[0001] Die Erfindung betrifft eine Farbdosiervorrichtung für eine Druckmaschine mit an die
Farbduktorwalze anstellbaren die Farbfilmdicke dosierenden Elementen, die individuell
über die Länge der Farbduktorwalze durch Verschwenken um eine gemeinsame Achse einstellbar
sind.
[0002] Eine Vorrichtung zum Einstellen der Farbfilmdicke mittels einer Vielzahl von einseitig
eingespannten federnden Farbmessern ist bereits aus der US-PS 2 161 943 bekannt. Bei
dieser bekannten Anordnung ist es von Nachteil, daß sich zwischen den einzelnen-Farbmessern
infolge der geringen Dicke der Farbmesser bei deren unterschiedlicher Auslenkung bzw.
Anstellung Dichtprobleme ergeben, da die Farbe durch die zwischen benachbarten Messern
auftretenden öffnungen austreten kann.
[0003] Eine diesen Nachteil nicht im gleichen Maße zeigende Vorrichtung zur Farbdosierung
ist zwar bereits aus der CH-
PS 477 981 bekannt, jedoch besteht bei dieser wiederum die Gefahr, daß die einzelnen
Messerstücke zu dicht an die Farbkastenwalze angestellt werden, da die hebelartig
ausgebildeten Messerstücke 5 über Bowdenzüge zur Einstellung des Spaltes um eine gemeinsame
Schwenkachse gegen den Druck einer Feder verschwenkt werden.
[0004] Von der zuvor genannten bekannten Vorrichtung ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Farbdosiervorrichtung mit an die Farbduktorwalze anstellbaren Elementen
aufzuzeigen, in der der geringste Spalt zwischen der Farbduktorwalze und den an diese
angestellten die Farbfilmdicke dosierenden Elementen begrenzt werden kann, wodurch
die, Einstellung bzw. Festlegung einer Null-Stellung möglich ist.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß dem Kennzeichen des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Farbdosiervorrichtung ergeben sich aus den Unteransprüchen
in Verbindung mit der Beschreibung und den Zeichnungen.
[0006] Durch die Verwendung von zonenbreiten Scheiben auf einer Achse, vorzugsweise mit
vier Kanten, ist durch die gemeinsame Bearbeitung der Scheiben eine optimale Genauigkeit
bei der Fertigung erzielbar, so daß die seitliche Abdichtung zwischen den Scheiben
verbessert und die Justierbarkeit und Einstellgenauigkeit erhöht wird. Eine weitere
wesentliche Verbesserung im Vergleich zu den bekannten Systemen wird durch die erfindungsgemäße
Verwendung der Feder-Bolzen-Kombination erreicht, da dadurch die Einstellung einer
Null-Stellung, d. h. die Definition des geringsten Spaltes, möglich ist. ;
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels im einzelnen beschrieben,
wobei Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen genommen wird. In diesen.zeigen:
Fig. 1 eine schematisierte Farbdosiervorrichtung gemäß der Erfindung;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gem. Fig. 1 und
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung eines erfindungsgemäßen Dosierelementes und der
zugehörigen Einstellvorrichtung.
[0008] Fig. 1 zeigt eine Farbdosiervorrichtung gemäß der Erfindung, bei der an eine Farbduktorwalze
1 um eine Achse 5 verschwenkbare, die Farbfilmdicke auf der Farbduktorwalze 1 dosierende
Elemente in Form von Scheiben 4 anstellbar sind. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind
die zonenbreiten Scheiben 4 auf der Achse 5 über die gesamte Länge der Farbduktorwalze
1 vorgesehen, so daß eine individuelle Führung der Farbfilmdicke an den verschiedenen
Walzenbereichen möglich ist. Die einzelnen Scheiben 4 sind entsprechend den jeweiligen
Anforderungen gruppenweise zusammengefaßt, wobei die einzelnen Gruppen durch Abstandstücke
18 voneinander getrennt sind. Die Achse 5 ist dabei in einer Art Traverse (nicht im
einzelnen gezeigt) gelagert. Die Lagerung ist so ausgebildet, daß ein Ausheben der
Achse samt den Zonenscheiben zu Reinigungszwecken leicht möglich ist.
