[0001] Der Transferdruck, insbesondere der Trockentransferdruck, hat erhebliche Bedeutung
erlangt und ist weiter im Wachsen begriffen. Bei diesem Verfahren wird ein sublimierbarer
Farbstoff, z.B. ein Dispersionsfarbstoff oder ein deprotonierter kationischer Farbstoff,
auf einen Zwischenträger, vorzugsweise Papier, aufgebracht und von dort unter Einwirkung
von Hitze auf das zu colorierende Substrat übertragen, wo er fixiert wird. Die Übertragung
erfolgt generell bei Temperaturen von etwa 150 bis 220°C während 10-120 Sekunden,
wobei es von Vorteil sein kann, unter vermindertem Druck zu arbeiten.
[0002] Als Substrate kommen vor allem Gebilde aus synthetischen Fasern wie Polyester-, Polyamid-,
Polyacrylnitril- und auch Celluloseacetatfasern in Frage. Der Umdruck kann auch auf
Mischungen der genannten Fasern untereinander sowie deren Mischungen mit Wolle oder
Zellulosefasern erfolgen. Auch der Transferdruck auf Baumwolle ist möglich. Letztere
muß jedoch zunächst so präpariert werden, daß Affinität für die transferierten Farbstoffe
erzeugt wird. Dies gilt auch für Mischungen aus synthetischen Fasern mit Zellulosefasern,
wenn homogene Anfärbungen erzielt werden sollen. Geeignete Präparationen sind z.B.
in der DE-PS 25 51 410 und in der DE-AS 24 36 783 beschrieben.
[0003] Als besonderer Vorteil des Transferdrucks gilt, daß auch sehr feine Musterungen und
Halbtöne im Direktdruck auf den Transferträger erzeugt werden können, während solche
Musterungen im konventionellen Textildruck gar nicht oder nur durch Reserve-, Ätz-oder
Ätzreservedruck-Verfahren zugänglich sind.
[0004] Es wurde nun gefunden, daß sich die Reservetechnik auch auf den Transferdruck übertragen
läßt, wobei Effekte erzielt werden können, die nach den bisher bekannten Verfahren
nur schwer oder gar nicht erzielt wurden.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von Reservedruckeffekten
nach dem Transferdruckverfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man auf dem Transferdruckträger
Schwermetallsalze mit solchen transferierbaren Farbstoffen umsetzt, die mit diesen
Schwermetallsalzen unter Bildung von bei Transferdruckbedingungen nicht- oder schwer-sublimierbaren
Verbindungen reagieren.
[0006] Aus der DE-PS 12 80 811 ist es bekannt, auf Polyestertextilien mit Dispersionsfarbstoffen,
die im Molekül wenigstens zwei Reste jeweils mit einem ungebundenen Elektronenpaar
enthalten und zur Bildung von Metallchelatverbindungen in der Lage sind, Reserveeffekte
zu erzeugen, indem man als Schutzmittel eine Reservedruckpaste, die Kupfersalze enthält,
und einen pH-Wert von etwa 5 oder höher anwendet. Das erfindungsgemäße Verfahren ist
demgegenüber nicht auf Kupfersalze beschränkt und auch nicht auf Dispersionsfarbstoffe,
die Metallchelate bilden. Erfindungsgemäß können auch andere Schwermetallsalze eingesetzt
werden, die mit transferierfähigen Farbstoffen unter Bildung nicht- oder schwer-sublimierbarer
Verbindungen reagieren, wobei diese Reaktion außer einer Chelat-Bildung auch eine
Salzbildung oder die Bildung einer Komplex- oder Anlagerungsverbindung sein kann.
Bevorzugte Schwermetallsalze enthalten Chrom(III)ionen und Kupfer(II)ionen. Im Falle
der Kupfer(II)ionen sollte der pH-Wert der Reservierungsdruckpasten 6 nicht unterschreiten.
Die Schwermetallsalze werden bevorzugt als Chloride, Sulfate, insbesondere jedoch
als Formiate oder Acetate eingesetzt und insbesondere als Ammoniak- oder Aminkomplexe,
die sich von niederen Alkylaminen oder niederen Hydroxyalkylaminen, beispielsweise
dem Triäthanolamin, ableiten.
