[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Tellerfuss-Transportanker mit Hebekopf.
[0002] Es sind Vorrichtungen zum Transport von Betonteilen, insbesondere von vorgefertigten
Wand-, Boden- und Deckenelementen bekannt, welche einen in das zu fertigende Betonteil
einzubetonierenden Ankerteil in Form eines Schraubenbolzens und einen daran mit Schraubverbindung
zu befestigenden Tragteil aufweisen. Dabei ist der Tragteil als Schraubenhülse mit
Bohrung im Hülsenkopf ausgeführt. Diese Schraubenhülse umgibt in einer ihr angepassten,
oberflächenseitig offenen, im Betonteil vorzusehenden Ausnehmung das darin freie Ende
des Schraubenbolzens. Der Schraubenbolzens weist an seinem einzubetonierenden Ende
einen Haken auf, der ebenfalls einbetoniert wird und zu einer sicheren Befestigung
des Schraubenbolzens führt. Diese Konstruktion ist bei geradem Zug in Richtung der
Achse des Schraubenbolzens wohl geeignet. Einem Schrägzug setzt der einbetonierte
Schraubenbolzen wenig Widerstand entgegen. Der Konus des Tragteiles stützt sich auf
den Beton ab, wobei es zu Betonabplatzungen führen kann (CH-PS 459 505).
[0003] Es ist auch ein Aufhängeanker zum Transport von Betonteilen bekannt geworden, der
aus einer Seilaufhänge-Oese und einem mit ihr festverbundenen Gewindebolzen besteht.
Dieser wird zum Gebrauch in eine Gewindehülse eingeschraubt, die in dem zu transportierenden
Teil fest einbetoniert ist.
[0004] Die Konstruktion weist u.a. zwei Nachteile auf: Die Sicherung der Gewindehülse ist
bei Nichteinlegung des Verankerungsstabes im Bauteil völlig ungenügend, und die ohne
Biegeradien festgepresste Seilschlaufe ist für Schrägzug wenig geeignet (DE-PS 1 251
003). Die Vorrichtung zum Manipulieren von Betonfertigteilen mit Hilfe von Lastaufnahmemitteln,
bestehend aus zum Einbetonieren in das Betonfertigteil bestimmten Ankerbolzen mit
Verbindungskopf und damit verbindbarem, zum Anschluss von Lastaufnahmemitteln eingerichtetem
Anschlussstück hat sich insbesondere für dickwandige Betonfertigteile bewährt. Bei
dieser Vorrichtung ist der Verbindungskopf als allseitige Verbreiterung des Ankerbolzenschaftes
ausgeführt. Das Anschlussstück ist im wesentlichen ballig mit angeschlossenem Haken
oder Oese ausgestaltet sowie mit einer im Schnitt bogenförmig geführten Verbindungskopf
hinterfassenden, aber den Ankerbolzenschaft durchtreten lassenden Aufnahmenut versehen.
Der Nachteil dieser Vorrichtung besteht darin, dass ihre Platzbedürfnisse allseitig
relativ gross sind, so dass sie sich für dünne Betonfertigbauteile wegen der Gefahr
von Betonabplatzungen nicht eignet (CH-PS 471 300).
[0005] Die vorliegende Erfindung stellt sich zur Aufgabe, eine Transportvorrichtung für
Betonelemente zu schaffen, welche nicht nur für dicke, sondern insbesondere auch für
dünne Platten geeignet ist, und bei welcher die Gefahr des Ausbrechens gegenüber den
bisher bekannten Vorrichtungen wesentlich herabgesetzt ist.
[0006] Diese Aufgabe löst der im Anspruch 1 gekennzeichnete Tellerfuss-Transportanker mit
Hebekopf.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird anschliessend anhand einer
Zeichnung erläutert.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht eines Tellerfuss-Transportankers,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine mit dem Tellerfussanker zu verschraubende Hülse,
Fig. 3 den zum Einbau fertigen Tellerfuss-Transportanker mit der aufgeschraubten und
verstemmten Hülse, letztere im Längsschnitt sowie der Aufhänge-Einrichtung, einem
sogenannten Hebekopf,
Fig. 4 einen Querschnitt durch den fertigen Transportanker mit Hülse gemäss der Schnittlinie
IV - IV der Fig. 3.
[0009] In Fig. 1 ist ein Tellerfuss-Transportanker 1 mit einem Tellerfuss 3 und einem Schaft
4 sowie einem oberen Gewinde 5 ersichtlich. Dieser Anker 1 besteht aus einem Stück.
Die Länge des Schaftes 4 beträgt beispielsweise bei einer zulässigen Belastung von
20 KN 180 bzw. 360 mm, je nach Betonqualität.
[0010] Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch eine in der Herstellung billige Gewindehülse
7 mit einem durchgehenden Innengewinde 8. Die Hülse 7 ist, da sie nur zum Teil einbetoniert
ist, vorzugsweise verzinkt.
[0011] In Fig.3 ist ein mit einer Hülse 7 verschraubter Tellerfussanker 1 dargestellt, bei
welchem das Gewinde 5 des Schaftes 4 in das Gewinde 8 der Hülse 7 eingeschraubt und
dann durch Pressen an vier Stellen 9 verstemmt ist. Dadurch wird an diesen Stellen
9 die Hülse 7 mit dem oberen Teil des Schaftes 4 metallisch verbunden. Der in Fig.
3 dargestellte Anker 1 mit der Hülse 7 stellt eine Einbaute dar, wie solche normalerweise
in Wänden aus Beton 12 vorgesehen sind. Der äussere, freie Teil des Innegewindes 8
der Hülse 7 dient dabei der Aufnahme eines als Gewindenippel ausgebildeten Fassungsteils
15. Der Teil 15 ist schraubenförmig ausgebildet. Der Bolzen 17 ist in das freie Ende
der Hülse 7 eingeschraubt, wobei der Kopf 18 auf dem freien Rand der Hülse 7 aufliegt.
Ein Drahtseil 20 ist im Fassungsteil 15 unlösbar eingepresst oder vergossen. Zu diesem
Zweck weist der Fassungsteil eine mittige Bohrung 21 auf, die sich oben mit grossem
Krümmungsradius trichterförmig erweitert, um bei schrägem Zug des Seiles 20 dessen
Knicken zu verhüten. Am freien Ende ist das Seil 20 zu einer Schlaufe 22 geschlungen
und mittels einer Hülse 24 verpresst. In diese Schlaufe 22 kann der Kranhaken eingeführt
werden.
[0012] Ein derartiger Tellerfuss-Transportanker mit Hülse und Aufhängeeinrichtung setzt
wegen seiner grossen starren Länge dem Schrägzug einen inneren erheblichen Widerstand
entgegen. Betonabplatzungen sind deswegen seltener, dies inbesondere auch bei dünnen
Platten.
[0013] Gegenüber den bekannten Hülsen (DE-PS 1 251 003) weist die vorliegende Erfindung
den Vorteil auf, dass ein Einlegen von-Bewehrungseisen nicht mehr nötig ist und auch
nicht vergessen werden kann. Dadurch wird die Unfallgefahr wesentlich verringert.
Die Verankerung im Beton erfolgt bei der vorliegenden Konstruktion insbesondere durch
den Tellerfuss, aber auch durch den Reibungsschluss zwischen langem Schaft und Beton.
Die unterschiedlichen Betonqualitäten werden durch kürzere oder längere Anker berücksichtigt.
[0014] Die bisher bei Hülsen verwendeten Bewehrungseisen sind relativ teuer und die Montage
arbeitsaufwendig, was beim Teller eines Tellerfussankers nicht der Fall ist. Auch
ist grundsätzlich dessen Verankerung im Beton wesentlich besser als bei einem Bewehrungseisen.
[0015] Es hat sich ferner gezeigt, dass bei schlagartigen Beanspruchungen beim Transport
schwerer Elemente, wie sie beim Ueberfahren von Schienenstössen der Kranbahn vorkommen
können, die bisher verwendeten Hülsenrohre die Bewehrung durchtrennen können.
[0016] Diese Punkte, nämlich Wirtschaftlichkeit und Sicherheit, machen den Tellerfussanker
in der beschriebenen Art zu einem zuverlässigen Hilfsmittel, vorfabrizierte Betonteile
zu manipulieren und zu transportieren.
1. Tellerfuss-Transportanker mit Hebekopf, gekennzeichnet durch eine auf dem Anker
festsitzende Hülse, deren freies Ende als Innengewindehülse ausgebildet ist.
2. Tellerfuss-Transportanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse
eine Gewindehülse ist, die auf dem Ankerschaft aufgeschraubt und mit diesem verstemmt
ist.
3. Tellerfuss-Transportanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebekopf
eine Seilschlaufe aufweist und das Seil im Fassungsteil verpresst oder vergossen ist.
4. Tellerfuss-Transportanker nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil
ein Wechselschlagseil ist.
5. Tellerfuss-Transportanker nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Fassungsteil
als Gewindenippel ausgebildet und mit einer mittigen Bohrung zur Aufnahme des Seils
versehen ist, deren Mündung zur knickfreien Führung des Seiles trichterförmig mit
grossen Krümmungsradien ausgebildet ist.