[0001] Die Erfindung betrifft eine faltbare Tür oder Wand mit mehreren Traglamellen, deren
Gewicht durch Tragorgane abgestützt ist, die jeweils an einem Ende der Lamelle um
eine senkrechte Achse schwenkbar angebracht sind und in einer im wesentlichen horizontalen
Tragschiene längsverschiebbar sind, wobei jeweils zwischen zwei Traglamellen eine
Zwischenlamelle vorgesehen ist, die mit den benachbarten Traglamellen im Bereich der
Vertikalkanten gelenkig verbunden ist.
[0002] Neben denjenigen bekannten faltbaren Türen oder Wänden, bei denen alle Lamellen Traglamellen
und untereinander an ihren Vertikalkanten gelenkig miteinander verbunden sind, so
daß beim öffnen oder Schließen einer derartigen Tür oder Wand sich alle Traglamellen
in Richtung der Tragschiene verschieben, ist auch die oben beschriebene Ausbildung
bekannt geworden, bei der zur Ersparnis von Tragorganen und des von ihnen im zusammengefalteten
öffnungszustand in der Tragschiene beanspruchten Platzes nur jede zweite Lamelle eine
Traglamelle ist, so daß die dazwischen angeordneten Zwischenlamellen unabhängige Bewegungen
der Traglamellen um die Schwenkachsen ihrer Tragorgane zulassen. Dies führt jedoch
nur zu einer noch größeren Labilität, als sie die ausschließlich mit Traglamellen
ausge- ' rüstete Konstruktion ohnehin schon besitzt, und ändert nichts an dem mangelhaften
ästhetischen Eindruck der teilweise oder völlig geschlossenen Tür oder Wand mit der
typischen Zick-Zack-Struktur.
[0003] Aus der DT-PS 24 38 985 ist eine zweischalige Faltwand oder Falttür aus Paaren von
Lamellen bekannt, die entlang ihrer benachbarten Vertikalkanten miteinander und entlang
ihrer anderen Vertikalkanten mit in Traqorganen geführten Tragleisten gelenkig verbunden
sind. Federmechaniken im Türinnern ermöglichen es bei dieser bekannten zweischaligen
Faltwand, sie im Schließzustand plan auszuziehen und beim öffnen der Wand zunächst
den vordersten, aus zwei gegenüberliegenden Lamellenpaaren bestehenden Ab
- schnitt vollständig zu öffnen, während die nachfolgenden Abschnitte vollständig aufgefaltet-bleiben.
Anschließend läßt sich der nächste Abschnitt, schließlich der dritte Abschnitt u.s.w.
falten.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine faltbare Tür oder Wand der eingangs genannten
Art anzugeben, deren Lamellen beim Schließen mit geringem mechanischen Aufwand in
eine stabile Fluchtstellunq glatt ausziehbar sind. Insbesondere soll auch eine einschalige
Tür- oder Wandausbildung möglich sein.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens an der oberen oder
unteren Stirnseite jeder Traglamelle in vorgegebenem Abstand von der Schwenkachse
des Tragorgans ein senkrechtes Führungselement angeordnet ist, das beim Auf- oder
Zusammenfalten der Tür oder Wand zur Steuerung der Schwenkbewegung der Traglamellen
längs eines Einführabschnitts einer Führungsschiene läuft.
[0006] Die von den Zwischenlamellen ermöglichten unabhängigen Schwenkbewegungen der Traglamellen
werden mit Hilfe der Führungselemente durch die Führungsschiene derart gesteuert,
daß bei geschlossener Tür oder Wand die Traglamellen
- und damit auch die zwischen ihnen angeordneten Zwischenlamellen - in Richtung der
Tragschiene fluchtend ausgerichtet sind. Wegen der Unterbringungsmöglichkeit der Steuerungsmechanik
in der Decke oder im Boden (zusammen mit oder getrennt von der decken- und/oder bodenseitigen
Tragschiene) läßt sie sich besonders vorteilhaft für einschalige, aber auch für zweischalige
Falttüren und -wände verwenden.
[0007] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind an den Enden der Tür
oder Wand je eine mindestens an einem Tragorgan in der Tragschiene hängende Endlamelle
vorgesehen, die bleibend in Richtung der Tragschiene ausgerichtet und im allgemeinen
schmaler ist als die übrigen Lamellen sind. Jeweils zwischen der Endlamelle und der
ihr benachbarten Traglamelle befindet sich bevorzugt eine weitere Zwischenlamelle.
Während die Traglamellen und die übrigen Zwischenlamellen dieselbe horizontale Breite
aufweisen und bevorzugt auch gleich lange Vertikalkanten besitzen, weisen die endseitigen
Zwischenlamellen, die zwischen einer Endlamelle und der nächsten Tra
glamelle angeordnet sind, eine verringerte, üblicherweise etwa die halbe Lamellenbreite
auf. Eine der Endlamellen ist zum Beispiel in der Nähe einer feststehenden Wand derart
gehalten, daß sie um eine bestimmte, als Steuerweg zu bezeichnende Strecke längsverschiebbar
in der Tragschiene geführt ist. Um einen optisch geschlossenen Übergang zur feststehenden
Wand zu erzielen, läßt sich auf jeder Seite der verankerten Endlamelle je eine Wandblende
in vorgegebenem Abstand von der Endlamelle anbringen, deren Breite derart bemessen
ist, daß der wandseitige Randabschnitt der Endlamelle ständig von den Wandblenden
bedeckt ist. Der längsverschiebbare Anschluß der wandseitigen Endlamelle ist erforderlich,
um das zwangsweise Verschwenken auch der unmittelbar vor dieser Endlamelle angeordneten
Trag-und Zwischenlamelle zu ermöglichen.
[0008] Bevorzugt werden die Führungselemente, die senkrecht auf den horizontalen Stirnseiten
der Lamellen stehen, als Rollen ausgebildet, die beim Eingriff mit dem Einführabschnitt
der Führungsschiene an dieser ablaufen und dabei ein Drehmoment auf die betreffende
Lamelle ausüben, wodurch diese in die Tür- oder Wandebene geschwenkt wird.
[0009] An den Einführabschnitt der Führungsschiene schließt sich bevorzugt ein Ausrichtabschnitt
an, der parallel zur Richtung der Tragschiene in der durch Position und Abmessung
der Führungselemente gegebenem Abstand von der vertikalen Symmetrieebene der Tür oder
Wand ange
- ordnet ist. Der Einführabschnitt der Führungsschiene bildet für die Führungselemente
eine Steuerkurve, deren Abstand von der vertikalen Symmetrieebene der Tür oder Wand
in Schließrichtung stetig abnimmt und bevorzugt geradlinig auf die Türebene zu verläuft.
[0010] Um die aufgefaltenen Abschnitte der insoweit geschlossenen Tür oder Wand auch bei
seitlicher Druckbelastung sicher in der Tür- oder Wandebene zu halten, sind bevorzugt
auf beiden Seiten der Türebene je eine Führungsschiene mit Einführ- und Ausrichtabschnitten
vorgesehen, wobei die Führungselemente nach dem Einführen zwischen den beiden parallelen
Führungsschienen laufen und die Trag-lamellen gegen Verdrehen gesichert sind.
[0011] Die Führungselemente-am oberen und/oder unteren Ende der Traglamellen sind bevorzugt
symmetrisch zwischen den Außenebenen der Trag-lamellen angeordnet. Im ausgefalteten
Zustand laufen die Führungselemente dann mit einem vorgegebenen seitlichen Spiel zwischen
den Ausrichtabschnitten zweier paralleler Führungsschienen. Gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung sind die Führungselemente zur Ausübung eines Drehmoments durch die
Ausrichtabschnitte auf die aufgefalteten Traglamellen geringfügig unsymmetrisch zwischen
den Außenebenen der Traglamellen angeordnet. Dadurch nehmen die mit den Tragorganen
und Führungselementen versehenen Traglamellen in aufgefaltetem Zustand eine Stellung
an, die gegenüber der Tür- oder Wandebene geringfügig verdreht ist. Hierdurch nimmt
die Tür oder Wand im ausgefalteten Zustand einen gewissen Spannungszustand ein, der
die Festigkeit der ausgefalteten, geschlossenen Wand erhöht.
[0012] Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, daß die vorderen Lamellen der
Tür oder Wand beim Schließen (Ausfalten) zuerst in die Tür- oder Wandebene bringbar
sind und dabei längs der Tragschienen verschoben werden, während sich daran anschließende
weitere Lamellen noch vollständig in der Zusammenfaltstellung in Ruhe verharren. Der
Übergangsbereich zwischen dem ausgefalteten Wandabschnitt und dem noch zusammengefalteten
Wandabschnitt ist klein und beträgt lediglich etwa eine Lamellenbreite, so daß das
Aussehen der Tür oder Wand in teilgeöffnetem oder -geschlossenem Zustand ästhetisch
ansprechend ist und der Raumbedarf beim öffnen oder Schließen verringert ist. Aufgrund
der erfindungsgemäßen Merkmale lassen sich diese Vorteile mit einer einschaligen Anordnung
erreichen, die einen besonders einfachen Aufbau besitzt.
[0013] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf eine
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen
faltbaren Tür oder Wand beim Beginn des Schließens oder Beendigen des Öffnens;
Fig. 2 eine Seitenansicht der Tür oder Wand gem. Fig. 1;
Fig. 3 eine Draufsicht gem. der Fig. 1 in stärker geschlossenem Zustand;
Fig. 4 eine Draufsicht gem. Fig. 1 in noch weiter geschlossenem Zustand;
Fig. 5 eine Draufsicht gem. Fig. 1 in völlig geschlossenem Zustand;
Fig. 6 eine Draufsicht gem. Fig. 1 in geöffnetem Zustand;
Fig. 7 eine Querschnittsansicht gem. der Linie VII-VII in Fig. 1;
Fig. 8 einen Querschnitt gem. der Linie VIII-VIII in Fig. 1; und
Fig. 9 eine der Fig. 1 entsprechende Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform der
Erfindung.
[0014] In den Figuren 1 bis 8 ist eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen faltbaren
Tür oder Wand in verschiedenen Stellungen dargestellt. Mehrere Traglamellen 2 sind
an ihrem oberen Ende um eine senkrechte Achse schwenkbar an Tragorganen 10 aufgehängt,
die in einer im wesentlichen horizontalen Tragschiene 17 längsverschiebbar gehalten
sind. Jeweils zwischen zwei Traglamellen 2 ist eine Zwischenlamelle 4 angeordnet,
welche denselben rechteckförmigen Querschnitt wie die Traglamellen aufweist und nur
mit den benachbarten
Traqlamellen im Bereich einander benachbarter Vertikalkanten 3, und zwar jeweils abwechselnd
an der einen oder anderen Außenebene 24, gelenkig verbunden ist.
[0015] Auf der oberen Stirnseite 6 jeder Traglamelle sitzt im vorgegebenen Abstand von der
Schwenkachse 9 des Tragorgans 10 ein senkrechtes Führungselement 12, das als Laufrolle
ausgebildet ist. Zur Steuerung der Schwenkbewegung der Traglamellen 2 und damit auch
der Zwischenlamellen 4 sind Führungsschienen 14 auf beiden Seiten der Tür- oder Wandebene
vorgesehen. Die Führungsschienen 14 beginnen jeweils in vorgegebenem Abstand von der
festen Verankerungswand 1 mit Einführabschnitten 15, in deren Bereich der Abstand
der Führungsflächen zur Tür- oder Wandebene 13 in Schließrichtung der Wand stetig
abnimmt. An die Einführabschnitte 15 der Führungsschienen 14 schließen sich Ausrichtabschnitte
16 an, deren Führungsflächen parallel zur Türebene 13 verlaufen und mit Hilfe der
Führungselemente 12 die in der Türebene 13 ausgerichteten Traglamellen 2 und über
diese die Zwischenlamellen seitlich führen.
[0016] An den seitlichen Enden der Tür oder Wand ist jeweils eine Endlamelle 18 mit einem
Tragorgan 10 und zwei Führungselementen 12 vorgesehen und durch die Doppelführung
bleibend in Richtung der Tragschiene ausgerichtet. Zwischen jeder Endlamelle 18 und
der davor angeordneten Trag-lamelle 2 befindet sich ebenfalls eine Zwischenlamelle
4, die wegen der Mittelanordnung der Tragorgane 10 an den
Traglamellen 2 etwa halb so breit ist wie diese und ebenfalls an einander benachbarten
Vertikalkanten gelenkig mit der jeweils anschließenden Trag- lamelle bzw. der Endlamelle
18 verbunden ist.
[0017] Eine der Endlamellen ist zur Herstellung eines Anschlusses an der feststehenden Wand
1 gleitbar zwischen zwei Wandblenden 22 angeordnet, die an der festen Wand 1 befestigt
sind, während die Endlamelle 18 um eine solche Strecke in-Tragschienenrichtung verschiebbar
ist, welche das Schwenken und Ausrichten der dieser Endlamelle 18 benachbart liegenden
Trag- und Zwischenlamellen 2, 4 ermöglicht.
[0018] Die Führungselemente 12 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils in Ausfaltrichtung
hinter dem Tragorgan 10 symmetrisch zwischen den beiden Außenebenen 24 der Tra
glamelle 2 auf deren oberer Stirnseite angeordnet, so daß im Schließzustand die Schwenkachsen
9 der Tragorgane 10 und die Drehachsen 11 der Führungselemente 12 in der Türebene
13 liegen. Um aber auch unter Berücksichtigung der notwendigen Abstände und Toleranzen
eine sichere Ausrichtung der Traglamellen 2 in die Türebene 13 zu gewährleisten, können
die Führungselemente 12 mit ihren Drehachsen 11 etwas zu derjenigen Führungsschiene
14 hin seitlich versetzt sein, an deren Einführ- und Ausrichtabschnitten 15, 16 die
Führungselemente 12 anliegen, so daß beim Schließen der Tür oder Wand eine gewisse
seitlich gerichtete Vorspannung entsteht.
[0019] Wenn die Tür oder Wand aus der zusammengefalteten öffnungsstellung (Fig. 6) in eine
teilweise ausgefaltete Schließstellung gebracht werden soll (Fig. 3), so wird die
freie vordere Endlamelle 18 in Richtung der Tragschiene 17 bewegt. Dabei werden die
vordere (halbe) Zwischenlamelle 4 sowie die daran anschließende Traglamelle 2 und
die nachfolgende (ganze) Zwischenlamelle 4 aus ihren Stellungen quer zur Tür- oder
Wandebene 13 um die senkrechte Schwenkachse 9 des Tragorgans 10 bzw. davon bestimmte
Achsen geschwenkt. Sobald das Führungselement 12 der vordersten
Traqlamelle 2 mit der geradlinig auf die Tür- oder Wandebene 13 zulaufenden Steuerkurve
des Einführabschnitts 15 der Führungsschiene 14 in Berührung kommt, wird auf diese
Trag- lamelle ein Drehmoment ausgeübt, welches sie sowie die vor ihr angeordnete halbe
Zwischenlamelle 4 in die Türebene 13 hineindreht; vgl. Fig. 1. Bei diesem Bewegungsablauf
gewährt die nachfolgende Zwischenlamelle 4 der geschwenkten Traglamelle 2 den zur
Ausführung der Bewegung erforderlichen Freiheitsgrad. Die nachfolgende Zwischenlamelle
4 befindet sich dann gänzlich auf einer Seite der Türebene 13 und stellt eine Verbindung
zwischen der schon in der Türebene 13 liegenden Tra
glamelle 2 und der noch in Zusammenfaltstellung verharrenden nächsten Traglamelle 2
dar. Der Übergangsbereich zwischen dem ausgefalteten Wandabschnitt und dem noch zusammengefalteten
Wandabschnitt ist kleiner als die Breite einer Zwischenlamelle 4.
[0020] Wird der ausgefaltete Wandabschnitt wieder in die Stellung gemäß Fig. 6 zusammengefaltet,
so geht die Verschiebebewegung der in der Türebene 13 liegenden Lamellen dann in eine
kombinierte Verschiebe- und Faltbewegung über, sobald die Traglamelle 2 den zwischen
den Ausrichtabschnitten 16 der Führungsschienen 14 liegenden Führungskanal verläßt.
Wird die Tür oder Wand aber weiter geschlossen, so wiederholt sich der oben beschriebene
Auffalt-Schwenk-Vorgang mit allen weiteren Trag.lamellen-Zwischenlamellen-Paaren (Fig.
3-5). Um der letzten Trag.lamelle 2 das vollständige Passieren der Steuerkurve des
Einführabschnitts 15 der Führungsschiene 14 zu ermöglichen, muß sich die benachbarte
Endlamelle um einen entsprechenden Steuerungsweg in der Türebene 13 verschieben lassen.
Wenn wegen der Weite der Tür oder Wand viele Lamellen vorgesehen werden müssen, die
im zusammengefalteten öffnungszustand eine entsprechende Paketdicke haben und einen
wiederum entsprechenden Abstand des Einführabschnitts 15 vom "festen" Ende der Tür
oder Wand erfordern, dann kann an mindestens die letzte Zwischenlamelle 4 oder auch
die voraufgehende
Traglamelle 2 eine eigene, angepaßte Steuerkurve vorgesehen sein (
Fig. 4).
[0021] Fig. 9 zeigt die Aufsicht auf eine weitere Ausführungs-form der erfindungsgemäßen
Tür oder Wand, bei der abweichend von dem in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel
der Erfindung die Führungselemente 12 auf den oberen Stirnseiten der Traglamellen
2 einen relativ großen Abstand von den Tragorganen 10 besitzen. Sie laufen auf Einführabschnitten
15, die eine stetig gekrümmte Steuerkurve besitzen, deren Abstand zur Türebene in
Schließrichtung der Tür oder Wand abnimmt. Darüberhinaus besitzt die dem festen Anschlußende
benachbarte Traglamelle 2 wie beim anderen Beispiel ein Führungselement 12, welches
auf dem Einführabschnitt 15 einer zweiten Führungsschiene 14 abläuft, die bezüglich
der Türebene auf der anderen Seite wie die erste Führungsschiene angeordnet ist. Die
Einführabschnitte 15 stehen während dieses Ablaufs des gesamten Schwenkvorganges zur
Verfügung und münden in Ausrichtabschnitte 16.
[0022] Der große Abstand zwischen den Achsen 9 und 11 der Tragorgane 10 bzw. Führungselemente
12 läßt zwar die Führungsschienen 14 relativ hohe Drehmomente erzeugen, die zu einer
stabilen Ausrichtung der Tür oder Wand in der Ebene 13 führen, erfordert aber seitlich
über die Tragschiene 17 vorstehende Führungsschienen.
[0023] Ein derart großer Abstand zwischen den Schwenkachsen 9 und 11 läßt sich auch erreichen,
wenn man gemäß einer weiteren - nicht zeichnerisch dargestellten - Ausführungsform
die Tragorgane 10 jeweils nahe einer vertikalen Schmalseite der Tra
glamellen 2 anordnet. Im zusammengefalteten öffnungszustand der Tür oder Wand hängt
dann zwar das Lamellenpaket im wesentlichen auf einer Seite neben der Tragschiene
17, ein Schiefhängen kann aber nur gering sein und wird außerdem durch die Führung
der 'festen' Endlamelle 18 weitgehend verhindert. Im ausgefalteten Schließzustand
befinden sich aber wieder alle Lamellen unter der Tragschiene in der Türebene 13.
[0024] In allen Fällen bereitet das öffnen der geschlossenen (ausgefalteten) Tür oder Wand
keine Schwierigkeit. Durch einen Druck auf die Wand in Öffnungsrichtung (beispielsweise
mittels eines Handgriffs 20 an der 'freien' Endlamelle 18) wird zunächst die Endlamelle
18 am anderen Ende zurückgeschoben, wobei das erste Führungselement 12 von seiner
Führung freikommt und die zugehörige Lamelle in ihre Faltstellung schwenken kann.
Das hierfür erforderliche Drehmoment kommt durch den seitlichen Abstand der Anlenkkanten
3 von der Türebene 13 zustande.
1. Faltbare Tür oder Wand mit mehreren Traglamellen, deren Gewicht durch Tragorgane
abgestützt ist, die jeweils an einem Ende der Lamelle um eine senkrechte Achse schwenkbar
angebracht sind und in einer im wesentlichen horizontalen Tragschiene längsverschiebbar
sind, wobei jeweils zwischen zwei Traglamellen eine Zwischenlamelle vorgesehen ist,
die mit den benachbarten Traglamellen im Bereich der Vertikalkanten gelenkig verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens an der oberen oder unteren Stirnseite
(6, 8) jeder Traglamelle (2) in vorgegebenem Abstand von der Schwenkachse (9) des
Tragorgans (10) ein senkrechtes Führungselement (12) angeordnet ist, das beim Auf-
oder Zusammenfalten der Tür oder Wand zur Steuerung der Schwenkbewegung der Trag-
lamellen (2) längs eines Einführabschnitts (15) einer Führungsschiene (14) läuft.
2. Faltbare Tür oder Wand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den seitlichen
Enden der Tür oder Wand je eine an mindestens einem Tragorgan (10) in der Tragschiene
(17) hängende Endlamelle (18) vorgesehen und bleibend in Richtung der Tragschiene
(17) ausgerichtet ist.
3. Faltbare Tür oder Wand nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwischen
der Endlamelle (18) und der benachbarten Hängelamelle (2) eine Zwischenlamelle (4)
mit einer verringerten horizontalen Lamellenbreite vorgesehen ist.
4. Faltbare Tür oder Wand nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine der endseitigen Zwischenlamellen (4) an der oberen und/oder unteren Stirnseite
(6, 8) mit einem Führungselement(12) versehen ist.
5. Faltbare Tür oder Wand nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine
der Endlamellen (18) zur Herstellung eines Anschlusses an einer feststehenden Wand
(1) zwischen zwei Wandblenden (22) geführt und eine vorgegebene Strecke in Tragschienenrichtung
verschiebbar ist.
6. Faltbare Tür oder Wand nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungselemente (12) als Rollen ausgebildet sind.
7. Faltbare Tür oder Wand nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sich an den Einführabschnitt (15) der Führungsschiene (14) ein Ausrichtabschnitt
(16) anschließt, der parallel zur Richtung der Tragschiene (17) in durch die Position
und die Abmessungen der Führungselemente (12) gegebenem Abstand von der vertikalen
Symmetrieebene (13) der Tür oder Wand angeordnet ist.
8. Faltbare Tür oder Wand nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß auf jeder Seite der vertikalen Symmetrieebene (13) der Tür oder Wand eine Führungsschiene
(14) vorgesehen ist.
9. Faltbare Tür oder Wand nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einführabschnitte (15) der Führungsschienen (14) für die Führungselemente
(12) eine Steuerkurve bilden, deren Abstand von der vertikalen Symmetrieebene (13)
der Tür oder Wand in Schließrichtung stetig abnimmt.
10. Faltbare Tür oder Wand nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkurve
der Einführabschnitte (15) geradlinig verläuft.
11. Faltbare Tür oder Wand nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungselemente (12) symmetrisch zwischen den beiden Außenebenen (24) der
Hängelamellen (2) angeordnet sind und mit den Tragorganen (10) fluchten.
12. Faltbare Tür oder Wand nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungselemente (12) zur Ausübung eines Drehmoments durch die Ausrichtabschnitte
(16) der Führungsschienen (14) auf die aufgefalteten Hängelamellen (2) geringfügig
unsymmetrisch zwischen den Außenebenen (24) der Hängelamellen (2) und in Bezug auf die vertikale Symmetrieebene
(13) der Tür oder Wand seitlich versetzt zu den Tragorganen (10) angeordnet sind.
13. Faltbare Tür oder Wand nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand des Führungselements (12) von der Schwenkachse (9) des Tragorgans
(10) kleiner ist als die halbe Breite der Tragschiene (17).
14. Faltbare Tür oder Wand nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragorgane (10) jeweils nahe einer vertikalen Seitenfläche der Hängelamellen
angeordnet sind.