[0001] Der Direktdruck auf Mischmaterialien aus Polyester- und Cellulosefasern ist bekanntermaßen
mit Schwierigkeiten verbunden. Da der Pigmentdruck nicht in jeder Beziehung befriedigt
und auch der Druck mit Mischfarbstoffsystemen Probleme aufwirft, wurden schon spezielle
Dispersionsfarbstoffe entwickelt, die sich unter bestimmten Bedingungen auf beiden
Faserarten fixieren lassen (DE-PS 18 11 796).
[0002] Dieselben Schwierigkeiten stehen auch der Entwicklung eines Ätz- bzw. Reservedruckverfahrens
entgegen. Der Erfindung lag somit die Aufgabe zugrunde, Weiß- und Buntreserven auf
Mischmaterialien aus Polyester- und Cellulosefasern zu erzeugen.
[0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man auf das Mischmaterial
eine schwach sauer eingestellte Zubereitung aufbringt, die mindestens einen ätzbaren
Reaktivfarbstoff, der beide Faserarten anfärbt, oder eine Mischung aus mindestens
einem ätzbaren Reaktivfarbstoff und mindestens einem Dispersionsfarbstoff, der mit
Alkali in eine wasserlösliche anionische Form überführt werden kann, und ggf. ein
neutrales Fixierhilfsmittel für Reaktivfarbstoffe enthält, anschließend eine Paste
aufdruckt, die Alkali und ein Reduktionsmittel enthält, worauf eine Fixierung mit
Heißdampf oder Sattdampf in Verbindung mit Heißluft erfolgt, und sich, falls die saure
Zubereitung nicht das neutrale Fixierhilfsmittel enthält, eine Behandlung mit alkalischen
Mitteln und ein Dämpfprozeß anschließt.
[0004] Nach diesem Verfahren werden Weißreserven erhalten. Zur Erzeugung von Buntreserven
werden der alkalischen Druckpaste Küpenfarbstoffe, alkalistabile oder verküpbare Dispersionsfarbstoffe
oder eine Kombination aus solchen Farbstoffen zugegeben. Erfindungsgemäß können weiterhin
Konversionsartikel hergestellt werden, wenn man der sauren Zubereitung nicht-ätzbare
Farbstoffe zusetzt. Diese und andere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung werden
im folgenden näher erläutert.
[0005] Die erfindungsgemäß kolorierten Substrate umfassen Mischmaterialien aus Polyesterfasern,
insbesondere Polyäthylenglykolterephthalatfasern, und natürlichen und regenerierten
Cellulosefasern in allen üblichen Mischungsverhältnissen.
[0006] Die schwach sauer eingestellte Zubereitung wird zweckmäßig durch Klotzen oder Pflatschen,
aber auch durch Drucken aufgebracht, insbesondere dann, wenn großflächige Muster (Decker)
vorgedruckt werden. Die Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem
die saure Zubereitung einen oder mehrere ätzbare Reaktivfarbstoffe enthält, die beide
Faserarten anfärben, bringt den Vorteil mit sich, daß keine Spaltprodukte von Dispersionsfarbstoffen
anfallen, deren Eliminierung von der Cellulosefaser Schwierigkeiten bereiten kann.
Bevorzugt werden diese Farbstoffe zusammen mit dem neutralen Fixierhilfsmittel für
Reaktivfarbstoffe aufgebracht, worauf eine Fixierung in einer Heißdampfatmosphäre
erfolgt.
[0007] Dispersionsfarbstoffe, die mit Alkali in eine wasserlösliche anionische Form überführt
werden können, insbesondere bei höherer Temperatur, sind bekannt. Die Alkalilöslichkeit
dieser Farbstoffe wird durch funktionelle Gruppen bedingt, vor allem ggf. veresterte
Carboxygruppen oder phenolische oder enolische Hydroxygruppen oder eine Kombination
solcher Gruppen. In ihrer wasserlöslichen anionischen Form ziehen diese Dispersionsfarbstoffe
nicht mehr auf die Polyesterfaser auf und können auch von der Cellulosefaser einfach
wieder entfernt werden.
[0008] Das neutrale Fixierhilfsmittel für Reaktivfarbstoffe, von dem zweckmäßig 5 bis 100
g
pro Liter Klotzflotte oder pro Kilogramm Druckpaste zugegeben werden, bewirkt, daß
die Fixierung des Reaktivfarbstoffsauf dem Fond bereits im Verlauf der Dämpfoperation
mit überhitztem Dampf erfolgt. Bei diesen Hilfsmitteln handelt es sich bekanntermaßen
um Alkali- oder Erdalkalisalze aliphatischer oder aromatischer, bevorzugt niedermolekularer,
Mono- oder Polycarbonsäuren, insbesondere um Alkali- oder Erdalkalisalze mehrfach
halogenierter niedermolekularer aliphatischer Carbonsäuren sowie um niedermolekulare
cyclische Kohlensäureester.
[0009] Wenn die saure Zubereitung in relativ flüssigkeitsarmer Form aufgebracht wird, beispielsweise
durch Aufsprühen oder Aufdrucken, dann kann die alkalische Ätzpaste ohne Zwischentrocknen
aufgedruckt werden. Im allgemeinen empfiehlt sich jedoch eine Zwischentrocknung.
[0010] Die Ätzpaste enthält Alkali, vorzugsweise in Form von Alkalihydroxid oder -carbonat
oder einer Mischung von beiden sowie ein in Ätz- und Küpendruckfarben übliches Reduktionsmittel,
vorzugsweise ein stabilisiertes Sulfinat, insbesondere das Natriumsalz der Hydroxymethansulfinsäure.
[0011] Zur Erzeugung von Buntreserven wird der alkalischen Ätzpaste ein geeigneter Farbstoff
bzw. eine Mischung von Farbstoffen zugesetzt, die aus der Reihe der Küpenfarbstoffe,
der alkalistabilen Dispersionsfarbstoffe und der verküpbaren Dispersionsfarbstoffe
ausgewählt werden. Auch Kombinationen mehrerer Farbstoffe aus verschiedenen Klassen
sind möglich.
[0012] Wenn die alkalische Druckpaste einen Küpenfarbstoff enthält, schließt sich eine Behandlung
mit Sattdampf bei Atmosphärendruck an. Hierdurch wird der Küpenfarbstoff verküpt,
so daß er auf den Celluloseanteil des Mischfasermaterials aufziehen kann.
[0013] Da einige Küpenfarbstoffe sehr empfindlich gegenüber Temperaturen oberhalb 100°C
während des Fixierprozesses sind, eine Hochtemperaturfixierung jedoch für die Farbstoffe
auf dem Polyesterfaseranteil erforderlich ist, empfiehlt sich ein Zusatz eines Hilfsmittels,
das oberhalb von 100°C Wasser abspaltet. Hierdurch wird die sonst erfolgende Abtrübung
des Farbtons verhindert oder zumindest stark zurückgedrängt. Als solche Hilfsmittel
eignen sich wäßrige Dispersionen von Polymerisaten, beispielsweise Äthylenpolymerisaten,
insbesondere jedoch organische Dicarbonsäuren, die zweckmäßig in Form ihrer Salze,
beispielsweise ihrer Alkalisalze eingesetzt werden. Von diesen Hilfsmitteln werden
zweckmäßig 50 bis 400 g pro Kilogramm Druckpaste zugesetzt.
[0014] Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden Buntreserven mit Hilfe von
alkalistabilen Dispersionsfarbstoffen erzeugt, die der alkalischen Ätzpaste zugesetzt
werden. Vorteilhaft wird dieser alkalistabile Dispersionsfarbstoff in Kombination
mit einem Küpenfarbstoff eingesetzt, der im Farbton übereinstimmt.
[0015] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung werden Buntreserveeffekte mit Hilfe von
verküpbaren Dispersionsfarbstoffen erzeugt, die in verküpter Form in die Cellulosefaser
eindringen, wo sie im Zuge der Reoxidation fest verankert werden.
[0016] Die Fixierung der Färbung richtet sich nach den eingesetzten Farbstoffen. Wie erwähnt,
ist beim Einsatz von Küpenfarbstoffen eine Sattdampfbehandlung erforderlich, die entfallen
kann, wenn außer den Reaktivfarbstoffen nur Dispersionsfarbstoffe angewendet werden.
Wenn eine Sattdampfbehandlung vorgenommen wird, so erfolgt bereits in diesem Schritt
die Zerstörung des Reaktivfarbstoffs durch das Reduktionsmittel und die Umwandlung
des alkaliempfindlichen Dispersionsfarbstoffs in seine wasserlösliche anionische Form.
[0017] Die Fixierung der Dispersionsfarbstoffe erfolgt zweckmäßig im gleichen Aggregat wie
eine vorangegangene Sattdampfbehandlung mit Heißdampf oder Heißluft in Verbindung
mit Sattdampf. Hierbei wird zugleich die Reoxidation des Küpenfarbstoffs gefördert.
Falls die saure Zubereitung das neutrale Fixierhilfsmittel für Reaktivfarbstoffe enthält,
wird bei diesem Schritt auch der Reaktivfarbstoff fixiert.
[0018] Vorteilhaft wird das Dämpfen mit überhitztem Dampf und auch die Heißluftfixierung
in saurer Atmosphäre vorgenommen, wobei noch vorhandene Reste von Reduktionsmittel,
die im weiteren Verlauf des Verfahrens stören könnten, abgebaut werden. Hierzu werden
zweckmäßig dem Dampf leicht flüchtige Carbonsäuren, wie Ameisensäure oder Essigsäure,
zugesetzt.
[0019] Wenn die saure Zubereitung kein neutrales Fixierhilfsmittel für Reaktivfarbstoffe
enthält, wird der Reaktivfarbstoff im Anschluß an die Fixierung der anderen Farbstoffe
nach einem Zweiphasen-Dämpfprozeß fixiert. Hierzu wird auf das Fasermaterial Alkali
aufgebracht, vorzugsweise in Form von Alkalihydroxid, -carbonat, -hydrogencarbonat,
-phosphat oder -silikat oder einer Mischung solcher Alkalien. Das Aufbringen kann
in beliebiger Weise erfolgen, beispielsweise durch Sprühen, Klotzen oder Pflatschen.
Der anschließende Dämpfprozeß wird vorteilhaft als Kurzzeit-Dämpfung in Sattdampf
vorgenommen, die 3 bis 20 Sekunden erfordert.
[0020] Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbaren Reaktivfarbstoffe können den
verschiedenen organischen Farbstoffklassen, beispielsweise Azo-, Anthrachinon-und
Phthalocyanin-Farbstoffen zugehören, die mindestens eine β-Hydroxyäthylsulfonschwefelsäureestergruppe,
Vinylsulfonylgruppe, Monochlortriazingruppe, Dichlortriazingruppe, 2,2,3,3-Tetrafluorcyclobutan-1-acroyl-
aminogruppe, Vinylsulfonylaminogruppe, ß-Hydroxy- äthylsulfonylaminoschwefelsäureestergruppe,
ß-Phenylsulfonylpropionylaminogruppe oder einen Dichlorchinoxalinrest enthalten. Bevorzugt
sind die Farbstoffe, die eine Vinylsulfongruppe tragen oder in der Reaktion intermediär
bilden.
[0021] Von den Dispersionsfarbstoffen, die mit Alkali in eine wasserlösliche anionische
Form überführt werden können, sind diejenigen bevorzugt, deren Spaltprodukte leicht
zu eliminieren sind. Bevorzugt sind Farbstoffe, die eine oder mehrere Carbonsäureestergruppierungen
enthalten, sowie Nitro-thiazol-Farbstoffe.
[0022] Für die Buntätzreserveeffekte eignen sich einerseits Dispersionsfarbstoffe mit Anthrarhinonstruktur,
die verküpbar sind, und andererseits Naphthalin-di- und -tetracarbonsäure-Derivate
sowie Chinophthalon-Derivate, die gegenüber Alkali und Reduktionsmittel resistent
sind.
[0023] Als Küpenfarbstoffe kommen insbesondere indigoide, thioindigoide, anthrachinoide
oder naphthochinoide Verbindungen in Betracht, die vorteilhaft in der handelsüblichen
Teigform eingesetzt werden.
[0024] Als geeignete Verdickungsmittel für die Klotzflotten, die insbesondere die Feinverteilung
der Dispersionsfarbstoffe stabilisieren, kommen Johannisbrotkernmehl- äther-Verdickungen
in Betracht. Hiervon werden zweckmäßig pro Liter Flotte 50 bis 200 g einer 4 bis 8%igen
wäßrigen Zubereitung zugesetzt.
[0025] Geeignete Verdickungsmittel für die Druckpasten sind beispielsweise Mischungen aus
abgebauten Gummisorten und niedrig-viskosen Alginaten bzw. Johannisbrotkernmehlcarboxymethyläther
und Stärkecarboxymethyläther.
[0026] In den folgenden Beispielen beziehen sich Prozentangaben auf das Gewicht. Die Colour
Index-Nummern wurden der 2. Auflage (1956) sowie dem Ergänzungsband 1963 entnommen.
Beispiel 1
[0027] Ein Gewebe aus 50 % Polyäthylenglykolterephthalatfasern und 50 % Celluloseregeneratfasern
wird mit einer Flotte geklotzt, die im Liter
80 g der handelsüblichen Pulvereinstellung des (beide Fasern anfärbenden) Reaktivfarbstoffes
der Formel
sowie
100 g einer 5%igen wäßrigen Lösung eines Johannisbrotkernmehläthers,
30 g Natriumformiat und
2 g Natrium-dihydrogenphosphat
enthält.
[0028] Nach dem Trocknen wird das Gewebe mit einer Druckfarbe folgender Zusammensetzung
bedruckt:
60 g der handelsüblichen Pulvereinstellung des (alkalistabilen) Dispersionsfarbstoffes
der Formel
werden mit
85 g der handelsüblichen Teigeinstellung des Küpenfarbstoffes C.I. 73 335 und
115 g der handelsüblichen Teigeinstellung des Küpenfarbstoffes C.I. 73 360 vermischt,
mit
100 g Wasser verdünnt und in
200 g einer Mischung zu gleichen Teilen aus der 35%igen wäßrigen Lösung einer abgebauten
Weizenstärke und der 10%igen wäßrigen Lösung eines niedrigviskosen Natriumalginats
eingetragen. Dann werden
100 g Glycerin,
100 g Natriumcarbonat,
30 g 32,5%ige Natronlauge und
100 g Natrium-formaldehydsulfoxylat zugegeben. Mit
110 g Wasser oder der genannten Verdickung wird auf 1000 g ergänzt.
[0029] Nach dem Drucken und Trocknen wird die Ware 8 Minuten bei 180°C mit überhitztem Dampf
behandelt, kurz gespült, bei 50°C mit 2 g/1 Wasserstoffperoxid und 5 ml/1 Essigsäure
reoxidiert, erneut gespült und schließlich mit 0,5 g/1 eines 20-fach oxäthylierten
Nonylphenols bei 90°C gewaschen, gespült und getrocknet.
[0030] Man erhält einen brillanten roten Druck auf grünstichiggelbem Fond mit guten Echtheiten.
Beispiel 2
[0031] Ein Gewebe aus 65 % Polyäthylenglykolterephthalatfasern und 35 % Baumwolle wird mit
einer analog Beispiel 1 zusammengesetzten Flotte geklotzt, die
70 g der handelsüblichen Pulvereinstellung des Reaktivfarbstoffes der Formel
40 g der handelsüblichen Flüssigeinstellung des (alkaliempfindlichen) Dispersionsfarbstoffes
der Formel
enthält.
[0032] Nach dem Klotzen und Trocknen wird die Ware mit einer Druckfarbe bedruckt, die außer
dem Farbstoff dieselben - Bestandteile wie die in Beispiel 1 beschriebene Druckfarbe
und darüber hinaus
200 g des Dinatriumsalzes der Maleinsäure enthält.
[0033] Folgende Farbstoffe werden der Druckfarbe zugegeben:
12 g der handelsüblichen Flüssigeinstellung des (verküpbaren) Dispersionsfarbstoffes
der Formel
15 g der handelsüblichen Teigeinstellung des Küpenfarbstoffes C.I. 69 800 und
120 g der handelsüblichen Teigeinstellung des Küpenfarbstoffes C.I. 73 360.
[0034] Nach dem Drucken und Trocknen wird die Ware 10 Minuten bei 102°C in Sattdampf und
anschließend 7 Minuten bei 175°C in überhitztem Dampf gedämpft. Die weitere Behandlung
erfolgt wie in Beispiel 1.
[0035] Es entsteht ein rotvioletter Druck auf rotstichig-gelbem Fond mit guten Echtheiten.
Beispiel 3
[0036] Ein Gewirk aus 50 % Polyäthylenglykolterephthalatfasern und 50 % hochnaßfesten Celluloseregeneratfasern
wird mit einer Flotte gepflatscht, die im Liter
50 g der handelsüblichen Flüssigeinstellung des (alkaliempfindlichen) Dispersionsfarbstoffes
der Formel
und
50 g der handelsüblichen Pulvereinstellung des Reaktivfarbstoffes der Formel
sowie
100 g einer 5 %igen wäßrigen Lösung eines Johannisbrotkernmehläthers,
50 g Äthylencarbonat und
2 g Natrium-dihydrogenphosphat
enthält.
[0037] Das Gewirk wird nach dem Trocknen mit einer Druckfarbe der analogen Zusammensetzung
wie im Beispiel 1, aber mit
150 g der handelsüblichen Teigeinstellung des Küpenfarbstoffes C.I. 73 360, bedruckt
(der auch den Polyesterfaseranteil anfärbt).
[0038] Nach dem Drucken und Trocknen wird das Warengebilde bei einem Abquetscheffekt von
70 % in einem Klotzbad mit 50 g/1 Essigsäure geklotzt und anschließend 8 Minuten bei
175°C in überhitztem Dampf gedämpft. Die Weiterbehandlung erfolgt wie in Beispiel
1.
[0039] Man erhält einen rosafarbenen Druck auf goldgelbem Fond mit guten Echtheiten.
Beispiel 4
[0040] Ein Gewebe aus 70 % Polyäthylenglykolterephthalatfasern und 30 % Baumwolle wird wie
in Beispiel 1 mit einer Flotte geklotzt, die im Liter
50 g der handelsüblichen Flüssigeinstellung des (alkaliempfindlichen) Dispersionsfarbstoffes
der Formel
und
50 g der handelsüblichen Pulvereinstellung des Reaktivfarbstoffes der Formel
sowie die in Beispiel 1 erwähnten weiteren Bestandteile enthält.
[0041] Das Gewebe wird nach dem Trocknen mit einer Druckfarbe bedruckt, der die gleichen
Zusätze wie in Beispiel 2, aber als Farbstoffkomponenten
50 g der handelsüblichen Flüssigeinstellung des (alkalistabilen) Dispersionsfarbstoffes
der Formel
20 g der handelsüblichen Flüssigeinstellung des (verküpbaren) Dispersionsfarbstoffes
der Formel
und
25 g der handelsüblichen Teigeinstellung des Küpenfarbstoffes C.I. 69 800 zugegeben
wurden.
[0042] Die Weiterbehandlung wird wie in Beispiel 2 vorgenommen.
[0043] Es resultiert ein satter grüner Druck auf orangefarbenem Fond mit guten Echtheiten.
Beispiel 5
[0044] Das gleiche Gewebe wie in Beispiel 4 wird wie dort mit einer Flotte geklotzt, die
neben den dort beschriebenen Zusätzen
50 g der handelsüblichen Flüssigeinstellung des alkaliempfindlichen) Dispersionsfarbstoffes
der Formel
und
50 g der handelsüblichen Pulvereinstellung des Reaktivfarbstoffes der Formel
enthält.
[0045] Das geklotzte und getrocknete Gewebe wird mit einer Druckfarbe der gleichen Zusammensetzung
wie in Beispiel 2, aber folgenden Farbstoffkomponenten, bedruckt:
60 g der handelsüblichen Flüssigeinstellung des (verküpbaren) Dispersionsfarbstoffes
der Formel
und
75 g der handelsüblichen Teigeinstellung des Küpenfarbstoffes C.I. 69 800.
[0046] Die Weiterbehandlung erfolgt wie in Beispiel 2.
[0047] Es entsteht ein tiefblauer Druck auf rotem Fond mit guten Echtheiten.
Beispiel 6
[0048] Ein Gewebe aus 50 % Polyäthylenglykolterephthalatfasern und 50 % Celluloseregeneratfasern
wird mit einer Flotte geklotzt, die im Liter
50 g der handelsüblichen Flüssigeinstellung des (alkaliempfindlichen) Dispersionsfarbstoffes
der Formel
und
50 g der handelsüblichen Pulvereinstellung des Reaktivfarbstoffes der Formel
sowie
100 g der im Beispiel 1 beschriebenen Verdickung und
2 g Natrium-dihydrogenphosphat enthält.
[0049] Nach dem Trocknen wird das Gewebe mit einer Druckfarbe bedruckt, die außer dem Farbstoff
dieselben Bestandteile wie in Beispiel 1 beschrieben enthält.
[0050] Als Farbstoffkomponente werden der Druckfarbe
60 g der handelsüblichen Pulvereinstellung des (alkalistabilen) Dispersionsfarbstoffes
der Formel
zugegeben.
[0051] Die bedruckte und getrocknete Ware wird 7 Minuten bei 180°C in überhitztem Dampf
gedämpft, bei einem Abquetscheffekt von 70 % mit einer Flotte von 100 g/l 32,5%iger
Natronlauge und 150 g/1 Natriumcarbonat geklotzt und 8 Sekunden im Sattdampf bei 102°C
gedämpft. Die Fertigstellung erfolgt wie in Beispiel 1.
[0052] Es entsteht ein orangefarbener Druck auf blaustichigrotem Fond mit guten Echtheiten.
Beispiel 7
[0053] Ein Gewebe aus 65 % Polyäthylenglykolterephthalatfasern und 35 % Baumwolle wird wie
in Beispiel 1 mit einer Flotte geklotzt, der außer den dort beschriebenen Hilfsmitteln
90 g der handelsüblichen Pulvereinstellung des alkaliempfindlichen) Dispersionsfarbstoffes
der Formel
10 g der handelsüblichen Pulvereinstellung des Reaktivfarbstoffes der Formel
und
50 g der handelsüblichen Pulvereinstellung des Reaktivfarbstoffes C.I. 20 505 zugegeben
wurden.
[0054] Das geklotzte und getrocknete Gewebe wird mit einer Druckfarbe bedruckt, die
70 g der handelsüblichen Flüssigeinstellung des (alkalistabilen) Dispersionsfarbstoffes
der Formel
und die in Beispiel 1 beschriebenen übrigen Druckpastenzusätze enthält.
[0055] Das bedruckte und getrocknete Gewebe wird 7 Minuten bei 180°C durch überhitzten Dampf
geführt und dann wie in Beispiel 1 weiterbehandelt.
[0056] Es entsteht ein grünstichig-gelber Druck auf marineblauem Fond mit guten Echtheiten.
/
Beispiel 8
[0057] Ein Gewebe aus 65 % Polyäthylenglykolterephthalatfasern und 35 % Baumwolle wird mit
einer Druckpaste bedruckt, die die folgende Zusammensetzung aufweist:
90 g der handelsüblichen Pulvereinstellung des alkaliempfindlichen) Dispersionsfarbstoffs
der Formel
20 g der handelsüblichen Flüssigeinstellung des alkaliempfindlichen) Dispersionsfarbstoffs
der Formel
und
80 g der handelsüblichen Pulvereinstellung des Reaktivfarbstoffs C.I. 20 505 sowie
400 g einer 5%igen wäßrigen Lösung eines Johannisbrotkernmehläthers,
30 g Natriumformiat,
2 g Natriumdihydrogenphosphat und
378 g Wasser
1000 g.
[0058] Nach dem Trocknen wird das Gewebe mit einer Druckfarbe bedruckt, die entsprechend
Beispiel 1 zusammengesetzt ist, jedoch kein Glycerin und 150 g Natriumformaldehydsulfoxylat
und entsprechend 160 g Wasser oder Verdickung enthält. Nach dem Drucken und Trocknen
wird die Ware 8 Minuten bei 180°C mit überhitztem Dampf behandelt, kurz gespült, wie
üblich reoxidiert, mit 0,5 g/l eines 20fach oxäthylierten Nonylphenols bei 90°C gewaschen,
gespült und getrocknet.
[0059] Man erhält ein brillantes rot-schwarzes Druckmuster mit guten Echtheiten.
1. Verfahren zur Herstellung von Reserveeffekten auf Mischmaterialien aus Polyester-
und Cellulosefasern, dadurch gekennzeichnet, daß man auf das Material eine schwach
sauer eingestellte Zubereitung aufbringt, die mindestens einen ätzbaren Reaktivfarbstoff,
der beide Faserarten anfärbt, oder eine Mischung aus mindestens einem ätzbaren Reaktivfarbstoff
und mindestens einem Dispersionsfarbstoff, der mit Alkali in eine wasserlösliche anionische
Form überführt werden kann, und gegebenenfalls ein neutrales Fixierhilfsmittel für
Reaktivfarbstoffe enthält, anschließend eine Paste aufdruckt, die Alkali und ein Reduktionsmittel
enthält, worauf eine Fixierung mit Heißdampf oder Sattdampf in Verbindung mit Heißluft
erfolgt, und sich, falls die saure Zubereitung nicht das neutrale Fixierhilfsmittel
enthält, eine Behandlung mit alkalischen Mitteln und ein Dämpfprozeß anschließen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine alkalische Paste aufgedruckt
wird, die mindestens einen Küpenfarbstoff enthält, worauf vor dem genannten Fixierschritt
eine Behandlung mit Sattdampf erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckpaste ein Hilfsmittel
enthält, das oberhalb von 100°C Wasser abspaltet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die alkalische Druckpaste
mindestens einen alkalistabilen Dispersionsfarbstoff enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die alkalische Druckpaste
mindestens einen verküpbaren Dispersionsfarbstoff enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die saure Zubereitung
mindestens einen nicht- ätzbaren Farbstoff enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem Säure enthaltenden
Dampf gedämpft wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das mit der sauren
Zubereitung imprägnierte Material vor dem Bedrucken mit der alkalischen Paste getrocknet
wird.