[0009] Die Scheiben 4 weisen vorzugsweise einen quadratischen Querschnitt auf. Sie sind
über Bohrungen auf die Achse 5 auffädelbar. Mittels Feder-Bolzen-Systemen werden die
Scheiben.4 auf der Achse 5 in Uhrzeigerrichtung vorgespannt, d. h. durch die zwischen
einer Traverse 2 und einer jeden Scheibe 4 befindliche in Fig. 1 durch die Bezugszahl
6 angedeutete Feder wird ein Drehmoment auf die Scheibe 4 in Uhrzeigerrichtung ausgeübt.
Der
Be-strebung der Scheibe 4, diesem Drehmoment nachzugeben und sich zu drehen, wird durch
eine Stellschraube 3 entgegengewirkt. Die Stellschraube 3 ist in die Traverse 2 so
eindrehbar, daß ihr linkes Ende gegen die Scheibe 4 stößt.
[0010] Somit kann jede Scheibe 4 auf der Achse 5 durch Drehen der zugeordneten Stellschraube
entgegen der.Wirkung der Feder 6 verschwenkt werden, so daß der Abstand der der Farbduktorwalze
1 zugeneigten Kante zu der Farbduktorwalze 1 einstellt werden kann.
[0011] Falls die jeweils angestellte Kante abgenützt ist, kann durch Herausnehmen der Achse
5 aus ihrer Lagerung und Drehung der Scheibe 4 eine weitere Kante für die Farbdosierung
herangezogen werden. Durch die erfindungsgemäße Verwendung der mehrere Kanten aufweisenden
Scheibe 4 ergibt sich somit der Vorteil, daß die einzelnen Scheiben 4 so lange verwendet
werden können, bis alle zur Verfügung stehenden Kanten'abgenützt, d. h. unbrauchbar,
sind.
[0012] In Fig. 3 ist die vorteilhafte Ausgestaltung einer Scheibe mit der dieser zugeordneten
Einstellmechanik im Detail gezeigt. Die in Fig. 3 gezeigte Scheibe 4 weist jeweils
in der Nähe einer Kante eine Ausnehmung auf, in der eine Gewindebohrung vorgesehen
ist. In Fig. 3 sind insgesamt entsprechend den vier Kanten der Einstellscheibe 4 .die
Ausnehmungen 9, 11, 13 und 15 und Gewindebohrungen 10, 12, 14 und 16 gezeigt.
[0013] Bei der aus Fig. 3 ersichtlichen Verwendung der linken unteren Kante der Scheibe
4 ist ein Gewindebolzen 7 durch den mittleren Steg eines H-förmigen Teils 8 geführt,
der mit seinem unteren Ende in die Gewindebohrung 10 der Ausnehmung9eingeschraubt
ist. Auf dem Gewindebolzen 7 ist eine Druckfeder 6.angeordnet, die mit ihrem linken
Teil am Boden der Ausnehmung 9 und mit ihrem rechten Teil an dem mittleren Steg des
H-förmigen Teils 8 anliegt. Dadurch wird das H-förmige Teil 8 mit seinem oberen,d.h.mit
seinem rechten Ende gegen die Traverse 2;gedrückt. In dieser Weise wird durch die
Federkraft ein Drehmoment für die Scheibe 4 erzeugt, durch das die Scheibe 4 bestrebt
ist, sich um die Achse 5 in Uhrzeigerrichtung zu bewegen. Diese Drehung wird jedoch
durch die Stellschraube 3 begrenzt.
[0014] Wie bereits gesagt, kann durch Drehen der Stellschraube 3 entgegen der Kraft der
Feder 6 somit die Scheibe 4 auf der Achse 5 verdreht werden, wodurch eine Einstellung
des Abstandes, d. h. des Spaltes zwischen der Farbduktorwalze 1 und der in Aktion
befindlichen Kante der Scheibe
'4, vorgenommen werden kann.
[0015] Ein wesentliches Merkmal der Erfindung liegt darin, daß die kleinstmögliche Spalteinstellung
durch die Verwendung der Feder-Bolzen-Kombination und des H-förmigen Teils 8 begrenzt
wird. Wie in Fig. 3 gezeigt, wird das H-förmige Teil 8 mit.seinem rechten Ende stets
durch die Federkraft der Feder 6 gegen die Traverse 2 gedrückt. Das Maß der möglichen
Drehung um die Achse 5, d. h. in Gegenuhrzeigerrichtung, wird durch eine entsprechend
tiefe Eindrehung des Gewindebolzens 7 in die Gewindebohrung 10 festgelegt.
[0016] Wie aus Fig. 3 hervorgeht, wird die Verschwenkung der Scheibe 4 in Gegenuhrzeigerrichtung
durch Drehen der Stellschraube 3 jeweils dann begrenzt, wenn der Kopf des Gewindebolzens
7 in Anlage mit der Traverse 2 kommt. In der Darstellung gemäß Fig. 3 findet sich
der Gewindebolzen 7 mit seinem Kopf in Anlage mit der Traverse 2 und außerdem wurde
der Gewindebolzen 7 soweit als möglich in die Gewindebohrung 10 eingedreht. In dieser
Stellung kommt der Absatz 17 in Anlage mit der Bodenfläche der Ausnehmung 9. Wird
der Gewindebolzen 7 aus der Gewindebohrung 10 weiter herausgedreht, so begrenzt der
Kopf des Gewindebolzens 7 die mögliche Verschwenkung der Scheibe 4 um die Achse 5
in Gegenuhrzeigerrichtung bereits früher.
[0017] Somit ermöglicht die erfindungsgemäße Ausbildung der Einstellvorrichtung der Scheibe
4 eine Verschwenkung der Scheibe 4 um die Achse 5 entsprechend der Einstellung der
Stellschraube 3, wobei durch die wirksame Länge des aus der Gewindebohrung 10 herausragenden
Ge-. windebolzens 7 die Verschwenkung in Gegenuhrzeigerrichtung begrenzt ist. Diese
Begrenzung dient in vorteilhafter Weise als Null-Stellung, d. h. als die Stellung
mit dem geringsten Spalt (Smin).
[0018] Falls die an die Farbduktorwalze 1 angestellte Kante einer Scheibe 4 unbrauchbar
ist, kann durch Herausnahme der Achse 5 aus der Lagerung durch eine entsprechende
Drehung der Scheibe bzw. Scheiben eine andere Kante als Dosierkante verwendet werden.
Wird beispielsweise die linke obere Kante als Farbdosierkante verwendet, so wird derGewindebolzen
7 sowie die Feder 6 und das H-förmige Teil 8 in die Ausnehmung 15 bzw. in die Gewindebohrung
16 eingesetzt.
1. Farbdosiervorrichtung für eine Druckmaschine mit an die Farbduktorwalze anstellbaren
die Farbfilmdicke dosierenden Elementen, die individuell über die Länge der Farbduktorwalze
durch Verschwenken um eine gemeinsame Achse einstellbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elemente aus über Bohrungen auf die Achse (5) auffädelbaren Scheiben (4) mit
jeweils mehreren gegen die Farbduktorwalze (1) anstellbaren Kanten bestehen und daß
die Einstellung einer Kante einer Scheibe (4) gegen das Verschwenkmoment eines den
kleinstmöglichen Spalt (Smin) zwischen dieser Kante und der Farbduktorwalze (1) definierenden
Feder-Bolzen-Systems(6, 7, 8) erfolgt.
2. Farbdosiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellelemente
(3) jeweils aus einer in einem Gewinde einer ortsfesten parallel zu der Farbduktorwalze
(1) verlaufenden Traverse (2) geführten Einstellschraube bestehen.
3. Farbdosiervorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Feder-Bolzen-System
(6, 7, 8) ein H-förmiges Teil (8) enthält., durch dessen Mittelstrebe ein Gewindebolzen
(7) in eine Gewindebohrung (10) der Scheibe (4) eindrehbar ist und daß eine Feder
(6) auf dem Gewindebolzen (7) zur Vorspannung der Scheibe (4) das H-förmige Teil (8)
mit seinem oberen Teil gegen die Traverse (2) drückt.
4. Farbdosiervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der kleinstmögliche
Spalt (Smin) durch die Länge des Gewindebolzens (6) abzüglich des eingeschraubten
Abschnittes bestimmt ist.
5. Farbdosiervorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindebohrung
(10) in einer Ausnehmung (11) angeordnet ist, die als Führung für das H-förmige Teil
(8) dient.
6. Farbdosiervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Scheiben (4) jeweils eine der vorhandenen Kantenzahl entsprechende Anzahl
von Gewindebohrungen (10, 12, 14, 16) und Ausnehmungen (9, 11, 13, 15) aufweisen.
7. Farbdosiervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Scheiben (4) abschnittsweise auf.der Achse (5) angeordnet sind.