungen zum Transport von Betonteilen, insbesondere von vorgefertigten Wand-, Boden- und Deckenelementen bekannt, welche einen in das zu fertigende Betonteil einzubetonierenden Ankerteil in Form eines Schraubenbolzens und einen daran mit Schraubverbindung zu befestigenden Tragteil aufweisen. Dabei ist der Tragteil als Schraubenhülse mit Bohrung im Hülsenkopf ausgeführt. Diese Schraubenhülse umgibt in einer ihr angepassten, oberflächenseitig offenen, im Betonteil vorzusehenden Ausnehmung das darin freie Ende des Schraubenbolzens. Der Schraubenbolzens weist an seinem einzubetonierenden Ende einen Haken auf, der ebenfalls einbetoniert wird und zu einer sicheren Befestigung des Schraubenbolzens führt. Diese Konstruktion ist bei geradem Zug in Richtung der Achse des Schraubenbolzens wohl geeignet. Einem Schrägzug setzt der einbetonierte Schraubenbolzen wenig Widerstand entgegen. Der Konus des Tragteiles stützt sich auf den Beton ab, wobei es zu Betonabplatzungen führen kann (CH-PS 459 505).

    [0003] Es ist auch ein Aufhängeanker zum Transport von Betonteilen bekannt geworden, der aus einer Seilaufhänge-Oese und einem mit ihr festverbundenen Gewindebolzen besteht. Dieser wird zum Gebrauch in eine Gewindehülse eingeschraubt, die in dem zu transportierenden Teil fest einbetoniert ist.

    [0004] Die Konstruktion weist u.a. zwei Nachteile auf: Die Sicherung der Gewindehülse ist bei Nichteinlegung des Verankerungsstabes im Bauteil völlig ungenügend, und die ohne Biegeradien festgepresste Seilschlaufe ist für Schrägzug wenig geeignet (DE-PS 1 251 003). Die Vorrichtung zum Manipulieren von Betonfertigteilen mit Hilfe von Lastaufnahmemitteln, bestehend aus zum Einbetonieren in das Betonfertigteil bestimmten Ankerbolzen mit Verbindungskopf und damit verbindbarem, zum Anschluss von Lastaufnahmemitteln eingerichtetem Anschlussstück hat sich insbesondere für dickwandige Betonfertigteile bewährt. Bei dieser Vorrichtung ist der Verbindungskopf als allseitige Verbreiterung des Ankerbolzenschaftes ausgeführt. Das Anschlussstück ist im wesentlichen ballig mit angeschlossenem Haken oder Oese ausgestaltet sowie mit einer im Schnitt bogenförmig geführten Verbindungskopf hinterfassenden, aber den Ankerbolzenschaft durchtreten lassenden Aufnahmenut versehen. Der Nachteil dieser Vorrichtung besteht darin, dass ihre Platzbedürfnisse allseitig relativ gross sind, so dass sie sich für dünne Betonfertigbauteile wegen der Gefahr von Betonabplatzungen nicht eignet (CH-PS 471 300).

    [0005] Die vorliegende Erfindung stellt sich zur Aufgabe, eine Transportvorrichtung für Betonelemente zu schaffen, welche nicht nur für dicke, sondern insbesondere auch für dünne Platten geeignet ist, und bei welcher die Gefahr des Ausbrechens gegenüber den bisher bekannten Vorrichtungen wesentlich herabgesetzt ist.

    [0006] Diese Aufgabe löst der im Anspruch 1 gekennzeichnete Tellerfuss-Transportanker mit Hebekopf.

    [0007] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird anschliessend anhand einer Zeichnung erläutert.

    [0008] Es zeigen:

    Fig. 1 eine Ansicht eines Tellerfuss-Transportankers,

    Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine mit dem Tellerfussanker zu verschraubende Hülse,

    Fig. 3 den zum Einbau fertigen Tellerfuss-Transportanker mit der aufgeschraubten und verstemmten Hülse, letztere im Längsschnitt sowie der Aufhänge-Einrichtung, einem sogenannten Hebekopf,

    Fig. 4 einen Querschnitt durch den fertigen Transportanker mit Hülse gemäss der Schnittlinie IV - IV der Fig. 3.



    [0009] In Fig. 1 ist ein Tellerfuss-Transportanker 1 mit einem Tellerfuss 3 und einem Schaft 4 sowie einem oberen Gewinde 5 ersichtlich. Dieser Anker 1 besteht aus einem Stück. Die Länge des Schaftes 4 beträgt beispielsweise bei einer zulässigen Belastung von 20 KN 180 bzw. 360 mm, je nach Betonqualität.

    [0010] Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch eine in der Herstellung billige Gewindehülse 7 mit einem durchgehenden Innengewinde 8. Die Hülse 7 ist, da sie nur zum Teil einbetoniert ist, vorzugsweise verzinkt.

    [0011] In Fig.3 ist ein mit einer Hülse 7 verschraubter Tellerfussanker 1 dargestellt, bei welchem das Gewinde 5 des Schaftes 4 in das Gewinde 8 der Hülse 7 eingeschraubt und dann durch Pressen an vier Stellen 9 verstemmt ist. Dadurch wird an diesen Stellen 9 die Hülse 7 mit dem oberen Teil des Schaftes 4 metallisch verbunden. Der in Fig. 3 dargestellte Anker 1 mit der Hülse 7 stellt eine Einbaute dar, wie solche normalerweise in Wänden aus Beton 12 vorgesehen sind. Der äussere, freie Teil des Innegewindes 8 der Hülse 7 dient dabei der Aufnahme eines als Gewindenippel ausgebildeten Fassungsteils 15. Der Teil 15 ist schraubenförmig ausgebildet. Der Bolzen 17 ist in das freie Ende der Hülse 7 eingeschraubt, wobei der Kopf 18 auf dem freien Rand der Hülse 7 aufliegt. Ein Drahtseil 20 ist im Fassungsteil 15 unlösbar eingepresst oder vergossen. Zu diesem Zweck weist der Fassungsteil eine mittige Bohrung 21 auf, die sich oben mit grossem Krümmungsradius trichterförmig erweitert, um bei schrägem Zug des Seiles 20 dessen Knicken zu verhüten. Am freien Ende ist das Seil 20 zu einer Schlaufe 22 geschlungen und mittels einer Hülse 24 verpresst. In diese Schlaufe 22 kann der Kranhaken eingeführt werden.

    [0012] Ein derartiger Tellerfuss-Transportanker mit Hülse und Aufhängeeinrichtung setzt wegen seiner grossen starren Länge dem Schrägzug einen inneren erheblichen Widerstand entgegen. Betonabplatzungen sind deswegen seltener, dies inbesondere auch bei dünnen Platten.

    [0013] Gegenüber den bekannten Hülsen (DE-PS 1 251 003) weist die vorliegende Erfindung den Vorteil auf, dass ein Einlegen von-Bewehrungseisen nicht mehr nötig ist und auch nicht vergessen werden kann. Dadurch wird die Unfallgefahr wesentlich verringert. Die Verankerung im Beton erfolgt bei der vorliegenden Konstruktion insbesondere durch den Tellerfuss, aber auch durch den Reibungsschluss zwischen langem Schaft und Beton. Die unterschiedlichen Betonqualitäten werden durch kürzere oder längere Anker berücksichtigt.

    [0014] Die bisher bei Hülsen verwendeten Bewehrungseisen sind relativ teuer und die Montage arbeitsaufwendig, was beim Teller eines Tellerfussankers nicht der Fall ist. Auch ist grundsätzlich dessen Verankerung im Beton wesentlich besser als bei einem Bewehrungseisen.

    [0015] Es hat sich ferner gezeigt, dass bei schlagartigen Beanspruchungen beim Transport schwerer Elemente, wie sie beim Ueberfahren von Schienenstössen der Kranbahn vorkommen können, die bisher verwendeten Hülsenrohre die Bewehrung durchtrennen können.

    [0016] Diese Punkte, nämlich Wirtschaftlichkeit und Sicherheit, machen den Tellerfussanker in der beschriebenen Art zu einem zuverlässigen Hilfsmittel, vorfabrizierte Betonteile zu manipulieren und zu transportieren.


    Ansprüche

    1. Tellerfuss-Transportanker mit Hebekopf, gekennzeichnet durch eine auf dem Anker festsitzende Hülse, deren freies Ende als Innengewindehülse ausgebildet ist.
     
    2. Tellerfuss-Transportanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse eine Gewindehülse ist, die auf dem Ankerschaft aufgeschraubt und mit diesem verstemmt ist.
     
    3. Tellerfuss-Transportanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebekopf eine Seilschlaufe aufweist und das Seil im Fassungsteil verpresst oder vergossen ist.
     
    4. Tellerfuss-Transportanker nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil ein Wechselschlagseil ist.
     
    5. Tellerfuss-Transportanker nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Fassungsteil als Gewindenippel ausgebildet und mit einer mittigen Bohrung zur Aufnahme des Seils versehen ist, deren Mündung zur knickfreien Führung des Seiles trichterförmig mit grossen Krümmungsradien ausgebildet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht