(19)
(11) EP 0 026 467 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.04.1981  Patentblatt  1981/14

(21) Anmeldenummer: 80105813.2

(22) Anmeldetag:  25.09.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D06C 3/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 28.09.1979 CH 8748/79

(71) Anmelder: Schenk, Walter Rudolf
CH-9305 Berg (CH)

(72) Erfinder:
  • Schenk, Walter Rudolf
    CH-9305 Berg (CH)

(74) Vertreter: Blum, Rudolf Emil Ernst 
c/o E. Blum & Co Patentanwälte Vorderberg 11
8044 Zürich
8044 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Breitstreckwalze


    (57) Breitstreckwalze, bei welcher auf der nichtdrehenden Welle (1) ein flexibler schlauchförmiger Walzenmantel (4), vorzugsweise ein flexibler Stahlschlauch, von Lagerelementen (2) drehbar abgestützt und zentriert ist. Der Stahlschlauch ist an beiden Enden abgeschlossen und auf der Welle abgedichtet.
    Diese neue Konstruktion, insbesondere in der Textilindustrie anwendbar, garantiert extrem günstige Laufeingenschaften bei geringstem Unterhalt.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Breitstreckwalze, mit einer feststehend montierbaren Welle, auf letzterer angeordneten Lagerelementen mit äusseren Laufflächen zum Zentrieren und drehbaren Abstützen von Walzentragflächen.

    [0002] Breitstreckwalzen werden hauptsächlich in der Textilindustrie, jedoch auch in der Papier-, Kunstleder-und Kunststoffindustrie verwendet.

    [0003] Die bekannten Walzen bestehen üblicherweise aus einer gebogenen, sich nicht drehenden Welle, um welche sich ein flexibler Gummischlauch dreht. Dieser Schlauch wird durch Rohrsegmente, welche auf der Welle durch Lagerelemente abgestützt und zentriert werden, gestützt bzw. gehalten. Die Breitstreckwalze ist an jedem ihrer Enden in der Maschine bzw. der Anlage fixiert. Die gebogene Walze wird allgemein konvex in Warendurchlaufrichtung montiert. Die Warenbahn, wenn diese über die Walze läuft, tendiert beidseitig der Mittellinie, und zwar wegen des Bogens der Walze, seitlich wegzulaufen. Dank diesem Effekt tendiert selbstverständlich auch die Warenbahn dazu breiter zu werden. Dies wird beispielsweise dazu benützt, in der Warenbahn vorhandene Falten zum Verschwinden zu bringen, was durch den Ausbreiteffekt der Walze erreicht wird.

    [0004] Da die Walze bogenförmig verläuft, muss ihre wirksame Oberfläche aus Segmentabschnitten gebildet werden. Diese Segmentabschnitte ihrerseits werden von Walzentragflächen gebildet, welche über Lagerelemente auf der feststehenden Welle abgestützt sind. Die Nachteile der bisherigen Konstruktionen sind darin zu sehen, dass trotz des äusseren Gummimantels die Lager nicht optimal geschmiert werden können. Die üblicherweise verwendeten Kugellager werden mit Fett geschmiert. Fett hat jedoch die Tendenz zur Kanalbildung, was wiederum zu ungleichmässiger Schmierung der Lagerteile führt. Der am Anfang einzubringende Fettvorrat ist gezwungenermassen klein und es bestehen keine Nachschmiermöglichkeiten. Hinzu kommt noch, dass eine Fettschmierung an sich keine optimale Reduktion der Lagerreibung ermöglicht.

    [0005] Bei bekannten Konstruktionen kommt es auch immer wieder vor, dass Fremdkörper von aussen in die Lager gelangen, was wiederum zur Störung des Betriebes führen kann.

    [0006] Es wird nun erfindungsgemäss vorgeschlagen eine Breitstreckwalze zu bilden, welche die bekannten Nachteile grösstenteils vermeidet, ohne dass dabei ein konstruktiv höherer Aufwand getrieben werden muss.

    [0007] Die Breitstreckwalze der oben genannten Bauart zeichnet sich erfindungsgemäss dadurch aus, dass die Tragflächen vom Aussenmantel eines schlauchförmigen Elementes aus flexiblem, flüssigkeits- und dampfdichtem Material gebildet sind und dass die Schlauchenden geschlossen und an der Welle abgedichtet sind.

    [0008] Das schlauchförmige Element besteht dabei vorzugsweise aus einem flexiblen Metallschlauch, vorzugsweise aus rostfreiem Stahl. Bei einer besonderen Ausführungsform ist das schlauchförmige Element als Wellrohr ausgebildet. Auch bei der erfindungsgemässen Breitstreckwalze kann der Aussenmantel des schlauchförmigen Elementes mit einem elastomeren Ueberzug, z. B. mit einem Gummimantel versehen sein.

    [0009] Der Innenraum des schlauchförmigen Elementes dient der Aufnahme eines Oelbades zur Schmierung der Lagerelemente. Dabei ist als wellenseitige Abdichtung des Schlauchabschlusses an beiden Schlauchenden bzw. Walzenenden eine Gleitringdichtung vorgcsehen. Dank dieser besonderen Endabdichtung ist ein Eindringen von Fremdkörpern nicht möglich. Auch der Austritt von Oel ist bei intakter Dichtung verhindert, und zwar dank der axialen Pressung zwischen dem Kohle- und dem Keramikring.

    [0010] Bei der erfindungsgemässen Konstruktion können Nadellager die im Oel laufen als Lagerelemente verwendet werden. Dank dem Oelbad ist eine konstante und intensive Schmierung aller Lagerteile gewährleistet und die Lagerreibung bleibt minimal. Die Erneuerung des Schmieröls ist auf einfache Weise durch Entfernung eines Endlagers möglich. Gegebenenfalls nicht rostfreie Teile im Innenraum der Walze rosten wegen des konstanten Oelfilms nicht.

    [0011] Die Verwendung eines schlauchförmigen Elementes aus flexiblem, flüssigkeits- und dampfdichtem Material, z.B. in Form eines flexiblen, rostfreien Stahlschlauches, verhindert jegliches Eindringen von Feuchtigkeit oder Chemikalien in den Innenraum der Walze. Diese neuartige Bauart ermöglicht zudem die Bildung eines gleichförmigen Bogens über die gesamte Länge der Walze.

    [0012] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Breitstreckwalze wird nachstehend anhand.der Zeichnung noch etwas näher erläutert.

    [0013] Die einzige Figur der Zeichnung zeigt einen Längsschnitt durch einen Endabschnitt einer Breitstreckwalze nach der Erfindung.

    [0014] Die Walze weist eine in der Anlage feststehend montierbare, bogenförmig verlaufende Welle 1 auf. Auf der Welle 1 selbst, welche als Rund- oder Vielkantwelle ausgebildet sein kann, sind Lagerelemente 2 in geeigneten Abständen voneinander angeordnet. Die äusseren Tragflächen 3 der Lagerelemente 2 sind als Laufflächen ausgebildet. Beim gezeigten Beispiel bestehen die Lagerelemente 2 aus Nadellagern. Die Lagerelemente 2 ihrerseits dienen zum Abstützen und Zentrieren eines schlauchfcrmigen Walzenmantels 4. Dieser Walzenmantel 4 besteht beim gezeigten Beispiel aus einem flexiblen Stahlrohr (rostfreier Stahl) in der Art eines Wellrohres. Das flexible Stahlrohr 4 ist an verschiedenen Stellen über die Walzenbreite mittels Lagern 2 abgestützt und auf der festen Welle 1 zentriert. Auf der Aussenseite des Stahlschlauches 4 ist ein Gummimantel 5 angebracht.

    [0015] Da der Innenraum der Walze, bzw. der Innenraum des Stahlschlauches 4 zur Aufnahme eines Oelbades zum Schmieren der Lager 2 dient, müssen die Enden des Stahlschlauches einerseits abgeschlossen und auf der Welle abgedichtet sein. Der Abschluss erfolgt dabei über eine Metallbüchse 6, welche mit dem Ende des Stahlschlauches 4 verschweisst ist und welche über ein Endlager 7 ebenfalls auf der Welle 1 abgestützt ist. Das gezeigte Endlager besteht aus einem doppelreihigen Kugellager 7. Die Dichtung zwischen der Endhülse 6 und der Welle erfolgt über eine an sich bekannte, handelsübliche Gleitringdichtung 8. Dank dieser Konstruktion ist ein Eindringen von Fremdkörpern in den Innenraum der Walze unmöglich. Ebenso kann kein Oel aus dem Innenraum austreten.

    [0016] Dank dieser absolut dichten Konstruktion, wird bei optimaler Schmierung keinerlei Schmiermittel austreten und beispielsweise die Warenbahn oder die Flotte verschmutzen.


    Ansprüche

    l. Breitstreckwalze mit einer feststehend montierbaren bogenförmig verlaufenden Welle, auf letzterer angeordneten Lagerelementen mit äusseren Laufflächen zum Zentrieren und drehbaren Abstützen von Walzentragflächen, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragflächen vom Aussenmantel eines schlauchförmigen Elementes aus flexiblem, flüssigkeits- und dampfdichten Material gebildet sind, und dass die Schlauchenden geschlossen und an der Welle abgedichtet sind.
     
    2. Breitstreckwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das schlauchförmige Element aus einem flexiblen Metallschlauch, z.B. aus rostfreiem Stahl, besteht.
     
    3. Breitstreckwalze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das schlauchförmige Element als Wellrohr ausgebildet ist.
     
    4. Breitstreckwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als wellenseitige Abdichtung des Schlauchabschlusses eine Gleitringdichtung vorgesehen ist.
     
    5. Breitstreckwalze nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass der Aussenmantel des schlauchfürmigen Elementes mit einem elastomeren Ueberzug, z.B. mit einem Gummimantel versehen ist.
     
    6. Breitstreckwalze nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Innenraum des schlauchförmigen Elementes ein Oelbad zur Schmierung der Lagerelemente vorgesehen ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht