[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1, gemäss dem Oberbegriff zum Anspruch 2.
[0003] Bei neu installierten Wasserleitungen ist eine Spülung vorgeschrieben, um Fremdstoffe,
wie Sand, Späne, Rostteilchen, Schneidmittel usw., zu entfernen.
[0004] Ferner kann es notwendig sein, eine Rohrleitung für Trinkwasser, z.B. nach Ueberschwemmungen,
zu reinigen und zu desinfizieren. Damit eine Rohrleitung agressiven Medien besser
Stand hält, ist es u.U. ratsam sie mit einer Innenschicht zu versehen.
[0005] Das Entfernen derartiger Fremdstoffe ist nicht nur aus hygienischen Gründen erforderlich,
sondern auch deshalb, weil solche Stoffe die Korrosion in den Rohren, insbesondere
an den Verbindungsstellen, verursachen oder fördern können.
[0006] Bisher wurden die Rohrleitungen dadurch gespült, dass man Wasser unter Druck, entweder
direkt vom Leitungsnetz und/oder mittels einer.Pumpe vom Netzanschluss weg durch die
Rohrleitung und die Wasserhähne strömen liess. Der Spüleffekt blieb nach diesem Verfahren
ungenügend.
[0007] Infolge der einseitigen Strömungsrichtung und weil das zugeführte Wasser eine relativ
ruhige Strömung bildete konnten die Fremdstoffe nicht alle weggespült werden.
[0008] Die Strömungsgeschwindigkeit in der Rohrmitte ist dabei relativ hoch und längs der
Wandung sehr niedrig. Somit ist diese Strömung zum Entfernen von Fremdstoffen wenig
geeignet, weil sie wegen der Strömungsart an der Rohrwandung und an den Verbindungsstellen
liegen bleiben. In den grossen Rohrdimensionen sinkt die Wassergeschwindigkeit, so
dass ein grosser Teil der Fremdstoffe nicht von der Rohrwandung abgelöst wurde. Deshalb
kam es oft vor, dass die vermeintlich gut gespülten Rohrleitungen noch viele Fremdstoffe
enthielten, die unhygienisch waren und Korrosion verursachten.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Einrichtung zur Spülung, Reinigung,
Desinfektion und Innenbeschichtung von Rohrleitungen, insbesondere einer Wasserleitung
in einem Neubau, zu schaffen, welche die Nachteile bestehender Ausführungen nicht
aufweisen.
[0010] Dabei sollen das Verfahren und die Einrichtung gewährleisten, dass Fremdstoffe möglichst
restlos aus der Rohrleitung entfernt werden, damit Verunreinigungen des Wassers und
Korrosion durch Fremdstoffe vermieden werden.
[0011] Dies Aufgabe ist erfindungsgemäss mit der Lehre gemäss dem gekennze, neten Teil der
Ansprüche 1 und 2 gelöst.
[0012] Ausführungsformen dieser Lehre sind in den weiteren, abhängigen Ansprüchen umschrieben.
[0013] Mit der beschriebenen Ausführung ist es möglich, eine Wasserleitung mit einem bisher
nicht erreichten Reinheitsgrad zu spülen. Insbesondere der durch die Wasserstrahlpumpe
erzeugte Unterdruck im angeschlossenen Leitungssystem führt dazu, dass das Spülmedium,
dem nach Bedarf auch Luft beigemischt werden kann, mit starker turbulenter Strömung
durch die Rohre fliesst und als Folge die in der Rohrleitung sich befindlichen, zum
Teil haftenden Fremdstoffe ausgeschwemmt werden. Die turbulente Strömung übt dabei
eine sehr hohe Kraft aus, die auch schwerere Gegenstände, wie Späne und Sand,mitreisst.
Ferner bewirkt die Turbulenz, dass das Wasser längs des ganzen Förderweges durch die
Leitung stark bewegt wird, so dass sich die bereits abgelösten Fremdstoffe nicht mehr
ansetzen können.
[0014] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist zudem ein Unterdruck-Entspannungsventil
eingesetzt, das während des Rücksaugvorganges beim Erreichen eines eingestellten Unterdruckes
automatisch schaltet. Dieses Ventil kann auch manuell betätigt werden.
[0015] Durch diese automatische oder manuelle Betätigung entsteht schlagartig eine Wendebewegung
der Wassersäule, die abgelagerte, feste Fremdstoffe abhebt und in die Strömungsrichtung
des Spülmediums leitet.
[0016] Die beschriebene Einrichtung ist einfach und preisgünstig und deren Betätigung erfordert
keine besonderen Fachkenntnisse.
[0017] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen schematisch:
Fig. 1 eine Verteilbatterie für Wasser in einem Mehrfamilienhaus, einschliesslich
einer Spülvorrichtung,
Fig. 2 eine detaillierte Darstellung der Spülvorrichtung nach Fig. 1,
Fig. 3 eine erste Variante zur Ausführung nach Fig. 2,
Fig. 4 eine Variante zur Ausführung nach Fig. 3, und
Fig. 5 eine Variante zu den Ausführungen nach Fig. 2 und 3. In Fig. 1 ist eine Zufuhrleitung
1 gezeigt, die mit dem öffentlichen Wassernetz verbunden ist. Ueber ein Ventil 2 und
ein Zwischenstück 3 ist die Zufuhrleitung 1 über ein weiteres Ventil 4 mit einer ersten
Verteilleitung 5, beispielsweise für Badewannen und Toiletten, oder den höheren Stockwerken
eines Mehrfamilienhauses verbunden. Das Zwischenstück 3 kann zur Reduktion des Rohrdurchmessers
dienen und z.B. mit einem Filter, einem Wasserzähler und/oder einem Wasserenthärter
kombiniert sein.
[0018] Für die Spülung mittels der nachfolgend beschriebenen Spülvorrichtung 14 wird das
Zwischenstück 3 ausgebaut.
[0019] Vor dem Ventil 4 ist ein weiteres Rohr 6 abgezweigt, das direkt oder über ein weiteres
Zwischen- oder Passstück 7 für Rohbauten mit drei weiteren Verteilleitungen 8, 9,
10 über Ventile 11, 12, 13 verbunden ist. Beidseits des Zwischenstücks 3 befinden
sich lösbare Verbindungen 15, 16, damit das Zwischenstück 3 durch eine Spülvorrichtung
14 ersetzt werden kann. Wenn das Zwischenstück 3 ausgebaut ist, wird eine Verbindung
von der Zufuhrleitung 1 zu den Verteilleitungen 5, 8, 9, 10 über die in Fig. 2 gezeigte
Vorrichtung 14 hergestellt.
[0020] In Fig. 2 ist die Spülung der Verteilleitung 10 gezeigt, wobei die Ventile 4, 11,
12 geschlossen und das Ventil 13 offen ist.
[0021] An der -bindungsstelle 15 ist ein Schlauch 16a angeschlossen, der über
Ln Filter 17 mit einem Rohrstück 18 und danach mit einem Dreiwegventil 19 verbunden
ist. Dieses Ventil 19 verbindet je nach seiner Stellung das Rohrstück 18 mit einer
Leitung 20 zur Verbindungsstelle 16, oder über ein weiteres Rohr 21, mit einer Wasserstrahlpumpe
22, die über ein weiteres Ventil 23 mit der Verbindungsstelle 16 verbunden ist. Von
der Wasserstrahlpumpe 22 weg läuft ein Ablaufrohr 24 zu einem Ablauf 25.
[0022] Vorzugsweise sind die Betätigungen für die Ventile 19 und 23 derart miteinander verbunden,
dass sie über ein gemeinsames Organ gleichzeitig betätigt werden können.
[0023] Am Anfang der Spülung wird das in der Zufuhrleitung 1 angeordnetes Ventil 2 geöffnet,
damit das Wasser durch den Schlauch 16a, das Filter 17, das Rohrstück 18 das Dreiwegventil
19 die Leitung 20, die Verbindungsstelle 16 in das Rohr 10 fliessen kann. Die Ventile
4, 11, 12 sind geschlossen und das Ventil 13 ist offen. Am Ende der Leitung 10, beispielsweise
im obersten Stockwerk eines Hauses, fliesst das Wasser durch einen an einer Auslaufstelle
28 befestigten Schlauch 27 in einen grossen Behälter 29, der auch eine Badewanne sein
kann. Dabei ist der Schlauch 27 mit einem Rohr 30 verbunden, das unten mit zwei Zweigrohren
31, 32 versehen ist, die zusammen einen Winkel von z.B. 90 begrenzen, damit das Rohr
30 auf die beiden Rohren 31, 32 abgestützt ist und somit etwa senkrecht im Behälter
29 steht.
[0024] Beim Füllen des Behälters 29 ist ein Ventil 33 am Ende des Rohres 31 offen, während
ein Ventil 34 im Rohr 32 geschlossen ist. Beide Ventile 33 und 34 werden automatisch
durch den Wasserdruck betätigt. Somit fliesst das Wasser allein durch das Rohr 31
und das Ventil 33 in den Behälter 29.
[0025] Wenn der Behälter 29 voll ist, wird auf Zurücksaugen des Wassers aus dem Behälter
29 umgeschaltet. Bei dieser Umschaltung werden die Ventile 23 und 34 geöffnet, während
das Ventil 33 automatisch schliesst. Die Umschaltung erfolgt durch Betätigung der
Ventile 19 und 23. Infolgedessen wird das Ventil 19 von Rohr 20 auf Rohr 21 umgeschaltet.
Das Ventil 23 wird gleichzeitig geöffnet. Diese Umschaltung bewirkt, dass das Wasser
aus dem Rohrstück 18 zur Wasserstrahlpumpe 22 fliesst und diese antreibt. Diese Pumpe
22 saugt nun das Wasser aus dem Behälter 29 durch ein Filter 35, das Ventil 34, die
Rohre 32 und 30, den Schlauch 27, die Auslaufstelle 28, das Rohr 10, das Ventil 13,
die Verbindungsstelle 16, das Ventil 23 und das Ablaufrohr 24 bis zum Ablauf 25. Die
Ventile 33 und 34 werden wiederum selbständig durch den Wasserdruck betätigt. Die
Wasserstrahlpumpe 22 wird dabei vom Wasser aus dem Netz durch das Rohrstück 18 angetrieben.
[0026] Bei diesem Vorgang werden Fremdstoffe jeder Art vom Filter 35 im Behälter 29 zurückgehalten.
Die Saugwirkung der Wasserstrahlpumpe 22 erzeugt einen Unterdruck und eine stark turbulente
Strömung in der Leitung 10, so dass noch vorhandene Fremdstoffe entfernt werden. Dieser
Saugvorgang kann so lange aufrechterhalten werden bis der Behälter 29 leer ist.
[0027] Um die Turbulenz zu erhöhen kann ein wenig Luft, z.B. an der Auslaufstelle 28,eingelassen
werden.
[0028] Nach erfolgter Spülung der Leitung 10 werden die Leitungen 5, 8, 9 in gleicher Weise
gespült.
[0029] Um zusätzliche Bewegungen in der Spülflüssigkeit zu erzeugen, kann z.B. im Rohr 20
ein Unterdruck-Entspannungsventil 20a eingesetzt werden. Dieses Ventil 20a kann z.B.
ein sogenanntes Vakuumsicherheitsventil sein, das auf einen einstellbaren Unterdruck
in der Rohrleitung anspricht und Luft in die Rohrleitung einlässt. Wenn dadurch der
Lufteinlass in die Rohrleitung schlagartig erfolgt, entsteht darin eine zeitweilige
Umkehr der SL mungsrichtung. Infolgedessen werden Fremdstoffe auch in Rohrabsc itten
mit grösseren Querschnittänderungen leicht entfernt.
[0030] Bei der beschriebenen Ausführung wird ein Behälter 29 oder z.B. eine Badewanne benötigt,
der bzw. die überwacht werden muss, um Ueberfüllen zu vermeiden.
