[0001] Die Erfindung betrifft ein vorgefertigtes Deckenelement für Gebäudedecken nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Es sind verschiedene Arten von solchen Decken bekannt. Die Stahlträger bei diesen
bekannten Deckenelementen erstrecken sich über die ganze Länge des Deckenelementes
(GB-PS 925 236; "Merkblatt 115" der Beratungsstelle für Stahlverwendung, Düsseldorf,
Seite 15; DIN 1045).
[0003] Diese bekannten Deckenelemente und die daraus aufgebauten Gebäudedecken haben vor
allem den Nachteil, daß Installationsleitungen auf der Baustelle unter erheblichem
Arbeitsaufwand durch öffnungen in den Trägern durchgeführt werden müssen. Darüber
hinaus sind die Abmessungen von solchen Installationsleitungen durch die Konstruktionshöhe
begrenzt. Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein vorgefertigtes Deckenelement
für Gebäudedecken verfügbar zu machen, bei denen Installationsleitungen frei von unten
her verlegt werden können, mit anderen Worten, es sollen Installations= trassen frei
bleiben, über die alle Stellen der Decke erreicht werden können, ferner soll die Konstruktionshöhe
den Durchmesser von Installationsleitungen nicht beschränken und der Materialaufwand
zur Herstellung minimal gehalten werden.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichenteil des Anspruchs 1 aufgeführten Maßnahmen
gelöst.
[0005] Ein erfindungsgemäßes Deckenelement wird jeweils an dem vom Stahlträger freien Ende
auf ein Auflager, beispielsweise die Oberseite einer tragenden Wand, aufgelegt. Aufgrund
des Abstandes des Endes des Stahlträgers von der Schmalseite bleibt zwischen der Innenseite
des Auflagers und dem benachbarten Ende des in Längsrichtung des Deckenelementes verlaufenden
Stahlträgers ein freier Raum, so daß an dieser Stelle eine quer zur Längsrichtung
der Deckenelemente und der zugehörigen Stahlträger verlaufende Installationstrasse
entsteht. Zwischen den in Längsrichtung verlaufenden Stahlträgern bleiben ebenfalls
Installationstrassen frei. Diese Installationstrassen sind bei montierter Decke von
unten frei zugänglich, so daß beliebige Installationsleitungen ohne weiteres verlegt
werden können.
[0006] Die Konstruktionshöhe der Decke kann minimal gewählt werden, ohne den zulässigen
Durchmesser von zu verlegenden Installationsleitungen zu begrenzen, ebenso wie der
Materialaufwand, da die Decke im wesentlichen nur aus der relativ dünnen Beton-Deckenplatte
und dem mit vielen Aussparungen versehenen Träger besteht.
[0007] Der Stahlträger hatte bei einem bekannten Deckenelement (GB-PS 925 236) die Form
eines Gitterträgers; stattdessen werden derzeit die in den Ansprüchen 2 und 3 gekennzeichneten
Formen bevorzugt. Zur Verankerung der Spitzen des Stahlträgersteges stehen ebenfalls
verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Bei der in Anspruch 4 gekennzeichneten Möglichkeit
ergibt sich eine einfache Fertigung des Trägers selbst, verbunden mit einem erträglichen
Aufwand zur Herstellung des Deckenelementes.
[0008] Bei der Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 5 ist das Einlegen der Beton-Deckenplatten-Bewehrung
demgegenüber noch einfacher, weil auch die querverlaufenden Bewehrungseisen zunächst
in die Schalung für die Beton-Deckenplatte eingelegt und danach die Stahlträger mit
ihren Spitzen in diese Schalung eingeführt werden können, wobei die Kopfbolzendübel
zwischen die Bewehrungseisen geschoben werden. Hierbei ist jedoch der Aufwand bei
der Herstellung der Stahlträger selbst wesentlich höher, darüber hinaus ergeben sich
Schwierigkeiten beim Transport solcher Stahlträger allein, weil diese vor ihrer Verankerung
in der Beton-Deckenplatte relativ instabil sind.
[0009] Wenn die erfindungsgemäßen Deckenelemente vorgeferti.gt werden, ist es im allgemeinen
nicht möglich, speziell auf die gewünschte Länge der Deckenelemente abgestimmte Stahlträger
zu verwenden, d. h. solche, bei denen die Abstände der Stahlträgerstegspitzen so bemessen
sind, daß jeweils im gewünschten Abstand von den Schmalseiten der Beton-Deckenplatte
eine Spitze in der Beton-Deckenplatte verankert werden kann. Bei einem bekannten Deckenelement
(GB-PS 925 236) ist an den Enden des Stahlträgers jeweils ein unter einem spitzen
Winkel zur Beton-Deckenplatte verlaufendes Zugelement befestigt, dessen freies Ende
in der Beton-Deckenplatte verankert ist. Bei einem erfindungsgemäßen Deckenelement
wird diese Konstruktion gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 6 abgewandelt,
deren spezielle Ausgestaltungen in Ansprüchen 7 und 8 gekennzeichnet sind. Die Erfindung
soll anhand der Zeichnung näher erläutert werden; es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Deckenelement nach dem Auflegen auf zwei Auflager;
Fig. 2 eine Untersicht einer Gebäudedecke aus drei Deckenelementen nach Fig. 1;
Fig. 3 Details einer zweiten Ausführungsform eines Deckenelementes nach der Erfindung;
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie I-I in Fig. 3;
Fig. 5. ein Detail der Ausführungsform nach Fig. 3;
Fig. 6 einen Teil-Schnitt ähnlich Fig. 3 durch eine dritte Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 7 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 6; und
Fig. 8 ein Detail eines Deckenelementes nach Fig. 6.
[0010] In Fig. 1 und 2 ist eine Stahlbetondecke aus drei Deckenelementen dargestellt, die
jeweils aus einer Stahlbeton-Deckenplatte 1 und zwei auf der Unterseite der Deckenplatte
1 angeordneten Stahlträgern 2 bestehen. Jeder dieser Stahlträger 2 besteht aus einem
Stegblech 2a, das auf seiner in Fig. 1 unten dargestellten Seite gerade und auf seiner
in Fig. 1 oben dargestellten Seite zickzackförmig geschnitten ist, derart, daß Spitzen
wie 2c gebildet werden, zwischen denen sich Ausnehmungen wie 2d befinden. Ein solcher
Schnitt kann in der Weise geführt werden, daß aus einem Blechband der gewünschten
Breite oder einem entsprechenden Breitflachstahl zwei Stegbleche wie 2a entstehen,
die einander gleich sind. Auf der geraden Seite des Stegbleches 2a ist ein Flansch
2b angeschweißt, dessen beide Enden 2e über das Stegblech 2a hinausstehen und unter
45° zur Ebene der Deckenplatte 1 zu dieser führen und dort verankert sind. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel erfolgt die Verankerung mittels zweier Rundstähle, von denen einer
bei 2f dargestellt ist, und die sowohl an die freien Enden der Flanschteile 2e als
auch an jede der Spitzen 2c angeschweißt sind.
[0011] Der Abstand der freien Enden der Flanschteile 2e von den Schmalseiten der Beton-Deckenplatte
1 ist ersichtlich größer als die Konstruktionshöhe des Deckenelementes selbst, d.h.
die Summe aus Dicke der Deckenplatte 1 und freier Höhe des Stahlträgers 2. Die obere
Grenze für diesen Abstand ist durch die Biegetragfähigkeit der Deckenplatte 1 gegeben.
[0012] Die Deckenplatten 1 sind, wie am besten in Fig. 1 erkennbar ist, in der Nachbarschaft
ihrer Schmalseiten auf Auflager 3 aufgelegt, im dargestellten Ausführungsbeispiel
den Oberkanten von zwei tragenden Wänden. Die Befestigung dort erfolgt in üblicher
Weise. Zwischen den Innenseiten der Wände 3 und den Enden 2e des Stahlträgers 2 bleibt
ersichtlich ein Zwischenraum frei, so daß, wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich ist,
eine Installationstrasse 4 entsteht, die frei von unten zugänglich ist. Nach der Deckenmontage
kann eine Deckenöffnung 6 mit einer Vertikalinstallationsleitung 8 durch eine Leitung
7 verbunden werden, die, wie am besten in Fig. 1 erkennbar ist, einen beliebig großen
Durchmesser haben kann, ohne die Konstruktionshöhe der Decke zu verändern. Zwischen
den Stahlträgern 2 kann die Leitung 7, wie ebenfalls in Fig. 2 dargestellt, durch
eine Installationstrasse 5 verlaufen, die zwischen den Stahlträgern 2 frei bleibt.
Schwächere Installationsleitungen können innichtdargestellter Weise durch die Ausnehmungen
zwischen den Spitzen 2c der Stahlträger 2 durchgeführt werden, wodurch unter Umständen
Verkürzungen der-Leitungsführung möglich sind.
[0013] Hinsichtlich der mechanischen Beanspruchung verhält sich das erfindungsgemäße Deckenelement
im mittleren Bereich wie ein Verbundträger, d.h. die Beton-Deckenplatte 1 nimmt als
Obergurt Druckkräfte auf, während der Stahlträger 2 als Untergurt Zugkräfte sowie
Schubkräfte zwischen Zug- und Druckgurt aufnimmt. Im Bereich der Installationstrasse
4 werden alle Kräfte nur von der Beton-Deckenplatte bzw. deren Bewehrung aufgenommen
und dann im Abstand von den Auflagern 3 über die Flanschenden 2e in den Flansch 2b
des Stahlträgers 2 eingeleitet.
[0014] Bei der Herstellung eines Deckenelementes nach Fig. 1 und 2 wird in der Weise vorgegangen,
daß nach dem Anschweißen des Flansches 2b'an das Stegblech 2a die beiden Rundstähle
2f an die Flanschenden 2e und die Stegspitzen 2c angeschweißt werden. Eine Deckenplatten-Schalung
wird dann insoweit vorbereitet, als die Längsbewehrung eingelegt wird sowie die Querbewehrung
im später oberen Teil der Deckenplatte 1, anschließend wird der Träger 2 in der dargestellten
Weise eingesetzt, derart, daß die Spitzen 2c etwa bis zur halben Tiefe der Schalung
eindringen. Anschließend werden die Querbewehrungen im unteren Teil der Decke durch
die Ausnehmungen zwischen den Spitzen 2c durchgeschoben und danach die Schalung mit
Beton in üblicher Weise ausgegossen.
[0015] -Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 bis 5 ist ebenfalls eine Deckenplatte 1' vorgesehen
sowie ein Stahlträger 2', bei dem es sich jedoch bei dieser Ausführungsform um eine
Hälfte eines Doppel-T-Trägers handelt, dessen Steg zickzackförmig aufgeschnitten ist,
so daß wieder Spitzen wie 2c' entstehen, zwischen denen Ausnehmungen offen bleiben.
An den beiden Enden des Stahlträgers 2' sind zwei T-Profile 9 angeschweißt, die etwa
unter 45° zur Deckenplatte 1' verlaufen. An den.Spitzen 2c' und den freien Enden der
Profile 9 sind jeweils Kopfbolzendübel 10 angeschweißt.
[0016] Bei dieser Ausführungsform erfolgt die Fertigung des eigentlichen Deckenelementes
analog zu der Fertigung bei der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2, jedoch können bei
dieser Ausführungsform sämtliche Bewehrungseisen für die Deckenplatte 1', die in Fig.
4 und 5 bei 11 angedeutet sind, in die Deckenplattenschalung eingelegt werden, ehe
der Träger mit seinen Spitzen 2c' und den daran angeschweißten Kopfbolzendübeln 10
in die Schalung eingesetzt wird, da die Kopfbolzendübel 10 ohne weiteres zwischen
die querlaufenden Bewehrungseisen passen, wie am besten aus Fig. 4 erkennbar ist.
[0017] Die Ausführungsform nach Fig. 6-8 unterscheidet sich von der nach Fig. 3 bis 5 in
zwei Punkten. Der Stahlträger 2" besteht bei dieser Ausfuhrungsform aus einem T-Profil
12 und einem auf dessen Stegoberkante aufgeschweißten Rundstahl 13, der, wie dargestellt,
zickzackförmig gebogen ist;
[0018] im übrigen ist der Aufbau der gleiche wie bei dem Stahlträger 2' der Ausführungsform
nach Fig. 3 bis 5. An den Enden, von denen in Fig. 6 nur eines dargestellt ist,sind
bei dieser Ausführungsform Stegbleche 14 vorgesehen, die an das T-Profil 12 angeschweißt
sind, zusätzlich aber auch an den Rundstahl 13 angeschweißt sein können, und deren
vom Stahlträger 2" weg weisende Seite unter etwa 45
0 zur Deckenplatte 1" verläuft. Diese Stegbleche 14 sind in der gleichen Weise in der
Deckenplatte 1" verankert wie bei der Ausführungsform nach Fig. 3 bis 5.
[0019] Andere Verankerungsmöglichkeiten sowohl für die Spitzen 2c, 2c' der Stahlträger 2,
2' und 2" sowie der jeweiligen Enden 2e, 9 bzw. 14 in der Deckenplatte 1, 1' bzw.
1" sind bekannt und brauchen deshalb nicht näher erläutert zu werden, dazu gehören
beispielsweise Verstärkungen der Verankerungen mittels Kopfbolzendübeln durch Stahldrahtwendel.
[0020] Es wurde bereits erwähnt, daß durch die Ausnehmungen zwischen den Stegspitzen 2c
etc. Leitungen hindurchgeführt werden können, um die Leitungswege zu verkürzen. Das
gilt jedoch auch dann, wenn, wie das bei größeren Deckenöffnungen für Treppen, Aufzüge,
Schächte usw. erforderlich ist, Auswechselträger eingesetzt werden müssen. Diese können
an jeder Stelle des Stahlträgers 2 bzw. 2' angeschlossen werden, da der verbleibende
Steg von jeder Stelle aus die einzuleitende Kraft auf den Knoten überträgt. Bei der
Ausführungsform nach Fig. 6 bis 8 wird das gleiche erreicht, indem im Bereich der
Anschlußstelle des Auswechselträgers ein Stegblech von der Länge einer Welle des zickzackförmig
gebogenen Rundeisens 13 angebracht wird; dieses Rlech überträgt die Kraft des Auswechselträgers
auf die Knoten des Stahlträgers 2". Es ist jedoch auch möglich, die Auswechselträger
in derselben Weise in die Ausnehmungen wie 2d einzuschieben wie Leitungen.
1. Vorgefertigtes Deckenelement für Gebäudedecken, bestehend aus einer Beton-Deckenplatte
und wenigstens einem in Längsrichtung des Deckenelementes verlaufenden Stahlträger
mit T-förmigem Querschnitt, dessen Steg vorstehende Spitzen und zwischen diesen im
wesentlichen dreieckförmige Ausnehmungen aufweist, wobei die Spitzen des Stahlträgersteges
in der Beton-Deckenplatte verankert sind, dadurch gekennzeichnet, daß der in Längsrichtung
des Deckenelementes verlaufende Stahlträger jeweils in einem Abstand von den Schmalseiten
der Beton-Deckenplatte endet, der mindestens gleich der Konstruktionshöhe des gesamten
Deckenelementes ist.
2. Deckenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahlträger aus
einer Hälfte eines durch einen im Zickzack verlaufenden Schnitt im Steg geteilten
Doppel-T-Profils besteht.
3. Deckenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahlträger aus
einem auf einer Seite zickzackförmig und der anderen Seite gerade geschnittenen Blech
und einem dazu senkrechten, an die gerade Seite angeschweißten Flansch besteht.
4. Deckenelement nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitzen
des Stahl trägerstegs mit wenigstens einem Stabstahl miteinander verbunden und in
der Beton-Deckenplatte verankert sind.
5. Deckenelement nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitzen
des Stahlträgerstegs mit KopfbolzendUbeln in der Beton-Deckenplatte verankert sind.
6. Deckenelement nach einem der Ansprüche 1 - 5, bei dem an den Enden des Stahlträgers
jeweils ein unter einem spitzen Winkel zur Beton-Deckenplatte verlaufendes Zugelement
befestigt ist, dessen freies Ende in der Beton-Deckenplatte verankert ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das freie Ende des Zugelementes in einem Abstand von den Schmalseiten
der Beton-Deckenplatte endet, der mindestens gleich der Konstruktionshöhe des gesamten
Deckenelementes ist.
7. Deckenelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugelement ein T-Profil
ist.
8. Deckenelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugelement ein Stegblech
ist.