[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen frei tragenden Wendelrührer zum Durchmischen
von pulverförmigen Schüttgütern, mit mehreren aus Hohlprofilen bestehenden Wendelwindungen,
deren unteres, dem Boden des Rührbehälters zugewandtes Ende, in eine Nabe übergeführt
ist, einer von der Nabe ausgehenden und senkrecht auf der ersten Wendelwindung stehenden
Verteilerspirale, die, im Bereich des Überganges von der Nabe zu ersten Windung der
Wendel, um die Nabe angeordnet ist, sowie einer nach unten, durch den Boden des Rührbehälters
führenden Antriebswelle, auf der die Nabe aufsitzt.
[0002] Die Durchmischung eines in vertikalen zylin- . drischen Behältern bewegten Schüttgutes
mittels Wendelrührer hängt im wesentlichen von der Anzahl der Wendelwindungen, der
Wendelsteigung, der Wendelbreite, der Drehzahl des Rührers und der Art des Schüttgutes
ab. Der im Rührbett von Schüttgut bedeckte Wendelrührer bewirkt eine Vertikalumwälzung
des Feststoffes, wobei das Schüttgut außen nach oben in der Bettmitte nach unten gefördert
wird. Schwierig sind Mischund Rührvorgänge in Pulverschichten insbesondere dann durchzuführen,
wenn ständig pulverförmiges Produkt durch Polymerisation aus der Gasphase nachgebildet
wird, wie es beispielsweise bei der kontinuierlichen Gasphasen-Polymerisation von
Propylen und Äthylen der Fall ist. Bei diesen Verfahren muß durch städige Umwälzung
des gesamten Pulverbettes eine gute Verteilung von Katalysator, monomerem Gas und
Kühlgas gewährleistet sein, so daß keine lokalen Überhitzungen auftreten. Diese Würden
zum Schmelzen und Sintern des Produktpulvers führen und damit zu Störungen im Produktionsablauf
durch Produktansätze an der Behälterwand, am Rührer und durch Agglomerate im Schüttgutbett.
[0003] Zur Darstellung der Erfindungs-Gattung ist von einem bekannten Wendelrührer im Sinne
der DE-PS 12 18 265 ausgegangen, mit dem bisher bei kleineren Reaktoren ein störungsfrier
Polymerisationsablauf möglich war. Beim Übergang auf größere Polymerisationsreaktoren,
beispielsweise > 10 m
3 Inhalt, hat es sich jedoch gezeigt, daß solche Rührer für einen störungsfreien Dauerbetrieb
nicht in jeder Hinsicht befriedigen. Insbesondere im Bereich der Rührernabe und des
Leitbleches ergeben sich Produktansätze, die sich gelegentlich ablösen und beim Produktaustrag
aus dem Reaktor zu Verstopfungen und damit zu Produktionsunterbrechungen führen. Es
sind außerdem größere Produktknollen zu beobachten, die offenbar zwischen Reaktorboden
und dem Produktaufnahmebereich des Rührers entstehen. Auch am im Schüttbett getauchten
Rührerende kommt es zu Produktansätzen. Diese Erscheinungen sind auf ungenügende oder
gestörte Mischverhältnisse zurückzuführen und haben primär im Nabenbereich des Rührers,
in dem die Umlenkung des umzuwälzenden Schüttgutes erfolgt, ihre Ursache, da dort
die Strömungsverhältnisse durch komplexe Druck-und Scherspannungen negativ beeinflußt
werden. Besonders gravierend sind diese Nachteile, wenn dem Reaktor entlang der Rührwelle
über einen Spaltring z.B. Äthylen oder Propylen zur Polymerisation und gleichzeitigen
Wärmeabfuhr zugeführt wird. Die geforderte gleichmäßige Gasverteilung des am Reaktorboden
eintretenden Gases, das beispielsweise im Falle von Äthylen oder Propylen ganz oder
teilweise verflüssigt sein kann und zur Polymerisation und Wärmeabfuhr gleichmäßig
über das Schüttgut verteilt werden muß um Konzentrationsunterschiede weitgehend auszugleichen
und lokale Überhitzungen zu verhindern, ist bei dem bekannten Wendelrührer nicht gewährleistet.
[0004] Es war daher Aufgabe der Erfindung, einen frei tragenden Wendelrührer so zu gestalten,
daß die vorgenannten Nachteile nicht auftreten können.
[0005] Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Verteilerspirale zwischen
Nabe und erster Windung der Wendel waagerecht angeordnet ist, welche einen entlang
der Rührerwelle in den Rührbehälter geführten Frisch- und Kühlgasstrom umlenkt und
verteilt. Der Anschluß zwischen Wendel und Nabe ist dabei so gestaltet, daß auf der
Lee-Seite des Anschlusses keine strömungslosen Zonen entstehen.
[0006] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wendelrührers ist auf
der Nabe ein asymmetrisch ausgebildeter Kegel angebracht, der die dort auftretende
kritische Strömungszone durch seine Exzentrizität in positivem Sinne beeinflußt, indem
er die dort sich ausbildende Rühezone stört und damit störende Agglomerate verhindert.
[0007] Nach einem weiteren vorteilhaften Merkmal der der Erfindung verjüngt sich die Wendel
an ihrem freien Ende keilförmig nach außen. Durch diese Maßnahme wird die Ausbildung
einer Wirbelschleppe bzw. Lockerstelle an dem durch die Pulverschicht gleitenden Rührerende
ausgeschaltet, so daß Produktansätze, die vorzugsweise in solchen Bereichen entstehen,
vermieden werden.
[0008] Es wurde des weiteren gefunden, daß reine Hohlprofile als Wendelquerschnitt, gleich
welcher Art von Querschnittsgestaltung, bei Rührergrößen etwa ab 1 400 mm Außendurchmesser
und Rührerwellendrehmomenten ab 800 daNm, die besonders hinsichtlich Beul-Steifigkeit
des außerdem durch kurzfristige Druckunterschiede von mindestens 25 bar beaufschlagten
Rührers, den Anforderungen eines freitragenden Wendelrührers nicht mehr genügen. Dieser
Nachteil wird in einer weiteren Ausbildung der Erfindung dadurch umgangen, daß der
hohle Wendelquerschnitt mit Schottblechen versehen ist, welche etwa im Abstand einer
Wendelblattbreite angebracht sind. Diese Möglichkeit ergibt sich durch segmentförmigen
Aufbau der Wendel, d.h., die Wendel besteht aus aneinandergereihten Kastenabschnitten.
[0009] Auf diese Weise ausgebildete Wendel ermöglichen den Einsatz in besonders großen Rührbehältern.
So konnte beispielsweise bei einem frei tragenden Wendelrührer mit einem Außendurchmesser
D von 2 650 mm, einer Seigung S von 1 000 mm, 3,75 Windungen und einer Blattbreite
b von 400 mm selbst bei Rührerwellendrehmomenten von 6 000 daNm außerordentliche Formstabilität
festgestellt werden. Mit Blechen einer Dicke von 12 bis 14 mm ist dabei ein vergleichsweise
leichter Wendelrührer herstellbar, der zudem den Vorteil geringer Beanspruchung durch
Trägheitskräfte aufweist.
[0010] Eine beispielhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wendelrührers ist in den
Zeichnungen - Figur 1 bis Figur 3 - schematisch dargestellt und im folgenden näher
erläutert.
[0011] Es zeigt
Figur 1 den in einen Rührbehälter eingebauten Rührer
Figur 2 eine Draufsicht des in Figur 1 dargestellten Wendelrührers in der Ebene A-B
und
Figur 3 ein Seitenansicht in der Ebene C-D.
[0012] Gemäß Figur 1 ist der Rührer in Form einer frei tragenden Wendel 1 mit mehreren,
vorteilhaft 3 bis 5 Windungen ausgebildet, die an ihrem unteren Ende über eine Verteilerspirale
6 in eine Nabe 2 übergeführt ist.
[0013] Die Verteilerspirale dient der Umlenkung des senkrecht nach oben gerichteten, in
einem zwischen Rührerwelle 4 und Rührerwellenbohrung befindlichen Spalt eintretenden
Frisch-und Kühlgasstromes und dessen sofortiger Verteilung über den gesamten Querschnitt
des Behälters 3. Sie besteht zweckmäßigerweise aus einem entgegen der Drehrichtung
sich verjüngenden dreieckförmigen Hohlprofil und ist zwischen Nabe 2 und der ersten
Windung der Wendel 1 etwa waagerecht um die Nabe gefuhrt.
[0014] Die Nabe 2 ist mit einem asymmetrischen Kegel 7 versehen, dessen Exzentrizität vorteilhaft
etwa dem halben Wellendurchmesser entspricht. Hierdurch werden Produktanwachsungen
in dieser strömungsarmen Zone wirksam verhindert.
