(19)
(11) EP 0 008 103 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
20.05.1981  Patentblatt  1981/20

(21) Anmeldenummer: 79102824.4

(22) Anmeldetag:  06.08.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3C11B 9/00

(54)

Verwendung von Estern des Gemisches der Tricyclo-(5.2.1.0)decan-3- und Tricyclo(5.2.1.0)decan-4-carbonsäure als Riechstoffe, sowie diese enthaltende Riechstoffkompositionen

Application of esters of the mixture tricyclo-(5.2.1.0)decane-3- and tricyclo(5.2.1.0)decane-4-carboxylic acids as perfumes; perfuming compositions containing them

Application d'esters du mélange des acides tricyclo-(5.2.1.0)décan-3- et tricyclo(5.2.1.0)décan-4-carboxyliques comme parfums, ainsi que les compositions parfumantes les contenant


(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH FR GB IT NL

(30) Priorität: 12.08.1978 DE 2835445

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
20.02.1980  Patentblatt  1980/04

(71) Anmelder: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40191 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Schaper, Ulf-Armin, Dr.
    D-4000 Düsseldorf 13 (DE)
  • Bruns, Klaus, Dr.
    D-4150 Krefeld-Traar (DE)

   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Es wurde gefunden, daß Ester des Gemisches der Tricyclo[5.2.1.02.6]decan-3(4)-carbonsäuren der allgemeinen Formeln

in denen R einen gesättigten oder ungesättigten, geradkettigen oder verzweigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1-5 Kohlenstoffatomen darstellt, in vorteilhafter Weise als Riechstoffe in Kompositionen zur Parfümierung technischer und kosmetischer Präparate verwendet werden können.

[0002] Von besonderem Interesse ist dabei das Gemisch der Ester, in denen R den Allylrest -CH2-CH=CH2 oder den Propargylrest -CH2-C≡CH darstellt.

[0003] Die Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden Ester kann nach allgemein bekannten Methoden durch Umsetzung der Tricyclo[5.2.1.02.6]decan-3(4)carbonsäuren oder deren Säurechloriden mit den entsprechenden Alkoholen erfolgen.

[0004] Das Gemisch der Säuren wird durch Hydroformylierung von Tricyclo[5.2.1.02.6]dec-3-en mit nachfolgender Oxidation erhalten, entsprechend folgendem Schema:



[0005] Das auf diesem Wege gewonnene Gemisch der Tricyclo[5.2.1.02.6]-decan-3(4)-carbonsäuren ist unter dem Namen TCD-Carbonsäure S Handelsprodukt.

[0006] Eine andere Möglichkeit zu den erfindungsgemäß zu verwendenden Estern bzw. den ihnen zugrundeliegenden Säuren zu gelangen, bieten die Carbonylierungsreaktionen nach Reppe oder Koch. Die Reaktion verläuft dabei nach folgendem Schema:



[0007] Führt man die Reaktion in Alkohol anstatt in wäßrigem Milieu durch, so gelangt man direkt zu den entsprechenden Estern. Die auch hierbei erhaltenen Säuren bzw. Ester sind ein Gemisch verschiedener Stereoisomerer der Tricyclo[5.2.1.02.6]decan-3(4)-carbonsäuren bzw. deren Estern. Dieses Gemisch wird nicht aufgetrennt, sondern bildet als solches den erfindungsgemäß zu verwendenden interessanten Riechstoff.

[0008] Von den unter vorgenannte allgemeine Formel fallenden Estern sind bisher der Methylester und Äthylester als solche literaturbekannt, ohne daß jedoch ihre Eignung als Riechstoff erkannt worden wäre. Die wesentlich interessanteren Ester ungesättigter Alkohole stellen neue Verbindungen dar.

[0009] Die erfindungsgemäß zu verwendenden Gemische der Ester der Tricyclo[5.2.1.02.6]decan-3(4)-carbonsäuren sind wertvolle Riechstoffe mit charakteristischen Geruchsnoten. Sie lassen sich sehr gut zu neuartigen und interessanten Geruchsnuancen kombinieren. Unter den Produkten kommt den Allyl-und Propargylestergemischen aufgrund ihrer besonderen Geruchsnoten die größte Bedeutung zu. Die Propargylester besitzen eine interessante Maggi-Walnuß-Note, während den Allylestern eine Ocimen-, Styrolyl-Note zuzuschreiben ist. Derartige Geruchsnoten sind für die Entwicklung neuartiger Riechstoffkompositionen besonders geeignet.