[0031] In der Ausführung nach Fig. 3 und 4 wird dieser Nachteil einer Ueberwachung der dem
Behälter 29 oder der Badewanne zugeführten Wassermenge dadurch behoben, dass ein Kreislauf
der Spülflüssigkeit hergestellt wird. Zur Herstellung dieses Kreislaufes kann ein
Schlauch 27 von der Auslaufstelle 28, z.B. von einem Wasserhahn, in einen oberen Stock
eines Hauses, bis zum Ablaufrohr 24 im Keller verlegt werden. In den weitaus meisten
Fällen führen aber mehrere Verteilleitungen in den obersten Stock eines Hauses. Dabei
kann es sich zum Beispiel um je eine Kalt- und eine Warmwasserleitung handeln. So
kann beispielsweise eine Endanschlussverbindung dazu führen, dass das Wasser bzw.
die Spülflüssigkeit durch die Kaltwasser- und durch die Warmwasserleitung fliesst,
welche beide zusammen den Wasserkreislauf bilden. Bei dieser Anordnung werden dabei
zwei Leitungen gleichzeitig gespült, und somit der Arbeitsaufwand reduziert.
[0032] In der Folge wird aber auf der Basis der Ausführung nach Fig. 2 von einer Schlauchverbindung
gesprochen, die auch für denjenigen Fall geeignet ist, dass nur eine Leitung zum obersten
Stockwerk führt.
[0033] Das Spülen der Verteilleitung 10 (Fig. 3) erfolgt in zwei Stufen, wie dies bereits
in Verbindung mit Fig. 2 beschrieben wurde. In der ersten Stufe fliesst die Spülflüssigkeit
(wie in Fig. 2) bis zur Auslaufstelle 28 und von dort weg durch den Schlauch 27, das
Ventil 34 und das Rohr 24 bis zum Auslass 44. Wenn das Wasser bzw. die Flüssigkeit
anfängt durch den Auslass zu fliessen, ist die zu spülende Verteilleitung 10 voll,
wonach auf Zurücksaugen des Wassers in die umgekehrte Richtung umgeschaltet werden
kann. Bei dieser Umschaltung werden die Ventile 19 und 23 (wie in Fig. 2) umgeschaltet
und das Ventil 34 geschlossen und das Ventil 33 geöffnet. Die Wasserstrahlpumpe 22
(Fig. 2) erzeugt nun einen Unterdruck in der Verteilleitung 10, wodurch das Wasser
von der Ablaufleitung 24 über die Leitung 10 zur Wasserstrahlpumpe 22 und von dort
wieder durch das Ablaufrohr 24 fliesst.
[0034] Da durch das Zusammenführen der Antriebswassermenge von der Verbindungsstelle 15
und der Absaugwassermenge aus der Verteilleitung 10 im Rohr 24 in jedem Fall ein Mediumüberschuss
anfällt, kann das Leitungssystem über das Filter 35, das Ventil 34, die Schlauchleitung
27 und die Verbindung 28 zu einem geschlossenen Spülkreislauf verbunden werden. Als
Folge kann der Spülvorgang mit einer konstanten, stark bewegten bzw. turbulenten Strömung
unabhängig von Mediumsmenge und besonderen Ueberwachungsmassnahmen durchgeführt werden.
Durch die starken Mediumturbulenzen werden die im Leitungssystem vorhandenen Fremdstoffe
aufgewirbelt, mitgeschwemmt,.durch das Rohr 24 ausgespült oder im Filter 35 festgehalten.
Durch die starke Turbulenz werden innert nützlicher Frist alle Fremdstoffe aufgewirbelt
und von der Flüssigkeit in den Ablauf mitgerissen.
[0035] Der Unterschied zwischen den Fig. 3 und 4 besteht allein darin, dass der Schlauch
27 in Fig. 4 aus zwei Schlauchteilen 27a und 27b zusammengesetzt ist, zwischen welchen
ein Gefäss 42 z.B. mit einem Desinfektions- oder Beschichtungsmittel angeordnet ist.
Zwischen den beiden Schlauchteilen 27a, 27b ist zudem ein Beimischventil 40 angeordnet,
das je nach Einstellung mehr oder weniger des Mittels durch eine Oeffnung 43 und ein
Rohr 41 in den Kreislauf einlässt. Somit erfüllt das Gefäss 42 eine ganz andere Aufgabe
als der Behälter 29. Es wird darauf hingewiesen, dass die Strömungsrichtung durch
die Ventile 33 und 34 durch Pfeile angedeutet ist. Diese Ventile können entweder manuell
betät- werden oder sie können automatisch auf Druck ansprechen und nur einer Strömungsrichtung
durchlässig sein.