[0007] Als Farbstoffe für das erfindungsgemäße Verfahren sind alle üblicherweise im Transferdruck
eingesetzten Farbstoffe geeignet, die mit Schwermetallsalzen zu Verbindungen reagieren,
die unter den Transferdruckbedingungen nicht mehr oder praktisch nicht mehr sublimieren.
Diese Farbstoffe enthalten üblicherweise Hydroxygruppen, Stickstofffunktionen, Thiogruppen,
in solche Verbindungen, beispielsweise durch Hydrolyse oder Tautomerie überführbare
Gruppen oder eine Kombination solcher Funktionen.
[0008] Gegenstand der Erfindung sind weiterhin Transferdruckträger, insbesondere Transferdruckpapiere,
die eine Auflage von transferierbaren Farbstoffen tragen, die örtlich mit Schwermetallsalzen
unter Bildung von bei Transferdruckbedingungen nicht- oder schwer-sublimierbaren Verbindungen
umgesetzt wurden.
[0009] Im folgenden werden weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung näher beschrieben.
[0010] Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann man Weißreserven erzeugen, wenn man schwermetallsalzhaltige
Druckpasten auf mit Farbstoffen der beschriebenen Art vorgefärbte Träger aufdruckt
(Aufdruckreserve bzw. Uberdruckreserve) und nach Trocknung der Träger den Transfervorgang
auf das Substrat vornimmt. Umgekehrt kann man auch die Schwermetallsalzpaste auf den
Zwischenträger vordrucken (Vordruckreserve) und nachfolgend mit einem sublimierbaren,
zur Reaktion mit dem Salz befähigten Farbstoff überfärben. Dabei kann der Ablauf der
Vorgänge naß-in-naß oder auch mit Zwischentrocknung erfolgen. Die besten Ergebnisse,
dies gilt auch für die im folgenden beschriebenen Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung,
werden im allgemeinen mit Uberdruckreserven erhalten.
[0011] Die vorliegende Erfindung ist auch sehr gut zur Herstellung von sogenannten Halbtoneffekten
geeignet. Man geht dabei so vor, daß man das Schwermetallsalz so dosiert, daß es an
den erwünschten Stellen im Vergleich zum zu reservierenden Farbstoff im Unterschuß
vorliegt, so daß nur eine Teilreservierung stattfindet. Eine andere Möglichkeit besteht
darin, daß die zu reservierende Vor- oder Uberfärbung Verbindungen enthält, die mit
dem Metallsalz eher reagieren, beispielsweise Komplexe bilden, als mit dem zu reservierenden
Farbstoff. Als Beispiele solcher Verbindungen seien starke Komplexbildner wie das
Tri-Natrium-Salz der Nitrilotriessigsäure oder das Tetra-Natrium-Salz der Äthylendiamintetraessigsäure
genannt.
[0012] Buntreserve-Effekte werden dadurch erzielt, daß man den Schwermetallsalzpräparationen
z.B. sublimierbare Farbstoffe zusetzt, die nicht zur Reaktion mit den Schwermetallsalzen
befähigt sind. überraschenderweise ist es nach dem vorliegenden Verfahren auch möglich,
ähnliche Effekte zu erhalten, wenn man den Reservierungspasten sublimierbare Farbstoffe
zugibt, die zur Reaktion mit den Schwermetallsalzen befähigt sind. Dies gelingt besonders
gut nach dem überdruckreserveverfahren. Diese Tatsache kann darauf beruhen, daß die
Reaktion mit dem Salz, beispielsweise eine Komplexbildung in der Wärme, im vorliegenden
Fall also während des Trocknungsvorganges nach dem Drucken stattfindet. Während des
Trocknungsvorganges dringt die in der aufgedruckten Reservierungspaste vorliegende
Metallsalzlösung zur Papieroberfläche vor und reagiert somit vorzugsweise mit dem
unten liegenden, vorgefärbten Farbstoff. Gleichzeitig ist auch noch eine mechanische
Reservierung durch entstehende Umsetzungsprodukte denkbar. Die unterschiedlichen Komplexbildungsenergien
der verwendeten Farbstoffe spielen hierbei jedoch offenbar keine Rolle. Dieser Effekt
ist nach der in der DE-PS 12 80 811 beschriebenen Arbeitsweise nicht möglich, da die
hier beschriebene "Trennung" der farbgebenden Komponenten auf den stark hydrophoben
Substraten nicht möglich ist.
[0013] Eine weitere Anwendungsmöglichkeit der vorliegenden Erfindung ist der Konversionsdruck:
Der Zwischenträger wird mit einer Präparation vorgefärbt, die eine Mischung aus Farbstoffen
enthält, die teils eine Reaktion mit den Schwermetallsalzen eingehen können, teils
nicht. Im Überdruck wird eine schwermetallsalzhaltige Reservierungspaste aufgebracht.
Beim Umdruck entwickelt sich an den Uberdruckstellen der Farbton, wie er aus den nicht
reaktionsfähigen Komponenten resultieren muß,in der Umgebung der Farbton, wie er der
vorgefärbten Gesamtmischung entspricht.
[0014] Als Druckverdickungsmittel können selbstverständlich nur solche Produkte verwendet
werden, die mit den beschriebenen Metallsalzen verträglich sind, d.h. nicht zu Koagulation,
Ausfällungen usw. führen. Als Beispiele seien Stärkeglycolate, gebrannte Stärken,
Carboxymethylcellulose und deren Mischungen untereinander genannt. Für Chromsalze
können auch Kernmehläther verwendet werden.
[0015] Als Substrate kommen alle weiter oben beschriebenen Fasergebilde, wie sie für den
Trockentransferdruck bekannt sind, in Frage.
[0016] In den folgenden Beispielen wird die Erfindung näher erläutert. Prozentangaben und
Verhältnisse beziehen sich auf das Gewicht.
Beispiel 1
[0017] Einseitig maschinenglattes Natronkraftpapier von 70 g/cm
2 Gewicht wird mittels einer Streichrakel auf der glatten Seite mit einer Zubereitung
der folgenden Zusammensetzung beschichtet:
[0018] 100 g einer handelsüblichen, ca. 20 %igen wäßrigen Dispersion des Farbstoffs der
Formel
werden in 500 g einer 10 %igen Lösung eines niedrigviskosen Natriumalginats eingerührt
und mit derselben Verdickung oder Wasser auf 1000 g einer streichfähigen Paste aufgefüllt.
[0019] Diese Beschichtung wird anschließend ohne Zwischentrocknung im Siebdruck- oder Tiefdruck-Verfahren
mit einer Paste der folgenden Zusammensetzung überdruckt:
200 g Kupfersalzlösung werden in
400 g einer 10 %igen Stärkeätherverdickung eingerührt und mit Wasser oder Verdickung
auf
1000 g zu einer druckfähigen Paste aufgefüllt (im folgenden Kupfersalzpaste genannt).
[0020] Die Kupfersalzlösung hat folgende Zusammensetzung:
[0021] Anstelle von Kupfer(II)acetat können auch Kupfer(II)formiat, -chlorid, -sulfat und
andere Kupfersalze verwendet werden.
[0022] Nach dem Überdruck wird getrocknet und anschließend das Papier auf einer Presse mit
einem Gewebe aus Polyesterfasern für 30 Sekunden bei 210°C in Kontakt gebracht.
[0023] Es resultiert ein brillanter roter Druck mit scharf stehenden, weiß reservierten
Stellen, wo die Kupfersalzpaste auf das Papier aufgedruckt wurde.
Beispiel 2
[0024] Man arbeitet wie unter Beispiel 1 beschrieben, verwendet jedoch für die Beschichtung
des Papiers
[0025] 80 g einer handelsüblichen, ca. 35 %igen wäßrigen Dispersion des Farbstoffs der Formel
Vor dem Aufdruck der Kupfersalzpaste wird das beschichtete Papier getrocknet.
[0026] Der Umdruck wird während 30 Sekunden bei 200°C auf ein Gewebe aus Polyacrylnitril
durchgeführt. Man erhält einen brillanten blauen Druck mit scharf umrissenen weißen
Stellen, wo die Kupfersalzpaste auf das Papier aufgebracht wurde.
Beispiel 3
[0027] Eine der unter Beispiel 1 aufgeführten Kupfersalzpasten wird auf die glatte Fläche
eines einseitig maschinenglatten Natronkraftpapiers vorgedruckt und ohne Zwischentrocknung
mittels einer Streichrakel mit einer Zubereitung überschichtet wie sie in Beispiel
1 beschrieben wurde,die jedoch
150 g einer handelsüblichen, ca. 20 %igen wäßrigen Dispersion des Farbstoffes der
Formel
enthält..
[0028] Anschließend wird das Papier getrocknet.
[0029] Beim Umdruck auf ein Gewebe aus Cellulosetriacetat oder ein Gewirke aus Polyamid
66, z.B. Nylon, während 30 Sekunden bei 200°C entstehen lebhafte rote Drucke, die
an den auf dem Papier reservierten Stellen durch scharf stehende Weißreserveeffekte
unterbrochen sind.
Beispiel 4
[0030] Einseitig maschinenglattes Natronkraftpapier (70 g/m
2- Gewicht) wird mittels einer Streichrakel auf der glatten Seite mit einer Zubereitung
beschichtet, wie sie unter Beispiel 1 beschrieben ist, wobei jedoch der dort erwähnte
Farbstoff durch
80 g/kg einer ca. 35 %igen wäßrigen Dispersion des Farbstoffs der Formel
ersetzt wird.
[0031] Anschließend wird mit 150 g der unter Beispiel 1 beschriebenen Kupfersalzpaste überdruckt,
wobei der Aufdruck naß-in-naß oder auch nach einer Zwischentrocknung erfolgen kann.
[0032] Nach Trocknung des so präparierten Papiers wird während 30 Sekunden bei 210°C auf
Polyamidmaterial umgedruckt.
[0033] Es entsteht ein gelber Druck mit scharf stehenden Weißreserve-Effekten.
Beispiel 5
[0034] Ein Papier wie in Beispiel 1 beschrieben wird mittels einer 1000-Punkt-Walze mit
der ebenfalls in Beispiel 1 beschriebenen Zubereitung gepflatscht, die jedoch
80 g einer ca. 40%igen handelsüblichen wäßrigen Dispersion des Farbstoffes der Formel
enthält.
[0035] Anschließend wird stellenweise mit 200 g einer Kupfersalzpaste überdruckt, wie sie
in Beispiel 1 beschrieben wurde. Nach Trocknung des Papiers wird während 40 Sekunden
bei 210°C auf ein Baumwollgewebe oder ein Gewebe, bestehend aus einer Mischung 65
% Polyester mit 35 % Baumwolle umgedruckt, wobei die genannten Substrate wie in der
DE-PS 25 51 410, Beispiel 3, beschrieben, durch Klotzen auf einem Foulard (Flottenaufnahme
85 %) und anschließendes Trocknen vorbehandelt wurden.
[0036] Klotzflotte:
2 Teile 2 %ige wäßrige Lösung eines Ammoniumpolyacrylats von mittlerem Mol.-Gew. 3
000 000,
2 Teile 2 %ige wäßrige Lösung eines Copolymerisats aus Äthylen und Maleinsäureanhydrid
(Mol-Verhältnis 1 : 1, Viskosität einer 2 %igen wäßrigen Lösung bei 25°C 8,5 N·s/m2,
Bloomfield Viscosimeter),
1 Teil ca. 20fach oxäthyliertes p-Toluolsulfonamid.
[0037] Es entsteht ein klarer gelber Druck mit scharfstehenden Weißreserve-Effekten.
Beispiel 6
[0038] Es wird wie unter Beispiel 1 beschrieben gearbeitet, jedoch enthält die zum Aufdruck
kommende Kupfersalzpaste eine auf 40 g/kg reduzierte Menge von der ebenfalls in Beispiel
1 beschriebenen Kupfersalzlösung.
[0039] Beim Umdruck auf Polyester erhält man so Ton-in-Ton gefärbte Halbtonreserve-Effekte.
Beispiel 7
[0040] Einseitig maschinenglattes Natronkraftpapier von 70 g/m
2 Gewicht wird mittels einer offenen Filmdruckschablone von 120 mesh mit einer Präparation
coloriert wie sie unter Beispiel 1 beschrieben ist, jedoch 80 g einer ca. 35 %igen
wäßrigen Dispersion des Farbstoffs der Formel
enthält.
[0041] Die erhaltene Fondfärbung wird anschließend naß-in-naß oder wahlweise mit Zwischentrocknung
stellenweise mit einer Buntreservepaste der folgenden Zusammensetzung bedruckt:
200 g Kupfersalz-Lösung, wie unter Beispiel 1 beschrieben, werden mit
400 g einer 10 %igen Stärkeätherverdickung verrührt, dann
250 g einer ca. 20 %igen wäßrigen handelsüblichen Dispersion des Farbstoffes der Formel
zugesetzt und mit
[0042] Beim Umdruck auf Polyester entsteht eine klare gelbe Färbung mit scharf stehenden
brillanten roten Reserveeffekten.
Beispiel 8
[0043] Man arbeitet wie unter Beispiel 7 beschrieben. Als Fondfarbstoff werden jedoch mittels
einer 1000-Punkt Walze
100 g/kg einer handelsüblichen, ca. 20 %igen wäßrigen Dispersion des Farbstoffes der
Formel
verwendet und für die Buntreservepaste im Aufdruck
250 g/kg einer handelsüblichen, ca. 10 %igen wäßrigen Dispersion des Farbstoffes der
Formel
[0044] Beim Transfer auf Polyester, der während 60 Sekunden bei 210°C durchgeführt wird,
entsteht eine brillante, grünstichige Blaufärbung mit gelben Reserveeffekten von außergewöhnlicher
Brillanz.
Beispiel 9
[0045] Es wird wie unter Beispiel 7 beschrieben gearbeitet. Als zu reservierender Farbstoff
wird mittels einer Streichrakel jedoch mit
150 g/kg einer handelsüblichen, ca. 20 %igen wäßrigen Dispersion des Farbstoffs der
Formel
vorgefärbt und für die Buntreservepaste im Aufdruck
60 g/kg einer handelsüblichen ca. 35 %igen wäßrigen Dispersion des Farbstoffs der
Formel
verwendet.
[0046] Beim Umdruck auf Polyester, Polyamid, PolyacryLnitril oder Cellulosetriacetat entsteht
ein brillanter, roter Druck mit scharfstehenden klaren blauen Reserveeffekten.
Beispiel 10
[0047] Die Arbeitsweise ist wie unter Beispiel 7 aufgzeigt. Als Fondfarbstoff werden mittels
einer 1000-Punkt-Walze jedoch
80 g/kg einer ca. 35 %igen wäßrigen Dispersion des Farbstoffs der Formel
aufgebracht, während für die Herstellung des Buntreserveeffekts
125 g/kg einer handelsüblichen ca. 30 % Dispersion des Farbstoffs der Formel
vorgedruckt oder überdruckt werden.
[0048] Beim Umdruck auf ein Gebilde aus Polyesterfasern wird eine brillante, rotstichige
blaue Färbung mit scharfstehenden roten Reserveeffekten erhalten.
Beispiel 11
[0049] Die Arbeitsweise ist wie in Beispiel 7. Als zu reservierender Farbstoff wird jedoch
z.B. mittels einer Streichrakel
50 g/kg einer handelsüblichen ca. 35 %igen Dispersion des im Beispiel 2 genannten
blauen Farbstoffes
aufgetragen und anschließend zur Herstellung der Buntreserve
125 g/kg einer handelsüblichen, ca. 40%igen wäßrigen Dispersion des im Beispiel 5
genannten GelbFarbstoffes
überdruckt.
[0050] Beim Umdruck auf Gewirke aus Baumwolle oder Polyester/ Baumwolle (50/50), die wie
unter Beispiel 5 beschrieben, vorpräpariert wurden, sowie auf Flächengebilde aus Polyamid,
Polyacrylnitril, Cellulosetriacetat, Polyester oder auch Mischungen aus Polyester
mit Wolle, soweit der Wollanteil 30 % nicht überschreitet, entstehen klare blaue Drucke,
die durch scharfstehende klare Gelbeffekte reserviert sind.
Beispiel 12
[0051] Die Arbeitsweise ist wie unter Beispiel 7 ausgeführt. Als Fondfarbstoff wird jedoch
80 g/kg einer 5 %igen wäßrigen Dispersion des im Beispiel 4 verwendeten Gelbfarbstoffs
aufgebracht und anschließend zur Herstellung der Buntreserve mit
125 g/kg einer handelsüblichen ca. 35 %igen wäßrigen Dispersion des im Beispiel 10
verwendeten Blaufarbstoffs
überdruckt.
[0052] Beim Umdruck auf Polyester entsteht ein klarer, gelber Druck, der mit rotstichig-blauen
Buntreserven coloriert ist.
Beispiel 13
[0053] Einseitig glattes Natronkraftpapier von 70 g/m
2 Gewicht wird auf der glatten Seite mittels einer 1000-Punkt-Walze mit einer Präparation
bedruckt wie sie unter Beispiel 1 beschrieben ist, zum Colorieren jedoch eine Mischung
aus
200 g/kg einer handelsüblichen, ca. 10 %igen Dispersion des Gelbfarbstoffes, der im
Beispiel 8 aufgeführt ist, mit
80 g/kg einer handelsüblichen, ca. 20 %igen Dispersion des Blaufarbstoffes, der ebenfalls
im Beispiel 8 beschrieben ist,
verwendet.
[0054] Im Anschluß daran wird mit der unter Beispiel 1 erwähnten Kupfersalzpaste überdruckt,
was ohne oder auch mit Zwischentrocknung erfolgen kann.
[0055] Beim Transfer auf z.B. Polyester entsteht ein Konversionsdruck mit brillanten Gelbeffekten
auf grünem Fond.
Beispiele 14-26
[0056] Es wird wie in den vorgehenden Beispielen 1-13 gearbeitet. Anstelle der in diesen
Beispielen verwendeten Kupfersalzpasten kommt jedoch zur Erzielung der Reservierungseffekte
eine Chrom(III)salz-Paste zur Anwendung:
[0057]
Die zur Anwendung kommende Chromsalzlösung hat folgende Zusammensetzung:
[0058] Es können auch andere, gut in Wasser lösliche Chrom(III)-salze verwendet werden.
1. Verfahren zur Herstellung von Reservedruckeffekten nach dem Transferdruckverfahren,
dadurch gekennzeichnet, daß man auf dem Transferdruckträger Schwermetallsalze mit
solchen transferierbaren Farbstoffen umsetzt, die mit diesen Schwermetallsalzen unter
Bildung von bei Transferdruckbedingungen nicht- oder schwer-sublimierbaren Verbindungen
reagieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwermetallsalz ein
Kupfer- oder Chromsalz ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den mit dem Salz
reaktionsfähigen Farbstoff auf den Zwischenträger aufbringt und naß-in-naß oder nach
einer Zwischentrocknung mit einer Druckpaste überdruckt, die das Schwermetallsalz
enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst auf den
Transferdruckträger eine Druckpaste aufdruckt, die das Schwermetallsalz enthält, und
anschließend den transferierbaren, mit dem Schwermetallsalz reaktionsfähigen Farbstoff
aufbringt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man auf den Transferdruckträger
transferierbare Farbstoffe aufbringt, die nicht mit den Schwermetallsalzen reagieren.
6. Transferdruckträger, gekennzeichnet durch eine Auflage von transferierbaren Farbstoffen,die
örtlich mit Schwermetallsalzen unter Bildung von bei Transferdruckbedingungen nicht-
oder schwer-sublimierbaren Verbindungen umgesetzt wurden.
7. Transferdruckträger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich
transferierbare Farbstoffe enthalten, die nicht mit dem Schwermetallsalz reagieren.