[0015] Mit 5 ist der frei Wendelauslauf bezeichnet, dessen nach außen über einen Bereich
von 90 bis 120°C sich verjüngender Querschnitt einen wirbelfreien Strömungsverlauf
an der Bettoberfläche bewirkt und damit ebenfalls Anwachsungen entgegenwirkt. Durch
Schottbleche 8, welche an ihren Stirnseiten allseitig mit den entsprechenden Profilwänden
verschweißt sind, erhält die Wendel 1 zusätzlich eine außerordentliche Beul-Festigkeit,
insbesondere bei extremen Belastungen, wie Druckwechsel bei raschen Entspannvorgängen.
Gegebenenfalls können auch Schottbleche 9 in der Verteilerspirale angebracht sein,
wodurch der Wendelrührer insgesamt an Stabilität gewinnt.
1. Frei tragender Wendelrührer zum Durchmischen von pulverförmigen Schüttgütern, mit
mehreren aus Hohlprofilen bestehenden Wendelwindungen, deren unteres, dem Boden des
Rührbehälters zugewandtes Ende in eine Nabe übergeführt ist, einer von der Nabe ausgehenden
und senkrecht auf der ersten Wendelwindung stehenden Verteilerspirale, die, im Bereich
des Überganges von der Nabe zur ersten Windung der Wendel, um die Nabe angeordnet
ist, sowie einer nach unten, durch den Boden des Rührbehälters führenden Antriebswelle,
auf der die Nabe aufsitzt, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteilerspirale (6) zwischen
Nabe (2) und erster Windung der Wendel (1) waagrecht angeordnet ist, welche einen
entlang der Rührerwelle (4) in den Rührbehälter geführten Frisch- und Kühlgasstrom
umlenkt und verteilt.
2. Wendelrührer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein asymmetrisch ausgebildeter
Kegel (7) auf der Nabe (2) angebracht ist.
3. Wendelrührer nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
Wendel (1) an ihrem freien Ende keilförmig nach außen verjüngt.
4. Wendelrührer nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wendelquerschnitt
mit Schottblechen (8) versehen ist, welche etwa im Abstand einer Wendelbreite angebracht
sind.
1. A spiral stirrer, unsupported at one end, for mixing powdered bulk solids, comprising
a plurality of spiral turns consisting of hollow profiles, the lower end of the spiral,
facing the bottom of the stirred vessel, being attached to a hub, a distributor spiral
arranged around the hub in the region of transition from the hub to the first turn
of the spiral, and a drive shaft which passes down through the bottom of the stirred
vessel and on which the hub is seated, characterized in that the distributor spiral
(6) is arranged horizontally between the hub (2) and the first turn of the spiral
(1 ), which distributor spiral deflects and disperses a stream of fresh gas and cooling
gas introduced into the stirred vessel along the stirrer shaft (4).
2. A spiral stirrer as claimed in claim 1, characterized in that an asymmetric cone
(7) is mounted on the hub (2).
3. A spiral stirrer as claimed in claim 1 or 2, characterized in that the spiral (1)
tapers outward in a wedge-like manner at its free end.
4. A spiral stirrer as claimed in any one of claims 1 to 3, characterized in that
the spiral cross-section is provided with bulkhead plates (8) which are located at
intervals corresponding approximately to the width of the spiral blade.
1. Agitateur hélicoidal à extrémité libre pour le mélange de produits pulvérulents
en vrac, comprenant plusieurs tours ou spires d'hélice formés de profilés creux, dont
l'extrémité inférieure tournée vers le fond du récipient d'agitation constitue un
moyeu, une spirale de répartition partant du moyeu et s'étendant perpendiculairement
jusqu'au premier tour d'hélice, qui entoure le moyeu dans la zone allant du moyeu
au premier tour de l'hélice, ainsi qu'un arbre d'entraînement dirigé vers le bas à
travers le fond du récipient et sur lequel repose le moyeu, caractérisé par le fait
que la spirale de répartition (6) est disposée horizontalement entre le moyeu (2)
et le premier tour de l'hélice (1), et dévie et répartit le courant de gaz frais et
de gaz de refroidissement dirigé le long de l'arbre de l'agitateur (4) dans le récipient
d'agitation.
2. Agitateur hélicoïdal selon la revendication 1, caractérisé par le fait qu'un cône
asymétrique (7) est monté sur le moyeu.
3. Agitateur hélicoïdal selon l'une des revendications 1 et 2, caractérisé par le
fait que l'hélice (1), à son extrémité libre, s'amincit vers l'extérieur en forme
de coin.
4. Agitateur hélicoïdal selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé par le fait
que la section de l'helice est munie de cloisons de tôle (8) qui sont montées sensiblement
dans une largeur d'hélice.