[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung an einer Stranggießanlage für Stahl mit einer
Kokille und einer daran anschließenden Strangführung, wobei eine Rührspule zur Erzeugung
eines elektromagnetischen Wanderfeldes im schmelzflüssigen Stahl vorgesehen ist.
[0002] Eine derartige Stranggießanlage ist beispielsweise aus der DE-AS 1 962 341 bekannt.
Bei dieser sind Einrichtungen zur Erzeugung eines elektromagnetischen Wanderfeldes
im Bereich des Gießbogens angeordnet und fest mit dem Gießbogen verbunden. Diese Ausführung
hat den Nachteil, daß die Einrichtungen zur Wanderfelderzeugung ungeschützt sind und
bei Strangdurchbrüchen beschädigt werden können. Außerdem gestaltet sich der nach
einer Beschädigung erfolgte Aus- und Einbau der elektrischen Einrichtungen schwierig
und zeitaufwendig, was erhebliche Stillstandzeiten und hohe Kosten zur Folge hat.
[0003] Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt
sich die Aufgabe, eine Stranggießanlage der eingangs beschriebenen Art zu schaffen,
bei welcher im Falle eines Strangdurchbruches oder sonstiger Betriebsstörungen Beschädigungen
der Einrichtungen zur Erzeugung des elektromagnetischen Wanderfeldes vermieden werden
können, und im Störungsfall ein rascher Ausbau dieser Einrichtungen unabhängig von
weiteren Montagearbeiten an der Strangführung selbst möglich ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Rührspule zwischen der
an die Strangführung angestellten Betriebsstellung und einer außerhalb der Strangführung
befindlichen Rückzugstellung bewegbar montiert ist.
[0005] . Vorteilhaft befindet sich die Rückzugstellung unterhalb eines die Strangführung
stützenden seitlichen Trägers.
[0006] Die Praxis im Gießbetrieb hat gezeigt, daß Strangdurchbrüche in weitaus den meisten
Fällen während des Anfahrens erfolgen. Die erfindungsgemäße Konstruktion bietet somit
den Vorteil, das Risiko der Beschädigung beim Stranganfahren dadurch zu beseitigen,
daß sich die Rührspule während des Anfahrens in der Rückzugstellung befindet. Erst
wenn der Warmstrang das untere Ende der Rührspule passiert hat, wird die Rührspule
an die Strangführung herangefahren und eingeschaltet.
[0007] Darüber hinaus kann aber die Rührspule auch bei einem während des Gießbetriebes auftretenden
Strangbruch rasch aus der gefährdeten Position zurückgezogen werden. Weiters ist es
auch möglich, die Rührspule beim Ausbau des Strangführungsbogens zurückzuziehen, sodaß
ein Ausbau unbehindert erfolgen kann.
[0008] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Rührspule auf einem
auf Schienen geführten Verschiebewagen montiert, wobei die Schienen vorteilhaft mit
Ver- schleißleisten.versehen sind. Vorzugsweise ist der Verschiebewagen durch einen
Stelltrieb betätigbar.
[0009] Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß die Rührspule zwischen
der Betriebsstellung und der Rückzugstellung verschwenkbar ist, wobei vorzugsweise
die Schwenkachse in horizontaler Anordnung an dem Strangführungsgerüst befestigt ist.
[0010] Zweckmäßig ist der Schwenkbereich durch Anschläge der Rührspule in der Betriebsstellung
begrenzt.
[0011] Vorteilhaft dient zum Schwenken der Rührspule eine Seiltrommel, welche an der Rührspule
befestigt ist und über ein Seil und eine am Strangführungsgerüst befestigte Umlenkrolle
mit einer Aufhängevorrichtung an der Rührspule selbst verbunden ist.
[0012] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand von zwei bevorzugten Ausführungsformen
in den Zeichnungen näher erläutert. Hierin zeigen Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen
Stranggießanlage, Fig. 2 eine Ansicht gemäß Pfeil II in Fig. 1 und Fig. 3 einen Schnitt
nach der Linie III-III der Fig. 2 in vergrößerter Darstellung. In Fig. 4 ist eine
weitere Ausführungsform der Erfindung in Seitenansicht dargestellt.
[0013] Gemäß Fig. 1 ist anschließend an die mit 1 bezeichnete Kokille eine den Strang an
seinen Breitseiten mittels Rollen 2 stützende Strangführung 3 angeordnet, welche durch
einen Schnellverschluß 4 an einem seitlich der Stranggießanlage befindlichen Träger
5 befestigt ist. Unterhalb dieser Befestigungsvorrichtung befindet sich im Bereich
einer Strangführungszone, vorzugsweise der Biegezone 6 eine lösbar an einem Verschiebewagen
7 montierte Einrichtung zur Erzeugung eines elektromagnetischen Wanderfeldes, eine
sogenannte "Rührspule" 8. Mit Hilfe des Verschiebewagens 7 ist die Rührspule 8 aus
der in Fig. 1 voll ausgezogenen Betriebsstellung, welche sich in unmittelbarer Nähe
der Strangführungsrollen 2 befindet, in eine durch die strichpunktierte Linie 9 in
Fig. 1 angedeutete, durch den Träger 5 geschützte Rückzugsstellung verfahrbar. Dazu
wird der Verschiebewagen auf Rädern 10 entlang der Führungsschienen 11, welche durch
Stützen 12 vom Träger 5 und durch weitere Stützen 13 vom Gerüst 14 getragen werden,
mittels eines Stelltriebes 15, wie eines Druckmittelzylinders bewegt. Dieser Stelltrieb
15 ist, wie aus Fig. 2 ersichtlich, zwischen den Schienen 11 angeordnet und sowohl
am quer zur Schienenrichtung montierten Träger 16 als auch am Verschiebewagen 7 schwenkbar
gelagert.
[0014] In Fig. 1 ist weiters in strichpunktierter Darstellung die Aufgabeposition 17 der
Rührspule 8 gezeigt. Dazu wird sowohl der Träger 16 als auch der Stelltrieb 15 ausgebaut
und der Verschiebewagen 7 auf der Schiene 11 bis zum hinteren Anschlag 18 verfahren.
Durch einen (nicht dargestellten) Kran wird die Rührspule in eine Stellung zwischen
die Schienen gesenkt und mittels Schrauben am Verschiebewagen befestigt. Mit einer
von der Strangführungsseite eingeführten Zugvorrichtung wird die Rührspule in Verbindung
mit dem Verschiebewagen 7 in die Betriebsposition gezogen und der Stelltrieb 15 mit
dem Träger 16 an der Schiene 11 montiert.
[0015] Der in Fig. 3 dargestellte Schnitt zeigt in vergrößerter Darstellung eine vorteilhaft
als Hohlkastenprofil ausgebildete_Führungsschiene 11, auf welcher eine Verschleißleiste
19 angeschraubt ist, worauf die Räder 10 des Verschiebewagens 7 abrollen.
[0016] Eine weitere bevorzugte Ausführung der Erfindung ist in Fig. 4 dargestellt, wobei
gleiche Teile mit den gleichen Bezugsziffern versehen sind. Bei dieser Konstruktion
ist die Rührspule 8 von einer voll ausgezeichneten, an die Strangführung 3 angestellten
Betriebsstellung in eine strichpunktiert gezeichnete Rückzugsstellung um eine am Gerüst
befestigte horizontale Achse 20 schwenkbar. Dabei ist die Rührspule 8 lösbar an einer
Traverse 21 befestigt. Seitlich an der Rührspule ist eine Seiltrommel 22 angeordnet,
welche über ein Seil 23 und eine an einem seitlichen Träger 24 des Strangführungsgerüstes
befestigte Umlenkrolle 25 mit einer Aufhängevorrichtung 26 an der Rührspule 8 verbunden
ist. Durch Drehen der Seiltrommel 22, wodurch die Seillänge verändert wird, kann nun
die Rührspule 8 aus der Betriebsstellung durch das Eigengewicht in die Rückzugstellung
abgesenkt werden.
[0017] Vorteilhaft ist der Schwenkbereich durch Anschläge begrenzt, wobei in Betriebsstellung
der Anschlag 27 der Rührspule 8 mit dem Anschlag 28 des Gießbogens zusammenwirkt und
in Rückzugstellung die gesamte Traverse 21 auf den Trägern 29 des Gießgerüstes aufliegt.
1. Einrichtung an einer Stranggießanlage für Stahl mit einer Kokille (1) und einer
daran anschließenden Strangführung (3), wobei eine Rührspule (8) zur Erzeugung eines
elektromagnetischen Wanderfeldes im schmelzflüssigen Stahl vorgesehen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rührspule (8) zwischen der an die Strangführung (3) angestellten
Betriebsstellung und einer außerhalb der Strangführung (3) befindlichen Rückzugsstellung
bewegbar montiert ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückzugsstellung sich
'unterhalb eines die Strangführung (3) stützenden seitlichen Trägers (5) befindet
(Fig. 1, 2, 3).
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rührspule (8)
auf einem auf Schienen (11) geführten Verschiebewagen (7) montiert ist, wobei die
Schienen (11) vorteilhaft mit Verschleißleisten (19) versehen sind, welcher Verschiebewagen
(7) vorzugsweise durch einen Stelltrieb (15) betätigbar ist (Fig. 1, 2, 3).
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rührspule (8) zwischen
der Betriebsstellung und der Rückzugsstellung verschwenkbar ist, wobei vorzugsweise
die Schwenkachse (20) in horizontaler Anordnung an dem Strangführungsgerüst befestigt
ist (Fig. 4).
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkbereich durch
Anschläge (27, 28) der Rührspule (8) in.der Betriebsstellung begrenzt ist (Fig. 4).
6. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an der Rührspule (8) eine
Seiltrommel (22) befestigt ist, welche zum Schwenken der Rührspule (8) über ein Seil
(23) und eine am Strangführungsgerüst befestigte Umlenkrolle (25) mit einer Aufhängevorrichtung
(26) an der Rührspule (8) selbst verbunden ist (Fig. 4).