[0036] Die ver shieder " Spüleinrichtungen sind somit, je nach Ausführung, nicht nur zur
Spülung sondern auch zur Reinigung, Desinfektion und Beschichtung der Innenfläche
von Rohren geeignet. Als Beschichtung kann beispielsweise ein die Korrosion hemmender
Belag in Frage kommen, der sich beim Durchflussvorgang an der Rohrinnenfläche absetzt.
[0037] Die mit 16a bis 24 bzw. mit 30 bis 35 plus 27 bezeichneten Teile können jeweils zu
einer kompakten Einheit zusammengefasst werden. Das gleiche gilt für die Teile 27a
und b, sowie 40 bis 43 nach Fig. 3 und 4. Die so zusammengefassten Teile lassen sich
leicht verpacken und transportieren.
[0038] In Fig. 5 sind zwei verschiedene Möglichkeiten der Luftbeimischung zum Spülwasser,
sowie eine Anordnung zum Umkehren der Fliessrichtung in der Verteilleitung 10 gezeigt.
[0039] Die stossende Wasserstrahlpumpe 47,die mit Löchern für den Lufteintritt versehen
ist, erlaubt beim Spülen dem Netzwasser, das über die Leitung 45 in die Verteilleitung
10 unter Druck fliesst, Luft aus der Umgebung beizumischen.
[0040] Das Belüftungsventil 20a lässt dagegen in die Verteilleitung 10 erst dann Luft ein,
wenn beim Saugen die Wasserstrahlpumpe 22 in der Verteilleitung 10 einen gewissen
Unterdruck erzeugt hat. Bei einem eingestellten Unterdruck öffnet das Belüftungsventil
20a und führt Luft z.B. über das Ventil 48 und dem Schlauch 27 in die Verteilleitung
10 hinein.
[0041] Die Beimischung von Luft zum Spülwasser, sowohl mit der stossenden Wasserstrahlpumpe
47 als auch mit dem Belüftungsventil 20a, führt zu einer Aufwirbelung der auszuspülenden
Fremdstoffe und dadurch zu einer wirksameren Spülung.
[0042] Die Umschaltventile 50 und 51 mit den Anschlussstellen 16a und 16b ermöglichen die
Umkehr der Fliessrichtung in der Verteilleitung 10 bzw. in der Schlauchleitung 27.
[0043] Beim Spülen mit Netzdruck ohne Wasserstrahlpumpe fliesst das Wasser von der Anschlussstelle
15 und über das Dreiwegventil 19 in die Leitung 53 und von dort,je nach Stellung der
Umschaltventile 50 und 51,entweder über das Ventil 50 in die Leitungen 10 und 27 zum
Ventil 51 und 48 sowie über die Leitung 52 zum Auslass 44 oder über das Ventil 51
in die Leitungen 27 und 10 zum Ventil 50 und 48 sowie über die Leitung 52 zum Auslass
44.
[0044] Beim Spülen unter gleichzeitiger Saugwirkung der Wasserstrahlpumpe 22 fliesst das
Wasser von der Anschlussstelle 15 über das Dreiwegventil 19 in die Leitungen 45 und
49 und von dort, je nach Stellung der Umschaltventile 50 und 51, entweder über das
Ventil 50 in die Leitungen 10 und 27 zum Ventil 51 und 23 sowie über die Wasserstrahlpumpe
22 zum Auslass 44, oder über das Ventil 51 in die Leitungen 27 und 10 zum Ventil 50
und 23 sowie über die Wasserstrahlpumpe 22 zum Auslass 44.
[0045] Die beschriebene Spüleinrichtung hat sich als sehr wirksam erwiesen, indem sie die
Rohrleitungen viel besser spült, als dies bisher der Fall war. Dabei ist die Einrichtung
sehr einfach im Aufbau und lässt sich ausserordentlich preisgünstig herstellen.
[0046] Bei der vorangehenden Beschreibung wurde davon ausgegangen, dass Wasser als Spülmedium
verwendet wird, was sicher in den meisten Fällen zutrifft. Es ist aber auch möglich
andere fliessfähige Medien, z.B. auch Gase, zu verwenden. Anstelle einer Wasserleitung
können auch andere Leitungen, z.B. auch Gasleitungen, nach dem beschriebenen Verfahren
gereinigt werden.
