[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen als Springreiterhindernis verwendbaren transportablen
Wassergraben. Wassergräben werden im Springreitsport in verschiedenen Längen für unterschiedliche
Springweiten entsprechend der Schwierigkeit des durchgeführten Wettbewerbes verwendet.
Diese Wassergräben werden üblicherweise, da natürliche Bäche der vorgeschriebenen
Breite im Parcour so gut wie nie vorhanden sind, künstlich angelegt, indem der Erdboden
ausgehoben und der Wassergraben betoniert wird. Für jede gewürschte Springweite ist
hierbei jeweils ein anderer künstlich angelegter Wassergraben erforderlich.
[0002] In vielen Fällen ist das Anlegen eines oder mehrerer (unterschiedlich langer) derartiger
künstlicher, betonierter Wassergräben nicht möglich, weil in der Regl eine Wiese als
Parcour nur vorübergehend benutzt wird, so daß die Erstellung eines derartigen betonierten
Wassergrabens ausgeschlossen ist, abgesehen davon, daß hierfür relativ große Vorbereitungen
und bauseitige Leistungen zu erbringen sind. Auch in vielen anderen Fällen scheidet
der Bau eines betonierten Wassergrabens aus, insbesondere in Ballen, in denen Springturniere
ausgetragen werden, die aber außerhalb einer solchen Veranstaltung anderen Nutzungszwecken
dienen. Abgesehen von den baulichen Schwierigkeiten haben derartige Wassergräben aber
den entscheidenden Nachteil, daß die Umrandung aus Beton ist und dadurch die Gefahr
der Verletzung eines S
prungpferdes bei zu kurzem Sprung sehr groß ist. Daneben wirkt sich als besonders nachteilig
aus, daß Veränderungen an einem betonierten Wassergraben, insbesondere in Hinblick
auf die Springweite nicht vorgenommen werden können, so daß die Verwendung eines betonierten
Wassergrabens aufgrund der einmal festgelegten Springwate nur für eine Springprüfung
einer einzigen Springklasse möglich ist.
[0003] Aufgabe der Erf-indung ist es demgegenüber, ein Springreiterhindernis in Form eines
Wassergrabens zu schaffen, das transportabel ist, das in zerlegtem Zustand angeliefert
und unabhängig von der Beschaffenheit des Bodens innerhalb kürzester Zeit und auf
einfachste Weise aufgestellt werden kann, ohne daß am Ort der Erstellung Bauleistungen
(Erdaushub, Betonieren) erforderlich sind, und das in der Springweite ohne Schwierigkeit
verstellbar ist, also verschiedenen Springweiten auf einfachste Weise angepaßt werden
kann. Gleichzeitig ist Aufgabe der Erfindung, einen transportablen Wassergraben zu
schaffen, der zumindest an der Aufsprungseite die Gewähr bietet, daß das Springpferd
sich nicht verletzen kann, wenn es zu kurz springt, d.h., wenn es beim Aufsprung auf
die Umrandung des Wassergrabens aufspringt.
[0004] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Umrandung des Wassergrabens
aus rohrförmigen, miteinander lösbar verbundenen Einzelelementen besteht, daß der
aufsprungseitige Teil der Umrandung aus elastisch nachgie-
bigem Material hergestellt ist, und daß aufsprungseitiger Teil und absprungseitiger
Teil der Umrandung relativ und parallel zueinander verstellbar sind.
[0005] Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Mit dem erfindungsgemäßen Vorschlag wird erreicht, daß die fabrikseitige Herstellung
auf Vorrat erfolgen kann, daß der Wassergraben vorgefertigt und zerlegt angeliefert
werden kann, daß nur eine Type des Wassergrabens mit maximaler Springweite hergestellt
werden braucht, da durch einfachste Verstellung die Springweite beliebig gewählt werden
kann, so daß die Lagerhaltung außerordentlich einfach ist, daß aufgrund der elastischen
Wand an der Aufsprungseite eine
Ver- letzung des Springpferdes ausgeschlossen ist, wenn es zu kurz springen sollte
und mit den Hufen auf den Aufsprungrand auftrifft, daß kein Eingriff mit dem Boden,
auf den der Wassergraben gestellt wird, erforderlich ist, so daß jeder Untergrund
verwendet werden kann, daß zur Inbetriebnahme nach dem baukastenförmigen Zusammensetzen
des Wassergrabens nur Wasser eingefüllt werden braucht, und daß der Wassergraben gegen
Witterungseinflüsse völlig unempfindlich ist.
[0007] Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Aufsicht auf den Wassergraben nach der Erfindung,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Eckverbindung von Seitenwandrohr und aufsprungseitiger
Wand,
Fig. 3 in vergrößertem Maßstab eine Schnittansicht längs der Linie I-I, und
Fig. 4 in vergrößertem Maßstab eine Schnittansicht längs der Linie II-II.
[0008] Die Umrandung des Wassergrabens besteht aus rohrförmigen Elementen, vorzugsweise
aus schlagfestem Kunststoff, die als Einzelelemente hergestellt und an Ort und Stelle
zusammengefügt werden. Bei der dargestellten Ausführungsform besteht die Umrandung
aus zwei L-förmigen Elementen 1, 2, Seitenteilen 5, 6 und einer aufsprungseitigen
Wand 7. Die L-förmigen Elemente 1 und 2 bestehen aus Schenkeln 1a, 1b und 2a, 2b;
die Schenkel 1b und 2b werden beim Zusammenbau aneinandergestoßen und durch eine über
die Stoßstelle 3 gesetzte Muffe 4 zusammengehalten. Die Schenkel 1a und 2a bilden
zusammen mit den Rohrteilen 5 und 6 die Seitenwände, und die Rohre 5
so und 6 sind teleskopartig über die Schenkel 1a, 2a gesetzt,/daß zur Verringerung des
Abstandes der aufsprungseitigen und absprungseitigen Wand lediglich eine teleskopische
Verschiebung der Teile 5 und 6 relativ zu den Schenkeln 1a und 2a erforderlich ist.
Zum Zwecke der einfachen Verstellung können Markierungen vorgesehen sein, es kann
jedoch auch eine lösbare Verbindung der Rohre 1a und 5 sowie 2a und 6 miteinander
vorgesehen sein. Am aufsprung-
seitigen Ende des Wassergrabens ist eine Wand 7 vorgesehen, die mit den Rohren 5 und
6 verbunden ist, wobei die Rohre 5 und 6 auch lediglich aufoder in die Wand 7 oder
in sonstiger Weise verbunden sein können. Für die Verbindung mit den Rohren 5 und
6 weist die Wand 7 Ansätze 8 und 9 auf, die nach außen vorstehen. Diese Verlängerungen
10 sind mit Klammern 11, 12, 13 mit dem Boden befestigt, obgleich eine direkte Verbindung
mit dem Boden, wie sie durch die beispielsweise dargestellten Klammern erfolgt, nich
unbedingt erforderlich ist, da das Gewicht der Umrandung und insbesondere des in den
Wassergraben eingefüllten Wassers die gesamte Anordnung in ausreichendem Maße gegen
den Boden drückt.
[0009] Zur einwandfreien Auflage der Umrandung 1-7 bzw. des gesamten Wassergrabens wird
auf den Boden eine Kunststoffmatte mit einer Dicke von etwa 3 mm aufgelegt. Damit
werden geringfügige Unebenheiten, die insbesondere auch durch Steinchen entstehen,
ausgeglichen. Auf diese Kurststoffmatte 14 wird eine Wasserhaut aufgelegt, die um
die Rohre 1, 2, 5, 6 und die Anordnung 7 herum geführt sind. Die Wasserhaut 15 nimmt
das Füllwässer im Wassergraben auf. Auf dieser Wasserhaut 15 ist eine Gummimatte 16
mit einer Dicke von 3 mm aufgelegt, die zum Schutz der Wasserhaut gegen Beschädigung
durch auftretende Hufe der Springpferde dient, und im Bereich der Umrandung 1-7 wird
eine Matte 17 aufgelegt, die eine Kunstgrasmatte sein kann, um der Wand 7 ein natürliches
Aussehen zu geben. Die Anordnung aus den Matten bzw. Rauten 15, 16 und 17, die um
die Rohre 1, 2, 5, 6 und die Wand 7 herumgeführt sind, wird durch klammerartige Elemente
18 festgelegt, die beispielsweise als Rohre ausgeführt sind, welche über ein Viertel
des Umfanges offensind. Durch die Spannkraft der Rohre wird beim Aufsetzen dieser
Klammern ein Druck nach innen gegen die Häute bzw. Matten ausgeübt, der deren einwandfreies
Festlegen sicherstellt. Die Klammerelemente 18 können ohne Werkzeuge unter Überwindung
der Vorspannung aufgesetzt und ebenfalls ohne Werkzeuge durch Hochziehen wieder abgenommen
werden. Die Wand 7 ist in der Weise aufgebaut, daß auf einem auf dem Boden aufliegenden
starren Bauteil 18, beispielsweise in Form eines Balkens oder einer Profilschiene
elastisch nachgiebige Kunststoffblöcke 19 aufgesetzt sind, die der Wand 7 die gewünschte
Form geben. Die Blöcke 19 sind miteinander und dem sie tragenden Element 18 verbunden,
wobei das Element 18 der Verlängerung 10 nach
Fig. 2 entsprechen kann. Die Matten und Häute 15, 16 und 17 sind ähnlich um die Rohre
1, 2, 5, 6 um die Wand 7 herumgeführt und mit der Schiene 18 verbunden. Hierzu werden
sie zwischen Unterseite der Schiene und Befestigung slasche 20 eingeschlagen und durch
Schraubverbindung 21 an der Schiene
18 befestigt. Die Art der Befestigung dieser Matten bzw. Häute ist nicht kritisch und
kann auch auf beliebige andere Weise vorgenommen werden.
1. Transportabler Wassergraben für Reitparcours, mit seitlicher Umrandung, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umrandung (1-7) des Wassergrabens aus rohrförmigen, miteinander
lösbar verbundenen Einzelelementen besteht, daß der aufsprungseitige Teil (7) der
Umrandung aus elastisch nachgiebigem Material hergestellt ist, und daß aufsprungseitiger
Teil (7) und absprungseitiger Teil (1b, 2b) der Umrandung relativ und parallel zueinander
verstellbar sind.
2. Wassergraben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle Einzelelemente des
Wassergrabens zusammen einen Bausatz bilden, der alle für die Erstellung des Wassergrabens
benötigten Teile (mit Ausnahme des Füllwassers) aufweist.
3. Wassergraben nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände
(1a, 5; 2a, 6) der Umrandung aus teleskopartig ineinander verschiebbaren Rohren (1a,
5; 2a, 6) bestehen.
4. Wassergraben nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die absprungseitige
Wand (1b, 2b) aus Rohrteilen (1b, 2b) gebildet ist, die jeweils ein Schenkel eines
L-förmigen Wandteiles (1, 2) sind und die an dem gemeinsamen Ende (3) über eine Rohrmuffe
(4) verbunden sind.
5. Wassergraben nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
aufsprungseitige Teil (7) aus einem auf dem Boden aufliegenden Balken bzw. einer Profilschiene
(18), auf dem Balken bzw. der Schiene (18) angeordneten, elastisch nachgiebigen Blöcken
(19) und einer mit dem Balken bzw. mit der Schiene (18) verbundenen Befestigungsvorrichtung
(10, 11, 12, 13) zum Festlegen des Wassergrabenbodens besteht.
6. Wassergraben nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Boden des Wassergrabens aus einer wasserdichten Haut (15) und einer darüber angeordneten
elastischen Schicht (16) aus Gummi oder Kunststoff besteht.
7. Wassergraben nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen wasserdichter
Haut und Boden eine Ausgbichsmatte (14) vorgesehen ist, und daß auf der elastischen
Schicht (16) im Berach der Umrandung (1-7) ein Kunstgras oder ein einen künstlichen
Boden darstellendes Vlies (17) angeordnet ist.
8. Wassergraben nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kombination der den Boden bildenden Häute und Schichten (15-17) an der Aufspringseite
mit dem Balken bzw. der Schiene (7) befestigt sind.
9. Wassergraben nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kombination der den Boden bildenden Häute und Schichten (.15-17) an den beiden Seitenwänden
(la, 5; 2a, 6) und dem absprungseitigen Wandteil (1b, 2b) um die die Umrandung bildenden
Rohre herum geführt und auf den Rohren lösbar befestigt ist.
10. Wassergraben nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Häute und Schichten
(15-17) durch Klemmelemente (18) auf den Rohren (15) lösbar befestigt sind, z.B. im
Querschnitt segmentförmig aufgeschnittene Rohrteile bzw. Hülsen vorgesehen sind, die
zur Montage von oben her aufgesetzt und zur Demontage nach oben abgezogen werden.
11. Wassergraben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der aufsprungseitige
Wandteil (7) in Führungen der Innenseiten der Seitenwandrohre (la, 5; 2a, 6) parallel
zur absprungseitigen Wand (1b, 2b) verschiebbar und in einem beliebigen Abstand von
der Wand (1b, 2b) festlegbar ist.