[0010] Die erfindungsgemäß als Riechstoffe zu verwendenden Ester des Gemisches der Tricyclo[5.2.1.O2.6]decan-3(4)-carbonsäuren können mit anderen Riechstoffen in den verschiedensten Mengenverhältnissen zu neuen Riechstoffkompositionen gemischt werden. Im allgemeinen wird sich der Anteil der Ester des Gemisches der Tricyclo[5.2.1.02.6]decan-3(4)-carbonsäuren in den Riechstoffkompositionen in den Mengen von 1-50 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Komposition, bewegen. Derartige Kompositionen können zur Parfümierung von Kosmetika wie Cremes, Lotionen, Aerosolen, Toiletteseifen, technischen Artikeln wie Wasch- und Reinigungsmitteln, Desinfektionsmitteln und Textilbehandlungsmitteln dienen.

[0011] Die nachfolgenden Beispiele sollen die Gegenstand der Erfindung näher erläutern, ohne ihn jedoch hierauf zu beschränken.

Beispiele



[0012] Nach allgemein bekannten Veresterungsverfahren wurden aus der als Handelsprodukt erhältlichen TCD-Carbonsäure S folgende Ester hergestellt, wobei es sich, wie vorstehend ausgeführt, um Gemische handelt.


Beispiel 1



[0013] 


Beispiel 2



[0014] 




Ansprüche

1. Verwendung der Ester des Gemisches der Tricyclo[5.2.1.02.6]decan-3(4)-carbonsäuren der allgemeinen Formeln

in denen R einen gesättigten oder ungesättigten, geradkettigen oder verzweigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1-5 Kohlenstoffatomen darstellt, als Riechstoffe.
 
2. Verwendung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Allyl- und/oder Propargylester des Gemisches der Tricyclo[5.2.1.02.6]decan-3(4)-carbonsäuren verwendet werden.
 
3. Riechstoffkompositionen, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Estern des Gemisches der Tricyclo[5.2.1.02.6]decan-3(4)-carbonsäuren nach Anspruch 1 und 2.
 
4. Riechstoffkompositionen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie die Ester des Gemisches der Tricyclo[5.2.1.02.6]decan-3(4)-carbonsäuren in einer Menge von 1 bis 50 Gewichtsprozent,. bezogen auf die gesamte Komposition, enthalten.
 


Claims

1. The use of esters of a mixture of tricyclo[5.2.1.02.6]decane-3(4)-carboxylic acids corresponding to the following general formulae

in which R is a saturated or unsaturated, straight-chain or branched aliphatic hydrocarbon radical containing from 1 to 5 carbon atoms, as fragrances.
 
2. The use claimed in claim 1, characterised in that allyl and/or propargyl esters of the mixture of tricyclo[5.2.1.02.6]decane-3(4)-carboxylic acids are used.
 
3. Fragrance compositions, characterized by a content of esters of the mixture of tricyclo-[5.2.1.02.6]decane-3(4)-carboxylic acids according to claims 1 and 2.
 
4. Fragrance compositions as claimed in claim 3, characterised in that they contain the esters of the mixture of tricyclo-[5.2.1.02.6]decane-3(4)-carboxylic acids in a quantity of from 1 to 50% by weight, based on the composition as a whole.
 


Revendications

1. Utilisation des esters du mélange des acides tricyclo[5.2.1.02.6]décane-3(4)-carboxyliques de formules générales:

dans lesquelles R représente un radical hydrocarboné aliphatique saturé ou insaturé, à chaîne droite ou ramifiée, ayant 1 à 5 atomes de carbone, comme substances odorantes.
 
2. Utilisation selon la revendication 1, caractérisée en ce qu'on utilise des esters d'allyle et/ou de propargyle d'acides tricyclo[5.2.1.02.6]décane-3(4)-carboxyliques mélangés entre eux.
 
3. Compositions de substances odorantes, caractérisées par une teneur en esters du mélange d'acides tricyclo[5.2.1.02.6]décane-3(4)-carboxyliques selon l'une quelconque des revendications 1 et 2.
 
4. Compositions de substances odorantes selon la revendication 3, caractérisées en ce qu'elles contiennent les esters du mélange des acides tricyclo[5.2.1.02.6]décane-3(4)-carboxyliques en une quantité de 1 à 50% en poids par rapport à la composition totale.