(57) Es wird ein Stützelement für medizinische Lagerungszwecke vorgeschlagen, das aus
an sich bekannten Schaumstoffkantstäbchen besteht, deren sämtliche Seitenflächen Schnittflächen
bilden, wobei ca. 50 Vol% Schaumstoffkantstäbchen und ca 50 Vol.% Kunststoffperlen
das bevorzugte Mischungsverhältnis bilden, wobei das Gesamtfüllvolumen des kissenartigen
Stützelementes nur ca. 70 bis 80 % beträgt. Durch diese Ausbildung wird eine gewisse
Ventilation des Stützelementes, das ausreichend modellierbar ist, erreicht, das Stützelement
führt nicht zu Druckreizungen und ein Rascheln wird bei Bewegungen des Patienten vermieden.
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Stützelement mit einer Füllung aus einem Gemisch
von weichen, nachgiebigen Schaumstoffkörpern und festen Kunststoffperlen.
[0002] In dem DE-GM 18 89 521 wird ein Füllpolster beschrieben, bei welchem in einem Textilstoffinlett
Schaumstoff-Perlen, vorzugsweise Polystyrol-Perlen einer mittleren Größe von 3 mm
Durchmesser angeordnet sind. In der genannten Gebrauchsmusterschrift wird primär ein
Polster aus diesem Perlschaumstoff beschrieben, wobei derartige Polster besonders
bei Rheuma, Bandscheibenschäden, Hämorrhoidalleiden u. dgl. eingesetzt werden sollen.
Weiterhin enthält die Gebrauchsmusterschrift aber den Hinweis, daß der die Füllung
bildende Perlschaumstoff auch mit Kunstschaumstoff-Flocken oder knitterfesten Fasern
gemischt werden kann und daß durch Anpassung der Zusammensetzung des Mischgutes eine
große Variationsmöglichkeit hinsichtlich der Eigenschaft der Polsterfüllung erreichbar
ist, nämlich Eigenschaften wie Weichheit, Elastizität, Wärmehaltung, Rutschfestigkeit
variiert werden können.
[0003] Derartige Füllpolster haben in der Praxis keinen Eingang gefunden, insbesondere sind
derartige Polster aber auf dem medizinischen Gebiet nicht eingesetzt worden, da offensichtlich
das Gemisch aus Schaumstoff-Flocken und Fasern und Schaumstoffperlen nicht die gewünschten
Eigenschaften ergab. Dies ist erklärlich, da die Perlen nur für kurze Zeit an den
zerrissenen Außenkanten der Flocken haften, sich dann jedoch lösen und sammeln, so
daß eine Entmischung des Füllstoffes eintrat, der das Polster unbrauchbar machte.
[0004] Die Polstermöbel-Industrie hat für einen kurzen Zeitraum Polsterkissen aus Flocken
in Mischung mit Perlen eingesetzt. Die Perlen sollten dabei den bekannten Klumpungs-
und Zerreibungseffekt der Flocken verhindern. Es erfolgt jedoch nach einer gewissen
Zeit eine Trennung zwischen Flocken und Perlen, so daß Verklumpungen nicht zu verhindern
waren. Durch die zerstörten Poren zermahlt sich die Flocke, wird teilweise zu Abrieb
und reduziert dadurch die Füllkraft, wodurch eine Verminderung des Füllvolumens eintritt.
Hierdurch wird auch die Beweglichkeit und damit die Formbarkeit und außerdem die Luftzirkulation
verschlechtert.
[0005] Die Beibehaltung aller dieser wesentlichen Eigenschaften eines guten Kissens oder
Stützelementes sind jedoch gerade im medizinischen Lagerungsbereich Voraussetzung.
[0006] Die angeführten Fasern neigen zu "Verknotungseffekten". Sie sind häufig nicht mehr
auflösbar und somit nicht fließend modellierbar.
[0007] Man hat diese Nachteile erkannt und insbesondere für den Einsatz auf medizinischem
Gebiet vorgeschlagen (DE-PS 15 54 o31), Stützkörper so auszubilden, daß die die Schaumstoffperlen
aufnehmende Hülle mit diesen Schaumstoffperlen nur teilweise gefüllt wird, wobei ausschließlich
Schaumstoffperlen als Füllmaterial zum Einsatz kommen. Die hygroskopischen Eigenschaften
derartiger Schaumstoffperlen sind gerade für den medizinischen Einsatzzweck von Vorteil.
Sie gewährleisten eine gewisse Ventilation. Sie tragen den statischen Verhältnissen
der Lagerung eines Patienten oder eines bestimmten Körperteiles Rechnung, lassen aber
Bewegungen des Patienten oder des betreffenden Körperteiles zu. Schließlich bilden
derartige Schaumstoff- perlen keinen Nährboden für Bakterien und ballen sich nicht
zusammen. Derartige Kissen sind daher seit . langem in der Praxis im Einsatz.
[0008] Als nachteilig wird bei diesen Kissen empfunden, daß sie relativ hart sind und damit
bei längerem Benutzen, insbesondere bei älteren Patienten oder sehr empfindlichen,
z.B. gelähmten Patienten, zu Hautreizungen führen können.
[0009] Bei der Auswahl der Größe der die Füllung bildenden Perlen ist man einerseits bestrebt,
die
Perlengröße möglichst niedrig zu halten, um dadurch Druckpunkte durch einzelne vorstehende
Schaumstoffperlen zu vermeiden. Je kleiner aber die Perlen sind, um so ge- - ringer
ist die Ventilationsmöglichkeit des Stützelementes, so daß man gezwungen ist, hier
einen Mittelweg zu beschreiten, der aber dazu führt, daß bei länger bettlägerigen
Patienten die Perlengröße, die zwar eine gewisse Ventilation gewährleistet, zu Druckstellen
führt.
[0010] Diedie Füllung des Kissens bildenden Perlen bestehen aus einem festen Schaumstoff.
Dies führt dazu, daß bei Bewegungen des Patienten ein Geräusch durch das Aneinanderreiben
der Perlen entsteht, was insbesondere bei postoperativen Lagerungen störend empfunden
wird, insbesondere auch dann, wenn der Patient nicht allein liegt.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Stützelement zu schaffen, das ausreichend
modellierbar, jedoch zugleich weich ist, das nicht nur eine gewisse Ventilation, sondern
eine gute Belüftung durch ununterbrochene Luftzirkulation aufweist, das nicht zu Druckreizungen
führt und bei dem bei Bewegungen des Patienten ein Rascheln vermieden wird, wobei
die vorteilhaften Eigenschaften der bisher bekannten Kissen, nämlich daß ein Zusammenballen
der Füllung vermieden wird, beibehalten werden sollen.
[0012] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß als Schaumstoffkörper
an sich bekannte Kantstäbchen verwendet werden, deren sämtliche Seitenflächen Schnittflächen
bilden, wobei ca.
[0013] 5o Vol. % Kantstäbchen und ca. 5o Vol. % Perlen das bevorzugte Mischungsverhältnis
bilden und das Gesamt- Füllvolumen des Stützelementes ca. 7o - 8
0 % beträgt.
[0014] Vorzugsweise ist die Breite der Kantstäbchen nicht größer als 1o mm und die maximale
Länge überschreitet nicht das Fünffache der maximalen'Breite.
[0015] Das Stützelement kann kissenartig, matratzenartig oder in sonstiger Weise ausgebildet
sein.
[0016] Kantstäbchen sind beispielsweise aus der
DT-AS 26 o2 7o6 bekannt. In überraschender Weise wurde aber gefunden, daß durch die
Mischung dieser
Kant- stäbchen mit an sich bekannten Kunststoffperlen ein Füllmaterial erreichbar ist,
das modellierbar und zugleich weich ist und das stützt, ohne daß es Reizwirkungen
auf die Haut des Patienten ausübt. Die Kombination von Kantstäbchen, z.B. von Polyätherstäbchen
und Kunststoffperlen, z.B. Polystyrol-Perlen bewirkt, daß die Stäbchen mühelos aneinander
und an den Perlen vorbeigleiten können. Es sind keine zerrissenen Poren an der Oberfläche
des Kantstäbchens vorhanden, also keine Widerstandsflächen oder -ecken, an denen sich
Stäbchen oder Perlen stauen können. Es erfolgt also ein ständiger fließender Mischvorgang,
der, da die Stäbchen relativ kurz sind, auch durch die Stablänge nicht behindert wird.
[0017] Durch diese erfindungsgemäße Mischung ist eine Füllung erreicht, die nicht klumpt
und die außerordentlich weich modellierbar ist, wobei durch die Polyätherstäbchen,
die praktisch nur aus Luftzellen bestehen, der Abstand zwischen den einzelnen Perlen
vergrößert wird. Diese Wirkung sowie die Luftzellen der Polyätherstäbchen sorgen für
eine gute Belüftung, ohne daß die Unterstützungseigenschaften des Kissens bzw. des
Stützelementes verschlechtert werden.
[0018] Die Mischung aus Polyätherstäbchen und Perlen verhindert zudem das bisher störende
Rascheln. Durch die Beimischung der Polyätherstäbchen wird letztlich eine elastischere
und somit schonendere Lagerung bzw. Unterstützung des Körperteiles bewirkt, als dies
bei den bekannten Lagerungskissen möglich ist.
1. Stützelement mit einer Füllung aus einem Gemisch von weichen, nachgiebigen Schaumstoffkörpern
und festen Kunststoffperlen, dadurch gekennzeichnet, daß als Schaumstoffkörper an
sich bekannte Kantstäbchen verwendet werden, deren sämtliche Seitenflächen Schnittflächen
bilden, wobei ca.. 5o Vol. % Kantstäbchen und ca. 5o Vol. % Perlen das bevorzugte
Mischungsverhältnis bilden und das Gesamt-Füllvolumen des Stützelementes ca. 70 -
80 % beträgt.
2. Stützelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Kantstäbchen
das Fünffache ihrer maximalen Breite von 1o mm nicht übersteigt.