[0047] Ein weiteres Verwendungsbeispiel ist die Spülung von Leitungen in chemischen Anlagen.
[0048] Bei al'- Verwendungen ist die stark turbulente Strömung wichtig, die teilweise durch
Vakuum- bzw. Unterdruckbildung und gegebenenfalls durch Luftbeimischung entsteht.
Der Unterdruck kann durch Betätigung des Unterdruck-Entspannungsventil 20a intermierend
aufgehoben werden, das bei allen Ausführungsformen verwendbar ist.
1. Verfahren zur Spülung, Reinigung, Desinfektion und Innenbeschichtung einer Rohrleitung,
insbesondere einer Wasserleitung in einem Neubau, mittels mindestens eines fliessfähigen
Mediums, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Rohr-Spülvorrichtung zwischen der Mediumquelle
und der Leitung anschliesst und das Medium durch die Leitung fliessen lässt, um Fremdstoffe
zu entfernen, und dass man dann das Medium in umgekehrter Strömungsrichtung durch
die Leitung zurücksaugt, wobei eine starke turbulente Strömung erzeugt wird, bei der
die restlichen Fremdstoffe entfernt werden.
2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass sie eine zwischen der Mediumquelle (15) und einer Verbindungsstelle (16) zur
Leitung (5, 8, 9, 10) anschliessbare Vorrichtung zum Spülen der Leitung aufweist,
und dass die Vorrichtung (14) eine Pumpe (22) zum Rücksaugen des Mediums und zur Erzeugung
eines Unterdruckes in der Leitung (5, 8, 9, 10) einschliesst.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man für das Zurücksaugen
ein zweites Medium verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Flüssigkeit als
Medium verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass Wasser als Medium verwendet
wird, das vom öffentlichen Wassernetz abgezapft und von einem Ende der Leitung in
filtriertem Zustand zurückgesaugt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass man für das Zurücksaugen
eine Wasserstrahlpumpe verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit in
einen Kreislauf durch die Verteilleitungen und ein Verbindungsrohr versetzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsrohr zwischen
dem Auslauf der Wasserstrahlpumpe und dem Ende der Verteilleitung angeordnet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beim Zurücksaugen des Wassers
ein Unterdruck in der Leitung erzeugt wird, der die Turbulenz verstärkt.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Unterdruck-Entspannungsventil
derart in den Strömungsweg einsetzt, dass eine plötzliche Unterdruckentspannung in
der Leitung entsteht, so dass eine zeitweilige Gegenbewegung der Strömung und eine
starke Turbulenz entsteht.
11. Verfahren nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass, zur weiteren Erhöhung
der Turbulenz beim Rücksaugen des Wassers, Luft beigemischt wird.
12. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (14)
ein Filter (17) sowie ein Dreiwegventil (19) zum Durchlassen von Wasser als Spülmedium
zu den Leitungen (5, 8, 9, 10) aufweist, und dass am Ende der Leitung je eine Aus-
(31, 32) und Einlassvorrichtung (32, 34, 35) vorhanden sind.
13. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Ein- (32, 34, 35)
und Auslassvorrichtung (31, 32) in einem Behälter (29) zur Aufnahme des Wassers oder
der Spülflüssigkeit angeordnet sind.
14. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Aus- (31, 32) und
die Einlassvorrichtung (32, 34, 35) am Ablauf der Pumpe (22) angeordnet sind, wobei
ein Kreislauf des Wassers oder der Spülflüssigkeit entsteht.
15. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe eine mittels
des Druckes des Wassernetzes antreibbare Wasserstrahlpumpe (22) ist, und dass das
Dreiwegventil (19) zur Umleitung der Strömung vom Wassernetz zur Wasserstrahlpumpe
(22), zum Rücksaugen des Wassers vom Behälter (29) dient.
16. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlassvorrichtung
(32, 34, 35) ein Filter (35) und ein Ventil (34) einschliesst.
17. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslassvorrichtung
(31, 32) ein Ventil (31) einschliesst.
18. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Gefäss (42)
sowie ein Beimischventil (40) zur Zufuhr eines Desinfektions- oder Beschichtungsmittels
auf weist. (Fig. 4)