[0001] Aus den deutschen Patentschriften 913 734, 1 108 219 und 1 112 072, der belgischen
Patentschrift 655 114 und den britischen Patentschriften 913 735 und 916 610 ist bereits
bekannt, daß sich die Verbindungen der Formeln
oder
als optische Aufheller eignen, wobei die erstgenannte Verbindung auf Grund ihrer sehr
grünen Nuance nur geringe Bedeutung gefunden hat während die letztgenannte Verbindung
ein wichtiges Handelsprodukt darstellt. Es wurde nun gefunden, daß man die Wirkung
dieser Verbindungen als optische Aufheller noch deutlich verbessern kann, wenn man
diese Verbindungen nicht als Einzelsubstanz, sondern in ihrer Mischung untereinander
und zusammen mit dem entsprechenden o. p- di-Cyano-Isomeren einsetzt.
[0002] Gegenstand der Erfindung ist somit eine Mischung bestehend aus
0 bis 80 Gew.-% der Verbindung der Formel 1
20 bis 100 Gew.-% der Verbindung der Formel 2
und 0 bis 80 Gew.-% der Verbindung der Formel 3
[0003] Der Anteil der einzelnen Verbindungen 1 bis 3 in dem Gemisch kann innerhalb der angegebenen
Grenzen schwanken, wobei solche Mischungen bevorzugt sind, die die Verbindungen 1
und 3 in etwa gleichen Anteilen enthalten. Aus den oben angegebenen Grenzen für die
Gewichtsverhältnisse der Verbindungen 1 bis 3 ergibt sich, daß der Anteil der Verbindungen
1 und 3 0 % und der Anteil der Verbindung 2 100 % betragen kann. In diesem Fall liegt
die reine Verbindung 2 vor, die ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist.
[0004] Vorteilhaft sind Mischungen der folgenden Zusammensetzung:
5 bis 35 Gew.-% der Verbindung 1,
30 bis 90 Gew.-% der Verbindung 2 und
5 bis 35 Gew.-% der Verbindung 3.
[0005] Besonders bevorzugt sind Mischungen der folgenden Zusammensetzung:
15 bis 28 Gew.-% der Verbindung 1,
15 bis 28 Gew.-% der Verbindung 3 und
44 bis 70 Gew.-% der Verbindung 2 wobei der Anteil der Verbindungen 1 und 3 in etwa
gleich sein soll.
[0006] Es versteht sich, daß die Zusammensetzung der Mischungen innerhalb der verschiedenen,
oben angegebenen Grenzen so gewählt wird, daß die Summe aller Einzelverbindungen 100
% ausmacht.
[0007] Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung solcher Gemische,
dadurch gekennzeichnet, daß man 1 Mol-Äquivalent einer Verbindung der Formel
mit insgesamt 2 Mol-Äquivalent eines Gemisches aus den Verbindungen
und
umsetzt.
[0008] Das Verhältnis der Verbindungen 5 und 6 bestimmt die Zusammensetzung des erfindungsgemäßen
Gemisches. Liegt der Anteil an 5 höher, wächst der Anteil der Verbindung 1 auf Kosten
der Verbindung 3, liegt der Anteil an Verbindung 6 höher wird der Anteil der Verbindung
3 in Gemische höher als 1 sein.
[0010] wobei R einen gegebenenfalls substituierten Alkylrest mit vorzugsweise 1 - 6 C-Atomen,
einen Arylrest vorzugsweise Phenyl, einen Cycloalkylrest oder einen Aralkylrest, vorzugsweise
Benzyl darstellt.
[0011] Einebevorzugte Verfahrensvariante besteht darin, daß man eine Verbindung der Formel
4, wobei X für eine Aldehydgruppe steht, mit Verbindungen der Formeln 5 und 6, wobei
Q für eine Gruppe der Formel 7a mit R= C
1-4 Alkyl steht, umsetzt.
[0012] Man führt das Verfahren vorzugsweise in Lösungsmitteln durch in Gegenwart eines Protonenacceptors.
Als Lösungsmittel seien beispielsweise genannt Kohlenwasserstoffe wie Toluol, Xylol,
Alkohole wie Methanol, Äthanol Isopropanol, Butanol, Glykole, Hexanole, Cyclohexanole,
ferner Äther wie Diisopropyläther, Tetrahydrofuran, Dioxan und Dimethylsulfoxyd. Besonders
geeignet sind polare organische Lösungsmittel wie Formamid, Dimethylformamid und N-Methylpyrrolidon,
wobei Dimethylformamid besonders hervorzuheben ist.
[0013] Als Protonenacceptoren eignen sich vornehmliche basische Verbindungen, wie Alkali-
oder Erdalkalihydroxyde, -alkoholate oder -amide, stark basische Amine und Anionenaustauscherharze
in der Hydroxylform. Bevorzugt ist der Einsatz von Alkalihydroxyden, im besonderen
Kaliumhydroxyd.
[0014] Die Umsetzungstemperatur hängt von der Art der umzusetzenden Komponenten, insbesondere
von der Art der Carbonylgruppen enthaltenden organischen Verbindung und dem Protonenacceptor
ab; sie liegt zwischen -10° und +100°C, vorteilhaft zwischen 0° - 50°C. Eine bevorzugte
Ausführungsform besteht darin, die Reaktionspartner bei tieferen Temperaturen zusammenzugeben
und die Reaktion bei höherer Temperatur zu Ende zu führen. Das beanspruchte Verfahren
läßt sich beispielsweise so durchführen, daß man den Protonenacceptor im Lösungsmittel
vorlegt und eine Lösung der Reaktionskomponenten 4 - 6 im Lösungsmittel zutropft,
es ist aber ebenfalls möglich die Verbindungen 4 - 6 vorzulegen und den Protonenacceptor
zuzugeben. Eine weitere Ausführungsform besteht darin, die Verbindungen 4 oder 5 und
6, worin X oder Q für eine Gruppe der Formeln 7 a-d steht, vorzulegen, anschließend
zuerst den Protonenacceptor und dann die Aldehydkomponente zuzugeben. Die Umsetzung
läuft im allgemeinen unter starker Wärmeentwicklung ab, so daß man gegebenenfalls
kühlen muß. Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches erfolgt in bekannter Weise z.B.
durch Zusatz von Methanol oder Äthanol und Abtrennen der ausgefallenen Produkte. Die
so erhaltenen Produktgemische lassen sich durch HPLC (High pressure liquid chromatography)
analysieren und charakterisieren.
[0015] Die Ausgangsverbindungen der Formeln 4 - 6 sind bekannt bzw. können nach bekannten
Verfahren hergestellt werden.
[0016] Prinzipiell ist es auch möglich, die Verbindungen 1, 2 und 3 in reiner Form darzustellen
und anschließend abzumischen. Die Verbindungen der Formeln 1 und 3 sind bereits bekannt,
die Verbindung der Formel 2 kann man beispielsweise auf folgendem Weg nach an und
für sich bekannten Verfahren erhalten:
Die erfindungsgemäße Mischung der Verbindung 1 - 3 kann beispielsweise, ohne daß durch
die nachfolgende Übersicht irgendeine Beschränkung ausgedrückt werden soll, zur Aufhellung
von folgenden Gruppen von organischen Materialien, soweit eine optische Aufhellung
in Betracht kommt, eingesetzt werden.
Im einzelnen seien genannt
[0017]
I. Synthetische organische hochmolekulare Materialien:
a) Polymerisationsprodukte auf Basis mindestens eine polymerisierbare Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbinding
enthaltender organischer Verbindungen, d.h. deren Homo- oder Copolymerisate sowie
deren Nachbehandlungsprodukte wie beispielsweise Vernetzungs-, Pfropfungs- oder Abbauprodukte,
Polymerisat-Verschnitte oder durch Modifizierung reaktionsfähiger Gruppen erhaltene
Produkte, beispielsweise Polymerisate auf Basis von α,ß-ungesättigten Carbonsäuren
oder Derivaten solcher Carbonsäuren, insbesondere von Acrylverbindungen (wie z.B.
Acrylestern, Acrylsäure, Acrylnitril, Acrylamiden und deren Derivaten oder deren Methacryl-Analoga),
von Olefin-Kohlenwasserstoffen (wie z.B. Äthylen, Propylen, Styrole oder Diene, ferner
sogenannte ABS-Polymerisate), Polymerisate auf Basis von Vinyl- und Vinyliden-Verbindungen
(wie z.B. Vinylchlorid, Vinylalkohol, Vinylidenchlorid),
b) Polymerisationsprodukte, die durch Ringöffnung erhältlich sind, z.B. Polyamide
vom Polycaprolactam-Typ, ferner Polymere, die sowohl über Polyaddition als auch Polykondensation
erhältlich sind, wie Polyäther oder Polyacetale,
c) Polykondensationsprodukte oder Vorkondensate auf Basis bi- oder polyfunktioneller
Verbindungen mit kondensationsfähigen Gruppen, deren Homo- und Mischkondensationsprodukte
sowie Produkte der Nachbehandlung, wie beispielsweise Polyester, insbesondere gesättigte
(z.B. Äthylenglykolterephthalsäure-Polyester) oder ungesättigte (z.B. Maleinsäure-Dialkohol-Polykondensate
sowie deren Vernetzungsprodukte mit anpolymerisierbaren Vinylmonomeren), unverzweigte
sowie verzweigte (auch auf Basis höherwertiger Alkohole, wie z.B. Alkydharze), Polyester,
Polyamide, (z.B. Hexamethylendiamin-adipat), Maleinharze, Melaminharze, deren Vorkondensate
und Analoga, Polycarbonate, Silikone,
d) Polyadditionsprodukte wie Polyurethane (vernetzt und unvernetzt), Epoxidharze.
II. Halbsynthetische organische Materialien, z.B. Celluloseester verschiedener Veresterungsgrade
(sogenanntes 2 1/2-Acetat, Triacetat) oder Celluloseäther, regenerierte Cellulose
(Viskose, Kupferammoniak-Cellulose) oder deren Nachbehandlungsprodukte, Casein-Kunststoffe.
III. Natürliche organische Materialien animalischen oder vegetabilischen Ursprungs,
beispielsweise auf Basis von Cellulose oder Proteinen wie Baumwolle, Wolle, Leinen,
Seiden, natürliche Lackharze, Stärke, Casein.
[0018] Die optisch aufzuhellenden organischen Materialien können den verschiedenartigsten
Verarbeitungszuständen (Rohstoffe, Halbfabrikate oder Fertigfabrikate) angehören.
Sie können andererseits in Form der verschiedenartigsten geformten Gebilden vorliegen,
d.h. beispielsweise als vorwiegend dreidimensional ausgedehnte Körper wie Platten,
Profile, Spritzgußförmlinge, verschiedenartige Werkstücke, Schnitzel, Granulate oder
Schaumstoffe, ferner als vorwiegend zweidimensional ausgebildete Körper wie Filme,
Folien, Lacke, Überzüge, Imprägnierungen und Beschichtungen oder als vorwiegend eindimensional
ausgebildete Körper wie Fäden, Fasern Flocken, Drähte. Die besagten Materialien können
andererseits auch in ungeformten Zuständen in den verschiedenartigsten homogenen oder
inhomogenen Verteilungsformen, wie z.B. als Pulver, Lösungen, Emulsionen, Dispersionen,
Latices, Pasten oder Wachse vorliegen.
[0019] Fasermaterialien können beispielsweise als endlose Fäden (verstreckt oder unverstreckt),
Stapelfasern, Flocken, Strangware, textile Fäden, Garne, Zwirne, Faservliese, Filze,
Watten, Beflockungs-Gebilde oder als textile Gewebe oder textile Verbundstoffe, Gewirke
sowie als Papiere, Pappen oder Papiermassen vorliegen. Den erfindungsgemäß anzuwendenden
Verbindungen kommt u.a. Bedeutung für die Behandlung von textilen organischen Materialien,
insbesondere textilen Geweben, wie z.B. als Pulver, Lösungen, Emulsionen, Dispersionen,
Latices, Pasten oder Wachse vorliegen.
[0020] Fasermaterialien können beispielsweise als endlose Fäden (verstreckt oder unverstreckt),
Stapelfasern, Flocken, Strangware, textile Fäden, Garne, Zwirne, Faservliese, Filze,
Watten, Beflockungs-Gebilde oder als textile Gewebe oder textile Verbundstoffe, Gewirke
sowie als Papiere, Pappen oder Papiermassen vorliegen.
[0021] Den erfindungsgemäß anzuwendenden Verbindungen kommt u.a. Bedeutung für die Behandlung
von textilen organischen Materialien, insbesondere textilen Geweben, zu. Sofern Fasern,
welche als Stapelfasern oder Endlosfäden, in Form von Strängen, Geweben, Gewirken,
Vliesen, beflockten Substrate oder Verbundstoffen vorliegen können, erfindungsgemäß
optisch aufzuhellen sind, geschieht dies mit Vorteil in wäßrigem Medium, worin die
betreffenden Verbindungen in feinverteilter Form (Suspensionen, sogenannten Mikrodispersionen,
gegebenenfalls Lösungen) vorliegen. Gegebenenfalls können bei der Behandlung Dispergier-,
Stabilisier-Netz- und weitere Hilfsmittel zugesetzt werden.
[0022] In Abhängigkeit vom verwendeten Aufheller-Verbindungstyp , kann es sich als vorteilhaft
erweisen, in neutralem oder alkalischem oder saurem Bade zu arbeiten. Die Behandlung
wird üblicherweise bei Temperaturen von etwa 20 bis 140°C beispielsweise bei Siedetemperatur
des Bades oder in deren Nähe (etwa 90°C), durchgeführt. Für die erfindungsgemäße Veredelung
textiler Substrate kommen auch Lösungen oder Emulsionen in organischen Lösungsmitteln
in Betracht, wie dies in der Färbereipraxis in der sogenannten Lösungsmittelfärberei
(Foulard-Thermofixierapplikation, Ausziehfärbeverfahren in Färbemaschinen) praktiziert
wird.
[0023] Die neuen optischen Aufhellmittel gemäß vorliegender Erfindung können ferner den
Materialien vor oder während deren Verformung zugesetzt bzw. einverleibt werden. So
kann man sie beispielsweise bei der Herstellung von Filmen, Folien (z.B. Einwalzen
in Polyvinylchlorid in der Hitze) oder Formkörpern der Pressmasse oder Spritzgußmasse
beifügen.
[0024] Sofern die Formgebung voll- oder halbsynthetischer organischer Materialien durch
Spinnverfahren bzw. über Spinnmassen erfolgt, können die optischen Aufheller nach
folgenden Verfahren appliziert werden:
- Zugabe zu den Ausgangssubstanzen (z.B. Monomeren) oder Zwischenprodukten (z.B. Vorkondensaten,
Präpolymeren), d.h. vor oder während der Polymerisation, Polykondensation oder Polyaddition,
- Aufpudern auf Polymerisatschnitzel oder Granulate fpr Spinnmassen,
- Badfärbung von Polymerisatschnitzel oder Granulaten für Spinnmassen,
- dosierte Zugabe zu Spinnschmelzen oder Spinnlösungen,
- Applikation auf Spinnkabel vor dem Verstrecken.
[0025] Die neuen optischen Aufhellmittel gemäß vorliegender Erfindung können beispielsweise
auch in folgenden Anwendungsformen eingesetzt werden:
a) Mischungen mit Farbstoffen (Nuancierung) oder Pigmenten (Farb- oder insbesondere
z.B. Weißpigmenten) oder als Zusatz zu Färbebädern, Druck-, Ätz- oder Reservepasten.
Ferner auch zur Nachbehandlung von Färbungen, Drucken oder Ätzdrucken,
b) in Mischungen mit sogenannten "Carriern", Netzmitteln, Weichmachern, Quellmitteln,
Antioxydantien, Lichtschutzmitteln, Hitzestabilisatoren, chemischen Bleichmitteln
(Chlorid-Bleiche, Bleichbäder-Zusätze),
c) in Mischung mit Vernetzern, Appreturmitteln (z.B. Stärke oder synthetischen Appreturen)
sowie in Kombination mit den verschiedensten Textilveredelungsverfahren, insbesondere
Kunstharzausrüstungen (z.B. Knitterfest-Ausrüstungen wie "wash and -wear", "permanent-press",
"non-iron"), ferner Flammfest-, Weichgriff-Schmutzablöse("anti-soiling")- oder Antistatisch-Ausrüstungen
oder antimikrobiellen Ausrüstungen,
d) Einarbeiten der optischen Aufhellmittel in polymeren Trägermaterialien (Polymerisations-,
Polykondensations-oder Polyadditionsprodukte) in gelöster oder dispergierter Form
zur Anwendung z.B. in Beschichtungs-, Imprägnier- oder Bindemitteln (Lösungen, Dispersionen,
Emulsionen) für Textilien, Vliese, Papier, Leder,
e) als Zusätze zu sogenannten "master batches",
f) als Zusätze zu den verschiedensten industriellen Produkten, um dieselben marktfähiger
zu machen (z.B. Aspektverbesserungen von Seifen, Waschmitteln, Pigmenten),
g) in Kombination mit anderen, optisch aufhellend wirkenden Substanzen,
h) in Spinnbadpräparationen, d.h. als Zusätze zu Spinnbädern, wie sie zur Gleitfähigkeitsverbesserung
für die Weiterverarbeitung von Synthese-Fasern verwendet werden, oder aus einem speziellen
Bad vor der Verstreckung der Faser,
i) als Scintillatoren, für verschiedene Zwecke photographischer Art, wie z.B. für
elektrophotographische Reinproduktion oder Supersensibilisierung,
j) je nach Substitution als Laser-Farbstoffe.
[0026] Wird das Aufhellverfahren mit Textil-Behandlungs- oder Veredlungsmethoden kombiniert,
so kann die kombinierte Behandlung in vielen Fällen vorteilhafterweise mit Hilfe entsprechender
beständiger Präparate erfolgen, welche die optisch aufhellenden Verbindungen in solcher
Konzentration enthalten, daß der gewünschte Aufhelleffekt erreicht wird.
[0027] In gewissen Fällen werden die Aufheller durch eine Nachbehandlung zur vollen Wirkung
gebracht. Diese kann beispielsweise eine chemische (z.B. Säure-Behandlung), eine thermische
(z.B. Hitze) oder eine kombinierte chemisch,/ thermische Behandlung darstellen. So
verfährt man beispielsweise bei der optischen Aufhellung einer Reihe von Fasersubstraten,
z.B. von Polyesterfasern, mit den erfindungsgemäßen Aufhellern zweckmäßig in der Weise,
daß man diese Fasern mit den wäßrigen Dispersionen (gegebenenfalls auch Lösungen)
der Aufhellmittel bei Temperaturen unter 75°C, z.B. bei Raumtemperatur, imprägniert
und einer trockenen Wärmebehandlung bei Temperaturen über 100°C unterwirft, wobei
es sich im allgemeinen empfiehlt, das Fasermaterial vorher noch bei mäßig erhöhter
Temperatur, z.B. bei mindestens 60°C bis etwa 130°C zu trocknen. Die Wärmebehandlung
in trockenem Zustande erfolgt dann vorteilhaft durch Erwärmen in einer Trockenkammer,
durch Bügeln im angegebenen Temperaturintervall oder auch durch Behandeln mit trockenem,
überhitztem Wasserdampf. Die Trocknung und trockene Wärmebehandlung können auch unmittelbar
nacheinander ausgeführt oder in einem einzigen Arbeitsgang zusammengelegt werden.
[0028] Die Menge der erfindungsgemäβ zu verwendenden neuen optischen Aufheller, bezogen
auf das optisch aufzuhellende Material, kann in weiten Grenzen schwanken. Schon mit
sehr geringen Mengen, in gewissen Fällen z.B. solchen von 0,001 Gewichtsprozent, kann
ein deutlicher und haltbarer Effekt erzielt werden. Es können aber auch Mengen bis
zu etwa 0,8 Gewichtsprozent und gegebenenfalls bis zu etwa 2 Gewichtsprozent zur Anwendung
gelangen. Für die meisten praktischen Belange sind vorzugsweise Mengen zwischen 0,005
und 2, vorzugsweise 0,1 bis 0,5 Gewichtsprozent von Interesse.
[0029] Aus verschiedenen Gründen ist es oft zweckmäßig, die Aufheller nicht als solche,
d.h. rein einzusetzen, sondern vermischt mit den verschiedensten Hilfs- und Coupiermitteln,
wie z.B. wasserfreiem Natriumsulfat, Natriumsulfat-decahydrat, Natriumchlorid, Natriumcarbonat,
Alkalimetallphosphaten, wie Natrium- oder Kaliumorthophosphat, Natrium- oder Kaliumpyrophosphat
und Natrium-oder Kaliumtripolyphosphate oder Alkalimetallsilikaten.
[0030] Die neuen optischen Aufheller haben den besonderen Vorteil, daß sie auch bei Gegenwart
von Aktivchlorspendern, wie z.B. Hypochlorid, wirksam sind und ohne wesentliche Einbuße
der Effekte in Waschbädern mit nichionogenen Waschmittel, wie z.B. Alkylphenolpolyglykoläthern,
verwendet werden können.
[0031] In den folgenden Beispielen sind Prozente immer Gewichtsprozente; Schmelz- und Siedepunkte
sind, sofern nicht anders vermerkt, unkorrigiert:
Beispiel 1 a:
[0032] In 200 ml Dimethylformamid (DMF) werden 10,8 g Natriummethylat-Pulver vorgelegt und
unter Kühlung bei einer Innentemperatur von 0° -"5°C innerhalb 30 min eine Lösung
von 23 g der Verbindung
und 28 g der Verbindung
in 200 ml DMF zugetropft. Anschließend wird 1 Stunde bei 0° - 5°C, dann über Nacht
bei 30°C nachgerührt, mit 500 ml Methanol versetzt, 1 Stunde nachgerührt, abgesaugt,
mit Methanol und Wasser gewaschen und getrocknet. Man erhält 27,5 g (83 % d.Th.) der
Vrbindung
welche nach Umkristallisieren aus Methylglykol unter Klärung mit Terkohle bei 204°
- 205°C schmilzt.
Beispiel 1 b:
[0033] In 400 ml Xylol werden 15 g eines Katalysators in Form von 5 % Pd auf BaS0
4 bei 120°C mit Wasserstoff vorreduziert, anschließend mit 1 ml einer 10 %igen Chinolin/
Schwefel Lösung in Xylol vergiftet, 53 g der Verbindung 9
eingetragen und bei 120°C mit Wasserstoff reduziert, bis kein HCl in Abgas mehr nachzuweisen
ist. Es wird heiß vom Katalysator abfiltriert, und das Produkt nach dem Abkühlen auf
20°C abgesaugt, mit Methanol gewaschen und getrocknet.
[0034] Man erhält 34,5 g (75 % d.Th.) der Verbindung 10 in Form eines hellgelben. Pulvers,
welches bei 200° - 202°C schmilzt und ohne Reinigung weiter umgesetzt werden kann.
Beispiel 1 c:
[0035] 100 g 4'-Cyan-stilben-4-carbonsäure werden in 1500 ml Toluol mit 1 g DMF und 100
g Thionylchlorid 3 Stunden am Rückfluß umgesetzt, anschließend das überschüssige Thionylchlorid
abdestilliert, bei 20°C abgesaugt, mit Hexan gewaschen und unter Feuchtigkeitsausschluß
getrocknet.
[0036] Man erhält 96 g (90 % d.Th.) der Verbindung 9 in Form eines hellgelben Pulvers vom
Schmelzpunkt 190° - 192°C, welches ohne Reinigung weiter umgesetzt werden kann.
Beispiel 2:
[0037] In 100 ml DMF werden bei 0° - 5°C unter N
2 Atmosphäre 7,7 g Terephthalaldehyd und 12,6 g der Verbindungen
und
vorgelegt und innerhalb 30 Minuten 22 g Natriummethylat-Pulver portionsweise eingetragen,
anschließend noch 1 Std. bei 0° - 5°C, 18 Std. bei 25°C und 5 Std. bei 50°C nachgerührt,
mit 100 ml Methanol verdünnt, 1 Std. nachgerührt, kalt abgesaugt und getrocknet. Man
erhält 27,6 g (83 % d.Th.) eines Gemisches der Verbindungen 1-3 Zusammensetzung laut
HPLC
Beispiel 3:
[0038] In 10 ml DMF werden unter N2-Atmosphäre bei 0° - 5°C 11,2 g KOH-Pulver vorgelegt
und innerhalb 45 Minuten eine Lösung von 3,85 g Terephthalaldehyd, 6,3 g 13 und 6,3
g 14 in 40 ml DMF zugetropft, 1 Std. bei 0°C, 20 Std. bei 25°C und 3 Std. bei 50°C
nachgerührt, mit 100 ml Methanol verdünnt, 1 Std. nachgerührt, kalt abgesaugt mit
Methanol gewaschen und getrocknet. Man erhält 7,9 g (95 % d.Th.) eines hellgelben
Pulvers der Zusammensetzung: