[0001] Die Erfindung betrifft ein Profilzylinderschloß, umfassend ein Zylinderschloßgehäuse
mit HAHN-Profil und einen in einer Zylinderkernbohrung des Zylinderschloßgehäuses
drehbar gelagerten Zylinderkern mit einem für die Aufnahme eines Flachschlüssels ausgebildeten
Schlüsselkanal, wobei in dem Profilsack des Zylinderschloßgehäuses und in dem Zylinderkern
in zwei benachbarten, achsparallelen Ebenen jeweils in einer Reihe hintereinander
den Schlüsselkanal anschneidende Gehäusestift-und Kernstiftbohrungen für die Aufnahme
von federbelasteten Zuhaltungsstiftpaaren vorgesehen sind, deren Kernstifte an ihren
radial inneren Enden mit einer jeweils einer Reihe von Zuhaltungsstiftpaaren zugeordneten
Kerbenreihe der Flachschlüsselkante zusammenwirken.
[0002] Ein solches Profilzylinderschloß ist beispielsweise aus der DE-OS 25 33 494 bekannt.
[0003] Bei dem bekannten Profilzylinderschloß sind die die Gehäusestift- und Kernstiftbohrungen
enthaltenden Ebenen parallel zueinander und parallel zur Symmetrieachse des HAHN-Profils
angeordnet.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neuartige Anordnung der Gehäusestift-
und Kernstiftbohrungen zu finden, die es ermöglicht, Profilzylinderschlösser anzubieten,
welche mit den bisher auf dem Markt befindlichen Schlüsseln nicht betätigt werden
können, um auf solche Weise eine erhöhte Nachschließsicherheit zu erreichen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß-die die Gehäusestift-
und Kernstiftbohrungen enthaltenden Ebenen unter einem gegen die Schlüsselkante hin
konvergierenden spitzen Winkel gegeneinander geneigt sind.
[0006] Es ist beispielsweise aus der DE-PS 1 553 294 bekannt, die die Gehäusestift- und
Kernstiftbohrungen enthaltenden Ebenen gegeneinander unter einem spitzen Winkel geneigt
anzuordnen. Bei dieser bekannten Lösung handelt es sich aber um ein Rundzylinderschloß
und nicht um ein Profilzylinderschloß mit HAHN-Profil. Der verhältnismäßig geringe
Raum, welcher in dem Profilsack eines Profilzylinderschlosses mit HAHN-Profil für
die Unterbringung der Gehäusestiftbohrungen zur Verfügung steht, hat es der Fachwelt
bisher offensichtlich als Notwendigkeit erscheinen lassen, die Gehäusestift- und Kernstiftbohrungen
so anzuordnen, daß diese in zwei zueinander parallelen Ebenen liegen und die Fachwelt
davon abgehalten, die Gehäusestiftbohrungen innerhalb des Profilsackes gegeneinander
geneigt anzubringen.
[0007] Die bekannte Lösung nach der DE-PS 1 553 294 unterscheidet sich auch dadurch grundsätzlich
von der erfindungsgemäßen Lösung, daß die radial inneren Enden der Kernstifte nicht
mit einer Schlüsselkante zusammenwirken, sondern mit Ausnehmungen in den Seitenflächen
des Flachschlüssels. Die erfindungsgemäße Lösung bietet demgegenüber den Vorteil,
daß Kerben an der Flachschlüsselkante beim Ersthersteller - wie auch immer diese Kerben
aussehen - verhältnismäßig leicht hergestellt werden können, ohne daß der durch die
neuartige Konfiguration entstehende Vorteil der erschwerten Nachschließbarkeit mit
herkömmlichen Schlüsseln und der erschwerten Einzelherstellung von an diese Konfiguration
angepaßten Schlüsseln durch Unbefugte verloren geht.
[0008] Bei der bekannten Ausführungsform nach der DE-OS 25 33 494 sind die Kerben in dem
Flachschlüssel einseitig offen, andererseits aber in der Regel durch das der jeweils
anderen Kerbenreihe zugehörige Schlüsselmaterial verschlossen. Dies bedeutet für den
Ersthersteller der Schlüssel eine erhebliche Erschwerung der serienmäßigen Schlüsselfabrikation,ohne
daß die Einzelnachahmung der Schlüssel durch Unbefugte, bei der es bekanntlich auf
ein besonders rationelles Arbeiten nicht im gleichen Maße ankommt, wie bei der serienmäßigen
Schlüsselfabrikation durch den Ersthersteller, wesentlich erschwert wird.
[0009] Die Erfindung will deshalb weiter erreichen, daß die serienmäßige Herstellung der
zu erfindungsgemäßen Profilzylinderschlössern gehörigen Schlüssel erleichtert wird.
Hierzu wird nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, daß die Kerben der
Kerbenreihen durchgehend offen sind, d. h. daß durch die Kerbenbegrenzungsflächen
definierte, gedachte Prismen oder Zylinder außerhalb der jeweiligen Kerbe nicht in
das Schlüsselmaterial einschneiden. Diese Weiterbildungsmaßnahme läßt sich grundsätzlich
mit Vorteil anwenden, gleichgültig, wie die die Kerben bildenden Flächen zu den die
Stiftzuhaltungspaare enthaltenden Ebenen stehen. Besonders vorteilhaft ist es allerdings,
wenn die Kerben der Kerbenreihen durch Flächen gebildet sind, welche zu der Ebene
der jeweils zugeordneten Reihe von Stiftzuhaltungspaaren im wesentlichen, vorzugsweise
exakt senkrecht stehen.
[0010] Bei der durchgehend offenen Ausgestaltung der Kerben lassen sich im Gegensatz zu
der Lösung nach der DE-OS 25 33 494 die Kerben durch rotierende Fräs- und/oder Schleifscheiben
herstellen, deren Achse parallel zur Schlüssellängsachse steht; wenn dabei die zusätzliche,
besonders vorteilhafte Anordnung gemäß Anspruch 2 erzielt werden soll, so kann man
dies ohne weiteres dadurch erzielen, daß man die Rotationsachse der Scheibenfräser
in diejenige Ebene legt, welche der die zugehörigen Stiftzuhaltungspaare enthaltenden
Ebene entspricht.
[0011] Nach einer bevorzugten Ausführungsform trifft man die Anordnung der Kerben in den
beiden Kerbenreihen so, daß die Kerben der einen Kerbenreihe in Achsrichtung des Zylinderschlosses
gegenüber den Kerben der anderen Kerbenreihe versetzt angeordnet sind und dementsprechend
auch die diesen Kerben zugehörigen Stiftzuhaltungspaare. Durch diese Anordnung erreicht
man, daß auch bei verhältnismäßig dünnen Flachschlüsseln die Kerben der beiden Kerbenreihen
sich gegenseitig nicht beeinflussen.
[0012] Natürlich muß man, um eine gegenseitige Beeinträchtigung der Kerben beider Kerbenreihen
zu vermeiden, den Abstand der Kerben von der Rotationsachse bzw. die Dicke des Flachschlüssels
im Bereich der die Kerben aufweisenden Kante und die Einschnittiefe der Kerben aufeinander
abstimmen. Dabei ist es unschädlich, wenn die Kerben der einen Reihe bis in die der
jeweils anderen Kerbenreihe zugehörigen Schlüsselseitenfläche durchgehen, sofern nur,
was ja durch die Längsversetzung der Kerben beider Reihen relativ zueinander erreicht
wird, die Kerbenflanken der einen Reihe durch die Kerben der anderen Reihe nicht in
unzulässiger Weise angeschnitten werden.
[0013] Von einem Flachschlüssel im Sinne der Erfindung spricht man in der Regel, wenn das
Breite-zu-Dicke-Verhältnis des achsnormalen Schlüsselschafteinhüllquerschnitts von
etwa 2,5 : 1 bis etwa 3,2 : 1 ist (siehe auch Hron "Schloßkonstruktionen", Rudolf
Bohmann, Industrie- und Fachverlag, Heidelberg, Wien, 1952, Seite 1
04, zweiter Absatz).
[0014] Der Charakter des Flachschlüssels geht auch dann nicht verloren, wenn der Flachschlüssel
in einem achsnormalen Querschnitt,betrachtet in einem kantnahen Bereich zu seiner
die Kerbenreihen aufweisenden Kante,durch zur Kante hin divergierende Seitenflächenbereiche
verdickt ist im Hinblick auf einen möglichst großen Abstand der Wirkungsebenen der
Kerbenreihen zueinander und der Schlüsselkanal dementsprechend ebenfalls erweitert
ist. Gleichwohl wird durch diese Maßnahme die gegenseitige Nichtdurchdringung der
Kerben benachbarter Kerbenreihen erleichtert. Wenn hier von Erhaltung des Flachschlüsselcharakters
gesprochen wird, so insbesondere unter dem Gesichtspunkt eines bequem in Kleidungstaschen
zu tragenden Schlüssels, welcher weder unförmig groß ist, noch sich als bohrer- oder
reibahlen- ähnliches Instrument verhält.
[0015] Bevorzugt wird man die Neigung der divergierenden Seitenflächenbereiche zueinander
so wählen, daß diese jeweils parallel sind zu den die zugehörigen Zuhaltungsstiftpaare
enthaltenden Ebenen.
[0016] Den kantnahen Bereich, indem die Flachschlüsselseitenflächen gegeneinander geneigt
sind, wird man zweckmäßig auf höchstens 3o %, vorzugsweise höchstens 2o % der Breite
der Flachschlüsselseitenflächen beschränken, was die gewünschte Erhaltung des Flachschlüsselcharakters
begünstigt und gleichzeitig die Möglichkeit gibt, in den parallel bleibenden Bereichen
und Schlüsselseitenflächen in herkömmlicher Weise Führungs- und/ oder Sperrippen anzuordnen.
Dem gleichen `Ziele der Erhaltung des Flachschlüsselcharakters entspricht es, wenn
die maximale Verdickung des Flachschlüssels höchstens 35 %, vorzugsweise 3o %, gegenüber
der Dicke des Einhüllrechtecks des Flachschlüssels in seinem nicht verbreiterten Bereich
beträgt.
[0017] Die Verdickung des Flachschlüssels in seinem kantnahen Bereich ermöglicht eine Flachschlüsselprofilform,
bei welcher der Flachschlüssel, in einer achsnormalen Schnittebene betrachtet, im
Bereich der Verdickung zwischen den divergierenden Seitenflächen eine Längsausnehmung
in seiner die Kerbenreihen enthaltenden Ebene aufweist. Dann kann der Schlüsselform
entsprechend der Schlüsselkanal an seiner den
Kerbenreihen zugekehrten Schmalfläche eine zu der Längsausnehmung des Schlüssels komplementäre
und in die Längsausnehmung eingreifende Füllrippe aufweisen. Auf diese Weise wird
die Zugänglichkeit des erfindungsgemäßen Schlosses durch herkömmliche und unbefugt
nachgeahmte Schlüssel weiter erschwert und die Zahl der Schließungsvariationen erhöht.
[0018] Die Längsausnehmung zwischen den Schlüsselseitenflächen im Bereich der Verdickung
kann durch zu den divergierenden Seitenflächen im wesentlichen parallele Begrenzungsflächen
definiert sein, derart, daß der Schlüssel,im achsnormalen Querschnitt betrachtet,
in seinem kantnahen Bereich ein im wesentlichen V-förmiges Verzweigungsprofil aufweist.
[0019] Schlüssel mit V-förmigem und ähnlichem Verzweigungsprofil sind beispielsweise aus
der US-PS 2 62o 649 und der deutsch-österreichischen Patentschrift 77 o38 in anderem
Zusammenhang an sich bekannt.
[0020] Im Hinblick auf die Unterbringung der gegeneinander geneigten Ebenen der Zuhaltungsstiftpaarreihen
mit möglichst großem gegenseitigem Neigungswinkel wird empfohlen, daß die die Reihen
von Zuhaltungsstiftpaaren enthaltenden Ebenen wenigstens annähernd symmetrisch in
bezug auf eine die Achse des Zylinderschlosses enthaltende Symmetrieebene angeordnet
sind.
[0021] Im Hinblick auf die möglichst problemlose Bohrung der Gehäusestiftbohrungen in dem
Zylindergehäuse wird empfohlen, daß die die Reihen von Zuhaltungsstiftpaaren enthaltenden
Ebenen wenigstens annähernd durch die Längsachse der Zylinderkernbohrung gehen. Es
werden nämlich die Bohrer zum Bohren der Gehäusestiftbohrungen bei der Herstellung
des Zylindergehäuses für erfindungsgemäße Profilzylinderschlösser an der zylindrischen
Außenfläche des zylindrischen Profilteils angesetzt. Diese zylindrische Außenfläche
ist in der Regel konzentrisch zur Achse der Zylinderkernbohrung. Das Ansetzen der
Bohrer und das exakte Einschneiden ist aber am einfachsten, wenn der Bohrer senkrecht
auf die zylindrische Außenumfangsfläche auftrifft.
[0022] Unter Berücksichtigung der genormten Profilform von HAHN-Profilen und unter Berücksichtigung
der üblichen Gesamtlänge von Stiftzuhaltungspaaren ergibt sich, daß die die Reihen
von Zuhaltungsstiftpaaren enthaltenden Ebenen miteinander einen Winkel von weniger
als 4
0°, vorzugsweise weniger als 3
0°, einschließen. Dabei ist berücksichtigt, daß die Gehäusebohrungen die Begrenzungsfläche
des Profilsacks nicht anschneiden und auch nicht übermäßig schwächen sollen.
[0023] Um zu verhindern, daß die Kernstifte (und demnach auch die Gehäusestifte) nach dem
Abziehen des Schlüssels in das Innere des Schlüsselkanals hineinrutschen und die Führung
in der zugehörigen Kernstiftbohrung verlieren, wird vorgeschlagen, daß innerhalb des
Schlüsselkanals mindestens eine achsparallel zum Zylinderschloß verlaufende Sicherungsrippe
in solcher Lage vorgesehen ist, daß die Kernstifte an ihr bei Radialeinwärtsverschiebung
anstoßen, bevor sie die Führung in der jeweiligen Kernstiftbohrung verlieren.
[0024] Die Kern- und Gehäusestifte werden bevorzugt mit Kreisquerschnitt ausgeführt und
dementsprechend die sie aufnehmenden Kernstift- und Gehäusestiftbohrungen. Für diesen
Fall wird weiter vorgeschlagen, daß die Kernstifte an ihren radial äußeren Enden eine
in bezug auf die Kernstiftachse rotationssymmetrische Kuppelfläche aufweisen, wobei
der Krümmungsradius dieser Kuppelfläche nur geringfügig kleiner ist als der Radius
der Kernbohrung. Damit ist in einfacher und ausreichender Weise sichergestellt, daß
die Kernstifte sich beim Drehen des Zylinderkerns an den Gehäusestiftmündungen in
die Zylinderkernbohrung nicht sperrend verhaken können.
[0025] Die erfindungsgemäße Ausbildung eines Profilzylinderschlosses läßt es ohne weiteres
zu, daß noch zusätzliche oder mindestens ein zusätzlicher Zuhaltestift vorhanden ist,
welcher mit Niveauschwankungen an mindestens einer, vorzugsweise beiden Seitenflächen
des Flachschlüssels zusammenwirkt. Die Niveauschwankungen können dabei durch Ausnehmungen
in den Seitenflächen des Flachschlüssels oder auch an Rippen gebildet sein, welche
von den Seitenflächen des Flachschlüssels mit möglichst geringer Rippenhöhe abstehen.
[0026] Sieht man in dem kantnahen Bereich eine Verdickung vor, wie oben als Weiterbildungsmaßnahme
vorgeschlagen, so empfiehlt es sich, daß die zusätzlichen Zuhaltestifte mit der bzw.
den Seitenflächen außerhalb des kantnahen Bereichs zusammenwirken, so daß die Zuhaltestifte
also an den Seitenflächen außerhalb der kantnahen Verdickung angreifen. Das Herstellen
der Niveauunterschiede für die Steuerung der zusätzlichen Zuhaltestifte ist dadurch
erleichtert, gleichgültig ob diese Niveauunterschiede durch Einbohren von Vertiefungen
in die Seitenflächen erzeugt werden, oder durch Einarbeiten von Kerben in Rippen,
die sich über den Seitenflächen erheben.
[0027] Aus dem Bestreben heraus, möglichst unveränderte HAHN-Profile verwenden zu können,
die in ihrem zylindrischen Profilteil nur verhältnismäßig geringe Wandstärke zwischen
zylindrischer Außenumfangsfläche und Zylinderkernbohrung besitzen, empfiehlt es sich,
daß die zusätzlichen Zuhaltestifte federlose Zuhaltestifte im Kern sind, welche an
ihren radial äußeren Enden mit Ausnehmungen in der Innenumfangsfläche der Kernbohrung
zusammenwirken,und zwar in der Weise, daß die zusätzlichen Zuhaltestifte beim Einführen
eines richtigen Flachschlüssels in den Schlüsselkanal bis zur Freigabe des Schlüsselkanals
für den einzuführenden Flachschlüssel in die zugehörigen Ausnehmungen der Innenumfangsfläche
der Kernbohrung ausgeschoben werden können und beim nachfolgenden Drehen des Zylinderkerns
die zusätzlichen Kernstifte durch nockenartiges Zusammenwirken mit den Ausnehmungen
in der Umfangsfläche der Zylinderkernbohrung radial einwärts geschoben werden können,
bis zur vollständigen Freigabe der Drehbewegung des Zylinderkerns. Dabei können die
Ausnehmungen in der Innenumfangsfläche der Kernbohrung Einzelausnehmungen sein, welche
zweckmäßig durch nachträglich zu verschließende Radialbohrungen gebildet werden; es
ist aber auch denkbar, die Ausnehmungen für eine Reihe von zusätzlichen Zuhaltestiften
als zusammenhängende Nut an der Innenumfangsfläche der Kernbohrung auszuführen; eine
solche Nut kann durch z. B. Räumen von der Zylinderkernbohrung her gewonnen werden.
[0028] Bevorzugt sorgt man dafür, daß die zusätzlichen Zuhaltestifte mit ihren Achsen im
wesentlichen senkrecht zur Längsmittelebene des Schlüsselkanals stehen. Um Kollisionen
der niveauvariierten Steuerungsbereiche an den Flachschlüsselseitenflächen für die
Steuerung der zusätzlichen Zuhaltestifte mit den kantseitigenKerben für die Steuerung
der Stiftzuhaltungspaare zu vermeiden, wird es sich in der Regel ergeben, daß die
Kernbohrung für die zusätzlichen Zuhaltestifte nicht durch die Zylinderkernachse gehen,
sondern diese auf der von den Zuhaltungsstiftpaaren abgelegenen Seite kreuzen.
[0029] Die zusätzlichen Zuhaltestifte sind beispielsweise aus der DE-AS 2o o3 o59 in anderem
Zusammenhang bekannt.
[0030] Wie aus der DE-AS 2o o3 o59 auch schon bekannt, können die zusätzlichen
Zuhaltestifte auf einer Seite des Schlüsselkanals in einer gemeinsamen, zur Zylinderkernachse
parallelen Ebene angeordnet sein. Darüber hinaus können die zusätzlichen Zuhaltestifte
auf beiden Seiten des Schlüsselkanals in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sein.
[0031] Um ein möglichst ungehemmtes Drehen des Zylinderkerns zu erreichen, ohne die Kernstiftbohrungen
für die zusätzlichen, federlosen Zuhaltestifte im Kern übergroß dimensionieren zu
müssen und dadurch den Zylinderkern übermäßig zu schwächen, kann man die zusätzlichen
Zuhaltestifte an ihren radial äußeren Enden pilzförmig erweitern und in entsprechend
abgesetzten Kernstiftbohrungen des Zylinderkerns einsetzen; dadurch erzielt man den
zusätzlichen Vorteil, daß die zusätzlichen Zuhaltestifte bei abgezogenem Flachschlüssel
nicht in den Schlüsselkanal bis zum Führungsverlust hineinfallen können.
[0032] Um ein Eindringen der Gehäusestifte der Stiftzuhaltungspaare in die für die zusätzlichen
Zuhaltestifte bestimmten Bohrungen im Zylinderkern zu vermeiden, wird vorgeschlagen,
daß die zusätzlichen Zuhaltestifte zu beiden Seiten des Flachschlüssels in Achsrichtung
des Zylinderschlosses gegenüber den Zuhaltungsstiftpaaren versetzt sind.
[0033] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Schließanlage unter Verwendung von Zylinderschlössern
der soweit behandelten Art, bei der sich die zugehörigen Zylinderschlösser voneinander
unterscheiden können,
a) durch unterschiedliche Lage, Länge und Zahl der Stiftzuhaltungspaare und entsprechend
unterschiedlichen Kerben im Schlüssel und/oder
b) durch unterschiedliche Lage, Länge und/oder Zahl der zusätzlichen Zuhaltestifte
und entsprechend unterschiedliche Schlüsselgestaltung und/oder
c) durch unterschiedliche Profilierung der Schlüsselkanäle und entsprechend unterschiedliche
Profilierung der Schlüsselseitenflächen und/oder
d) durch unterschiedliche Profilierung der Füllrippe und entsprechend unterschiedliche
Profilierung der Längsausnehmung im Schlüssel.
[0034] Schließanlage wird hier ganz allgemein verstanden, gleichgültig, ob sämtlichen Zylinderschlössern
oder Gruppen von ihnen ein übergeordneter Schlüssel angeordnet ist. Als Schließanlage
im weitesten Sinne wird auch verstanden, daß etwa eine Großwohnanlage mit im Aufbau
ähnlichen Zylinderschlössern ausgerüstet ist, die sich untereinander durch eines oder
mehrere der Unterscheidungsmerkmale a) bis d) unterscheiden, ohne daß übergeordnete
Schlüssel existieren.
[0035] Zur Unterscheidungsmöglichkeit a) kommt auch noch hinzu, daß den Zuhaltungsstiftpaaren
noch ein oder mehrere Plättchen beigelegt sind, so daß sich unterschiedlich schließende
Schlösser ergeben, wobei dann ein übergeordneter Schlüssel mit seiner Kerbentiefe
so gewählt sein kann, daß bei Verwendung dieses übergeordneten Schlüssels für verschiedene
Schlösser verschiedene Trennebenen zwischen Plättchen und Stiften in die Trennfläche
zwischen Zylinderkern und Zylinderkernbohrung fallen.
[0036] Im Falle der Schloßdifferenzierung durch das Unterscheidungsmerkmal b) geht man bevorzugt
so vor, daß man innerhalb einer Gruppe oder Untergruppe von Zylinderschlössern in
dem Zylinderkern an jeweils gleichen Stellen Bohrungen für die Zusatzkernstifte vorsieht,
wobei die Unterscheidung einzelner Zylinderschlösser innerhalb der Gruppe bzw. Untergruppe
durch nach Ort und/oder Zahl unterschiedliche Besetzung dieser Bohrungen mit zusätzlichen
Zuhaltestiften erfolgt, wie schon in der DE-AS 2o o3 o59 vorgesehen.
[0037] Die beiliegenden Figuren erläutern die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels;
es stellen dar:
Fig. 1 einen achsnormalen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Profilzylinderschloß
längs Linie I-I der Fig. 3,
Fig. 2 einen achsnormalen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Profilzylinderschloß
längs Linie II-II der Fig. 3,
Fig. 3 einen achsparallelen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Profilzylinderschloß
längs Linie III-III der Fig. 1,
Fig. 4 eine Seitenansicht eines Schlüssels für das Profilzylinderschloß gemäß Fig.
1 bis 3 in Pfeilrichtung IV der Fig. 6,
Fig. 5 einen Schnitt nach Linie V-V der Fig. 4,
Fig. 6 einen Schnitt nach Linie VI-VI der Fig. 4, und
Fig. 7 einen Scheibenfräser zum Einfräsen von Kerben im Schlüssel gemäß Fig. 4 bis
6.
[0038] In Fig. 1 erkennt man ein Profilzylinderschloß mit einem Zylindergehäuse 1
0, welches als HAHN-Profil ausgebildet ist. Das in Fig. 1 dargestellte HAHN-Profil
mit dem zylindrischen Profilteil 12 und dem Profilsack 14 ist maßstabgetreu dargestellt.
Das Profilgehäuse 1
0 weist eine Zylinderkernbo
hrung 16 mit einer Innenumfangsfläche 18 auf. In die Zylinderkernbohrung 16 ist ein
Zylinderkern 2o drehbar eingesetzt. Der Zylinderkern 2o weist einen Schlüsselkanal
22 auf. In diesem Schlüsselkanal 22 ist der Schaft 24 eines Schlüssels 26 eingesetzt.
Der Schlüssel 26 ist im einzelnen in Fig. 4 bis 6 dargestellt. Der Schlüsselschaft
24 ist, wie aus den Fig. 4 bis 6 zu ersehen, mit längsverlaufenden Sperr- und Führungsrippen
28 und dazwischen verlaufenden Sperr- und Führungsnuten 3o versehen. Die eine Seitenfläche
des Flachschlüssels 24 ist mit 32, die andere mit 34 bezeichnet. Die Seitenflächen
32 und 34 sind durch Kantflächen 36 und 38 miteinander verbunden. Die Kantflächen
36 und 38 sind, wie aus Fig. 5 und 6 zu ersehen, schmäler als die Seitenflächen 32
und 34, so daß von einem Flachschlüssel gesprochen werden kann. Der Flachschlüssel
weist angrenzend an die Kantfläche 38 einen kantnahen Bereich 4o auf, welcher durch
Seitenflächenbereiche 32a und 34a definiert ist. Die Breite des kantnahen Bereichs
4o entspricht etwa 2o % der Gesamtbreite der Schlüsselseitenflächen 32 und 34. Die
kantnahen Seitenflächenbereiche 32a und 34a schließen miteinander einen Winkel α von
ca. 3o
0 ein. Zwischen den kantnahen Seitenflächenbereichen 32a und 34a ist in die Kantfläche
38 des Schlüsselschafts 24 eine V-förmige Längsausnehmung 42 eingelassen. Dadurch
ist im kantnahen Bereich 4o ein V-förmiges Verzweigungsprofil gebildet.
[0039] Wie man aus Fig. 2 ersieht, greift in die V-förmige Längsausnehmung 42 des Schlüsselschafts
24 eine Füllrippe 44 ein, welche aus dem den Schlüsselkanal 22 begrenzenden Material
des Zylinderkerns 2o gebildet ist. Diese Füllrippe 44 ist komplementär zu der Längsausnehmung
42 des Schlüsselschafts 24 gemäß den Fig. 5 und 6. Die Begrenzungsflächen 46 und 48
der Längsausnehmung 42 sind parallel zu den Seitenflächenbereichen 32a bzw. 34a. Die
maximale Dicke des Schlüsselschafts ist, wie aus Fig. 5 und 6 zu ersehen, im kantnahen
Bereich 4o nicht größer als die Dicke des Schlüsselgriffs und etwa um 3o % größer
als die maximale Dicke des Schlüsselschafts 24 außerhalb des kantnahen Bereichs 4
0.
[0040] Wie aus Fig. 1 zu ersehen, sind in dem Profilsack 14 Gehäusestiftbohrungen 5
0, 52 vorgesehen. Zu den Gehäusestiftbohrungen 50 gehören Kernstiftbohrungen 54; zu
den Gehäusestiftbohrungen 52 gehören Kernstiftbohrungen'56. In der Ruhestellung des
Zylinderschlosses bei abgezogenem Schlüssel fluchten die Gehäusestiftbohrungen 5
0, 52 mit den Kernstiftbohrungen 54, 56. Die Gehäusestiftbohrungen 5
0, 52 enthalten Gehäusestifte 58, 6o; die Kernstiftbohrungen 54, 56 enthalten Kernstifte
62, 64. Gehäusestifte 58 und die Kernstifte 62 bilden zusammen je ein Stiftzuhaltungspaar
58, 62; die Gehäusestifte 6o und die Kernstifte 64 bilden zusammen je ein Stiftzuhaltungspaar
6
0, 64. In Fig. 1 betrachtet, liegt eine Mehrzahl von Stiftzuhaltungspaaren 58 und 62
und eine Mehrzahl von Stiftzuhaltungspaaren 6
0, 64 senkrecht zur Zeichenebene hintereinander. Die Stiftzuhaltungspaare 58, 62 liegen
in einer Ebene E; die Stiftzuhaltungspaare 6
0, 64 liegen in einer Ebene F. Die beiden Ebenen E und F schneiden sich in der Zylinderkernachse
0, die auch als Längsachse des Profilzylinderschlosses zu verstehen ist. Die Ebenen
E und F sind symmetrisch beiderseits der Symmetrieebene S des Profilzylinderschlosses
angeordnet und schließen miteinander einen Winkel α ein. Dieser Winkel α ist ebenso
groß wie der in den Fig. 2 und 6 eingezeichnete Winkel, den dort die Seitenflächenbereiche
32a und 34a sowie die Begrenzungsflächen 46 und 48 miteinander einschließen.
[0041] Wie man aus Fig. 3 erkennen kann, sind die Kernstiftbohrungen 54 und 56 in Achsrichtung
des Profilzylinderschlosses gegeneinander versetzt, wobei die Kernstiftbohrungen 56
jeweils in der Mitte zwischen zwei aufeinanderfolgenden Kernstiftbohrungen 54 sind.
Den Zuhaltungsstiftpaarungen 58, 62 sind, wie aus den Fig. 1, 4, 5 und 6 zu ersehen,
Kerben 68 zugeordnet; den Zuhaltungsstiftpaaren 6
0, 64 sind, wie aus Fig. 4 und 5 zu ersehen, Kerben 7o zugeordnet. In Fig. 1 erkennt
man den Eingriff eines Kernstifts 62 eines Stiftzuhaltungspaars 58, 62 in eine Kerbe
68. Die Kerben 68 sind, wie aus Fig. 4 ersichtlich, durch Kerbenbegrenzungsflächen
68a, 68b, 68c definiert, von denen man in Fig. 1 und 6 eine Kerbenbegrenzungsfläche
68b erkennt. Die Kerben 7o sind durch Kerbenbegrenzungsflächen 7oa, 7ob und 7oc definiert,
von denen man in Fig. 5 die Kerbenbegrenzungsfläche 7ob erkennt. Die Kerbenbegrenzungsflächen
68a, 68b, 68c stehen senkrecht auf der Ebene E; die Kerbenbegrenzungsflächen 7oa,
7ob, 7oc stehen senkrecht auf der Ebene F. Die Ebenen E und F sind, um dies deutlich
zu machen, auch in den Fig. 5 und 6 eingezeichnet unter der Voraussetzung, daß das
in den Fig. 5 und 6 nicht eingezeichnete Profilzylinderschloß relativ zum Schlüsselschaft
gleiche Stellung einnimmt, wie in Fig. 1 dargestellt. Die Kerbenbegrenzungsflächen
68c, 7oc dienen der Kernstiftsteuerung.
[0042] Wie aus Fig. 5 und 6 ersichtlich, erstrecken sich die Kerben 68 und 7o durch beide
Schenkel des V-förmigen Verzweigungsprofils. Dies ist allerdings nicht notwendig.
Bei entsprechend geringer Kerbentiefe ist es denkbar, daß auch einmal eine Kerbe in
dem einen Schenkel den gegenüberliegenden Schenkel des V-förmigen Verzweigungsprofils
nicht anschneidet.
[0043] In Fig. 5 ist durch ein in die Kerbe 7o eingelegtes Prisma 72 deutlich gemacht, daß
die Kerbe 7o in Durchblicksrichtung senkrecht zur Ebene F beidendig offen ist, d.
h. nicht durch Material des Schlüssels begrenzt ist.
[0044] In Fig. 6 ist dargestellt, wie die Kerbe 68 durch einen Scheibenfräser 74 erzeugt
werden kann; die Achse 76 des Scheibenfräsers 74 liegt in der Ebene E und steht in
Fig. 6 senkrecht zur Zeichenebene, d. h. sie verläuft parallel zur Schlüssellängsrichtung,
oder bei eingestecktem Schlüssel in Fig. 1 betrachtet, parallel zur Längsachse O des
Profilzylinderschlosses. Das Profil der Scheibe zur Erzeugung der Kerbe 68 ist in
Fig. 7 dargestellt. Der Radius des Scheibenfräsers 74 ist, wie aus Fig. 6 und 7 ersichtlich,
groß gegen die Tiefe der Kerbe 68 und gegen die Dicke des Flachschlüsselschafts 24,
so daß die durch die Schleifscheibe 74 erzeugte Kerbe 68 durch ein Prisma angenähert
werden kann, entsprechend dem in Fig. 5 eingezeichneten Prisma 72.
[0045] Wenn der richtige Schlüssel eingesteckt ist, so sind sämtliche Stiftzuhaltungspaare
58, 62 und 6
0, 64 durch die ihnen zugehörigen Kerben 68 bzw. 7o in einer Stellung gehalten, in
welcher die Trennebenen 59, 61 der Stiftzuhaltungspaare 58, 62, 6
0, 64 mit der Innenumfangsfläche 18 der Zylinderkernbohrung 16 zusammenfallen, so daß
der Zylinderkern durch den eingesteckten Schlüssel gedreht werden kann. Die radial
inneren Enden 63 der Kernstifte 62 sind konisch und im Spitzenbereich gewölbt, in
Anpassung an die zwischen den Kerbenbegrenzungsflächen 68a, 68b definierten Winkel;
Entsprechendes gilt natürlich für die Spitzen der Kernstifte 64. Die radial äußeren
Endflächen 65 der Kernstifte 62 sind rotationssymmetrische Kuppeln um die Kernstiftachse
und haben einen Krümmungsradius, der geringfügig kleiner ist als der Radius der Innenumfangsfläche
18 der Kernbohrung 16.
[0046] Die Gehäusestifte 58 und 6o sind durch Schraubendruckfedern 51 und 53 radial einwärts
vorgespannt.
[0047] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, sind in dem Zylinderkern 2o pilzförmige Zusatzzuhaltestifte
78, 8o angeordnet. Diese Zusatzzuhaltestifte 78, 8o sind federlose Zuhaltestifte.
Die Zuhaltestifte 78 wirken mit Ausnehmungen 82 in der Schlüsselseitenfläche 32 und
mit Ausnehmungen 84 in der Innenumfangsfläche 18 der Zylinderkernbohrung 16 zusammen.
Entsprechendes gilt für die
Zuhaltestifte 8
0. Wenn der richtige Schlüssel 24 in das Zylinderschloß eingeschoben ist, so können
die Zuhaltestifte 78 durch den Schlüsselschaft 24 so weit in die Ausnehmungen 84 eingeschoben
werden, daß der Schlüsselschaft 24 unbehindert in dem Schlüsselkanal 22 aus- und eingeschoben
werden kann. Andererseits können beim Drehen des Zylinderkerns 2o durch den eingeschobenen
Schlüssel die Zuhaltestifte 78 durch Zusammenwirken ihrer Pilzköpfe mit den Ausnehmungen
84 so weit radial einwärts in die Ausnehmungen 82 hineingeschoben werden, daß der
Zylinderkern 2o verdreht werden kann. Die den Zuhaltestift 78 aufnehmende Bohrung
im Zylinderkern 2o ist mit 79 bezeichnet, sie ist der Form des Zuhaltestifts 78 entsprechend
abgesetzt.
[0048] Es ist eine Mehrzahl von Zuhaltungsstiften 78 in Fig. 1 senkrecht zur Zeichenebene
hintereinander angeordnet; das gleiche gilt für die Zuhaltestifte 8
0. Sämtliche Zuhaltestifte 78 und 8
0 liegen in einer gemeinsamen Ebene Z,die parallel zu der Längsachse O des Zylinderschlosses
außerhalb dieser Längsachse O verläuft und senkrecht zu der Symmetrieebene S steht.
Es können jeweils ein Zuhaltestift 78 und ein Zuhaltestift 80 in einer gemeinsamen
Ebene senkrecht zur Achse 0 liegen, etwa jeweils in der Mitte zwischen einer Kernstiftbohrung
56 und einer Kernstiftbohrung 54 in Fig. 3. Es können aber auch die Zuhaltestifte
78 und 80 in verschiedenen Ebenen längs der Achse 0 liegen. Wichtig ist aber, daß
die Zuhaltestifte 78 und 8o in anderen Ebenen liegen als die Zuhaltungsstiftpaare
58, 62 und 6
0, 64, damit das Drehen des Zylinderkerns nicht durch das Eingreifen der federbelasteten
Gehäusestifte 58 und 6o in die Stiftbohrungen 79 der pilzförmigen Zuhaltestifte 78
und 8o blockiert wird.
[0049] Die Zuhaltestifte 78 können alle gleich lang sein, ebenso die Zuhaltestifte 8
0. Es können auch die Zuhaltestifte 78 und 8o untereinander gleich lang sein; sie können
auch unterschiedlich lang sein, etwa so, daß die Zuhaltestifte einer ersten Gruppe
eine erste Länge haben und die Zuhaltungsstifte einer zweiten Gruppe eine zweite Länge,
wobei die Zuhaltungsstifte beider Gruppen in gemischter Folge angeordnet sein können.
Man kann die maximal vorkommende Zahl von Bohrungen 79 für die Kernstifte 78 und 80
vorbohren und die Differenzierung von Schloß zu Schloß innerhalb einer Schließanlage
durch nach Zahl und Ort unterschiedliche Besetzung der Bohrungen mit Zuhaltestiften
78 vornehmen.
[0050] Weitere Differenzierungen von Schloß zu Schloß sind möglich durch Veränderung der
Führungs- und Sperrippen 28 sowie der Führungs- und Sperrnuten 3
0. Heitere Differenzierungen von Schloß zu Schloß sind möglich durch unterschiedliche
Längen der Gehäusestifte 58 und der Kernstifte 62 und entsprechend unterschiedliche
Tiefe der Kerben 68. Das Prinzip der Besetzung nur einzelner Gehäusestiftbohrungen
5o und Kernstiftbohrungen 54 mit Zuhaltungsstiftpaaren zum Zwecke der Differenzierung
von Schloß zu Schloß kann natürlich auch angewandt werden. Weiterhin können zur Differenzierung
einzelner Schlösser untereinander ein oder mehrere Plättchen zwischen die Gehäusestifte
58 und die Kernstifte 62 eingelegt werden.
[0051] übergeordnete Schlüssel werden so ausgebildet, daß sie ohne Rücksicht auf die Profilform
des Schlüsselkanals 22 eingeschoben werden können; sie erhalten Ausnehmungen 82 von
gleichem oder unterschiedlichem Niveau, so daß für alle oder mindestens eine Gruppe
von Schlössern die Zuhaltestifte 78 radial einwärts treten können und sie werden in
ihrer Kerbengestaltung bezüglich der Kerben 68, 7o so gestaltet, daß sie die Zuhaltungsstiftpaare
58, 62 aller Schlösser oder einer Gruppe von Schlössern innerhalb einer Schließanlage
derart steuern, daß die Trennebenen 59 zwischen den Stiften 58 und 62 bzw. zwischen
diesen Stiften und eingelegten Plättchen in die Innenumfangsfläche 18 der Kernbohrung
16 fallen.
[0052] Man erkennt ohne weiteres, daß die Kerben 68 und 7o auf herkömmlichen Schlüsselfräsmaschinen
nicht ohne weiteres gefräst werden können, was die Sicherheit der erfindungsgemäßen
Profilzylinderschlösser gegen Schlüsselnachahmung durch Unbefugte erhöht. Man erkennt
aber auch aus den Fig. 6 und 7, daß die Herstellung der Kerben 68 und 7o im Fabrikbetrieb
mit entsprechender Spezialeinrichtung auf einfache und rationelle Weise vorgenommen
werden kann.
[0053] Die Gesamtzahl der unterzubringenden Stiftzuhaltungspaare 58, 62 und 6
0, 64 ist größer als wenn die Stiftzuhaltungspaare in einer einzigen Reihe angeordnet
wären, wie dies bei den klassichen Zylinderschlössern der Fall ist. Unter ungünstigen
Bedingungen können möglicherweise nicht so viele Stiftzuhaltungspaare untergebracht
werden (mit Rücksicht auf gegenseitige Beeinflussung der Kerben 68 und 7o), wie dies
bei Anordnung von Stiftzuhaltungspaaren in zwei zueinander parallelen Reihen möglich
wäre. Diese Einschränkung wird aber durch die übrigen, der Erfindung inhärenten Vorteile
aufgewogen und ist jedenfalls dann völlig unbeachtlich, wenn die zusätzlichen Schließungsvariationen
durch die zusätzlichen Zuhaltestifte 78 und 8o nach der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung zur Verfügung stehen.
[0054] Nachzutragen ist noch, daß, wie aus Fig. 1 ersichtlich, in dem Schlüsselkanal 22
eine Rippe 67 vorgesehen ist, welche sich über die Länge des Schlüsselkanals erstreckt
und welche die Einwärtsbewegung der Kernstifte 62, 64 bei gezogenem Schlüssel in den
Schlüsselkanal verhindert.
[0055] Charakteristisch für die Schlüssel der erfindungsgemäßen Zylinderschlösser ist, daß
sich die Kerben einer Kerbenreihe wenigstens teilweise in dem die jeweils andere Kerbenreihe
aufnehmenden Material des Schlüssels als "Blindkerben" fortsetzen. Dieses charakteristische
Erscheinungsbild ergibt sich insbesondere dann, wenn das Herstellungsverfahren gemäß
den Fig. 6 und 7 angewandt wird; Herstellungsverfahren, welches im Hinblick auf eine
rationelle, fabrikmäßige Fertigung von großer Bedeutung ist. Natürlich kann anstelle
der rotierenden Scheibe auch ein hin- und hergehendes Bearbeitungswerkzeug verwendet
werden, welches ähnlich aufgebaut sein könnte, wie das Prisma 72 in Fig. 5 und welches
in Prismenlängsrichtung hin- und hergehen müßte, um die Kerbe 7o zu räumen, zu hobeln
oder zu feilen.
[0056] Wenn nicht alle Kerben der einen Kerbenreihe entsprechende Blindkerben in dem der
anderen Kerbenreihe zugehörigen Schlüsselmaterialbereich ergeben, so liegt dies daran,
daß bei der Herstellung extrem seichter Kerben in der einen Kerbenreihe das Herstellungswerkzeug
unter Umständen nicht mehr in das der anderen Kerbenreihe zugehörige Material einschneidet.
1. Profilzylinderschloß, umfassend ein Zylinderschloßgehäuse mit HAHN-Profil und einen
in einer Zylinderkernbohrung des Zylinderschloßgehäuses drehbar gelagerten Zylinderkern
mit einem für die Aufnahme eines Flachschlüssels ausgebildeten Schlüsselkanal, wobei
in dem Profilsack des Zylinderschloßgehäuses und in dem Zylinderkern in zwei benachbarten,
achsparallelen Ebenen jeweils in einer Reihe hintereinander den Schlüsselkanal anschneidende
Gehäusestift- und Kernstiftbohrungen für die Aufnahme von federbelasteten Zuhaltungsstiftpaaren
vorgesehen sind, deren Kernstifte an ihren radial inneren Enden mit einer jeweils
einer Reihe von Zuhaltungsstiftpaaren zugeordneten Kerbenreihe der Flachschlüsselkante
zusammenwirken, dadurch gekennzeichnet , daß die die Gehäusestift- und Kernstiftbohrungen
(5o, 52; 54, 56) enthaltenden Ebenen (E, F) unter einem gegen die Schlüsselkante (38)
hin konvergierenden spitzen Winkel (α) gegeneinander geneigt sind.
2. Profilzylinderschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Kerben (68,
70) der Kerbenreihe durch Flächen (68a, 68b, 68c; 7oa, 7ob, 7oc) gebildet sind, von
denen mindestens die kernstiftsteuernden Flächen (68c, 7oc) zu der Ebene (E bzw. F)
der jeweils zugeordneten Reihe von Stiftzuhaltungspaaren (58, 62; 60, 64) im wesentlichen, vorzugsweise exakt senkrecht stehen.
3. Profilzylinderschloß nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet ,
daß die Kerben (68, 70) der Kerbenreihe durchgehend offen sind, d. h. daß durch die Kerbenbegrenzungsflächen
(68a, 68b; 7oa, 7ob) definierte, gedachte Prismen (72) oder Zylinder außerhalb der
jeweiligen Kerbe (68, 70) nicht in das Schlüsselmaterial einschneiden.
4. Profilzylinderschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet ,
daß die Kerben (68) der einen Kerbenreihe in Achsrichtung (O) des Zylinderschlosses
gegenüber den Kerben (7o) der anderen Kerbenreihe versetzt angeordnet sind und dementsprechend
auch die diesen Kerben (68, 70) zugehörigen Stiftzuhaltungspaare (58, 62; 60, 64).
5. Profilzylinderschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet ,
daß der Flachschlüssel (26),in einem achsnormalen Querschnitt betrachtet, in einem
kantnahen Bereich (40) zu seiner die Kerbenreihe aufweisenden Kante (38) durch zur
Kante (38) hin divergierende Seitenflächenbereiche (32a, 34a) verdickt ist und der
Schlüsselkanal (22) dementsprechend ebenfalls erweitert ist.
6. Profilzylinderschloß nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß die divergierenden
Seitenflächenbereiche (32a, 34a) wenigstens annähernd parallel sind zu den die zugehörigen
Zuhaltungsstiftpaare (58, 62; 60, 64) enthaltenden Ebenen (E, F).
7. Profilzylinderschloß nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß sich der kantnahe
Bereich (40) über höchstens 3o %, vorzugsweise höchstens 20 % der Breite der Schlüsselseitenflächen (32, 34) erstreckt.
8. Profilzylinderschloß nach einem der Ansprüche 6 und 7, dadurch gekennzeichnet ,
daß die maximale Verdickung des Flachschlüssels (26) höchstens 35 %, vorzugsweise
3o % gegenüber der Dicke des Einhüllrechtecks des Flachschlüssels in seinem nicht
verbreiterten Bereich beträgt.
9. Profilzylinderschloß nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet ,
daß der Flachschlüssel (26),in einer achsnormalen Schnittebene betrachtet, im Bereich
(40) der Verdickung zwischen den divergierenden Seitenflächen (32a, 34a) eine Längsausnehmung
(42) in seiner die Kerbenreihe' enthaltenden Ebene (38) aufweist.
1o. Profilzylinderschloß nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß die Längsausnehmung
(42) durch zu der jeweils benachbarten der divergierenden Seitenflächen (32a, 34a)
im wesentlichen parallele Begrenzungsflächen (46, 48) definiert ist, derart, daß der
Schlüssel (26),im achsnormalen Querschnitt betrachtet, in seinem kantnahen Bereich
(40) ein im wesentlichen V-förmiges Verzweigungsprofil aufweist.
11. Profilzylinderschloß nach einem der Ansprüche 9 und 10, dadurch gekennzeichnet , daß der Schlüsselkanal (22) an seiner den Kerbenreihen
zugekehrten Schmalfläche eine zu der Längsausnehmung (42) komplementäre und in die
Längsausnehmung (42) eingreifende Füllrippe (44) aufweist.
12. Profilzylinderschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet
, daß die die Reihen von Zuhaltungsstiftpaaren (58, 62; 60, 64) enthaltenden Ebenen (E, F) wenigstens annähernd symmetrisch in bezug auf eine
die Achse (O) des Zylinderschlosses enthaltende Symmetrieebene (S) angeordnet sind.
13. Profilzylinderschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet
, daß die die Reihen von Zuhaltungsstiftpaaren (58, 62; 60, 64) enthaltenden Ebenen (E, F) wenigstens annähernd durch die Längsachse (O) der
Zylinderkernbohrung (16) gehen.
14. Profilzylinderschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet
, daß die die Reihen von Zuhaltungsstiftpaaren (58, 62; 60, 64) enthaltenden Ebenen (E, F) miteinander einen Winkel (α) von weniger als 40°, vorzugsweise weniger als 30°, einschließen.
15. Profilzylinderschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet
, daß innerhalb des Schlüsselkanals (22) mindestens eine achsparallele, zum Zylinderschloß
verlaufende Siche-rungsrippe (67) in solcher Lage vorgesehen ist, daß die Kernstifte
(62, 64) an ihr bei Radialeinwärtsverschiebung anstoßen, bevor sie die Führung in
der jeweiligen Kernstiftbohrung (54, 56) verlieren.
16. Profilzylinderschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet
, daß die Kerben (68, 70) der Kerbenreihen in einer die zugehörigen Stiftzuhaltungspaare (58, 62; 60, 64) enthaltenden Schnittebene (E, F) durch den Schlüssel betrachtet, eine Dreiecks-
oder Trapezform besitzen mit gegeneinander geneigten Flanken (68a, 68b; 7oa, 7ob)
und gegebenenfalls einer sich zwischen den Flanken (68a, 68b; 7oa, 7ob) erstreckenden
Trapezbasis (68c, 7oc).
17. Profilzylinderschloß nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet , daß die radial
inneren Enden (63) der Kernstifte (62, 64) mit den Trapezbasen (68c, 7oc) oder den
Flanken (68a, 68b; 7oa, 7ob) zusammenwirken.
18. Profilzylinderschloß nach einem der Ansprüche 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet
, daß die radial inneren Endabschnitte (63) der Kernstifte (62, 64) zum Ende hin konisch
verjüngt und an den Spitzen gegebenenfalls abgerundet sind, wobei der Kegelwinkel
der Kernstiftverjüngungen (63) kleiner oder höchstens gleich dem relativen Neigungswinkel
der Kerbenflanken (68a, 68b; 7oa, 7ob) der zugehörigen Kerbe ist.
19. Profilzylinderschloß nach einem der Ansprüche 5 bis 18, dadurch gekennzeichnet
, daß Führungs- und/oder Sperrippen (28) und/oder Nuten (30) des Flachschlüssels (26) dementsprechend des Schlüsselkanals (22) auf den Bereich
des Flachschlüssels (26) außerhalb des kantnahen Bereichs (4o) beschränkt sind.
20. Profilzylinderschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet
, daß die Kernstifte (62, 64) an ihren radial äußeren Enden eine in bezug auf die
Kernstiftachse rotationssymmetrische Kuppelfläche (65) aufweisen, wobei der Krümmungsradius
dieser Kuppelfläche (65) nur geringfügig kleiner ist als der Radius der Kernbohrung
(16).
21. Profilzylinderschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 20, gekennzeichnet durch zusätzliche Zuhaltestifte (78, 80), welche mit Niveauschwankungen (82) an mindestens einer, vorzugsweise beiden Seitenflächen
(32, 34) des Flachschlüssels (26) zusammenwirken.
22. Profilzylinderschloß nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet , daß die zusätzlichen
Zuhaltestifte (78, 80) mit der bzw. den Seitenflächen (32, 34) außerhalb des kantnahen Bereichs (4o) zusammenwirken.
23. Profilzylinderschloß nach einem der Ansprüche 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet
, daß die zusätzlichen Zuhaltestifte (78, 80) federlose Zuhaltestifte im Kern (2o) sind, welche an ihren radial äußeren Enden
mit Ausnehmungen (84) in der Innenumfangsfläche (18) der Kernbohrung (16) zusammenwirken,
und zwar in der Weise, daß die zusätzlichen Zuhaltestifte (78, 80) beim Einführen eines richtigen Flachschlüssels (26) in den Schlüsselkanal (22) bis
zur Freigabe des Schlüsselkanals (22) für den einzuführenden Flachschlüssel (26) in
die zugehörigen Ausnehmungen (84) der Innenumfangsfläche (18) der Kernbohrung (16)
ausgeschoben werden können und beim nachfolgenden Drehen des Zylinderkerns (20) die
zusätzlichen Kernstifte (78, 80) durch nockenartiges Zusammenwirken mit den Ausnehmungen (84) in der Umfangsfläche
(18) der Zylinderkernbohrung (16) radial einwärts geschoben werden können bis zur
vollständigen Freigabe der Drehbewegung des Zylinderkerns (20).
24. Profilzylinderschloß nach einem der Ansprüche 21 bis 23, dadurch gekennzeichnet
, daß die zusätzlichen Zuhaltestifte (78, 80) mit ihren Achsen im wesentlichen senkrecht
zur Längsmittelebene (S) des Schlüsselkanals (22) stehen.
25. Profilzylinderschloß nach einem der Ansprüche 21 bis 24, dadurch gekennzeichnet
, daß die zusätzlichen Zuhaltestifte (78, 80) auf einer Seite des Schlüsselkanals
(22) in einer gemeinsamen, zur Zylinderkernachse (0) parallelen Ebene (Z) angeordnet
sind.
26. Profilzylinderschloß nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen
Zuhaltestifte (78, 80) auf beiden Seiten des Schlüsselkanals (22) in einer gemeinsamen
Ebene (Z) angeordnet sind.
27. Profilzylinderschloß nach einem der Ansprüche 21 bis 26, dadurch gekennzeichnet
, daß die zusätzlichen Zuhaltestifte (78, 80) an ihren radial äußeren Enden pilzförmig
erweitert sind und in entsprechend abgesetzten Kernstiftbohrungen (79) des Zylinderkerns
(2o) aufgenommen sind.
28. Profilzylinderschloß nach einem der Ansprüche 21 bis 27, dadurch gekennzeichnet,
daß die zusätzlichen Zuhaltestifte (78) auf der einen Seite des Flachschlüssels (26)
in Achsrichtung (0) gegenüber den zusätzlichen Zuhaltestiften (80) auf der anderen Seite des Flachschlüssels (26) in Achsrichtung (O) des Profilzylinderschlosses
versetzt sind.
29. Profilzylinderschloß nach einem der Ansprüche 21 bis 28, dadurch gekennzeichnet,
daß die zusätzlichen Zuhaltestifte (78, 80) zu beiden Seiten des Flachschlüssels (26) in Achsrichtung (O) des Zylinderschlosses
gegenüber den Zuhaltungsstiftpaaren (58, 62; 60, 64) versetzt sind.
3
0. Schließanlage unter Verwendung von Zylinderschlössern nach einem der Ansprüche 1
bis 29, dadurch gekennzeichnet , daß die zugehörigen Zylinderschlüsser sich voneinander
unterscheiden
a) durch nach Ort und/oder Längenabstimmung unterschiedliche Stiftzuhaltungspaare
(58, 62) und entsprechend unterschiedliche Kerbentiefen des Schlüssels (26) und/oder
b) durch unterschiedliche Länge, Lage und/oder Zahl der zusätzlichen Zuhaltestifte
(78, 80) und entsprechend unterschiedliche Schlüsselgestaltung und/oder
c) durch unterschiedliche Profilierung der Schlüsselkanäle (22) und entsprechend unterschiedliche
Profilierung der Schlüsselseitenflächen (32, 34) und/oder
d) durch unterschiedliche Profilierung der Füllrippe (44) und entsprechend unterschiedliche
Profilierung der Längsausnehmung (42) im Schlüssel (26).
31. Schließanlage nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet , daß einer Gruppe und/ oder Untergruppe ein übergeordneter
Schlüssel zugeordnet ist, welcher sämtliche Einzelschlösser der Gruppe bzw. Untergruppe
sperrt.
32. Flachschlüssel für Profilzylinderschlösser nach einem der Ansprüche 1 bis 29 mit
zwei nebeneinander in einer Kantfläche angeordneten Kerbenreihen, dadurch gekennzeichnet
, daß die zu den Kerbenbegrenzungsflächen (68a, 68b; 7oa, 7ob) der Kerben (68, 70) senkrechten Ebenen (E, F) unter einem spitzen Winkel gegeneinander geneigt sind,
daß die Kerben (68) der einen Kerbenreihe in Längsrichtung des Schlüssels gegenüber
den Kerben (7o) der anderen Kerbenreihe versetzt sind und daß mindestens ein Teil
der Kerben (68) der einen Kerbenreihe sich in dem der anderen Kerbenreihe zugehörigen
Materialbereich als Blindkerben fortsetzen.
33. Flachschlüssel nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet , daß die Seitenflächen
(32, 34) des Flachschlüssels (26) in einem der Kantfläche (38) benachbarten Bereich
(4o) zur Kantfläche (38) hin divergierend verdickt sind.
34. Flachschlüssel nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet , daß in der Kantfläche
(38) zwischen den Kerbenreihen (68, 70) eine Längsausnehmung (42) vorgesehen ist.
35. Flachschlüssel nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Verdickung
im kantnahen Bereich (4o) und durch die Längsausnehmung (42) ein im wesentlichen V-förmiges
Verzweigungsprofil gebildet ist.
36. Flachschlüssel nach einem der Ansprüche 32 bis 35, dadurch gekennzeichnet , daß
etwa von der Kantfläche (38) des Schlüsselrohlings bei der Kerbenbildung stehenbleibenden
Flächenbereiche ebenfalls senkrecht zu denjenigen Ebenen (E, F) stehen, welche senkrecht
zu den Kerbenbegrenzungsflächen (68a, 68b; 7oa, 7ob) der Kerben (68, 70) stehen.
37. Flachschlüssel nach einem der Ansprüche 35 und 36, dadurch gekennzeichnet , daß
die der Kantfläche (38) benachbarten divergierenden Seitenflächenbereiche (32a, 34a)
und gegebenenfalls die Begrenzungsflächen (46, 48) der Längsausnehmung (42) parallel
zu denjenigen Ebenen (E, F) sind, welche senkrecht zu den Begrenzungsflächen (68a,
68b; 7oa, 7ob) der Kerben (68, 70) stehen.
38. Verfahren zur Herstellung eines Flachschlüssels nach einem der Ansprüche 32 bis
36, dadurch gekennzeichnet , daß zur Kerbenbildung rotierende Scheibenfräser (74)
verwendet werden, deren Randprofil der Kerbenform angepaßt ist und deren Rotationsachse
(76) parallel zur Schlüssellängsachse gehalten wird und annähernd in einer Ebene (E
bzw. F) liegt, welche zu den Begrenzungsflächen (68a, 68b; 7oa, 7ob) der jeweils zu
fräsenden Kerben (68, 70) senkrecht steht und annähernd in der Mitte der zur Stiftsteuerung wirksamen Kerbenerstreckung
senkrecht zu dieser Ebene (E, F) liegt.
39. Verfahren zur Herstellung eines Flachschlüssels nach Anspruch 38, dadurch gekennzeichnet
, daß die Rotationsachse (76) der Scheibenfräser (74) in der Mitte zwischen einem
Seitenflächenbereich (32a, 34a) und der zugehörigen Begrenzungsfläche (46, 48) der
Längsausnehmung (42) gehalten wird.