(19)
(11) EP 0 022 929 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.01.1981  Patentblatt  1981/04

(21) Anmeldenummer: 80103316.8

(22) Anmeldetag:  13.06.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B07B 4/02
// D21B1/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 18.07.1979 DE 2929557

(71) Anmelder: Piasecki, Bernd
D-7000 Stuttgart 70 (DE)

(72) Erfinder:
  • Piasecki, Bernd
    D-7000 Stuttgart 70 (DE)

(74) Vertreter: Meinig, Karl-Heinz (DE) 
Pfenning, Meinig & Partner Mozartstrasse 17
D-80336 München
D-80336 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Aufbereitung von Langholz unter Einschaltung von Reinigungsschritten


    (57) Das vorliegende Verfahren dient der Aufbereitung von Langholz, wobei es insbesondere darauf ankommt, Altholz, wie Abrißholz, zu verarbeiten, also solche Hölzer, die mit erheblichen Verunreinigungen aus sehr unterschiedlichem Material versehen sein können, so beispielsweise mitZementeinschlüssen, Steinen, Stahlteilen und dergleichen mehr. Wesentlich ist hierbei, daß nach der Aufbereitung des Holzes und der Abtrennung von größeren Fremdteilen, die die Aubereitungsmaschinen beschädigen oder gar zerstören könnten, eine intensive Reinigung der Holzschnitzel mittels einer Trockenreinigungsanlage erfolgt, bei Verzicht auf eine Wasserbeaufschlagung oder anderer nasser Waschmittel. Durch die Trockenaufbereitung des Holzes kann auf einen entsprechend bisher erforderlichen nachgeschalteten Verfahrensschritt zur Beseitigung von Feuchtigkeit und den damit verbundenen erheblichen Energieaufwand verzichtet werden. Die spezielle Ausgestaltung der Trenneinrichtungsanlage dient zu einer sauberen Trennung der spezifisch leichten Holzschnitzel von den spezifisch schweren Verunreinigungen unter Verwendung eines Rüttelsiebes (31) in Verbindung mit einem Windkanal (5).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren der im Gattungsteil des Patentanspruches angegebenen Art.

    [0002] Es sind bereits Verfahren bekannt, bei denen die Holzschnitzel mittels Naßverfahren behandelt und gereinigt werden.

    [0003] Ein bekanntes Verfahren (DE-OS 23 53 266) zum Reinigen kleiner Holzteile, wie Holzschnitzel, wobei diese zum Auswaschen von Fremdstoffen in eine Reinigungsflüssigkeit getaucht und getrennt von den absinkenden Fremstoffteilen aus dem Reinigungsbad herausgefördert und getrocknet werden, kennzeichnet sich dadurch, daß auf dem Spiegel des Reinigungsbades eine Deckschicht aus vorzugsweise mehreren Lagen der zu reinigenden Holzteile gebildet wird, daß wenigstens ein Flächenteil dieser Deckschicht als Ganzes in ständiger Folge derart wiederholt in die Flüssigkeit eingetaucht und wieder freigegeben wird, daß die Deckschicht nacheinander aus unterschiedlichen Richtungen von der Reinigungsflüssigkeit durchströmt wird und die Holzteile unter gegenseitiger Reibung aneinander umgelagert werden, daß dann die Leichtholzteile vom Spiegel des Reinigungsbades abgehoben werden, während die absinkenden Schwerholzteile von den Fremdstoffteilen getrennt und gesondert aus der Reinigungsflüssigkeit herausgefördert werden.

    [0004] Dieses bekannte Reinigungsverfahren richtet sich jedoch nur auf relativ lose an dem Holz anhaftende Verschmutzungen, die durch das gegenseitige Reiben der einzelnen Holzteile aneinander bereits abfallen. Bei dem Ausgangsprodukt beliebiger Althölzer führt diese Reinigungsmethode zu keinem befriedigenden Ergebnis. Es wird von einer Intensivstwaschanlage ausgegangen, bei welcher der Waschbehälter aus drei etwa gleichlangen Abschnitten mit seitlichen Leitflächen besteht, deren Oberkanten über die Wasseroberfläche hinausragen. In den in Fließrichtung beiden ersten Abschnitten ist der Waschbehälterboden wasserundurchlässig, während der dritte Abschnitt durch einen Siebboden gekennzeichnet ist. Starke an den Seitenwänden des Waschbehälters montierte Propellervorrichtungen sorgen für eine intensive Durchmischung der Waschflüssigkeit und damit für eine entsprechend starke Durchwirbelung der Holzschnitzel, die bis zur Auflösung des Holzes führen kann. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß mit dieser Waschanlage zwar hervorragende Ergebnisse bezüglich der Reinigung der Holzschnitzel erzielt werden können, daß aber andererseits ein nicht unerheblicher zusätzlicher Energieaufwand erforderlich ist, die nach der Naßreinigung vorliegenden Holzschnitzel wieder auf den entsprechenden Trockengrad zu bringen.

    [0005] Hier setzt die vorliegende Erfindung ein, der die Aufgabe zugrunde liegt, die für das gegebene Verfahren erforderlichen Reinigungsschritte bei gleicher oder verbesserter Reinigungsqualität mit geringerem energetischen und gleichzeitig vorrichtungstechnischen Aufwand ausführen zu können.

    [0006] Die Lösung dieser Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs angegebenen Merkmale erfindungsgemäß erreicht.

    [0007] Der Vorteil,der durch diese Aufgabenlösung erzielt wird, liegt insbesondere in der Energieersparnis, die bei einem Naßverfahren durch den Trocknungsprozeß der Holzschnitzel nicht gegeben ist und in einer weiteren Vereinfachung des apparativen Aufbaus der Reinigungsvorrichtung.

    [0008] Die beiliegende Zeichnung zeigt schematisch eine beispielsweise Ausführungsform für die Durchführung des vorliegenden Verfahrens.

    [0009] Danach fällt ein Hackschnitzelfluß in Richtung des Pfeiles 1, bestehend aus den Hackschnitzeln 2 innerhalb eines Behälters auf ein Rüttelsieb 3, das Feinanteile, wie mineralische Verunreinigungen, durch die Rüttelbewegung aussortiert. Durch die Rüttelbewegung werden über in Richtung der Schräge des Rüttelsiebes 3 verlaufende im Ausführungsbeispiel ca. 3 cm hohe Stoßkanten die spezifisch leichteren Hackschnitzel über die Stoßkanten befördert und verlassen so das Sieb vor dem Austrittsende, um in Richtung des unteren Pfeiles durch eine Austragsschute 4 zu fallen. Neben den gereinigten Hackschnitzeln 2, die durch die Austragsschute 4 in den weiteren Verarbeitungsprozeß gegeben werden, laufen die spezifisch dichteren Teile mit den Verunreinigungen durch einen Windkanal 5, in dem durch einen ausreichenden Luftstrom das leichtere von dem Rüttelsieb ausgetragene Gut in Richtung des Pfeiles 7 nach oben getrieben und in den Reinigungsprozeß zurückgeführt wird, während die mit ihrem spezifischen Gewicht über dem des Holzes liegenden Teile über eine weitere Austragungsschute 6 als Verunreinigungen abgeführt werden.

    [0010] Dieses Trockenreinigungsverfahren kann bei der Aufbereitung von Altholz und/oder unmittelbar nach dem Zerhacken durchgeführt werden, beziehungsweise vor oder nach einer gegebenen Nachzerkleinerung.


    Ansprüche

    Verfahren zur Aufbereitung von Langholz zu Holzschnitzeln, bei dem das von groben Verunreinigungen befreite Holz einem Zerhacker zugeführt und unter Einschaltung von Reinigungsschritten einer Nachzerkleinerung unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, daß für die Reinigung der aus Altholz, wie Abrißholz oder dergleichen, gewonnenen Holzschnitzel eine Trockenreinigungsanlage verwendet wird, in der die Holzschnitzel,als kontinuierlicher Schnitzelfluß eingegeben, über eine Rüttelvorrichtung so geführt werden, daß eine räumliche Trennung zwischen schwereren Verunreinigungen und spezifisch leichterem Holz erfolgt, woraufhin die schwereren Verunreinigungen einem Luftkanal zugeführt und hier von den restlichen Holzanteilen getrennt werden.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht